Zum Inhalt der Seite

Von grausamen Monstern, Pestdoktoren und ganz normalen Menschen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lysop – Die beste Navigatorin

Lysop mochte die beiden Neuankömmlinge sehr. Ezra war ein lustiger Zeitgenosse und verstand es genau, selbst die langweiligsten Stunden zu einem unterhaltsamen Spektakel werden zu lassen. Er kannte Zaubertricks, die der Schütze in der Welt noch nie so gesehen hatte und das mit den einfachsten und gewöhnlichsten Dingen, die er finden konnte. Allerdings gab es an Bord der Thousand Sunny mehr ungewöhnliche Dinge. Doch ganz gleich, mit was der Mann zauberte, er bestand dabei immer auf seinem Motto:

'Wenn das Publikum richtig abgelenkt ist, so klappt der Rest schon wie von selbst!'

Und das stimmte auch.

Doch, wie sehr sich der Schütze auch anstrengte, er konnte nicht herausfinden, wie diese Tricks funktionierten. Dabei erschienen dem Mann mit der langen Nase doch manche als besonders nützlich und er wollte sie in verschiedene Waffen einbauen. Ezras Geheimnisse lüften konnte er einfach nicht, egal wie sehr der junge Mann mit der langen Nase sich anstrengte.

Und Chica? Nun, ihm war bereits aufgefallen, dass Chopper etwas Interesse an ihr hegte. Doch sein Freund sagte nichts deswegen und sprach mit ihm darüber nicht ein einziges Wort. Wie solle er dem Rentier denn dann helfen? Das erschien dem Schützen schier unmöglich – auch wenn er sich noch so oft den Kopf darüber zerbrach.

Dennoch war Lysop sehr erstaunt, als eines Abends der Schiffsarzt das Deck betrat und sich vorher in seine Menschenform verwandelt hatte. Außerdem trug er einen wirklich gut sitzenden Anzug. Ihm selbst war gleich bewusst, dass dieser von Sanji sein musste. Schließlich war der blonde Koch der einzige der Strohhüte, der so etwas in seinem Schrank aufbewahrte. Außerdem bezweifelte Lysop einmal stark, dass Chopper sich den selbst auf der letzten Insel gekauft hatte. Jedenfalls hatte er davon nichts mitbekommen.

Etwas irritiert sahen sie alle das Rentier an, verstanden nicht, was dessen plötzliches neues Erscheinungsbild mit sich brachte, bis Robin plötzlich von ihrem Platz am Tisch aufstand, ihre Kaffeetasse und ihr Buch nahm und, mit einem leichten Lächeln, ging.

Franky folgte ihr gleich. Dann Brook. Und schließlich auch Ruffy und er selbst.

Chica blieb noch, doch Lysop konnte ihren Blick nicht erkennen. Aber, nicht wie sonst, war es zumindest keine Belustigung, wenn sie Chopper sah.

„Was soll denn das?“, fragte Franky verwundert, als sie die Treppe hinaufgegangen waren und sich nun alle, auch Sanji und Nami, einen Platz vor der Tür zur Kombüse einen suchten.

Ruffy lachte leise.

„Das ist der Plan, den Chopper, Sanji und ich heute geschmiedet haben.“

„Wir drei? Und wie viel Anteil hattest du dabei?“, fragte Sanji, der einen Arm um die Schultern der Navigatorin gelegt hatte, während er in der freien Hand eine Zigarette hielt.

„Recht viel, oder?“ Der Kapitän schaute fragend, als er dies sagte.

„Das wäre mir neu, dass du dich mit solchen Sachen, wie Flirten, Liebe und Romantik auskennst“, meinte Lysop und verschränkte seine Arme vor der Brust, während er kurz zu dem Schwarzhaarigen hinüber sah. Dann betrachtete er wieder das Schauspiel vor sich.

Chica lachte – das musste doch ein gutes Zeichen sein!

„Liebe liegt in der Luft! Sie ist zum Greifen nah!“, schluchzte Franky bereits wieder und verdeckte mit seinem gewaltigen Arm seine Augen.

„Yohohoho, da muss ich dir recht geben. Sie ist überall! Fehlt nur noch ein holdes Paar, welches sich noch finden muss und welches meine Augen sehen. Und dabei habe ich nicht einmal Augen!“

„Und doch ist es eine recht makabere Vorstellungen, dass die Liebe genauso endlich ist, wie das Leben selbst“

Entsetzt sah Lysop Robin an. Schließlich konnte solch eine düstere Aussage nur von der Archäologin stammen.

„Makaber? Du und deine schrecklichen Ideen sind makaber! Nichts anderes!“, rief er entsetzt und schritt etwas gegruselt von der Frau weg.

„Was macht Ezra da eigentlich?“

Sie alle wurden plötzlich ganz still und die vielen Augenpaare wanden sich zu der Löwenköpfigen Galionsfigur vor ihnen. Denn dort stand der Mann. Sein Umhang wehte leicht mit dem Wind und er schien auf etwas in seiner Hand zu starren.

„Ein komischer Kauz. Wirklich mysteriös“, stellte Brook fest.

„Ich mag den nicht“, Sanji zog an seiner Zigarette, blies den Rauch aus, bevor er fortfuhr: „..., der hat an all unseren Uhren herum gespielt.“

„Warum denn das?“, fragte Ruffy den Schiffskoch.

Der Smutje und die Navigatorin zuckten beide gleichzeitig mit ihren Schultern und somit war dieses Thema auch schon wieder beendet.

„Er kennt sich mit mit Medizin verdammt gut aus, wisst ihr?“

Alle Augen blickten nun wieder zu Robin, als sie sprach.

„Ich dachte nur Chica? Hat das nicht Chopper erzählt? Richtig, Sanji?“

Der Gefragte nickte und man konnte erkennen, wie stolz Ruffy war, als man gestand, dass er sich etwas gut gemerkt hatte.

„Nein, auch er. In der Zeitung stehen doch ab und an einmal nette, unterhaltsame Artikel über Medizin und deren Fortschritte. In einigen Gesprächen fand ich heraus, dass er sich perfekt auskennt. Mindestens so sehr wie unser werter Herr Schiffsarzt.“

„Vielleicht ist er ja ein reisender Arzt - mit seltsamen, zauberhaften Hobbys?“, fragte Franky.

Lysop sah den Cyborg an, wollte irgendetwas erwidern, doch er konnte es einfach nicht, denn irgendwie schien es auch ihm die plausibelste Erklärung zu sein. So nickte der Schütze einfach, um seine Zustimmung auszudrücken.

„Das bezweifle ich“, flüsterte Nami, die Ezra noch immer beobachtete. Dann hielt die junge Frau kurz inne, sah zum Himmel und Lysop konnte förmlich sehen, wie sie schluckte. Offenbar musste sich das Wetter einmal wieder in der nächsten Zeit ändern. Irgendwie war es schon gespenstisch, dass Nami dies so gut bemerkte.

„Macht euch bereit. In weniger als 10 Minuten wird es beginnen zu regnen. Vielleicht sogar stürmen.“

„Wenn ich dich nicht jetzt schon einige Zeit kennen würde, so müsste ich behaupten, dass du spinnst“, bei diesen Worten wurde Lysop finster von Sanji angesehen. Schließlich mochte dieser es nicht gerade, wenn man eine Beleidigung gegen Nami auch nur andeutete.

Doch, wie sollte es auch anders sein, hatte sie Recht:

Gerade noch schien die Sonne noch am Horizont, bereit sich endlich mit der Unendlichkeit des Meeres zu vereinigen. Keine Wolke war am Himmel. Die Wellen wiegten die Sunny dabei ganz sanft hin und her und die leichte Brise war wirklich angenehm auf der Haut. Hätte nicht so auch der Abend verlaufen können?

„Holt Zorro herunter. Ich glaube, dass wir jeden Mann hier unten gebrauchen können. Und zieht eure Regenmäntel an.“

Gesagt – Getan.

Nur Augenblicke darauf hatten sie alle sich in die besagten Jacken und mit passenden Stiefeln gekleidet. Auch Zorro, welcher zähneknirschend sein Training mit Krähennest unterbrechen musste. Selbst Chopper, Chica und Ezra standen bereit, von der Navigatorin Anweisungen zu erhalten.

Der Schiffsarzt wirkte dabei glücklicher, als er es die letzten Tage gewesen war. So musste doch zumindest die Unterhaltung mit der Reh-Dame gut verlaufen sein.

Doch ihr männlicher Mitreisende war es am Ende, der die Wettervorhersagen von Nami in Frage stellte.

„Schlechtes Wetter? 100 Berry, wenn sich das bewahrheitet!“

Natürlich war sie damit einverstanden.

Etwas belustigend hatte Lysop dabei Sanji angesehen, denn dieser sah aus, als würde er dem Jongleur jeden Augenblick an die Gurgel springen. Wahrscheinlich hatte er diese Aussage als irgendeinen Flirtversuch gewertet.

„Holt schon einmal die Segel ein!“, rief Nami ihm, Franky und Chopper zu und dann konnte er sie noch flüstern hören: „..., das fühlt sich schlimmer an, als ich zu Beginn angenommen habe. Und ich brauche einen Mann am Steuer! Sanji?“

„Aye, Aye! Dass du das fragst...“

Als der Blonde ging, warf er seiner Angebeteten noch einen Kuss zu.

„Und ihr...“, konnte Lysop die junge Frau sagen hören, als er gemeinsam mit dem Cyborg und dem Rentier den ihnen zugeteilten Auftrag erfüllte, „..., ihr macht euch nützlich, wo es möglich ist.“

Ezra und Chica nickten eifrig.

Dann – es dauerte wirklich nicht einmal neun Minuten – hatte sich Namis Prophezeiung als war herausgestellt:

Der Himmel begann langsam sich zu verändern, wurde schwarz wie in tiefster Nacht, durch die dicke Wolkendecke, die sich dort breit machte. Auch der Wind wurde beißender und reißender. Die Wellen begannen an die Schiffswände zu schlagen, peitschten, während das Holz ab und zu knarzen begann.

Sie alle waren froh, dass die Segel bereits abgenommen wurden, denn sonst wären sie gewiss schon vom Kurs abgekommen oder sogar gekentert. Ein Glück – und da waren sie sich wirklich alle einig – hatten sie Nami an Bord, die ihr Handwerk als Navigatorin wirklich verstand.

„Hart Steuerbord! Weicht mir dieser verdammten Welle aus!“, rief die junge Frau quer über das Deck. Und, als der Schütze bemerkte, dass die Sunny sich nur langsam in die angegebene Richtung bewegte, lief er sofort zu Sanji und half ihm bei seiner Aufgabe.

Gemeinsam rissen sie das Steuer herum.

„Franky! Mach dich bereit – wenn ich es dir sage, fliegen wir hier mit einem Coup de Burst raus. Verstanden?“

„Aye, Aye!“, rief der Cyborg und machte sich bereit.

Hier rannte einer wild über das Deck, befolgte diese Anweisung. Dort wurden das Schiff stabilisiert.Chopper und Brook wurden beauftragt, die Ladung zu sichern. Chica und Robin fassten gemeinsam ein Seil an und zogen daran.

Wie immer war in solchen stürmischen Situationen ein wahres Chaos auf der Thousand Sunny ausgebrochen. Zumindest schien es so, denn Nami hatte alles, wie immer, im Griff.

Als der Smutje das Steuer wieder unter Kontrolle hatte und sie gerade auf den Rücken einer gewaltigen Welle eine Ruhephase genießen konnte, hörte Lysop den Jongleur in Richtung der orangehaarigen Navigatorin rufen hören:

„Ich würde mich nicht so anstrengen, wenn ich du, wäre!“

Doch Nami schien es über das Tosen des Meeres nicht gehört zu haben und allem Anschein nach auch kein anderer. Lysop blieb nur nicht lange Zeit darüber nachzudenken, denn das Meer bäumte sich vor ihnen zu einem gewaltigen Berg auf. Brook gab dabei ein kleinlautes 'Oh-oh' vor sich. Der Schütze selbst war kurz davor aufzuschreien, dass nun alles vorbei war und sie alle geliefert seien.

„Franky!“, erklangen endlich die erlösenden Worte der Navigatorin. Sie musste sich auch nicht weiter erklären, denn sofort konnte man das wohlbekannte Zischen wahrnehmen, während die Maschinen des Schiffes sich bereit machten.

Irgendwer sagte noch: „Gut festhalten!“, bevor sich die Sunny dann auch schon vom Wasser erhob und über die Welle hinweg flog.

Der Weg führte das Schiff durch die niedrig hängenden, dunklen Wolken. Sie sahen nichts und keiner sagte ein Wort. Denn alle waren sie zu beschäftigt, sich richtig festzuhalten. Nur der sonst so gelassenen Chica wurde ein kleiner Aufschrei entlockt.

Es dauert nicht lang, bevor sich die Sunny wieder zu Landung senkte und auf dem Meer aufkam. Das Wasser spritzte dabei weit und laut und wer vorher noch trocken geblieben war, musste spätestens jetzt wegen der Nässe sich umziehen gehen.

„Das war lustig!“, rief Ruffy grinsend und streckte dabei die Arme hoch in die Luft.

„Macht das nie wieder!“, beschwerte sich Chica, die sich an die Brust fasste und nun einen sehr geschockten, beinahe traumatisierten Gesichtsausdruck barg. „Mein Herz ist mir fast stehen geblieben!“

„Ich muss gestehen...“, begann Ezra, als er seinen Regenmantel auszog, „..., dass ich von dieser Fähigkeit dieses Schiffes gehört habe. Dass ich aber in der Tat einmal mit der sagenumwobenen Thousand Sunny fliegen würde, hätte ich mir nie zu Träumen kommen lassen. Ein wirklich fabelhaftes Schiff, werter Herr Zimmermann!“

Franky wurde sofort leicht rot und lachte verlegen.

„Das ist nun einmal meine Aufgabe“, winkte er ab.

„Und die schöne Nami muss wohl die beste Navigatorin auf den Weiten der Weltmeere sein. Ich verbeuge für mich vor deinem Talent und hoffe, dass es um eure Gesundheit auf ewig gut bestellt sei.“

Und das tat der Schwarzhaarige dann auch wirklich.

„Ja, das ist sie wirklich. Und wir passen schon auf sie auf. Du brauchst das nicht unnötig sagen“, erklang sofort Sanjis Stimme, als er aus dem Steuerraum kam. Selbst ihn hatte das Wasser nicht verschont und so klebte sein sonst so gut sitzender Anzug an seinem Körper und die Haare hingen ihm nur noch mehr im Gesicht und vor den Augen.

Sofort richtete sich Ezra wieder auf, sah nun den jungen Koch verwundert an.

„So darf man einer Meisterin auf ihrem Gebiet kein Kompliment mehr machen?“, fragte er erstaunt.

„So lang wie ich da bin und sie meine Freundin ist – Nein!“

Lysop konnte sofort spüren, wie sich Spannung zwischen den Beiden aufbaute, während die zwei Männer begannen sich einander böse anzufunkeln. Zumindest der Smutje. Ezras Blick hingegen konnte Lysop nicht deuten. Der blonde Koch hatte sich dabei schützend vor Nami gestellt, welche leise versuchte auf ihn einzureden. Doch er hörte nicht, sondern sagte:

„Ich kenne Typen wie dich! Meinen, ihnen könnte jemand die falsche Fassade abkaufen, während sie ein Messer bereits versteckt hinter dem Rücken halten. Ich durchschaue dich. Du hast irgendetwas zu verbergen.“

„Sanji...“, versuchte Ruffy ruhig ihren Schiffskoch zu besänftigen, doch dieses Mal unterbrach ihn Ezra, der seine Unschuld zu beteuern begann.

„Ich weiß nicht, womit ich deinen Unmut erweckt habe, aber ich versichere dir, dass ich nichts im Schilde führe. Ich bin nur ein armer Reisender. Wem solle ich denn bitte ein Haar krümmen wollen?“

„Sag du es mir!“, forderte Sanji ihn heraus. „Warum hast du denn bitte die Uhren verstellt?“

„Das reicht!“, rief Chica und stellte sich zwischen die beiden Männer.

„Wir versichern, dass wir nichts im Schilde führen. Versprochen! Es war einfach nur ein langer Tag auf See, den wir nicht gewohnt sind. Da erhitzen sich nun einmal die Gemüter und man sucht nach Beschäftigungen, um sich die Zeit zu vertreiben.“

„Chica hat Recht!“, bestätigte nun Nami, welche Sanjis Arm fasste, und ihn somit zu sich zog.

„Es ist doch alles gut, nicht?“

„Verteidigst du ihn etwa?“

Nami lächelte vorsichtig, bevor sie sanft seine Wange berührte.

„Nein. Ich gebe einfach nur zu, dass es ein langer und anstrengender Tag war.“

„Oh Kitsch... Ich geh wieder auf meinen Posten“, murmelte Zorro, der sich nicht einmal darum scherte, dass seine Sachen nass waren.

Lysop sah, wie Sanji den Hals der Navigatorin für einen Moment taxierte, bevor er laut seufzte und sich von ihr abwandte.

„Ich muss erst mal eine rauchen. Oder eher zehn.“

Nami nickte, bevor sie ihm noch einen sanften Kuss auf die Wange drückte.

Dann begann endlich Robin zu sprechen, welche, wie sie alle, die ganze Zeit still geblieben ist.

„Seht nur...die Sonne ist schon längst untergegangen.“

Es war so eine banale Aussage, deren Inhalt sie erst alle verstanden, als sie zum Himmel blickten. Denn dass die Zeit so schnell vergangen war, hatten sie nicht mitbekommen.

„Und seht nur dort!“, rief Ruffy, der sofort zum Löwenkopf sprang.

„Endlich!“, riefen Franky und Lysop gleichzeitig.

„Land in Sicht...“, hauchte Brook.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-05-25T11:07:33+00:00 25.05.2016 13:07
Hey,
Mir gefällt deine Geschichte und ich hoffe das du bald weiter schreibst. Auch vom ersten Teil "Sanjis Geschichte" fand ich toll. Ich hoffe aber, dass du in den nächsten Kapiteln etwas mehr von den zwei fragwürdigen Passagiere offenbaren wirst.


Zurück