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Im fremden Körper

Auf dem Weg ins richtige Leben
von

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Kapitel 38 - Narus Sicht / Sasus Sicht


 

● ▬ ▬ ▬ ▬ Narus Sicht ▬ ▬ ▬ ▬ ●

 

Nachdem ich mir die Kleidung von Sasuke angezogen hatte. Meine nassen Sachen hängte ich auf den Wäschetrockner. Ein Seufzen entwich mir, als ich nachdenklich über die Fasern meiner Jeans strich. Was sollte ich nur tun? Ich musste noch einmal mit ihm reden, aber ich wusste nicht, ob ich die richtigen Worte finden würde. Doch erst einmal musste ich dafür sorgen, dass ich nicht krank wurde. Ich nahm ein Handtuch und trocknete mir damit die Haare ab. Nachdem ich fertig war, lief ich aus dem Badezimmer raus und die wenigen Treppenstufen hinab, damit ich zum Wohnzimmer gehen konnte. Dort angekommen sah ich, wie Sasuke nachdenklich mit dem Finger über eine der Tassen strich, die vor ihm standen. Doch als er mich mitbekam, sah er mich mit großen Augen an und ich sah deutliche Verwirrung in seinem Blick. Wahrscheinlich ging es ihm genauso wie mir. Er wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Ich setzte mich auf den Sessel, nahm mir eine Tasse und schenkte mir etwas Tee ein, damit ich mich von innen aufwärmen konnte.

„Danke für den Tee“, murmelte ich ruhig und nippte an dem Getränk.

„Schon gut“, erwiderte Sasuke mir.

Ich schloss die Augen und suchte noch immer in meinem Kopf nach den richtigen Worten, um alles zu erklären. Doch ich konnte es nicht. Wie sollte ich erklären, was mit mir los war, wenn ich es selbst nicht einmal vollkommen verstand?

„Also...“, begann ich ruhig und schluckte, um den Kloß aus meinem Hals herunterzuschlucken. „Was willst du wissen?“

„Was wirst du mir erzählen?“, sah Sasuke mich erwartungsvoll an.

„Alles?“, lachte ich frustriert auf. „Aber ich weiß nicht, wie ich anfangen soll...“

Sasuke sagte nichts, sondern es schien eher so, als würde er darauf warten, dass ich weiter sprach.

„Ich fühle mich seit meiner Kindheit nicht wirklich wohl, so wie es war. Ich habe mich nie als Mädchen gefühlt. Meine Mutter hat mich früher immer in Kleider gesteckt, die ich nicht anziehen wollte. Ich hatte mich darin absolut nicht wohlgefühlt. Ich habe mich heimlich immer dafür interessiert, was Jungs in meinem Alter machen“, erklärte ich ruhig, blickte immer wieder zu Sasuke, um zu sehen wie er reagierte.

Doch er zeigte keinerlei Regung im Gesicht.

„Ich kann mich nicht länger als Frau in eine Schublade stecken lassen. Im Moment fühle ich mich als Naruto wohl. Ich denke, es ist das Richtige. Meine Psychotherapeutin hatte es mir bestätigt, dass diese Verhalten von mir, mich unwohl in meinem Körper zu fühlen, nicht nur eine Phase ist. Ich fühle mich endlich so, als würde man mich akzeptieren und mich so sehen, wie ich es möchte.“

Es fiel mir schwer über meine Gedanken und meine Gefühle zu sprechen, aber es musste sein, denn sonst würde ich Sasuke wahrscheinlich wirklich verlieren.

„Du denkst wie ein Mann?“, murmelte Sasuke gedankenverloren und sah an die gegenüberliegende Wand, doch sein Blick war nicht auf diese gerichtet, sondern hing in weiter Ferne.

„Ja. Du siehst zwar vor dir einen weiblichen Körper, doch die Gedanken in meinem Kopf, sind die eines Mannes. Meine Gedanken, meine Emotionen, meine Wünsche, mein Handeln ist alles wie bei einem Mann. Meine Brüste gehören nicht zu meinem Körper. Es fühlt sich fremd an. Es … gehört nicht zu mir.“

Bei den letzten Worten stieg mir augenblicklich die Hitze in die Wangen, da es mir doch unangenehm war, über dieses Thema zu sprechen.

„Ich weiß auch nicht, wie es sich anfühlen würde, wenn man … mich berührt“, schluckte ich und bemerkte einen aufkeimenden Kloß in meinem Hals, der mich am weitersprechen hinderte.

Ich bemerkte, wie sich Sasukes Blick auf mich legte und er mich genau betrachtete.

„Wie meinst du das?“, blinzelte er mir entgegen, als ich meinen Kopf etwas anhob, um ihn anzusehen.

Ich spielte nervös mit den Fingern am Henkel der Tasse herum.

„Ich habe keinerlei Erfahrung, was Zwischenmenschliches angeht. Außer die Sache … mit dir und den Küssen“, offenbarte ich leise.

 

 

● ▬ ▬ ▬ ▬ Sasus Sicht ▬ ▬ ▬ ▬ ●

 
 

Er sah mich nicht an, sondern senkte bei seinem letzten Satz den Blick. Ich wartete, ob er noch etwas sagte. Doch kein weiteres Wort verließ seine Lippen. Er schwieg und ich nahm einen Schluck von meinem Getränk, da ich das Gefühl hatte, jeden Moment am Verdursten zu sein. Mein Herz fühlte sich auf einmal schwer an. Es fühlte sich an, als würde etwas auf meinen Brustkorb drücken und mich am atmen hindern. Außerdem wuchs in mir das Bedürfnis, zu Naruto zu gehen und ihn einfach in meine Arme zu schließen und ihn an mich zu drücken. Doch ich ging diesem Drang nicht nach. Ich schloss die Augen. Ich wollte nachdenken. Ich wollte versuchen, das beste aus dieser Situation herauszuholen und hoffte, ich würde es vielleicht schaffen. Mit zittrigen Fingern stellte ich die Tasse, so gut es mir gelang, auf den Tisch und ballte dann meine Hände zu Fäusten, damit Naruto nicht sah, wie unwohl ich mich im Moment fühlte. Dabei war er es doch, der es am schwersten hatte. Er war in seinem eigenen Körper gefangen und war sich eigentlich vollkommen fremd. Außerdem kam noch die Sache dazu, dass ich ihm unterstellt hatte, dass er etwas mit Kiba angefangen hatte. Ich hatte ihn zu unrecht beleidigt, zu unrecht schlecht behandelt. In diesem Moment fühlte ich mich unbeschreiblich mies.

„Es tut mir leid“, murmelte ich leise und sah in seine Richtung. „Es tut mir leid, wie ich dich in den letzten Tagen und Wochen behandelt hatte.“

Er sah mich perplex an, nickte dann aber, als würde er es einfach hinnehmen.

„Ich war verletzt und dann… Dann habe ich dich mit Kiba in diesem Café gesehen… Es sah für mich so aus, als würdest du ihm näher stehen. Doch er war dir nur ein Freund, ein Halt, als ich dich verlassen hatte. Es war falsch von mir, dir deswegen Vorwürfe zu machen. Ich hätte vorher überlegen müssen…“

„Schon gut“, sagte er ruhig und lächelte mir schwach entgegen. „Ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich genauso gehandelt.“

„Es war dennoch nicht richtig“, seufzte ich und stand auf.

Ich lief zum Fenster, um hinaus zusehen und versuchte so dieser ganzen Situation zu entfliehen. Allerdings gelang es mir nicht, denn Naruto lief hinter mir her und umarmte mich von hinten. Ich merkte, wie sich sein Kopf an meine Schultern lehnte und seine Hände sich in mein Shirt krallten.

„Ich hätte es nie verheimlichen dürfen. Ich hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen müssen...“, hauchte er leise.

„Was denkst du, wie es jetzt weitergehen soll?“, murmelte ich nach wenigen Momenten.

Es blieb still im Raum und niemand von uns beiden sagte etwas.

„I-Ich weiß es nicht“, bekam ich als Antwort. „Ich will dich nicht verlieren… Aber ich kann vollkommen verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“

Ich merkte, wie seine Finger sich von mir lösten und er sich von mir entfernte. Augenblicklich drehte ich mich und sah ihn an.

„Geh nicht...“, hauchte ich leise und hielt ihn am Handgelenk fest. „Bleib… Bitte...“

Er sah mir in die Augen und es sah im Lichtschein so aus, als würden ihm Tränen in den Augen stehen. Ich zog ihn zu mir und drückte ihn sanft an mich.

„Meine Gefühle haben sich nicht verändert. Ich liebe dich noch immer. Ich weiß nur nicht, wie ich das jetzt sehen und vor allem, was ich davon halten soll. Ich stehe vollkommen hinter dir, aber es ist noch so … neu für mich“, flüsterte ich sanft. „Ich möchte mit dir zusammen sein, aber ich weiß nicht, in wie weit es uns möglich ist...“

Naruto klammerte sich erneut an mich und drückte sich nur noch enger an mich. Es kam mir so vor, als wäre ich in diesem Moment sein Halt. Außerdem hörte es sich an, als würde er anfangen zu weinen. Ich ließ ihn weinen und sagte nichts weiter. Ich war einfach nur für ihn da und gab ihm die Kraft, die er brauchte.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  solty004
2017-01-22T17:42:45+00:00 22.01.2017 18:42
Hei,
Es ist gut das die beiden endlich alles klären ist. Und das schönste ist das Sasuke endlich zu Naruto steht wie man sich das wünscht. Er ist jetzt die Stütze die Naruto so dringengt braucht.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty


Von:  lieandra
2017-01-22T17:21:48+00:00 22.01.2017 18:21
Es ist gut das sich das sie sich ausgesprochen haben,bin gespannt was auf die zwei noch so zukommt wird sicher nicht einfach .
Von:  Sumino
2017-01-22T14:29:24+00:00 22.01.2017 15:29
Entlich zaben die beiden sich ausgesprochen qwq


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