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Miraculous - New York

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch viel Vergnügen mit Kapitel 4 :3 Aber sowie ich das sehe, werden mich einige aufgrund des Endes Lunchen wollen xD Viel Spass beim Lesen :3 Komplett anzeigen

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Ein regnerischer Nachmittag

Es war ein regnerischer Samstag in New York, als Marinette sich mit Adrien verabredet hatte. Sie hatte noch bis in die frühen Morgenstunden an ihren Designs gearbeitet. Dies war auch der Grund, weshalb sie kurz vor dem Mittag noch gemütlich schlafend in ihrem Bett lag, als ihr Handy immer wieder schellte. Doch die Schwarzhaarige war so müde, dass sie die Bettdecke über ihren Kopf zog und den nervenden Klingelton gekonnt ignorierte.

„Hey, Mari! Du hast…“, platzte einige Zeit später ihre Studienkollegin Sophie in ihr Zimmer und war nicht schlecht erstaunt, die Halbasiatin noch schlafend vorzufinden. Leise schloss die Brünette die Tür wieder.

„Entschuldige Adrien. Aber sie hat wohl noch die halbe Nacht noch an ihren Projekten gesessen und schläft noch.“

„Sie schläft noch?“, verwundert blickte der Blonde auf seine Armbanduhr. Das hatte er ihr nicht zugetraut.

„Wir waren um 12 verabredet. Kannst du sie mir bitte mal reichen? Ich erreiche sie auf dem Natel nämlich nicht.“

„Sicher, wenn ich sie wach kriege.“, grinste die Brünette. Sie wusste, wie tief ihre Mitbewohnerin schlafen konnte, wenn sie mal schlief. Dann bekam sie nichts wach. Besonders wenn sie wieder bis in die Nacht hinein an ihren Designs gearbeitet hatte.

„Marinette! Ein Anruf für dich!“, noch im Halbschlaf erhob sich die Halbasiatin aus dem Bett, wobei sie sich auf ihre Unterarme abstütze, da sie auf dem Bauch geschlafen hatte. Verschlafen blickte sie ihre Freundin an.

„Adrien ist dran.“, flüsterte sie der Schwarzhaarigen zu, welche mit einem Schlag hellwach war. Sofort sprang Marinette auf und riss der Brünetten das schnurlose Telefon aus der Hand.

„Wieso hast du das nicht gleich gesagt?!“, zischte sie leise. Sie hatte im Halbschlaf mitbekommen, wie Sophie einige Sekunden zuvor ihr Studienzimmer betreten hatte. Jedoch war sie nicht auf die Idee gekommen, dass ihr Liebhaber der Grund dafür sein könnte.

„Adrien?“, gab sie leicht schüchtern von sich, als Sophie das Zimmer mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen verliess.

„Morgen Schlafmütze. Kein Wunder, dass ich dich auf deinem Natel nicht erreiche.“, erklang Adriens neckende Stimme durch die Hörmuschel des Telefons. Marinette erstarrte. Sofort griff sie nach ihrem Smartphone, welches mehrere nicht beantwortete Anrufe von dem blonden Studenten anzeigte. Die Schwarzhaarige lief knall rot an. Das durfte nicht wahr sein.

„Tut mir leid. Ich habe wohl so tief geschlafen, dass ich es einfach überhört habe.“

„Wenn man so versessen ist wie du auf das Designer-Praktikum, ist es logisch, dass man die ganze Nacht durcharbeitet.“,

„Es war nicht die ganze Nacht. Nur bis vier Uhr.“, gab sie peinlich berührt von sich. Sie war doch ein wenig erstaunt, dass der Blonde sie doch schon so gut kannte. Obwohl sie früher auch das eine oder andere Mal die Nacht durchgearbeitet hatte, nur um ein Projekt rechtzeitig fertig zu bekommen.

„Kann ich noch mit dir rechnen mit Kino heute Nachmittag oder wie sieht das aus?“ Marinettes Blick fiel auf den Wecker, welcher bereits halb Eins anzeigte. Das durfte nicht wahr sein. Sie hatte ihre Verabredung mit Adrien verschlafen. Sie hatte sich ursprünglich mit ihm um Zwölf beim Times Square treffen wollen, um dort in eines der Kinos zu gehen und sich einen Film anzusehen. Doch für die ersten Vorführungen war sie jetzt bereits zu spät dran.

„Hör mal. Ich weiss, dass du ziemlich in der Nähe wohnst. Was hältst du davon wenn ich dich abhole?“, fragte Adrien, ohne weiter über seine Worte nachzudenken.

„Ich verstehe nicht ganz…“

„Naja, ich dachte…“, Adrien stockte einen Moment. Eigentlich wollte er Marinette so schnell wie nur möglich sehen. Aber wenn er ihr das so sagte, kam das sicher nicht gut an.

„Dass wir uns trotzdem noch einen Film ansehen und danach zu mir gehen könnten. Wenn das für dich in Ordnung ist.“ Kurze Stille folgte.

„Wir können zuerst natürlich auch noch etwas Kleines essen gehen, wenn du möchtest. Du bist ja erst gerade aufgestanden. Ein Brunch ist für mich auch ok, falls du möchtest.“, fügte er noch rasch an. Das war ein wenig zu viel für Marinette.

„Liebend gerne.“, meinte die Halbasiatin schliesslich lächelnd, nach einigen Sekunden des Nachdenkens, als sie kurzzeitig wieder einmal in einen ihrer Tragträume abgetaucht war.

„Gut. Ich bin in einer halben Stunde da und hole dich ab.“

„Bis nachher.“, verabschiedete sich Marinette, ehe Adrien auflegte und sich auf den Weg machte.

“In einer halben Stunde treffe ich mich mit Adrien!”, schrie sie freudig, warf die Arme in die Luft und drehte sich im Kreis. Erneut drohten ihre Gedanken in einer Fantasie zu versinken, ehe der Wecker auf dem Nachttisch sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.

“Eine halbe Stunde?! Ich hab keine Zeit für Tagträumereien!”Eiligst verschwand die Halbasiatin ins Badezimmer, wo sie sich duschte ehe sie eingewickelt in ihr Badetuch wieder zurück in ihr Zimmer ging. Nur in Unterwäsche gekleidet suchte sie kurzerhand zwei verschiedene Outfits aus ihrem Schrank heraus. Stellte sich nur noch die Frage, welches sie anziehen sollte.

Genau eine halbe Stunde nach dem Telefonat stand Adrien vor dem Haus wo Marinette wohnte. Er wollte gerade die Treppe zur Tür hinaufsteigen, als die Tür von innen geöffnet wurde und eine gestresst aussehende Marinette über die Schwelle trat. Die Halbasiatin hatte sich in der kurzen Zeit, die sie hatte, ein weisses Longtop, eine schwarze Strickjacke und eine Blue Jeans übergezogen. Dazu ein paar blaue Sneakers. Darüber trug sie eine blaue Regenjacke, die mit ihrer Augenfarbe harmonierte. Ihre schwarzen Haare, welche ihr inzwischen beinahe bis zu den Ellenbogen reichten, hingen noch leicht nass über ihren Schultern. Gestresst aber doch wunderschön, in seinen Augen zumindest.

„Entschuldige die Verspätung.“, meinte sie, leicht rot um die Nase, als sie Adrien vor der Treppe unter einem Schirm erblickte. Sie versuchte im strömenden Regen ihren roten Schirm aufzuspannen, was ihr aber nicht so richtig gelingen wollte. Mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen beobachtete der Designersohn Marinettes klägliche Versuche, den Schirm zu öffnen. Schliesslich winkte er mit der freien Hand zu sich. Die Schwarzhaarige schritt im Eiltempo auf Adrien zu, wobei sie über die Treppe direkt in die Arme des Blonden stolperte.

„Hattest du solche Sehnsucht nach mir?“, sprach er, wie er sie aufgefangen hatte, mit einem zufriedenen Grinsen. Automatisch lief Marinette rot an. Seit sie sich öfters trafen hatte er angefangen offensichtlich mit ihr zu flirten. Sie hatte sich zwar ein wenig daran gewöhnt, aber es war immer noch neu für sie. Oft fand sie dann nicht die richtigen Worte, gab sich aber auch schon weniger schüchtern als früher.

„Wie kommst du denn darauf?“, murmelte sie, ihr Gesicht immer noch gegen seine Brust gedrückt. Er hatte keine Ahnung, wie Recht er mit seiner Behauptung hatte.
 

Rund fünf Stunden später kamen die zwei leicht durchnässt bei Adrien zuhause an. Wie bereits am Telefon besprochen hatten sie zusammen etwas gegessen und waren im Kino gewesen. Im Nachhinein hatten sich die beiden noch kurz in ein Café begeben, um nachher in die WG zu gehen, wo Adrien wohnte. Doch hatten weder der Schirm des Blonden noch die Möglichkeit den Weg per U-Bahn zu bestreiten, den Regen von ihnen fern gehalten.  

„Wow.“, bewunderte Marinette die rustikal eingerichtete Wohngemeinschaft, während Adrien ihr die Jacke abnahm.

„Das hier ist wirklich eine Männer-WG? Dafür ist es fast zu aufgeräumt.“, staunte Marinette mit einem weiteren Blick durch die Wohnung. Adrien hatte ihr mal erzählt, dass er bei Freunden in der Wohngemeinschaft untergekommen war und sie sich die Miete zu viert teilten. Eine klassische Junggesellenbude, mal davon abgesehen dass die Wohnung sauberer war als sie es sich vorgestellt hatte.

„Da siehst du was bei mir von der Erziehung meines Vaters hängen geblieben ist.“, diese Antwort von dem Blonden entlockte Marinette ein herzhaftes Lachen.

„Glaub mir, die Zimmer meiner Kumpanen sind nur halb so aufgeräumt wie die Wohnung selbst.“, meinte er, als er die Jacken an der Garderobe aufhängte.

„Wenn die Wohnung schon so aussieht, bin ich auf dein Zimmer gespannt. Es ist sicherlich nicht so gross wie das in Paris, oder?“

„Nein. Es ist sogar um einiges kleiner und hat glücklicherweise nur eine Etage. Aber das Zimmer im Haus meines Vaters war mir schon immer zu gross.“ Adrien führte Marinette am Wohnzimmer mit dem Esstisch sowie der geräumigen Küche vorbei in das Zimmer an der rechten Seite am Ende des Flurs. Vor Marinette erstreckte sich ein geräumiger Raum von 20 Quadratmetern, welcher mit einem grossen Bett ausgestattet war. Gegenüber dem Bett an der Wand hing ein Fernseher, links davon war ein kleiner Schreibtisch mit Laptop platziert. Links von der Zimmertür stand ein kleiner Schrank und rechts vom Bett befand sich ein grosses Fenster, welches bis zum Boden reichte, mit einem weissen Tagvorhang.

„Du hast es hier ja richtig gemütlich.“, Marinette setzte sich auf das Bett, wo sie sich rücklings fallen liess.

„Da ist mein Studienzimmer ja nichts dagegen.“, beneidete die Halbasiatin ihn, welche mit einem kleinen Gästezimmer auskommen musste. Bei ihren Eltern in Paris hatte sie die oberste Etage sowie die Veranda auf dem Dach ganz für sich. Platz den sie ohne Einschränkungen nutzen konnte. Sie fragte sich selbst, wie es ihre Gastfamilie geschafft hatte, ein Bett, einen Schrank sowie ein Pult in den 12 Quadratmetern unterzubringen. Sie selbst hatte noch eine Schneiderpuppe gekauft, wie sie in den Staaten angekommen war, damit sie sich nicht die von Sophie leihen musste.  

„Dann muss ich nächstes Mal wohl bei dir vorbei schauen.“

„Zum Glück war ich vorher rechtzeitig fertig. Ich bin gestern Abend leider nicht mehr zum Aufräumen gekommen.“, richtete Marinette sich auf, worauf sie sich schüchtern eine Haarsträhne hinter die Ohren klemmte, was den Blonden innehalten liess. Ihr ganzes Bild liess ihn erstarren. Die schwarzen Haare, die tiefblauen Augen, die feinen Sommersprossen, die sanft geschwungenen Lippen. Adrien schluckte leer. Er wusste nicht, wie lange er sich an diesem Nachmittag zurückhalten konnte, wenn er ihr so nahe war. Seit sie sich wieder getroffen hatten brachte die Halbasiatin seine Sinne komplett durcheinander. Nie wäre ihm damals in Paris in den Sinn gekommen, dass Marinette sein Herz mal schneller schlagen lassen könnte. Doch jetzt tat sie es, ohne dass sie selbst etwas davon mitbekam. Denn ihr selbst ging es gerade nicht besser. Sie bemerkte, wie Adrien seinen Blick, mit einer leichten Röte im Gesicht, von ihr abwandte. Auch ihr Herz schlug schneller, wenn sie mit ihm alleine war. Doch war ihr aufgefallen, wie schnell er seinen Blick von ihr zurückgezogen hatte. Was ihr einen kleinen Stich im Herz versetzte. Sie liebte ihn, aber was war mit seinen Gefühlen für sie? Ob er das gleiche Empfand? Marinette schluckte leer. Hatte sie seine Avancen falsch gedeutet? Sie wusste es nicht.  

Während Marinette aus dem Fenster starrte, wo sie direkt in die verregneten Strassen New Yorks blickte, holte Adrien der Schwarzhaarigen ein Tuch aus dem Badezimmer, welches sich neben der Eingangstür der Wohnung befand.

„Hier.“, meinte er, als er ihr das Tuch überreichte. „Damit du dich nicht erkältest.“, dankend nahm Marinette das Tuch entgegen. Stumm setzte Adrien sich neben sie, liess seinen Blick durch den Raum wandern, als die Spielekonsole sind Blickfeld streifte. Er wusste noch genau, wie Marinette ihn damals in den Übungsspielen für das Schulturnier ohne Probleme geschlagen hatte. Auch Max hatte keine Chance gegen sie gehabt als es um die Auslosung der Turnierteilnehmer ging. Doch hatte Marinette ihren Platz wiederum an Max abgetreten und Adrien seinen an sie, so dass die beiden schliesslich das Turnier und den Pokal für die Schule gewannen. Der Blonde erhob sich und suchte das „Ultimate Mecha Strike III“ in der Kommode unter dem Fernseher hervor.

„Na, erinnert dich das an etwas?“, grinsend hielt er ihr das Spiel unter die Nase, welches damals den Grossteil der Klasse am Collège in den Bann gezogen hatte.

„Du spielst das noch?“

„Was erwartest du? Jeder von uns hat mindestens eine eigene Konsole und wir machen sogar richtige Turniere. Wollen wir?“

„Bist du dir sicher, dass du gegen mich antreten willst?“, neckte sie ihn mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.

„Warum nicht? Ich hatte einiges an Training in den letzten Jahren. Vielleicht bist du ja ein wenig zu oft hinter deiner Nähmaschine gesessen.“, gab der Blonde keck zurück.

„Mag sein. Aber ich erinnere dich gerne daran, dass ich dich bei unseren Trainingseinheiten mit Leichtigkeit fertig gemacht habe.”, verpasste sie ihm einen sanften Stups gegen die Nase. Marinette wusste, dass er eher zu den Gelegenheitsspielern gehörte, wobei sie früher mit ihrem Vater beinahe wöchentlich, manchmal sogar täglich, die eine oder andere Stunde gespielt hatte.

„Ich hatte aber auch einiges an Training.“ Das selbstsichere Grinsen von Cat Noir tauchte in seinem Gesicht auf. Sie hatte schon beinahe vergessen, wie er sie mit diesem Lächeln magisch anzog.

„Du willst also eine Revanche von damals? Ist das eine Herausforderung?“, rückte sie näher zu ihm heran, so dass sich ihre Gesichter direkt gegenüber standen.

„Könnte man so sagen.“, grinste er immer noch voller Zuversicht.

„Du hast keine Ahnung, was du da tust.“, meinte die Schwarzhaarige selbstsicher und schnappte sich einen der Controller, die Adrien soeben auf das Nachtlager gelegt hatte.  

„Da wäre ich mir nicht so sicher, Mylady.“, gab Adrien von sich, wobei er überzeugt davon war, mit Leichtigkeit zu gewinnen.

„Also, bist du immer noch überzeugt, dass du genug trainiert hast?“, fragte Marinette ihn, gekonnt die Unschuldige spielend, als die erste Runde des Kampfes – wofür sie natürlich den Marienkäfer ausgewählt hatte – für sich entschieden hatte. Adrien war verstummt. Er spielte immer wieder mit seinen Freunden. Aber irgendwie schien die Halbasiatin einfach Talent für dieses Spiel zu haben.

„Das war nur die erste Runde. Es sind noch zwei.“, gab er kampflustig von sich. Marinette konnte heraushören, dass er über diese Niederlage nicht besonders erfreut war. Er würde sich in der nächsten Runde noch mehr anstrengen um einen Sieg zu erlangen. Doch sie wollte ihn nicht einfach gewinnen lassen.

„Oder nur eine. Wenn ich gewinne.“, gab die Halbchinesin siegessicher von sich.

„Sicher?“ Marinette nickte lächelnd, wobei sie direkt in Adriens grüne Augen starrte. Dabei sah sie nicht das zufriedene Grinsen auf seinen Lippen. Adrien rutschte etwas näher zu ihr, so dass sich ihre Körper berührten. Doch war sie so von seinen Augen fasziniert, dass sie das kaum bemerkte und erst aus ihrer Starre erwachte, als sie seine Lippen auf den ihrigen spürte. Der Kuss dauerte nur einen Moment, einige wenige Sekunden. Doch war es mehr als genug um die Halbasiatin komplett aus der Fassung zu bringen. Sie blinzelte mehrmals, ihre Finger fuhren ungläubig ihre Lippen nach, welche eben noch mit denen des Blonden verbunden gewesen waren. Als Adrien bemerkte, wie sehr er sie mit dem Kuss überrumpelt hatte, pausierte er das Spiel. So wollte er den Wettkampf nicht gewinnen. Das wäre nicht fair.

„Tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass dich das so aus der Fassung bringt.“, meinte er mit hochrotem Kopf.

„Nein. Das ist schon ok.“, murmelte Marinette. Ungläubig starrte sie Löcher in die Luft, fuhr sich immer noch über die Lippen. Adrien hatte sie geküsst.

„Wirklich? Du bist gerade ziemlich von der Rolle.“

„Es ist nur so…“, Marinette verstummte. Sie wusste nicht, wie sie ihm das erklären sollte. Sie hatte sich nach diesem intimen Moment gesehnt. Seit sie sich aufgrund eines Schulprojektes beinahe geküsst hätten. Nein. Sogar schon seit dem Moment, als sie sich in ihn verliebt hatte. Aber es war anders, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen ersonnen hatte.

„Ich habe mir die Situation einfach immer…wie soll ich sagen…anders vorgestellt.“, meinte sie schüchtern und blickte auf die Tagesdecke, welche auf dem Bett platziert war. Dabei fielen ihr einige Haarsträhnen in ihr Gesicht. Sanft strich Adrien ihr diese hinter die Ohren.

„Du hast dir gewünscht, dass ich das tue?“

„Naja…“, sie traute sich nicht ihn anzusehen. Mit hochrotem Kopf starrte sie immer noch auf dieselbe Stelle wie eben. Adrien nahm ihr Gesicht in seine Hände und drehte dieses zu sich, so dass sie zu ihm hinaufblicken musste. Ungläubig blickte der Blonde sie an. Er hatte sie einfach nur einen Moment angesehen und sich gewünscht, sie zu küssen. Er hatte nicht gross darüber nachgedacht und es einfach getan. Er wusste nicht wirklich, was da in ihn gefahren war, als er sie vor wenigen Sekunden geküsst hatte. Nur, dass er sie für sich haben wollte. Er zog sie zu sich, vereinigte ihre Münder ein weiteres Mal miteinander. Doch zog er sich dieses Mal nicht zurück. Er wollte wissen, wie Marinette auf ihn reagierte. Es fühlte sich einfach zu gut an. Anders als erwartet, erwiderte Marinette den Druck gegen ihre Lippen. Adrien legte seine Arme um ihre Hüfte, zog sie zu sich. Aber gerade, wie er den Kuss fortführen wollte, das Videospiel hatte er in die hinterste Ecke seines Gehirns verbannt, löste die Halbasiatin die innige Verbindung.

„Du versuchst doch nicht gerade vom Spiel abzulenken, damit du gewinnst, oder?“, leicht wütend funkelte sie ihn aus ihren blauen Augen an. Adrien wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

„Iwo. Wieso denn?“, gekonnt den Unschuldigen spielend, wich er ihrem strengen Blick aus.

“Du hast mich gerade ziemlich aus dem Konzept gebracht. Ich hoffe, das ist dir bewusst.”, Adrien erwiderte nichts darauf, da er dies von ihrer Reaktion her erwartet hatte. Die Halbasiatin setzte ein fieses Lächeln auf und liess ihre Finger über seine Brust fahren, was Adrien das Blut in die Wangen trieb.

“Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns auf ein etwas anderes Spiel konzentrieren.”, grinste die Schwarzhaarige. Peinlich berührt wandte Adrien sich von ihr ab. Nervös biss Marinette sich auf die Unterlippe. Sie hatte es übertrieben. Was ihr nun doch ziemlich peinlich war.

„Sag mal…wollen wir unser Duell eigentlich noch weiter austragen?“, fragte Marinette nach ein paar Momenten der Stille.

„Du willst noch weiter machen?“

„Du hast damit angefangen. Also beenden wir das ganze ehrlich und fair, ohne irgendwelche Tricks.“, meinte sie, wobei sie die Wütende spielte. Sie liebte es, den verzweifelten Ausdruck in Adriens Gesicht zu beobachten.

„Meinetwegen.“, gab er schliesslich nach als er merkte, dass er im Augenblick nicht an sie herankam und sie gewonnen hatte. Er wollte den Controller wieder in die Hand nehmen, als es dieses Mal Marinette war, welche sich ihm zuwandte und ihren Mund auf seinen drückte. Automatisch schloss der Blonde die Augen für einen Moment und erwiderte den Kuss. Zufrieden lächelnd löste sie sich von ihm. Ihre Wut eben war nur gespielt gewesen. Das durfte doch nicht wahr sein, schoss es Adrien durch den Kopf.

„Unfassbar. Und du verlangst, dass wir das Spiel anständig zu Ende bringen.“, grinste er anzüglich, als er sie wieder zu sich zog um sie ein weiteres Mal zu küssen. Marinette legte einen Finger auf seinen Lippen, schob seinen Kopf sanft ein Stück von sich weg.

„Nein mein Lieber. Den musst du dir schon verdienen.“

„Werde ich.“

„Das glaubst aber auch nur du.“, grinste sie forsch.

„Wirst du schon sehen.“, erwiderte er ihr selbstsicheres Lächeln frech, ehe die Hände der beiden wieder zu den Controllern griffen und die zweite Runde starteten. Erneut duellierten sich die Katze und der Glückskäfer. Immer wieder liess Marinette den Marienkäfer die schwarze Katze angreifen. Doch blockte Adrien ihre Angriffe geschickter als in der ersten Runde und konterte viele Attacken, so dass die Figur der Schwarzhaarigen immer mehr Lebenspunkte verlor. Bis er schliesslich eine Lücke in ihrer Verteidigung entdeckte und einen direkten Gegenstoss startete, worauf ein K.O. auf dem Bildschirm angezeigt wurde. Geschockt blickte Marinette zu Adrien, welcher sie herausfordernd angrinste, wobei er die Arme verschränkte. Seine linke Augenbraue wanderte dabei nach oben.

„Na, was sagst du jetzt?“

„Das war Glück, nichts weiter.“, meinte sie schmollend. „Der nächste Kampf gehört mir.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“

„Du willst wohl unbedingt den Kuss, was?“

„Was denn wohl sonst?“, ein anzügliches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Marinette musste sich zusammen reissen um ihn nicht sofort zu küssen aufgrund ihrer kleinen Abmachung. Sie wandte sich sofort mit hochrotem Kopf ab, als ihr etwas einfiel.

„Was machst du eigentlich, wenn ich unser Match gewinne? Wir haben nur die Vereinbarung mit dem Kuss, falls du gewinnst.“ Von Adrien folgte keine Antwort.

„Ich weiss was. Wenn ich gewinne, sehen wir uns einen Film an. Und ich darf entscheiden was.“, bestimmte die Halbasiatin selbstsicher.

“An was für einen Film denkst du gerade?”, er kannte Marinette inzwischen und wusste, dass sie sich im Kopf sicherlich schon einen Plan für den Kampf und ebenso einen Film für ihren Sieg ausgesucht hatte.

“Wenn du mich so fragst…der Teufel trägt Prada.” Adrien glaubte sich zu verhören. Was hatte er sich auch ausgerechnet in eine Jungdesignerin verlieben müssen?

“Dann ist es wohl meine Pflicht zu gewinnen.”

“Und meine, dich zu schlagen.”, grinste Marinette ihm ebenso entgegen.

Wiederum startete der Kampf zwischen der schwarzen Katze und dem roten Marienkäfer. Zu Beginn waren sich die Gegner ebenbürtig, gaben sich in keiner Weise nach. Doch war Marinette zu sehr auf die Verteidigung aus, so dass sie nur noch blockte und die Zeit für den Kampf nach und nach Ablief. Adrien nutzte das aus und Attackierte ihren Charakter einige Male. Die Angriffe machten nicht allzu viel schaden, aber immerhin so viel, dass ihre Lebenspunkte tiefer als die von Adrien waren. Aber wenn Marinette nicht Angriff, konnte sie bei Adriens Figur keinen Schaden anrichten. Sie überlegte für einen Moment, wann es schlau wäre ihn mit einer Attacke zu überraschen und aus der Reserve herauszulocken. Damit sie den Spiess noch umdrehen konnte. Sie wollte nicht weiter zusehen, wie ihre Lebenspunkte langsam aber sicher sanken. Die Schwarzhaarige sah, wie Adrien die Finger auf seinem Controller für eine Sekunde ruhen liess. Dies wollte sie ausnutzen, doch erneut blockte er den Angriff des Marienkäfers ab und startete eine Gegenoffensive. Welche Marinettes Figur zwei Sekunden vor Ablauf der Zeit auf die Matte sandte. Was er mit einem „Gewonnen. Adrien-Style!“ feierte, wobei er die Arme erfreut in die Luft warf. Wofür er einen skeptischen Blick von Marinette inklusive nach oben gezogener Augenbraue erntete.

„Machst das immer?“ Marinette kannte den Spruch. Sie hatte den angewandt, als sie damals den Kampf für die Teilnahme des Wettbewerbs gewonnen hatte.

„Naja…sagen wir, du hast mich inspiriert.“ Die Schwarzhaarige liess ein lautes Lachen hören.

„Du bist besser, als ich dachte.“, lächelte sie, als sie den Controller auf die Kommode legte und sich wieder zu ihm setzte.

„Dann hat das Training mit den Jungs wohl doch etwas genützt.“, grinste Adrien zuversichtlich.

„Das nächste Match gewinne ich wieder und werde dich in alter Manier in den Fussboden der digitalen Welt stapfen.“

„Mit Sicherheit. Falls wir wieder mal spielen.“, grinste er, ihre Gesichter nah aneinander.

„Ich werde dich schon dazu bringen. Keine Sorge.“, flirtete sie.

„Ich glaube, du schuldest mir noch etwas.“, flüsterte Adrien, ehe er sich zu ihr lehnte und sie küsste. Marinette schloss ihre Augen, erwiderte seinen Kuss. Der Blonde liess, zufrieden lächelnd, von ihr ab. Auf den Wangen der Schwarzhaarigen bildete sich ein roter Schimmer. Schüchtern blickte sie zu Adrien und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, blickte unentwegt in ihre himmelblauen Augen.

„Darf ich…dich nochmal küssen?“, fragte er schon beinahe zaghaft, als sein Blick wiederum ihre Lippen streifte, die er nochmals schmecken wollte. Marinette antwortete nicht. Sie sass immer noch auf ihren Knien und richtete sich ein Stück auf, so dass ihre Gesichter sich wiederum auf der gleichen Höhe waren. Ohne Vorwarnung legte sie ihre Lippen auf seine. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken, vertiefte den Kuss. Adrien liess seine Hände zu ihren Hüften wandern, presste ihren Körper an sich.

„Das werte ich dann mal als ja.“, flüsterte er zwischen mehreren Küssen, worauf sie den Kussmarathon fortführte. Ein leichter Seufzer entfloh ihren Lippen, was den Blonden grinsen liess.

„Das gefällt dir wohl, was?“ sprach er, ehe sie seine Lippen erneut verschloss und ihn mit sanfter Gewalt auf die Matratze drückte. Gierig erwiderte Adrien ihren Kuss. Marinette war erstaunt, wie verlangend Adrien den Kuss erwiderte und liess ihre Hände durch seine blonde Mähne wandern. Mit hochrotem Kopf liess sie nach mehreren Minuten von ihm ab und bemerkte, was sie in ihrer Trance angerichtet hatte.

„Entschuldige.“, murmelte sie. Sie hatte es nicht gleich so übertreiben wollen. Aber seine sanften Berührungen hatten Adrenalin in ihrem Körper freigesetzt und ihren Verstand ausgeschaltet. Ihre Hormone hatten kurzzeitig die Kontrolle übernommen, ebenso bei Adrien. Sie kniete sich neben Adrien, welcher sich ebenfalls aufsetzte.

„Warum entschuldigst du dich?“

„Weil ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle habe und ich habe Angst davor, dass ich … dass wir etwas tun, das wir vielleicht nicht wollen…oder nicht sollten. Ich…“ Durch einen weiteren Kuss brachte Adrien sie zum Schweigen.

„Willst du es denn?“, flüsterte er.

„Ich weiss nicht...meine Gedanken sind komplett wirr, nur schon wegen vorhin.“ Marinette fluchte innerlich. Was musste sie auch so ein grosses Mundwerk haben und das auch noch ausgerechnet Adrien gegenüber. Sie war dankbar dafür, dass sie so viel Zeit miteinander verbrachten. Ihre Schüchternheit nahm kontinuierlich ab, sie fühlte sich wohl in seiner Nähe. Sie wollte das nicht vermasseln. Nicht jetzt.

„Aber…es fühlt sich unglaublich gut an, hier mit dir zu sein und…“ Adrien konnte die Unsicherheit in ihren Augen sehen. Die Angst, die sich darin verbarg. Aber auch die Leidenschaft, welche er auf ihren rosigen Lippen hinterlassen hatte. Regungslos blieb Marinette vor ihm sitzen, konnte seine Blicke auf sich spüren. Er griff nach ihrem Gesicht, legte seine Lippen auf ihre.

„Seit ich dich wieder gesehen habe, ist nichts mehr so wie früher. Ich habe mir damals so sehr gewünscht, dass wir uns so bald wie möglich wieder sehen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du plötzlich vor meinen Augen hier in New York auftauchst.“ Still blickte Marinette zu ihm hinauf.

„Jedes Mal wenn ich dich sehe, schlägt mein Herz schneller. Alleine deine Anwesenheit bringt mich komplett durcheinander.“, flüsterte er, zog die Halbasiatin in seine Arme.

„Als wir uns damals wieder gesehen haben, wusste ich nicht wirklich, wie ich mich dir gegenüber verhalten sollte. Wir hatten so lange kaum Kontakt gehabt und dann warst du plötzlich vor mir. Ich konnte es kaum fassen.“

„Was denn? Du wusstest doch, dass ich den Wettbewerb gewonnen habe.“

„Ja, schon. Aber nicht, …“

„Dass ich bei Sophie wohne und nicht am anderen Ende der Stadt. Was?“

„Einerseits.“

„Und Andererseits?“ Adrien verstummte für einen Moment. Er mochte dieses Mädchen einfach zu sehr.

„Ich hatte keine Ahnung, wann du kommen würdest. Wann das Praktikum startet und all das. Ich wollte dich nicht überrumpeln und ich hatte selbst mehr als genug um den Kopf. Und dann, warst du plötzlich wieder auf der Bildfläche.“ Weiter kam er nicht, denn er war erneut in ihren blauen Augen gefangen, welche ihm erst nach Ladybugs Verschwinden richtig aufgefallen waren. Dieses wundervolle Himmelblau, das er nur von einer anderen Person kannte. Vorsichtig senkte er seinen Kopf nach unten, verschloss ihren Mund mit seinem. Seine Hand wanderte durch ihre schwarze Haarpracht, presste sie noch näher an sich, damit sie nicht entfliehen konnte und vertiefte den Kuss erneut.

„Lass mich raten: ich hab deinen Verstand zum Stillstand gebracht.“, lächelte sie.

„Wohl oder übel.“, knurrte er gegen ihre Lippen, worauf sie sich erneut küssten. Marinettes Hände wanderten in seinen Nacken, kraulten ihn sanft. Adriens freie Hand strich ihren Rücken hinab. Sie stiess einen leisen Seufzer aus, was der Blonde mit einem Grinsen quittierte. Doch führte sie den Kuss weiter und liess sich, mitsamt dem Blonden, rücklings auf die Matratze fallen.

„Seit dem Strandtag…“, begann sie, wurde aber immer wieder durch seine Lippen unterbrochen.

„Bist du ständig in meinen Gedanken.“ Adrien fuhr mit seinen Lippen über ihren Hals und ihr Dekolleté, bis zu dem Ausschnitt ihres Oberteils. Dort hinterliess er federleichte Küsse, welche Marinette zum Stöhnen brachte. Schliesslich verschloss er ihre Lippen wieder miteinander, drang sanft in ihre Mundhöhle ein. Die angehende Designerin liess ihn gewähren. Es war einfach gerade zu schön in seinen Armen zu liegen und von ihm verwöhnt zu werden. Niemals wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass sie nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft mit jemandem im Bett landen würde. Umso mehr genoss sie die Berührungen, die Adrien ihrem Körper geradezu teil werden liess. Gierig erwiderte sie den Kuss, liess ihre Zunge in seinen Mund wandern. Ihre Hände fuhren unablässig durch die Haarpracht des Blonden. Adriens Hände erkundeten sanft ihre Taille. Zuerst nach oben, dann nach unten. Dann glitten seine Finger unter ihr Oberteil, strichen vorsichtig über ihre nackte Haut. Adrien grinste in sich hinein, als er das unterdrückte Stöhnen Marinettes vernahm. Er löste sich von ihr, blickte in ihr gerötetes Gesicht.

„Und ich dachte, es würde nur mir so gehen.“, flüsterte er. Erneut liess er seine Lippen zu ihrem Hals wandern, wo er sie immer wieder küsste.

„Hör auf. Das Kitzelt.“

„Was?“, verdattert, mit hochgezogener Augenbraue, blickte er sie an.

„Dir ist schon klar, dass du gerade die ganze Stimmung vermiest.“, maulte er.

„Wenn du mich anders küssen würdest, würde ich mich auch nicht beschweren.“, verteidigte sich die Jungdesignerin.

„Dann will ich wissen, ob du es besser machst.“

„Du weisst doch, dass es nicht gut kommt, wenn du mich heraus forderst?“

„Bisher hab ich gewonnen.“

„Bisher.“, flüsterte sie und zog seinen Kopf zu sich. Sie blickten sich in die Augen.

„Ich…“, Adrien wollte ihr etwas sagen. Aber sie hielt ihn auf.

„Nein. Nicht jetzt.“ Sie legte ihre Lippen auf seine.

„Ich will nur, dass du schweigst und geniest.“

-

Stunden später, die Nacht war längst über den Big Apple hereingebrochen, kuschelte sich Marinette genüsslich an Adrien, in dessen Armen sie lag. Sie war im späteren Verlauf des Abends in seinen Armen weggedöst. Geniesserisch streichelte der Blonde sie, liess seine Hand immer wieder über ihre Haarpracht und ihren Rücken wandern. Als Marinette langsam wieder wach wurde, drückte er ihr sanft einen Kuss auf die Stirn.

„Na, gut geschlafen, Mylady?“

„Das fragst du noch? Nach den letzten Stunden?“, lächelte sie zufrieden, ehe sie sich wieder an ihn schmiegte. Dabei fiel ihr Blick auf den Wecker, welcher auf Adriens Nachttisch stand. Hektisch erhob sich die Schwarzhaarige, welche ein Shirt von Adrien trug. In welchem sie, aufgrund ihrer Körpergrösse, beinahe unterging. Sie zog sich das Shirt über den Kopf und tauschte es gegen ihr weisses Oberteil aus, welches sie zuvor getragen hatte. Dabei fiel Adriens Blick auf ihren Hals, wo am rechten, unteren Ende ein Knutschfleck thronte.

„Willst du wirklich zu der späten Stunde noch nach Hause?“, fragte er, als sie sich aufrichtete.

„Ich habe mir eigentlich vorgenommen morgen an meinem Projekt weiter zu nähen. Ich kann das nicht gut mit mir herum schleppen. Oder soll ich jedes Mal die Nähmaschine mitnehmen?“

„Wäre doch auch eine Möglichkeit. Wir wohnen immerhin im gleichen Stadtteil“, witzelte der Blonde grinsend.

„Ich wusste nicht, dass du so ein schlimmer Finger bist.“, gab sie keck zurück. Sie stand vor dem Spiegel des Kleiderschranks und zog das Oberteil zurecht. Sie fuhr mit den Fingern durch ihre schwarze Haarpracht, wobei sie den Knutschfleck an ihrem Hals entdeckte. Empört blickte sie zu Adrien, welcher sie unschuldig anblickte.

„Ist das dein Ernst?“

„Naja…da ist wohl der Teufel mit mir durchgegangen.“, oder der Kater, ging es ihm leise durch den Kopf.

„Teufel? Ich wusste nicht, dass ich neuerdings einen Teufelchen habe.“, skeptisch betrachtete Marinette den Blonden, als sie sich zu ihm setzte.

„Du wirst von ziemlich vielen Jungs in der Schule begutachtet. Die sollen ruhig wissen, dass du jemandem gehörst.“, flüsterte er, küsste sie auf die Stirn.

„Das ist lieb von dir. Aber findest du das nicht ein wenig übertrieben?“

„Nein. Finde ich nicht.“, grinsend zog er sie an sich. Genüsslich kuschelte sich Marinette an ihn.

„Geh nicht, bitte.“

„Bei der Geschichte mit dem Knutschfleck muss ich da noch ein wenig nachdenken.“, die Beleidigte spielend löste Marinette seine Umarmung und stiess den Blonden ein Stück von sich.

„Ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert. New York ist in den späten Abendstunden nicht gerade sicher. Da lasse ich dich ungern alleine.“

„An deinen Überredungskünsten musst du allerdings noch ein wenig feilen.“, gab sie von sich, und wandte sich, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, von ihm ab.

„Sicher?“

„Allerdings.“

„Das glaube ich eher weniger.“, widersprach ihr der Designersohn, worauf er seine Arme um sie legte und die Schwarzhaarige in einen Kuss verwickelte, den sie herzhaft erwiderte.

„Adrien. Ich muss los.“, versuchte sie ihm zwischen mehreren Küssen mitzuteilen. Doch der Blonde hörte nicht auf sie. Dafür war er zu süchtig nach ihr. Durchsetzungsfähig wie sie war, löste sich die Halbasiatin von ihm und setzte sich auf die Bettkante in Richtung der Zimmertür. Kurz entwirrte sie sich mit den Fingerspitzen die Haare, ehe sie ihre Haarpracht zu einem Zopf flocht. Marinette blieb noch einen Moment sitzen, um ihre Gedanken zu Ordnen. Einen Moment zu lange. Denn Adrien hatte bereits wieder seine Arme um sie geschlungen und lehnte seine Stirn an ihren Rücken.

„Bitte bleib. Zumindest bis morgen früh.“, murmelte er bittend, während er mit den Lippen die Konturen ihres Nackens nachfuhr. Marinette seufzte auf. Er war wirklich verdammt gut wenn es ums überreden ging. Besonders wenn er es so gestaltete.

„Das…ist nicht fair.“, murmelte sie. Sie drehte sich zu ihm, um seine Lippen erneut mit den ihrigen zu verschliessen. Gierig erwiderte der Blonde den Kuss, schlang seine Arme um ihre Hüfte und liess sich gemeinsam mit der Halbasiatin auf das Bett sinken.

Als Marinette ihre Augen wieder öffnete, war ein neuer Tag über der Weltstadt angebrochen. Langsam erhob sie sich. Verwundert blickte sie sich um. Sie war nicht in ihrem Studienzimmer, wie sonst an einem Sonntagmorgen. Ihr Blick fiel auf Adrien. Jener schlief noch auf der anderen Seite des Bettes. Automatisch legte sich ein roter Schimmer auf Marinettes Wangen, als sie Adriens nackten Oberkörper neben sich erblickte. Aber im Gegensatz zu ihm war sie noch angezogen. Oder zumindest teilweise, da sie noch ihr Oberteil vom Vortag trug. Vorsichtig rutschte Marinette näher zu Adrien, der etwas Unverständliches in seinem Schlaf murmelte. Marinette lächelte. Sanft liess sie ihre Hand durch seine Haare streichen. Der Augenlider des Blonden flackerten leicht, doch drehte er sich nur leicht grummelnd zu der dunklen Seite im Zimmer. Für einen Moment erstarrte Marinette. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen stellte sie fest, dass er ihr den Rücken zugedreht hatte. Frechheit. Dies hielt sie aber nicht davon ab, sich an ihn zu kuscheln und mit ihrer Hand sanft immer und immer wieder durch seine Blonde Haarpracht zu fahren. Wie sie es nur schon Sekunden zuvor getan hatte.

“Aufwachen, Chéri.”

Langsam öffnete Adrien die Augen. Diese Hand, die ihn liebkoste. Sie kam ihm so bekannt vor und doch war es komplett neu. Merkwürdig. Der Blick des Blonden wanderte zu Marinette, die neben ihm lag.

“Guten Morgen.”, flüsterte sie mit sanfter Stimme in sein Ohr.

“Du bist noch da? Ich dachte, du wolltest an deinem Projekt arbeiten.”, meinte er müde. Marinettes Lippen formten sich zu einem Schmollmund.

“Glaubst du wirklich, dass ich einfach ohne einen Kommentar verschwinde?” Betrübt wandte Adrien seinen Blick von Marinette ab. Gekränkt richtete sich die Schwarzhaarige auf.

“Hör mal. Ich weiss, dass du es nie leicht hattest. Dass deine Mutter vom einen auf den anderen Tag verschwand, dein Vater sich nicht um dich kümmerte. Aber das ist nicht deine Schuld.”, meinte Marinette nach einer Weile und drehte sich wieder zu dem Blonden.

“Woher willst du das wissen?”

“Weil ich mir sicher bin, dass du nicht der Grund bist, weshalb deine Mutter euch verlassen hat.”, sie griff nach seiner Hand, drückte sie tröstlich.

“Denkst du das wirklich?”, ein Hoffnungsschimmer tat sich für den Studenten auf. Zuversichtlich nickte Marinette ihm zu.

“Ich frage mich manchmal, was anders wäre, wenn meine Mutter damals nicht von uns gegangen wäre. Wenn mein Vater nicht durchgedreht wäre. Wenn…”, Adrien stoppte. Er wollte Anhängen, wenn er nicht Cat Noir geworden wäre. Wenn er Ladybug nicht getroffen hätte. Doch Marinette liess ihn nicht weiter nachdenken. Denn sie schloss ihn ohne Vorwarnung in eine herzliche Umarmung.

“Mari…”

“Ich lasse dich nicht einfach so alleine. Also denk nicht weiter darüber nach.”, sie lockerte ihre Arme, welche sie um seinen Hals geschlungen hatte. “Du kannst die Vergangenheit nicht verändern. Das kann niemand. Wir können nur Versuchen, aus der Gegenwart das Beste zu machen.”, flüsterte sie wobei sie sich an ihn kuschelte. Adrien nickte leicht. Marinette hatte recht. Die Vergangenheit konnte er nicht beeinflussen. Ganz im Gegensatz zu der Gegenwart und seiner Zukunft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nami88
2018-02-02T14:27:14+00:00 02.02.2018 15:27
Hey 😄
Ich liebe dieses Kapitel, denn endlich haben beide zusammen gefunden 😍
Tja und da muss Marinette wohl mit einem Halstuch zur Uni xD
Und Adrien ist ja mal gar nicht Eifersüchtig, wenn er sie mehr oder weniger markiert 🤣
Bin mal gespannt, was die eine vom Strand sagt, welche sich ständig an Adrien ran macht ^-^
Und vor allem, was passiert, wenn Maris Praktikum vorbei ist 😉

LG
Antwort von:  Yumi-san_89
02.02.2018 16:41
Hey :) Das mit dem Halstuch ist gut xD da hast du recht. und die dumme kuh vom Strand hat leider noch einen grösseren Auftritt >_< aber mehr verrate ich nicht :p
Antwort von:  Nami88
02.02.2018 20:19
Drama, ich sehe das Drama bereits vor mir xD
Von:  kittycat22
2018-02-01T21:33:14+00:00 01.02.2018 22:33
oh wie schön das ein kapitel wieder da ist. Ich könnte ganze Nacht nur an deiner Geschichte lesen sie ist so atemberaubend ich liebe sie einfach und ich hoffe das bald eines wieder kommt dein großer Fan
Antwort von:  Yumi-san_89
01.02.2018 22:43
Danke :) freue mich riesig so was zu lesen. Ich hab noch massig Material für die FF :3 also keine Sorge. Es wird allerdings wieder eine Weile dauern, da ich Arbeitstätig bin ;3


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