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We've come so far, we've been so wasted

25 Gefühle [Wettbewerbsbeitrag]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bei den anderen Kapiteln hatte ich Probleme, die Mindestanzahl von 150 Wörtern zu erreichen. Bei Hiromi und Neid war das aber irgendwie kein Problem... Komplett anzeigen

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#03. Neid [Tachibana Hiromi]

Bis vor mehr als einem Jahr hätte Hiromi sich niemals gedacht, dass sie mal als Managerin eines Team aus sechs Jungen in einem Beybladestadion sitzen und einen ihrer Teamkollegen, der an der Arena in der Mitte des Stadions stand, anfeuern würde. Sie hatte das Beybladen immer für ein hirnloses Spiel für hirnlose Jungs gehalten.
 

Inzwischen hatte sich jedoch nicht ihre Einstellung zu Beybladern geändert – sie hatte gesehen, dass weit mehr hinter diesem Sport steckte, als einfach nur planlos einen Kreisel durch Plastikschüsseln kreisen zu lassen – sondern auch die zu dem Sport selbst. Hiromi hatte gelernt, welchen Einfluss die Spitze eines Blades auf seine Ausdauer und seine Angriff- oder Defensivfähigkeiten hatte oder wie entschieden wurde, in welche Richtung sich der Beyblade drehte, wie der Gewichtsring den Ausgang eines Kampfes beeinflussen konnte und den Unterschied zwischen Angriffs-, Ausdauer- und Verteidigungsblades.
 

Und je mehr Hiromi in diese Sportwelt hineingezogen wurde, desto weniger reichte es ihr, nur an der sprichwörtlichen Seitenlinie zu stehen und zuzusehen. Sie wollte selbst bladen, wollte wissen, wie es sich anfühlte, wenn man vor hunderten von begeisterten Zuschauern kämpfte, sich auspowerte und alles gab. Sie wollte wissen, wie es war dort zu stehen und zu gewinnen.
 

Leider hatte Hiromi bereits sehr früh gemerkt, dass sie überhaupt kein Talent zum beybladen hatte. Sie hatte sich von Kyoujyu einen einfachen Beyblade ohne viel Schnick-Schnack bauen lassen – heimlich, denn Takao durfte davon nichts erfahren, er würde sie nur damit aufziehen – und in einem Teil des Stadtparks, in den sich selten jemand verirrte, einen Nachmittag trainiert. Es war ein Desaster gewesen. Sie hatte dann Kyoujyu darum gebeten, ihr bei den Grundlagen zu helfen. Doch sie bekam den Dreh einfach nicht raus. Sie scheitere schon daran, mit dem Beyblade überhaupt die Arena zu treffen – der Boden um die Arena war schon bald mit kleinen Kuhlen versehen, die ihr Beyblade immer dann schlug, wenn sie die Arena verfehlte – geschweige denn, dass sie sich Gedanken darum machen konnten, wie der Blade lief. Schließlich gaben sie es auf.
 

Das war der Zeitpunkt, an dem sich in Hiromis Begeisterung immer etwas Neid mischte. Neid darauf, dass ihre Freunde geschafft hatten, was ihr nicht gelingen wollte und sie damit verdammt war, immer nur untätig zuzusehen. Der Neid und die Eifersucht brodelten manchmal in ihrem Magen wie ein ekelhaftes Gebräu und Hiromi wusste, es hätte eine giftgrüne Farbe.
 

Doch trotz dieses beunruhigenden kleinen Gefühls gelang es Hiromi nicht, sich von dem Spiel abzuwenden. Sie liebte es dafür einfach viel zu sehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FreeWolf
2020-04-12T18:01:14+00:00 12.04.2020 20:01
Es bricht mir immer wieder das Herz, dass Hiromi einfach nicht bladen kann: ich hätte das sehr gerne gesehen und finde es maßlos unfair, dass sie einfach nie lernt, zu bladen und auch noch in G-Revolution dafür ziemlich fertig gemacht wird. :( SO GEHT DAS NICHT. Deswegen finde ich den Neid hier sehr treffend ihr zugeordnet, auch wenn es ein bisschen wehtut, weil ich mir wünsche, es wäre anders.


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