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Written in the Scars (of Our Hearts)

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gekommen! Bei mir war es eher eine gemütliche Feier, nachdem das letzte Jahr etwas schwer chaotisch für mich war... Aber dieses Jahr kümmern wir uns darum, dass es besser wird. Heute gehts ins Reisebüro und wir werden versuchen, die Wünsche meines Mannes (Strandurlaub, am liebsten Malediven) und mir (Kultur und Land erkunden, am liebsten Japan) unter einem Hut zu bekommen. Mir tut da ja jetzt schon die Person leid, die uns später berät xD

Habt ihr irgendwelche Urlaubspläne für dieses Jahr? xD

Viel Spaß beim Lesen!
Eure yezz Komplett anzeigen

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Needs Must

Seichi folgte dem Hausverwalter gehorsam, auch wenn er nur mit einem halben Ohr die Anweisungen über ‚Benehmen, das von den Angestellten erwartet wurde‘ zuhörte.
 

Er kam da einfach nicht drauf klar. Seichi hatte den Namen eines anderen Mannes über seinem Herzen, markierte seinen Körper damit. Dort, eingenäht in dem dunklen Wollstoff war ein altertümliches Familienwappen, wie ein Besitzstempel, Eigentum.
 

Dennoch war es nicht viel anders als die Kleidung vom Gefängnis, vermutete er. Fast schon genau so, dachte er, als Eishirō ihm den alten Gärtner vorstellte und ihm eine Schaufel gab. „Klar kann ich graben“, versicherte er ihnen. „Hab ne Menge Übung, Steine herumzuschleppen.“
 

„Wie war dein Name noch einmal?“, fragte der Gärtner.
 

„Abarai“, sagte er. „Seichi Abarai.“
 

Der Gärtner blickte Eishirō neugierig an. „Wie der Vizekommandant? Der junge Mann des Kommandanten?“
 

Der was vom Kommandanten? Seichi blickte zu Eishirō, suchte ebenfalls nach Bestätigung. Eishirō errötete und stammelte: „Ja, nun ja, ähm… Seichi ist Renjis Bruder.“
 

Der Gärtner ließ seine grobe, schwielige Hand auf Seichis Schulter fallen. Dann beugte er sich zwinkernd vor und gluckste. „Sieh mal einer an! Denk aber ja nicht, dass du irgendwelche Vorteile davon hast, dass dein Bruder der Liebhaber des Kommandanten ist.“
 

„Uh“, murmelte Seichi. „Würd noch nich mal im Traum dran denken, glaub ich.“
 

Eishirō schien Seichi nervös zu beobachten, ohne Zweifel besorgt um seine Reaktion bei dieser Neuigkeit. Seichi wollte geschickt sein oder sogar verletzt, doch… stattdessen fühlte er sich im Inneren leer.
 

Die Wahrheit war, dass er solch unmögliche Dinge da draußen über Renji gehört hatte. Draußen im Rukongai war Renji so eine Art Wunder, ein Volksheld, fast schon eine Legende. Ein Junge aus Inzuri, der tatsächlich etwas aus sich gemacht hat? Nicht nur ein Shinigami, sondern ein gottverdammter Vizekommandant? Es war unerhört, denn: Inu-Scheißloch-zuri. Jeder wusste wie hart das war, wie verrückt es war, überhaupt lebend aus diesem Ort zu kommen.
 

Natürlich waren da auch Gerüchte. Fragen, Spekulationen, all die Dinge, die neidische Leute vermuteten – mit wie vielen Leuten du schlafen musstest, um so einen Rang zu bekommen? Wie viele Ärsche man dafür küssen musste?
 

Nun ja, zumindest einen, wie es schien.
 

Nicht wirklich schockierend. Nur… enttäuschend.
 

Dennoch konnte es Seichi verstehen. Das Verlangen nach Leben hatte auch schon von Seichi verlangt, sich vorzubeugen und es zu ertragen. Das war einfach etwas, was man manchmal tun musste. Keine Schande daran, nicht wirklich. Nicht, wenn am Ende des Tages das dabei rausspringt, was man brauchte.
 

In einer Weise war es tröstend, zu wissen, dass sich Renji nicht viel geändert hatte. Es war seltsam, der Bruder von einer Art Held zu sein. All das Misstrauen durchzustehen, wenn jemand Seichis Nachnamen hörte. Es hatte immer dafür gesorgt, dass er sich unzulänglich gefühlt hatte. Doch nun, na ja, war Renji genauso wie Seichi, oder nicht? Allerdings in einer anderen Welt, für höheren Einsatz vielleicht.
 

Das sorgte nur dafür, dass Seichi diesen blaublütigen, noblen Scheißkerl nur ein wenig mehr hasste.
 

Und einer Welt, die Niederstehende dazu zwang, sich noch mehr zu erniedrigen, ein Ende aufzuzwingen.
 

Wenn es Gerechtigkeit geben würde, müsste Renji nicht das Spielzeug von irgendeinem reichen Mann sein. Doch Seichi konnte sich vorstellen, wie diese Arschlöcher aus der Seireitei Renji niemals vergessen lassen würden, woher er kam. Genauso wie ihn niemand im Gefängnis ihn das hat vergessen lassen. Vielleicht war mit dem Kuchiki-Stempel auf Renjis Hintern die Türen geöffnet.
 

Ja, gut für ihn.
 

Zumindest war der Kommandant attraktiv. Es würde kein Elend sein. Zumindest war Renjis Leine aus Gold, bestückt mit Diamanten. Streunender Hund zu Schoßhund. Könnte schlimmer sein. Könnte verdammt noch mal einen großen Scheißhaufen schlimmer sein.
 

Seichi wusste das nur zu genau.
 

Er hatte vage den Befehl des alten Gärtners mitbekommen, Säcke mit Dünger von den Ställen zu holen. Er trottete hinter Eishirō her, verloren in den eigenen Gedanken.
 

„Bist du in Ordnung, Abarai-san?“, fragte Eishirō, als sie bei den Ställen ankamen.
 

-San. Heh. Seichi konnte sich daran gewöhnen. „Ja“, sagte er. „Warum sollte ich nich?“
 

Eishirō sah unbehaglich aus, als wäre er vielleicht vom Benehmen seines Herrn beschämt. Doch er war nicht in der Lage, mehr herauszubringen als sein unangenehmes: „Ich verstehe. Ich denke, dann ist alles in Ordnung…?“
 

Huh, Seichi hoffte, dass das nicht bedeutete, dass die Dinge noch schlimmer für Renji waren, als er sich das bereits vorgestellt hatte. Nun ja, Renji war zäh. Er wusste, welchen Preis er zahlen konnte und welchen nicht.
 

„Ja“, versicherte Seichi dem Typen. Sie standen auf einem niedrigen Hügel, da sie den Gärtner im Kirschgarten getroffen hatten. Unter ihnen erstreckte sich das Gelände des Anwesens im Licht der untergehenden Sonne. Die Herbstgräser schimmerten golden in den Feldern um einen silbrigen See herum. Man konnte die Schönheit dieses Ortes nicht leugnen. „Es is doch überall dasselbe unter einem, nich wahr?“, grübelte Seichi. „Hier oder dort, es is immer noch Scheiße und Dreck.“
 

Eishirō runzelte über Seichis philosophischen Versuch die Stirn. „Wir bevorzugen, es Dünger zu nennen.“
 

Seichi lachte. „Darauf wette ich.“
 


 

Renji träumte von Inuzuri. So viel Zeit mit Ichigos Familie zu verbringen hatte wohl irgendwelche Gedanken losgelöst.
 

Die Traumbilder waren bereits zersprungen und verschwanden aus seinem Kopf, doch Renjis Herz hämmerte weiter gegen seine Brust. Er umgriff die Laken und versuchte das eingebildete Gefühl abzuschütteln, wie er rannte. Vor Shinigami wegrannte… oder vielleicht Yakuza. Doch Renji konnte sich nicht daran erinnern, ob er wirklich der Verfolger oder der Verfolgte war. Alles, was ihm geblieben war, war das Gefühl des Verlusts. Gezwungen zu sein, Leute zurückzulassen. Gewählt haben zu müssen, einen für viele aufzugeben.
 

Man, er war der beschissenste Onii-chan jemals.
 

Tief im Inneren spürte Renji, wie ihn Zabimaru leicht umarmte und tröstend zischte.
 

Renji fuhr mit den Fingern durch seine Haare und schüttelte die emotionalen Spinnweben von seinem Hirn. Er richtete sich mit einem Grunzen auf und trat den Weg zur Dusche an. Irgendwie hatte er es geschafft, vor allen anderen im Shōten aufzustehen. Die Flure waren dunkel und gespenstig leise. Irgendwo draußen pfiff ein Zug und ratterte über die Schienen.
 

Zum ersten Mal hatte Renji so viel heißes Wasser, wie er wollte. Er nahm sich Zeit, das Gefühl vom Schmutz aus Inuzuri von seinem Körper zu schrubben. Er wusch sich die Haare und lieh sich ein wenig Haarspülung, die so roch, als könnte sie Urahara gehören.
 

Er hüllte sich danach in ein Tuch. Das Bild im Spiegel zeigte einen massigen Mann mit einem Wirrwarr an blutroten Haaren und einem Körper, der von Schlachten und Tinte gezeichnet war. Es war ein langer, harter Weg gewesen, den all die Narben zeigten – die Tinte ebenfalls.
 

Während er versuchte, nicht sein Spiegelbild anzustarren, machte er sich daran, seine Haare zu kämmen und die restliche Morgenhygiene zu erledigen. Ein Hämmern an der Tür hätte beinahe dafür gesorgt, dass er sich eine seiner Koteletten abrasiert hätte, als er diese trimmen wollte. „Warte“, rief er zurück. „Gib mir noch eine Minute, ja?“
 

Als er fertig war, schob er die Tür schwungvoll auf, bereit, Jinta oder Ururu von oben herab anzustarren. Stattdessen blickte er zu Tessai auf. Tessai trug einen, etwas zu kleinen und zu engen, beblümten Yukata. Er griff Renjis Schultern und schnüffelte an seinen Haaren. Dann ließ er Renji genauso abrupt los, wie er ihn angefasst hatte und lächelte. „Gute Wahl“, sagte er. „Aber meine ist besser für dicke Haare.“
 

Renji war sich nicht sicher, ob er gerade ermahnt wurde, weil er Spülung geklaut hatte oder Hilfe angeboten bekam. Er entschied sich für Letzteres: „Ähm, danke…?“
 

„Ich lass es dir für morgen draußen“, sagte Tessai mit einem ernsten Nicken. Sie starrten sich für eine Minute unangenehm an, bevor Tessai eine Augenbraue hob und mit dem Daumen in Richtung Küche deutete. „Die erste Person, die aufsteht, macht Frühstück. Steht im Handbuch.“
 

„Oh, richtig“, sagte Renji. „Dann begebe ich mich mal besser ran.
 

Renji wusste von genau drei Dingen, wie man sie kochte: Reis, was durch die Existenz eines Hello-Kitty-Reiskochers vereinfacht wurde, Fisch und eine einfache Suppe. Also würde es ein etwas traditionelleres Frühstück werden, als es das Shōten gewohnt war. Dennoch fühlte sich Renji, falls er noch eingelegtes Gemüse finden würde, dass nicht empfindungsfähig war, mit seinem ersten Frühstück gut.
 

Doch als Urahara hereinkam, war er etwas erschrocken, Renji in nicht mehr als einem Handtuch gewickelt, vor dem Herd zu sehen. „Oh, Vizekommandant Abarai“, sagte er und fummelte an der Kaffeemaschine herum, bis sie mit ihren gurgelnden Geräuschen anfing. „Du musst früh aufgestanden …“, dann grinste er schief, „… oder spät heimgekommen sein.“
 

Renji schob den Gedanken mit einem Achselzucken weg. „Hol deine Gedanken aus der Gosse zurück, Kommandant. Ichigo ist fünfzehn. Ich habe mir schon einen erwachsenen Mann angelacht. Und überhaupt… glaubst du wirklich, ich würde es dem Kind im Haus seines Vaters besorgen? Sieht für mich mehr nach schlechten Manieren aus. Möchte auch keine Blutfehde mit den Shibas anfangen, wenn sie wissen, was ich sage?“
 

Die Tassen klapperten so stark, dass Renji über die Schulter schauen musste, ob Urahara in Ordnung war. Urahara jonglierte eine Tasse, die scheinbar fest entschlossen war, zu Boden zu fallen, doch seine offensichtlichen Hakuda-Fähigkeiten hielten sie davon ab.
 

„Bist du in Ordnung, Kommandant?“
 

„Bitte hör auf, mich Kommandant zu nennen, Vizekommandant“, sagte Urahara mit einem Seufzen als er die Tasse vorsichtig auf die Arbeitsplatte stellte. „Es ist schon eine Weile her und offen gesagt, war ich nicht wirklich gut in diesem Job. Rede mich lieber mit ‚Ladenbesitzer‘ an.“
 

Renji nickte, doch er musste die Antwort, dass er auch nicht glaubte, dass Urahara ein guter Ladenbesitzer war, runterschlucken. Renji lebte bereits seit über einer Woche im Shōten und er hatte noch nicht einen Kunden gesehen.
 

Urahara stand an der Kaffeemaschine und beobachtete, wie Renji kochte. Er trug wieder seine grüne Hose, doch über seine Schulter hatte er eine flauschige Robe gehangen, bei der Renji hatte schwören können, dass er sie am vorherigen Tag an Tessai gesehen hatte. Uraharas blonder Mopp war vom Schlafen ein reines Chaos und sein Gesicht brauchte mehr denn je eine Rasur.
 

„Ich verstehe es so, dass du Kurosaki Senior getroffen hast?“, sagte Urahara dann.
 

„Jep“, sagte Renji und wendete den Fisch. Er trat zurück, damit das Fett nicht auf seine nackte Haut spritzte. „Netter Typ, wenn auch ein bisschen albern.“
 

„Nun ja, sind wir alle“, sagte Urahara und zog die Kanne Kaffee heraus, bevor die Maschine mit dem Brühen fertig war, um sich kurz einzuschenken. Die Kaffeemaschine sprudelte und zischte, als wäre sie über die Unterbrechung verärgert. „Hattet ihr viel miteinander zu tun, während du in der Elften warst?“
 

„Ich und Shiba? Nah, aber ich bin schon lange mit seiner früheren Vizekommandantin Matsumoto befreundet“, sagte Renji. „Wir haben uns ein, zwei Mal aus Versehen gedated.“
 

„Aus Versehen? Wie kann man aus Versehen ausgehen?“
 

Renji gluckste. Er entschied, dass der Fisch fertig war und brachte ihn zum Tisch. „Sie entschied, dass wir es sind und ich habe am Ende für ihr Mittagessen gezahlt und ihr Zeug durch die Gegend geschleppt. Diese Sorte von Sachen.“
 

„Ah“, machte Urahara und nippte an seinem Kaffee. Er beäugte den Fisch über seine Tasse hinweg. „So ein traditionelles Festessen! Meine Familie wird kaum wissen, was damit zu tun ist.“
 

Renji zog am Handtuch, um es wieder über deine Hüfte zu ziehen. Dann runzelte er über die Sachen auf dem Tisch die Stirn. „Ja, weißt du, ich weiß nicht wirklich, wie man etwas anderes zubereitet. Da ist auch noch eine einfache Suppe auf dem Herd mit ein paar Zutaten und so, wie ich sie früher gemacht hätte als ich noch... Nun ja, tut mir leid, dass es nicht ausgefallener ist.“
 

„Kein Grund, sich zu entschuldigen! Es sieht gut aus“, sagte Urahara. Er lächelte hinter seiner Kaffeetasse. „Doch es schockiert vielleicht die Kinder.“
 

Das war natürlich der Zeitpunkt, in dem Jinta hineinkam und einen Blick auf den Fisch auf dem Tisch warf und Renji ziemlich streng ansah. „Du musst länger schlafen.“
 

Ururu nickte mürrisch. Das Frühstück schien sie zu deprimieren, doch Renji dachte, dass sie immer aussah, als würde sie alles deprimieren.
 

Tessai jedoch schien es zu schätzen. Er hatte sich die Zeit genommen, sich anzuziehen und, falls Renji richtig schätzte, hatte er auch seine Zöpfe im Haar erneuert.
 

Urahara sprach ein paar Wörter über das Essen und dann hauten sie rein.
 

Renji hatte nicht mehr als ein paar Bissen genommen, als sich etwas vor seinem Gesicht materialisierte. Es begann mit einem Funken. Er tanzte schief durch die Luft, breitete sich dort in die Form ein dunkles, äschernes Rechteck aus. Langsam wurde aus der Asche ein Papier. Sobald es geformt war, fiel das Papier langsam hinunter. Renji fing es, bevor es in den Teller fiel. Als er es umdrehte, sah er das Siegel der Kuchikis.
 

Auf Renjis überraschten Blick hin erklärte Urahara: „Oh, ich bin froh zu sehen, dass es richtig funktioniert! Ich habe an der Seelenpost herumgebastelt. Die Briefe sollten nun direkt zu dir kommen – oder zumindest wenn du hier im Shōten bist.“
 

„Oh, ähm, danke“, sagte Renji. Er wollte es wirklich gerne sofort lesen, daher hielt er den Brief hoch. „Stört es euch?“
 

„Mach nur. Ich bin mir sicher, dass wir alle gerne hören möchten, wie die Dinge im Anwesen der Kuchikis stehen“, sagte Urahara.
 

Richtig, also musste er laut vorlesen, vermutete Renji. Er benutzte sein Besteck, um das Siegel zu brechen und las vor: „Mein liebster Renji“, er räusperte sich, überrascht davon, wie verlegen er schon von diesem kleinen Zeichen der Zuneigung war. „Es gibt so viel, was ich dir erzählen möchte, dass ich nicht sicher bin, wo ich anfangen soll. Ich denke, ich sollte dir zuerst versichern, dass Rukia und Frau Inoue wohlbehalten angekommen und tief in ihr Training in der Dreizehnten vertieft sind. Frau Inoe demonstrierte ihre Kräfte letzte Nacht während eines gewaltigen Sturms und, auch wenn es eher unhöflich von mir ist, muss ich gestehen, dass ich zutiefst neugierig darüber bin, was für eine Art Mensch sie ist oder ob sie überhaupt ein Mensch ist. Rukia sagte mir, dass Urahra Frau Inoue verboten hatte, zu kämpfen. Auch das erscheint mir merkwürdig. Es führt mich zu der Vermutung, dass sie tatsächlich etwas ziemlich Wertvolles ist.“
 

Renji blickte in die Runde am Küchentisch. Sie alle machten einen hundsmiserablen Job, Unschuld vorzutäuschen. Ja, sie wussten etwas über Orihime, was sie nicht aussprachen.
 

Er lenkte seinen Blick wieder auf den Brief und überflog die Buchstaben. „Ok, lass mal sehen. Wo war ich?“, er fand die Stelle und begann erneut. „Zweitens habe ich einen Besuch von meinem Spion aus dem Rukongai erhalten. Er sagte mir, dass es eine Attacke auf einen meiner Versorgungshändler geben wird. Ich hoffe, die Banditen aufzuhalten und erfahren zu können, wer hinter dem Angriff auf unsere Leute steckt. Ich habe deinen Bruder überzeugt, zu helfen.“ Renji hielt inne. „Was? Wie zum Teufel hat er das geschafft?“, Renji blickte auf und traf die geweiteten Augen aller Anwesenden. Er wandte sich an die Kinder: „Verzeiht mir meine Ausdrucksweise, aber das ist bekloppt!“, dabei tippte Renji mit seinem Finger gegen das Papier.
 

„Vielleicht erklärt er es?“, wandte Urahara ein.
 

Renji blickte wieder auf den Brief. „Ok, er sagt: Im Austausch gegen seine Freiheit hat Seichi zugestimmt, bei Vermutungen über die möglichen Methoden mitzuhelfen.“ Renji schob sich die Haare aus dem Gesicht. „Guter Plan“, murmelte er. „Außer, dass mein Bruder ein Idiot ist.“
 

„Doch vielleicht sehr versiert in Attacken auf Versorgungslieferungen?“, bot Urahara an. „Wofür wurde dein Bruder inhaftiert?“
 

„Beim ersten oder zweiten Mal?“, Renji legte den noch nicht fertig gelesen Brief ab, seufzte und dachte darüber nach. „Ja, weißt du, du hast vielleicht Recht. Seichi hat zweihundert Jahre in der einen oder anderen Form von Gefängnis verbracht. Er kennt wahrscheinlich all die Typen, die alle Tricks kennen ich denke, er könnte tatsächlich irgendwie nützlich sein. Trotzdem bin ich überrascht, dass Byakuya mit ihm reden konnte. Das letzte Mal, als ich mich Seichi gesprochen habe, hatte er nicht viel Nettes über Shinigami zu sagen.“
 

„Freiheit ist eine große Versuchung“, bemerkte Urahara.
 

Tessai nickte ernst.
 

Renji konnte das nicht bestreiten. Er nahm den Brief wieder auf. „Zuletzt habe ich einen Fehler damit gemacht, zu versuchen, unsere Situation bezüglich des Reinigungsrituals mit Kommandant Kurotsuchi zu besprechen. Er hat vielleicht nur versucht, uns so sehr zu ängstigen, dass wir einwilligen, doch er behauptet, dass es bereits Auswirkungen auf mich hat. Ich vermute, dass trotzdem etwas getan werden muss. Dennoch ist nur der Gedanke, dass dieser Verrückte ein Teil davon ist, unakzeptabel. Urahara ist schwierig und kompliziert, doch ich befürchte, dass er nun unsere einzige Hoffnung ist“, Renji blickte zu Urahara auf. „Ich bin sicher, er meinte ‚schwierig‘ im netten Sinn.“
 

Urahara gluckste ein wenig. „Ich bin mir sicher.“
 

Renji blickte zurück auf den Brief und las:
 

‚Wir müssen eine alternative Lösung finden. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich zu verletzen, mein Liebster. Du bist konstant in meinen Gedanken. Meine Hände greifen im leeren Bett nach dir. Dein Geruch verschwindet vom Kissen und ich wünschte, ich hätte mehr als nur deine Robe, um mich nachts darin einzuhüllen.‘
 

Als sie ihn alle erwartungsvoll ansahen, schüttelte Renji nur den Kopf. „Der Rest ist nur schmalziges Zeug.“
 

„Ja, das kannst du überspringen“, sagte Jinta mit dem Mund voller Reis und Gemüse. Renji nickte, doch er las bereits den Rest:
 

‚Ein Kommandant darf sich nicht wünschen, dass sein Soldat schneller von seiner Pflicht zurückkehrt. Doch ich bin innerlich zerrissen von dem Verlangen, dich zurück an meiner Seite zu haben, wohin du meiner Meinung nach am besten hingehörst. Ich stelle fest, dass ich deine Gesellschaft, deine Einblicke und, ganz ehrlich, deine Arbeit als Vizekommandant vermisse. Die 4. Offizierin bemüht sich sehr, doch niemand kann dich ersetzen.

Besonders nicht in meinem Herzen.

Dein Byakuya‘
 

Und er hatte wieder eines dieser verschmierten Herzen gemalt. Renji konnte spüren, dass sein Gesicht glühte und er musste das Verlangen unterdrücken, den Brief an sein Herz zu drücken. Wow, Byakuya musste richtig in romantischer Stimmung gewesen sein oder so. Was auch immer es war, Renji mochte es.
 

Dennoch passierte zu Hause viel. Seichi lief frei herum. Mayuri terrorisierte Byakuya. Es klang nach einem Chaos und es half nicht, das ungute Gefühl, mit dem Renji aufgewacht war, zur Seite zu schieben.
 

Renji schob seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich gehe mich anziehen. Wenn Chad kommt, sagt ihm, dass ich bereits trainiere“, verkündete er.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Byakuya bereitet sich darauf vor eine Truppe mit in den Rukongai zu nehmen, um den Überfall auf eine Versorgungslieferung abzufangen. Währenddessen versucht Renji im Diesseits die kommende Episode von Don Kanonjis „Ghost Bust“ zu vermeiden, die mit der Sichtung von einem nackten, rothaarigen, mit Tigerstreifen versehenden, stöhnenden Geist in einer heißen Quelle in der Nähe von Karakura Town beworben wird… Komplett anzeigen

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