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Durch Aarsòns Augen

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Prolog

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]Durch Aarsòns Augen

 

 

 

 

 

Prolog
 

 

 

Als ich aus meiner Bewusstlosigkeit aufwachte, war ich nur in meiner Unterwäsche bekleidet und an einem Kreuz aus massivem Holz gefesselt. Womit man mich gefesselt hatte, konnte ich nicht sagen. Ich spürte nur den Widerstand an den Hand- und Fußgelenken, als ich mich bewegen wollte.

Ich war noch etwas benebelt, was sich legte, als ich ein paar Mal mit den Augen blinzelte. Der Nebelschleier lichtete sich und es eröffnete sich mir ein bizarres Bild. Das Ganze erschien mir surreal und unwirklich, als ob ich mich in einer anderen Welt befinden würde. Meine Umgebung sah düster aus. Und doch konnte ich paradoxerweise genügend erkennen. Der Vergleich einer Art Unterwelt kam mir in den Sinn. Wohin mein Auge reichte, sah ich Grafitgestein. Schwarz wie Kohle ragte es glänzend zwischen Kalksteinen empor. Mal waren sie groß und gewaltig, mal kleiner, aber immer noch kolossaler als die anderen Monolithe, die in unregelmäßigen Abständen in manchen Winkeln eine Begrenzung darstellten. Aber ich konnte nicht sagen, ob es hier weitläufig war oder nicht. Denn viele dunkle Ecken gaben nicht ihre wahren Flächen preis.

Als ich auf den Boden blickte sah ich, dass der Boden mit schwarzer Erde bedeckt und zu einer glatten Fläche gestampft war.

Man könnte die ganze Situation hier als kalt bezeichnen. Aber das war sie nicht. Es war heiß hier. Heißer als ein Höllenfeuer hätte sein können, so fühlte es sich jedenfalls an.

Man fand keine richtigen Worte dafür.

Vielleicht befand ich mich im Inneren eines erloschenen Vulkans?

Ich sah hoch. Sah aber weder eine Decke oder sonstige Abgrenzung, als gäbe es keine. Auch schien kein Tageslicht herein. Wie ein schwarzes Loch erstreckte sich alles über mir.

Und wenn es Nacht wäre, schien weder der Mond noch die Sterne.

Da war Nichts! Oder die Nacht war mit dicken Wolken verhangen.

Ich atmete tief durch, roch einen Schwefelgeruch, der auf meiner Zunge wie nach faulen Eiern schmeckte.

Müsste die Luft nicht wesentlich besser sein, wenn sich über mir der Horizont erstreckte?

Doch der Sauerstoff reichte gerade so zum Überleben. Im Gegensatz zu jeglicher Vernunft atmete ich weiterhin die schwefelhaltige Luft der Hölle ein.

Mein Körper war von einem leichten Film überzogen.

Ich schwitzte, der Schweiß rann an meinem Rücken hinunter und Tropfen sammelten sich in meiner Poritze. Die Unterhose fühlte sich unangenehm feucht an. Das Hemd klebte mir am Oberkörper, wie eine zweite Haut, sowie meine langen Haare. Ich war dankbar, dass ich sie zusammengebunden hatte, sonst würden sie mich eventuell in der Sicht behindern.

Ich verspürte großen Durst. Meine Kehle fühlte sich trocken an und schmerzte beim Schlucken.

Auf einmal hörte ich ein leises Geräusch und sah zu der Stelle, von der es herkam.

Ein Schatten bewegte sich vor meinen Augen und trat hinter einem der schwarzen Steine hervor. Ich kniff die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen, um die Silhouette besser erkennen zu können. ‚War das ein Mensch?‘, fragte ich mich.

Nein, kein Mensch bewegte sich so seltsam, wie dieses Wesen hier es tat. Teils anmutig, teils katzenartig.

Die Gestalt wurde größer und kam geradewegs auf mich zu. Mein Herz schlug schneller, als ich die Gestalt schließlich wiedererkannte.

 

 

©Randy D. Avies April 2016



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