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I want you - I get you

Mirac x Malik (YCLF Extra)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte lesen.

Ich mag dieses Kapitel wirklich nicht, daher habe ich es auch so lange nicht hochgeladen (das tut mir leid). Das Problem ist, ich brauche das Kapitel als Füllkapitel, damit einige Sachen erwähnt werden, die noch mehr oder weniger ausschlaggebend für den Sinn der letzten Kapitel sind.
Bitte verzeiht mir diesen Müll hier, das wird nicht mehr vorkommen. Komplett anzeigen

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Gefangen

Ich bin momentan die meiste Zeit bei Mirac, da mir zuhause nur das Dach auf den Kopf fällt. Ich halte lediglich die Wohnung in Schach und überlege, wie ich nun weiterleben soll. Und auf welche Art und Weise. Ich stehe in Miracs Küche und koche sein Lieblingsessen. Er ist noch auf dem Weg nach Hause vom Antiaggressionstraining. Ich hoffe, dass dieses Training auch irgendwann mal etwas ändert. Oder war er vorher einfach noch viel schlimmer? Vielleicht braucht er auch einen Therapeuten? Aber den wird er wohl schon gehabt haben, wenn er jetzt dieses Training macht. Ich verwerfe die Gedanken und summe leise vor mich hin, um mich weiter auf das Essenmachen zu konzentrieren. Die Wunden an meinem Arm werden langsam zu neuen Narben, die alten verblassen. Es stört mich nicht. Es sieht zwar nicht schön aus und wenn man in der Öffentlichkeit damit herumläuft, dann wird man schief von der Seite angeschaut, aber sie kennzeichnen mein Leben und die Narben gehören zu mir dazu. Durch Mirac lerne ich, besser damit umzugehen. Generell, seit er auf mich aufpasst, habe ich mich nicht mehr geritzt. Das letzte Mal ist nun schon einen Monat her. Die Beerdigung meiner Mutter war der letzte Auslöser gewesen.

Ich bin gerade so gut wie fertig mit dem Essen, als das Telefon klingelt. Ich zögere immer noch, ehe ich den Hörer abnehme. „Hier bei Mirac Raave, was kann ich für Sie tun?“ Diesen Satz habe ich in der Zeit des letzten Monats perfektioniert. Ich höre eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung und will gerade sagen, dass Mirac derzeit leider außer Haus ist und man ihn gerne in einer guten halben Stunde bis Stunde zurückrufen könne, als mir der Atem stockt. „Bitte was? Könnten Sie das wiederholen?“, hinterfrage ich sicherheitshalber nochmal nach. „Herr Raave sitzt momentan in Untersuchungshaft und hat aufgefordert, mit Ihnen reden zu können, Herr… Hertel?“ Ich glaube kaum, was ich da hören. Warum wurde Mirac denn eingebuchtet? Was ist in der kurzen Zeit die er für den Weg zum Training benötigt denn bitte passiert?! „Ich komme sofort vorbei!“, meine ich eilig und laufe mit dem Telefon in den Flur, um in meine Turnschuhe zu schlüpfen und meine Jacke überzuziehen. Ich rede noch kurz mit dem Polizisten, ehe ich das Telefon achtlos auf den Boden werfe und aus der Wohnung verschwunden bin.
 

Ich hetze die Straße entlang und merke, wie mir tausende von Gedanken durch den Kopf kreisen. Ich will nicht akzeptieren, dass Mirac wirklich in etwas verwickelt wurde. Wird uns eigentlich nie ein wenig Ruhe und Glück gegönnt? Immer, wenn ich das Gefühl habe, dass wir endlich eine Auszeit von allem nehmen können und uns lieben und alles super läuft, würgt uns das Schicksal oder einfach das Leben wieder etwas in den Rachen. Ich habe immer noch das Gefühl, dass mein Leben mich hasst.
 

Als ich in der Polizeistation ankomme, muss ich erst einmal durchatmen, bevor ich dazu komme, das Haus zu betreten. Ich war bisher erst einmal in so einer Polizeistation und bin auch froh darüber, dass ich hier nicht öfters hin muss. Es ist unangenehm streng und kühl. Die Polizisten sind selten nett zu einem, das waren jedenfalls meine Erfahrungen. Vielleicht aber auch, weil ich damals selber mit Vince hier festsaß und man daher eher ruppig behandelt wird. Jetzt bin ich nur ein Besucher. Ich melde mich an und werde in einen Raum geführt, wo Mirac bereits sitzt und von einem Typen bewacht wird. Wenigstens darf ich direkt mit ihm reden. Ich stürze beinahe auf ihn zu und er nimmt mich kurz in den Arm. Sollen die Typen doch über uns denken, was sie wollen. „Hey“, meint Mirac typischerweise zu mir. Ich weiß nicht, was ich antworten soll und öffne meinen Mund, um ihn wieder zu schließen. Dann sehe ich ihn fragend und drängend an. „Wieso?!“, schaffe ich es endlich zu sagen und deute um mich. Warum ist er hier, das würde ich gerne wissen. Alles andere ist mir momentan egal! Er zuckt jedoch nur mit den Schultern. „Ich werde für etwas beschuldigt, das ich nicht getan habe!“ Den letzten Teil des Satzes sagt er beabsichtigt lauter, damit die Polizisten es hören. Diese schnalzen jedoch lediglich genervt mit der Zunge und drehen uns den Rücken zu. Das ist auch nicht die beste Art von Mirac, um so mit der Situation umzugehen. „Und für WAS wirst du beschuldigt?“ Er soll nicht so lange um den heißen Brei herumreden, sonst glaube ich ihm so oder so nicht, dass er die Wahrheit sagt. Mirac seufzt leise. „Ich soll einen Juwelier ausgeraubt haben. Aber ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich bin bald wieder raus hier, wenn sie keinerlei Hinweise oder Beweise haben, die darauf hindeuten, dass ich etwas damit zu tun hatte. Mach dir keine Sorgen und kümmere dich einfach gut um den Haushalt, ja?“ Ich bin irgendwie wütend, gleichzeitig aber auch mehr als besorgt. Was soll ich dazu sagen? Am besten gar nichts! Wir unterhalten uns noch kurz, ehe ich wieder hinausgeführt werde und den Weg nach Hause antreten. Länger als 48 Stunden dürfen sie Mirac nicht ohne Beweise drin behalten. In zwei Tagen werde ich ihn also wiedersehen…
 

Ich bin froh, dass Mirac wirklich nach den zwei Tagen wieder entlassen wurde. Dennoch wird weiterhin untersucht, ob er tatsächlich nichts mit dem Fall zu tun hat. Ich sitze ihm gegenüber am Esstisch und stochere auf meinem Teller herum. Ich weiß, dass es dumm von mir ist, aber die Frage brennt mir einfach auf der Zunge. „Hast du wirklich nichts gestohlen? Und sag mir bitte die Wahrheit, damit ich mich auf kommende Situationen einstellen kann.“ Er sieht mich zwar genervt, aber nicht böse an. Das beruhigt mich ein wenig. „Ich habe dir schon die Wahrheit gesagt! Ich habe nichts damit zu tun! Das Problem war, dass ich gerade auf dem Weg nach Hause an dem Laden vorbei bin, als der Alarm losging. Ein Passant hat mich gesehen und festgehalten mit dem Verdacht, dass ich der Täter wäre. Aber der war vermutlich längst über alle Berge. Und dadurch hat die Polizei mich vorerst in Gewahrsam genommen. Aber jetzt bin ich frei und sie werden nichts finden, das gegen mich stimmen könnte. Also ist alles in Ordnung. Mach dir mal keinen Kopf!“

Ich versuche ihm zu glauben, aber es fällt mir schwer. Mirac passt einfach gut in die Rolle eines Ladendiebes. Aber ebenso weiß ich, dass mein Glaube unsere Beziehung wieder zerstören kann. „Malik?“, fragt er mich und ich sehe auf, während meine Gabel mir in die Wange piekt. „Hmh?“ „Wir sind jetzt seit fast sechs Monaten zusammen. Wollen wir das nicht vielleicht irgendwie feiern oder so was?“ Ich habe ihm anfangs zwar nur mit halben Ohr zugehört, doch jetzt schaue ich ihn erstaunt an. Wir sind schon ein halbes Jahr zusammen? Und es gab bisher kaum einen ruhigen Moment. Umso schöner finde ich es, dass Mirac an unserem halbjährigen etwas mit mir unternehmen will. Begeistert nicke ich und die Gedanken von zuvor sind wie weggeblasen. „Ja! Super gerne! Also mal ein richtiges Date?“ So etwas hatten wir bisher nämlich nie wirklich. Zum einen, weil ich nicht will, dass uns jemand so zusammen sieht und zum anderen, weil Mirac einfach nicht der Typ dafür ist. Mirac nickt und lächelt mir zu. „Willst du was Bestimmtes machen? Oder muss ich mir jetzt etwas

überlegen?“, scherzt er, aber die Idee gefällt mir ganz gut. „Überlege dir etwas! Und wehe, es ist nichts Tolles, was alles der letzten sechs Monate wieder gut macht!“
 

An dem Tag unseres Halbjährigens stehe ich aufgeregt auf und sehe mich um. Mirac liegt nicht mehr neben mir im Bett. Erst bekomme ich das ungute Gefühl, dass er es einfach vergessen hat, dann beschließe ich aber, vorerst kurz duschen zu gehen und nichts zu überstürzen. Mirac war halt schon immer schlecht darin, Dates zu planen oder Überraschungen durchzuführen. Als ich mit Duschen fertig bin, gehe ich leicht verwirrt in die Küche, wo ein Zettel an der Kaffeemaschine auf mich wartet. Bitte sag mir nicht, dass Mirac wirklich heute nicht da ist?! Auf dem Zettel steht ‚Wohnzimmer‘. Na, sehr liebevoll. Ich nehme mir etwas Kaffee aus der Kanne und schlendere damit in sein Wohnzimmer, wo erneut ein Zettel auf dem Wohnzimmertisch wartet. ‚Flur‘. Na also wirklich liebevoll gestaltet sind diese Zettel ja nicht gerade. Aber langsam beschleicht mich das Gefühl, dass es doch etwas schöner ist, als ich gedacht habe. Ich beeile mich, um den nächsten Wisch zu finden und lese verwirrt die Worte ‚Coffee to go‘. Ich kann mir denken, dass Mirac den Laden meint, bei dem ich mir täglich meinen Kaffee hole. Ich trinke noch schnell meinen Kaffee aus, stelle die Tasse brav in die Spüle und ziehe mir meine Schuhe an, ehe ich die Wohnung verlasse. Dass meine Haare noch nass sind, interessiert mich nicht. Ich schließe die Wohnungstür ab und springe die Treppe hinunter. Als ich einige Meter weiter bei dem Stand ankomme, kann ich keinen Zettel entdecken. Vielleicht habe ich mich auch geirrt? „Einen Kaffee bitte“, bestelle ich üblicherweise und nehme ihn dankend an, ehe ich mir einen Schluck genehmige und nachdenke. Kurz darauf fällt mir der kleine Post-It auf. Mir gleitet ein Grinsen übers Gesicht. Ok, wie hat er das gemacht? Hat er den Verkäufer geschmiert? Ich verfolge die Spur noch einige Straßen weiter und habe das Gefühl, das Mirac mich vielleicht nur verarscht, bis ich an einem relativ teuren Café ankomme, wo Mirac schon vor der Tür mit einem Strauß Blumen und einem Zettel in der Hand auf dem ‚Frühstücken‘ steht, wartet. Er grinst mich an und ich falle ihm in den Arm. Irgendwie war das süß und fies zugleich.

Wir betreten das Café und Mirac lädt mich zum Frühstück ein, während ich ihn über die Zetteltour ausfrage. Aber er will mir darüber nichts verraten. Nach dem Frühstück entführt er mich in den Tierpark, danach noch ins Kino und abends sogar in ein Restaurant. Ich hätte nie gedacht, dass Mirac so viel Aufwand für mich betreiben würde. Oder, dass er so viel Geld hat. Wir sitzen zusammen an dem Tisch und essen zu Abend, ehe ich meine Gabel hinlege und in meinem Rucksack krame, den ich heute früh noch schnell über die Schulter geworfen hatte. Ich hole ein kleines viereckiges Geschenk heraus und stelle es vor Mirac auf dem Tisch ab. Er sieht es verdutzt an, ehe er anfängt, es auszupacken. „Es ist nichts Besonderes, aber ich dachte, es würde dir vielleicht gefallen…“ Er hält das Lederarmband mit dem kleinen Totenkopf hoch und lächelt mich an. „Vielen Dank“, erwidert er und beugt sich über den Tisch, um mich zu küssen, ehe er das Armband umlegt. Es passt wirklich gut zu ihm. „Dafür werde ich mich nachher noch richtig bedanken!“ Ich werde bei den Worten rot und muss lächeln. Na da kann ich mich wohl wieder auf eine lange Nacht freuen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  tenshi_90
2016-10-15T09:25:25+00:00 15.10.2016 11:25
Na ich bin ja mal gespannt, ob Mirac wirklich so unschuldig ist, wie er tut ...

Aber, dass er so romantisch zu Malik sein kann, hätte ich nich wirklich damit gerechnet ^^
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
15.10.2016 14:17
Juhuu, endlich konnte ich mal überraschen. xD
Ich hab ja gesagt, irgendwo.. gaaaaanz tief drinnen, ist Mirac manchmal nett. O:)
Danke für dein liebes Kommi. <3

LG Neko~
Antwort von:  tenshi_90
15.10.2016 17:45
Ja, du hast mich definitiv überrascht x3

Mach weiter so :)
Von:  Arya-Gendry
2016-10-11T17:02:30+00:00 11.10.2016 19:02
Hi^^
Also mor gefällt das Kapitel ganz gut. ;)
Wäre hätte gedacht das Mirca auch so süß sei kann.
Ich hoffe er hat echt nichts mit den Überfall zu tue, bin schon gespannt wie es weiter geht. ;)
Lg.
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
11.10.2016 20:52
Uh... .///.
Das muntert mich gerade wirklich auf, danke dafür.
Es freut mich, dass dir dieses (grausige) Kapitel gefällt! Wirklich! Danke! Mehr kann ich nicht sagen, wüsste nicht wie. Danke, danke.
Hoffe, dass sich das nächste Kapitel schneller schreiben lässt. >__<
LG Neko~


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