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And now we can't have it

von

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Eine unmoralische Bitte

Am nächsten Tag war Mimi nach der Schule auf direktem Wege zu der Universität gegangen, an der Sora studierte. Ihre beste Freundin hatte durch das Studium nur noch wenig Zeit, weshalb sie sich nicht mehr so oft sahen, wie früher. Das war auch ok, denn Mimi hatte durch ihre bevorstehenden Prüfungen auch alle Hände voll zu tun. Doch heute war es ihr irgendwie ein Bedürfnis. Als Sora raus kam, winkte Mimi ihr aufgeregt zu. „Sora, Hey!“

„Mimi? Was machst du denn hier?“, fragte die Rothaarige überrascht.

„Ich wollte dich einfach sehen.“, lächelte Mimi ihre Freundin an.

Sora grinste. „Hab ich was verpasst? Du siehst so glücklich aus. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du...“

„Nicht so gut drauf, ich weiß.“, beendete Mimi ihren Satz.

„Ich würde gerne hören, warum das so ist, aber ich habe leider keine Zeit für einen Kaffee. Ich muss noch so viel für die Uni machen.“, entschuldigte Sora sich.

Mimi nickte verständnisvoll. „Dann lass mich dich wenigstens nach Hause bringen.“

„Na gut, aber nur, wenn du mir erzählst, warum du so strahlst.“, schlug Sora vor.

Die beiden machten sich auf den Weg und Sora sah ihre Freundin skeptisch an.

„Also, warum bist du so gut drauf? Hat es etwas mit Izzy zu tun? Habt ihr euch wieder vertragen?“, fragte sie hoffnungsvoll und bekam große Augen.

Mimi schüttelte den Kopf.

„Nein, mit Izzy hat das nichts zu tun. Wir reden nicht miteinander. Das heißt: ich geh ihm aus dem Weg.“

„Aber damit kann es dir doch nicht gut gehen oder?“

Mimi dachte nach. Ging es ihr gut damit? Oder störte sie die Situation immer noch? Seit gestern Abend hatte sie nicht mehr darüber nachgedacht.

„Momentan versuche ich einfach nicht daran zu denken. Ich habe ihm gesagt, was ich von dem Ganzen halte und seitdem geht es mir besser damit“, antwortete sie.

„Es freut mich das zu hören. Aber früher oder später solltest du die Sache mit Izzy klären.“, sagte Sora und sah ihre Freundin eindringlich an.

„Das weiß ich. Aber zur Zeit möchte ich mich lieber auf mich konzentrieren. Gestern Abend war ich mit Tai aus und das hat mir richtig gut getan, Sora. So unbeschwert hab ich mich schon lang nicht mehr gefühlt.“, berichtete Mimi und hatte dabei ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.

„Seit wann gehst du mit Tai aus... Alleine?“, fragte Sora irritiert nach.

„Wir sind Freunde, das ist doch kein Verbrechen. Und ich konnte ein bisschen Ablenkung gut gebrauchen.“

„Schon gut, vor mir musst du dich nicht rechtfertigen.“, lächelte Sora verständnisvoll. „Wenn dir das so gut getan hat, solltest du das vielleicht öfter machen.“

Mimi ließ in Gedanken noch ein mal den gestrigen Abend Revue passieren. Es hatte ihr wirklich gut getan, sich einfach ganz zwanglos zu amüsieren und zu reden. Gestern Abend hatte sie sich für ein paar Stunden fallen lassen können und durfte dabei ganz sie selbst sein. Ob das an Tai lag? Gab er ihr dieses Gefühl oder war es der Abend an sich gewesen. Mimi dachte kurz darüber nach, kam jedoch schnell zu dem Entschluss, dass sie mit Sora oder Meiko einen genauso schönen Abend verbracht hätte und dennoch hoffte sie innerlich, sich bald wieder so fühlen zu dürfen.
 

Es hatte jetzt schon mehrfach an Izzy's Tür geklingelt, doch er hatte keine Lust auf zu machen. Allerdings ließ die unerwünschte Person nicht locker, so dass Izzy sich schließlich doch von seinem PC abwenden und zur Tür gehen musste.

Was konnte denn jetzt so wichtig sein?

Er hatte für heute keinen Besuch erwartet und war erstaunt, als Tai plötzlich davor stand.

„Tai. Was machst du hier?“

„Ich muss kurz mit dir reden.“, sagte der Braunhaarige und ging an Izzy vorbei ins Wohnzimmer. Für ihn war klar gewesen, dass er Izzy von dem gestrigen Abend mit Mimi erzählen musste. Er war schließlich sein Freund und das letzte was er wollte war, dass Izzy ausgerechnet jetzt was in den falschen Hals bekam. Er hatte den Abend mit Mimi genossen und fand ihn schön, aber sie waren Freunde und von daher konnte Izzy ruhig davon erfahren.

„Hast du mit Mimi gesprochen?“, fiel Izzy direkt mit der Tür ins Haus, denn er konnte sich denken, um was es ging.

Das Thema beschäftigte ihn wohl immer noch sehr. Izzy folgte Tai ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch.

„Ja, deswegen bin ich hier. Ich habe mich gestern Abend mit ihr getroffen.“

„Und? Was hat sie gesagt?“, drängte Izzy ihn.

„Nicht viel...“, war Tai’s Antwort. Womit sich das Computergenie natürlich nicht zufrieden gab.

„Nicht viel? Was soll das heißen, nicht viel? Ich dachte, du wolltest mit ihr darüber reden.“,hakte Izzy weiter ungeduldig nach.

Tai überlegte, wie er ihm sagen sollte, dass er gar nicht mit Mimi über die Situation zwischen den beiden gesprochen hatte. Er ging zu Izzy's Kommode und nahm ein Foto in die Hand. Darauf war die ganze Clique zu sehen. Es war ungefähr vor 3 Jahren entstanden, als alle noch zur Schule gingen.

Gedankenverloren betrachtete er es.

Mimi war schon immer sehr hübsch gewesen, es war ihm nur noch nie so bewusst aufgefallen. Doch, wenn er so an gestern Abend dachte, wie sie mit ihm auf dem Dach saß...

„Erde an Tai? Was hat sie gesagt?“

„...Dass sie Zimt mag...“, antwortete Tai völlig in Gedanken versunken, mehr zu sich selbst, als zu dem Rothaarigen.

Izzy runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Was? Zimt? Was redest du da? Sag mal, bist du überhaupt richtig da?“

Tai verwarf seinen Gedanken, stellte das Bild wieder ab und wandte sich dann Izzy zu.

„Izzy, wie gut kennst du Mimi eigentlich?“

„Was soll diese Frage? Wir kennen uns seit Jahren, das weißt du.“, antwortete Izzy, offenbar langsam sauer, dass er von seinem Freund keine vernünftige Antwort bekam.

„Das meine ich nicht. Was ich damit sagen will... Wie gut kennst du sie wirklich?“

Izzy wusste immer noch nicht wovon er sprach und was er eigentlich von ihm hören wollte.

„Ich meine, klar kennst du sie seit Jahren, aber hast du dir je die Mühe gemacht, herauszufinden wer sie ist und was sie beschäftigt? Welche Musik hört sie gern? Was liebt sie? Und was hasst sie? Was tut sie Abends als letztes bevor sie einschläft? Was bereitet ihr Freude?“

„Worauf willst du hinaus?“ Das Computergenie stand völlig auf dem Schlauch.

„Wenn sie dir wirklich was bedeutet und du eure Freundschaft retten willst, dann solltest du all diese Dinge herausfinden. Erst wenn du sie richtig kennst und ihr zeigst, dass du dich für sie als Mensch interessierst, wird sie dich ernst nehmen und dir vielleicht eine Chance geben.“

Izzy sah ihn verblüfft an. Und selbst Tai war erstaunt über seine aufrichtigen Worte. Doch es ergab einen Sinn und war für ihn der einzige Weg, wie sie zueinander finden konnten.

„Tai... Du bist genial.“, kam es plötzlich von Izzy. „Du hast recht, ich bin die Sache völlig falsch angegangen! Ich bin seit einer Ewigkeit in sie verliebt und weiß eigentlich gar nichts von ihr...“

Izzy begann im Raum auf und ab zu gehen und angestrengt nachzudenken.

„Aber wir haben nie über solche Dinge gesprochen.“

Tai folgte ihm mit seinen Augen. War es tatsächlich dieser Denkanstoß, der Izzy fehlte?

„Aber wie soll ich das nur rausfinden? Wie soll ich sie besser kennen lernen, wenn sie kein Wort mehr mit mir spricht?“, fragte Izzy und sah seinen Freund hilfesuchend an.

Dieser wusste allerdings keine Antwort mehr darauf.

Izzy hatte recht. Die Situation war inzwischen so verfahren, dass Mimi Izzy sicher nicht ihre tiefsten Gedanken auf die Nase binden würde. Doch nachdem sie sich eine Weile wortlos angesehen hatten, kam Izzy eine Idee und er riss begeistert die Augen auf.

„Ich hab’s! Du wirst es für mich tun!“
 

Tai hatte es die Sprache verschlagen.

Was wollte Izzy von ihm? Er musste noch ein mal nachfragen, um sicher zu gehen, dass er ihn richtig verstanden hatte.

„Bitte was? Ich soll für dich herausfinden, wie Mimi tickt?“

Izzy nickte. Und schien komplett begeistert von seiner Idee.

„Was soll der Blödsinn? Das kann ich doch nicht machen!“

„Warum denn nicht? Du sollst dich doch nur noch ein paar mal mit ihr treffen und rausfinden, was sie so mag. Was sie beschäftigt, auf welche Sachen sie so steht... Musik, Fime, Essen, Bücher, keine Ahnung... Du hast gesagt, sie mag Zimt, das ist doch schon mal ein Anfang. Genau solche Sachen will ich wissen! Ich weiß so viele unwichtige Dinge von ihr, aber nicht was sie bewegt oder was für Träume sie hat. Wenn ich das weiß, kann ich viel besser an sie ran kommen.“

Das Computergenie schien völlig euphorisch und steigerte sich immer weiter hinein. Während Tai nicht fassen konnte, was sein Freund da gerade von ihm verlangte.

„Du willst, dass ich Mimi für dich ausspioniere, damit du bei ihr landen kannst?“

Bemerkte Izzy denn gar nicht, wie lächerlich er sich gerade machte?

„Das ist doch kein ausspionieren. Außerdem hast du gesagt, du willst mir helfen. Und mit mir spricht sie ja nicht mehr.“, redete Izzy weiter auf ihn ein.

„Izzy! Ich kann doch nicht dir helfen und dabei Mimi in den Rücken fallen. Vergiss es! Das mach ich nicht!“, weigerte sich Tai und fing an nervös im Raum auf und ab zu gehen.

„Tai was soll ich denn machen? Sie hat mir deutlich gesagt, dass sie erst mal die Nase voll von mir hat. Und ich kann es ihr nicht mal verübeln. An ihrer Stelle hätte ich auch die Nase voll von mir. Weißt du, dass sie mir heute in der Schule schon wieder den ganzen Tag aus den Weg gegangen ist?“

Der Student schüttelte den Kopf. „Das ist total unmoralisch.“

„Izzy, ich weiß, du bist verzweifelt. Aber du kannst mich nicht einfach vor den Karren spannen. Mimi ist auch meine Freundin und das wäre ihr gegenüber nicht fair.“

Der Rothaarige ließ betrübt den Kopf sinken.

„Wahrscheinlich hast du recht. Es wäre nicht richtig, das von dir zu verlangen. Nur versteh mich bitte auch. Ich hab sie echt verletzt und sie war so sauer auf mich. Ich bin im Moment sehr weit davon entfernt mit ihr auszugehen, geschweige denn ihr meine Gefühle zu gestehen.“

Izzy machte einen unglaublich geknickten Eindruck auf seinen Freund. Und trotzdem konnte er ihm nicht helfen. Es wäre einfach falsch gewesen. Wenn Izzy mehr von Mimi erfahren wollte, musste er das selbst rausfinden. Irgendwie...

„Es tut mir Leid, Izzy.“, entschuldigte er sich aufrichtig bei ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desiree92
2019-08-11T07:50:40+00:00 11.08.2019 09:50
Auf was für Ideen Izzy kommt 🤦🏻‍♀️ so kann das ja niemals klappen. Dann muss er selbst sich anstrengen und nicht andere vorschicken...

Tai ist ja nach diesem einen Moment schon hin und weg von Mimi 😉


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