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And now we can't have it

von

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Tanz auf dünnem Eis

„Autsch“, kicherte Mimi, als sie beide in ihre Wohnung stolperten und sie prompt über ihre Schuhe fiel. Tai umarmte sie von hinten und begann zärtlich ihren Nacken zu küssen, was Mimi sofort einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Ein sanftes Stöhnen kam über ihre Lippen, woraufhin Tai seine Küsse ihren Hals entlang fortsetzte, ihre Hand nahm und auch diese liebevoll küsste.

Die Brünette drehte sich zu ihm um, sah ihm tief in die Augen und hauchte ihn einen sehnsüchtigen Kuss auf die Lippen, der schnell immer intensiver wurde. Seine Zunge verlangte nach Einlass, während seine Hände weiter ihren Körper hinab wanderten und auf ihrem Hintern ruhen blieben. Er drückte sie weiter an sich, so dass sie seine Erregung deutlich spüren konnte. Den ganzen Weg über hatten sie sich immer wieder verliebte Blicke zugeworfen, die beiden ziemlich genau verrieten, was als nächstes geschehen würde. Kaum hatten sie das Gebäude betreten, waren sie förmlich übereinander hergefallen.

„Mimi, du machst mich wahnsinnig!“, flüsterte Tai, als sie sich kurz voneinander lösten und Mimi ein keckes Grinsen über die Lippen huschte. „Ich weiß…“

Sie fuhr vorsichtig mit der Hand in seine Hose und begann langsam seine Erregung zu massieren, was den Studenten tatsächlich in den Wahnsinn trieb, denn er presste sogleich wieder seine Lippen begierig auf ihre und drängte sie weiter in Richtung Schlafzimmer.

Er stieß die Tür förmlich auf und schubste sie rücklings auf’s Bett.

„Au!“, beschwerte sich Mimi, während Tai sich über sie beugte und sie entschuldigend ansah. „Oh, tut mir leid.“

„Nein, nicht wegen dir…“, sagte sie stirnrunzelnd und kramte etwas unter ihrem Rücken hervor. Sie hielt sie Tai unter die Nase. Sie waren geknickt und das steife Papier hatte ihr wohl in den Rücken gepikst. „Ach, da sind die Karten“, lachte Tai, doch Mimi verzog nur beleidigt das Gesicht. „Na toll!“, murrte sie und schmiss die Karten achtlos zur Seite.

Tai ließ sich jedoch gar nicht weiter beirren und machte sich daran ihre Hose zu öffnen, während er ihren Hals mit Küssen benetzte.

Mimi grinste und entspannte sich wieder, indem sie die Augen schloss und jeden seiner Küsse auf ihrer Haut genoss, während er langsam in ihre Hose fuhr und begann ihre empfindliche Mitte zu streicheln…
 


 

Das schrille Geräusch des Weckers dröhnte in ihren Ohren und riss sie somit ziemlich unsanft aus ihren Träumen. Die letzte Nacht war einfach viel zu schnell vorbeigegangen... Und viel Schlaf hatte sie auch nicht abbekommen.

Stöhnend drehte sie sich um und haute so stark auf den Knopf des Weckers, dass er vom Nachttisch fiel und auf den Boden landete. Der Aufprall weckte den Braunhaarigen, der neben ihr lag. Er drehte sich mit einem Murren zu Mimi um, legte einen Arm um sie und kuschelte sich in ihr offenes Haar.

„Guten Morgen, Prinzessin“, flüsterte er liebevoll und drückte ihr einen Kuss auf die Schulter.

Mimi lächelte zufrieden und schmiegte sich an ihn.

Die letzte Nacht war einfach unbeschreiblich schön gewesen! So, wie alle Nächte, die sie mit Tai verbrachte.

„Musst du heute gar nicht zur Schule?“, fragte er sie noch im Halbschlaf, was die Brünette augenblicklich hochschrecken ließ. „Ach du meine Güte“, quiekte sie und hob den Wecker vom Boden auf. „Schon so spät!“

Schwungvoll warf sie die Decke zurück und sprang aus dem Bett.

„Was ist denn?“, fragte Tai ziemlich verdattert und sah ihr dabei zu, wie sie sich schnell ihren Schulrock überstreifte.

„Ich muss zur Prüfung“, erklärte Mimi eilig und wühlte in ihrem Kleiderschrank nach einer frischen Bluse.

Tai war augenblicklich wach und seine Augen weiteten sich. „Du musst was?“

„Ich habe heute Prüfung“, erläuterte sie ihm noch mal beiläufig.

Tai setzte sich auf und sah sie verärgert an, während sie ihre Bluse zuknöpfte und sie hektisch in ihren Rock stopfte.

„Das hab ich schon verstanden. Warum hast du mir nicht gesagt, dass das heute ist?“

„Weil du sonst nicht mit mir zum Konzert gegangen wärst“, sagte sie zuckersüß und grinste ihn frech an.

Tai stand auf und zog sich seine Hose an. Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Mimi nieder, die ihm den Rücken zugewandt hatte, um im Spiegel ihre Haare zu richten.

„Zumindest hätte ich dich nicht die halbe Nacht wachgehalten.“

„Ach was, ich bin gut vorbereitet. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm“, kicherte die Schülerin, wobei Tai fast der Mund aufklappte.

„Sag mal, spielst du gerade darauf an durchzufallen?“, fragte er fassungslos. Mimi drehte sich schwungvoll zu ihm um und zuckte mit den Schultern. „Und wenn schon…“, antwortete sie gleichgültig. „Dann widerhole ich eben noch mal.“

Tai fiel es wie Schuppen von den Augen und er sah sie enttäuscht an. „Aber dann wäre dein Stipendium abgeschrieben!“

Mimi antwortete ihm nicht, sondern suchte nur weiter ihre Schulsachen zusammen und stopfte sie in ihre Tasche.

Tai zog sich seine restlichen Sachen an, während er weiter auf sie einredete.

„Mimi, das kann doch nicht dein Ernst sein. Ich weiß genau, dass du intelligent genug bist, um selbst zu erkennen, wie dumm das ist, was du eben gesagt hast.“

Er konnte gar nicht glauben, was seine Freundin da eben von sich gegeben hatte.

„Aber dann könnten wir wenigstens zusammen bleiben“, erwiderte sie leise und sah ihn traurig an.

„Mimi…“, sagte Tai, nahm ihre Hand in seine und drückte sie fest. „Ich will, dass du diese Prüfung bestehst. Alles andere wäre kompletter Wahnsinn!“

Er sah sie eindringlich an. Jetzt konnte er nur noch an ihre Vernunft appellieren…
 


 

Nervös wartete er vor der Schule, in der gerade seine Freundin saß und ihre Prüfung schrieb. Er hatte sich extra den Nachmittag freigeschaufelt, um sie abzuholen. Denn ihr Gespräch am Morgen endete abrupt, als Mimi eilig die Wohnung verließ, um nicht zu spät zu kommen. Auf seinen Versuch hin, sie zur Vernunft zu bringen, war sie nicht weiter eingegangen. Sie hatte ihn einfach nur angesehen, mit ihren traurigen Augen.

Und Tai fühlte sich schlecht dabei. Er verstand sie so gut, wirklich! Doch sie sah ihn an, als würde er geradezu wollen, dass sie ihn verlässt. Dabei war das Einzige, was er wollte, dass sie das Richtige tat. Das Richtige für sie – nicht für ihn!

Die Schulklingel riss ihn aus seinen Gedanken und kündigte das Ende der Prüfung an.

Gespannt wartete er darauf, dass sie rauskam. Doch zunächst kamen nur einige andere Schüler aus dem Gebäude. Ein paar von ihnen grüßten Tai im Vorbeigehen, da sie sich noch aus Schulzeiten oder von Mimi’s Party kannten. Doch die Brünette konnte er nirgends entdecken.

Insgeheim fragte er sich schon, ob sie überhaupt zur Prüfung gegangen war, doch gerade in dem Moment kam sie ihm entgegen, mit gesenktem Blick und runterhängenden Schultern.

Sie schien ihn gar nicht zu bemerken, denn sie ging direkt an ihm vorbei. Sie war wie weggedrehten.

„Mimi?“, fragte Tai unsicher. Die Schülerin blieb stehen und sah ihn überrascht an. „Tai, was machst du denn hier?“

Tai rang sich ein Lächeln ab und ging einige Schritte auf sie zu.

„Ich wollte dich abholen und fragen… fragen, wie es gelaufen ist?“

Mimi senkte erneut den Blick. „Ganz gut“, sagte sie kleinlaut und klang wenig begeistert.

Tai schluckte. Was sollte er nur davon halten? Was sollte er zu ihr sagen? Er konnte einfach nicht verstehen, warum sie sich selbst solche Steine in den Weg legte…

Mimi sah auf und ihr Blick schweifte ab, vorbei an Tai. Der Student drehte sich um und erkannte Izzy, der geradewegs auf die Beiden zukam.

Ihre Blicke trafen sich, woraufhin Izzy’s Augen sich zu Schlitzen verengten. Tai wandte sich stolz ab und wollte ihm keine weitere Beachtung schenken, wäre da nicht seine Freundin gewesen, die den Rothaarigen eindringlich musterte.

„Izzy…“, sagte sie unsicher, als der Schüler an ihr vorbeiging. „Wie war deine Prüfung?“

Izzy blieb stehen, sah sie jedoch nicht an. „Ich weiß zwar nicht, was es dich angeht, aber – besser, als erwartet“, antwortete er schlichtweg und würdigte sie keines Blickes. Die Brünette senkte geknickt den Kopf und verfestigte den Griff um ihre Tasche.

Tai konnte das gar nicht mit ansehen. Wie kühl und abweisend er sie behandelte! Es war zwar Mimi, die Izzy gesagt hatte, es wäre besser, sie würden sich erst mal nicht mehr sehen… aber das Ganze war jetzt schon ein paar Wochen her und Tai sah jeden Tag, wie seine Freundin darunter litt, keinen Kontakt mehr zu Izzy zu haben.

Oft genug hatte sie ihn in letzter Zeit darauf angesprochen, ob was zwischen ihm und Izzy vorgefallen wäre… Das Thema beschäftigte sie sehr, doch Tai brachte es nach wie vor nicht fertig, es ihr zu sagen. Und er wollte es inzwischen auch gar nicht mehr.

Aber dennoch wusste er genau, dass es ihr um die Freundschaft leidtat und es war einfach nicht gerecht, dass Izzy sie so behandelte. Er hatte es sich schließlich selbst mit ihr verscherzt!

Doch Mimi wagte es gerade einen kleinen Schritt auf ihn zuzugehen und er ließ sie eiskalt im Regen stehen.

„Oh man, du bist so ein Idiot, Izzy!“, sagte Tai abwertend

Er konnte einfach nicht mehr an sich halten. In seiner Stimme klang eindeutig Ärger und Wut mit, doch das war ihm egal. Mimi sah ihn erschrocken an. „Taichi!“, tadelte sie ihn sofort.

„Was denn? Ist doch nicht fair, wie er dich behandelt!“

Izzy drehte sich um und sah ihn argwöhnisch an.

„Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an dir nehmen, denn du behandelt sie ja äußerst fair…“, sagte er ruhig, während seine Augen Tai fixierten.

Mimi’s Blick huschte nervös zwischen den Beiden hin und her, doch anscheinend wusste sie nicht, was sie sagen sollte.

Tai’s Gesichtsausdruck verhärtete sich und er starrte den Rothaarigen förmlich nieder.

„Verschwinde!“, presste er unter zusammengebissenen Zähne hervor.

Izzy ließ ein verächtliches Zischen los und kehrte den Beiden den Rücken zu.

Mimi sah Tai verärgert an, als sie endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte.

„Das war nicht nötig, Tai“, blaffte sie ihn an und stemmte die Arme an die Seite.

„Ach nein? Also findest du es gut, dass er so mit dir redet?“, fragte Tai sarkastisch.

Mimi presste die Lippen aufeinander. Tai wusste, dass sie jetzt sauer auf ihn war. Doch er konnte einfach nicht anders. Izzy durfte sie nicht so behandeln!

„Weißt du was? Ich hab’s echt satt mit euch!“, fauchte Mimi ihn an und baute sich vor ihm auf. „Ich halte das nicht mehr aus, diese Streiterei. Ich weiß ja nicht mal, um was es hierbei überhaupt geht!“

„Du weißt genau, worum es geht! Er hat dich geküsst!“, entgegnete Tai verbittert.

„Hör endlich auf mich für dumm zu verkaufen, Tai. Ich bin nicht blöd!“

Dieser Satz ließ Tai unwillkürlich zusammenzucken und verschlug ihm regelrecht die Sprache.

„Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass es einzig und allein darum geht?! Wieso sagt Izzy dann ständig so komische Sachen? Eben auch schon wieder… Was weiß Izzy, was ich nicht weiß?“, redete die Brünette weiter auf ihn ein, während Tai nur verdattert dastand und nicht wusste, was er ihr sagen sollte. Die Lage spitzte sich immer weiter zu und er wusste nicht, wie lange er sie noch mit Ausreden hinhalten konnte…

Mimi seufzte und senkte traurig ihren Blick. „Ich kann das nicht mehr…“

„Was meinst du damit?“, fragte Tai irritiert nach.

„Ich meine diesen blöden Streit. Ich will das nicht mehr, Tai! Ich will, dass wir drei wieder Freunde sind, so wie früher!“, erklärte sie ihm unter erstickender Stimme.

Tai ballte seine Hände zu Fäusten und schluckte. Dieses ganze Szenario ließ ihn erschreckend feststellen, wie sehr es ihr weh tat, dass alles so verfahren war. Doch was sollte er tun? Wenn er ihr jetzt die Wahrheit sagen würde, warum Izzy und er sich wirklich so zerstritten hatten, dann…

Dann wäre sie mit Sicherheit noch mehr verletzt, als sie es eh schon war. Und das wiederum wollte er ihr auch nicht antun.

„Das geht gerade einfach nicht, Mimi“, antwortete er schließlich mit zusammengepressten Zähnen.

Mimi wandte sich augenblicklich von ihm ab und setzte sich in Bewegung.

„Warte mal, wo willst du denn jetzt hin?“, fragte Tai sie verdattert.

Mimi blieb noch ein Mal kurz stehen, würdigte ihren Freund jedoch keines Blickes mehr.

„Ich muss nach Hause und lernen. Ich habe diese Woche noch mehrere Prüfungen und du willst doch, dass ich sie bestehe oder?“, erwiderte sie mit kühler Stimme und ließ Tai stehen.
 

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Es war inzwischen mehr als zwei Wochen her, dass sie Tai das letzte Mal gesehen hatte. Seit sie ihn vor der Schule stehen gelassen hatte, wich sie jeglichen Treffen aus. Auf SMS reagierte sie nur sporadisch, dass sie keine Zeit habe und lernen müsse, auf Anrufe reagierte sie gar nicht. Dabei waren ihre Prüfungen längst vorbei und sie hatte nun nichts mehr zu tun, außer sich zu Hause zu langweilen. Dass sie sich den lieben langen Tag über Izzy und Tai Gedanken machte, blieb dabei natürlich nicht aus. Und solange keiner von beiden ehrlich zu ihr sein wollte, konnten ihr beide gestohlen bleiben!

Sie hätte gut etwas Ablenkung gebrauchen können, doch das war leichter gesagt, als getan. Duzende Kekse lagen bereits in ihrer Küche rum, die keiner aß. Und so richtig lenkte sie das Backen diesmal auch nicht ab.

Mimi seufzte und schlug das Buch frustriert zu, welches sie versucht hatte zu lesen. Allerdings hatte sie schon die letzten drei Seiten nicht mehr richtig mitbekommen und so ergab das natürlichen keinen Sinn. Vielleicht brachte sie stumpfes Fernsehprogramm etwas auf andere Gedanken.

Ihr Handy klingelte und Mimi sah hoffnungsvoll auf das Display. Eine SMS von Sora.

„Tut mir leid, Mimi. Aber ich muss noch so viel für mein Projekt vorbereiten. Vielleicht ein ander mal – Sora“

Mimi schmiss das Handy zurück auf den Tisch. Sie hatte Sora gefragt, ob sie Zeit für Kino oder Shopping hätte, doch daraus wurde ja nun nichts…

Mimi war den Tränen nahe. Wieso schien gerade alles den Bach runter zu gehen? Ihre Freundschaft zu Izzy. Ihre Beziehung zu Tai. Ihr Stipendium… Alles schien zurzeit auf dünnem Eis gebaut zu sein. Und sie wusste nicht, wann das Eis unter ihnen endgültig zusammenbrechen würde.

Sie wischte sich eine stille Träne weg, die über ihre Wange rann, während sie ihren Kopf auf ein Sofakissen bettete. Wieso geriet ihr Leben gerade so aus dem Gleichgewicht, wo doch alles so perfekt begonnen hatte, als sie sich in Tai verliebte?!

Sie vermisste ihn… so sehr! Doch irgendetwas stand zwischen ihnen und Mimi wollte das nicht länger ignorieren. Ob es wirklich Izzy war oder etwas Anderes, das wusste wahrscheinlich nur Tai.

Sie krallte sich in ihr Kissen und wollte sich gerade ihren aufkommenden Tränen ergeben, als es unerwartet an der Tür klingelte. Mimi wischte sich schnell mit dem Ärmel über ihre feuchten Augen, stand auf und schlurfte zur Tür.

Ohne darüber nachzudenken, wer es sein könnte, öffnete sie und blickte in das Gesicht, dass sie so sehr vermisst hatte.

„Tai.“

„Mimi, kann ich reinkommen?“, fragte der Braunhaarige zaghaft und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

Mimi überlegte kurz, trat jedoch dann zur Seite und ließ ihn rein. Was wollte er bei ihr?

„Tut mir leid, dass ich so unangemeldet hereinplatze, aber…“, begann Tai sich zu entschuldigen und folgte Mimi ins Wohnzimmer. „…aber du gehst ja nicht an dein Telefon.“

„Ich bin beschäftigt. Ich muss lernen“, gab die Brünette kurz zur Antwort, drehte sich zu ihm um und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Mimi, deine Prüfungen sind lang vorbei, das weiß ich von Sora“, sagte der Student ruhig und sah sich in ihrer Wohnung um. Mimi folgte seinem Blick, der an dem Chaos auf dem Tisch und auf dem Sofa hängen blieb. Sie hatte sich in letzter Zeit wohl etwas zu sehr gehen lassen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass auch sie ziemlich unsortiert aussehen musste. Schnell versuchte sie ihr zerzaustes Haar zu verstecken, in dem sie es nach hinten band.

Tai sah sie mitleidig an, was Mimi erneut die Tränen in die Augen trieb.

„Hast du geweint?“, fragte er unverblümt und kam ihr ein Stück näher, um sie genauer zu betrachten.

„Nein!“, sagte sie schnell und drehte sich von ihm weg, damit er nicht sehen konnte, wie die Tränen ihre Augen füllten. So gerne würde sie sich in seine Arme stürzen und sich ausweinen. Sie wollte ihm liebend gern nah sein, doch ihr Stolz ließ es einfach nicht zu.

„Also? Warum bist du hier?“

„Ich wollte mit dir reden“, sagte Tai, während Mimi sich auf die Couch setzte und die Beine anzog. „Und worüber?“

Tai setzte sich neben sie und sah sie eindringlich an. „Über dich? Über uns? Über Izzy?“

Mimi versuchte seinem Blick Stand zu halten. Sie hoffte, dass Tai nicht gekommen war, um ihr wieder irgendwelche Ausflüchte aufzutischen. Davon hatte sie genug!

„Ich höre?“, sagte sie mit fester Stimme und war gespannt darauf, was er ihr zu sagen hatte.

Tai sah sich erneut unsicher um und beäugte sie dann skeptisch. „Wollen wir nicht ein bisschen rausgehen und in Ruhe reden? Irgendwie siehst du so aus, als könntest du mal etwas frische Luft vertragen.“

Mimi zog eine Augenbraue nach oben. „Was soll das denn heißen?“

Der Braunhaarige grinste schief und fuhr sich nervös durchs Haar. „Na ja, wann warst du denn das letzte Mal draußen? Wir könnten doch was Essen gehen, was hältst du davon?“, schlug er ihr vor und sah sie hoffnungsvoll an, während Mimi nur misstrauisch das Gesicht verzog. Tai seufzte. „Und ich verspreche dir, dass ich dir dann alles erzählen werde. Ich meine, was zwischen Izzy und mir vorgefallen ist.“

Mimi schluckte. Wenn das hier wirklich sein Ernst war, konnte sie unmöglich ablehnen. Sie wollte endlich wissen, warum Tai und Izzy sich wirklich so zerstritten hatten. Sie wollte es endlich verstehen…

„Gut“, nickte sie und stand auf. „Ich zieh mir nur schnell was Anderes an.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Desiree92
2019-08-12T10:44:02+00:00 12.08.2019 12:44
Finde es gut dass Tai endlich mit Mimi Klartext reden möchte und ihr alles erzählen möchte. Bin gespannt wie sie drauf reagiert... ich erahne leider nichts gutes.
Von:  dattelpalme94
2017-02-07T19:29:57+00:00 07.02.2017 20:29
Hallo :)

oh man :D ich hab ja einige Kapitel verpasst zu kommentieren :D aber ich war im Hausarbeits- und Lernstress, da habe ich es leider nicht geschafft, noch zu kommentieren :(

Ich mochte die Eingangsszene sehr :) und auch dass du einen Cut gezogen hast und es nicht weiter beschrieben hast, was die beiden dann noch machen ;) hier war weniger wirklich mehr :)

Ohje, Mimi! Was macht sie nur? Wie kommt sie denn auf so eine blöde Idee, dass es nicht so schlimm wäre, die Prüfungen nicht zu bestehen? :D und wie kann sie am Abend vorher nur gelassen auf ein Konzert gehen? :D diese Gelassenheit hätte ich mal gerne :D bin nämlich ein ziemlicher Prüfungspaniker :D

Ich fand es so süß von Tai, dass er sie nach der Prüfung abgeholt hat :)
Über Izzy hab ich mich sehr gewundert.. dass er so kühl zu Mimi sein kann.. dass er sich mit Tai streitet, versteh ich ja :D aber ich finde es gemein von ihm, dass er Mimi da mit reinzieht.. die kann ja nichts dafür, dass Tai seinen Mund nicht aufbekommt :(

Ich hoffe, Tai bekommt es langsam mal hin, ihr die Wahrheit zu sagen.. jetzt hätte er ja beim Restaurantbesuch eine gute Möglichkeit :P

Ich hüpf weiter zum nächsten :D
Liebe Grüße :*
Antwort von:  Khaleesi26
10.02.2017 21:34
Hi du :)
ach, kein Problem :D Ich hab zur Zeit auch so viel zu tun, dass wenig Zeit für irgendwas bleibt -.-*
Danke, dass du das sagst... ich war mir ein bisschen unsicher, ob es für die Leser "unbefriedigend" sein könnte, wenn ich dort einen Cut mache :D Aber dann bin ich ja beruhigt ;P
Ich glaube, das ist 1. leichter gesagt als getan und 2. wäre es mehr eine Verzweiflungstat, um vor der Entscheidung davon zu laufen ^^* Aber ich stelle mir wirklich vor, dass sie recht locker mit solchen Sachen umgeht xD
Izzy ist glaube auch einfach nur angepisst von der Situation und darüber, dass er Mimi nichts sagen kann. Und er findet es alles sicher auch sehr ungerecht, nur leider bekommt es Mimi ab und das ist wirklich nicht fair.
Deswegen wäre es umso dringlicher, dass Tai endlich mal ehrlich ist :O
Liebe Grüße!! <3


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