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Die Welt am Rande des Abgrunds

von

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Erinnerungen an längst vergessene Träume

„Du bist zu gutmütig. Eigentlich bist du ein naiver Trottel.”

„Ja, ich weiß.”
 

Es geschieht immer und immer wieder. Als ob sich die Zeit im Kreise dreht. Wie eine Platte, die an derselben Stelle hängen bleibt und zurückspringt, so dass sie denselben Titel wiederholt. Genau so wird dieser ewige Kampf wiederholt.

Jedes Mal werden zwei Schwerter gegeneinander erhoben. Schwertklingen, die umeinander tanzten und diejenigen, welche die Klingen zu führen wussten, gaben nicht auf. Sie kämpften so lange, bis sich eine der Klingen in den gegenüberstehenden Körper bohrte und Blut floss. Bis der Feind sein Blut spuckte. Ganz langsam wollte einer dem anderen die Lebenskraft Stück für Stück austreiben. Doch wer auch immer zuerst fiel, der wahre Verlierer des Kampfes blieb jedes Mal der Überlebende. Wer auch immer zuerst erlosch, hinterließ ein dunkles Loch im Ganzen. So ging es seit vielen Jahrzehnten, Jahrhunderten und auch schon seit Jahrtausenden. Unermüdlich kämpften sie gegeneinander um sich gegenseitig umzubringen. Hatte der Eine den Anderen endlich ausgelöscht, konnten sie ihr Verhältnis nicht einfach als abgeschlossen erklären. Sie konnten einander niemals entfliehen. Denn sie verband das Schicksal, dem jeweils anderen in den Tod zu folgen. Aus diesem Grund nahm dieser Kampf nie ein Ende, denn das Gleichgewicht dieser beiden Kräfte musste erhalten bleiben. Deshalb wurden die Mächte stets wiedergeboren. Schon viele Male besaßen diese zwei Seiten einen physischen Körper. Sobald eine der Mächte ihren weltlichen Körper verlassen hatte, zogen sie alsbald oder manches Mal erst nach Jahrzehnten, in eine Neue ein und begannen einander zu jagen und zu töten. Alles begann von vorne. Mal trafen sie sich früher, mal später.
 

„Das ist nun Mal unsere Bestimmung.” Aus diesem Grund suchten sie immer wieder den jeweils anderen um diesen sinnlosen Kampf weiterzuführen. Bisher hatte sich ihr Schicksal nie geändert. Es sollte sich auch niemals ändern und bis in alle Ewigkeit fortgesetzt werden. Jedenfalls waren die beiden mit diesem Gedanken aufgewachsen. Noch nie war einer von ihnen auf den Gedanken gekommen, den ewigen Kreislauf zu unterbrechen.

„Bist du schon verrückt geworden? Licht der Zerstörung?!”, fragte der Andere vollkommen außer Atem. Der Wüstensand um sie herum wirbelte mit dem heißen Wind herum. Die Kontrahenten ignorierten die durch den Sand gereizten Augen und gingen von Neuem aufeinander los. Wieder prallte das Metall aufeinander und erzeugte einen ohrenbetäubenden Lärm.

„Verrückt? Ich? Keine Spur”, spottete das Licht der Zerstörung, „Ich bin die Ruhe selbst. Was ist mit dir, Dunkelheit? Bist ein ziemlich ordentlicher Mann geworden, stimmt’s nicht? Du Sanfte Dunkelheit?”

Die Rechtschaffene Dunkelheit lachte spöttisch: „Du bist wirklich ganz schön unaufrichtig.”

„Das sollte ich wohl als Kompliment nehmen… Wenn man bedenkt, dass ich mein wahres Gesicht nur dir zu offenbaren vermag”, entgegnete das Licht der Zerstörung.

„Pah, so ein Unsinn. Nur mir, dein wahres Naturell zeigen? Das ist jawohl ganz klar! Aber es nervt mich langsam. Seit wir den Moment des Erwachens erlebt haben um uns ‘zu erinnern’ haben wir nichts Anderes getan als halbherzig unsere Schwerter zu kreuzen”, entgegnete die Dunkelheit.

„Halbherzig?”, stichelte das Licht, „Was du nicht sagst. Unsere Brutalität kannst auch nur du als halbherzig abtun. Auch etwas, das ich an dir mag.”

Da sprach das Licht der Zerstörung die Wahrheit. In dem Moment als sie sich an ihre wahren Seelen erinnerten, hatte die Rechtschaffene Dunkelheit seine Niere aufgrund eines Kampfes verloren. Das Licht der Zerstörung blieb während einer weiteren Auseinandersetzung in einer Grotte gefangen und wäre beinahe verdurstet. Für das Licht und die Dunkelheit wäre diese Art von Abschluss ziemlich ungünstig gewesen. Geradezu langweilig. Trotz Allem was bereits geschehen war, das Licht der Zerstörung hätte sich gern des Schwertes entledigt um den Feind fest zu umarmen. Zwar wusste die Zerstörung, dass seine Vorstellung der eines träumerischen Mädchens entsprach, aber er wollte trotzdem daran festhalten. Die Rechtschaffene Dunkelheit hingegen starrte das Licht der Zerstörung hasserfüllt an:

„Deine Tricks werden nicht besser. Du glaubst doch nicht, dass ich mich auf so etwas einlasse, wenn ich weiß, dass wir uns einfach nur zerstören sollen. Immer und immer wieder.”

„Ich meine es ernst. Ich möchte dich umarmen und wie früher mit dir zusammen sein. Das haben sich unsere Wirte so sehr gewünscht. Die ewige Freundschaft und Kameradschaft... Also, komm und spring in meine Arme”, sagte das Licht der Zerstörung und breitete symbolisch seine Arme aus.

„Danke, ich verzichte. Ich, für meinen Teil jedenfalls, hasse dich nämlich, Licht der Zerstörung!”, entgegnete die Dunkelheit und festigte seinen Griff um das lange Schwert.

„Wie langweilig... Aber auch das ist liebenswert an dir. So nobel, stolz und wunderschön. Selbst Schmerzen, die du mir zufügst fühlen sich an wie Liebeserklärungen. Du kannst nichts an meinen Gefühlen ändern”, meinte das Licht der Zerstörung überlegen.

„Du bist ein Perversling…”, brachte die Dunkelheit zwischen zusammengepressten Zähnen. Er glaubte nicht, dass das Licht der Zerstörung seine Liebesbeteuerungen Ernst meinte. Die Rechtschaffene Dunkelheit hasste sein Gegenüber und er selbst vermochte es nicht mehr seinen Ekel zu verstecken. Wie auch immer das Licht es sich ausmalte, die Dunkelheit konnte sich nicht vorstellen wie sie zueinander passen sollten. Er mochte zwar Recht haben, dass er nichts an den Gefühlen des Anderen etwas ändern konnte und sollte das Licht der Zerstörung die Wahrheit sprechen, dann war es in diesem Falle haushoch überlegen. Dieser perverse, abartige Kerl bedeutete der Rechtschaffenen Dunkelheit nichts, außer dass er sein Schicksal erfüllen wollte. Der liebestolle Blick, den das Licht der Zerstörung der Sanften Dunkelheit zuwarf, brachte die Dunkelheit beinahe zum Würgen, so schlecht wurde ihm davon. Die Dunkelheit blieb stets beherrscht und cool, aber das Licht verhielt sich zu aufbrausend, es war zu aufdringlich und viel zu heiß. Sie erleuchtete die frische Dunkelheit immerhin. Die Dunkelheit schüttelte angewidert den Kopf. Oh nein, diese Art von Blicken wollte er einfach nicht auf sich ruhen haben. Er wollte sich über diese Art von Gefühlen nichts wissen und er wollte auch nicht, dass jemand anderes so über ihn dachte. Ob dieser endlose Walzer des Todes, den sie hier miteinander tanzten um dem Schicksal zu zuspielen.
 

Die Schwertspitzen wurden müder. Immer langsamer und dumpfer prallten sie aufeinander, so dass nicht mal ihr Klirren enthusiastisch klang. Sollten sie doch die ewigen Mörder bleiben, die sie waren, auch wenn es an sich keinen Sinn machte. Das Licht der Zerstörung grinste breit ob der wutentbrannten Augen der Dunkelheit.

„Ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr, du solltest endlich sterben!!”, fuhr die Dunkelheit das Licht an, während er zum nächsten Streich ausholte.

„Ist das wirklich eine Genugtuung für dich? Entweder tötest du mich, oder ich töte dich, so sind die Regeln, richtig? Aber findest du nicht, dass es langsam an der Zeit ist, eine dritte Möglichkeit in Betracht zu ziehen? Ich finde schon. Aber ist das verboten, so zu denken? Wäre das denn wirklich keine Möglichkeit, die dir zusagt?”, fragte das Licht, während er den Schlag abwehrte. Der andere Krieger schüttelte erbost den Kopf: „Oh nein, die einzige intime Beziehung die ich mit dir will, ist der Moment unseres Todes! Ich will mich gar nicht mit dir auf andere Weise einigen!! Diese Nähe ist vollkommen unnatürlich!!”

Das Licht der Zerstörung wurde sichtlich wütender auf die Dunkelheit.

Wieso wollte er es einfach nicht verstehen?

Das Licht überbrückte den Abstand, der zwischen ihnen lag. Es handelte sich lediglich um eine Schwertlänge. Es war seine ganz eigene Entscheidung, deshalb tat es nur halb so weh, als sich das blanke Metall in seine Brust bohrte. Das Licht der Zerstörung ging ihm freiwillig in die Klinge hinein. Einen Arm um die Taille des feindlichen Kriegers gelegt, zog er ihn ein wenig näher an seinen eigenen Körper, der nun kälter und kälter wurde. Alles nur um die Chance zu bekommen mit den Fingern durch des Feindes Haar zu fahren. Das Licht der Zerstörung lächelte, ein warmherziger Ausdruck lag in den verrückten Augen während er hingebungsvoll das Haar des Anderen streichelte. Aus dem Mund des Lichtes floss bereits Blut, ein Zeichen dafür, dass das Schwert irreparablen Schaden angerichtet hatte. Doch in diesem Falle, blieb es die Entscheidung des Lichtes diesen Kampf auf seine Weise zu beenden. Die Sanfte Dunkelheit begegnete dieser Situation mit Verwirrung und vollkommenen Unverständnis. Die Rechtschaffene Dunkelheit begann am ganzen Körper zu zittern, ohne es sich erklären zu können. Seinen Feind so zu sehen machte die Dunkelheit entsetzt und es breitete sich ein unbekannter Schmerz in ihm aus. Nicht, weil auch sein Leben sich schon bald dem Ende zuneigte. Es war eine unbekannte Art von Schmerz. Viel intensiver und peinigender als jede Wunde, die ihm mit dem Schwert zugefügt wurde. Die Rechtschaffene Dunkelheit schnappte erschrocken nach Luft, als er sich im Wüstensand wiederfand und den beinahe leblosen Körper des Lichtes in seinen Armen hielt. Einen beinahe leblosen Körper in den Armen zu halten gestaltete sich schwieriger, als die Dunkelheit es sich jemals vorgestellt hatte. Ein bitteres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Ich habe diese Gefühle nie gewollt…”
 


 

„Heh du, ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du einer von den Neuen?”

„Hm? … Aah, wenn du es so ausdrücken willst, dann könnte man das schon sagen.”

„Wirklich? Meine Güte, willkommen auf der Duel Academia.”

„Danke.”

„...Ist das nicht merkwürdig? Ich meine, dieses Gefühl, als ob…”

„Ja, ich habe es auch bemerkt. Es ist als treffen wir uns nicht zum ersten Mal.”
 

Dies war das erste Gespräch, dass Johan Andersen mit Yuuki Juudai geführt hatte, noch bevor das neue Schuljahr eingeläutet worden war. Dieser Moment lag schon einige Jahre zurück, aber Johan erinnerte sich so gut an diesen Tag, als sei er gerade erst geschehen.

Damals schon fühlten die beiden Jungen eine merkwürdige Zuneigung zu einander. Es handelte sich zweifelsohne um eine tiefe, ehrliche Burschenfreundschaft. Aber hinzu kam noch, dass das Gefühl hatten schon ewigkeiten miteinander befreundet zu sein, dabei war das Treffen, an welches sich Johan in diesem Moment erinnerte, keine zehn Tage nach ihrer ersten Begegnung.

„Es ist doch merkwürdig, findest du nicht? Ich glaube dich schon seit Ewigkeiten zu kennen, als ob du schon immer mein bester Freund bist”, meinte Juudai mit strahlender Miene. Er war eben nicht der Typ sich unnötig Sorgen über solche Vorahnungen zu machen. Zumindest damals noch nicht. Für den leichtherzigen Johan galt natürlich dasselbe. Dieser stimmte Juudai mit einem Nicken zu: „Es geht mir genauso! Wenn mir jemand sagen würde, dass unser Treffen Schicksal ist, dann überraschte es mich überhaupt nicht. Wenn ich so drüber nachdenke… ist schon ziemlich romantisch, oder?”

Juudai brach in ein lautes Lachen aus, wobei er seinen besten Freund gleich mitriss: „Gott, Johan, bist du denn wirklich ein solcher Romantiker?! Aber es passt zu dir und schlimm ist so‘was auch nicht.”

„Ich finde dieses Gesprächsthema ganz und gar nicht gut, Aniki!”, mischte sich Shou ein, der ebenfalls zu Besuch im Osiris Red Wohnheim war, „Ganz egal wie weibisch Johan sich verhält oder Rüschen und Spitze er trägt, er ist und bleibt ein Kerl!”

„Das stimmt allerdings. Außerdem ist die Luft in diesem Zimmer ziemlich verdächtig. Seit eben fliegen hier zartrosa Herzchen durch die Gegend”, scherzte Kenzan ein wenig mit, wobei dessen Stimme klar zum Ausdruck brachte, dass er seine Aussage nicht ernst meinte. Shou hingegen gab seiner Abneigung gegenüber jeglichen normativen Haltungen freien Ausdruck.

„Wartet Mal Leute, eure Phantasien sind viel schlimmer! Juudai und ich erleben gerade nur soetwas wie ein schicksalsträchtiges Treffen und nichts weiter…”, verteidigte sich Johan ein wenig unbeholfen.

„E.b.e.n.d! Darum geht es ja! Allein schon, dass du so ein schwulstiges Wort wie Schicksal in den Mund nimmst, ist schon komisch! Aniki ist mein Aniki, verstanden? Ich überlasse ihn dir nicht so einfach!”, nörgelte Shou mit verschränkten Armen um die Besitzansprüche gleich zu klären. Dabe wirkte eri wie eine schmollende kleine Schwester, die ihren großen Bruder mit dessen langjährigen Freunden teilen musste.

„Himmel noch eins, Marufuji-senpai, du hast wirklich Talent um die Stimmung total kaputtzumachen.”

Shou benahm sich vollkommen erhitzt und knallte seine Fäuster auf einen der alten Schreibtische, die in Juudais Zimmer platziert standen. Kenzan geriet dadurch ein wenig ins Schwitzen, denn Shou war selten dermaßen verstimmt. Aus irgendeinem Grunde verhielt er sich besonders Johan gegenüber äußerst feindselig. Diese feindliche Haltung kam von Herzen, es wäre wohl besser, wenn man diese beiden Schüler nie allein miteinander ließ.

„Juudai, gerätst du eigentlich nie in peinliche Situationen, wenn du mit diesem anhänglichen Kerl unterwegs bist?”, wollte Johan ein wenig gestresst wissen.

„Hah?!”, fuhr es überrascht aus Juudai heraus, „Warum denn? Shou ist doch mehr als in Ordnung!”

„Na, solange es dir nichts ausmacht, ist ja alles okay”, stimmte Johan nickend zu. Daraufhin versuchte Shou den anderen Jungen wütend anzugehen, aber Kenzan hielt ihn auf um die Situation zu beschwichtigen.
 

„Meine Güte, wie hält Aniki dass nur aus. Marufuji-senpai du solltest nicht so überreagieren. Außerdem möchte ich eigentlich nicht, dass du oder Johan-senpai unserem guten Aniki irgendwelche Flausen in den Kopf legt”, meinte Kenzan ein wenig entgeistert über die Situation. Manchmal brachte es ihn zum Verzweifeln, wenn sich diese beiden Jungen in nächster Nähe befanden. Streit war eigentlich schon vorprogrammiert.

„Wie?! Das habe ich doch gar nicht vor! Ich springe nicht jedem an den Kragen Ich finde Shou könnte sich etwas beruhigen. Wenn er sein Temperament ein wenig zügelt, dann könnten wir sogar besser miteinander auskommen”, entgegnete Johan ein wenig verzweifelt. Juudai streckte seine Arme gen Himmel bevor er sie hinter seinem Kopf verschränkte. Für ihn sah es eher so aus als mochten sich die beiden, aber konnten es nicht so gut zeigen. Beinahe so wie bei Manjoume Jun, der meist auch alles mies gelaunt sagte.

„Ich weiß gar nicht was ihr alle habt”, meinte Juudai ein wenig verwirrt. So viel Aufregung wegen ihm konnte es doch eigentlich gar nicht geben.

„Du solltest ein bisschen mehr lernen, Aniki. Johan-senpai ist nicht mal Japaner aber manchmal ist er noch besser in unserer Sprache als wir”, meinte Kenzan.

„Findest du?”

„Auf jeden Fall. Woher kommt das?”, wollte Kenzan wissen und bedachte Johan dabei mit einem neugierigen Blick. Johan zuckte mit den Schultern: „Hmm… also ehrlich gesagt dürfen wir uns auf der Arctic ziemlich früh entscheiden Japanisch zu lernen, weil die Hauptstelle eben hier in Japan liegt. So ziemlich jeder möchte die Chance bekommen hier unterrichtet zu werden, wisst ihr… Aber ich konnte nie wirklich viel auf Japanisch kommunizieren, bevor entschieden wurde dass ich her sollte.”

„Im Ernst? Aber… das ist doch ganz verrückt wie kann man so schnell eine Sprache lernen?”, fragten Kenzan und Juudai wie aus einem Munde.

„Na ja früher hab ich mein Japanischlehrbuch nicht sonderlich gemocht, wenn ich ehrlich bin. Deshalb hab ich eher, nur wenn ich Zeit totschlagen wollte ein bisschen was gelernt und behalten. Bevor es beschlossen wurde, dass ich hier zur Schule gehen werde, konnte ich eher nur Bruchstücke sprechen. Man kann es mit dem Englisch eines japanischen Oberschülers vergleichen”, erklärte Johan etwas verlegen und streckte ihnen frech die Zunge raus.

„Klingt eigentlich ganz logisch. Also ist bei dir der Knoten geplatzt als du herkommen solltest?”, wollte Kenzan. Johan musste lachen.

„Nein, denn das wäre wirklich viel zu wenig Zeit. Das hätte ich niemals innerhalb eines halben Jahres geschafft… Aber hmm... “, erklärte Johan und begann genauer zu überlegen. Seit wann beherrschte er diese Sprache eigentlich so gut? Auch wenn Johan nicht der schlechteste darin war sich Worte zu merken, aber sich so viel innerhalb von nur ein paar Wochen zu merken erschien ihm doch unmöglich. Nicht die Grammatik oder die Worte waren schwer, die Schriftsprache mit ihren drei Alphabeten Kanji, Hiragana und auch Katakana gestaltete sich als große Hürde. Vor allem wenn man kaum Zeit hatte um sich vorzubereiten. Zwar fand Johan die japanische Sprache von der Grammatik her sehr einleuchtend und einfach. Dennoch konnte er sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wie er sich verbessert hatte.

„Ich denke… es war im Sommer vor zwei Jahren. Da war Juudai sicher schon hier, als Erstklässler. Ich kann mich an einen sonderbaren Traum erinnern… glaube ich jedenfalls. An den Inhalt erinnere ich mich eigentlich so gut wie gar nicht mehr, aber als ich aus diesem Traum aufwachte, hatte ich das Gefühl ich müsste mich noch viel mehr hineinhängen. Ich dachte mir, wenn ich irgendwann in Japan bin und dann nur solche Kindersätze reden könnte dann stecke ich ziemlich schnell und ziemlich oft in Schwierigkeiten. Wahrscheinlich war, dass irgendeine göttliche Eingebung”, lachte Johan ziemlich verlegen.

“Du hattest eine göttliche Eingebung im Traum!? Du bist definitiv ein Romantiker”, meinte Kenzan.

„Für mich klingt es viel mehr nach einer schlechten Liebesschnulze”, motzte Shou genervt. Johan dagegen kicherte und ging auf diese Vorlage ein: „Also ich bin eigentlich jemand, der solchen Schnulzen nachlächzt. Sie sind immerhin alles andere als Realität.”

„Während du ihr nachsabberst könnte dich irgendwann eine verschlingen”, warnte ihn Shou wobei er seine Brille etwas zu arrogant seine Nase höher schob, „Na ja, wenigstens kann ich deine Bemühungen dann aus der Ferne beobachten und darüber lachen.”

„Marufuji-senpai, es wäre wirklich schöner, wenn du ein bisschen auf Johan zugingest…”, meinte Kenzan ein wenig bekümmert über die schlechte Stimmung. Shou hingegen hörte nicht auf spitze Kommentare zu äußern, die sonst jeden bereits zur Weißglut brächten: „Was ist los Kenzan-kun, hast du immer noch nicht mitbekommen, dass der da und ich überhaupt nicht miteinander kompatibel sind? Wir werden uns wahrscheinlich nie verstehen.”

„Aber ich möchte mich auch gern besser mit dir verstehen, Shou”, warf Johan ein, der ihm ein bitteres Lächeln zuwarf. Manchmal konnte man es eben nicht jedem Recht machen, aber es gab Momente da Johan sich dabei erwischte den Wunsch zu verspüren, dass Shou besser nicht wieder aus Yuberus Versiegelung befreit worden wäre. Juudai hingegen streckte sich und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf etwas Anderes um die Stimmung wieder etwas zu heben: „Im Sommer unseres ersten Schuljahres und im zweiten Schuljahr auch, bin ich in den Ferien auf der Insel geblieben und habe draußen geschlafen. Ich finde aber, dass es im ersten Jahr mehr Spaß gemacht hat und weniger einsam war. In beiden Sommerferien war ich vollkommen allein, aber… ich habe das Gefühl, dass ich mich gut mit jemandem unterhalten habe… oder auch nicht, weil ich immerhin alleine war. Wer weiß, vielleicht hab ich ja auch geträumt!”

„Du-... hast vielleicht auch geträumt, Aniki?”, fragte Kenzan ein wenig ungläubig.

„Naah, wie soll ich sagen, ich weiß es überhaupt nichts mehr sicher. Eigentlich so gut wie gar nichts. Als ich auf der Suche nach was Essbarem war da bin ich über jemanden gestolpert, der ganz allein war. Na ja und dann haben wir viel zusammen geredet - glaube ich jedenfalls”, erklärte Juudai ein wenig nachdenklich. Ein eben solches Raunen ging durch die kleine Gruppe. Sie klangen alle ein wenig ernst, so als versuchte jeder sich einen Reim auf die beiden Geschichten von den Träumen zu machen. Juudai gefiel diese ausgesprochen ernste Stimmung überhaupt nicht, so dass er ernst schaute und schließlich sagte. „Gut, lassen wir das. Hört mal, vorhin hat Tome-san gesagt, dass sie neue Booster Packs in den Laden bekommen hat!”

„Was wirklich!? Sind es neue Auflagen von bestimmten Monstern?”, wollte Kenzan wissen.

„Also Tome-san sagte, dass es neue Fusionsmonster geben wird und auch ein paar, die wieder neu gedruckt wurden da sie schon lange vergriffen sind”, antwortete Juudai grinsend.

„Gibt’s nicht, da müssen wir doch gleich hin! Hat Tome-san gesagt, welche Karten wieder aufgelegt werden?”, wollte Johan wissen, der sich schon die Finger nach neuen Karten leckte. Juudai zwinkerte keck: „Das soll wohl ihr Geheimnis bleiben, bis wir den Laden ausgeräumt haben.”

„Tse, tse, typisch”, meinte Johan verschmitzt grinsend und klopfte Juudai auf die Schulter, „Sollen wir gehen und welche kaufen?” Juudai nickte aufgeregt. Natürlich wollte auch er sich neue Karten kaufen. Sein Ziel hatte er also erreicht, denn es schien so als scherte sich plötzlich niemand mehr um den Vorfall des merkwürdigen Traumes. Danach dachte auch niemand mehr daran dieses mysteriöse Thema weiter zu behandeln.
 


 

Johan erinnerte sich nicht mehr bewusst an die längst vergangenen Ereignisse, nachdem er Juudai auf der Duellinsel getroffen hatte - oder auch nicht getroffen hatte. Das Schülerwohnheim der Arctic machte stets einen etwas schlichten, wenn nicht sogar heruntergekommenen Eindruck. Allerdings konnte man es nicht, mit den Unterkünften der Osiris Red Schüler vergleichen, denn das Wohnheim der Zweigstelle im hohen Norden, war in einer alten Festung untergebracht. Natürlich wies ein so altes Gebäude einige Mängel und niedrigen Standard auf. Zum Beispiel gab es immer wieder Probleme mit den Wärmepumpen und allgemeinen Heizanlagen in der Festung. Im Sommer war noch alles erträglich, auch wenn die ungewöhnlich heißen Sommer die alle paar Jahre in Norwegen vorkamen, gestalteten sich dementsprechend höllisch. Deshalb zitterten die Schüler im Winter vor bitterer Kälte und schwitzten so manches Jahr im Sommer. Johan, der schon seit seiner Einschulung auf die Arctic ging, wunderte sich Jahr für Jahr wie er wohl im Winter nicht zu einem Eisklotz erstarrt war. Die Unterkünfte hatten ihre Eigenheiten und ziemlich viele Nachteile, doch Johan arrangierte sich mit ihnen. Wobei er in letzter Zeit zugeben musste, dass irgendetwas mehr an seinen Kräften zehrte.

Wenn er sich des Nachts zur Ruhe legte, schien es keinen erholsamen Schlaf mehr für ihn zu geben. Es fühlte sich eher so an, als begäbe er sich des Nachts auf lange Reisen. Sobald Johan nach wenigen Stunden wieder erwachte, fühlte er sich so gerädert, als habe er überhaupt nicht geschlafen.

Zunächst vermutete Johan, dass er vielleicht Alpträume gehabt hätte. Gleichzeitig wunderte er sich, dass er sich an fast gar nichts mehr erinnern konnte. So etwas sprach einfach nicht für Alpträume, denn normalerweise spürte man die Nachwirkungen eines solchen. Herzrasen nach einem anstrengenden Alptraum spürte er überhaupt nicht. Nur die Illusion von einem blendenden, weißen Licht blieb in seinem Kopf. Es glitzerte und schillerte und tat von Zeit zu Zeit in den Augen weh. Dennoch handelte es sich nicht um einen Alptraum im eigentlichen Sinne. Er konnte es selbst nicht erklären.

„Also, nicht dass mich das irgendwie einschränkt aber…”, murmelte Johan wie zu sich selbst.

„Ruby?”, brachte der kleine Duellgeist hervor.

„Ja also… ich weiß auch nicht, aber es macht mir irgendwie ein unbehagliches Gefühl”, erklärte der Norweger schließlich. Für andere Schüler sah es immer so aus als führte Johan leise Selbstgespräche, aber es handelte sich um Johans neue Familie. Ruby hatte sich aus der Karte gewagt und machte sich nun auf Johans Bett breit. Johan kleidete sich an und machte sich schnell auf den Weg um zum Unterricht zu gelangen. Es war ein Schultag wie jeder andere auch und sollte er zu spät kommen, dann blühte ihm eine Strafe. In letzter Zeit hing Johan also diesen Träumen öfter in Gedanken nach und Ruby erinnerte ihn daran, dass er eigentlich keine Zeit zum Trödeln hatte.

„Danke, dass du mich immer aufweckst und rechtzeitig zum Unterricht kriegst”, sagte Johan und streichelte dem Duellgeist über den Kopf.

“Ruby Rubyy!”, brachte das kleine Tier hervor und machte ein freudiges Gesicht. Johan liebte es, wenn Ruby ihn auf diese Weise ansah. Es war noch nicht so lange her, dass Johan das Deck der Kristallbiester erhalten hatte. Der Firmenchef von Industrial Illusions, Pegasus J. Crawford war zu ihm gekommen um ihm persönlich dieses Deck zu überreichen. Die Worte, dass dieses Deck unbedingt zu Johan wollte, überraschten den Jungen überhaupt nicht. Pegasus wusste damals nicht, dass Johan schon lange auf ein solches Deck gewartet hatte. Wie lange die Kristallbiester schon in ihren Karten geschlummert hatten wusste Johan zwar nicht, aber er war überglücklich als sie sich ihm zeigen und zu seiner Familie wurden.

„Also dann, Ruby, zeig mir den Weg”, bat Johan und wartete darauf, dass Ruby ihm den schnellsten Weg zu einem noch unbekannten Klassenzimmer zeigte. Während Johan dem Duellgeist folgte, fragte er sich, ob er auch in dieser Nacht diesen merkwürdigen Traum haben würde.
 

Weiß.

Alles war weiß. Hinter dem Weiß lag noch mehr Weiß. Unter hinter diesem Weiß befand sich nichts. Zu hell war es in diesem Raum als dass es sich um etwas Natürliches handeln konnte. Es wirkte überall, wo man auch hinsah steril, schneeweiß so hell…

Es brannte ihm beinahe in den Augen. Genau in diesem Moment, als Johan am liebsten zu schreien begonnen hätte, tauchte endlich eine Farbe auf. Ein Karmesinrot versuchte die glänzende Schönheit des weiß zu besudeln. Die rote Farbe trug ein schwarzes Etwas mit sich. Es verbreitete sich im hellen Raum, so als befänden sich in einem Schachspiel.

‚Was hast du denn vor!? Was willst du tun? Eine Schule einfach in ein schnödes Weiß zu verwandeln ist doch nicht genug!’, sprach das Rot, welches eine ziemlich junge Stimme hatte.

‚Stimmt. Aber die Welt, das All, alles soll wieder auf Null zurückgestellt werden. Aber jemand wie du, kann ein solch nobles Unterfangen nicht begreifen’, antwortete das Weiß.

Ein nobles Unterfangen?

Johan legte seinen Kopf etwas schief.

Was sollte das bedeuten?

‚Juudai! Saious Körper wurde vom Licht der Zerstörung eingenommen.’

„D-Das ist doch die Stimme von Neos!?”

Das Karmesinrot, welches zwischen zusammengebissenen Zähnen murmelte, sprach mit noch einer dritten Entität. Das Schwarz nickte bestätigend.

‚Genau. Alle bisherigen Duelle haben mit dem Kampf zwischen Licht und Dunkelheit zu tun. Die Sanfte Dunkelheit die dem Leben Geborgenheit spendet, ist durch das Licht der Zerstörung nun sehr geschwächt und fällt langsam auseinander. Du aber hast die Macht der Rechtschaffenen Dunkelheit in der und kannst gegen dieses Licht der Zerstörung kämpfen.’

„Die Macht der Rechtschaffene Dunkelheit? Du meinst die Kraft von der die Neo-Spezien gesprochen haben, die dazu gebraucht wird um das Licht aufzuhalten, die das Universum vernichten will?”

„Die Kraft, die das Universum vernichten will?”, wiederholte Johan verwirrt. Das Schwarz hingegen nickte der zweiten Entität zu, worauf Johan erneut den Kopf ein wenig schief legte. Hatte dieses strahlende Weiß wirklich so etwas Dramatisches vorgehabt?

Wenn Johan es sich genau überlegte, dann fühlte sich diese Kraft tatsächlich gigantisch an, als ob sie zu viel für einen einzigen Menschen war. Johan würde nicht versuchen wollen sie zu kontrollieren. Sie war wild und nichts konnte dieses Weiß zähmen.

„...Warum denke ich diese Dinge?”, fragte er sich laut. Woher konnte er sich eine Meinung zu dieser merkwürdigen Kraft bilden? Was war dieses grelle Weiß? Wer wollte die Welt und das Universum wieder auf null zurücksetzen? Das alles klang für Johan wie ein lächerlicher Witz.

„Warum kommt mir das alles so bekannt vor?”, fragte er sich laut.

„Saiou!! Nein, Licht der Zerstörung!!”, brüllte der die rote Farbe.

„Licht der Zerstörung?”

Das Schwarz brüllte ebenfalls dem Weiß entgegen und Johan wurde klar, dass das Weiß tatsächlich das Licht der Zerstörung war.

Ja, das Licht der Zerstörung.

Er kannte es.
 

‚Es ist okay. Wir sind Licht und Dunkelheit. Unsere Schicksale sind miteinander verbunden. Wir ziehen uns an wie Motten vom Licht gelockt werden. In einer nicht allzu fernen Zukunft werdet ihr euch wohl begegnen, Johan. Du wirst Juudai das nächste Mal tatsächlich im realen Leben begegnen.’
 

‚Gute Nacht, Johan. Bald wirst du meine Existenz wohl verstehen lernen. Der Grund dafür ist, dass ich stets in dir bin. Wir werden uns sicher wiedertreffen.’
 

„Johan des Lichtes.”

„Juudai der Dunkelheit.”
 

An dieser Stelle endete der Traum. Das grelle Weiß verschwand und vor Johans Augen erschien eine leicht vergilbte Zimmerdecke aus Beton. Johan rieb sich geschwind die Augen. Wieder so ein merkwürdiger Traum, dachte er sich und spürte noch die unbehagliche Atmosphäre. Von dem Inhalt des Traumes aber wusste Johan überhaupt nichts mehr. Er konnte sich auch nach einigen Wochen nicht mehr daran erinnern solche Träume gehabt zu haben. Jedenfalls nicht bevor Johan seinen Freunden von seinem Sommernachtstraum erzählt hatte.
 


 

Juudai saß auf einer hohen Klippe. Irgendwo im Nirgendwo schaute er auf die Weiten eines unbekannten Landes und schwelgte in Erinnerungen. Yuberu saß neben ihm.

„Es… ist wirklich viel passiert, oder nicht? Die Seven Stars, die Gesellschaft des Lichtes und dann noch die Isekai… Seit ich in an die Akademie kam, sind total viele merkwürdige Dinge passiert. Ich hab mir oft gedacht, dass dort viele gefährliche Dinge vor sich gehen...”, meinte er heiter, “Aber ich lag total falsch. Die ganzen Gefahren haben sich um die Duel Akademia gesammelt, weil ich dort war. So einfach ist das.”

‚Juudai, du tust es schon wieder. Du lastest alle Schuld auf dich. So warst du schon im vorigen Leben. Der Prinz liebte mich sehr, aber am Ende hast du mir nicht vertraut’, behauptete Yuberu.

„Das stimmt so nicht. Ich habe dich nicht im Stich gelassen, du hast dein Selbst als wunderschönen Jungen für mich geopfert nur um mich zu beschützen. Ich habe dir schon immer vertraut. Mehr als jedem anderen”, entgegnete Juudai.

‚Aber du-...’

„Trotzdem… ich musste es tun. So lauten nun Mal die Gesetze, Yuberu, ich habe sie nicht gemacht. Sobald wir beide erwachen, ist das Schicksal unumgänglich. Das Wichtigste ist aber, dass du niemals denkst, dass mein Vertrauen oder meine Liebe irgendetwas mit den verschiedenen Dimensionen zu tun haben. Tut mir leid.”

Die Seele des Monsters schwieg daraufhin.

„Das Licht der Zerstörung und die Sanfte Dunkelheit zerstören einander. Sobald der eine Stirbt, wird der andere schwächer und folgt ihm. Egal wie lange ich gewartet hätte, mein Tod war nicht zu verhindern. Von daher...tut es mir leid. Ich konnte aber nur diese eine Entscheidung treffen”, erklärte Juudai weiter, der seine Erinnerungen an die Zeit als Haou zurückerlangt hatte. Diese Zeit lag einige hundert Jahre zurück. Juudais Alterego, Haou hatte sein Schwert mit dem Licht der Zerstörung gekreuzt, doch anstatt dem Licht der Zerstörung das Herz zu durchbohren, entschloss der Prinz sich die eigene Brust zu durchstoßen.

‚Du bist unfair, Juudai’, sagte Yuberu leise.

„Ja, ich weiß”, entgegnete Juudai.

‚Aber weil du genauso bist und weil der Prinz so war, habe ich dich sehr geliebt. Ich weiß genau, solltest du rebellieren, dann würdest du zu einem unbarmherzigen König werden. Ich wusste es schon immer, die ganze Zeit. Trotzdem wollte ich, dass du glücklich wirst.’ Yuberu wandte xiesen Blick nicht von Juudai ab. DIe Heterochromen Augen des Duellgeistes schimmerten in der Abendsonne. Juudai nickte: „Ich weiß.”

‚Aber mein Wunsch hat sich nicht erfüllt. Ich habe auch noch nie geglaubt, dass der Schlag damals ein doppelter Freitod aus Liebe war. Es war deine Art eine Rebellion gegen das Schicksal anzuzetteln’, meinte Yuberu etwas bohrend, so als ob es eine Frage war. Juudai nickte: „Das kann man so sagen.”

‚Aber warum warst ausgerechnet du Haou? Warum musstest du ausgerechnet deine Fröhlichkeit opfern um erwachsen zu werden’, fragte sich Yuberu laut, ‚Einen gütigeren Prinzen als dich, hatte die Isekai nie gehabt. Durch diese Liebenswürdigkeit und Güte, ist das Land vernichtet worden. Soll ich dir sagen, was der Beweis dafür ist, Juudai? Nachdem Prinz Haou starb, ging das Land unter. Du als König wärst zu freundlich gewesen. Haou hat sich selbst für sein Volk vergessen und geopfert!’

Haou war auf seine eigene Weise ein sehr guter Prinz und wäre später sicher auch ein wundervoller König geworden. Er dachte stets an sein Volk und brachte ihm Zärtlichkeit und Zuneigung entgegen. Er hatte sein Reich und die Bewohner darin über alles geliebt. Er selbst hatte auf alles verzichtet, damit ist der Bevölkerung gut ging und er legte all seine Energie in die Führung des Landes. Daher erlangte das Reich mehr Wohlstand und den Leuten ging es gut, das ganze Land breitete sich mehr und mehr in alle Richtungen aus. Doch eines Tages war die Glückseligkeit plötzlich vorbei. Haou hatte sich dem Licht der Zerstörung selbstlos entgegengestellt und sich geopfert. Das Land, so führungslos wie es damals gewesen war, ging in seiner Verwirrung dem sicheren Ende entgegen. Der dunkle Haou, den Juudai in seiner Verzweiflung entstehen ließ, der vernichtete alles was Haou, der unter dem Einfluss der Sanften Dunkelheit geboren worden war. Yuberus Lächeln verwandelte sich in ein Bitteres: ‚Haou, der zunächst in deinem Bewusstsein war, der war ein Taugenichts als König.’

„Ich weiß”, entgenete Juudai ernst. Ein König der sein Volk unterdrückte und abschlachtete konnte man wohl kaum als einen guten König bezeichnen.

‚Du… bist zu gutmütig. Eigentlich bist du ein naiver Idiot’, stellte Yuberu fest.

„Ja, ich weiß”, sagte Juudai erneut.

‚Trotzdem liebe ich dich auch deswegen. Du hattest dich einfach so für ihn geopfert und gleichzeitig, hast du mich immer noch geliebt. Sag Juudai, was wirst du dieses Mal tun? Wirst du alles wiederholen, was du schon einmal getan hast? Lässt du mich allein und stirbst?’, fragte Yuberu, wobei xiese Stimme verriet wie traurig xiese Erinnerungen an die Vergangenheit waren. Auf Juudais Gesicht hingegen zeichnete sich ein ganz leichtes, kaum sichtbares Lächeln ab, als er seine Hand an Yuberus Wange legte und dem Monster eine Träne wegwischte.

‚Hast du vor dich wieder selbst zu opfern?’, hakte Yuberu nach.

„Nö”, entgegnete Juudai schließlich mit einem seiner heiteren Grinsen, „Damit hab ich wohl beim letzten Mal aufgehört. Ist doch langweilig immer und immer wieder dasselbe zu machen. Außerdem…” Juudai sah hoch in den sterbenden Sonnenuntergang hinein. Es wurde Zwielichtig draußen, irgendetwas zwischen Tag und Nacht. Schließlich fuhr Juudai fort: „Außerdem habe ich Shou versprochen, dass ich so lange auf Reisen gehe, bis ich wirklich erwachsen bin. Das heißt, ich sollte auch so fair sein und ihm sagen, dass alles in Ordnung ist, ich bin schon viel reifer geworden als ich früher war. Wenn du mich fragst, jedenfalls. Und außerdem gibt es noch jemanden dort drüben in Shous Nähe, den ich suche.”

‚Jemanden den du suchst? Doch nicht dieses scheußliche Licht der Zerstörung!?’, wollte Yuberu sogleich wissen.

„Genau.” Das Monster war erschrocken über Juudais Aussage, welcher diese mit seinem Schweigen bestätigte. Es wunderte Yuberu kein bisschen, dass Juudai, der die Kraft der Sanften Dunkelheit in sich angenommen und akzeptiert hatte, die Anwesenheit seines Erzfeindes spürte. Daher fühlte sich Juudai vielleicht zum Licht der Zerstörung hingezogen.

„Das Licht der Zerstörung ist in Johan. Es ist aber zum Glück noch nicht erwacht”, erklärte Juudai mit einer Trauermiene, „Deshalb beenden wir es, bevor es beginnt!” Yuberu erschrak so heftig, dass es xiem die Sprache verschlug.
 


 

„Heh sag mal, ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du einer von den Neuen?”

„Hm? … Aah, wenn du es so ausdrücken willst, dann könnte man das schon sagen.”

„Wirklich? Meine güte, willkommen auf der Duel Academia.”

„Danke.”

„...Ist das nicht merkwürdig? Ich meine, dieses Gefühl, als ob…”

„Ja, ich habe es auch bemerkt. Es ist als treffen wir uns nicht zum ersten Mal.”
 

Juudai rief sich die Erinnerungen wieder ins Gedächtnis. Zu diesem Zeitpunkt waren es eineinhalb Jahre seit sie sich an der Duellakademie getroffen hatten. Juudai, der aus einem unheimlichen Alptraum hochgeschreckt war, bemerkte plötzlich, dass sich der Duellgeist von Ruby Carbuncle zu ihm verirrt hatte. Diesem Monster folgend lernten sie sich endlich in dieser Dimension kennen, der Austauschschüler Johan Andersen von der Zweigstelle Arctic.

Eben, es war in seiner Zeit und in dieser Dimension.
 

„Es ist, als ob wir uns nicht zum ersten Mal treffen? Natürlich nicht… weil es auch nicht unsere erste Begegnung war…”, murmelte Juudai in einem sarkastischen Unterton des Selbsthohns. Er sah in seine Arme hinunter, in denen Johan ruhig lag und schlief. Er bemerkte nichts, kein bisschen und es er sollte auch in den nächsten paar Stunden nicht aufwachen. Juudai wollte es so und sorgte dafür, dass niemand etwas mitbekam. Juudai streichelte durch das türkisblaue Haar und atmete erleichtert aus. Yuberu hatte ihm dabei geholfen eine Versiegelung über ihn zu legen. Natürlich protestierte Yuberu heftig dagegen, dass Juudai xiese Kräfte an diesen Jungen verschwendete und es sicher gefährlich werden würde, aber Yuuki Juudai setzte sich doch durch. Yuberu hatte diese Kräfte damals angewandt um Juudais Freunde in eine andere Dimension zu verbannen um ihm das Gefühl zu geben allein auf der Welt zu sein. Doch dort lag das Problem nicht. Noch nie hatte jemand versucht das Licht der Zerstörung in seinen Wirt einzusperren. Nur widerwillig erklärte sich das Monster bereit dazu. Damit sollte die Angelegenheit in dieser Dimension und in dieser Zeit erledigt sein. Hier sollte es nicht mehr nötig sein, dass sich dieser sinnlose Kampf wiederholt. Juudai war sich allerdings auch bewusst, dass es die eigentliche Lösung des Problems nur hinauszögerte.

‚Sag mal, Juudai, ist das nun wirklich okay für dich? Mir ist es völlig egal was mit diesem Kerl passiert, aber was ist mit dir? Du weißt, dass es anstrengend wird die Versiegelung ständig aufrecht zu erhalten und selbst wenn sie viele Jahre unbeschadet bestehen bleibt, dann ist die Gefahr für einen späteren Zusammenstoß möglich. Oder was ist deine Absicht damit?’, wollte Yuberu wissen.

„Es geht schon, Yuberu, auch wenn es mich selbst schwächt. Ich will es so. Weißt du, wenn ich mir vorstelle, dass Johan als Licht der Zerstörung erwacht… das wäre für mich einfach unerträglich”, erklärte er seinem Gefährten.

‚Kommt es daher, weil du auch das Bewusstsein der Sanften Dunkelheit in dir hast, oder daher weil du nicht gegen deinen besten Freund kämpfen möchtest?’, fragte das Monster weiter.

„Beides, natürlich. Aber es gibt noch einen Grund, weißt du? Ich bin es einfach unglaublich leid, dass wir uns bis aufs Blut bekämpfen müssen. Dazu noch diese Sinnlosigkeit, dass der eine dem anderen in den Tod folgen muss, sobald der jeweils andere gestorben ist. Natürlich möchte ich genauso wenig, dass mein bester Freund mein Todfeind wird. Trotzdem fände ich es auch vollkommen verrückt, wenn Johan mit Liebesbekundungen machte. Er ist schließlich mein bester Freund! So etwas von ihm zu hören, sollte es seine Stimme sein, die mir sagt, dass er mich liebt… das fühlt sich falsch an. Verstehst du?”, entgegnete Juudai. Dabei sah er Yuberu nicht in die Augen und antwortete so kurzgefasst wie möglich. Das Licht der Zerstörung, oder vielmehr das Bewusstsein des Lichtes der Zerstörung schien mit jeder Reinkarnation stärker zu werden. Juudai hingegen hatte sowohl das Bewusstsein der Rechtschaffenen Dunkelheit, den dunklen König Haou, seinen guten alten Lehrer Daitokuji und Yuberu in seiner Seele verschmolzen. Vielleicht entsprach Juudais Macht deshalb nicht der Ursprünglichen Sanften Dunkelheit. Vielleicht lag es auch daran, dass Juuudai einen funktionstüchtigen Körper besaß, während das Licht der Zerstörung sich erst einen Körper suchte den es kontrollieren konnte. So wie es einst Saiou Takuma manipuliert hatte. Damit nicht genug, es hatte auch geschafft Yuberu zu beschmutzen, dier dazu bestimmt war die Sanfte Dunkelheit zu beschützen. Damit nutzte das Licht der Zerstörung das Monster, um die zwölf dutzend Dimensionen des Universums miteinander zu verschmelzen um es wieder an den Ursprung zurückzuversetzen.
 

Johan war gewiss nicht stark genug um sich gegen das Licht der Zerstörung zu wehren. Sobald das Bewusstsein des Lichtes der Zerstörung erneut erwachte, erinnerte es sich zwangsläufig an die wahnwitzige Liebe zur Sanften Dunkelheit. Ein absolut unvorstellbarer Gedanke war es für Juudai.

„Also ich möchte einfach nicht mit Johan auf diese Weise zusammenkommen, er ist ein unersetzbarer Mensch für mich. Aber mehr als mein bester Freund, soll er nicht sein. Das möchte ich einfach nicht. Deshalb ist das hier die beste Lösung für mich”, fügte Juudai noch hinzu. Dabei spürte er, dass er dieses Thema langsam leid war. Er wollte auch Johan mit dieser Sache nicht behelligen. Er hatte ein Recht darauf ein ganz gewöhnliches Leben zu leben. Selbst wenn er als etwas speziell galt, Johan war ein ganz gewöhnlicher Mensch und als solcher sollte er auch irgendwann sterben sobald seine Zeit gekommen war.

‚Das sagst du jetzt’, bemerkte Yuberu ein wenig skeptisch.

„Ja, ja, ich weiß. Aber ich habe mich dazu entschlossen”, versicherte Juudai. Yuberu hätte gern noch etwas dazu sagen wollen, doch der junge Duellant blockte es ab. Im nächsten Moment tauchte der Duellgeist Ruby auf Johans Schulter auf und begrüßte sowohl Juudai als auch Yuberu freundlich: ‚Ruby?’ Juudai lachte leise und kraulte das kleine Tier am Kinn, dabei brachte das kleine Tier den jungen Mann nun dazu sein ernstes Gesicht ein wenig zu lockern. Wenn man es recht bedachte, dann begleitete Ruby Johan schon eine lange Zeit. Der Kyuukyoku Hougyoku-shin Rainbow Dragon und die anderen Kristallbiester kämpften schon so lange an seiner Seite, dass es beinahe undenkbar war, dass sie ihn irgendwann verließen. Juudai selbst hatte sich ein oder zwei Mal Johan gegenübergesehen. Doch bevor sie als die geboren wurden, die sie heute waren, hatten die Duellgeister ihn bereits begleitet. Es gab eine Zeit, bevor die Kristallungeheuer zu Karten gemacht worden waren. Trotzdem hatten sie schon zu jener Zeit dem Licht der Zerstörung zur Seite gestanden. Die Kristallbiester waren Juudai dennoch nicht feindlich gesinnt, ganz im Gegenteil. Doch sollte der bittere Todeskampf wieder ausbrechen, mussten sie Feinde werden.

„Ruby, kannst du dich vielleicht an früher erinnern? Bevor ihr Duellgeister wart, meine ich...”, fragte Juudai an das kleine katzenartige Tier gewandt.

‚Rubyy. Ruby’, antwortete es ihm.

„Hmm… sehr gut, aber du verstehst doch, dass das was in Johan schläft, erst erwacht nachdem er sein Leben beendet hat, oder? Hast du dazu irgendeine Frage? Ich versuche dir zu antworten, wenn ich kann”, meinte Juudai leise.

‚Ruby, Ruby. Ruby!”, entgegnete das kleine Monster sogleich.

„Keine Frage? Na dann ist ja alles gut”, Juudai stand auf um Johan wieder zurück nach Hause zu bringen. Johan bemerkte nichts von all dem. Er schlief ruhig und machte nicht die kleinste Bewegung. Juudai betrachtete dessen entspanntes Gesicht schweigend und meinte: „Ich weiß nicht genau, was du von meinen Worten hören wirst, aber bitte merke dir nichts davon. Der Grund warum wir voneinander angezogen und fasziniert werden, ist ein ganz einfacher: Wir treffen einander ein ums andere Mal aber es endet immer wieder in unserem Tod. Wir werden geboren um einander zu töten. Es war schon immer so. Du hast mich so viele Male getötet, wie auch ich dich unzählige Male getötet habe… aber…”

Johan antwortete ihm nicht. Ab und zu bewegte er sich ein wenig unkontrolliert in seinem Schlaf. Vielleicht verstand er auch unterbewusst ein paar seiner Worte. Juudai fuhr fort: „Wie lange ist es jetzt her… vielleicht eintausend und fünfhundert Jahre? Da hattest du mir plötzlich gesagt, dass du mich liebtest. Ich war vollkommen erschrocken darüber. Ich habe befürchtet, dass du vollkommen den Verstand verloren hattest. Wenn ich heute so drüber nachdenke, dann ist es gar nicht mehr so merkwürdig, glaube ich.”

Yuberu zog die Augenbrauen zusammen. Xier glaubte nicht an die angeblichen Gefühle, die das Licht der Zerstörung für die Sanfte Dunkelheit hegte. Natürlich nicht, denn das Licht Zerstörung versuchte immerhin wieder und wieder die Sanfte Dunkelheit zu töten. Juudai erklärte Yuberu allerdings: „Wann immer wir unsere Begegnung wiederholen, kehren auch die Gefühle des Lichtes der Zerstörung zurück. Wir kennen diese Gefühle nicht und sie sind unheimlich gefährlich. Anstatt einander zu umarmen, kreuzen wir unsere Schwerter oder duellieren gegeneinander, denke ich. Vielleicht ist das ganze Problem, dass weder das Licht der Zerstörung noch die Sanfte Dunkelheit wissen wie man jemand anderen liebt.”
 

Fortsetzung folgt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben. Wie schön, dass ihr bis hierher gelesen habt. Vielen Dank an alle, die diese Geschichte favorisiert haben und im Stillen lesen. Vielleicht meldet sich Mal jemand um mir zu sagen, wie ihr die Geschichte bisher findet. Mich würde schon interessieren was ihr denkt 
Dieses Kapitel mag ein wenig bizarr wirken, aber es ist dient um ein bisschen Foreshadowing zu betreiben. Einige der Ideen, die ich in der Fanfic „You are (not) alone“ einbringen wollte, verwende ich nun in dieser Geschichte. Aber eben ziemlich abgewandelt damit ich mir eventuell die Möglichkeit offen halte die andere Geschichte vielleicht doch noch zu schreiben XD Na mal sehen. Es hat Spaß gemacht sich teilweise in der GX Linie zu befinden. Es war stimmungsmäßig einfacher und heiterer. Besonders Shou ist in der dritten Staffel so gemein zu Johan. Das fand ich irgendwie immer traurig. Das nächste Kapitel spielt übrigens auch in der GX-Timeline. Und habt ihr am Ende des Kapitels einen kleinen Schrecken bekommen? Vielmehr habe ich noch nicht zu sagen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jitsch
2018-08-05T14:08:48+00:00 05.08.2018 16:08
Mit diesem Kapitel ist das ganze ja wahnsinnig tiefsinnig geworden. Und es ist irgendwie traurig dass Judai hier wieder alles auf sich nimmt. Andererseits ist das auch nichts was er mit Johan einfach so besprechen könnte. Trotzdem schade, denn eigentlich mag ich das Pairing weil sie so schön ehrlich miteinander umgehen. Ich finde es aber hier auch irgendwie folgerichtig, dass Judai Johan als Freund und sonst nichts behalten will, weil die Liebe anscheinend eher vom Licht ausgeht als von Johan selbst.

Oh, und der Teil am Anfang wo Licht und Dunkelheit kämpfen hat mir gut gefallen. Aber welcher Kampf war das denn nun? Der über den Yubel und Juudai später sprechen musst ja ein anderer sein, weil dort die Dunkelheit sich geopfert hat. Daher vermute ich eher den Kampf zwischen Judai und Johan weil das Licht in ihm doch irgendwann erwacht.
Nicht so ganz nachvollziehbar wurde es bei der Geschichte von Haou. Es machte teils den Eindruck als gäbe es noch einen guten und einen bösen Haou, die Frage ist nur wo letzter herkommt wenn der gute derjenige war der ein guter König war und sich im Kampf geopfert hat. Vielleicht kommt da aber ja auch noch was.

Ich muss zugeben, das Gespräch mit Juudai, Johan, Sho und Kenzan am Anfang hat mich auch verwirrt. An einer Stelle ist die Rede davon dass es 10 Tage nach der ersten Begegnung von Juudai und Johan ist, dann fällt plötzlich dass Shou besser nicht aus Yuberus Welt zurückgekommen wäre, damit würde es nach der 3. Staffel spielen.

Aber vom Schreibstil her weiterhin sehr spannend und flüssig zu lesen! Nur die Story verwirrt mich halt etwas, aber vielleicht denke ich auch nur zu viel drüber nach bzw. versuche zu sehr, es mit den Inhalten aus der Serie und meinem eigenen Headcanon zu verbinden.

Liebe Grüße,
Jitsch
Antwort von:  YukimuraRuki
10.08.2018 09:02
Ach ja, du bist bei meinem Stiefkind von einem Kapitel angekommen. Aus vielerlei Hinsicht, denn das Kapitel ist in kleine Episoden aufgeteilt die sich über unheimlich viele Jahre ziehen und deshalb kommen vor allem die Ereignisse in der GX-Timeline etwas merkwürdig rüber. Ich hätte noch besser signalisieren müssen, dass zwischen dem ersten und zweiten Teil der ereignisse mehrere Monate liegen. Es sei denn ich war wirklich so verpeilt und muss noch mal drüberlesen und verbessern. Gut, dass du da mal draufgezeigt hast, ich guck da bald noch mal genauer drauf, danke dir :) Ich wette so was kommt noch mal vor, vielleicht ist es sogar schon mal vorgekommen aber niemand hat's bemerkt xD

Das Kapitel öffnet mit einem random Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Yuberus "Haou" kam sehr viel später und davon erzählt sie Juudai nochmals, obwohl er sich irgendwie auch daran erinnern kann. Irgendwie tut mir Juudai leid, er muss ja ein wahnsinns Gedächtnis haben. Dass der nicht durch den Tüddel kommt, aber das könnte auch erklären, warum er sich sonst nix merken kann xD

Ich glaube die Sache mit Yubels Haou und Haou Juudai ist eine Art Headcanon, nehme ich an. Der Haou den wir in der Isekai gesehen haben... der war ja eher nicht so... nett. Und ich denke mal, jedenfalls klang das in meinem Kopf immer ganz plausiebel, kam dieser Zug durch Juudais Egoismus und die ganze Scheiße mit Johan und dann Yubel und Bumm. Ich denk daher hat Haou in neuerer Zeit doch so eine merkwürdige "fiesere" Seite bekommen.
Was an Haou in Yubels Zeit aber "das fiese" ist, war eigentlich, dass er mit seinem Opfer mehr schlecht als recht gemacht hat. Haou konnte gut führen, aber sobald er weg war, ging ihm das Land zu Grunde. Na ja, irgendwie so... ist das verständlich? Gosh ich glaub ich muss dieses Kapitel noch mal bearbeiten, das man erklären muss, ist ein schlechtes Zeichen :)

Aber, was mich auch unheimlich freut, ist dass das Kapitel einerseits den gewünschten Effekt gebracht hat und doch etwas tiefsinniger wirkt. Mir selbst ist das gar nicht so bewusst geworden, aber ich wollte dass es so ist. Wenn dir das auffällt, dann scheint mir wenigstens das gelungen zu sein :D
Trotzdem mag ich das Kapitel weil die GX-Timelien immer ganz spaßig zu schreiben ist.


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