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Das Model und sein Rockstar

von

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Kapitel 10

Noch immer bin ich ziemlich überwältigt von der Show.
 

Sie ist gut, fast zu gut gelaufen und das geladene Publikum hat gebannt auf den Laufsteg gestarrt, jeden meiner Schritte verfolgt, geklatscht und am Ende den Schöpfer dieser unglaublich gelungenen Kreationen gefeiert.
 

Das Beste aber ist, ich habe sie heute wieder überrascht und noch immer kann ich einige fassungslose Blicke unter den ganzen Muggeln erkennen.
 

Mein sonst so kalter Blick ist gewichen, ein Lächeln liegt stattdessen auf meinen Lippen und selbst jetzt nach der Modeshow ist es nicht mehr wegzudenken und das habe ich nie jemandem außer Harry gezeigt.
 

Selbst Kollegen kennen es nicht, dennoch scheinen sie es zu akzeptieren, es hinzunehmen, dass auch ich eine ganz andere Seite habe.
 

Nicht nur eine kalte, abweisende, sondern auch eine freundliche und warme, die ich Harry zu verdanken habe und die tiefe, hoffentlich nie endende Liebe zu ihm.
 

Es mag kitschig klingen, doch ich weiß schon jetzt, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen und niemand anderen an meiner Seite will.
 

Harry sieht das genauso und als ob er weiß, was ich denke, vibriert mein Handy in der Hosentasche und ich weiß auch so, dass er es ist, der mir eine von vielen SMS schreibt.
 

Das tut er immer, wenn wir lange getrennt sind und das sind wir gerade.
 

Er ist auf Tour und ich bin in Mailand.
 

Mit dem Unterschied, dass er seine Jungs um sich hat, ich nur Models und einige davon sind mir nicht bekannt, da ich mich mit Frauen eher selten abgebe.
 

Hermine und Pansy sind da die Ausnahmen, ebenso meine Mutter, die beinahe täglich anruft und mich fragt, ob ich auch genug esse.
 

Pansy schreibt eher Mails, aber nicht täglich, da sie mit ihrem Lover genug zu tun hat und die beiden dabei sind, ihre Hochzeit zu planen.
 

Ich beneide sie, sie wagt immerhin diesen besonderen Schritt, liegt mir damit gerne in den Ohren und gestern erst hat sie mich gefragt, ob ich mit ihr ein Brautkleid kaufen will.
 

Natürlich will ich, sie ist meine beste Freundin, fast schon wie eine Schwester und wer weiß, vielleicht kommt auch bald der Zeitpunkt, wo ich mit ihr für mich und meine Hochzeit einen Anzug kaufe.
 

„Hey Dray?" Markus reißt mich aus den Gedanken, steht neben mir und grinst. "Lust auf Party? Wir wollen noch feiern und hätten dich gerne dabei."
 

Feiern? Klar, warum nicht.
 

Spricht nichts dagegen und Harry hat auch seine Partys, seinen Freiraum und zudem vertrauen wir einander.
 

„Wohin soll es gehen? Club oder doch her eine Bar?" Eine Bar ist mir lieber, im Club sind zu viele Menschen, es ist mir zu laut und die Stimmung muss passen, damit ich darauf Lust habe.
 

„Es wird eine kleine Runde werden, immerhin haben wir etwas zu feiern." Markus zwinkert mir spitzbübisch zu, greift nach meiner Hand und zieht mich schließlich lachend an den anderen Models vorbei, die uns verwirrt nachblicken, den Kopf schütteln und uns doch einige folgen.
 

Was aber haben wir zu feiern? Die gute Show oder etwas Privates, was Markus anbelangte?
 

Neugierig bin ich ja schon, aber ich warte lieber ab, bis er von selber etwas sagt, da ich nicht der Typ Mensch bin, der sich gerne noch aufdrängt.
 

Nicht nach dem Reinfall mit Harry damals, der meine Freundschaft anfangs ausgeschlagen hat und wir uns jahrelange bekriegt haben, ehe wir auf den Trichter gekommen sind, dass da doch mehr als blanker Hass und Neid ist.
 

Mit dem Taxi fahren wir schließlich fast schon aus der Stadt heraus, zu einer kleinen, aber durchaus schicken Bar und sie wirkt sehr einladend.
 

Klein, aber durchaus mit Stil eingerichtet.
 

Nicht nobel, eher rustikal und doch fühle ich mich sofort wohl, setze mich mit Markus zusammen zu den beiden anderen Models, die wir beide ebenfalls männlich sind.
 

Die Mädchen wollen lieber unter sich sein, ins Bett und ich kann sie durchaus verstehen, immerhin ist es anstrengend einen ganzen Abend in zu hohen Hacken über den Laufsteg zu laufen.
 

„Willst du etwas Bestimmtes trinken?" Markus reißt mich aus den Gedanken, blickt mich abwartend an und gerne möchte ich ein Butterbier trinken, aber darauf muss ich verzichten, da wir in einer Bar für und von Muggel sind.
 

„Cola-Rum klingt nett", erwidere ich daher, folge Markus an die Theke und sehe mich weiterhin um.
 

Einige sind ziemlich locker drauf, haben wohl auch schon tiefer in ihr Glas geschaut und reißen zum Teil derbe Witze über Frauen.
 

Mit dem Kopf schüttelnd wende ich mich ab, nehme meinen Drink entgegen und folge Markus zurück zu unserem Tisch, wo bereits die beiden anderen warten, uns lächelnd entgegenblicken. „Na Draco? Alles okay bei dir und deinem Rocker?" Die Frage kommt überraschend, erstaunt mich jedoch und ich frage mich, woher er das weiß?
 

„Presse, Draco, Presse. Die schreiben viel und gerne auch Dinge, die völlig aus der Luft gegriffen sind. "Ja, das tut sie in der Tat und ich hasse diese Paparazzi. Lästig und klebrig.
 

Wie unnütze Wespen schwirren sie um einen herum und das nur, um eine mega Story für ihre Zeitung zu kriegen.
 

Von ungefragten Fotos fange ich lieber nicht an, es gab bereits genug und viele davon sind und waren einfach unvorteilhaft.
 

Gerüchte?
 

Aber bitte doch.
 

Je dramatischer, desto besser und allesamt gelogen.
 

Neugierig will ich allerdings wissen, was sie schreiben, Harry anhängen wollen und das nur, um eine grandiose Geschichte zu bringen.
 

„Das Übliche. Affären mit Fangirls, aber auch von Drogen war schon die Rede."
 

„Drogen? ", wiederhole ich grinsend, lasse die Affären außen vor, da ich weiß, dass Harry nie mit einem Mädchen in die Kiste steigen würde und einfach der schwulste Typ auf diesem Planeten ist.
 

„Kokain soll man bei ihm gefunden haben", erklärt mir Lukas mit ernster Miene, fast, als glaube er daran, was dieses Klatschblatt schreibt.
 

Ich weiß jedoch, dass Harry das Zeug niemals anfassen würde und auch nichts anderes.
 

Tabak, Kaffee und ab und zu Alkohol, aber keine harten Drogen und schon gar nicht das Teufelszeug, was schon so manchen dahingerafft hat.
 

„Eine miese Lüge", fauche ich daher den Brünetten an, der mich jedoch fassungslos ansieht, dann aber nickt und schnell zu seinem Glas greift.
 

„Sicher doch. Du kennst ihn am längsten und besten", erwidert er mir schließlich, ehe er zu seinen Zigaretten greift.
 

Lässig zündet er sie an, grinst mich dabei an. „Weiß er denn schon, dass es für länger weggeht?"
 

Für länger weggeht?
 

Wohin und warum weiß ich nichts davon?
 

Verwirrt blicke ich zu Markus, der Lukas böse ansieht, in die Seite boxt und irgendwas vor sich hin grummelt.
 

Das ist dann wohl auch der Grund, warum wir feiern.
 

Wozu?
 

Wohin bitte?
 

Fragen über Fragen und mir steht es deutlich im Blick geschrieben, dass ich Antworten will und das am besten sofort.
 

„Lukas, was ist hier los? Wovon sprichst du bitte?"
 

Markus seufzt, nippt an seinem Cola-Rum und setzt nur langsam das Glas wieder ab. „Karl will dich für sechs Monate mit nach New York nehmen."
 

New York?
 

Ernsthaft?
 

Geplättet blinzle ich einige Male, versuche etwas zu sagen und doch bekomme ich keinen Ton heraus.
 

New York ...
 

Ein Traum.
 

Einer, der zum Greifen nahe ist und mir doch Sorgen bereitet.
 

Sechs Monate und weit weg von Harry.
 

„Was sagst du dazu?" Markus tippt mich an, ist dabei jedoch ernst und erwartet scheinbar eine Entscheidung von mir.
 

„Ich weiß nicht, ich muss darüber ..." Noch ehe ich richtig antworten kann, verpasst mir Lukas eine und sieht mich mürrisch an. „Draco, es ist New York! Da überlegt man nicht lange. Diese Chance bekommen nur ganz wenige und die sollte man nutzen. "
 

„Lukas hat recht", mischt sich zum ersten Mal Christopher ein, der die ganze Zeit über nur zugehört, sich aber nicht am Gespräch beteiligt hat.
 

Das mag sein, dass Lukas im Recht ist, aber ich kann das nicht einfach so entscheiden.
 

Pansy will heirateten und dazu möchte sie, dass ich mit ihr das Brautkleid kaufe.
 

Ohne Zauberstab ist das nicht machbar und zaubern ist etwas, was ich lange nicht gemacht habe, es nicht brauche und es seit Voldemorts Ableben verabscheue.
 

„Ich denke darüber nach." Schnell verlassen diese Worte meine Lippen, misstrauisch und besorgte Blicke streifen mich, gefolgt von Kopfschütteln und angezogenen Seufzern.
 

Erst muss ich Harry davon erzählen, schreibe ihm sofort eine SMS und auch Pansy erfährt von diesen brisanten Neuigkeiten.
 

Eine direkte Antwort kommt jedoch nur eine und die ist von Pansy, die zum einen ganz aus dem Häuschen, gleichzeitig aber enttäuscht ist.
 

Verstehen kann ich sie, aber dennoch gebe ich ihr das Versprechen, ihr weiterhin zur Seite zu stehen.
 

Notfalls reise ich eben doch durch den Kamin, aber noch haben wir Zeit und ich will erst Harrys Zustimmung haben.
 

„Was sagt er?" Lukas reißt mich aus den Gedanken, bläst mir den Rauch seiner Zigarette ins Gesicht und grinst mich frech an.
 

Blödmann, er weiß genau, dass ich das nicht leiden kann und es hasse, wenn man mir stinkenden Rauch in Kombination mit schlechtem Atem ins Gesicht haucht.
 

„Du stinkst", erwidere ich bissig, leere mein Glas und knalle es unsanft auf den Tisch.
 

Sauer bin ich jetzt auch, darüber, dass Harry nicht antwortet und das, obwohl es wichtig ist.
 

„Ruf ihn an." Wieder Chris, der sich einmischt, mir die Hand auf die Schulter legt und diese sanft drückt. „Vielleicht schläft er schon und hat das Handy nicht gehört."
 

Vermutlich.
 

Oder er feiert, ist in einem Club, wo laute Musik läuft und es schier unmöglich ist, irgendwas zu hören.
 

Ohne auf Chris einzugehen, hole ich mein Handy aus der Hosentasche, wähle Harry seine Nummer.
 

Es dauert nicht lange und eine Stimme sagt mir, dass der gewünschte Teilnehmer nicht erreichbar wäre.
 

Nun wirklich angepisst, stecke mein Handy weg, stehe auf und hole mir einen weiteren Drink.
 

Dieses Mal irgendwas mit Wodka, was ich fast in einem Zug herunterkippe, alles um mich herum ausblende und keinen weiteren Gedanken an Harry verschwende.
 

Er hat sein Telefon aus?
 

Bitteschön, dann soll er.
 

Mache ich mir keinen Kopf, schalte ihn aus und will einfach nur meinen Spaß mit meinen Kollegen haben.
 

Wer bin ich denn bitte, dass ich mich davon einnehmen lasse?
 

Ich kann auch anders und das zeige ich heute ganz deutlich, schnappe mir daher eine von Lukas Zigaretten und zünde mir diese einfach an.
 

Protest kommt keiner, jedoch ein Blick, der mich schmunzeln lässt.
 

Vermutlich denkt er, ich würde gleich husten, was aber nicht der Fall ist.
 

Früher schon habe ich ab und an in Gesellschaft geraucht, es irgendwann aufgegeben, da es Harry störte und mich selbst auch.
 

Alles stank nach kaltem Rauch, ich schmeckte nach Aschenbecher und das war der Grund, warum ich es ganz gelassen habe.
 

Entspannt lehne ich mich zurück, inhaliere tief den Rauch und stoße ihn in kleinen Kreisen wieder aus.
 

„Bock zu tanzen?", fragt Lukas unverblümt, nachdem ich die Kippe ausgedrückt und mein Glas ganz geleert habe.
 

"Klar, warum nicht", erwidere ich, erhebe mich von meinem Platz und folge Lukas auf die Tanzfläche.



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