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Anti Faith

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Uuuuund weiter gehts :) Komplett anzeigen

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Kapitel 14

Am späten Nachtmittag, es dämmerte bereits, hörte der Regen auf und Deidara hielt es nicht mehr im Turm. Er hatte die restliche Zeit in seinem Zimmer verbracht, rechnete er sowieso nicht damit, dass Sasori sich blicken ließ.

Eine Pause voneinander würde dem Team bestimmt gut tun.

Seinen Mantel ließ er zusammen mit dem Stirnband auf dem Bett liegen, verließ dann das Gebäude und schritt über den Hof auf die Straßen der Stadt.

Er hielt es nicht für nötig, irgendwem Bescheid zu geben, wo er hingehen würde, schließlich wollte er sich nur das Dorf anschauen.

Die Hände in den Hosentaschen spazierte er durch die breite Hauptstraße. Pfützen säumten seinen Pfad, aber die wenigen Menschen die ihm begegneten, störten sich nicht daran und liefen einfach durch. Wahrscheinlich sind sie schon so dran gewöhnt, schloss der Künstler daraus und sprang über eine drüber.

Als er das erste Mal durch dieses Dorf ging war ihm aufgefallen, dass sich auf den Straßen so gut wie kein Leben abspielte. Dafür brannte drinnen fast überall Licht. Nun, da der Regen aber aufgehört hatte, nutzten die Bewohner die Zeit und verließen die Häuser. Gingen ihrem alltäglichen Geschäften nach.

Drei Shinobi mit durchgekratztem Stirnband kamen ihm entgegen und musterten ihn kritisch. Sie wissen, dass ich nicht von hier komme, merkte Deidara und ließ sie nicht aus den Augen.

Anscheinend hielten sie das für Provokation genug und sie bauten sich vor dem Blonden auf.

„He Kleiner. Name?“, grunzte der breiteste und muskolöseste, verschränkte die Arme vor der Brust.

Deidara gab nicht sofort eine Antwort. Er war ehrlich verwundert, warum sie sich nicht um ihren eigenen Dreck scherten. Diese Art von halbstarken Typen kannte er. Die gab es überall.

Sie hatten irgendwann in ihrem Leben mal gesagt bekommen, dass sie stark seien und bildeten sich schrecklich viel darauf ein. Sie suchten sich immer Leute, die augenscheinlich schwächer waren, um ihre Macht vor anderen zu demonstrieren.

„Er hat dich was gefragt!“, rief ein anderer und Deidara schaute ihn an. Er war schmaler, aber sah dem Größten, dem vermeintlichen Anführer, ähnlich. Nun zeigte er mit dem Zeigefinger auf ihn.

Kurz wanderte Deidaras Blick zu dem dritten Shinobi, aber dieser sagte nichts und schaute ihn gelangweilt an.

Die Situation hatte etwas urkomisches und Deidara konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen.

„Was grinst du so dumm, eh?“, sprach nun wieder der Größte und machte noch einen Schritt auf ihn zu. „Wir sind Shinobi. Hat man dir keinen Respekt beigebracht, Kleiner?“

„Schon.“, antwortete Deidara ehrlich und presste die Lippen aufeinander, seine Mundwinkel zuckten amüsiert.

Gott, war das dämlich.

„Dann antworte gefälligst!“, presste sein Gegenüber zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, legte er die Hand an sein Schwert.

„Warum?“, entgegnete der Künstler und lächelte freundlich. „Willst du uns verarschen?“, ergriff nun wieder der Zweite das Wort. „Wir sind hier für die Sicherheit zuständig, kapiert? Wenn wir wissen wollen, wer du bist, dann hast du zu antworten.“

„Achso.“, nickte Deidara das verständnisvoll ab. „Natürlich.“

Aber er gab immernoch keine Antwort auf die Frage.

Er wusste nicht welchen Teufel ihn gerade ritt. Vielleicht war es die Langeweile des Tages gewesen oder der Wunsch, seine Laune ein wenig zu erheitern, aber das Spiel mit den drei Shinobi vor ihm könnte er noch ewig zu weiter machen.

In der Welt draußen hätte er ihnen wahrscheinlich ohne Diskussion schnell das Handwerk gelegt, ihnen direkt gezeigt, dass man sich mit ihm nicht anzulegen brauchte. Aber hier in Amegakure, dem Dorf Pains, konnte er schließen, dass er hier besser keine Straßenschlägerei anzettelte.

„Was ist denn euer Rang?“, fragte er dann naiv und legte den Kopf schief.

Die Gruppe war kurz verdutzt, die zwei Komplizen schauten ihren Bärenführer irritiert an. „Wenn du uns jetzt weiter deine Identität verweigerst, dann müssen wir dich als Bedrohung unseres Dorfes ansehen.“

„Oh, das möchte ich natürlich nicht.“, gab Deidara zurück und fragte sich, ob sie ihn bis zu Pain, dem Kagen, schleppen würden. „Ihr seht aus wie Chu-Nin. Warum ich das weiß? Weil eure Ausrüstung noch so neu aussieht. Für Gen-Nin seid ihr ja eindeutig zu alt.“, dachte er dann laut und wartete eine Reaktion ab.

Der Größte baute sich nun auf und zog sein Schwert. Deidara war aber klar, dass er ihn hier nicht angreifen würde. Seine Körperhaltung war zu offen, es wollte nur bedrohlich wirken. Der Blonde grinste ihn frech an.

„Steck die Klinge weg, Großer. Mein Name ist Deidara und heute ist euer glücklicher Tag.“ Er zog die Hände aus den Hosentaschen und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

„Ich habe keine Lust mich mit euch rumzuplagen, deswegen geb' ich euch jetzt die Chance das Weite zu suchen, bevor es hier wirklich ungemütlich wird.“

Aber die drei Ame-Nin ließen sich nicht einschüchtern und einer nach dem anderen ging in Grundstellung. Deidara hatte nun wirklich Lust ihnen zu zeigen, dass sie nur kleine Anfänger im Gegensatz zu ihm waren. Er würde nicht lange brauchen und sie wären sich ihres Platzes bewusst.

Aber seine Vernunft meldete sich.

Er wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er die drei auf offener Straße vermöbeln würde. Als Akatsukimitglied genoss er hier schon Immunität, aber die wäre sicher sofort weg gewaschen, wenn er den Dorffrieden störte.

Er seufzte enttäuscht und da keiner der Männer einen Angriff startete, sie waren wohl selbst unsicher mit der Situation, ergriff er das Wort: „Ich weiß, ihr seid es gewohnt, dass die Leute Schiss vor euch haben und ihr wollt ja nur für Sicherheit hier sorgen und so'n Mist, aber ihr könnt weiterziehen. Ich hab leider meinen Mantel vergessen, sonst hättet ihr mich wohl nie angesprochen.“

Es war Zeit die Situation aufzuklären. Und tatsächlich, der Zweite reagierte. „Mantel? Du meinst-“

„Ja, so 'nen schicken schwarzen mit roten Wolken drauf.“

Deidara grinste breit und sah zu, wie die Mienen der, eben noch kampflustigen, Shinobi versteinerten. Er hatte so eine Reaktion erwartet. Pain persönlich hatte ihm ja erklärt, dass sie in seinem Land nichts zu befürchten hatten. Er vermutete, dass ihnen auch gewisser Ruf voran eilte.

Der Zweite wandte sich hektisch an den Großen und zischte. „Alter, der gehört zu unserm Gott. Wir sind am Arsch, wenn wir-“ „Sei ruhig. Ich weiß.“, brummte dieser und schaute Deidara an. Er senkte das Schwert und steckte es ein.

„Nichts für ungut.“, murmelte dieser und deutete seinen Komplizen an mitzukommen. Sie beeilten sich aus dem Blickfeld des Akatsuki zu verschwinden und bogen in eine Seitenstraße ab.

Als einer der dreien über die Schulter blickte, winkte Deidara freundlich.

Unschlüssig blieb der Künstler zurück und schmunzelte leise über das eben passierte. Er bemerkte, dass ein paar Leute aus ihren Fenstern ihn beobachteten und führte seinen Weg fort.

Er konnte verstehen, dass Leute ihn aufgrund seiner Erscheinung - Kein Stirnband, aber Ninjaklamotten- suspekt fanden, aber diese Prollerei fand er schon immer nervig. Weil es immer die waren, die nicht viel zu melden hatten.

Die, die wirklich stark waren, die, die wirklich was zu sagen hatten, kümmerten sich nicht um sowas und redeten auch nicht lange um den heißen Brei. Allein deswegen blieb Deidara so gelassen.

Das, und natürlich die Gewissheit, dass er die drei fertig hätte machen können.

Aber sein Alter sorgte regelmäßig dafür, dass er unterschätzt wurde.

Er kam in ein Viertel, wo sich ein Laden nach dem anderen aneinander reihten. Es war wohl das Einkaufsviertel, denn hier tummelten sich die meisten Menschen. Es war vergleichsweise voll und die Leute nutzten die Regenpause. Deidara schaute sich ein paar Schaufenster an und kaufte in einem Buchladen eine Landkarte, die er ganz klein zusammenfalten konnte.

Es war nun früher Abend und bereits dunkel, da beschloss er spontan auswärts zu essen. Kochen war noch nie seine Stärke gewesen und Sasori, sowie Pain würden sowieso nicht mit ihm essen wollen.

Er suchte sich einen kleinen Ramenshop und setzte sich an den Tresen. Eine nette junge Frau nahm die Bestellung auf, eine große Schüssel mit Rindfleisch. Während er auf sein Essen wartete, beobachtete er die anderen Gäste. Ein junges Paar, der Mann in Ninjakleidung, hatte die Köpfe zusammen gesteckt und kicherten. Ein älterer Herr hatte den Kopf über seiner Schüssel und suchte sich die Fleischstücke heraus. Es roch angenehm nach Gebratenem und mit einem Mal fühlte sich Deidara ziemlich wohl.

Amegakure hatte nach außen eine kalte, abweisende Aura an sich. Die dunklen Fassaden und die vielen zusammen geschuhsterten Gebäude erzählten eine Geschichte von Armut und Krieg. Die Leute hier sprachen nicht mit Fremden, außer sie wollten Probleme. Das war seine Erfahrung.

Aber hier zeigte es sich von seiner anderen Seite. Es war gemütlich, warm und die Leute hatten eine gute Zeit. Deidara fühlte sich davon angesteckt und vergaß seine Sorgen für einen kurzen Moment.

Als er sein Abendessen vor sich hatte staunte er nicht schlecht und genoss die heiße Brühe und das leckere Fleisch.

Das Päarchen verschwand und auch der Mann trat den Heimweg an, als Deidara satt die Schüssel von sich weg schob. „Vielen Dank, das war sehr gut.“, lobte er die Kellnerin, die ihn freundlich anlächelte und gab das Kommentar an die Küche weiter.

So gut hatte er wirklich lange nicht mehr gegessen. Er wollte gerade aufstehen, da stellte die Kellnerin ihm ein Glas Bier vor die Nase und zwinkerte ihm zu. Mit einem fragenden Lächeln hob er das Glas und prostete ihr in der Luft zu.

Er musterte sie neugierig. Sie hatte ihr langes, dunkelbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und das stufige Pony und zwei Haarsträhnen rahmten ihr Gesicht ein. Sie hatte grüne, große Augen und Deidara bemerkte ihre kleinen Grübchen. Sie konnte nicht älter als 20 sein, schätzte er. Wenn nicht sogar jünger. Er nahm einen großen Schluck und seufzte genussvoll.

Auch wenn er erst 16 war, er kannte den bitter herben Geschmack von Bier. Er trank es hin und wieder ganz gerne, erst recht nach einem so deftigen Abendessen.

Dieses war eiskalt und der Künstler ahnte, dass er noch eine Weile hier bleiben würde. Sasori würde sich sicher nicht daran stören, geschweige denn ihn vermissen.

Hätten sie aufbrechen müssen, dann hätte Pain ihn gerufen.

„Du kommst nicht von hier, oder?“, fragte die Kellnerin und wischte die Theke mit einem Lappen ab. Deidara stellte das Glas erst ab, als sie fertig war.

„Nein. Ich komme von außerhalb.“ „Das merkt man.“, schmunzelte sie und schaute Deidara an. Dieser reagierte verwundert. „Okay?“, antwortete er und stützt sich an die Theke. „Seh ich so exotisch aus?“ Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen.

„Nicht wirklich, aber du trägst offene Schuhe. Und kamst ohne Mantel oder Jacke. In Amegakure gehört das zur Ausstattung wie der Geldbeutel. Hier kann es doch jede Minute wieder anfangen zu schütten.“

Deidara hob die Augenbrauen, lehnte sich in seinen Hocker zurück und nahm noch einen Schluck Bier. „Verdammt, dann ist mein böser Plan, das Dorf zu infiltrieren wegen meiner Kleidung zu Nichte gemacht worden.“, sagte er gespielt enttäuscht und erntete ein kurzes Lachen.

„Wie heißt du?“, fragte er sie dann. „Chinatsu.“, antwortete sie und stellte Geschirr in die Spüle. „Deidara. Freut mich.“, stellte er sich kurz vor und hoffte keine negative Reaktion zu kassieren. Nuke-Nin zu sein bedeutete auch immer das Risiko einzugehen, dass die Menschen seinen Namen in einem Bingobuch gelesen hatten und dementsprechend schon schlecht von ihm dachten.

Chinatsu aber hatte keine Ahnung, wen sie vor sich hatte.

Sie wollte gerade weitersprechen, als ein Kunde herein kam und sich ans andere Ende der Theke setzte. Sie lächelte Deidara entschuldigend zu und ging ihrer Arbeit nach.

Der Künstler genoss in der Zeit einfach sein Bier und sah ihr heimlich zu. Sie gab die Bestellung an einen jungen Mann in der Küche durch, der sich der Sache annahm. Als der Mann seine Schüssel vor sich hatte und aß, kam sie zu Deidara zurück und schenkte sich ebenfalls ein Glas Bier ein.

„Darfst du das während der Arbeit einfach?“, fragte er scherzhaft und sie zuckte die Schultern. „Bis jetzt hat es mir niemand verboten.“

Sie prosteten sich zu und unterhielten sich eine ganze Stunde lang. Der Kunde ging und auch der Koch verabschiedete sich. Es war nun kurz vor neun und Chinatsu meinte, sie würde den Laden für heute zu machen und ob er solange warten wolle. Während sie also ihre ganzen Aufgaben erledigte und sauber machte, sprachen sie weiter.

Es war belangloses Zeug. Deidara fand heraus, dass sie vor einem Jahr den Job hier bekommen hat, weil ihre Mutter den Besitzer kannte. Junge Leute hatten es schwer eine Arbeit zu finden und gingen meist in die Armee. Der Koch war ebenfalls ein alter Bekannter von ihr.

Sie war 17 Jahre alt und als Deidara sie fragte, ob sie eine Ninjaausbildung hatte, verneinte sie. Sie war nicht der Typ fürs Kämpfen, entgegnete sie. „Ich kann mit der ganzen Gewalt nichts anfangen. Ich hätte sicher nur Angst.“, lachte sie verlegen und fragte ihn, woher er kam. Er wollte sie nicht anlügen, aber ließ sein Dorf aus dem Spiel. „Aus den Bergen im hohen Norden.“ „Aber du bist ein Shinobi, oder?“ „Ja. Ich erledige Missionen für euren Kagen hier, wenn du es genau wissen möchtest.“

Sie schaute ihn überrascht an. Nun machte es Sinn, denn normalerweise hatten sie keine Shinobi von außerhalb im Dorf. Pain-sama war da streng. „Du.. gehörst zu den Leuten mit dem schwarzen Mänteln, oder?“, fragte sie dann nach und wirkte mit einem Mal ein wenig eingeschüchtert.

Deidara bemerkte, dass die Stimmung plötzlich zu kippen drohte und winkte ab. „Ja, schon, aber das tut doch nichts zur Sache.“ „Da sind nur super starke drin, das weiß hier jeder!“, erklärte sie ihre Verwunderung. „Und du bist so..“ „Jung?“, ergänzte er und war mit einem mal ein wenig verlegen. „Ja..“, antwortete sie und kurz fiel Schweigen über die beiden.

Deidara trank sein Bier leer und stellte das Glas ab.

Noch nie hatte er sich so lange mit einem Mädchen unterhalten und als er so darüber nachdachte, was das für eine Situation gerade war, wurde er plötzlich nervös. Was, wenn er was falsches sagte und sie dann vergraulte? Er hatte gerade wirklich Spaß mit ihr zu trinken und zu quatschen und wollte auch noch nicht weg. Er fand sie cool auf ihre Art und irgendwie hübsch. Sie hatte etwas ungezwungenes an sich.

„Lass uns nicht über Shinobi reden, das ist doch alles öde!“, versuchte er das Thema abzulenken und Chinatsu wirkte mit einem Mal ein wenig erleichtert, dass er das Gespräch fortführte.

Sie füllte sein Glas nach und erst um Mitternacht fiel ihr Blick auf die Uhr. Sie schnappte erschrocken nach Luft.

„Schon so spät?“, rief sie und sprang von dem Barhocker neben Deidara auf. Über den Abend hatte sie neben ihm Platz genommen.

Auch Deidara war überrascht von der Zeit. Sie war so schnell vergangen.

Die Stimmung zwischen den beiden hatte sich immer mehr gelockert und sie hatten viel gelacht. Er erzählte ihr von seiner Kunst und sie hatte interessiert zugehört, war begeistert von der Vorstellung eines riesigen Feuerwerks. Ein Glas nach dem anderen hatten sie getrunken und er hing an ihren Lippen, wenn sie eine lustige Geschichte oder einen Witz losließ, den sie bei der Arbeit aufgeschnappt hatte. Er hatte ihr sogar von seiner Begegnung mit den Ame-Nin erzählt.

Er stand auf und merkte, dass der Alkohol schon lange wirkte. War er schon immer so wacklig auf den Beinen gewesen? Chinatsu entging nicht, dass er sich kurz an der Theke festhielt und musste unwillkürlich lachen. Deidara war angesteckt und er schlug vor sie heimzubringen. Es war ja schon so spät und ihre Wohnung läge auf dem Weg.

Chinatsu nahm das Angebot dankend an und schlüpfte in ihre Jacke.

Sie sperrte den Laden ab und die zwei spazierten entspannt nebeneinander her. Die kühle Nachtluft tat Deidaras schwindelndem Kopf gut. Aus den Augenwinkeln schaute er zu Chinatsu, die vergnügt und eindeutig beschwipst neben ihm herlief. Sie war ein kleines Stück kleiner als er.

„Wie lange bist du noch in Amegakure?“, fragte sie plötzlich und schaute zu ihm.

Der Künstler zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Wahrscheinlich nicht mehr lange. Wenn nötig, dann bin ich morgen wieder weg.“, entgegnete er. „Aber ich bin sicher bald wieder hier! Immer mal wieder..“, führte er den Gedanken weiter als er sah wie sich ihr Mund zu einer enttäuschten Schnute verzog. Sie lächelte leicht. „Kommst du dann wieder bei mir Ramen essen?“ Er nickte und sie blieben vor einem alten Haus stehen. Drinnen brannte noch Licht.

Unschlüssig standen sich die beiden gegenüber.

Deidara schaute auf seine Füße und dann zu Chinatsu. Diese spielte mit ihrem Zopf. Beide wussten nicht so recht, wie sie sich verabschieden sollten.

Deidara selbst hatte null Erfahrung mit Mädchen, wusste aber, dass er als Mann den ersten Schritt machen musste. Sollte er sie küssen? Aber sie kannten sich doch kaum! Er würde sie aber wirklich gerne wiedersehen. Ihre Blicke kreuzten sich und beide blickten ganz schnell wieder zur Seite.

Den ganzen Mut, den der Alkohol ihm verlieh, die Fähigkeit locker mit ihr zu sprechen, war mit einem Mal wie weggeblasen.

„Also.. dir dann 'ne gute Nacht, Chinatsu.“, sagte er. Sie reagierte verdutzt, nickte dann aber eifrig. „Ja, dir auch. Ehm.. Danke für's Heimbringen, Deidara.“

Und wieder unangenehmes Schweigen.

Deidara, du Vollidiot, ohrfeigte sich der Künstler gedanklich.

Er schaute sie an. Er fand sie wirklich hübsch. Er hatte nicht gedacht, dass er heute und vor allem in diesem Dorf, jemanden kennenlernen würde.

Sie lächelte ihn gezwungen an. Chinatsu merkte, dass Deidara unsicher war und sie fand das irgendwie süß. Er war so stark und selbstbewusst und nun standen sie vor ihrer Tür und er wusste nicht weiter. Sie schon.

Sie beugte sich vor und gab ihm einen kurzen Kuss. „Gute Nacht. Meld dich, wenn wir du wieder da bist.“

Sie ging hinein und ließ einen völlig verdatterten und rot gewordenen Deidara auf der Straße stehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
WHAAAAAT? Jaja, der kleine Deidara ist ganz schön unbeholfen. Nichts mehr von seiner coolen, überlegenen Art ;)
Dieses Kapitel schrieb sich wie von selbst. Ich habe einen Tag dafür gebraucht.
Aber gleich zur Entwarnung, falls jemand gleich ausm fenster springt: DAS IST KEINE ROMANCE-FF UND LIEBE WIRD HIER NICHT IM VORDERGRUND STEHEN!!
Aber dass man sich mal verguckt, gerade wenn man jung ist, gehört zum Leben dazu und darum geht es: Deidaras Zeit und Leben, seine Erfahrungen, seine Erinnerungen, sein Weg vom 16-Jährigen zum jungen Erwachsenen.

Ich finde, dass gerade Ninja, bedingt durch ihren Beruf, immer so lustig unbeholfen sind, wenn es um das andere Geschlecht geht. Deidara bildet, erstrecht weil er noch so jung ist, keine Ausnahme. ^^
Solche kleinen, unschuldigen Erfahrungen gehören zum erwachsen werden dazu und lenken ganz gut von den Problemen ab, die er mit sich rumschleppt.
Kann man fast als ''Filler''-kapitel lesen, denn who the fuck ist Chinatsu?
Mir war klar, wenn Deidara jemanden mag, dann muss diese ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein mitbringen und nicht das kleine Püppchen von nebenan sein, die sich an alle Regeln hält und dumm ihren Kerl anschmachtet.
So entstand sie in meinem Kopf. Sie ist auch keine Kunoichi und vielleicht konnte er sich deswegen so gut auf sie einlassen.
Das und jugendlicher Leichtsinn, wer weiß xD
jaja..
Es tat ihm auf jeden Fall gut nach all den Niederlagen und den Gedanken an seinen Vater sich mal abzulenken. Es hat ja eindeutig funktioniert. Das Leben geht weiter

Ob und wie wichtig Chinatsu noch wird, möchte ich noch nicht sagen. Erstens, weil sonst langweilig wenn ich euch alles verraten würde ;) und zweitens: so oft kommt das team ja eig nicht nach amegakure, warum auch.
halten wir uns das also einfach mal ein wenig offen ^^

Lasst ein Kommi da, wir sehn uns ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -AkatsukiHime
2018-02-05T21:40:20+00:00 05.02.2018 22:40
*liegt lachend unterm Tisch*

"Denn who the fuck ist Chinatsu?!" - Das hat's jetzt irgendwie gerissen, ich weiß auch nicht.

Ich liebe es . Ich liebe es und das weißt du und vor allem, sage ich dir aber noch einmal warum.
Deidara ist jung und unsicher, aber nicht gegenüber Sasori, oder in Kämpfen, oder generell bei Akatsuki, wie ALLE ihn immer darstellen wollen.
Er ist NICHT das wehrlose Küken der Organisation, er ist genau so stark und ein vollwertiges Mitglied wie der ganze Rest der Rasselbande. - Auch, ist es Sasori in keiner Form hörig, respektvoll, natürlich, aber nicht unterwürfig, wie ein abgerichtetes Tier.
Aber auch ICH, kann mir vorstellen, dass er eben bei solch "alltäglichen" Dingen, eher auf die Nase fallen würde, als im "Shinobi-Life".
Wir hatten alle mal unsere erste Beziehung, unser erster Kuss, gott und all die Dinge, die eben zum Erwachsen werden dazu gehören. Und ich finde es schön, dass du ihn auch mal auf diese menschliche Art und Weise darstellst.
Was ja noch lange nicht heißt, dass er dumm, oder unfähig ist, sondern einfach noch jung, ein junger Mensch, der eben solche Erfahrungen noch machen muss.

Und ich liebe diesen Kontrast, den du da aufgebaut hast, diese Selbstsicherheit, die er gegenüber den drei Chu-Nin empfunden hat, wie er sich verkauft hat und sie durch seinen Auftritt schließlich zurück getrieben hat, weil er eben genau weiß,l was er kann, was er tut und wie er es tun muss. Weil er eben kein Hitzkopf ist, der sich wild drauf los prügelt, weil er noch grün hinter den Ohren ist, sondern, dass er überlegt und besonnen an die Sache ran geht.

Und auf der anderen Seite: Auf einmal ganz klein mit Hut, unsicher, ... "wie verabschiede ich mich denn jetzt von ihr, küssen, umarmen, einfach weggehen"? - Weil das eben auch Sachen sind, die dazugehören und die dann wieder seine junge, doch, in solchen Dingen recht unerfahrene Seite verdeutlichen.

Das Kapitel, ist bis jetzt mein Liebstes. Es ist mehr als ein Filler-Kapitel, ich finde du hast hier auf eine wunderbar, unterschwellige Art und Weise Deidaras Charakter perfekt wieder gegeben, einfach, weil es auch mit meiner Interpretation seines Wesens komplett harmoniert. (das hab ich aber schön gesagt.)
Ich liebe deine Geschichte, weil sie eine der wenigen ist, die man auch zwischen den Zeilen lesen kann. Probs to u.

liebe Grüße
dein kleiner Fan




Von:  lula-chan
2018-02-05T09:56:44+00:00 05.02.2018 10:56
Tolles Kapitel. Sehr gut geschrieben.
Hach, Dara. So unbeholfen wirkt er richtig süß. In jungen Jahren ist sowas, denke ich, ganz normal und auch wenn das nicht in einer Liebesbeziehung ausartet, hat er auf jeden Fall eine gute Freundin dazubekommen.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  Kartoffelecke
05.02.2018 17:05
vielen dank für dein reges interesse ^^
es freut mich immer von dir zu hören, wenn ein neues kapitel draußen ist!


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