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Anti Faith

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo! Willkommen zurück!
Ein herzliches Danke an eure Geduld! Ihr habt lange gewartet und das wollte ich euch mit einem längeren Kapitel danken :)
Ich hatte viel zu tun, und jedes Mal, wenn ich schreiben wollte, kam es nicht so raus wie ich wollte, sodass ich die letzten Wochen nur mit Überarbeitung dieses Kapitels verbracht habe.
Ich hatte zwischendurch Sorge, dass ich mich verrenne in dieser FF, aber ich erinnerte mich daran, was ich hier eigentlich erreichen wollte und nun hab ich wieder richtig Spaß und Lust!
Danke an eure lieben Kommentare, auch von meinen neuen Fans! Ihr haltet mich motiviert!

DIESE FF WIRD NICHT ABGEBROCHEN! Ich bringe Dinge immer zu Ende :) (und nein, die hier wird noch ne ganze Weile gehn)

Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Kapitel 23

Sasori war alles andere als begeistert, als Deidara endlich zu ihrem vereinbarten Treffpunkt kam.

Er stand mit verschränkten Armen im Hof, aber noch bevor einer der beiden Akatsuki etwas sagte, spürte Deidara bereits die Welle an Hass, die er von seinem Partner zu spüren bekam. Sasoris Blick war eisiger als sowieso schon. Das entschuldigende Lächeln von Deidara prallte an ihm ab wie ein Gummiball.

„Ich weiß, ich bin zu spät. Lass uns aufbrechen.“, leitete der Lehmkünstler die Mission ein und griff in seine Tasche um einen kleinen Tonvogel zu Tage zu fördern. Eine Eule.

„Du bist zu spät und hast nicht einmal den Anstand mir zu sagen, wo du warst.“, kam es grimmig von seinem Partner zurück. In einer kleinen Rauchwolke vergrößerte sich derweil die Eule.

„Ich hab‘ doch gesagt, ich musste noch Lehm holen. Eine geeignete Stelle war weiter weg als geplant. Ich fliege dafür-,“ Deidara sprang auf sein Flugtier auf. „Extra schnell, mein lieber Sasori.“ Ein freches Grinsen konnte sich der Lehmkünstler trotz der Laune seines Partners nicht verkneifen.

Auch dieser stieg dann auf. Jetzt war es erst einmal wichtig, dass sie loskamen und Itachi und Kisame nicht länger warten mussten, als nötig. Deidara war froh, dass Sasori aus dem Grund seine Wut erst einmal nicht an ihm ausließ. Vielleicht würde er sich ja bis zu ihrer Ankunft ein wenig beruhigt haben und er musste nicht um seine Gesundheit fürchten. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte er ganz gut damit leben, dass Sasori ihn in Ruhe ließ.
 

Deidara hatte Chinatsu zurück ins Dorf gebracht, bevor er sich von ihr auf unbestimmte Zeit verabschiedete. Das Mädchen schien damit ganz gut leben zu können, aber für Deidara hatte dies einen bitteren Beigeschmack gehabt. Sie gaben sich einen Abschiedskuss und das Mädchen wünschte Deidara viel Erfolg auf seiner Mission. Sie freue sich schon, wenn er wiederkommen würde, hatte sie gesagt.

Deidara auch, nur tat sich in ihm kurz darauf der Gedanke auf, was das hier eigentlich werden sollte.

Da er nun die nächste Zeit mit Fliegen beschäftigt war, keine Ablenkung in Sicht, musste er sich zwangsläufig mit diesen Gedanken beschäftigen.

Chinatsu hatte ihm wohl mehr den Kopf verdreht, als er zugeben wollte. Er fragte sich, ob es nicht vielleicht sogar besser wäre für sie und ihn, wenn er das beenden sollte, bevor es richtig anfängt. Wenn er einfach verschwinden würde. Sie wusste rein gar nichts über ihn, das Leben, welches er führte, war für sie weit weg und unbekannt. Würde sie ihn hassen, verängstigt sein, wenn sie wüsste, was er mit seiner Kunst normalerweise anrichtete? Mit Sicherheit.

Deidaras Gedanken wanderten zu seiner Mission und sein Blick fiel auf seinen Ring. Es hieß immer, Ninja und Gefühle gehören nicht zusammen, sie lenken einen nur ab. Aber auf der anderen Seite fühlte es sich so gut an und er wollte mehr von dem, was er erst vor Kurzem kennenlernen durfte.

Sasori würde ihn als unvernünftig bezeichnen, wahrscheinlich sogar naiv und vielleicht war er das sogar. Aber Unvernunft war das, was ihn aus seinem Dorf trieb, war die eine Eigenschaft, die ihn seine Grenzen immer wieder überwinden ließ. Warum also nicht auch jetzt unvernünftig sein und jeden Augenblick, genauso wie er kommt, genießen?

Er wusste, dass Chinatsu ihm etwas gab, von dem er nicht wusste, dass er es gebraucht hatte und er wollte mehr davon. Je länger er darüber nachdachte, über Chinatsu, über sein Verhalten, über seine Gefühle und seine schlaflosen Nächte. Alles hing irgendwie miteinander zusammen.

Das Geschehen in Tsuchi no Kuni hatte ihn wohl doch mehr bedrückt, als er anfangs dachte und vermutlich war das der Grund, weshalb Deidara so gereizt reagiert hatte, als Chinatsu gehen wollte. Mit ihr konnte er all die schlechten Gedanken, die ihn nicht schlafen ließen und die ihn beschäftigten, erfolgreich verdrängen. Im Gegensatz zu vielen anderen Shinobi hatte Deidara seine Gefühle selten im Griff. Er hatte Probleme sie zu unterdrücken oder hintenanzustellen, wie es oft verlangt war. Trotzdem hatte er es weit gebracht und das lag unter anderem an den Menschen, die ihm immer wieder Disziplin eingeprügelt hatten. Wenn sie ihn jetzt sehen könnten, würden sie sich schwarzärgern.

Die ganze Strecke über grübelte Deidara mal mehr, mal weniger über all das nach, was sich die letzten Wochen verändert hatten. Ohne es zu merken, hatte sich ein Unbehagen in ihm breitgemacht und nagte an seinem Selbstbewusstsein. Dabei war Deidara, und das wusste er, ein Mensch der die Dinge lieber positiv sah und vor allem nicht zu ernst durch Leben gehen wollte.

Das Ereignis in Tsuchi no Kuni, die düsteren Träume aus seiner Vergangenheit, fühlten sich für ihn wie eine Niederlage im Kampf an. Ein Kampf gegen sich selbst und er schien höchstens ein Unentschieden rauszuschlagen.

Er gab dieser ganzen Sache zu viel Macht über sich, schoss es ihm durch den Kopf und kurz musste er grinsen. Früher hat er es auch beiseitegeschoben, denn letztendlich war das alles nur in seinem Kopf. Mehr nicht. Niemand konnte ihm was anhaben und wenn, dann würde er es ihnen zeigen.

Er musste es sich nur auch selbst glauben. Und das war manchmal gar nicht so einfach.
 

Sasori schwieg die ganze Zeit über, und auch, als Deidara in den Sinkflug ging, starrte der Puppenspieler nur unentwegt in die Ferne. Ob er Deidara mit Absicht ignorierte, oder ob auch Sasori über anderes nachdachte, konnte Deidara in seinem ausdruckslosen Gesicht nicht ablesen.

Die beiden reisten zwar schon eine gute Weile miteinander, ihr Umgang hatte etwas Selbstverständliches erlangt, aber trotzdem war der Puppenspieler für Deidara auch weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln.
 

Kurz nach der Landung gaben sich Itachi und Kisame zu erkennen. Sie hatten im Schatten der Bäume gewartet.

Die Mäntel der beiden waren dreckig und an manchen Stellen aufgerissen. Es wirkte, als hatten sie eine anspruchsvolle Mission hinter sich.

„Da sind wir.“, begrüßte Deidara sie. Sasori stieg ebenfalls von der Eule ab und nickte beiden nur zu.

„Endlich. Man hatte uns gesagt, ihr wärt früher hier.“, merkte Kisame an. Er schien schlecht gelaunt. „Zeigt uns eure Karte und wir zeichnen euch das Versteck der Schlange ein.“

Da Deidara sein Team navigierte, war er auch derjenige, der die Karten mit sich führte. Er tastete nach seiner Innentasche im Mantel, doch er griff in Leere. Kurz irritiert, griff er an seinen Gürtel, an seine Hosentaschen und sogar in seine Lehmtaschen warf er einen Blick.

Er hörte Kisame hörbar schnaufen und kurz streifte er Itachis Blick, der ebenfalls ungewöhnlich ungeduldig wirkte.

„Deidara?“, hörte er Sasori hinter sich drängen. Deidara schloss kurz die Augen, atmete kurz durch, machte sich auf alles gefasst und sagte dann ruhig: „Es tut mir leid, ich habe die Karten in Amegakure vergessen. Bevor jetzt irgendwer hier ausflippt, das ist kein Weltuntergang. Erklärt mir einfach wo das Versteck liegt, wir finden es schon.“

Tatsächlich blieb der große Sturm aus. Deidara spürte Sasoris Blick in seinem Nacken, und auch Kisame sah nicht begeistert aus, sagte aber nichts, sondern presste seine Zähne nur grimmig aufeinander. Itachi wiederum griff in seinen Mantel und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus.

„Wir geben euch unsere.“, sagte er und reichte sie Deidara, welcher zuerst abwinkte.

„Nicht nötig. Ich hab‘ doch gesagt, erklärt es mir einfach.“

„Unser nächster Auftrag führt uns in eine Stadt. Wir besorgen uns dort eine Neue, aber Orochimarus Versteck ist bespickt mit Fallen. Diese würden wir euch auch aufzeichnen. Wäre das nicht in eurem Interesse?“

Nun war es Deidara, der genervt die Lippen aufeinanderpresste. Diese Diskussion war unnötig und natürlich hatte Itachi Recht, aber sein letzter Kommentar war als unterschwellige Botschaft, sich zusammenzureißen, durchaus angekommen.

„Hmpf. Danke, Uchiha. Sehr aufmerksam von dir.“, merkte Deidara an und geizte nicht mit einem ironischen Unterton.

Anscheinend schien es auch Sasori zu reichen, denn er trat einen Schritt hervor und nahm die Karte an sich, noch bevor Deidara es tun konnte. Ein indirektes Signal, dass er die weitere Missionsleitung übernehmen würde.

„Ich habe keine Ahnung was mit diesem Kindskopf die letzten Tage los ist, aber wenigstens scheint ihr sie noch alle beisammen zu haben. Ich danke euch für die Karte.“

In Deidara begann es zu brodeln. Lieber hätte er einen ordentlichen Anschiss kassiert, anstatt so bloßgestellt zu werden. Oder noch besser, lieber hätte er nicht die Karte vergessen.

Seine Hände zu Fäusten geballt, presste er zwischen beiden Lippen hervor. „Ja und? Ist doch nur eine dämliche Karte für eine noch dämlichere Mission. Interessiert mich doch nicht.“

Keiner reagierte auf seinen Kommentar.

Stattdessen faltete Sasori die Karte auf und Itachi markierte diverse Punkte.

Als Itachi fertig war, nickte er Kisame kurz zu. „Wir ziehen dann weiter. Viel Erfolg euch.“, wünschte der Haimensch ihnen, ehe sie sich abwandten und rasch weiterzogen.
 

Sasori studierte die Karte, während Deidara mit verschränkten Armen danebenstand.

„Wenn du fertig bis mit schmollen, dann können wir beginnen.“, durchbrach Sasori die Stille.

„Ich schmolle nicht!“

Ein abfälliger Blick seitens seines Partners ließ Deidara innerlich zusammenzucken. Natürlich war er sauer. In allererster Linie auf sich, weil er in seiner Ablenkung die Karte vergaß und somit unprofessionell wirkte, vor Sasori, Itachi und Kisame. Auf zweitem Platz galt seine Laune Itachi, dessen Reaktion mehr als arrogant empfand. Mittlerweile war es ihm wichtig, was die andern über ihn dachten, obwohl er dies offen niemals zugeben würde.

„Also? Wir gehen hin, ich jage das Versteck in die Luft und wir sind durch, oder?“, wechselte Deidara sodann das Thema, aber Sasori widersprach: „Nein. Jetzt wo wir die Möglichkeit haben, können wir einen Blick hineinwerfen. Erstrecht, wenn er nicht da ist.“

Deidara verstand. Vermutlich lagen in seinen Verstecken Informationen, die Pain durchaus interessieren würden. Er nickte in Einverständnis und hieß es ausnahmsweise willkommen, dass Sasori generell alles gleichgültig war. So ritt er wenigstens nicht auf Deidaras Fehler herum.
 

Die Fallen zu umgehen, war für beide kein Problem. Sie schienen auch eher für einfache Einbrecher gedacht worden zu sein, oder vielleicht Sammler, welche sich zufällig in die Nähe des Verstecks verließen.

Aber nicht für zwei Nuke-Nin ihres Ranges.

Sasori warnte Deidara leise, seine Deckung nicht fallen zu lassen und er damit rechnen solle, dass die Schlange im Innern ein vernünftiges Sicherheitssystem eingerichtet hatte.

Missionen wie diese waren nicht gerade Deidaras Lieblingsbeschäftigung. Heimlich, still und leise waren noch nie sein Stil gewesen. Man musste auf jeden kleinen Mucks achten, seine Umgebung permanent abscannen und den Kampf vermeiden. Gleichzeitig versteckte er bereits hier und da ein paar kleine Sprengköpfe. Diese würden die Wucht der Zerstörung verstärken. Getarnt als kleine Spinnen, fielen sie in den dunklen Gängen des Verstecks auch niemandem auf.

Die Arbeitsteilung verlief flüssig. Deidara präparierte die Räume, die Sasori vorher rasch durchsuchte.

Keiner verlor ein Wort darüber, was sie sahen. Die Fragen, die sich Deidara auftaten, würde er später stellen müssen.

Es schien zwei Arten von Räumen zu geben, die alle miteinander in dunklen, kaum beleuchteten Gängen, verbunden waren.

Zum einen Aufenthaltsräume, die meistens Liegen und einen Tisch beinhalteten. Alle wirkten bisher unbewohnt.

Und dann gab es da noch die Labore. Große Räume, bestückt mit Glaskäfigen, manche gefüllt mit Flüssigkeiten. Manche Röhren enthielten eine milchige, undurchsichtige Flüssigkeit. Darin die Umrisse eines Säuglings, oder gar ausgewachsenen Mensch. Deidara blieb vor einer Röhre stehen und begutachtete den Säugling mit einer Mischung aus Widerwillen und Faszination.

Von Orochimarus Experimenten am Leben hörte er bisher nur Gerüchte, aber nun sah er sie direkt vor sich. Er konnte kaum den Blick anwenden, wollte er doch wissen, was es mit all dem auf sich hat, als plötzlich der Arm des Säuglings zuckte.

Deidara erschrak und hätte beinahe aufgeschrien, aber biss sich gerade noch auf den Finger, um schlimmeres zu vermeiden. Rasch holte er mit Sasori auf, der bereits weitergezogen war.

„Mir ist schlecht, wenn ich das alles hier seh.“, kommentierte er sein Erlebnis im Flüsterton.

„Keine Sorge, wir bleiben nicht mehr lange. Er war lange nicht mehr hier.“, antwortete sein Partner.

Kurz hielt Sasori inne und hob die Hand, sodass auch Deidara anhielt.

Sie befanden sich in einem Flur, an dessen Ende eine Tür leicht aufstand. Durch den Spalt strahlte ein heller Lichtkegel auf den Flur.

Sie waren nicht mehr allein.

Deidara wartete, welche Entscheidung Sasori treffen würde. Weitergehen oder Rückzug und die Mission zu Ende bringen?

Aus dem Augenwinkel schielte er zu seinem Partner, welcher die Tür fest im Blick hielt. Sodann nickte der Puppenspieler und bewegte sich langsam auf die Tür zu. Mit einem Schwenk aus dem linken Handgelenk versorgte er sich mit Nadeln, welche in einer glänzenden Flüssigkeit getränkt waren.

Deidara blieb unweit hinter ihm.

Er war sich sicher, egal, wer sich hinter dieser Tür befand, solange es sich nicht um Orochimaru persönlich handelte, würde ihr Team keine Probleme bekommen.

An der Tür angekommen, lauschten die beiden Akatsuki.

„Nein, so nicht… Das wird nicht funktionieren.“, sprach eine männliche Stimme. Offensichtlich redete er mit sich selbst.

Deidara spürte neben dem Chakra dieses Mannes niemand anderen. Das musste nicht zwingend etwas bedeuten, er war schließlich kein Sensorninja, aber zumindest schien er sie auch noch nicht bemerkt zu haben.

Deidara wollte Sasori andeuten, wie sie den Raum betreten sollten, aber Sasori schoss plötzlich hervor, noch ehe Deidara die Hand heben konnte.

Man hörte es kurz rumpeln und den Mann aufstöhnen.

Deidara zählte innerlich bis fünf, entspannte sich und betrat ebenfalls den Raum. Sasori hatte den Mann zu Fall gebracht und drückte sein Knie in dessen Rücken, die Hände auf dem Rücken blockiert.

In den Waden des Mannes steckte jeweils eine Nadel. Sasori hatte sie zuerst geworfen und das Überraschungsmoment genutzt, um den Fremden niederzustrecken. Dieser schien kein fähiger Shinobi zu sein, denn er gab nur ein paar stöhnende Laute von sich und wehrte sich nicht.

Sie hatten Glück. Der Mann war wirklich alleine.

Deidara schaute sich ihn genauer an. Der Mann war vielleicht 30 Jahre alt und hatte weißes Haar, welches er zu einem hohen Zopf zusammengebunden hatte. Er trug eine Brille, welche allerdings durch den Angriff zerbrochen wurde. Seine Kleidung war typisch für einen Shinobi, schwarzes Shirt und Hose, dazu die Sandalen, aber er trug kein Stirnband.

„Bitte tut mir nichts.“, brachte der Fremde hervor. Deidara kniete sich vor sein Gesicht und griff nach dem Zopf, sodass er ihn anschauen musste. „Kommt drauf an, mit wem wir die Ehre haben.“

„K-Kabuto. Ah… Meine Beine, was habt ihr gemacht?“

„Ein Gift.“, erklärte Sasori kurz und fesselte Kabutos Arme hinter dessen Rücken. Mit einem Ruck brachte er ihn auf einen Stuhl, wo er ihn weiter fixierte.

„Es wird dich umbringen.“, beendete Sasori seine Erklärung. Deidara könnte schwören, er habe ein kurzes sadistisches Lächeln in Sasoris Mundwinkeln zucken gesehen.

Kabuto riss die Augen auf. „Er ist nicht hier. Orochimaru ist nicht hier!“, versuchte er sich zu retten. „Ich schwöre es euch. Ich sollte hier Testergebnisse für ihn abholen, mehr nicht.“ Es sprudelte lediglich aus ihm heraus. Eine Mischung aus Panik und Todesangst lässt die Menschen häufig sprechen, noch ehe man sie etwas gefragt hat.

„Deidara. Positionier dich an der Tür und gib mir Deckung. Ich glaube er hier ist ganz interessant.“, wies Sasori ihn an und Deidara zuckte nur die Schultern. „Beeil dich, nicht, dass der heimlich einen Alarm ausgelöst hat oder so.“, antwortete er ihm, hob die Brille von Kabuto auf und setzte sie ihm auf die Nase, trotz der kaputten Gläser. Deidara konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, war er sich sicher, dass Sasori genau wusste, was er tat. Zimperlich hatte er seinen Partner nämlich nicht in Erinnerung.

„Kabuto. Stehst du Orochimaru nah?“, fing Sasori an.

„Ich..weiß nicht.“

„Hör mir zu, das Gift in deinen Beinen wird dich in circa einer Stunde töten. Es fängt an mit einem hohen Fieber und endet in Muskelkrämpfen bis dein Herz versagt. Es ist sehr schmerzhaft. Weißt du wer wir sind?“

Deidara stand mit dem Rücken zu den beiden um den Flur im Auge behalten zu können, aber er konnte sich Kabutos ängstliches Gesicht gut vorstellen. Der kalte, aber trotzdem völlig ruhige, Ton seines Partners kann einem eine Gänsehaut über den Rücken jagen.

„Die Akatsuki. Eure Mäntel. Ich habe eure Mäntel erkannt.“

„Richtig. Ich bin ein guter Bekannter deines Meisters Orochimaru. So nennt ihr ihn, richtig? Meister.“

Kabuto schwieg.

„Ich habe ein Gegengift dabei. Noch wäre es wirksam. Kabuto, wie viel ist dir dein Leben wert?“
 

„Ohne Folter jemanden so zum Reden zu kriegen. Nicht schlecht, Sasori.“

„Du würdest auch reden, wenn dein Leben davon abhinge. Foltern macht die Leute nur kurzfristig gefügig und hinterlässt zu viele Spuren.“

Beide warteten auf einem Hang nahe des Verstecks. Sasori hatte nach seiner Befragung Kabuto wie versprochen das Gegengift verabreicht und ihm eine Stunde gegeben, sich vom Acker zu machen, sodass Deidara anschließend das Versteck sprengen kann.

„Und dein Genjutsu wird funktionieren?“, fragte Deidara skeptisch. Am Ende der Befragung überprüfte Sasori die gewonnenen Informationen, indem er Kabuto mit einem starken Genjutsu belegte. Der Puppenspieler hatte erfolgreich einen Spion in die Reihen Orochimarus geschmuggelt. Kabuto würde ihm nun regelmäßig Bericht erstatten, sodass Pain und ganz Akatsuki keine bösen Überraschungen mehr fürchten musste.

Deidaras Frage wurde nur von einem abfälligen Blick Sasoris beantwortet, sodass Deidara kurz auflachen musste. „Sorry, Sorry. Ich glaub dir ja, dass du gut bist. Ich frag mich nur, ob er uns am Ende nicht doch an der Nase rumgeführt hat, oder ob Orochimaru irgendwas bemerken wird, weißte? Wir hatten keinen Widerstand in dem Versteck, keinen Feind.“ „War dir langweilig?“, merkte Sasori trocken an. „Nicht wirklich, aber Hey, von mir aus kannst du in Zukunft alle Arbeit übernehmen, dann leg ich mich zwischenzeitlich ins Gras und genieß das Wetter.“, scherzte der Lehmkünstler und schloss schonmal das Fingerzeichen. Gleich würde er das Versteck in die Luft jagen. Er war guter Laune.

„Mir den Rücken zu decken ist eine Aufgabe, die ich nicht jedem anvertraue. Hätte ich dich draußen gelassen, wäre das da drinnen nicht möglich gewesen.“, analysierte Sasori. Ungläubig wandte Deidara den Kopf zu ihm. „Ich glaube das ist das Netteste, was du jemals zu mir gesagt hast.“

„Bilde dir nichts drauf ein. Ich analysiere lediglich die Fakten. Da drinnen Puppen zu beschwören würde mich ablenken von der-..“ „Ich decke dir gerne den Rücken, Danna.“

Sasori verdreht kurz die Augen und deutete mit dem Kinn in Richtung Versteck.

„Bring es endlich zu Ende, Deidara.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Viel passiert, aber am Ende sind nun einmal ein eingespieltes Team :)

Ich hatte am Ende Sorge, dass es so rüberkommt, als würde Deidara eigentlich garnichts können, aber wir wissen alle, dass das nicht der Fall ist. Sasori ist nun einmal ein Profi seines Faches, aber er vertraut Deidara und braucht ihn. ^^
Außerdem muss der Bub genug mitanpacken °3°~

Es ist viel los in Deidaras Kopf, die junge Liebe, hach ja. Und dann noch Missionen, da darf einen sowas nicht ablenken. Ich kenne das selbst aus dem Einsatz: Man schaltet alles andere aus und fokusiert sich auf das Wesentliche. ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen! Lasst mir gern ein Kommentar da! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kleines-sama
2019-04-30T16:40:47+00:00 30.04.2019 18:40
Ich liebe diese FF! :D
Das Kappi war echt super. Eine gelungene Mischung aus Emotionen und Action. Und Deidara hast du mit seinen Stärken und Schwächen gut dargestellt :)
Bin schon gespannt auf die nächsten Kappis

bye
sb
Von:  SasoriFan
2019-04-29T19:11:52+00:00 29.04.2019 21:11
Das war ja voll schöne Kapitel freue mich schon mega auf das nächste 😍 und wie gut so du Saso-chan hinbekommst ❤❤ liebe ihn so du hast das mwga gut gemacht . Bin immer traurig wenn ich FFs lese ,in denen die Akatsuki (meist auch sasori lese halt meist seine FFs) falsch dargestellt werden. Finde es so toll das du die richtig darstellst . Man merkt richtig das du weißt was und von wem du schreibst . Du bringst die Charaktere richtig gut raus 😍 kanns kaum erwarten Teil 24 zu lesen 😍😍
Antwort von:  Kartoffelecke
29.04.2019 21:49
wow! es freut mich, wenn es dir gefallen hat ^^ dein accountname lässt ja mal darauf schließen, dass du ein waschechter fan bist!

ja, ich weiß was du weißt. es ist auch für mich manchmal schwierig einen glaubwürdigen sasori rüberzubringen. deswegen brauche ich auch oft zeit. mal ist er mir 'zu' uninteressiert. mal zu viele gefühle, die ich für nicht angebracht habe. ich möchte eine richtige balance finden zwischen dem, was sasori ist und dem, was er eventuell garnicht unterdrücken konnte. ganz tot ist er ja nicht ;)
umso mehr freu ich mich, dass es mir regelmäßig gelingt einen glaubwürdigen sasori rüberzubringen. er ist so wichtig für diese geschichte.

danke für dein kommentar, es hat mich gefreut ^^
Antwort von:  Kartoffelecke
29.04.2019 21:49
*ich weiß was du meinst. (so. verschrieben)


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