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Väter wie der Willen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi Leute :)
Es hat eine kleine Änderung bei den fanfics gegeben, ich hoffe das ist okay so.
Viel Spaß beim lesen :) Komplett anzeigen

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Der Umzug

Kennt ihr das, wenn man ganz plötzlich aus seiner gewohnten Umgebung heraus gerissen wird, nur weil eure Mutter oder Vater meinen es sei an der Zeit den anderen teil der Familie kennenzulernen? Tja, bei mir ist das so. Dazu gibt es eine kleine Vorgeschichte. Vor siebzehn Jahren lernte meine Mutter (sie heißt Maria) den Wissenschaftler Caesar Crown kennen. Damals war sie noch Reisereporterin und hat Politiker und Berühmtheiten Interviewt. Als meine Mutter den "verrückten Professor" (so nannte sie ihn) interviewte, funkte es sofort zwischen ihnen. Und wie es eben so kam zogen die beiden zusammen, heirateten und bekamen dann mich. Damals wohnten wir drei noch in Frankfurt. Nach ungefähr zwei Jahren fand meine Mutter heraus, dass Caesar nicht einfach nur ein Wissenschaftler war, sondern auch im Untergrund mit üblen Typen zu tun hatte. Doch keiner wusste warum er das tat und worum es dabei ging. Meine Mutter hatte Angst um mich und daraufhin ist sie mit mir eines Tages mitten in der Nacht zu meiner Oma nach Köln gefahren. Natürlich hat Caesar das gemerkt und ist uns gefolgt. Nach langem hin und her sind beide im guten auseinander gegangen und Caesar soll mich ab und zu besucht haben. Aber als ich sechs Jahre alt wurde, kam er ganz plötzlich nicht mehr. Und all die Jahre danach auch nicht. Eigentlich sollte ich zum ihm "Vater" sagen, aber ich tue das nicht. Ich kann mich auch nicht daran erinnern ihn jemals so genannt zu haben. Und jetzt nach elf Jahren muss ich zum ihm nach Frankfurt ziehen, weil meine Mutter sehr lange schwer Krank war und jetzt eine Genesungskur machen muss. Die dauert ein halbes Jahr! Aber ich weiß das es wichtig für sie ist, also fahre ich zu Caesar. Leider bin ich noch Schulpflichtig und meine Oma ist vor drei Jahren von uns gegangen, deshalb darf ich noch nicht alleine wohnen sonst hätte ich das vorgezogen. Caesar ist das einzigste lebende Familienmitglied. Ich seuftzte schwer und schloss meinen großen Koffer mit einem klicken zu. Wehmütig sah ich mich in meinem Zimmer um, dass es bald nicht mehr sein wird und versuche den viertürigen Kleiderschrank, mein Himmelbett sowie meinen Schreibtisch fest in meinen Erinnerungen zu verankern. Meine Mutter meinte, Caesar würde mir neue Möbel kaufen da wir uns keinen Umzugswagen leisten können. Auch die restlichen Möbel wurden entsorgt oder verkauft. Das Haus übernimmt ein Ehepaar, die vor kurzem Drillinge bekommen hatte. Das ersparte uns eine Menge Papierkram."Hayley! Kommst du? In einer Stunde fährt dein Zug und ich muss noch der neuen Familie die Schlüssel geben, bevor auch ich mit dem Zug zur Kur fahre", rief meine Mutter ungeduldig. Ich sah auf mein Handy nach der Uhrzeit. Schon halb neun! Ich stand auf und nahm meinen Rucksack, den ich mir über die Schulter schwang und zog meinen Koffer durch die Zimmertür. Bevor ich die Tür schloss, sah ich mich ein letztes mal im Raum um. Dann ging ich die Treppe herunter ins Erdgeschoss und schaffte es gerade noch so den schweren Koffer runter zu tragen. Meine Mutter lächelte mich warm an, während ich versuchte nicht gleich los zu heulen."Ach Hayley, du wirst bestimmt viel Spaß haben und neue Freunde finden. Davon bin ich über zeugt", sagte sie mit ihrer Glockenhellen Stimme. Das ist das einzigste was ich von ihr geerbt habe. Ihre Stimme und das lachen. Die Haar- und Augenfarbe habe ich von Caesar. Lieber hätte ich ihre braunen Haare und grünen Augen geerbt. Man kann es sich eben nicht aussuchen. Ich schnaubte leise."Das glaube ich kaum. Ich kenne ihn nicht und er mich nicht, noch sonst irgendwer. Und da mein altes Schuljahr um ist, muss ich sechs Wochen mit ihm aushalten! Warum kann es nicht erst in drei oder vier Wochen sein? Dann habe ich ihn nicht so lange um mich. In der Schule sehe ich ihn nicht, erst abends und das sowieso nicht lange". Meine Mutter schüttelte den Kopf und lachte."Wann bist du nur so miesepetrig geworden? Ich weiß, das du deinen Vater nicht kennenlernen willst, aber es geht nicht anders. Er freut sich schon darauf dich zu sehen, also mach es bitte nicht so schwer". Ich seuftzte erneut, nickte aber. Es bringt wirklich nichts, wenn ich mich dagegen sträubte."Na komm, wir müssen los", sagte meine Mutter und legte tröstend ihren Arm über meine Schulter. Als wir beide unsere schweren Koffer ins Taxi hieften, übergab meine Mutter dem Ehepaar die Schlüssel von dem Haus. Dann stieg sie auch ins Taxi ein und so fuhren wir einmal quer durch die Stadt Richtung Bahnhof. Meine Mutter kaufte schon vor einer Woche die Zugtickets. So blieb uns die lange Warteschlange vor dem Schalter erspart. Am Bahnhof angekommen, half uns noch der Taxifahrer mit den Koffern. Dann brachte meine Mutter mich zu Gleis vier, dort wird in zehm Minuten der Zug nach Frankfurt eintreffen und mich mit nehmen. Sie muss zu Gleis sechs, dieser Zug bringt meine Mutter zur Ostsee."Ich werde dich schrecklich vermissen, aber ich weiß das dein Vater gut auf dich aufpassen wird. Und wehe er tut es nicht", sagte meine Mutter und hob drohend ihre Faust. Da musste ich lachen."Das will ich sehen wenn du ihn verhaust!". Meine Mutter lachte mit."Ja ich auch. Aber das wird nicht passieren, er hat es mir versprochen", flüsterte sie mir ins Ohr."Und ein versprechen bricht man nicht". Ich drückte meine Mutter ganz fest."Das hoffe ich. Aber dich werde ich am allermeisten vermissen, mit wem soll ich dann herum albern und heißen Kakao trinken?", schluchzte ich."Hey! Nicht weinen! Du findest bestimmt jemanden mit dem du das tun kannst. Und jetzt hör auf, sonst muss ich auch weinen. Pass gut auf dich auf"."Du aber auch", sagte ich leise. Sie unterdrückte ihre Tränen und sah zum Zug rüber, der gerade im Bahnhof einfuhr. Mit einem leichten Schubs beförderte mich meine Mutter zu den Türen, die sich öffneten. Ich wusste warum sie das tat. Sie mag keine langen Verabschiedungen. Es ist ja schließlich nicht für immer meinte sie mal zu mir. Wie recht sie doch hat. Ich zog meinen Koffer die Stufen hoch und setzte mich ans Fenster. Der Schaffner pfiff einmal kurz und die Zugtüren wurden geschlossen. Ich winkte so lange, bis ich meine Mutter nicht mehr sehen konnte. Ich glaube sie hat doch geweint.



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