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The decisions we make

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: I do not own Naruto. All rights belong to Masashi Kishimoto! Komplett anzeigen

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mission

»Diese Schriftrolle muss umgehend dem Kazekage überliefert werden. Niemand wird erfahren, dass du das Dorf verlassen hast; niemand wird erfahren, dass dieses Dokument überhaupt existiert. Du wirst allein reisen und noch heute aufbrechen. Es ist wichtig, dass niemand von diesem Auftrag erfährt, haben wir uns verstanden?« Der strenge Zug um die Mundwinkel der Godaime ließ keine Widerrede zu, als sie ihr die Bedingungen für diese Mission darlegte.

Ein knappes und aufrichtiges »Hai« entfuhr den Lippen der Rosahaarigen wie von allein.

Der Hokage lehnte sich in dem großen Bürostuhl zurück und faltete die Hände ineinander und fragte: »Nimmst du die Mission an?«

Mit dem größten Vergnügen. »Hai, Hokage-sama.«

»Dann geh und pack deine Sachen, die du für die Reise benötigst! Bedenke aber, Sakura, dass niemand von diesem Gespräch in Kenntnis gesetzt wird und damit auch nicht in Umlauf gebracht wird, dass du dich außerhalb des Dorfes befindest. Du wirst keine Chance haben, ihn zu sehen«, erklärte Tsunade-shishou ruhig aber aufmerksam.

»Wakatta«, antwortete Sakura deshalb ebenso gefasst. Sie hatte damit gerechnet, als Tsunade-shishou ihr eröffnet hatte, dass diese Nachricht unter der höchsten Geheimhaltungsstufe dem Kazekage übergeben werden musste.

 

Nach diesem sehr knappen aber aufschlussreichen Gespräch wurde der Haruno die Schriftrolle übergeben, die mit einem Siegel versehen war, sodass selbst bei einem Überfall und Diebstahl der Inhalt des Dokuments gesichert wurde. Die Versiegelung würde verhindern, dass jemand außer Gaara die Schrift würde entziffern können. Der Code war praktisch auf die Person zugeschnitten. Es war ein kniffelige Sache und alles andere als einfach zu meistern, aber die Kage waren nicht ohne Grund die Oberhäupter ihrer Dörfer.

Wenig später preschte Sakura durch die Baumkronen, die Konoha umsäumten und genoss die Freiheit, die diese kleine Reise ihr gewähren würde. Seit über drei Monaten hatte sie nun die Mauern, die das Dorf umrundeten, nur von innen betrachten dürfen. Sie sehnte sich nach der Aufregung, die ihr eine Mission jedes Mal aufs Neue bescherte. Sie begehrte den Nebel der Gefahr, der sie jedes Mal zu umhüllen schien, wenn sie auf einer Einzelmission unterwegs war. Es gab keine Unterstützung; sie war auf sich allein gestellt, und genau diesen Umstand sehnte sie herbei. Der Drang sich zu beweisen kämpfte sich in solchen Momenten immer wieder an die Oberfläche. Und sie begrüßte ihn mit offenen Armen. In solchen Situationen war sie ein gebrandmarktes Kind, das nicht von dieser Angewohnheit ablassen konnte. Stattdessen hieß sie diese Momente willkommen und ließ sich nicht entmutigen.

Drei Tage hin und zurück, ein Tag Aufenthalt. Es musste wirklich wichtig sein, wenn Tsunade-shishou einen Kurier schickte, anstatt eines Adlers.

 

* * *

 

Nach zweieinhalb Tagen durchgängigen Sprintens und nur wenigen kurzen Pausen, in denen sie aß oder zu Atem kam, war Sakura in Kaze no Kuni angelangt und machte nicht Halt, ehe sie Sunagakure erreicht hatte.

Niemand durfte sie sehen, niemand durfte überhaupt wissen, dass sie Konoha verlassen hatte, weswegen die rosahaarige Kunoichi ihr Chakra so weit unterdrückte, dass nur Gaara in der Lage sein würde, sie zu spüren, da er sowieso immer in Alarmbereitschaft war, sollte irgendetwas oder irgendjemand das Dorf angreifen wollen.

Sakura musste sich einen Weg ins Dorf bahnen, ohne erkannt zu werden. Sie trug noch immer ihre Uniform und die Tiermaske, die sie unverkennbar als ANBU Konohas identifizierten, deshalb verhängte sie eine komplexe Form eines Henge no Jutsu über ihren Körper, veränderte größtenteils aber nur ihre Augen- und Haarfarbe, da diese sie definitiv als Haruno Sakura ausgewiesen hätten. Zudem ließ sie ihr Tattoo sowie das Fuuin auf ihrer Stirn verschwinden, sodass ihr Oberarm und die Stirn makellos wirkten, abgesehen von den zarten Narben von ihren unzähligen Kämpfen und Trainingseinheiten mit anderen Shinobi.

Aus einer Tasche, die Sakura stets bei sich trug, wenn sie allein reiste, zog sie Kleidung heraus, die sie wie eine Zivilistin aussehen lassen würden, und ließ ihre Maske und übriggebliebene Ausrüstung und Kleidung darin verschwinden.

Kurze Zeit später betrat sie das Dorf versteckt im Sand und bahnte sich einen Weg zum Haus des Kazekagen.

Seit sie mit Team Kakashi und Team Gai damals Gaara von den Akatsukis wiedergeholt hatte, war sie öfter in Sunagakure gewesen. Zudem kam der Umstand, dass Shikamaru und Temari sich zunehmend näher kamen, sodass sie öfter einen Stopp in dem Dorf einlegten, wenn es ihre Route und natürlich ihre Zeit zuließ. Die Rosahaarige freute sich für ihre beiden Freunde, dass sie doch noch zueinanderzufinden schienen. Am Anfang war sich die Kunoichi nicht sicher, ob die beiden überhaupt miteinander auskamen. Immerhin hatte Temari Shikamaru des Öfteren gerügt, dass er seinen Hintern endlich bewegen und nicht immer faul im Gras herumliegen und die Wolken betrachten sollte. Doch letztendlich war Sakura aufgegangen, dass es genau dieser Umstand war, der die beiden zusammenschweißte. So wie Hinata und Naruto sich voneinander unterschieden, so unterschieden sich auch diese beiden intelligenten Schinobi voneinander. Sie konnte nur hoffen, dass die Entfernung voneinander sie nicht wieder auseinandertreiben würde. Aber das bezweifelte sie. Stark.

Sakura schritt langsam die breiten Straßen entlang und beobachtete dabei die Bewohner, wie sie sich auf einen weiteren geschäftigen Tag vorbereiteten.

Sunagakure war bei weitem nicht so groß wie Konoha, aber auch hier konnte man erkennen, dass sie dennoch einen regen Handel von Waren pflegten. Unter Gaaras Aufsicht hatte sich vieles geändert, auch wenn er es selbst nicht zu bemerken schien, erlebte die Haruno die Menschen aus Suna zufriedener. Je öfter sie einen Schritt ins Dorf setzte, desto mehr festigte sich dieser Eindruck. Sie war froh, dass der einstige Jinchuuriki des Ichibi seine Berufung gefunden zu haben schien. Statt weiterhin Furcht und Schrecken zu verbreiten, hatte er sich der Aufgabe angenommen Frieden zu bringen, die zu beschützen, die ihm etwas bedeuteten. Und mittlerweile stand ein ganzes Dorf, wenn nicht die ganze Nation hinter ihm. Von dem einst verängstigten Jungen, der alles und jeden zu hassen schien, war nichts mehr übrig. Und Naruto war wohl derjenige, der den Anstoß dazu gegeben hatte, da war sich Sakura sicher.

Vor dem Haus des Kazekagen angelangt, teleportierte sich die Rosahaarige mithilfe eines Jutsus in Gaaras Büro, nachdem sie sich versichert hatte, dass niemand bei ihm war. Zu ihrem Glück war er allein, brütete wahrscheinlich über einer Schriftrolle, die er bearbeiten musste.

Mit gesenktem Kopf und auf einem Knie vor ihm stehend, erregte sie die Aufmerksamkeit des Rothaarigen, der allerdings noch immer nicht von seinen Unterlagen aufsah.

»Was soll das Henge, Sakura?«, vernahm sie seine ruhige Stimme.

Noch immer mit demütiger Haltung erklärte sie: »Ich bin eigentlich gar nicht hier, Kazekage-sama.«

Mit einem konzentrierten »Aa« nahm er ihre Antwort zur Kenntnis. »Was ist dein Auftrag?«

»Hokage-sama hat mich damit beauftragt, Ihnen diese Schriftrolle zu überreichen, Kazekage-sama«, beantworte Sakura seine Frage und zog dabei gleichzeitig die Schriftrolle, die in ihrer hinteren Gesäßtasche deponiert lag, hervor.

Nun sah Gaara doch auf, insofern die Rosahaarige seine knappen Bewegungen in ihrer jetzigen Haltung deuten konnte.

Als er ihr seine große Hand entgegenstreckte, überreichte sie ihm das Schriftstück, ohne jedoch aufzusehen.

»Lös das Henge auf, Sakura! Und wie oft hab ich dir schon gesagt, dass ich dieses unterwürfige Verhalten nicht dulde? Wenn du noch einmal ›sama‹ sagst, dann werde ich dich für mindestens sechs Monate aus meinem Dorf verbannen«, erklärte Gaara noch immer ruhig. Sakura jedoch wusste, dass er es mehr als ernst meinte. Als Lee-san den Rothaarigen das erste Mal als »Gaara-sama« bezeichnet hatte, war der Kazekage innerlich beinahe an die Decke gegangen. Formalitäten von seinen Freunden duldete er nicht. Er war einer von ihnen. Nicht mehr, nicht weniger.

»Hai, Gaara.« Sie ließ ihre Stimme am Ende erhoben, so als wollte sie noch etwas hinten dranhängen. Vielleicht ein Suffix. Nur um ihn ein wenig aufzuziehen.

Mit einem Stirnrunzeln sah Gaara zu der Schriftrolle in seiner rechten Hand, während Sakura wieder ihre altbekannten und markanten Merkmale annahm. Wie das lange rosane Haar und ihre funkelnden smaragdgrünen Augen.

Er löste das Siegel in ihrem Beisein, obwohl es nicht erlaubt war, was die Rosahaarige doch zu wundern schien. Normalerweise befolgte der Kazekage die Regeln strikt, die ihm aufgrund seines Amtes auferlegt wurden.

Gaara verfolgte die Zeilen aufmerksam mit seinen hellen Augen, die ihm die Godaime zukommen lassen hatte. Erst als er zu Ende gelesen hatte, sah er wieder von dem Papier auf und blickte direkt in die faszinierenden Augen Sakuras.

»Weißt du, was hier drin steht?«, fragte er nach einem Augenblick der Stille und musterte die Frau vor sich interessiert.

Mit einem leichten Kopfschütteln antwortete sie: »Iie.« Sie wagte es nicht nach dem Warum zu fragen. Wenn er es sie wissen lassen wollte, würde sie es schon erfahren.

Seine Augen verengten sich nur minimal, doch die Haruno erkannte, dass es ihm nicht sonderlich gefiel, was er dort gelesen hatte. »Anscheinend soll ich dir alle Informationen zukommen lassen, die wir im Laufe der Jahre über Akatsuki und Orochimaru, sowie Sasuke gesammelt haben. Gibt es dafür einen triftigen Grund, Sakura?«

Die Haruno wusste, dass sie ihm nichts sagen durfte, auch wenn er der Kazekage war und damit weit über ihr stand, wurde ihr von der Godaime, ihrer Vorgesetzten, der sie direkt unterstand, der Befehl erteilt, dass sie über ihren Auftrag Stillschweigen bewahren sollte. Niemand durfte je davon erfahren, sonst wäre sie bald eine gesuchte Frau. Sie kannte ihr Dorf gut. Zu gut. Und das würde ihr zum Verhängnis werden, sollte jemals an die Öffentlichkeit gelangen, dass sie einem Nukenin geholfen hatte, ihm Unterschlupf gewährt hatte. Und das auch noch in ihrem eigenen Heim, mitten in Konoha.

Also tat Sakura das, was man von ihr erwartete, sie verschwieg es dem Kazekage: »Iie, nicht dass ich wüsste.« Wieder konnte sie beobachten, dass seine schwarz-umrandeten Augen sich ob ihrer Aussage minimal verengten. Sie konnte nicht einmal im Entferntesten sagen, wie sehr sie es verabscheute, alle, die ihr etwas bedeuteten, anzulügen. Doch bereuen tat sie nichts. Und schon gar nicht bereute sie, dass sie Itachi davor bewahrt hatte, an seinen Verletzungen zu verenden.

»Gut, dann behalte dein Geheimnis für dich«, erklärte er leicht nickend, »Du bist die schlechteste Lügnerin, die mir je untergekommen ist. Dass du ANBU geworden bist, ist ein Wunder.«

Ein sanftes Lachen entfuhr der rosahaarigen Schönheit, als Gaara sich kurz darauf wieder seinen anderen Unterlagen zuwandte.

Ohne sich ihr noch einmal zuzuwenden, informierte er sie: »Die Informationen sind in den Archiven. Ich werde später jemanden damit beauftragen, sie dir auszuhändigen. Bis dahin wirst du dein Henge aufrecht erhalten. Du wirst die Gastfreundschaft des Kazekagen genießen dürfen; Temari wird dir später dein Zimmer zeigen. Abendessen gibt es um 19 Uhr. Bis dahin kannst du dich frei im Dorf bewegen, nur errege nicht zu sehr Aufsehen! Du bist schließlich gar nicht hier.«

»Hai, Kazekage-dono«, antwortete sie mit einer tiefen Verbeugung. Sie spürte förmlich die Irritation, die wellenartig von seinem Körper auszugehen schien. Früher hätte Sakura sich davor gehütet, Gaara aufzuziehen. Doch seitdem Naruto und sie, ihn mithilfe von Team Kakashi, Team Gai und Chiyo gerettet hatten, waren sie wie Familie. Zudem kam hinzu, dass Temari und Shikamaru sich immer näher kamen.

Bevor sie das Büro des Kazekagen verließ, stellte sie sicher, dass sie wieder die Form des Henge angenommen hatte.

Sie hatte nun ihre Mission ausgeführt, also entschloss sie sich kurzerhand im Krankenhaus Sunas vorbeizuschauen. Die Iryounin hatte bemerkt, dass Tsunade-shishou Shizune damit beauftragt hatte, Seminare in dem Dorf versteckt im Sand abzuhalten. Nun wollte sie sehen, ob es Fortschritte im Bereich Medizin im Dorf gab.

Als sie damals Kankurou behandelt hatte, hatte sie bereits einen ersten Eindruck gewinnen können, was die Herstellung von Medikamenten und Gegengiften anbelangte. Zudem wusste sie, dass auch Chiyo eine gute Iryounin gewesen war. Allerdings war das Dorf in diesem Bereich nicht mit Konoha zu vergleichen. Nicht solange Tsunade-shishou die derzeitigen Iryounin ausbildete, oder Shizune mit dieser Aufgabe beauftragte. Jedoch hatten Sunagakure und Konoha sehr enge Verbindungen geknüpft, weswegen sie mittlerweile viel Wissen miteinander teilten. Ohne diese guten Beziehungen hätte die Godaime nicht so eine Bitte an Gaara stellen können.

 

* * *

 

Zum Abendessen betrat Sakura das Haus der Nachkommen des vierten Kazekagen, da Gaara unmissverständlich klar gemacht hatte, dass er sie erwartete. Die drei waren zwar schon alt genug, um jeder für sich zu leben, aber dem Rothaarigen schien es wichtig zu sein seine verbleibende Verwandtschaft bei sich zu haben, gleichgültig um welche Tageszeit es sich handelte.

Temari hatte ihr die Tür geöffnet und verwirrt die Stirn gerunzelt, da sie diese Person vor ihrer Tür nicht erwartet hatte, geschweige denn sie kannte. Dennoch ließ sie sie eintreten, als die Haruno erklärte, dass sie von Gaara hierher gebeten wurde.

Kurze Zeit später gesellte sich eben dieser zu den zwei Frauen, wobei er Sakura befahl das Henge wieder abzulegen. Mit einem leichten Lächeln tat sie dies und wurde wenig später von Temari gerügt, dass sie etwas hätte sagen können.

»Iie. Ich bin eigentlich gar nicht hier«, erklärte die Rosahaarige daraufhin ihr Verhalten.

»Weiß Shikamaru, dass du hier bist?«, wollte die Blondine daraufhin erfahren, doch Sakura schüttelte nur den Kopf.

Daraufhin schaltete sich Gaara in das Gespräch ein und sagte: »Niemand außer Tsunade weiß, dass Sakura hier ist, und Temari, du musst auch Stillschweigen bewahren. Sakura ist als ANBU hier und soll unerkannt bleiben.«

Mit einem gemurmelten »Dann muss es wichtig sein« wandte sich Temari von den beiden ab und verschwand in die Küche, um für sie alle Tee vorzubereiten.

Erst als sie alle um den niedrigen Tisch herum saßen und jeder eine Tasse warmen Tees vor sich zu stehen hatte, ertönte ein weiteres Mal Gaaras ruhige Stimme: »Ich habe gehört, das heute eine Fremde in Zivilisten-Kleidung ins Krankenhaus spaziert ist und die Krankenschwestern aufgescheucht hat.«

Bei seinen Worten mussten sich sowohl Temari als auch Sakura ein Grinsen verkneifen. Sie wussten alle, wie herrisch die rosahaarige junge Frau werden konnte, wenn sie sich in ihrem Element befand. Selbst in einem anderen Dorf konnte sie es nicht lassen nach dem Rechten zu sehen. Sie konnten von Glück reden, dass Sakura es unterlassen hatte, den Shinobi mit Chakra zu behandeln, denn er wurde wirklich übel zugerichtet.

Mit einem Stirnrunzeln fragte sie nachdenklich: »Weiß man, wer ihm das angetan hat?«

Ein Kopfschütteln erfolgte, ehe Gaara wieder das Wort erhob: »Iie. Er war auf einer Mission mit drei Chunin. Im Moment ist noch nicht bekannt, was vorgefallen ist. Wir kennen nur die Fakten: Er ist als einziger von der Mission zurückgekehrt, konnte sich gerade so über die Grenze schleppen, ehe er zusammengebrochen ist. Glücklicherweise habe ich veranlasst an den Grenzen regelmäßig Patrouillen durchführen zu lassen. Er war der einzige Jonin in seinem Team und dementsprechend Teamleiter. Wir warten momentan darauf, dass er wieder aufwacht. Falls er wieder aufwacht.«

»Es hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet, dass er diesen Rang bezieht«, erklärte Temari andächtig und blickte zu Gaara hinauf. »Keine Anzeichen auf einen Kampf?«

»Nicht in unmittelbarer Nähe, aber das hatte ich auch nicht vermutet. Immerhin hab ich dieses Team nach Amegakure geschickt«, klärte er die beiden Frauen auf.

»Wie geht es Naruto?«, erkundigte sich Gaara nach einiger Zeit, in der sie bereits den Tisch gedeckt hatten und begonnen hatten zu speisen.

»Gut«, erwiderte die Rosahaarige lächelnd, »Er trainiert viel und verbringt die restliche Zeit meistens mit Hinata. Die beiden scheinen ihre Beziehung auf die nächste Ebene zu bringen, so oft wie sie bei ihm übernachtet. Neji scheint sich endlich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Naruto und sie glücklich sind. Bei ihrem Vater allerdings habe ich so meine Zweifel. Immer öfter trainiert er mit Hanabi. Ich denke, er versucht die beiden gegeneinander antreten zu lassen. Wenn Hanabi dabei gewinnen sollte, könnte sie das nächste Oberhaupt werden. Deswegen hat Neji angeboten Hinata zu trainieren. Und auch Naruto wird darauf vorbereitet von Tsunade-shishou unterwiesen zu werden. Er ist immer noch der Baka, der er immer war, aber er gibt sein Bestes.«

Das leichte Nicken und das kurze Zucken um Gaaras Mundwinkel verrieten ihr, dass er sich für seinen Freund freute. Doch dann kippte die Stimmung schlagartig und eine ernste Aura legte sich um die drei Shinobi.

»Wie ist die momentane Lage in Otogakure?«, fragte Gaara mit aufmerksamen Augen.

Der Rothaarige wusste, dass es ein heikles Thema war, in Gegenwart eines ehemaligen Mitglieds von Team 7 über Sasuke zu sprechen. Dennoch sprach er es immer wieder an. Nicht um jemanden grundlos zu foltern, sondern um die derzeitige Gemütslage gegenüber Sasuke zu überprüfen. Es wurde leichter über die Jahre. Und Reden half.

»Jiraiya, Kakashi-sensei und Naruto waren in Otogakure, weil Konoha einen Tipp erhalten hat. Allerdings war Sasuke da schon verschwunden«, gab Sakura die Informationen preis, »Momentan sieht es so aus als hätte er Orochimaru und Kabuto getötet, bevor diese Schlange seinen Körper in Besitz nehmen konnte. Er sinnt immer noch auf Rache, also gehen wir stark davon aus, dass er sich nun an Itachis Fersen heftet, um ihn … auszuschalten.« Der letzte Satz fiel ihr definitiv nicht leicht, geschweige denn wollte sie an die Möglichkeit denken, dass es Sasuke tatsächlich gelingen könnte Itachi zu töten. Iie, das würde sie nicht so einfach hinnehmen. Vorher tötete sie ihn.

»Nur jemand, der Sasuke nahesteht, würde Konoha einen Tipp geben. Jemand, der nicht wollte, dass Orochimaru seinen Plan vervollständigen konnte. Jemand der Sasuke beschützen wollte«, schlussfolgerte Temari daraufhin, »Gomen, aber das erscheint mir ziemlich unglaubwürdig, bedenkt man, dass Sasuke niemanden außer Team 7 mehr hat.«

Mit einem nachdrücklichen Nicken bestätigte Gaara ihre Aussage. »Du hast recht. Also, Sakura, wer war es?«

Die Haruno haderte mit sich selbst, ob sie es ihnen verraten sollte. Aber diese Information würde sie nicht in Teufels Küche bringen, wenn sie lediglich preisgab, dass es Itachi gewesen war, der es ihnen überlassen hatte nach Sasuke zu suchen.

»Es war Uchiha Itachi selbst, der uns diese Information zukommen lassen hat«, erzählte sie kurzerhand, was Temari kurz den Atem verschlug, während Gaara die Stirn kraus zog.

Als die Blondine ihre Stimme endlich wiedergefunden hatte, fragte sie noch einmal nach: »Du willst uns ernsthaft sagen, dass Uchiha Itachi, Sasukes verhasster Bruder, es war, der euch davor gewarnt hat, dass es bald um Kopf und Kragen geht? Dooshite? Das ergibt doch absolut keinen Sinn.«

Gaara jedoch fragte nur: »Müssen wir uns Sorgen machen, dass sich die beiden Uchiha-Brüder zusammenschließen könnten?«

Mit einem abwertenden Schnauben murmelte Sakura: »Wohl kaum.«

Das wiederum ließ den Rothaarige misstrauisch die nicht vorhandenen Augenbrauen zusammenziehen und seine hellen Augen verengen, ehe er nachfragte: »Was weißt du noch, Sakura?«

Innerlich schalt sich die junge Frau dafür, so eindeutig reagiert zu haben. »Was ich weiß, ist, dass Sasuke, seit er zwölf Jahre alt war – und wahrscheinlich schon lange davor –, nach Itachis Leben trachtet. Er will ihn dafür bestrafen, was er seinem Clan und vor allem ihm angetan hat. Aus welchen Gründen auch immer. Sasuke ist nur darauf aus seinen Bruder zu töten und seine Stärke zu beweisen.« Doch das werde ich nicht zulassen.

Temari schien sie mit diesen Worten eindeutig überzeugt zu haben, denn diese konnte nur ein »Klingt einleuchtend« murmeln, bevor sie sich umwandte und begann den Tisch abzuräumen. Gaara allerdings war nicht so einfach zu täuschen, saß er doch noch immer reglos auf seinem Platz und schaute ins Leere. Er war der Kazekage, er musste sich um eine ganze Nation sorgen.

Nachdem sie das Abendessen und den regen Austausch von Informationen beendet hatten, half Sakura der Blondine beim Abwasch, während Gaara ab und zu an seiner Tasse Tee nippte, der inzwischen wahrscheinlich deutlich abgekühlt war.

Danach hatte Temari ihr, ihr Zimmer für diese Nacht gezeigt und erklärt, wo sie das Badezimmer finden konnte.

Erst nach einer ausgiebigen, warmen Dusche fühlte die Haruno sich dafür bereit unter die Laken zu schlüpfen und die letzten Tage auszublenden. Morgen würde sie wieder aufbrechen, um die Unterlagen zu Tsunade-shishou zu bringen. Dann wäre sie wieder zu Hause, nur um eine neue Mission abzuwarten bei der sie Itachi endlich wiedersehen konnte. Es waren Monate vergangen, in denen sie sich nicht ein einziges Mal gesehen hatten und langsam wurde die Sehnsucht, ihn endlich wiedersehen zu können, ihn fühlen zu können, übermächtig.

Mit diesem letzten begierigen Gedanken driftete sie langsam ins Land der Träume ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Cosmoschoco1209
2019-04-04T11:22:17+00:00 04.04.2019 13:22
Das ist echt dumm gelaufen... Erst Versprechungen machen und nun wird sie schon wieder mit ihm konfrontiert. Was für eine Zwickmühle. Und am Ende muss sie sich bestimmt entscheiden auf wessen Seite sie steht, sie kann einem richtig leid tun.

Antwort von:  Cosmoschoco1209
04.04.2019 14:09
Ebenso ist mir aufgefallen, dass Sakura anscheinend nicht bewusst ist, was für eine Wirkung sie auf Männer hat. Die Szene in dem Lokal mit Kakashi, hat mir selbst schon ein Kribbeln beschert. ^.^'
Antwort von:  Victualia
25.04.2019 11:43
Zwickmühle? Ja, sicher, aber ... Mann, ich will nicht spoilern :D
Ja, die Szene mit Kakashi ... Im Nachhinein denke ich mir jedes Mal, wenn ich die lese: "Cringe-Alarm!" Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin ein absoluter Fan von KakaSaku, aber in dieser Fanfiktion hat das einfach keinen Platz :(
Aber du hast schon Recht ;) Da gibt es am Anfang der Geschichte eine Szene mit Neji bei Ichiraku. Da geht bewusster auf die Situation ein, ja, aber eher scherzhaft gemeint. Ich hab das extra so gemacht, denn im Manga/Anime ist sie ja ebenfalls um ihr Äußeres bedacht, dabei bemerkt sie nicht einmal, wie sehr sieseit ihrer Kindheit aufgeblüht ist. Für Sakura steht im Moment einfach ihr Training und ihre Arbeit im Vordergrund.
Von:  Inara
2017-02-13T22:48:37+00:00 13.02.2017 23:48
Hui, dass wird jetzt spannend.
Vorallem bei dem was Ita sich vorgenommen hat. Hoffentlich gibt das keine Probleme.
Antwort von:  Victualia
14.02.2017 01:11
Ach, Probleme. Wo denkst du hin? :D
Von:  jillianZ
2017-02-02T15:52:36+00:00 02.02.2017 16:52
Jetzt wirds interessant. Nun bin ich gespannt wie das ausgeht. Bitte schreib schnell weiter lg ❤
Antwort von:  Victualia
02.02.2017 19:02
Es geht bald weiter, keine Sorge.
Liebe Grüße
Victualia
Von:  Anitasan
2017-02-02T04:44:25+00:00 02.02.2017 05:44
Na jetzt bin ich gespannt was Sakura macht.
Denn wer da auf sie gewartet hatte ist klar.
Im übrigen kenne ich diese Geschichte nicht, hab sie noch nie gelesen aber mein Bauchgefühl hat mir das nächste Kapitel ungefähr so geschildert.
Mach weiter so.
Gruss Anitasan
Antwort von:  Victualia
02.02.2017 19:01
Wir werden sehen, was sie tun wird.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommt das nächste Kapitel ;)
Liebe Grüße
Victualia


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