Zum Inhalt der Seite

Uncertain Heart

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ausweg

Gedankenverloren saß ich an ihrem Bett und betrachtete sie, wie sie schlief. So friedlich, so ahnungslos. Die Besuchszeit war längst vorbei, doch das war mir egal. Es war schon so gut wie dunkel draußen und mein Handy hatte sicher schon fünf Mal geklingelt. Ich fühlte mich wie gelähmt. Ich sah sie an, sah wie wunderschön und perfekt sie war und sogleich dachte ich daran, dass ich sie schon bald verlieren würde. Wie sollte ich das aushalten?

Und Sora.

Immer wieder gingen mir ihre Worte durch den Kopf. Wie enttäuscht sie von mir war, so hatte ich sie noch nie gesehen. Genauso gut hätte man mir ein Schwert in die Brust rammen können und es hätte immer noch weniger wehgetan als Soras Blick oder die Tatsache, dass ich mein Kind verlieren würde.

Ich schloss die Augen und lehnte mich auf das Gitter des Bettes. Ich spürte, wie die Tränen hochkamen und ich konnte sie nicht länger zurückhalten. Eine der Tränen tropfte auf das kleine Händchen, welches ich immer noch festhielt. Wozu das alles? Warum tat ich mir das immer noch an?

In diesem Moment ging hinter mir die Tür auf, doch ich sah nicht auf. Ich wusste, dass es nur er sein konnte.

„Mimi“, sagte er leise und kam zu mir. „Was machst du denn hier?“

Ich gab ihm keine Antwort, da ich noch zu sehr damit beschäftigt war, die Tränen wieder unter Kontrolle zu bringen.

Er setzte sich neben mich und legte mir eine Hand aufs Bein.

„Wollen wir nicht nach Hause? Es ist schon ziemlich spät.“

„Welches zu Hause?“, fragte ich schluchzend und streichelte dabei immer noch ihre Hand. „Ich habe doch kein zu Hause mehr. Und bald werde ich auch keine Tochter mehr haben. Meine beste Freundin habe ich auch verloren…“

„Was? Sora?“, fragte Tai erstaunt und ich seufzte schwermütig.

„Ja, Sora.“

„Was ist passiert?“

„Das, was früher oder später sowieso passieren musste. Sie hat herausgefunden, dass ich sie die ganze Zeit angelogen habe.“

„Hast du ihr gesagt, dass du… naja… hast du ihr die Wahrheit gesagt?“, fragte Tai vorsichtig, woraufhin ich nur bedauernd den Kopf schüttelte. Wie hätte ich das erklären sollen? Und hätte es das gut gemacht, was ich getan habe? Wohl kaum. Der Zweck heiligt nun mal nicht die Mittel.

„Warum nicht? Sie hätte es verstanden, dass weiß ich.“

„Kann schon sein“, meinte ich schulterzuckend und richtete mich auf. „Aber ich konnte es nicht. Ich bin nicht so stark, Tai.“

„Aber du hast es mir gesagt.“

Ja, das hatte ich. Die beste und gleichzeitig schlechteste Entscheidung, die ich je getroffen hatte, fast gleichgesetzt mit der, mich auf Hayato einzulassen.

„Du solltest es ihr sagen, Mimi. Ich kenne Sora, sie würde dir keine Vorwürfe machen.“

Erneut stiegen mir die Tränen in die Augen. „Ich kann sie nicht auch noch mit in die Sache hineinziehen. Es ist so schon alles schlimm genug. Und außerdem… was würde das ändern? Sie wird bald weg sein und keiner kann das verhindern.“

Tai ergriff meine Hand und drückte sie fest. Mit der anderen berührte er mein Kinn und drehte es langsam zu sich, so dass ich ihn ansehen musste.

„Es gibt immer einen Ausweg“, sagte er ruhig und sah mir fest in die Augen. Wie gern hätte ich ihm geglaubt.

„Gibt es nicht.“ Eine Träne lief mir übers Gesicht, die er mit seinem Daumen auffing und wegwischte. Erst jetzt fiel mir auf, wie nah sich unsere Gesichter waren. So nah, dass ich seinen Atem spüren konnte. So nah, dass mein Herz anfing stark gegen meine Brust zu schlagen und ich beinahe befürchtete, er würde es hören. Wieso löste er plötzlich solche Gefühle in mir aus? Langsam näherte er sich meinen Lippen und es war unglaublich, wie sehr ich mich in diesem Moment zu ihm hingezogen fühlte. Ich sog stark die wenige Luft ein, die mir noch blieb, denn seine Nähe raubte mir förmlich den Atem. Er hielt kurz inne, wartete auf meine Reaktion, während auch er die Luft anhielt.

Ich hätte es tun können. Ich hätte meine Lippen auf seine legen und ihn einfach küssen können. Doch die Vernunft hielt mich zurück. Ich durfte seine Gutmütigkeit nicht ausnutzen, um mich besser zu fühlen. Auch nicht, obwohl ich mir fast sicher war, dass er mich nicht abweisen würde. Obwohl sich mein Herz inzwischen so sehr nach Liebe sehnte, dass es fast schon weh tat. Doch er war mein Halt, meine Insel, mein Freund – das durfte ich auf keinen Fall dadurch kaputt machen, dass ich mich einsam fühlte. Dieser Kuss hätte einfach zu vieles zu schnell verändert, wofür ich noch nicht bereit war.

Nervös und völlig überfordert mit dieser Situation strich ich mir hektisch eine Haarsträhne hinters Ohr und berührte mit der anderen Hand sein Gesicht. Er schloss die Augen, als er es verstand. Und dafür war ich ihm dankbar. Schwer ausatmend lehnte ich meine Stirn an seine und schloss ebenfalls die Augen.

„Tut mir leid“, flüsterte ich aufrichtig. Ich wollte nicht, dass er dachte, ich würde ihn abweisen, weil er mir nichts bedeutete. Im Gegenteil. Wie auch immer das passiert war, doch er war zu einer der wichtigsten Personen in meinem Leben geworden. So schnell. Ohne, dass ich es richtig bemerkt hatte, war unsere Freundschaft nicht mehr dieselbe.

„Schon gut“, lächelte er. Er hatte es verstanden, das erleichterte mich.

Dann richtete er sich auf und hielt mir seine Hand entgegen.

„Komm, wir gehen nach Hause.“
 

Als wir bei ihm zu Hause ankamen, war es inzwischen ziemlich dunkel geworden und ich hoffte inständig, dass seine Eltern schon schliefen, sonst würde es gleich die nächste Standpauke geben. Auf dem Rückweg wirkte Tai sehr gedankenverloren. Fast so wie ich. Auch ich dachte über seine Worte nach. Es gibt immer einen Ausweg? Welchen denn? Für manche Situationen gab es eben keine Lösung und gerade diese schien so unüberwindbar, dass einfach nichts und niemand auf der Welt mir hätte helfen können. Und diese unumstrittene Tatsache war es, die mich so fertigmachte. Wie sollte ich danach einfach normal weiterleben? Wie…?

Als wir vor seiner Tür standen und er aufschloss, hielt er kurz inne und drehte sich zu mir um. „Wir kriegen das schon irgendwie hin, Mimi. Uns fällt ganz sicher was ein“, sagte er ruhig und bedacht. Ich wollte ihm die Illusion nicht nehmen, also nickte ich nur stumm. Doch ich wusste wie aussichtslos meine Lage war und gleichzeitig bewunderte ich Tai für seinen Mut und seine Hoffnung. Aber er hatte ja auch nur einen Bruchteil dessen mitbekommen, was ich in den letzten Monaten erlebt hatte. Hätte er durchgemacht, was ich durchgemacht habe… würde er Hayato, seine Familie und meinen Vater kennen… wüsste er, wie sehr er sich verändert hätte… dann würde er wissen, wie hoffnungslos es war, dass ich meine Tochter jemals bei mir wissen konnte. Das war die bittere Wahrheit und die tat verdammt weh!

Wir betraten den dunklen Flur und aus dem Wohnzimmer drang kein Licht mehr, was bedeutete, dass tatsächlich alle schon schliefen. Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen leise ins Wohnzimmer, wo Tais Blick direkt auf seinen neuen Schlafplatz fiel und er schwer seufzte.

„Wenn du willst, können wir tauschen. Es würde mir nichts ausmachen, auf dem Sofa zu schlafen“, schlug ich ihm vor. Ich hätte ihm gerne ein Stück seiner Fürsorge wiedergegeben, doch er schüttelte den Kopf.

„Sei nicht albern“, flüsterte er belustigt und ging zur Couch hinüber. „Dann, gute Nacht.“

„Tai…?“ Ich wusste nicht, warum ich ihn aufhielt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl ihn nicht so gehen lassen zu können. Mir brannte schon länger etwas auf der Zunge und ich musste es einfach wissen. Und außerdem hatte ich eh nichts zu verlieren, egal, was er sagen würde. Überrascht drehte er sich um und sah mich fragend an. „Was denn?“

„Findest du…?“, stotterte ich herum und wusste nicht so recht, wie ich es sagen sollte. Zum Glück war es dunkel im Wohnzimmer und er konnte die Röte nicht sehen, die mir ins Gesicht stieg. Abwartend sah er mich an.

„Also, findest du… es wirklich so absurd? Du weißt schon… Das, was du gestern Abend gesagt hast… Ist es so abwegig, mich zu lieben?“

Ich hoffte, er wusste, worauf ich anspielte. Nämlich darauf, als er meinte, eine Beziehung zwischen uns wäre völlig absurd. Und nach der Sache vorhin im Krankenhaus, musste ich es einfach wissen, ob er es ernst meinte, was er gesagt gatte. Nicht, weil ich hoffte, er würde sich irgendwann in mich verlieben, das könnte ich nie von ihm erwarten. Ich war jetzt schon eine viel zu große Bürde für ihn. Aber ich wollte einfach wissen, ob es für mich eine Möglichkeit gab, irgendwann wieder geliebt zu werden. Von einem Mann, der genauso liebevoll und aufopferungsvoll war wie Tai. Würde mich so jemand, trotz all meiner Makel und meines familiären Hintergrundes wirklich aufrichtig lieben können?

Tai kam auf mich zu, aber erst, als er direkt vor mir stand, konnte ich sehen, dass er leicht lächelte.

„Willst du eine ehrliche Antwort?“, fragte er leise. Ich nickte. Ja, das wollte ich. Auch, wenn sie eventuell weh tun sollte.

Vorsichtig legte er eine Hand an meine Wange, was mein Herz erneut zum Rasen brachte. Lediglich wegen dieser kleinen Geste schrie in meinem Inneren alles so sehr auf, dass mein Herz drohte zu explodieren. Wie sehr hatte ich solche Berührungen vermisst…

Er beugte sich langsam nach vorn und ich spürte, wie seine Lippen sanft meine Stirn berührten. Und dieser Kuss, welcher nicht mal ein richtiger Kuss war, war das Intensivste und Zärtlichste, was ich in den ganzen letzten Monaten erfahren durfte. In diesem Kuss lag so viel Liebe, Zärtlichkeit und Ehrlichkeit, wie ich niemals erwartet hätte und für einen Moment fühlte es sich so an, als würde mein Herz stehen bleiben. Als bräuchte es Zeit, um diesen Kuss zu verarbeiten.

Behutsam löste er sich wieder von mir und sah mir tief in die Augen. „Ich könnte dich lieben, Mimi.“
 

Keine Ahnung, wie ich es nach diesem Tag geschafft hatte, einzuschlafen. Aber es ging. Sogar erstaunlich gut. Wahrscheinlich konnte ich das dem vielen Stress und der Müdigkeit zuschreiben. Doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, kamen sofort die Bilder des letzten Abends in mir hoch. Es war immer noch so allgegenwärtig, als würden seine Lippen immer noch meine Stirn küssen. Unfassbar, was das in mir auslöste. Ich verstand es ja selbst nicht. Und was er gesagt hatte… dass er mich lieben könnte. Ich griff mir an die Stirn und versuchte tief durchzuatmen. Was hatte das alles zu bedeuten?

Wir waren doch Freunde. Oder etwa nicht?

Und wenn wir keine Freunde mehr waren? Was waren wir dann? Was zur Hölle gab es denn dazwischen? Existierte irgendwo in diesem Universum das Konstrukt einer unausgesprochenen Beziehung? Eine Beziehung, die zwar auf tiefer Zuneigung und Vertrauen beruhte, mehr als Freundschaft und doch weniger als Liebe war?

Das alles verwirrte mich zutiefst und ich beschloss – wie auch immer – bald Ordnung in diese Angelegenheit zu schaffen. Wenn ich Tai als Freund nicht verlieren wollte, musste ich definitiv darauf achten, was als nächstes zwischen uns geschah. Es durfte nicht so weit kommen, dass einer von uns Gefühle entwickelte, die über Freundschaft hinausgingen und dessen war ich mir bewusst.

Was ich mir nicht bewusst war, war die Tatsache, dass das schon längst zu spät war. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, ich würde es schaffen, meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Wie sehr ich mich doch irrte…
 

Trotz dieser ganzen Gedanken und Zweifel schaffte ich es irgendwie aufzustehen, duschen zu gehen und mich anzuziehen. Als ich aus dem Bad kam, saß er mit seiner Schwester am Frühstückstisch. Er sah mich und warf mir einen bedeutungsschweren Blick zu. Der erste Gedanke, der mir kam war, ob er es vielleicht schon bereute, was er gestern zu mir gesagt hatte. Doch dann lächelte er mich an und zog den Stuhl neben sich zur Seite, dass ich mich setzen konnte.

„Guten Morgen, Kari“, begrüßte ich seine Schwester und setzte mich ihr gegenüber. Sie sah auf und schenkte mir ihr zuckersüßes Lächeln.

„Guten Morgen, Mimi. Na, gut geschlafen?“

Sie wirkte wie immer. Keine Spur mehr von der Kari, von neulich. Verwirrt runzelte ich die Stirn und vergaß dabei, ihr zu antworten. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Hand auf meinem Bein spürte. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. Fragend sah ich ihn an. Er neigte den Kopf und grinste.

„Iss ruhig in Ruhe auf. Ich hab noch kurz was zu erledigen.“

Er stand auf, nahm seine Krücke und humpelte zum Sofa, wo er den Laptop aufklappte und irgendetwas eingab.

Irritiert sah ich ihn an. Ich musste das schleunigst in Ordnung bringen. Auf keinen Fall wollte ich, dass er auf etwas hoffte, was sowieso niemals passieren würde – was niemals passieren durfte!
 

Schweigend gingen wir zur Schule, während ich krampfhaft überlegte, wie ich es angehen konnte. Doch, ehe mir etwas Schlaues einfiel, waren wir auch schon da und vom weiten erkannte ich Yamato und Sora, die wie jeden Morgen auf Tai warteten, um gemeinsam in die Klasse zu gehen.

„Mein Gott“, sagte Yamato, als wir bei ihnen ankamen. „Wie lang soll sie eigentlich noch deine Sklavin spielen und dir die Schultasche tragen? Bist du es nicht langsam leid?“, wandte er sich an mich, was Tai jedoch nur mit einem Zischen quittierte und ich mit einem Schulterzucken. „Eigentlich macht es mir nichts aus.“

Yamato grinste. „Nicht? Du solltest sie dir warmhalten, Tai. Eine Frau, die dir freiwillig deine Sachen hinterherträgt, findest du nicht so schnell wieder. Sora macht das schon lang nicht mehr. Na ja, um genau zu sein, hat sie es noch nie gemacht.“

Mein Blick streifte den meiner ehemals besten Freundin, doch sie wich mir schnell aus und schlug Yamato gegen den Oberarm. „Red nicht so einen Unsinn! Lass uns endlich reingehen.“

Der Blonde seufzte schwer und ließ die Schultern hängen. „Man, hier hat auch keiner mehr Sinn für Humor.“

Nach Lachen war mir wirklich nicht zumute. Es tat mir weh, dass sie mich so abweisend stehen ließ. Das führte mir schmerzlich vor Augen, was ich mit meinen ganzen Lügengeschichten alles angerichtet hatte.

„Du solltest es ihr wirklich sagen. Dann renkt sich das zwischen euch auch wieder ein“, schlug Tai vor, doch ich seufzte nur. „Ich will nicht, dass sie schlecht von mir denkt.“

Im Grunde hatte er recht und ich wusste das. Doch wie um alles in der Welt sollte ich diese verworrene Geschichte erklären? Sollte ich sie ebenfalls mit ins Krankenhaus schleifen, um ihr meine Tochter zu zeigen, die bald schon nicht mehr meine Tochter sein würde? Nicht auszumalen, was Sora von mir halten könnte, wenn sie erst die ganze Wahrheit erfuhr. Sie war bereits jetzt schon schwer enttäuscht von mir und ich würde es nicht ertragen, ihr Vertrauen ganz zu verlieren. Das würde mir das letzte Stückchen Boden unter den Füßen wegreißen, auf dem ich verzweifelt versuchte zu balancieren.

Und dennoch konnte ich es nicht einfach so im Raum stehen lassen.

Ich begleitete Tai zu seinem Klassenzimmer. Als wir dort ankamen, sah ich, dass Sora noch im Flur stand und aus dem Fenster schaute.

„Schaffst du den Rest allein?“, fragte ich Tai. Dieser nickte, schulterte seine Tasche und verschwand im Klassenraum.

„Sora?“ Vorsichtig näherte ich mich ihr und hoffte dabei, sie würde mich nicht wieder mit diesem Blick ansehen. Sie wandte sich um und anstatt enttäuscht zu wirken, wirkte sie eher wütend.

„K-kann… ich mit dir reden?“

„Worüber denn?“, fragte sie tonlos. Ich schluckte.

„Ich würde es dir so gern erklären.“

„Bitte, ich höre dir zu.“

„Aber ich kann es nicht.“

Sora lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber Tai kannst du es erzählen.“

Das war ein Vorwurf, den ich ihr nicht verübeln konnte.

„Er weiß nur so viel, wie er wissen muss“, sagte ich, doch Sora zischte nur.

„Wieso sagst du es ihm und nicht mir?“

„Ich will dich nur schützen“, erwiderte ich fast schon verzweifelt.

„Vor was denn?“, schrie sie mich an, sodass einige andere Schüler kurz stehen blieben und sie verwundert ansahen. Auch ich zuckte zurück. So hatte ich sie noch nie gesehen. So verletzt.

„Warum schläfst du bei Tai?“, fragte sie mich plötzlich und klang beinahe eifersüchtig dabei, doch das war total deplatziert. Warum fragte sie mich so etwas? Jetzt?

„Darum geht es doch gar nicht…“

„Oh doch, tut es sehr wohl. Ich denke, es geht mich sehr wohl etwas an, wenn meine beste Freundin etwas mit meinem besten Freund hat und plötzlich Geheimnisse mit ihm teilt.“

„Sora, was soll das?“, fragte ich fassungslos. Worauf wollte sie denn hinaus? „Ich habe überhaupt nichts mit Tai. Und… darum geht es hier auch wirklich nicht“, wiederholte ich erneut und hoffte, sie würde mir glauben. Was dachte sie sich denn? Dass ich ihn ihr wegnehmen würde – ihren besten Freund?

Sie sah mich an und ihrem Blick konnte ich entnehmen, dass sie mir kein Wort glaubte. War das das Ergebnis meiner Lügengeschichten, in die ich mich verstrickt hatte? Wahrscheinlich würde ich mir selbst kein Wort mehr glauben. Geknickt ließ ich die Schultern hängen und wandte mich ab. Es hatte keinen Zweck. Es war völlig egal, was ich sagte, Sora vertraute mir nicht. Womöglich würde sie mir noch nicht mal glauben, wenn ich ihr die ganze Wahrheit sagen würde. Immer noch spürte ich ihren Blick in meinem Nacken, als ich ging, um die nächste Ecke bog und sie förmlich stehen ließ. Ich lehnte mich an die Wand, atmete schwer aus und versuchte schmerzlich die Tränen zu unterdrücken, die erneut hochkamen. Ich ertrug es nicht länger, wie sie mich ansah. Beschäftigte sie es wirklich so sehr, dass ich bei ihrem besten Freund schlief? Dass ich ihn, anstatt sie in mein Geheimnis eingeweiht hatte, traf sie, das konnte ich verstehen. Aber warum war sie so eifersüchtig? War es überhaupt Eifersucht oder steckte etwas ganz anderes dahinter?

Mit dem Handrücken wischte ich mir eine Träne weg, die mir über die Wange rollte und gerade, als ich in mein Klassenzimmer gehen wollte, hörte ich Tais Stimme.

„Sag mal, was sollte das, Sora?“

Ich hielt inne und presste mich zurück an die Wand. Er klang ziemlich sauer.

„Musstest du sie so abblitzen lassen?“

„Fragt sich, wer hier wen abblitzen lässt!“, erwiderte Sora nicht weniger wütend. „Ihr seid es doch, die Geheimnisse vor mir haben.“

„Es ist eben kompliziert. Gib ihr noch etwas Zeit.“

Ich riskierte einen Blick um die Ecke und sah, wie Sora an ihm vorbei ins Klassenzimmer gehen wollte, doch er hielt sie am Arm fest, sodass sie stehen bleiben musste.

„Sei nicht so unfair, Sora“, wies er sie mit einem strengen Blick zurecht. „Du kannst ihr nicht vorwerfen, was du selbst tust.“

Sora funkelte ihn mit einem bösen Blick an. „Lass mich endlich los!“, sagte sie stur, riss sich von ihm los und stapfte ins Klassenzimmer.

Ich lehnte mich gegen die Wand und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Soras Eifersucht. Der Streit mit Tai eben. Was er zu ihr gesagt hatte. Was sie selbst tat? Das ergab keinen Sinn. Und so dickköpfig, wie sie gerade war, standen die Chancen schlecht es von ihr zu erfahren. Aber Tai konnte ich auch nicht fragen. Erstens wüsste er dann, dass ich sie belauscht habe und zweitens würde er niemals etwas von Sora preisgeben, was sie nicht wollte, dass er verriet. Dessen war ich mir ganz sicher. Und es war ziemlich offensichtlich, dass, um was es hierbei auch immer ging, Sora nicht gut darauf zu sprechen war…

In dem Moment klingelte mein Handy und riss mich aus meinen Gedankenkreislauf. Ich kramte es aus meiner Tasche hervor und hob ab, ohne aufs Display zu sehen.

„Hallo?“

„Mimi…“

Oh nein, was wollte sie? Warum rief sie mich an, während ich in der Schule war? Das konnte nichts Gutes bedeuten. Gespannt wartete ich ab, was sie mir zu sagen hatte. Dabei schlug mein Herz plötzlich schnell gegen meine Brust und mein Puls beschleunigte sich. Eigentlich gab es nur einen Grund für diesen Anruf…

„Mimi, sie wird heute abgeholt. Ich wollte… ich wollte, dass du Zeit hast, dich von ihr zu verabschieden.“

Und plötzlich hörte sich meine Welt auf zu drehen. Jetzt schon? So schnell wollten sie sie mir wegnehmen? Völlig geistesabwesend legte ich auf und ließ meine Hand sinken, wobei mein Handy zu Boden fiel. Meine Knie drohten nachzugeben. Mir wurde schwarz vor Augen und es war heiß und kalt gleichzeitig. Ich spürte, wie mir Schweißperlen auf der Stirn standen und ich hatte das Gefühl zu ersticken. Wenn ich jetzt nichts tat, war alles aus. Für immer.

Wie benommen stieß ich mich von der Wand ab und eilte um die Ecke. Sofort fiel mein Blick auf Tai, der immer noch auf dem Flur stand. Sein Blick traf meinen und ohne, dass ich etwas sagen musste, begriff er, was los war...
 

Völlig außer Atem kamen wir beim Krankenhaus an. Tai war trotz seiner Fußverletzung das letzte Stück mit mir gerannt, so dass er nun vor Schmerzen humpeln musste. Am Eingang hielt er kurz inne und stützte sich keuchend auf seine Knie ab. Besorgt sah ich ihn an und wollte gerade etwas sagen, als er mich fordernd ansah. „Jetzt geh schon! Beeil dich!“

Ich nickte und stolperte förmlich ins Krankenhaus. Den Fahrstuhl sparte ich mir und hastete die Treppen hoch zur Station. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Seit dem Anruf meiner Mutter konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es durfte einfach nicht sein, dass sie sie einfach so mitnahmen!

Nach Luft ringend kam ich schließlich oben an. Ich eilte zu ihrem Zimmer, riss die Tür auf und dieser Anblick, der sich mir bot, war einfach nur gruselig. Ein Haufen fremder Leute standen im Zimmer. Eine mir unbekannte Frau hielt meine Tochter im Arm. Und alle sahen mich verständnislos an. Die Frau, die mein Kind hielt, warf mir einen bösen Blick zu und wollte gerade etwas sagen, als die Schwester dazwischen ging. „Keine Sorge, es ist alles gut. Das ist die Mutter des Kindes. Ich nehme an, sie ist gekommen, um sich zu verabschieden.“

Ich atmete schwer aus, unfähig auch nur einen Ton zu sagen.

Die Frau nickte nur stumm und kam zu mir rüber. Sie hielt mir das Baby hin, als wäre es ein Präsent. „Hier. Sie haben drei Minuten.“

Drei Minuten? So sollte also unser Abschied aussehen?

Ich zögerte kurz, warf der Schwester einen unsicheren Blick zu. Sollte ich das wirklich tun? Diese Nähe zulassen, die es mir am Ende nur noch schwerer machen würde, mich von ihr zu trennen? Plötzlich fühlte ich, wie eine Hand meine Schulter berührte. Ich wusste, dass er da war und dass, egal was gleich geschah, er mir Halt geben würde. Also streckte ich die Arme nach ihr aus, bereit diese Nähe zuzulassen – auch, wenn sie mir endgültig das Herz brechen würde. Die Frau legte sie mir in die Arme und ich spürte das erste Mal ihre Wärme. Das erste Mal, seit ihrer Geburt hielt ich meine Tochter im Arm und von diesem Moment an wusste ich, dass wir zusammengehörten. Dass nichts und niemand auf der Welt mich von ihr trennen konnte. Dass ich es nie zulassen würde, dass sie sie mir entrissen. Wir waren eins. Nahmen sie sie mit, nahmen sie auch einen Teil von mir mit und es war klar, dass ich das nicht überleben würde.

Ich merkte nicht einmal, dass alle Beteiligten aus den Raum gegangen waren, so überwältigt war ich von diesem neuen Gefühl der Verbundenheit. Ich wollte mir diese Nähe nie zugestehen, da ich wusste, sie würde mich unwiderruflich an sie binden und würde ich sie auch nur ein Mal im Arm halten, wäre unsere Abmachung sofort nichtig. Das Versprechen, was ich gegeben hatte, gab es nicht mehr. Denn ich würde sie nie wieder loslassen. Diese Erkenntnis schmerzte so sehr, dass ich unweigerlich anfing zu weinen. Nun hatte sich das Schicksal endgültig gegen mich gestellt. Es war bereit, mir einen Teil meiner Seele zu nehmen, ohne den ich nicht mehr leben konnte.

Völlig verzweifelt sah ich zu Tai auf, der mir gegenüberstand. „Ich schaffe das nicht…“, murmelte ich kaum hörbar, dabei immer die Zeit im Nacken. Gleich würden sie wieder hier sein.

Er berührte sanft meine Wange und wischte mir eine Träne weg, während er mir tief in die Augen sah. Ich konnte nicht sagen, was es war, dass in seinen Augen aufblitzte, ob es Mut oder Zuversicht war, doch es ließ mich für eine Sekunde hoffen.

„Es gibt immer einen Ausweg“, sagte er leise.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh man, ich bin so aufgeregt :D Was meint ihr, was Tai vor hat? Eigentlich war das Kapitel länger, doch ich dachte, ich lasse euch noch etwas schmoren :P Welchen "Ausweg" Tai hat oder auch nicht hat, erfahrt ihr dann im nächsten Kapitel ;) Bis dahin <3
Hier noch ein wunderschönes Lied, welches mich beim Schreiben inspiriert hat: Everglow Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kaguya
2017-07-16T12:15:48+00:00 16.07.2017 14:15
Oh man ich bin überwältigt von diesem Kapitel und möchte unbedingt weiter lesen*///*
Mimi tut mir so unendlich leid, das alles hat sie einfach nicht verdient. Erst wird sie von Sora dermaßen angemacht und dann wird ihre Tochter weg genommen. Ich hoffe ja nicht das Sora in Tai verliebt ist und Mimi deshalb so behandelt. Fände ich echt dreist. Eine gute Freundin kann vertrauen auch wenn sie nicht alles weiß. Ich verliebe mich hier immer mehr in Tai, er ist so süß und empathisch. Finde ihn sowieso schon toll und jetzt wird er immer besser. Mimi soll ihn sich schnapen! Nur er kann sie noch glücklich machen.

Bin total gespannt und kann es kaum erwarten weiter lesen zu können*.* Mach weiter so!!!

Liebe Grüße

Kaguya
Von:  dattelpalme94
2017-06-23T19:32:57+00:00 23.06.2017 21:32
Hallo Liebes :)

Hier ist einiges passiert seit meinem letzten Kommentar :D ich hoffe, ich kann alle Punkte in ein Kommentar packen ohne dass es zu verwirrend wird:D

Ich fand es schön, wie Tai sich nach Mimis Absturz um sie gekümmert hat :) leider ist ihre Aktion mit dem Auto nicht unbemerkt geblieben und wir haben erfahren, wer der Vater der Kleinen ist.. Der Sohn des Chefs ihres Vaters also.. und sowohl Chef als auch Sohn scheinen ziemlich miese Typen zu sein.. frage mich echt, wie es dazu kam, dass sie sich auf so jemanden eingelassen hatte.. aber manchmal üben genau solche Charaktere einen gewissen Charme aus, auf den man reinfällt. .
ich hatte erst einen Moment überlegt, ob es Joes Vater ist wegen des Nachnamens :D aber ist wohl Zufall :D
ich war ganz stolz auf Mimi als sie zugegeben hat, dass sie es war und sich nicht in irgendwelche Ausreden oder Lügen verstrickt hat. Auch wenn das wohl den kompletten Bruch mit ihrem Vater zur Konsequenz hat :( aber so gemein und kaltherzig wie er ist, kann sie wohl auf ihn verzichten.. klingt vielleicht hart, aber so wie er mit seiner Tochter und Enkeltochter umgeht, ist echt mies!

Räumlicher Abstand tut allen Beteiligten glaub ganz gut. Und dass Mimi zu Tai geht, gefällt mir ;) sie scheint ihm wohl wirklich zu vertrauen und in ihm einen Menschen zu sehen, der bereit ist, ihr zu helfen. So wie sich sonst gibt und ihr Geheimnis um ihre Tochter hütet, muss sie sich sicher sein, dass ihr Geheimnis bei ihm sicher ist. Ich fand es auch unglaublich süß wie Tai reagiert auf das alles. Unglaublich ruhig und besonnen, keinerlei Vorwürfe, warum sie ihren Freunden nichts erzählt hat. Und er ist auch noch bereit, ihr bedingungslos zu helfen :) An manchen Stellen wo er bei der Kleinen ist und auch einmal als er sie auf dem Arm hält, könnte man glatt auf die Idee kommen, die drei wären eine kleine Familie ;) :)

Soo, dann zieht Mimi also zu den Yagamis :D Yuukos Reaktion finde ich so witzig :D aber aus Tais Sicht ist das wirklich peinlich und auch unangenehm wenn Yuuko so strikte Anweisungen gibt und dann auch schon Angst hat, dass sie Oma werden könnte.. Wenn sie wüsste, warum Mimi wirklich dort ist :D Tais Nähe tut Mimi wirklich gut :) fand es auch niedlich wie die beiden zusammen gelernt haben und dann nebeneinander eingeschlafen sind :) Yuuko fand es anscheinend nicht so süß :D ich mochte diese witzigen Momente zwischendrin wirklich, weil sie die ernste Geschichte auflockern. Und ich glaube, Mimi tut es ganz gut, wenn sie durch sowas abgelenkt ist und nicht die ganze Zeit an ihre Familienprobleme erinnert wird.

Leider verschlimmern sich ihre Probleme, wenn Sora herausfindet, dass Mimi sie angelogen hat.. ich glaube, ich wäre auch enttäuscht, wenn meine beste Freundin mich so anlügen würde. Und irgendwo hat Sora auch Recht, aber Mimi erklärt ihr ja, dass sie es ihr nicht erklären kann um sie zu schützen.. manchmal sollte man in einer Freundschaft nicht immer alles hinterfragen, sondern mal so hinnehmen und jemandem einfach zeigen, dass man da ist, wenn man bereit ist zu reden.. Wobei Sora auch etwas zu verheimlichen hat.. wenn ich Tais Worte richtig interpretiere.. Es ist schön, wie Tai Mimi verteidigt und ich stimme Sora zu.. für Außenstehende wirkt es wirklich so als liefe was zwischen den beiden. Aber nochmal zu Soras Geheimnis.. „du kannst ihr nicht vorwerfen, was du selbst tust“.. ich tippe mal, dass Sora Mimi auch etwas verheimlicht.. aber was? Vielleicht hat es ja etwas mit dieser Kari-TK-Unbekannte- Geschichte auf sich.. oder etwas wegen Matt? Oder hat Sora selbst ein kleines Kind zu Hause? O.o Okay, letzteres halte ich für sehr unwahrscheinlich :D

Aber zu Kari.. ihr Verhalten finde ich mehr als seltsam.. also man merkt, dass sie mitten in der Pubertät steckt, so zickig wie sie an einem Tag zu Mimi war und am nächsten Tag wieder total normal :D mein Sherlock-Alarm schlägt auch noch nicht an, was es mit dieser Story um die Unbekannte, mit der sich TK getroffen hatte, auf sich hat.. dabei hab ich doch erst die neuen Sherlock Folgen gesehen :D was ich mir jedoch vorstellen könnte ist, dass sie mit der frühen Verlobung der beiden zusammenhängt.. oder irgendwas hat, womit sie die beiden erpresst? :D

Dass ich es im aktuellen Kapitel gut finde, wie Tai sich für Mimi einsetzt, hatte ich ja bereits gesagt :D aber ich mag es auch, dass er sofort mit ihr ins Krankenhaus rennt, damit sie sich von ihrer Tochter verabschieden kann :) aber wie dort mit ihr gesprochen wurde, war echt schlimm :( 3 Minuten um sich zu verabschieden – wie herzlos!
Das Einzige, was mir als Ausweg einfallen würde, ist, dass Mimi mit der Kleinen flüchtet ;)
Bin gespannt, was du für uns parat hältst :)

Bis zum nächsten Kapitel ;) müsste es jetzt hinbekommen, wieder regelmäßig zu kommentieren :D

Liebe Grüße :**
Antwort von:  Khaleesi26
12.07.2017 11:30
Hallo Liebes :) Danke, für dein meeeega langes Kommi :D Ich habe mich richtig doll darüber gefreut! Ich versuche es mal zu entwirren xD

Oh, also etwas weiter zurück in der Geschichte. Mimis Absturz. Der ja leider einige Folgen nach sich zieht. Und der erste Auftritt des Vaters der Kleinen (und definitiv nicht der letzte). Und ja, Hayato und sein Vater nehmen sich wirklich nicht viel - ein Ei, ein Kuchen. Fragt sich nur, wer schlimmer ist. Gut, dass du es erwähnst: ich denke auch, dass es leider gerade dieser "Charme" war, der Mimi so beeindruckt hat. Aber was genau es war, wird zu späterer Stunde in der Geschichte noch mal vorkommen, durch einen kleinen Rückblick ;) Der Nachname Kido war tatsächlich Zufall, es hatte nichts mit Joe zu tun.

War sicher in dem Moment die beste Entscheidung, erst mal auszuziehen. So langsam muss sie sich ja von den Fängen ihrer Eltern befreien und das geht irgendwie nicht, wenn sie zu Hause wohnt. Allerdings ist Tai ja auch nur eine Notlösung, für immer kann sie da sicher nicht bleiben. Also das wird noch kompliziert. Tais Reaktion war ziemlich wichtig für Mimi, da er ja der Erste war, dem sie ihr Geheimnis anvertraut hat. Ich denke auch, dass dieses Geheimnis sie auf eine gewisse Art und Weise verbinden wird. Durch so was wächst man automatisch zusammen, vllt sogar zu einer kleinen Familie :)

Hahaha, jaaaah wenn Yuuko wüsste :D Nach dem letzten Kapitel wird es sicher nicht mehr lange geheim bleiben, warum Mimi von zu Hause weg musste... Ich finde auch, dass Tais Mom ein bisschen Schwung in die dramatische Story gebracht hat und genau das wollte ich auch. Es ist sonst immer alles so ernst und Mimi hatte so wenigstens mal etwas zu lachen :D Auch, wenn Tai es nicht so lustig fand.

Soras Reaktion ist irgendwie verständlich. Wer würde sich da nicht hintergangen fühlen? Und es war ja klar, dass das irgendwann rauskommt, da Sora ihr ja auch sehr nah steht. Es ist dann sicher auch nicht so einfach, einfach weiter zu vertrauen und keine Antworten einzufordern. Mit Halb-Wahrheiten würde ich mich dann glaube auch nicht mehr zufrieden geben... Aber gut, Sora hat ja offensichtlich auch ein kleines Geheimnis, welches sie Mimi nicht anvertraut - was Tai ihr ja auch vorwirft. Hahaha, aber ich kann dich beruhigen: Sora hat natürlich kein kleines Baby zu Hause :D Das wäre zu schräg. Aber dennoch ist es etwas, was man so nicht von ihr denken würde... du weißt, ich mach es gerne spannend :D

Bei Kari ist es nicht anders. Ich glaube, sie wird in dieser Geschichte vollkommen aus dem Rahmen fallen. Vllt musst du noch etwas mehr Sherlock gucken :D Aber ich denke nicht, dass man da so einfach dahinter kommen wird. Aber bei einem hast du recht... sie steckt echt mitten in der Pubertät und ist ziemlich... naja... durcheinander :D um es mal harmlos auszudrücken.

Die Szene im Krankenhaus war echt herzlos :( Ich denke, wenn Tai nicht dagewesen wäre, wäre Mimi völlig zusammengebrochen. Ich hatte auch erst überlegt, ob ich die drei einfach flüchten lasse :D Aber das hätte den restlichen Handlungsverlauf völlig durcheinander gebracht :D

Puh, so :D Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Dann viel Spaß beim weiterlesen ^^
Bis bald & Liebe Grüße <3
Von:  Linchen-86
2017-06-23T10:49:55+00:00 23.06.2017 12:49
Hallo Liebes :)

Also erst einmal muss ich dir sagen, dass diese Geschichte mich sehr berührt.
Du glaubst gar nicht wie oft ich pausieren, Luft hole und dann weiter lesen kann.
Du triffst mich damit wirklich voll ins Herz und ich leide sehr mit Mimi mit. Du schilderst ihre Emotionen wirklich sehr gut und man kann auch nicht anders, als mitzuleiden.

Sora... Tja, es war mir schon klar, dass dieser Steit nicht so leicht geklärt wird. Es ist aber auch schwer etwas zu erklären, was man nicht erklären kann. Ich denke etwas eifersucht ist schon vorhanden. Wenn die beste Freundin auf einmal jemanden näher steht, der bis dato nur ein normaler Freund war, ist das doch sehr seltsam.
Das Gespräch zwischen Sora und Tai wirft aber natürlich auch gleich Fragen auf, auch wenn ich es schön fand, wie Tai sich für Mimi einsetzt und dafür das er zu Beginn so ein Idiot war, ist er jetzt sehr sensibel. :)

Überhaupt diese kleinen Anekdoten zwischen ihnen sind echt toll und mal sehen, wo das noch hinführt.

Die kleine Tochter... ahhh... es zerreißt mir immer das herzchen :( Wenn man sein Töchterlein erst einmal auf dem Arm hatte, kann man es unmöglich wieder hergeben, erst Recht nicht, wenn man es sowieso nie wollte. Also das Einzige was mit einfällt, das Tai ein Ablenkungsmanöver startet und Mimi mit der kleinen im Arm die Flucht ergreift :D
Denn ich denke wenn sie erst mal weg und alles offiziell ist, wird es fast unmöglich sie wieder zu bekommen.

Ich bin gespannt, was und ob Taichi sich was einfallen lässt, aber ich hoffe es :)

Bis dahin und liebe Grüße :)
Antwort von:  Khaleesi26
29.06.2017 18:53
Hi Liebes :)

Wow... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann verstehen, dass dir die Geschichte sehr nah geht, aber dass sie dich so sehr berührt, ist für mich ein unheimliches Kompliment. Denn genau das wollte ich damit auch erreichen. Auch, wenn es mir um dein zartes Herzchen leid tut, welches jedesmal so mit Mimi mitleiden muss :/

Gut, dass das Gespräch zwischen Tai und Sora einige Fragen aufgeworfen hat, das sollte es auch :D Denn da wird noch einiges ans Tageslicht kommen, was lieber verborgen geblieben wäre... Soras Reaktion ist momentan sicher verständlich, da sie sich einfach hintergangen fühlt. Aber das ist eben nicht alles...

Ich mag es tatsächlich auch, wie sich Tai entwickelt hat. Oft denke ich mir, dass er vllt schon zu soft rüber kommt, aber eigentlich ist es ja auch genau das, was Mimi braucht...

Haha, das war tatsächlich auch eine meiner Ideen :D Das wär's ja mal gewesen! Aber es wäre sicher schwer, das auf Dauer geheim zu halten...
Naja, Tai hat auf jeden Fall einen Plan. Mal sehen, ob Mimi den auch gut findet... :D

Bis bald & liebe Grüße <3


Zurück