Zum Inhalt der Seite

Die Karte des Rumtreibers

von
Koautor:  Mo_Inkheart

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jahr 4 – Uagadou – Teil 4

Schon am nächsten Morgen gingen Sirius, Charles, Rebecca und Rachel gemeinsam von ihrer Hütte zum Frühstück. Irgendwie war es für alle ein komisches Gefühl. Immerhin gingen sie sich ja sonst aus dem Weg. Auch wenn Joshua es sich am vorherigen Abend nicht eindeutig hatte anmerken lassen, war dieser extrem verärgert über das Eingreifen von Avery und Adams gewesen. Jetzt hatten die Engländer den Zorn aller Australier auf sich gelenkt – noch mehr, als sowieso schon. Um wenigstens eine Chance gegen sie zu haben, hatten die Hogwartsschüler aus der Feuerhütte einen Waffenstillstand vereinbart. Ihre Mitschüler staunten nicht schlecht über die neue kleine Truppe. James sah Sirius fragend an, als dieser sich zu ihm setzte. „Geht’s dir gut, Sirius?“

„Ja, warum?“

„Du bist gerade mit Charles Avery, einem Slytherin den du überhaupt nicht leiden kannst, sowie Rebecca Adams und Miss Veela gemeinsam von eurer Hütte hierhergelaufen.“

„Ja und das hat auch einen Grund, James.“ Sirius erklärte seinem besten Freund was am Vortag mit Joshua vorgefallen war.

„Wenn die uns allein erwischen, egal wen von uns, dann verarbeiten die uns zu kleinen Schnipseln.“

„Verstehe!“, sagte James nachdenklich. „Wir sollten uns wahrscheinlich wirklich mal alle zusammensetzen.“ James Potter gefiel der Gedanke an einen Waffenstillstand mit Severus Snape allerdings gar nicht. Er konnte nicht versprechen, dass er das hinbekommen würde.
 

Am Nachmittag trafen sie sich dann letztlich alle bei Baba, der freundlicherweise seine Hütte zur Verfügung gestellt hatte und sich über den Besuch tierisch freute. Der Gorilla schenkte Saft aus und verteilte Kekse.

„Haben wir denn überhaupt eine Chance gegen die?“, fragte Charlotte von den Hufflepuffs. „Die sind doch älter und viel weiter als wir.“

„Wenn wir nichts tun, dann haben wir schon verloren.“, antwortete Rebecca und nahm sich einen Keks von dem Teller den ihr Baba hinhielt.

„Die brauchen einen Denkzettel, sonst hören die nie auf.“, fügte Rachel hinzu. „Joshua hätte gestern garantiert sämtliche Schulregeln in die Tonne getreten, wenn Charles und Rebecca nicht dazugekommen wären. Die sind zu allem fähig!“

„Denkzettel schön und gut, nur wie?“, fragte Laura. „Was können wir tun ohne selbst die Regeln zu verletzen?“

„Was ist, wenn wir sie zu einem Zweikampf herausfordern?“, warf Lily in den Raum. Für einen Moment sahen alle die Rothaarige fragend an, dann begriff einer nach dem anderen was sie meinte.

„Wenn wir sie in verschiedenen Bereichen schlagen und ihnen zeigen, dass Vulwarry nicht die beste Schule der Welt ist, dann hören sie vielleicht auf und kommen von ihrem hohen Ross herunter.“ Ethan fand die Idee sehr gut.

„Wartet!“, warf Rebecca ein. „Bevor wir das jetzt weiter diskutieren muss euch allen klar sein, dass wir ab sofort als Team kämpfen müssen. Das bedeutet keine Streitigkeiten mehr untereinander, sonst können wir gleich einpacken. Wenn wir jetzt nicht fest zusammenhalten, dann haben wir verloren, noch bevor wir angefangen haben.“ Ihre blaugrauen Augen ruhten dabei auf James, Sirius und Severus.

„Warum schaust du dabei uns an?“, fragte James leicht angegriffen.

„Du weißt genau warum, Potter!“, antwortete sie ihm.

James tat beleidigt. „Klingt ja fast so, als würdest du behaupten wir sind schuld an dem Ganzen.“

Lily seufzte genervt. „Hör auf dich so dumm zu stellen. Auch wenn es euch Dreien nicht gefällt, aber zu unserem Hogwarts-Waffenstillstand gehört auch, dass ihr aufhört zu streiten und als Team kämpft!“

Lily sah Severus, Sirius und zuletzt James eindringlich mit ihren grünen Augen an. James und Sirius tauschten einen kurzen Blick und sahen dann zu Snape, welcher die beiden Gryffindors genau musterte. Seinem Blick nach waren die beiden anscheinend ekliges Ungeziefer. Auch Severus hatte keine große Lust auf diese Zusammenarbeit. Der Slytherin gab sich dann aber seiner besten Freundin gegenüber geschlagen. „Nur solange bis wir wieder in Hogwarts sind. Länger nicht!“

„Wir haben wohl keine andere Wahl.“, sagte James in der Hoffnung die Rückkehr nach Hogwarts würde nicht mehr allzu lange dauern.
 

Allgemeine Erleichterung breitete sich in der Runde aus.

„Da das ja jetzt geklärt ist, können wir loslegen und uns überlegen wie wir die Australier herausfordern können.“, sagte Dylan und holte ein Blatt Pergament aus seiner Tasche um sich Notizen zu machen.

Sie kamen allerdings auf keinen grünen Zweig, was mehr als frustrierend war.

Carol und Olivia dösten fast schon weg, da es recht spät geworden war. James, Ethan und Tony bekamen sich fast in die Haare, Dylan und Sara spielten ein afrikanisches Würfelspiel mit Baba und der Rest versuchte weiterhin eine Lösung zu finden, als Professor Selassie die Hängeleiter hochgeklettert kam.

„Da seid ihr ja alle.“, er musterte die Runde. „Ihr wurdet schon vermisst, weil überhaupt kein Hogwartsschüler mehr gesehen wurde.“

„Tut uns leid, Professor.“, sagte Lily „Aber wir brauchten einen australierfreien Ort um etwas zu besprechen.“

„Ah, das leidige Thema, ja.“ Auch die Lehrer hatten von den ständigen Zwischenfällen gehört, da so gut wie die ganze Schule darüber klagte.

„Haben Sie vielleicht eine Idee, wie wir denen einen Denkzettel verpassen können?“, fragte Rachel.

„Warum schicken Sie sie nicht alle einfach nach Hause?“, kam es dann von Sirius.

„Naja, so leicht ist das nicht, Sirius. Es sind ja nur noch ein paar Monate und obwohl sie zwar für Unruhe sorgen, brechen sie doch aktuell keine Schulregeln. Deswegen können wir sie nicht einfach heimschicken.“, antwortete ihr Lehrer. „Aber ich wüsste tatsächlich etwas wie wir sie vielleicht etwas bremsen können.“ Ihr Lehrer hatte jetzt die volle Aufmerksamkeit aller sechzehn Hogwartsschüler.

„Unsere Gäste aus Australien sind ja der Meinung, dass Vulwarry die beste Schule ist, also müsstet ihr ihnen nur das Gegenteil beweisen, indem wir kleinere Wettkämpfe ausrichten.“

„Also eine Art Trimagisches Turnier?“, hakte Daniel nach.

„So in der Art. Nur dass es nur zwei Schulen sind die gegeneinander antreten. Hogwarts also stellvertretend für alle anderen gegen Vulwarry.“

Die Hogwartsschüler waren sofort einverstanden mit dem Vorschlag ihres Lehrers. Professor Selassie würde sich zusammen mit den anderen Lehrern Aufgaben ausdenken, während die Schüler die Australier herausfordern sollten.

Es war schon ziemlich dunkel als sie sich alle gemeinsam auf den Rückweg zu ihren Hütten machten. In der Feuerhütte wurden die kleine Gruppe um Sirius, Rachel, Charles und Rebecca bereits von Joshua, Ben, Darren und Sally erwartet.

„Wo habt ihr euch denn den ganzen Tag versteckt?“, fragte Joshua grinsend. „Seid ihr solche Feiglinge?“

Sirius und Charles konnten sich nur schwer zurückhalten ihn nicht zu verhexen.

„Wir haben keine Angst vor euch.“, sagte Rebecca. „Im Gegenteil, wir fordern euch heraus!“

Die Vier Australier wussten zunächst nicht so recht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollten.

„Was soll das heißen?“, fragte Sally.

„Ganz einfach.“, begann Rachel zu erklären. „Hogwarts gegen Vulwarry.“

„Wir werden euch stellvertretend für alle anderen Schulen beweisen, dass jede andere Zaubererschule genauso gut wie Vulwarry ist.“, fügte Rebecca hinzu.

Joshua lachte. „Gut, wenn ihr meint.“

„Die Lehrer werden uns Aufgaben stellen und uns bewerten. Professor Selassie kümmert sich darum. Das bedeutet aber auch, dass ihr euch bis zum Ergebnis ruhig verhaltet.“

Diese Bedingung schien den Australiern nicht besonders zu gefallen, sie stimmten jedoch zu.
 

Irgendwie hatte es sich herumgesprochen, dass die Hogwartsschüler sich dem Problem Australien stellen wollten und sie wurden von allen dafür gefeiert. Trotz des ausgehandelten Waffenstillstands verbrachten sie die Zeit bis zum Wettstreit meist gemeinsam. Für James fühlte es sich fast an wie eine Strafe. Lily und Severus gingen ihm tierisch auf den Keks, wohingegen sich Sirius mit Avery irgendwie arrangiert hatte, sich blendend mit Rebecca verstand und sogar die Streitereien mit Rachel beigelegt hatte. James und Severus versuchten kein Wort miteinander zu sprechen und sich weitgehend aus dem Weg zu gehen. Drei Tage später verkündeten ihre Lehrer die Einzelheiten des Wettstreits. Unter der Aufsicht der Lehrkräfte sollten drei verschiedene Zaubertränke gebraut werden, in drei Duellen sollten sie ihre Fertigkeiten in Verteidigung gegen die dunklen Künste unter Beweis stellen und bei der dritten Aufgabe mussten sie letztlich als Team gegeneinander antreten, die genauen Details der letzten Prüfung waren aber noch geheim.

„Bei all diesen Aufgaben müsst ihr das bisher erlernte Wissen unter Beweis stellen. Die Schule die am Ende die meisten Punkte erzielt hat, gewinnt.“, erklärte die Direktorin persönlich. „In einer Stunde beginnt der Wettstreit im Klassenzimmer für Zaubertränke.“

„Es dürfte außer Frage stehen, welche drei von uns in diesem Wettkampf antreten, oder?“, sagte Laura an die anderen gewandt. Tatsächlich waren sich alle sofort einig. Severus hatte den Ruf eines wahren Zaubertrankmeisters inne, Lily war ebenfalls sehr gut und erntete nur lobende Worte von Professor Slughorn und auch Professor Kahini war begeistert von ihren Leistungen. Als drittes würde sich Dylan dazugesellen. Auch er war recht gut in Zaubertränke. Bei den Australiern traten Ruby, Cooper und Zachary an. Um die notwendige Konzentration gewährleisten zu können durften nur die sechs Teilnehmer und die Professoren Kahini, Selassie und Kinjana im Klassenzimmer bleiben.

Es waren zwei lange Tische aufgebaut auf denen jeweils drei Kessel standen.

„Weinrautenessenz, den Trunk des Friedens und Felix Felicis. Das sind die drei Tränke für die ihr drei Stunden Zeit habt. Die ersten beiden geben eine maximale Punktzahl von jeweils dreißig und der Felix Felicis erhält bei perfekter Zubereitung vierzig Punkte.“, erklärte Professor Kahini. „Die Entscheidung wer welchen Trank braut, bleibt euch überlassen. Sprecht euch ab. Die Zeit läuft ab jetzt!“

Nach kurzer Beratung begann Severus mit dem schwersten der drei, dem Felix Felicis. Das Flüssige Glück, wie der Trank auch genannt wurde war sehr schwierig in der Herstellung. Der Slytherin hatte aber schon viel darüber gelesen und er war sich sicher, dass er es hinbekommen würde. Lily versuchte sich am Trunk des Friedens. Dieser Trank wurde eigentlich erst im fünften Jahr unterrichtet, da er schon bei kleinen Fehlern zu einem tödlichen Schlaftrunk werden konnte. Die Rothaarige war jedoch zuversichtlich. Dylan bemühte sich um die Weinrautenessenz, welche gegen Vergiftungen eingesetzt wurde.
 

Drei Stunden wurden die Teilnehmer des ersten Wettbewerbs sehnsüchtig erwartet.

„Wie ist es gelaufen?“, fragte Rachel Lily aufgeregt.

„Ganz gut.“, antwortete diese. „Die Lehrer begutachten die Tränke noch und geben gleich das Ergebnis bekannt.“ Lily war deutlich anzusehen, dass sie nach diesen drei Stunden ziemlich erschöpft war. Dylan wirkte leicht niedergeschlagen und Severus wirkte ziemlich zufrieden.

Auch die Australier machten einen gemischten Eindruck. Gespannt wurde das Ergebnis abgewartet, welches Professor Mahalia kurz darauf verkündete.

„Bevor ich das Endergebnis der ersten Aufgabe verkünde muss ich euch ein großes Lob aussprechen. Die sechs Teilnehmer haben sich mit drei unterschiedlich schweren Tränken herumgeschlagen und sich wirklich gut behauptet.“ Sie entrollte eine kleine Pergamentrolle und begann dann das Ergebnis vorzulesen.

„Der erste Trank der bewertet wurde, war die Weinrautenessenz. Für Hogwarts hat Dylan hier von dreißig möglichen Punkten zwanzig erreicht.“ Es gab Applaus von allen Seiten, doch Dylan war nicht glücklich mit der Punktzahl.

„Zachary für Vulwarry hat fünfundzwanzig Punkte erreicht.“ Jubel bei den Australiern, weil sie vorne lagen.

„Der zweite Trank war der Trunk des Friedens. Hier traten Lily und Cooper gegeneinander an. Auch hier war die maximale Punktzahl dreißig. Vulwarry hat fünfundzwanzig und Hogwarts sehr gute achtundzwanzig Punkte erzielt.“

Applaus von allen Seiten, doch die Australier lagen immer noch knapp vorne. Ein paar von den Hogwartsschülern fingen an daran zu zweifeln ob dieser Wettstreit eine so gute Idee gewesen war.

„Der letzte und schwerste Trank, der Felix Felicis, auch flüssiges Glück genannt, hat eine maximale Punktzahl von vierzig. Ruby hat für Vulwarry fünfunddreißig erreicht.“, las die Direktorin weiter vor. Vulwarry hatte somit von einhundert möglichen Punkten fünfundachtzig erreicht. Hogwarts hatte aktuell achtundvierzig.

„Einen absolut perfekten Felix Felicis hat allerdings Severus abgeliefert und somit die volle Punktzahl erreicht.“

Severus musste über das Lob der Schulleiterin selbst leicht schmunzeln, während ihm Lily um den Hals fiel und ihn umarmte. Lauter Jubel auf der Pro-Hogwarts Seite, da diese mit drei Punkten Vorsprung gegen die ziemlich grimmig dreinblickenden Australier gewonnen hatten.

„Wir haben sie geschlagen!“, jubelten Carol, Olivia und Sara. Bei allen war die Freude groß. Sie hatten den ersten von drei Wettbewerben gewonnen.

„Ohne dich hätten wir das nicht geschafft, Sev!“ Lily war furchtbar stolz auf ihren besten Freund, der jetzt irgendwie verlegen wirkte.

„Naja, so schwer ist der Felix auch nicht.“, winkte er ab. „Dein Trunk des Friedens war auch super, Lily!“

Lily freute sich sehr über das Kompliment. „Danke! Zwischendrin dachte ich wirklich ich versau den Trank.“

„Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals einen Zaubertrank nicht hinbekommen hast, Lily.“

„Aber an deine Leistungen komme ich niemals ran, Sev!“
 

Nach dem Mittagessen sollte der zweite Teil des Wettstreits stattfinden – die Duelle. Alle sechzehn Hogwartsschüler saßen beim Mittagessen beieinander und besprachen welche Drei von ihnen antreten würden. Schlussendlich fiel die Wahl auf James, Sirius und Rachel. Für jedes gewonnene Duell würde es fünfzig Punkte geben.

„Wir haben sie bei den Zaubertränken geschlagen, wir schaffen es auch bei den Duellen!“, sagte Ethan zuversichtlich.

„Unser Vorsprung ist minimal und wir hatten Glück, dass wir Severus für diese Aufgabe hatten.“, sagte Carol. „Ohne ihn hätten wir die erste Aufgabe niemals gewinnen können.“

Diese anerkennenden Worte taten Severus gut und er war stolz auf seine Leistung und sein Können. Das würde er aber niemals offen zugeben, daher tat er so, als würde er Carol’s Worte gar nicht hören und aß seinen Nachtisch auf.

„Die Australier sind gut, das muss man ihnen lassen.“, seufzte Rebecca. „Aber sie sind ja auch ein Jahr weiter als wir und wir wissen nicht wie der Lehrplan in Vulwarry aussieht.“

„Wenn wir bei den Duellen versagen, dann haben wir nur noch die Chance sie bei der letzten Aufgabe zu schlagen und da noch geheim ist worum es genau geht, dürfen wir uns keinen Fehltritt erlauben.“, sagte Charles und sprach damit aus was alle dachten.

„Wir werden nicht versagen!“, sagte James energisch. „Der Sieger wird Hogwarts sein!“

Jeder in der Gruppe hoffte, dass James Recht hatte.

Baba kam zu ihrem Tisch und gab ihnen das Zeichen, dass die Duelle bevorstanden. Diese wurden auf dem Plateau des Quidditchfeldes oberhalb der Schule abgehalten. Diesmal durften auch alle anderen zusehen und die Ränge waren proppenvoll mit neugierigen Zuschauern.

James, Sirius und Rachel standen am Rand des Spielfeldes, welches für die Duelle etwas umgebaut worden war. Genau in der Mitte stand ein großer Baum mit vielen sich verzweigenden Ästen. In der Baumkrone befand sich ein leuchtender Stein. Um den Baum war der Boden sumpfig. Zwei kleinere Flussarme zogen sich über das Feld und es gab Möglichkeiten vor dem Angriff des anderen in Deckung zu gehen.

„Wer hat sich das denn bitte ausgedacht?“, fragte James überrascht.

„Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dieses Feld harmloser aussieht als es in Wirklichkeit ist.“, sagte Rachel abschätzend.
 

Für die Australier traten Paul, Lexy und Joshua an. Letzterer grinste sie höhnisch an.

„Dem wird sein dämliches Grinsen noch vergehen!“, knurrte Sirius leise.

Professor Lesedi, ihre Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, trat nach vorne.

„Wir ihr alle sehen könnt, haben wir für euch eine Art Hindernisparcours aufgebaut. Eure Aufgabe besteht darin diesen zu überwinden, den Gegner auszuschalten und zu versuchen vor dem anderen den Stein aus der Baumkrone zu holen. Der Sieger bekommt fünfzig Punkte. Es besteht aber nicht nur die Gefahr von eurem Gegner ausgeschaltet zu werden, sondern auch von so manchem Hindernis.“

Per Losverfahren wurde ausgelost wer gegen wen antreten würde und in welcher Reihenfolge. James würde gegen Paul den Anfang machen, dann folgte Rachel gegen Lexy und Sirius würde als Letzter gegen Joshua antreten. Der Schwarzhaarige freute sich schon es dem Australier heimzuzahlen. Rachel Sirius, Joshua und Lexy mussten das Spielfeld verlassen und bei den Umkleidekabinen warten bis sie an der Reihe waren. Sie sollten nicht sehen, was sie erwartete.

James versuchte sich vorzustellen, dass er ein Quidditchspiel spielte. Die Massen an Zuschauern machten ihn mittlerweile nicht mehr so nervös wie ganz zu Beginn seiner Spielerkarriere. Er blendete sie einfach aus. Die Schulleiterin gab das Startsignal. James musste, kaum dass er losgelaufen war, einem roten Blitz seines Gegners ausweichen und hinter einer Palisade in Deckung gehen. Er durfte sich aber auch nicht zu viel Zeit lassen, da Paul sonst vor ihm am Baum war. Ohne groß nachzudenken machte er sich dann auf den Weg zum Flussarm. Paul feuerte erneut einen Schockzauber auf ihn ab, den er diesmal aber problemlos abwehren konnte und gleichzeitig selbst einen auf seinen Gegner abfeuerte. Paul musste zur Seite springen um nicht getroffen zu werden. James rannte weiter, blieb jedoch dann plötzlich stehen, da um ihn herum ein seltsamer Nebel aufstieg, der immer dichter wurde.

„Was bei Merlin, ist das jetzt?“, murmelte er vor sich hin. Einige Sekunden später stand er völlig im Nebel und sah kaum noch die Hand vor Augen. Er blieb im Verteidigungsmodus, auf alles gefasst. Der Nebel lichtete sich dann leicht, doch ihm wurde auch kurz schwindelig. War es vielleicht giftiger Nebel? James versuchte so wenig davon einzuatmen wie möglich. Er musste weiter, doch da standen plötzlich seine drei besten Freunde vor ihm. Was machten Remus und Peter hier?

„Hey! Wie kommt ihr denn hierher?“, fragte er „Und solltest du nicht in der Kabine warten, Sirius?“

„Wir wollten dir nur sagen, dass du ab jetzt nicht mehr unser Freund bist, James!“, kam es von Peter. „Wir sind dein arrogantes Gehabe leid.“
 

„Was? Spinnt ihr?“, fragte er verdutzt.

„Du gehst uns auf die Nerven! Irgendwann rutscht dir bestimmt noch mein Geheimnis heraus!“, sagte Remus kalt zu ihm.

„Es gibt viel coolere Freunde als dich, Potter! Du hast es einfach nicht drauf und kannst nichts.“ Diese Worte von Sirius trafen ihn hart. Warum sagte er jetzt so etwas zu ihm. Sie waren doch so gute Freunde.

„Was hab ich denn gemacht?“ James verstand die Welt nicht mehr.

„Du bist auch raus aus dem Team, Potter!“, kam es dann auch noch von dem plötzlich auftauchenden Marcus Grossstone. „Wir haben jemand besseres gefunden.“ So schnell er aufgetaucht war, verschwand er auch wieder.

James fühlte plötzlich eine ungeheure Kälte als sich seine drei Freunde von ihm abwandten und langsam im Nebel verschwanden. „Was ist das? Das ist nicht wirklich! Das kann nicht sein!“

Er versuchte sich zu konzentrieren. Es musste sich dabei um eine Illusion handeln, welche die Ängste eines Menschen reflektierte, ähnlich wie die Magie eines Irrwichts.

Irgendwie musste er hier raus. Die Kälte die ihn einhüllte wurde stärker und er versuchte dagegen anzukämpfen. Er war jetzt allein, und genau davor fürchtete er sich am meisten.

„Das ist nur eine Illusion.“, sagte er zu sich selbst. „Ich bin nicht allein und ich habe die besten Freunde der Welt. Wir lassen einander niemals im Stich!“ Diesen Satz sagte er immer wieder leise vor sich hin, während er langsam weiterging. Er erinnerte sich an die letzten Jahre, die sie gemeinsam verbracht hatten, den ganzen Spaß, den sie hatten. Remus und Peter fehlten ihm sehr, aber seit sie sich kannten war Sirius immer an seiner Seite. Sein allerbester Freund würde ihn nie einfach so fallen lassen. Die Erinnerung an ihre Freundschaft vertrieb die Kälte langsam und der Nebel wurde lichter. James fand einen Weg hinaus und ließ die Nebelwand der Illusionen somit hinter sich. Die Zuschauer auf den Tribünen applaudierten, als er wieder zu sehen war. James war stolz auf seine Leistung, hatte aber nicht viel Zeit sich zu freuen, da auch Paul den Weg aus dem Nebel gefunden hatte und bereits zur Überquerung des Flussarmes ansetzte. Dies gelang nur über ein paar Steine im Wasser. Die Strömung war stärker als sie aussah und während sie über die Steine balancierten mussten sie aufpassen vom jeweils anderen nicht getroffen zu werden. Sie feuerten einander Flüche um die Ohren und dennoch gelang es ihnen auf die andere Seite zu kommen. Der Baum lag jetzt direkt vor ihnen, es gab aber auch keine Deckung mehr. Sie behielten einander fest im Blick, als sie wie auf Kommando beide auf den Baum zu rannten und an dessen Ästen hochkletterten. Paul war etwas schneller als James und hatte scheinbar mehr Erfahrung im Klettern. Während sie den Baum immer weiter hinaufkletterten, feuerten sie weiter Flüche aufeinander ab. Paul rutschte dadurch einmal von einem Ast ab und fiel ein Stück nach unten, konnte sich aber an einem weiteren Ast festhalten. James holte dadurch etwas auf. Als sie ungefähr auf gleicher Höhe waren versuchte Paul James nach unten zu stoßen. James konnte sich gerade so festhalten, verlor dabei aber seinen Zauberstab, welcher nach unten segelte. James fluchte und kletterte weiter. Paul war schon fast oben, und jagte kleine Feuerbälle nach unten auf James. Paul beherrschte die zauberstablose Magie perfekt, das kam diesem jetzt sehr gelegen. James kletterte so schnell weiter wie er konnte. In zauberstabloser Magie war er immer noch nicht besonders gut, aber er versuchte Paul irgendwie aufzuhalten. Da er sich aber kaum konzentrieren konnte gelang es ihm nicht und es kam was kommen musste. Paul erreichte vor ihm den Stein und gewann das Duell.
 

„Das läuft ja nicht wie erwartet…“, brummte Charlotte missmutig.

„James war aber nah dran. Wir dürfen ihm keinen Vorwurf machen.“, sagte Rebecca.

„Sagt ja keiner, aber wir haben trotzdem verloren.“, Tony gönnte Paul den Sieg nicht.

„Verloren ist verloren. Potter war nicht schnell genug.“, sagte Severus und er konnte sich ein Grinsen über James‘ Niederlage nicht verkneifen. Lily entging das nicht.

„Hör auf damit, Sev!“, fauchte sie ihn an, sodass er zusammenzuckte. „James hat sich alle Mühe gegeben. Paul war einfach schneller als er. Außerdem stehen immer noch zwei Duelle aus. Noch haben wir nicht verloren!“

Severus sah Lily überrascht an. Seit wann ergriff sie Partei für James? Auch wenn er es nicht so offen zeigen konnte, freute er sich darüber, dass er jetzt etwas gegen James in der Hand hatte um diesen zu Ärgern. Wenn Sirius jetzt auch noch gegen Joshua verlor, war das ein doppelter Grund zur Freude. Er hasste die beiden einfach zu sehr, um sich nicht über ihre Niederlage freuen zu können.

Lily’s Ansprache sorgte dafür, dass die anderen nicht gleich alles verloren glaubten.
 

James kam völlig fertig in die Kabine, wo Sirius und Rachel auf ihn warteten.

„Lief wohl nicht so wie erhofft.“, sagte Sirius, während sich James auf die Bank niederließ.

„Ich hätte ihn erwischt, wenn mir der Zauberstab nicht aus der Hand gefallen wäre!“, fluchte James.

Baba erschien in der Tür und bedeutete Rachel, dass sie als nächste dran war.

„Pass auf den Nebel auf, Rachel. Das ist alles nicht echt.“, warnte James seine Mitstreiterin als diese zur Tür ging. Rachel sah kurz vor dem hinausgehen noch zu Sirius, der ihr zunickte. „Du schaffst das!“

Rachel war beim Anblick von James gar nicht mehr so wohl dabei jetzt im Duell gegen Lexy antreten zu müssen. Sie wusste wie gut James war und doch hatte er keine Chance gegen Paul gehabt. Wie würde es dann nach ihr Sirius gegen Joshua ergehen? Die Schwarzhaarige versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken und folgte Baba hinaus. Lexy stand bereits auf ihrem Startplatz am anderen Ende des Platzes. Ihr Blick glitt über das Feld und sie versuchte die möglichen Gefahren zu orten. James hatte sie vor dem Nebel gewarnt, aber da war keiner zu sehen. Sie atmete einmal tief ein und aus um ruhiger zu werden, als dann auch schon das Startsignal kam. Rachel war klar, dass sie schneller sein musste als Lexy und dieser immer einen Schritt voraus. Sie zögerte deshalb gar nicht lange, rannte vor und feuerte ein paar Flüche hintereinander auf ihre Gegnerin ab, die ausweichen musste und erst angreifen konnte, als Rachel schon in Deckung gegangen war. Nachdem sie über die Palisade hinübergespäht hatte schlich sie langsam weiter, konnte aber gerade noch so einem roten Blitz ausweichen indem sie sich zur Seite rollte. Rachel wehrte die Angriffe mit dem Protegozauber ab und es gelang ihr Lexy mit einem Beinklammerfluch außer Gefecht zu setzen. „So geht das du dumme Gans.“, sagte sie grinsend. Sie ging weiter und dann zog der Nebel auf vor dem James sie gewarnt hatte. „Okay, wie war das? Das ist alles nicht echt!“ Rachel bekam eine Gänsehaut, als sie sich in dem dichten Nebel wiederfand. Wie zuvor James konnte auch sie kaum etwas sehen, als dann der Nebel etwas dünner wurde erstarrte sie fast vor Angst. Sie befand sich in einem kleinen quadratischen Raum. Es gab keine Türen und keine Fenster. Sie war eingesperrt. Ihr erster Gedanke war – Sie musste hier raus! Aufgrund eines Erlebnisses in ihrer Kindheit hatte sie panische Angst eingesperrt zu sein. Bildete sie sich das nur ein, oder kamen die Wände und die Decke langsam näher? Der Raum wurde kleiner und kleiner. „Ganz ruhig! Das ist nicht echt! Das bilde ich mir alles nur ein!“, ihre Stimme klang zittrig. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Rachel schloss die Augen um den Raum nicht zu sehen. Sie besann sich darauf, dass ihre Freunde auf sie zählten und sie wollte sie nicht enttäuschen. Sie mussten gewinnen um Joshua eins auszuwischen.
 

„Das ist alles Illusion. Ich befinde mich in Wirklichkeit auf dem Quidditchfeld unter freiem Himmel.“, sagte sie zu sich selbst und als sie die Augen wieder öffnete war der Raum verschwunden und der Nebel löste sich langsam auf. Auf der anderen Seite des Flusses befand sich Lexy anscheinend noch im Nebel, da dieser noch recht dicht war. Rachel nutzte daher die wertvollen Sekunden um ohne Probleme über den reißenden Fluss zu kommen. Kaum war sie drüben angelangt tauchte Lexy aus dem Nebel auf. Diese sah so mitgenommen aus wie Rachel sich vorhin gefühlt hatte. Den Beinklammerfluch nahm ihr die Australierin scheinbar ziemlich übel, denn sie ging mit einem extrem wütenden Blick auf Rachel los. Es hagelte einen Fluch nach dem anderen und die beiden duellierten sich jetzt unterhalb des Baumes auf dem sumpfigen Feld. Der Boden bebte einmal kurz und die beiden unterbrachen ihr Duell für einen Moment. Plötzlich wurde Lexy zu Boden gerissen. Eine Wurzel oder Liane, Rachel konnte es nicht genau ausmachen, hatte sich um deren Beine geschlungen. Das sumpfige Feld war nicht harmlos, sondern beherbergte sogenannte Sumpfgeister. Kleine Wesen mit spitzen Zähnchen und langen wurzelartigen Gliedern, die wie eine Art Fangarme eingesetzt wurden. Bevor auch Rachel von ihnen attackiert wurde hechtete sie zur Seite und wehrte einen Angriff der Biester ab. Sie setzte einen Feuerzauber ein und kokelte die Wurzeln damit an. Lexy kämpfte sich ebenfalls langsam frei. Wütend fingen die Sumpfgeister jetzt an Matschkugeln zu werfen. Rachel nutzte die Chance und rannte auf den Baum zu, Lexy hatte jedoch schon die Verfolgung aufgenommen. Den Zauberstab zwischen die Zähne geklemmt begann die Schwarzhaarige hinaufzuklettern. Lexy’s blonde Mähne war dicht hinter ihr. Mit Hilfe eines Schlingenzaubers durch zauberstablose Magie gelang es Rachel ihre Gegnerin festzunageln. Lexy würde einige Augenblicke benötigen um sich zu befreien. Geschickt und flink wie eine Katze kletterte Rachel weiter nach oben so schnell sie konnte. Lexy fluchte und kämpfte mit den Schlingen, welche sie an Ort und Stelle hielten. Völlig außer Atem erreichte Rachel den Stein in der Baumkrone als Erste. Die Ränge jubelten über ihren Sieg. Das letzte Duell würde alles entscheiden. Rachel war stolz auf ihre Leistung und überrascht über sich selbst. Sie war sich ihrer Stärken im Duell so noch gar nicht richtig bewusst gewesen.
 

Als sie zurückkam warteten James und Sirius gespannt auf sie. Da die Jubelrufe bis zu ihnen vorgedrungen waren gingen auch sie von einem Sieg ihrer Mitschülerin aus. Ihr strahlendes Gesicht war Antwort genug. James war erleichtert, dass sie jetzt weiterhin eine Chance hatten und Sirius grinste sie an. „Hab ich doch gesagt, dass du das schaffst.“

„Joshua darf nicht gewinnen, hörst du!“, ihre blauen Augen fixierten die Grauen von Sirius. „Versprich mir, dass er nicht gewinnt!“

„Er wird nicht gewinnen, versprochen.“, erwiderte der Schwarzhaarige. „Sonst jammerst du mir bis zum Ende unserer Schulzeit die Ohren voll, weil du gezwungen warst mit ihm auszugehen. Das tu ich mir nicht an. Du zickst so schon genug rum.“ Diese freche Bemerkung konnte er sich nicht verkneifen und er grinste sie frech an. Normalerweise wäre sie ihm jetzt wütend an die Gurgel gesprungen, aber sie wusste, dass er es nicht böse meinte. Überhaupt hatte sich ihre Meinung über Sirius seit dem Abend als er sich schützend vor sie gestellt hatte etwas verändert. Baba kam und holte Sirius zum Duell mit Joshua ab.
 

„Drück mir die Daumen Baba.“, sagte Sirius zu dem Silberrücken, welcher ihm aufmunternd auf die Schultern klopfte.

Während er auf das Startsignal wartete grübelte er darüber nach was ihm der Nebel der Illusionen wohl zeigen würde. Was war seine größte Angst? Ihm kam ein Gedanke, aber den verdrängte er schnell wieder. Dann kam der Startschuss. Es war klar, dass Joshua alles geben würde um ihn zu schlagen und Sirius musste ebenfalls alles geben um ihn vom Sieg abzuhalten. Sie schleuderten sich die Flüche nur so um die Ohren und verfehlten einander nur knapp. Schnell war klar, dass das ein Duell ohne Rücksicht auf Verluste war. Ebenso schnell war klar, dass sie einander ebenbürtig waren, was Joshua rasend vor Wut machte. Sirius setzte unbewusst ein paar der Zauber ein, welche sein Vater ihm beigebracht hatte. Joshua hatte Mühe damit fertig zu werden und diese abzuwehren. Dann folgte das Feld mit dem Nebel der auch hier recht schnell aufzog. Sirius hoffte inständig, dass sich sein Gedanke von vorhin nicht bestätigte, doch dann stand sie vor ihm – Bellatrix. Im ersten Jahr hatte sie versucht ihn umzubringen und sie würde es jederzeit wieder tun, wenn sie die Gelegenheit dazu bekam. Seine größte Angst war die Unberechenbarkeit seiner Cousine. Obwohl sie nur eine Illusion war, wirkte sie täuschend echt. Wie sie da so dastand, fies grinsend, den Zauberstab in der einen Hand und mit der anderen spielte sie mit einer ihrer Haarsträhnen. „Du lebst ja immer noch! Deine Rückkehr nach England ist nicht geplant, also müssen wir das ändern…“, sagte sie mit ihrer Kleinmädchenstimme und richtete den Zauberstab auf ihren Cousin. „So einen Schandfleck wie dich muss man verschwinden lassen.“

Wie konnte er später nicht sagen, aber es gelang ihm irgendwie Bella verschwinden zu lassen. Hätte er nicht gewusst, dass sie eine Illusion ist, wäre ihm das vielleicht nicht gelungen. Fast zeitgleich gelang es Joshua den Nebel abzuwehren. Für einen Moment sahen sie sich hasserfüllt an, dann ging der Wettlauf weiter. Während sie beide den Fluss überquerten versuchten sie einander gegenseitig ins Wasser zu befördern, was keinem gelang. Die Sumpfgeister waren noch vom vorherigen Duell gereizt und warfen weiter mit Matschkugeln um sich. Sirius und Joshua achteten aber nicht wirklich auf die Biester, sie behielten einander fest im Blick und jagten sich Flüche um die Ohren. Durch den Unterricht seines Vaters war Sirius in der Lage es mit dem Australier aufzunehmen. Irgendwie war er ihm jetzt dafür sogar dankbar. Er setzte diese Zauber auch nur unbewusst ein, da es ihm ja widerstrebte solch grenzwertige Zauber einzusetzen. Jetzt war es ihm aber völlig egal. Er wollte Joshua besiegen – um jeden Preis! Auch Joshua ging aufs Ganze und setzte alles ein was sein Wissen hergab. Fast zeitgleich erreichten sie den Baum und kletterten hoch. Keinem von beiden gelang es den anderen durch Zauber abzuschütteln, ihre Hände griffen daher gleichzeitig nach dem Stein in der Baumkrone.

Am Boden musste durch einen Zauber geklärt werden ob es wirklich ein Unentschieden war. Sirius und Joshua gingen fast aufeinander los, weil der Australier das nicht einsehen wollte. Baba hatte Mühe sie voneinander fernzuhalten.

„Es ist eindeutig ein Unentschieden.“, sagte die Direktorin schließlich. „Sirius und Joshua haben zeitgleich den Stein berührt. Somit geht dieses Duell nach Punkten ebenfalls mit einem Unentschieden mit jeweils fünfundsiebzig Punkten für jeden aus. Hogwarts liegt also immer noch mit drei Punkten in Führung.“

Als hätte jemand eine Bombe hochgehen lassen jubelten die Zuschauer auf den Tribünen laut los. Sirius grinste Joshua triumphierend an. Er hatte sein Versprechen gegenüber Rachel gehalten. Joshua hatte nicht gewonnen und diese Niederlage schmeckte dem Australier ganz und gar nicht.
 

Spät am Abend sollte dann die letzte Aufgabe beginnen. Diese war gleichzeitig die schwerste und würde ihr ganzes bisher erlerntes Wissen fordern. Mit einem etwas mulmigen Gefühl begaben sich die sechszehn Hogwartsschüler zum Treffpunkt für die Prüfung.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück