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It's about to be legendary

Von Legenden und Helden
von
Koautor:  rotes_pluesch

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Rückkehr

Aaron

Gut vorbereitet waren sie weitergezogen und kamen dank der Pferde besonders gut voran. Ihr Ziel war 'die Mühle', wo sie Merthins Familie wieder treffen wollten. Sie kamen etwas schneller dort an als geplant, da sie zu Pferd natürlich schneller waren und Aaron hoffte, dass der Trupp auch schon dort war. Direkt hinter der Mühle lag ein kleines, sehr dichtes Waldstück, abgetrennt von einem großen Fluss, an dessen Ufer die Wassermühle kräftig arbeitete. Die Strömung war stark, aber im Uferbereich schwächer, sodass man zwar Schwierigkeiten haben dürfte, den Fluss schwimmend zu durchqueren, aber am Ufer entlang gehen war machbar. Es war Nachmittag und die Sonne färbte die breiten Wiesenflächen rund um den Fluss golden. Wenn es eine andere Situation wäre, wenn sie nicht gerade auf der Hut sein müssten, könnte man hier wirklich seine Sorgen für einen Moment vergessen. Aber wenigstens ein bisschen die Schönheit der Natur genießen zu können, war hoffentlich dennoch drin.

Je näher Merthin und Aaron der Mühle kamen, desto langsamer wurden sie, bis sie schließlich abstiegen und die Pferde zu Fuß weiter führten. "Wo genau treffen wir die anderen denn...?", fragte Aaron leise, während er sich weiterhin vorsichtshalber in der Umgebung umschaute. Gerade hatte Aaron dies ausgesprochen, ertönte ein leises "Hey ihr zwei, hier lang!", einer bekannten Stimme. Monty saß hinter ihnen auf einem Baum. Er winkte ihnen grinsend. Soldaten überwachten den Trupp. Schließlich hatte sich die Spur des Prinzen bei diesem zwischen den Zelten verloren.
 

Merthin

Die Pferde waren fit und wirkten gelöst… Vermutlich hatten die Tiere auch gespürt, dass ihr Besitzer negative Energie ausstrahlte.

Es war schon später Abend, als sie sich der Mühle näherten. „Wir müssen davon ausgehen, dass der Tross von deinem Vater überwacht wird“, sagte er zu Aaron, als er seinen Falben zügelte und abstieg. „Die Mühle liegt an einem Fluss, freie Sicht auf die Umgebung. Nur an einer Stelle ragt der Wald nahe an die Mühle heran, dort werden sie die Pferdekoppel aufgebaut haben. Ich glaube, wir sollten uns darüber einschleichen…“, erklärte er seinen Plan und ergriff wie automatisch die Hand des anderen. „Wir müssen vorsichtig sein…“
 

Und so liefen sie durch den Wald, führten die beiden braven Tiere hinter sich her und Merthin wartete angespannt auf bekannte Vogelstimmen, die ihm unter Umständen Informationen geben würden. Hin und wieder pfiff er selbst, lauschte, ob eine Antwort kam. Aber nichts… Als Aaron fragte, wo sie auf den Tross treffen würden, dachte er gerade darüber nach, die Pferde zurückzulassen, um sich zu Fuß leiser nähern zu können, als er Montys Stimme hörte und er sichtlich erschrak. Der Kerl hatte ihn sicher schon mehrmals gehört und sich den Spaß erlaubt, dass sie unter ihm durchgelaufen waren. Der lange Lulatsch ließ sich vom Baum gleiten und grinste sie an. „Ihr seid ganz schön laut dafür, dass dort vorne schon ein paar nette Freunde im Gebüsch warten…“, sagte er mit einem Grinsen in der Stimme, bevor Merthin auf seinen besten Freund zuging und ihn fest umarmte, ihn einfach ein wenig festhielt. Dieser klopfte auf den Rücken und erwiderte die Umarmung. „Ich hab dich auch vermisst, Kleiner…“ Er brauchte das gerade… „Schön dich zu sehen, Monty!“, sagte er und löste sich von ihm wieder. "Hey Aaron!", begrüßte der Jongleur nun auch den Prinzen. "Schön, dass ihr zusammen hier seid!" Merthin freute sich, dass Monty das so sagte - irgendwie. „Und ihr wurdet überwacht?“, fragte er dann aber nach. „Aber logo! Offenbar fehlt ihnen etwas Kostbares, - Monty blickte Aaron an – oder sie spüren, dass ihr beide Scharlatane seid…“ Monty grinste breit. „Marie meint, dass man euch beide spüren könnte, wenn man ein wenig darauf achtet. Daher hat sie mich heute losgeschickt, auf euch zu warten. Dabei habe ich nicht vor übermorgen mit euch gerechnet… Aber seid ein Par Stunden wusste ich auch, dass ich nicht umsonst warte.“ Monty hatte eine ähnliche Begabung wie Marie, nur noch nicht so stark ausgeprägt. Und er wusste von Merthins Fähigkeiten. Sie waren wie Brüder und hatten keine Geheimnisse voreinander - auch was seine Magie betraf. Und auch Marie redete offen mit Monty. Sicher hatte sie ihm auch erklärt, dass Aaron nicht irgendwer war, sondern auch jemand mit Magie im Blut. Dass er der Prinz war, würde sie aber sicher nicht verraten haben. „Dann will ich euch mal zu den anderen bringen. Ich dachte mir schon, dass ihr euch über die Koppel anschleicht. Das passt gut. Es wird bald dunkel sein, so dass niemand mitbekommt, dass ihr gekommen seid. Das Lager ist so aufgebaut, dass ihr beiden unbemerkt bleiben könnt, solange ihr nicht aus dem Kreis herausgeht…“ Merthin nickte. Einen Moment hatte er Angst gehabt, dass sie gar nicht ins Lager könnten, weil es zu gefährlich war, dass sie gesehen werden könnten. Dabei brauchte er dringend mal wieder eine Erdung durch Marie und Sarah…

Er blickte zu Aaron und lächelte aufmunternd. „Wird Zeit, dass wir mal wieder an einem Ort schlafen, an dem wir keine Angst vor dem Bösen haben müssen… Und ich freu mich schon, dass ich mal wieder etwas Warmes zu essen bekomme. Er ergriff erneut die Hand des anderen und sie folgten Monty zum Rand der Koppel, wo sie die Pferde absattelten und in die Koppel führten. Dann bahnten sie sich den Weg durch die Gruppe Pferde, die friedlich im Sonnenuntergang grasten.
 

Im Lager wurde Merthin freudig von allen begrüßt, aber er hielt sie nicht lange am Feuer auf, um das viele saßen. Er selbst steuerte mit Aaron sein Zelt an, das für sie bereits hergerichtet worden war. Er war müde und erschöpft, aber vor allem unendlich glücklich, zu Hause zu sein. Dennoch nutzte er den Moment Ungestörtheit, um sich zu Aaron umzudrehen und zu ihm zu treten. „Alles in Ordnung?“, fragte er nach und sah ihn fragend an. „Geht es dir gut? Was macht der Arm?“ Doch noch bevor der andere antworten konnte, stürmte Jenna ins Zelt, sprang auf ihn zu und hüpfte ihm kurzerhand auf den Arm. Merthin fing sie erschrocken auf und fand sich in einer innigen Umarmung wieder. Irgendwie war es ihm gerade etwas unangenehm, aber er sagte nichts. Eigentlich freute er sich ja, sie zu sehen. „Schön, dass du wieder da bist, Merthin!“, sagte sie und grinste ihn an, blickte dann zu Aaron und ihr Lächeln erstarb. Merthin ließ sie von seiner Hüfte hinuntergleiten. „Bleibst du?“, fragte sie nun Merthin und sah wieder nur diesen an. Merthin fiel auf, dass sie Aaron gar nicht begrüßt hatte. „Wir werden nicht lange bleiben, aber ein paar Tage Kraft tanken wird wohl drin sein“, erklärte er und sie nickte langsam. „Marie ist bei Falk. Sie würden euch gerne sehen…“, richtete sie ihm nun aus, weswegen sie eigentlich gekommen war. Merthin nickte und sah zu Aaron. „Dann lass uns mal gehen…“
 

Aaron

Auch Aaron erschrak etwas, als jemand sehr unverhofft neben ihnen auftauchte. Aaron hatte die ganze Zeit einfach zu sehr auf die Umgebung und auch auf Merthin geachtet, welcher mit Vogelrufen immer wieder versucht hatte Kontakt zu seiner Familie aufzunehmen. Bisher hatte keiner geantwortet gehabt, doch anscheinend waren seine Bemühungen dennoch nicht umsonst gewesen. Monty hielt sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor sie in einen Hinterhalt laufen konnten, den die königlichen Soldaten in der Nähe aufgestellt hatten. Die ganze Schausteller Truppe brachte sich damit in Gefahr, dass sie Merthin und Aaron in ihre Mitte ließen und dennoch schien es in diesem Punkt keinerlei Diskussion zu geben.

Erfreut beobachtete Aaron, wie Merthin seinen Freund umarmte und dieser ganz offensichtlich nicht minder glücklich über ihr Wiedersehen war. Ihre Nähe war offensichtlich und das verleitete Aaron zu einem ebenso glücklichen lächeln. Auch wenn Merthin ein Freigeist war, so hatte er immer ein Zuhause, zu dem er gern zurückkehrte, mit vielen Menschen, die ihm wichtig waren. Wenn man bedachte, dass der Blonde seine wahren Eltern und Wurzeln gar nicht kannte, war dies ein unbeschreibliches Glück für ihn. Ein bisschen überrascht war Aaron, als auch er eine Begrüßung von Monty erhielt, die er sogleich mit einer höflichen Handbewegung erwiderte. Aaron hatte gar nicht nachgedacht, sondern seine erlernte Höflichkeitsbegrüßung angewandt, dabei hatte er gar nicht so distanziert wirken wollen, erst recht nicht, nachdem er gesehen hatte, wie vertraut Merthin mit ihm umging. "Hey..!", erwiderte Aaron daher noch locker, so, wie Monty auch ihn begrüßt hatte, in der Hoffnung, dadurch wieder etwas Distanz rauszunehmen. Aaron wollte sich mit Merthins Freunden und Familie gut stellen, irgendwie war es ihm wichtig, von ihnen akzeptiert und anerkannt zu werden.

Fest umschloss Aaron wieder Merthins Hand und lief hinter ihm und Monty her, direkt über die Koppel, wo sie ihre Pferde zu denen des Trupps stellen konnten. Aaron dachte in diesem Moment auch nicht darüber nach, das dies für sehr aufmerksame Soldaten ein Indiz sein könnte, wenn plötzlich zwei Pferde mehr auf der Koppel standen als die ganze Zeit zuvor. Mit einem guten Gefühl von Sicherheit folgte Aaron danach weiter den beiden anderen über die Koppel auf den Rastplatz der ganzen Gruppe zu. "Ja, das wäre angenehm. Hätte auch ein bisschen Hunger", antwortete Aaron nun ein bisschen verspätet auf Merthins Worte mit einem Grinsen.

Im Lager selbst herrschte eine angenehme Stimmung, die Begrüßung von Merthin war herzlich und auch Aaron bekam nette Worte zum Gruß gesagt. Der Prinz hatte dabei gar nicht das Gefühl, dass er ja eigentlich fremd war und erst das zweite Mal bei der Gruppe als Gast zugegen war. Auch das war ein wesentlich Unterschied zu der Gesellschaftsschicht, aus der er stammte, da blieb man auch nach vielen gemeinsamen Feierlichkeiten auf gewisse Weise immer ein Fremder. Aaron würde wohl noch ein bisschen brauchen, bis er sich daran gewöhnt haben würde, dass das einfache Volk keinen wirklichen Unterschied zwischen den Menschen machte und gewiss wären sie auch gegenüber Adligen anders, wenn die Adelsgesellschaft mehr von ihrer Distanz abbauen würden.

Nach der Begrüßung war Aaron froh, dass er Merthin zu dessen Zelt folgen konnte, wo sie wieder unter sich waren. Sogleich wandte sich Merthin ihm zu und fragte sehr fürsorglich nach Aarons Befinden, was diesen schon ziemlich verlegen machte. Leider kam er nicht zu einer Antwort, denn gerade, als er den Mund geöffnet hatte, stürmte wer anderes ins Zelt, hechtete an Aaron vorbei, wobei dieser ein Stück zur Seite gedrückt wurde und im nächsten Moment sah Aaron bloß noch rotes Haar und eine kleine, schlanke Gestalt eng an Merthin hängen. Nun, Aaron hatte ja nun mehrfach mitbekommen, das man sich hier allgemein näher kam, als die Etikette es besagte, aber das war irgendwie noch eine Stufe mehr. Sachte legte Aaron seinen Kopf schief, während er die Szene vor sich betrachtete und überlegte schon, ob er etwas verpasst hätte, als sie ihren Blick zu Aaron schweifen ließ. Sogleich richtete sich Aaron wieder gerade auf und erhob genau wie bei allen anderen seine Hand zum Gruß, doch anstatt einer Erwiderung der Geste, erstarb ihr Grinsen und sie wandte sich wieder Merthin zu. Verwirrt von dieser Abweisung blieb Aaron still, während die beiden noch kurz redeten. Es war ja nicht so, dass Aaron abweisende Leute nicht schon zu genüge kennen gelernt und mit ihnen umzugehen gelernt hätte, aber im Vergleich zu den anderen im Lager war das ein auffällig anderes Verhalten. Sonderlich angenehm war es zudem wirklich nicht mitanzusehen, wie sie sich an Merthin rangeschmissen hatte, nicht nur, weil es Aaron von Haus aus nervös machte, Intimität in vielen Formen mitzuerleben, da war einfach irgendwie noch was anderes.

Zum Glück wurden sie dann zu Falk Rosario, dem Oberhaupt der ganzen Truppe, gerufen, wo Aaron jetzt wirklich wesentlich lieber war.
 

Merthin

Falk begrüßte sie und machte Aaron klar, dass er hier ein gern gesehener Gast war. Er erklärte ihnen die Lage hinsichtlich der zwei Soldaten, die sie beobachteten. Dann fragte er sie nach ihrer bisherigen Reise. Merthin wusste, dass Marie und Falk mehr wussten, als sie je kommuniziert hatten, dennoch hielt er sich zurück Er hatte noch immer keine Gelegenheit gehabt, mit Aaron darüber zu reden, was jener bereit war, zu verraten. Und irgendwie fühlte er sich im Moment ihm verbundener als Falk. Daher antwortete er nicht konkret auf die Frage, sprach nur davon, dass sie ein paar unschöne Begegnungen gehabt hätten. Er wollte erst mit Aaron alleine reden, was Falk wohl auffiel, denn er entließ sie wieder.

Als sie wieder vor das Zelt traten, hatte er endlich die Möglichkeit und so ergriff er wieder Aarons Hand und zog ihn ein Stück weiter in Richtung Koppel. „Entschuldige“, sagte er leise und blickte den anderen in der Dunkelheit an. Der Mond schien hell und so konnte er im Dunklen gut die Augen des anderen sehen. „Wir haben zu wenig darüber gesprochen, wie du es handhaben möchtest, was das betrifft, was wir erfahren haben und wissen. Und vor allem, wie du mit deinen Fähigkeiten umgehen möchtest. Ich hoffe, ich habe dich nicht schon irgendwie verärgert…“
 

Aaron

Das Gespräch lenkte die Gedanken ab und bot Vertrautes, da Falk immernoch so angemessen höflich mit Aaron sprach, auch wenn dies im ersten Moment seltsam für Aaron war, nach all der lockeren Mundart mit Merthin. Inzwischen ahnte auch Aaron, dass Falk von seiner Herkunft wissen musste, aber vielleicht war das auch ganz gut so. Umso überraschender aber war es, das Aaron von ihm offiziell als willkommener Gast empfangen worden war. Es wirkte nicht wie reine Höflichkeit verbunden mit Loyalität dem Königshaus gegenüber, es musste andere Gründe haben.

Aaron war froh, dass Merthin nicht zu viel verriet und oberflächlich in seinen Erklärungen blieb. Sie würden noch besprechen müssen, wieviel sie anderen mitteilen wollten und was sie lieber für sich behalten sollten. Merthin schien genauso zu denken, denn direkt nach dem wichtigen Gespräch zog dieser Aaron Richtung Koppel, wo sie erneut unter sich sprechen konnten. Die Schönheit dieser Nacht hatte sich vorhin schon angekündigt, denn genauso, wie die untergehende Sonne alles vergoldet hatte, so tauchte der Vollmond die Landschaft nun in sein weißes Licht, das die Dunkelheit soweit vertrieb, sodass Aaron keinerlei Schwierigkeiten hatte, Merthin vor sich zu sehen.

Merthin sprach sanft und fürsorglich, zeigte Achtung und Interesse an Aarons Meinung und bezog ihn mit ein, das beeindruckte Aaron nicht nur, sondern ließ ihn tief aus seinem Innersten Glück empfinden. "Ich würde mich wohler fühlen, wenn nur wenige Menschen von meinen Fähigkeiten wüssten. Seit ich von deiner Magie weiß, gefühlt habe, wie viel Gutes deine Kraft ausstrahlt, habe ich ein anderes Bild meiner eigenen Magie erhalten und so konnte ich sie dir schließlich offenbaren. Doch nicht jeder ist von Magie auf diese Weise berührt wie ich es war und es auch jetzt noch jedesmal aufs Neue bin", sprach Aaron leise und ehrlich. Er hatte das Gefühl vollkommen offen zu Merthin sein zu können, da dieser sich so um ihn kümmerte, in mehrere Hinsicht. Vielleicht trug nicht nur die anmutige Natur dazu bei, dass Aaron nun die Hand des Blonden erhob und sich selbst an die Wange führte, sondern auch dessen offene Zuwendung für den Prinzen. Leicht drückte Aaron sich Merthins Hand seitlich an die Wange, lehnte seinen Kopf in dessen Handfläche, behielt dabei den Blick in Merthins helle Augen, die im leichten Licht vom Mond noch besser zur Geltung kamen. "Ich weiß, du bist immer auf meiner Seite und ich vertraue deinem Urteilsvermögen", begann Aaron zu sagen, schien sich Merthin doch Sorgen zu machen, dass er falsch gehandelt hatte. Aber dem war absolut nicht so. "Du-", wollte Aaron noch klar sagen, dass Merthin richtig gehandelt hatte und sie den dämonischen Part aus ihren Erzählungen an andere lieber raus lassen sollten und Aaron demnach auch nicht verärgert war, als ihm das Wort abgeschnitten wurde. Jenna war zu ihnen getreten und stemmte die Hände in die Hüfte. "Merthin, ich hab dich gesucht", sprach sie nun und Aaron ließ etwas erschrocken die Hand des anderen los. Jenna hatte sich so nahe zu ihnen gestellt und schien sich vor Aaron schieben zu wollen, um im Blickfeld des Blonden zu stehen und so dessen Aufmerksamkeit zu erhalten. Aaron blieb nichts anderes über als einen Schritt zurück zu treten. "Lass uns einen Trainingskampf machen, ich habe eine neue Technik entwickelt, während du unterwegs warst", schlug sie vor. Jenna hatte während dem Treffen mit Falk ein Stück Abseits gewartet und war ihnen gefolgt, als Merthin und Aaron das Zelt des Oberhauptes verlassen hatten. Ob sie von Anfang an vorgehabt hatte, mit Merthin zu trainieren, da sie früher auch gerne mal m Mondlicht noch zusammen trainiert hatten, oder ob sie das nun als Ausrede dafür nahm, den Moment der beiden Magier zu unterbrechen, blieb wohl ihr Gehemnis. Zumindest war offensichtlich dass sie Merthins Aufmerksamkeit haben wollte, besonders in den Momenten, wo er diese Aufmerksamkeit Aaron schenkte. "Wäre nicht morgen besser geeignet?", sprach Aaron. Immerhin war Merthin gewiss auch erschöpft, wollte vielleicht noch eine Kleinigkeit essen und dann ins vertraute Bett schlüpfen. Am nächsten Tag hätte er gewiss viel mehr Konzentration und Kraft für einen Übungskampf als jetzt. Aber Jenna ignorierte das Gesagte des Prinzen, blickte einfach weiter Merthin an, dem sie mit ihrem besten 'Bitte, bitte' Blick in die Augen schaute. "Komm schon, Merthin.", fügte sie nochmal etwas eindringlicher hinzu.
 

Merthin

Es waren kleine Dinge, an denen Merthin deutlich spürte, dass Aaron noch immer unsicher war, wenn es um den Kontakt mit anderen außer ihm ging. Die etwas fehl am Platze wirkende Begrüßung Montys, die stille und höfliche Zurückhaltung bei Gesprächen mit anderen, sein aufmerksamer Blick… Vielleicht lag es aber auch daran, dass Merthin das Gefühl hatte, sich um Aaron kümmern zu wollen, für ihn da zu sein in dieser ihm fremden Welt. Es war anders als beim letzten Mal, wo es ihm fast ein wenig egal gewesen war, ob sich Aaron hier wohl fühlte oder nicht. Damals hatte er ihn als einen von den reichen Schnöseln gesehen, die sich für etwas Besseres hielten. Das war jetzt wahrlich nicht mehr so. Und er war Aaron dankbar dafür, dass er versuchte, auch was seine Familie und Freunde betraf lockerer zu werden. In ihrer ungewissen Zukunft war seine Familie vermutlich das, worauf er sich wirklich verlassen können musste und wem er wirklich vertraute. Aaron hatte auch sein Vertrauen und er würde sich auf ihn verlassen müssen. Aber noch war nicht vergessen, woher jener kam, was ihn sein Leben lang geprägt hatte und auch die Angst, dass der Prinz sich seinem Vater mehr verpflichtet fühlen würde, als er das jetzt vielleicht selbst sagen würde, war noch immer in Merthins Herzen, auch wenn die Furcht davor in den vergangenen zwei Tagen gesunken war. Sie hatten schließlich schon Seite an Seite gegen das gekämpft, war durch König Corvos Machtgier hervorgebracht worden war. Jetzt sah er mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen gerne zu, wie Aaron sich hier bewegte, seinen Freunden gegenüber. Und er rechnete ihm den Willen, sich integrieren zu wollen, hoch an.

Merthin freute sich, wieder hier zu sein, fühlte sich wieder entspannter, sicherer. In den letzten Tagen war er ständig unter Hochspannung gewesen, was ihm aber jetzt, da er einfach mal ausschnaufen konnte, weil er wusste, dass andere auf sie aufpassten, deutlich auffiel. Er spürte, wie müde er war, dass sein Körper dringend Erholung brauchte – und dass er sie hier bekommen würde. Und doch war da auch ein wenig Wehmut danach, allein zu sein mit Aaron. Sie hatte auf niemanden Rücksicht nehmen müssen und wurden auch nicht ständig beobachtet und… unterbrochen. Sie hatten offen miteinander sprechen können, was sie nun aber nachholten. Der Akrobat nickte, als Aaron seine Vermutung bestätigte, dass er nicht zu viel Wind um seine Fähigkeiten machen wollte. Es war generell besser, wenn man ihn vielleicht auch ein wenig „unterschätzte“. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als jener seine Magie als positiv beschrieb und dass er dadurch auch zu seiner Magie eine andere Einstellung erhalten hatte. „Da hast du recht. Zumal ich heute auch deutlich gespürt habe, dass diese Kraft auch unberechenbar werden kann. Das Feuer in der Scheune wütete voll Hass, ich hätte keine Chance gehabt, es einzudämmen oder unter Kontrolle zu bringen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es mich mit den Gefangenen hatte entkommen lassen, bevor es wirklich zerstörend gewesen war." Einen mimen stützte er. Ob in dem Feuer sich die negative Energie des Dämons entladen hatte? War der Dämon ein Feuerdämon gewesen? Hatte die Berührung deshalb so auf seiner Haut gebrannt? Er schon den Gedanken beiseite. "Unsere Magie hat Gutes und Schlechtes an sich. Aber es freut mich zu hören, dass du ein positives Gefühl bei der meinen hast. Wir haben beide ja schon gesagt, dass wir trainieren müssen… Mal sehen, inwiefern das vielleicht sogar hier möglich ist. Aber wir müssen es unbedingt machen, gerade weil du deine Macht so lange unter Verschluss gehalten hast. Als ich jünger war und meine Fähigkeiten erst entdeckt habe, hatte mich Marie gewarnt, sie zu verstecken. Sie sagte, dass die Magie das als Kränkung empfinden konnte und sich dadurch auch gegen ihren Besitzer richten kann. Ich möchte nicht, dass das bei dir passiert und du irgendwann gegen dich selbst kämpfen musst…“ Als Aaron seine Hand an seine Wange führte, war Merthin etwas überrascht, aber es war ihm nicht unangenehm. Er ließ es zu und spürte durch die Berührung jene Ruhe in sich, die Aaron so oft auf ihn hatte. Reflexartig strich sein Daumen sanft über die Wange des anderen, während er seinen Blick erwiderte. „Danke“, sagte er leise, als der andere ihm sein Vertrauen aussprach und erwischte sich dabei, wie er auf die Lippen des anderen blickte und das Gefühl hatte, diese küssen zu wollen. Er schluckte, als er merkte, dass diese Situation hier gerade in eine Richtung lief, die etwas in seinem Inneren kribbeln ließ. Ob Aaron wusste, wie schön er war?

Merthin erschrak fast zu Tode, als Jenna mit einem Mal neben ihnen auftauchte und sich… ja… irgendwie zwischen sie beide drängte. Sein Herz klopfte schwer gegen seine Brust und es fühlte sich ein wenig so an, so als sei er bei etwas Verbotenem erwischt worden. Irritiert, woher sie so plötzlich unbemerkt gekommen war, blickte er Jenna an, während Aaron seine Hand bereits losgelassen hatte und zurückgetreten war. So ganz umriss er die Situation noch nicht, aber er merkte, dass es ihn störte, dass seine langjährige Freundin und Wegbegleiterin hier so auftrat. Doch er wollte sie auch nicht verärgern. Schließlich war sie ihm wichtig. War Monty sein Bruder, so war Jenna seine Schwester – wobei ihm später bewusst werden sollte, dass sie darüber hinaus offenbar sich immer noch mehr erhoffte.

„Jenna“, begann er langsam, unsicher, was er wollte. Tatsächlich interessierte es ihn, welche Technik sie erlernt hatte, aber andererseits wollte er eigentlich heute nur noch etwas essen und dann in sein Bett kriechen… „Das klingt spannend“, sagte er nun und meinte das auch wirklich so, „aber ich bin hundemüde und schon seit Sonnenaufgang auf den Beinen. Du hast keine Ahnung, was ich heute schon erlebt habe und eigentlich will ich einfach nur noch etwas essen und schlafen. Aber morgen früh trainieren wir gleich! Versprochen. Das wird mir gut tun…“ Er lächelte sie an, hatte sich wieder gesammelt und ergriff ihre Hand, um sie ein wenig zu besänftigen, denn ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. „Komm und leiste uns Gesellschaft, während wir essen. Ihr müsst mir noch erzählen, was die Soldaten gemacht haben…“ Merthin sah Aaron an und er fühlte sich etwas komisch. „Lass uns zum Versorgungszelt gehen. Ich habe vorhin gerochen, dass es frisches Brot gibt und bestimmt ist noch eine Suppe da…“ Er lächelte den anderen an und hoffte, dass er auf Jenna nicht böse war… Aber wieso eigentlich? Irgendwie war das eine ungewohnte Situation für ihn, sehr ungewohnt. Was war nur los mit Jenna, dass sie hier so auftrat?
 

Aaron

Magie zu unterdrücken bedeutete eine Kränkung der eigenen Energien im Körper? Konnten so im Grunde positive Energien entarten? Merthins Beispiel mit der brennenden Scheune zeigte, wie überwältigend mächtig die Elemente waren und wie viel Selbstbeherrschung und Power es einem Menschen abverlangte, diese immense Energie unter Kontrolle halten zu können. Wenn sie trainierten, ihre Magie nicht nur kontrollierter einzusetzen, sondern die eigene Kraft auch zu respektieren und diese Macht auch nicht für Anderes zu missbrauchen... wäre es ihnen dann möglich, selbst solch starke Ausbrüche der Elemente unter Kontrolle zu halten? Dass Merthin selbst ein solches Inferno aus Flammen befehligen könnte...? Diese Gedanken waren teilweise beängstigend. Eine solche Macht zu führen, bedeutete Verantwortung und ein Leben im Einklang mit sich selbst. Konnte sein Vater, König Corvo, etwa genau das nicht bringen? War ihm diese Macht zu Kopf gestiegen, die die Magier ihm bieten konnten...?

Die selbst von Aaron herbei geführte Berührung von Merthins Hand an seiner Wange ließ ihn auch diese Sorgen für den Moment vergessen. Merthins Blick und sein leichtes Streicheln mit dem Daumen ließ ihn das Gefühl bekommen, dass sie sich allem stellen könnten, was da noch auf sie wartete. Ja, es war beängstigend. Aber mit Merthin zusammen wollte Aaron sich dieser Angst stellen und sie überwinden. Auch diese Gedanken brachten Aaron näher an Merthin heran, auch wenn der Prinz selbst nicht richtig merkte, wie sehr er Merthin mit jedem Tag mehr heranließ. Auch in diesem Moment hatte sich das Bedürfnis nach Nähe und Halt, doch war ihnen dieser Moment nicht gegönnt.

Jenna hatte die Szene gezielt unterbrochen, wahrscheinlich hatte sie nicht mit ansehen können, wie die beiden Nähe aufgebaut hatten. Aber wie Aaron sich schon gedacht hatte, war auch Merthin dafür, erstmal auszuruhen und das Training auf den nächsten Tag zu verschieben. Das gefiel Jenna sichtlich nicht, aber der Blonde ließ sie dennoch nicht einfach abblitzen, sondern bot ihr an, gemeinsam zu essen. Eigentlich wüsste Aaron keinen Grund, warum er dagegen sein sollte. Jenna mochte sich zwar körperlich zwischen sie drängeln, aber das änderte nichts an ihrer Verbundenheit. Nur... warum fühlte sich Aaron dann trotzdem unwohl? Das kleine Lächeln von Merthin erwiderte Aaron dennoch. Jener sollte nicht denken, dass Aaron sich wegen Jennas komisches Verhalten blöd fühlen würde. Nein, dem war ganz und gar nicht so... kein bisschen...
 

Merthin

Sie liefen schweigend hinüber zum Versorgungszelt und Merthin hatte das Gefühl, dass das hier alles ungut war. Vor dem Zelt, ließ er Jennas Hand los, die diese aber ihrerseits nicht losließ, so dass er sie irritiert wieder ergriff. Sie betraten das Zelt und Merthin sah, dass Monty bereits hier war, und ihnen etwas zu essen noch einmal erwärmt hatte. Sein bester Freund hob eine Augenbraue, als er seine und Jennas Hand erblickte. „Da hat wohl jemand Angst, dass das selbsternannte Eigentum abhandenkommt…“, kommentierte er trocken und Merthin warf ihm einen strafenden Blick zu. Musste er Jenna so direkt angehen? Wobei… Wie meinte Monty das? „Halt du mal die Klappe!“, schnauzte Jenna den hageren Mann auch direkt an. Merthin ließ nun etwas nachdrücklicher ihre Hand los, sah sie nicht an und ergriff den Brotkorb, während Monty zwei Schüsseln mit Suppe füllte. Merthin drehte sich zu Aaron. „Nimmst du uns zwei Becher Wasser mit?“, bat er ihn und lächelte ihn an. Dann wartete er, bis jener das Wasser aus dem Krug eingeschenkt hatte und gemeinsam gingen sie hinaus an einen der Tische. Noch bevor Merthin sich entscheiden konnte, wohin er sich setzen wollte, zog Jenna ihn neben sich auf die Bank und zwar so, dass Aaron sich gewiss nicht würde zu ihm setzen können. Dafür deutete Merthin ihm, er solle sich doch ihm gegenüber setzen. Schließlich war Aaron unsicher, das hatte er gemerkt. Ihn allein stehen zu lassen, nur weil bei Jenna die Hormone verrückt zu spielen schienen, störte ihn. So langsam begriff er, was hier Sache war. Und es überforderte ihn in gewisser Weise. Denn dass Jenna ihm einmal wirklich ein eindeutiges Angebot gemacht hatte, war ihm klar. Aber damals hatte er – so dachte er zumindest – ihr klar gemacht, dass er nicht bereit sei, eine feste Beziehung einzugehen. Warum führte sie sich jetzt so auf, als könnte Aaron ihr irgendetwas streitig machen?

Merthin versuchte Jenna so gut es ging zu ignorieren und aß in Ruhe seine Suppe. Monty kam nun auch dazu und setzte sich neben Aaron. „Ich hoffe, es schmeckt euch“, sagte er, um die Stimmung etwas zu lockern. „Wisst ihr schon, wie lange ihr bleibt?“ Monty war von Sarah und Marie angewiesen worden, dass er die Information streuen sollte, dass Aaron Merthin um Geleitschutz gebeten hatte. Was wirklich hinter all dem steckte, wusste er nicht. Aber er spürte mehr als ihm lieb war und wusste, dass er es lieber auch nicht so genau wissen wollte.

„Mich würde ja vor allem interessieren, warum wir auf unseren besten Feuertänzer verzichten müssen, nur weil Herr Castro – sie sprach es etwas abfällig aus - nicht allein auf sich aufpassen kann“, schaltete sich Jenna ein. „Und mir ist auch nicht klar, wieso ich nicht auch mitgehen darf.“ Merthin seufzte innerlich, blickte dann Monty an. „Wir bleiben maximal drei Tage“, sagte er und sah kurz zu Aaron. „Und die Aufgabe, für die Aaron mich braucht, sollte nicht zu viel Aufsehen erregen. Daher wäre eine Kriegerin sicherlich nichts, was uns hilft, unerkannt durch das Land zu reisen.“ Es klang vermutlich etwas bissiger als beabsichtigt. Aber Merthin war genervt. Dass Jenna sich angegriffen fühlte, war vorprogrammiert. „Nur weil diese beschissene Gesellschaft noch nicht begriffen hat, dass Frauen Männern in nichts nachstehen, errege ich Aufmerksamkeit. Aber mir ist das komplett egal! Ich nehme es mit den meisten Männern mit Leichtigkeit auf!“, fuhr sie ihn direkt an und Merthin blickte nun doch zu ihr. „Das weiß ich, Jenna. Aber darum geht es hierbei gar nicht!“, knurrte er und wollte noch etwas sagen, ließ es aber dabei. Er wollte sie nicht noch mehr verärgern, als er es offensichtlich ohnehin schon tat. Nun sah er kurz hinüber zu Aaron, blickte ihn einen Moment an, als wollte er sich zum einen entschuldigen für dieses Thema, zum anderen abschätzen, ob jener genervt war. Dann wandte er sich wieder der Frau neben ihm zu, die offenbar das Bedürfnis hatte, ihn ständig anzufassen, weil sie begonnen hatte, mit seinem Hemdsaum zu spielen. „Ob du es mir glaubst oder nicht, Jenna. Die Aufgabe, die mir Aaron gegeben hat, ist sehr wichtig. Ich ärgere mich nicht darüber, diese Reise antreten zu müssen.“ Damit aß er weiter und hoffte, dass er nun etwas Ruhe haben würde.
 

Aaron

Aaron folgte den beiden zum Versorgungszelt und fühlte sich ein bisschen wie das dritte Rad am Wagen. Jenna hielt Merthins Hand umfasst und schien nicht gewillt, diese wieder loszulassen. Natürlich könnte Aaron einfach Merthins zweite Hand ergreifen, aber in Anbetracht dessen, das Jenna und Merthin gut befreundet waren, hatte er als Gast weniger Befugnisse. Aaron wollte sich ja auch nicht zwischen die Freundschaft der beiden stellen, diese bestand wesentlich länger als seine eigene Freundschaft mit Merthin, auch wenn Aaron mehr und mehr das Gefühl bekam, Merthin schon wesentlich länger zu kennen. Dass dies auf gewisse Weise sogar stimmte, da sie sich ja bereits als Kleinkinder durch ihre magische Verbindung gefunden hatten, konnte der Prinz jedoch nicht wissen.

Montys Kommentar wegen dem Händchen halten der beiden langjährigen Freunde überraschte Aaron. Vorhin im Wald, als sie von Monty aufgegriffen worden waren, hatten der Prinz und Merthin sich auch an den Händen gehalten, dazu hatte dieser Strahlemann aber nichts gesagt. Und wie hatte er das mit dem 'Eigentum' gemeint? Damit war diese ganze Show, die diese rothaarige Frau an den Tag legte, aber noch lange nicht vorbei. Nun verhinderte sie durch geschickte Platzwahl, dass sich Aaron neben Merthin setzen konnte, was diesen gleich mal verunsicherte. Aaron ägerte sich ein bisschen über sich selbst, dass er so verloren schien, nur weil seine Bezugsperson mit jemand anderem beschäftigt war. Trotzdem ließ Aaron ihn nicht im Regen stehen, sondern deutete ihm den Platz gegenüber, wo sich Aaron auch sogleich hinsetzte. Die beiden Gläser Wasser stellte Aaron auf den Tisch und begann die warme Suppe zu essen, die wirklich lecker war. Seine Blicke konnte er dennoch nicht von der Szene vor sich abwenden, saßen die zwei ja auch direkt in seinem Blickfeld.

Man merkte schon an Jennas Wortwahl und Ausdrucksweise, dass sie keine hohe Meinung von Aaron hatte. Aaron dachte, dass sie wahrscheinlich so verärgert war, weil sie auch wusste, dass Aaron aus dem Adel stammte und es ihr missfiel, dass einer der ihren für ihn arbeitete, mit ihm reiste, sein Leben riskierte, um ihm Schutz zu bieten. Dem Prinzen war diese Geschichte recht, allerdings war es da schwer zu erklären, warum es ausgerechnet Merthin sein musste, den Aaron brauchte. Unbestritten war er auch ohne Magie ein guter und geschickter Kämpfer, aber das traf in gewisser Weise wohl auch auf Jenna zu, die ihren Standpunkt auch sofort mehr verdeutlichte. Sie wollte als Frau genauso anerkannt werden wie jeder Mann mit ihren Fähigkeiten, verständlich, aber darum ging es nunmal wirklich nicht. "Ich brauche Merthin nicht, weil er ein Mann ist. Es ist wie.... du... sagtest, er ist der Beste", mischte sich Aaron nun auch ins Gespräch ein. Er hatte sich sehr zusammen gerissen, Jenna zu duzen. Sie machte es ihm nämlich wirklich nicht leicht diese Distanz zu überwinden, da sie selbst sehr abweisend zu Aaron war. Aber Aaron wollte das nicht noch weiter verstärken, daher seine Bemühungen sie auf höfliche Weise, die nicht zu überzogen wirken sollte, zu beruhigen. "Soll ich mich dadurch jetzt besser fühlen?", pampte Jenna Aaron daraufhin an, welche verärgert war, dass Merthin sie wegen ihrer Weiblichkeit nicht dabei haben wollte. So glaubte sie jedenfalls. Es gab wieder einen Moment, an dem Aaron sein Herz ein bisschen hüpfen spürte, nämlich bei Merthins Aussage, dass die Aufgabe, die Aaron ihm gegeben habe, sehr wichtig sei und er sich nicht ärgere, diese gemeinsame Reise unternehmen zu müssen. Aaron ging es genauso. Mit einem glücklichen Lächeln schaute er Merthin an, welcher aber auch Blicke von Jenna erhielt, die allerdings weniger glücklich ausfielen.

"Wenn die Aufgabe so wichtig ist und du unbedingt reisen willst, dann nimm mich als Verstärkung mit dir!", versuchte sie es erneut. Aaron runzelte ein bisschen die Stirn. Ihm kam es immer weniger so vor, als wolle sie helfen, viel mehr wollte sie wohl in Merthins Nähe bleiben. Immerhin müsste sie, wenn es ihr wahrlich ums Helfen ginge, Aaron anbetteln, sie mitzunehmen und als zweiten Beschützer einzustellen, nicht Merthin. "Was würdest du dann machen, wenn ihr in eine brenzlige Situation geratet und du müsstest entscheiden, ob du Aaron oder Merthin aus der Patsche hilfst? Für den jeweils anderen würde die Zeit nicht mehr reichen", stellte nun Monty eine sehr ruhige Zwischenfrage, woraufhin er sich ziemlich giftige Blicke von Jenna einfing. Ihre Antwort war gewiss klar, sie würde Merthin wählen, ohne Wenn und Aber. Ihr Job als Beschützerin würde aber eine andere Entscheidung verlangen. Natürlich war das eine ungerechte Frage, aber es verdeutlichte ihre Intention hinter diesem Wunsch mitzukommen. "Wenn ich mitkäme, würde es gar nicht erst soweit kommen!", antwortete sie selbstbewusst, aber auch ausweichend. Sie wandte sich wieder Merthin zu. "Wenn ich dich erinnern darf... als wir die Brüder Witschnost erledigt haben, da warst du es, der strikt dagegen gewesen war, einem Mann wie ihm zu helfen. Und jetzt sagst du, dass es eine mega wichtige Aufgabe sei, ihn alleine zu beschützen?", Jenna schien das wirklich ausdiskutieren zu wollen, Merthin überzeugen zu wollen, dass er nicht zu viel Vertrauen in Aaron legen sollte. Sie konnte nicht akzeptieren wieder zurückbleiben zu müssen. Jenna hatte schon lange Gefühle für Merthin, die Abweisung hatte nichts daran geändert. Ihre Hoffnung, mit der Zeit vielleicht doch noch zu Merthin durchzudringen, war groß gewesen. Und jetzt tauchte irgendein milchgesichtiger Oberständler auf und machte Merthin schöne Augen, was sich dieser auch noch gefallen ließ. Nein, der einzige Vorteil eine Frau zu sein, war doch nunmal eine spezielle Beziehung zu einem Mann eingehen zu können, das sollte ihr nicht ausgerechnet auch noch von einem anderen Mann genommen werden! Sah Merthin denn gar nicht, wie er sich in etwas reinsteigerte, das gar nicht existierte?

"Okay, genug geredet", sprach Monty dann, um die Situation abzubrechen, bevor es schlimmer wurde. Jenna würde sonst ewig so weiter machen und außerdem driftete das Gespräch etwas ab. Das sollte Monty vermeiden. "Holt alle erstmal tief Luft, geht schlafen und morgen hat jeder wieder einen kühlen Kopf", fügte er hinzu und erhob sich. Aaron hatte seine Suppe nicht komplett aufgegessen, aber ihm war ehrlich gesagt der Appetit ein bisschen vergangen. Er fühlte sich unwohl dabei zuzuschauen und auch zu merken, wie sehr sie Merthin wollte. Wie sie die ganze Zeit an seinem Hemd und seinem Arm rumnestelte, nahe bei ihm saß, sich in gewisser Weise präsentierte und sich ihm aufdrängte. Aaron drückte seine Lippen aufeinander und erhob sich ebenfalls. "Ich würde mir dennoch gern morgen ein Bild deiner Fähigkeiten machen, wenn ich darf", murmelte Aaron höflich zu Jenna, um sie zu beruhigen und ein Thema zu finden, das sie zu mögen schien - außer Merthin. "Von mir aus", pampte sie wieder, diesmal aber etwas kraftloser, sie war anscheinend doch auch müde. Aber aufgegeben hatte sie gewiss noch nicht.
 

Endlich konnten Aaron und Merthin in Richtung Merthins Zelt gehen, wobei sich Aaron wieder automatisch Merthins Hand nahm. "Entschuldige, ich wollte nicht, dass du Probleme mit deinen Freunden bekommst. Vielleicht sollten wir doch mehr erklären, vielleicht versteht sie dann besser, warum sie nicht mitkann", versuchte Aaron Merthin auch irgendwie ein besseres Gefühl zu vermitteln. Für ihn war es gewiss auch nicht schön gewesen, sich derartig mit Jenna auseinander setzen zu müssen. Das allerdings nicht ihre Reise im Fokus von Jennas Anliegen stand, sondern ganz allgemein eine Eifersucht vorlag, da sie die Nähe zwischen Aaron und Merthin genau spürte, dachte Aaron da noch nicht. Es war irgendwie total verwirrend, das hatte Aaron auch noch nie gefühlt.
 

Merthin

Mit jeder Minute, die verging und in der sich Jenna so ungewohnt nervig verhielt, wurde Merthin gereizter und genervter. Er hatte hierauf gerade so gar keine Lust! Er hatte keine Lust, zwischen den Stühlen zu sitzen und das Gefühl zu haben, sich in irgendeiner Weise entscheiden zu müssen. Warum auch? Was sollte das für eine Entscheidung sein, die Jenna forderte? Zwischen ihr und Aaron? Was hatte das miteinander zu tun? Er liebte sie nicht und das hatte er ihr auch einmal versucht zu sagen. Sie waren befreundet und das würde ihnen niemand nehmen. Zumindest hatte ER nicht das Gefühl, dass Aaron in irgendeiner Weise Interesse daran hatte, sich in seine Freundschaften einzumischen... Und Aaron und er waren über die Magie verbunden. Sie waren durch eine Prophezeiung aneinander gebunden. Das war anders, irgendwie. Er mochte Aaron, sie waren zu Freunden geworden. Er hatte ihn gern in seiner Nähe, war ihm gern nahe und das, was er fühlte und spürte, wenn sie sich berührten, fühlte sich gut an. Er war der erste und einzige, der seine Magie entfesselte und spürte... Aber sie hatten definitiv eine andere Beziehung als eine solche, vor der Jenna Angst zu haben schien... Sie waren ja kein Paar.

Vermutlich lag es an dem fehlenden Wissen, das Jenna hatte. Wüsste sie von dem Hintergrund, würde sie sich anders verhalten. Ganz sicher! Dann würde sie doch sehen, dass zwischen ihm und Aaron eben eine magische Verbindung herrschte und nichts weiter... oder?

Merthin sah zu Aaron, als dieser Jennas Worte aufgriff und sagte, er sei der beste. Nun, er war der einzige Feuermagier. Daher war es nicht schwer, der beste zu sein. Angesichts dessen, dass der andere heute bewiesen hatte, dass er ganz gut auf sich allein aufpassen konnte, brauchte er ihn nur bedingt. Zumindest horchte Jenna auf. Weil er der beste Feuermagier war, brauchte er ihn? Merthin bestätigte ihm bereitwillig, dass er ihn gern begleitete... Er lächelte leicht und einen Moment sahen sie sich an. Dabei bemerkte er, dass auch dem Prinzen die Situation unangenehm war. Er musste das unbedingt irgendwie klären! Sobald wie möglich. Und nicht, wenn der jeweils andere dabei wäre...

Merthin ahnte nun auch, weshalb sich die Rothaarige so an ihn klammerte. Merthin mochte emanzipierte Frauen, er hatte sie darin immer unterstützt. Und gleichzeitig hatte er ihr damit die Partnerwahl schwer gemacht. Es gab wenig Männer, die das akzeptierten. Und ein wenig fühlte er sich dadurch vermutlich auch verantwortlich...

Dennoch rechtfertigte das nicht ihre patzige Zickerei, die sie hier Aaron gegenüber an den Tag legte.

Als Jenna nun den Vorschlag machte, mitkommen zu wollen, hob Merthin erstaunt die Augenbrauen. "Ich glaube nicht, dass ich das den ganzen Tag ertrage, wenn du so zickig bist...", rutschte ihm heraus und er erntete einen Knuff in die Seite. Aber er sah, dass Jenna in ihrer Verbohrtheit unsicherer wurde. Vielleicht würde sie sich dann endlich reflektieren... Monty rettete ihn aus der Situation, denn Merthin wusste nicht, was er sagen sollte. Die Frage war definitiv berechtigt. Angenommen, sie würden sie mitnehmen - was letztlich völlig undenkbar wäre, weil es für Nicht-Magier zu gefährlich war -, würde Aarons und seine Zusammenarbeit sicher nicht funktionieren. Sie mussten ohnehin noch lernen, miteinander und nicht nebeneinander zu kämpfen. Jenna wäre da keine Erleichterung.

Und Monty hatte recht: sie würde vermutlich ihn beschützen wollen, nicht Aaron.

Als sich Jenna an ihn wandte, blickte er aus seinen Gedanken auf und sah sie an. Vielleicht sollte er ihr wehtun, damit sie begriff? Er traute sich nicht. Nicht nur wegen ihr, auch wegen Aaron. Er wollte ihn nicht für seine Ruhe benutzen und in Verlegenheit bringen. "Dinge ändern sich", erklärte er knapp und hart. "Irgendwann wirst du verstehen, dass wir diese Unternehmung machen müssen und es wichtig ist, dass wir allein unterwegs sind. Und bis dahin musst du mir vertrauen, dass ich weiß, was ich tue. Ich vertraue dir schließlich auch, dass ich mich auf dich verlassen kann. Dass du uns alle hier weiterhin beschützt und mit klarem Verstand deinen Pflichten nachkommst. Dass wir hier sind, bringt euch wieder in Gefahr. Ich brauche dich hier, um unsere Familie und unser zu Hause zu beschützen, Jenna!" Seine Augen hatten ihren Blick eingefahren. Merthins Augen leuchteten schier golden und man sah, dass ihm wichtig war, dass sie das verstand. Und auch wenn ihre Grünen erst widerborstig zurückgeblickt hatten, gab ihr Widerwille unter den eindringlichen Worten nach.

Monty ging dazwischen, bevor sie etwas erwidern konnte. Merthin aß die Suppe leer und hoffte inständig, dass diese Diskussion erst einmal beendet war. Und Monty hatte recht. Vermutlich brauchten sie alle einfach Schlaf. Überrascht sah Merthin auf, als Aaron sein Interesse bekundete, morgen beim Training zuzuschauen. Und auch Jenna schien überrascht. Doch sie konnte offensichtlich noch nicht aus ihrer Haut und reagierte erneut pampig.
 

Draußen spürte er wieder Aarons Hand in der seinen und er stellte fest, dass es wirklich etwas anderes war, als Jennas Hand zu halten. Es war erstaunlich anders. Kurz drückte er die Hand aufmunternd, als Aaron begann sich zu entschuldigen. "Mach dir keinen Kopf", sagte er leise. "Sie bekommt sich wieder ein. Es ist nicht leicht für sie...", begann er, ließ Aaron dann aber weiterreden. Der Blonde nickte nachdenklich. "Vielleicht...", bestätigte er ihm. "Aber das sollten wir ihr nicht sagen, sondern sie spüren lassen... unter Umständen ergibt sich etwas beim Training morgen, okay?" Er sah den anderen an und lächelte. Sie waren vor dem Zelt angekommen und Merthin drehte sich zu Aaron. "Ich bin ein wenig der Halt für sie, den sie als starke Frau in einer von Männern dominierten Welt braucht. Sie weiß, dass ich sie bedingungslos akzeptiere, wie sie ist. Und gleichzeitig hat sie Angst, das könnte kein anderer Mann. Sie macht sich Hoffnungen, dass ich mehr möchte, als ein Freund für sie zu sein. Aber das kann und will ich nicht. Ich habe es ihr einmal gesagt und warum sie dich als Konkurrenz sieht, verstehe ich nicht." Er seufzte leicht, dann lächelte er und seine Augen blieben in Aarons hängen. "Uns verbindet etwas, das ist klar", sagte er leiser. "Vielleicht hilft es ihr, wenn sie spürt, was es ist...“ Merthin war sich sicher, dass es für sie einfacher wäre, es zu verstehen, wenn sie spürte, wie stark das war, was sie teilten. "Ich geh noch eine Runde. Ich brauche noch etwas frische Luft und Ruhe...", sagte er und beugte sich vor, um Aaron einen Kuss auf die Wange zu geben. Ein sanftes Kribbeln machte sich wieder in seinem Inneren breit. Was Magie alles bewirken konnte… "Außerdem kannst du dann in Ruhe ins Bett gehen..." Er lächelte leicht und trat dann zurück, die Hand noch nicht gleich loslassend, sondern sie kurz mitziehend, dann langsam aus der seinigen gleiten lassend. "Schlaf gut, Aaron, und schöne Träume!" Die Finger des anderen entglitten ihm schließlich und er drehte sich um, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

Dass Marie mit einem Schmunzeln auf den Lippen sich nun zufrieden abwandte, um in ihr Zeit zu gehen, sah er nicht. Und er wusste auch nicht, dass Monty Jenna im Arm hielt, die beschämt von ihrem Verhalten und verwirrt von ihren Gefühlen war.

Er selbst ging zum Fluss hinunter und setzte sich eine Weile ans Ufer, um einfach die tosende Stille der Mühle zu genießen. Was waren das nur für seltsame Gefühle in ihm.
 

Aaron

Verstehend nickte Aaron, als er die Erklärung von Merthin zu Jenna hörte. Das ergab absolut Sinn. Merthin war nicht nur für Aaron eine Bezugsperson geworden, sondern auch für Jenna, welche sich bisher nur von Merthin vollständig verstanden und angenommen fühlte. Gewisse Parallelen zu Aaron waren nicht von der Hand zu weisen, vielleicht hatte auch das ihr das Gefühl gegeben, dass Merthin und Aaron mehr verband als die gemeinsame Aufgabe. Sie wusste schließlich, wie gut Merthin auf andere eingehen konnte und wie sehr seine verständnisvolle Seite, obwohl diese manchmal schamlos ehrlich und direkt war, einen bestärkte. Der Prinz war kein bisschen böse auf Jenna, hatte sogar eher das Gefühl, dass er ihre Gründe verstanden hatte und er wollte sich noch mehr Mühe geben, gut mit ihr auszukommen. Er wollte ihr Merthin ja nicht weg nehmen, auch wenn Aaron ebenso wenig zulassen wollte, dass sie ihn ganz für sich allein beanspruchen würde. Aber soweit würde es gewiss nicht kommen, allein schon weil Merthin niemand war, der sich einnehmen ließ. Das hatte dieser immer wieder betont. "Sie ist wahrlich stark und ich freue mich, das sie dich als Halt hat", antwortete Aaron ehrlich. Wer könnte sie besser bei ihrem Vorhaben, sich unter all den überheblichen Männern dieser Zeit zu behaupten, unterstützen, als Merthin?

Auch war Aaron dafür Jenna spüren zu lassen, welche Kräfte sie verband. Zwar könnte sie die Magie nie auf die Weise nachfühlen, wie Merthin und Aaron sie gegenseitig fühlten, aber sie könnten versuchen ihr einen guten Eindruck zu verschaffen. Gewiss bot ihr Trainingskampf eine Gelegenheit dafür, zumal sie eh ihre Magie etwas trainieren wollten. Das musste nicht nur heißen, die Magie kraftvoll aus dem Körper freilassen zu können, sondern auch unsichtbar, unterstützend einen Fluss herzustellen, der einen Vorteile im Kampf verschaffte. Aaron musste wieder an Merthins Worte denken; Magie zu unterdrücken war eine Kränkung. Aaron wollte daran arbeiten die Magie als einen Teil von sich anzunehmen und ihr einen gewissen Spielraum zu geben, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Merthin hatte es mit nur wenigen Worten geschafft, Aarons inneres Durcheinander ein wenig zu glätten, mit den Gedanken zu Jenna ins Reine zu kommen und sich wieder wesentlich wohler zu fühlen. Er nickte wieder, es war verständlich das Merthin seine Ruhe haben wollte und außerdem hatte Aaron dadurch seine Zeit alleine, die er einfach brauchte. Zu mehr als das kam er aber erstmal gar nicht, da sich Merthin da bereits zu ihm beugte. Für einen winzig kleinen Moment hatte Aaron gedacht, Merthin würde seine Lippen küssen wollen. Allein das hatte aufgeregtes Herzklopfen ausgelöst, es war jedoch nicht weniger schön den Kuss stattdessen auf der Wange zu spüren. Leicht drehte Aaron ihm seine Wange hin, genoß das sanfte Gefühl seiner weichen Lippen auf der Haut und das Prickeln, das selbst noch nach seiner liebevollen Berührung mit den Lippen zu spüren war. Aaron hörte auf sich darüber Gedanken zu machen, ob das einzig von ihrer Magie herrührte, oder noch eine andere Art von Magie im Spiel war, es spielte auch keine Rolle. Es zählte nur das Gefühl dabei und das war alles andere als falsch.

Aarons Blick lag in Merthins Augen, während er spürte, wie dessen Hand langsam aus der seinen glitt. "Dir auch eine gute Nacht, später", antwortete er leise, mit einem kleinen Lächeln. "Merthin", fügte er noch leiser hinzu. Aaron mochte es wie Merthin seinen Namen sprach,es hatte sowas Persönliches, etwas Intimes, was gar nicht richtig zu beschreiben war. Glücklich wandte sich Aaron dann auch ab und verschwand im Zelt, ebenfalls ohne mitzubekommen, dass sie beobachtet worden waren. Scheinbar war Jenna nicht die einzige, der ihre Nähe aufgefallen war.
 

Im Zelt lag frische Nachtkleidung auf beiden Betten. In Ruhe zog Aaron sich um, dachte dabei an den Moment eben und auch an den kurz zuvor zurück und freute sich einfach. Diese gute Laune war nicht mehr so leicht zu trüben und Aaron nahm diese Stimmung auch mit in den Schlaf, nachdem er sich ins Bett gekuschelt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Fle
2017-07-28T06:23:19+00:00 28.07.2017 08:23
Ich lese und lese. Und dann komme ich an die Stelle wo Aaron die Hand von Merthin nimmt und ich denke mir halt stop, dass wird ein Kuss 😍 aber die Freunde hielt nicht lange an :D
Aber ich kann Jenna auch verstehen :) trotzdem soll sie nicht noch mal dazwischen gehen, verdammt 😤
Nach der "Bade-Szene" eine meiner Lieblingsstellen, einfach weil sie sooo romantisch war :D

Naja wie auch immer :D tolles Kapitel, ich freu mich aufs neue 🙈
Antwort von:  -Amber-
28.07.2017 08:43
Danke! 😁❤️
Von:  Laila82
2017-07-27T20:10:52+00:00 27.07.2017 22:10
Der letzte Absatz ist irgendwie doppelt.
Antwort von:  rotes_pluesch
27.07.2017 22:36
Ohja, stimmt oo ... Das war nur um zu testen obs auffällt xD *räusper*
Danke das du so aufmerksam liest x3
Antwort von:  -Amber-
27.07.2017 23:38
Ich hab es verbessert >.<
Oje!
Jetzt stottere ich schon beim Schreiben ;)
Danke Laila, du treue Seele, fürs Bemerken und mitteilen!!! :-*


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