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Drakan - Order of the Elements

The Dragonreaders
von

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Kaeros Vergangenheit

In einer sternenklaren Nacht, beide Vollmonde waren deutlich zu sehen, durchbrach ein kleiner, roter Drachen die Schale seines Eis, in dem es vier Jahre lang geschlummert hatte und vor sich hingewachsen war.

Die Mutter, ein wunderschönes, stolzes und erfahrenes Firedragonweibchen, half dem Jungdrachen beim schlüpfen. Anschließend leckte sie es ab.

Es war ein Männchen. Seine Schuppen glänzten im Schein der Vollmonde und seine dunklen Augen, die er von seinen Vater hatte, schimmerten.

Neben ihm lagen noch zwei weitere Jungdrachen und ein Ei im Nest. Das Ei wies schon kleine Risse auf, aber es wird wohl noch eins, zwei Tage dauern, bis der kleine Drachen darin das Tageslicht erblickte.

Das Nest selber befand sich an einer Felswand, die hoch über den Wolken lag. Es war nicht das einzigste Nest, denn es befanden sich hunderte von anderen Weibchen mit ihren Nestern hier.

Der frischgeschlüpfte Drachen beschnüffelte erst seine Mutter, ihr Name war Lisym, anschließend seine Geschwister, und wie er fest stellte, war er bisher das einzige Männchen.

Lisym hatte bis jetzt neben den Nest gestanden, nun legte sie sich ringförimg darauf und schlug ihre Schwingen auf.

Ihre Körper bildete rund um das Nest einen schützenden Wall um ihre Jungen, wärend ihr Flügel sie von obenher schützte.
 

Am nächsten Morgen wurden die kleinen Drachen von einen Brüllen gewegt. Ihre Mutter war schon lange wach und stand neben den Nest, streckte ihren Kopf aber weit ab und starrte hinab in die Wolken.

Da schoß auch schon ein mächtiger Drachen empor. Auch er war rot, doch hatte er schwarze Augen.

Unter den Menschen nannte man ihn lediglich Symba, doch unter den Drachen hies er Xyfox, was ,König der Feuer' heißt.

Und Xyfox war wahrlich ein König des Feuers, denn weit und breit war er der mächtigste Firedragon... und er war der Gefährte von Lisym.

Er landete neben ihr am Nest und knurrte leise zur Begrüßung. Lisym antwortete ebenfalls knurrend.

Die Drachenjungen quitschtend. Zwischen den mächtigen Pranken hielt Xyfox einen toten Aasfresser und die Jungdrachen hatten bisher nichts gefressen.

Da erst schien ihr Vater auf sie aufmerksam zu werden, senkte seinen mächtigen Kopf und roch an seinen Kindern. Als er das einzige Mänchen beroch, biss das ihm frech in die Nase. Es tat nicht sehr weh, doch stieß Xyfox ein empörtes Schnauben aus. Doch dann wartete er gedultig darauf, das dem Kleinen die Kraft verlies, was nicht lange dauerte.

Xyfox sah zu Lisym. "Er kommt nach dir.", meinte er nur.

Lisym schüttelte den Kopf. "Es scheint so. Doch er besitzt deine Aura."

Xyfox ging nicht auf die Bemerkungen ein. "Wie sind ihre Namen?"

"Asym und Ufra."

"Licht und Schatten..." Xyfox nickte zustimmend. "So soll er Kaeros heißen."

Danach warf Xyfox den Aasfresser ins Nest und die drei Jungdrachen machten sich über ihr erstes Mahl her. Das Ei hatte Lisym längst gefressen, den Kingdragon zogen nur Jungdrachen auf, die in ein und der selben Nacht schlüpften. Einen Spätling dulteten sie nicht.

Doch Kaeros sollte mit seinen Schwestern eine behütete Kindheit bekommen, bis der Tag kam, an dem sie das Fliegen lernen sollten.

Diese Aufgabe fiel Xyfox zu. Lisym war vor wenigen Stunden ausgeflogen, um Beute zu machen.

Als erste war Asym an der Reihe, die die Stärkste unter den Geschwistern war.

Xyfox nahm sie in seine Pranke und flog etwas von der Felswand weg. Etwa zehn Meter entfernt lies er Asym los und sah dem fallenden Körper nach. Als der durch die Wolken brach, flog Xyfox im Sturzflug nach und fing Asym auf. Anschließend flog er zur gleichen Stelle und wiederhohlte alles solange, bis Asym allein zur Felswand flog und zurück zum Nest kletterte.

Als nächste war Ufra an der Reihe und es war bei ihr das selbe wie bei Asym. Als sie es auch geschafft hatte, nahm Xyfox seinen einzigsten Sohn in die Pranke.

Kaeros winselte. Er hatte Angst vor den tiefen Abgrund. Die weißen Wolken, die niemals aufbrachen, machtem ihm Angst, denn er dachte, dort unten lauere etwas fürchterliches. Ein böser Drachen, einer, von dem Lisym immer erzählte.

Xyfox war nun weit genung vom Fels entfernt und lies Kaeros fallen.

Kaeros zog seine Flügel enger an sich, rollte sich ein und stürtzte wie ein Stein. Er schloß die Augen, damit er nicht sah, was unter den Wolken lauerte. Neben den starken Zugwind kam schnell Feuchtigkeit dazu und Kaeros fragte sich, ob er nicht längst von den bösen Drachen verschlungen worden war.

Plötzlich bremste sein Sturz und er fühlte etwas festes um sich. Kaeros öffnete seine Augen. Xyfox hatte ihn wie seine Schwestern aufgefangen. Doch nicht lange, denn als der erfahrene Drachen die Höhe des Nestes erreicht hatte, lies er Kaeros wieder fallen.

Diesmal spannte Kaeros seine Flügel, doch schlugen sie nicht auf und ab. Der leichte Aufwind konnte ihn oben hallten, doch er kam nicht voran.

Xyfox flog zu seinen Sohn, nahm ihn jedoch nicht in die Pranke. "Schlag mit deinen Flügeln Kaeros. Fliege! Fliege zum Fels!"

Doch Kaeros tat es nicht. Er hatte Angst, hinuter zu stürzen, wenn er es täte. Doch Xyfox forderte weiter und so nahm Kaeros seinen gesamten Mut zusammen und hob seine Flügel an, nur um sie kurz darauf wieder schnell zu senken. Immer schneller schlug er mit den Flügeln, doch noch immer bewegte er sich nicht vom Fleck.

"Weiter fliegen Kaeros! Streck den Kopf nach vornen und lenke mit deine Schwanz, damit du zum Fels kommst!"

Kaeros tat, was sein Vater verlangte und bewegte sich tatsächlich vorwerts. Langsam zwar, aber er bewegte sich. Er stürtzte nicht hinab und sein Vater beobachtete ihn. Da wurde Kaeros ungedultig. Er begann schneller mit Schwingen zu schlagen... Zu schnell.

Die Luft konnte Karos Gewicht nicht mehr tragen und schon stürzte er wie ein Stein den ihm noch unbekannten Erdboden entgegen.

Xyfox war nicht schnell genug um Kaeros abzufangen, bevor der durch die dichte Wolkendecke brach. Der Jungdrache hatte die Augen nicht geschlossen als er fiel und nun sah er zum ersten mal das Land.

Unter ihm war alles weiß, doch der Berg, auf denen die Drachen nisteten, ragte mitten in einer Ebene empor. Dort war alles grün. Ein breiter, klarer Fluss bande sich seinen Weg über die Ebene und - weiter hinten am Horizont - durch die dichten Wälder.

Es war Frühling und Kaeros konnte bunte Pünktchen auf dem Gras entdecken. Es waren Blumen. Es war keine Wolke am Himmel, sah man von der dichten Wolkendecke um den Feldsen ab.

Doch hier unten war kein böser Drachen, wie Kaeros gedacht hatte, hier war es wunderschön. Er wollte hier bleiben...

Von oben herab hörte er das Brüllen seines Vaters. Er musste zurück. Doch er wollte diese Schönheit noch ein wenig genissen. Die herrlichen Blumen, das saftige Gras, der klare Fluss, welche immer näher kamen.

Wieder brüllte sein Vater.

Kaeros schloss für einen Moment die Augen. Er wollte nicht von seinem Vater wieder ins Nest getragen werden. Dort war nichts. Keine Schönheit. Kaeros öffnete seinen Augen wieder. Etwas verwunderliches war geschehen... aus seiner Sicht.

Die Schönheit kam nicht mehr näher, aber sein Vater war noch weit über ihm. Doch da bemerkte Kaeros, dass er seine Schwingen auf und ab schlug. Er flog! Und er hatte keine Angst mehr!

Kaeros streckte sich lang, wie er es bei seinen Eltern immer gesehen hatte, und schlug die Flügelein wenig schneller. Er schoss los wie eine Rakete.

Kaeros wollte zu den Wäldern, wollte sehen, was dort war. Doch da erreichte ihn sein Vater, der sacht seine Pranke um ihn legte, um ihn wieder zum Nest zu bringen.

Kaeros wollte protestieren, doch bevor er überhaupt sein Maul öffnen konnte, lobte ihn sein Vater.

Das war das erste und letzte Lob was er je von ihm sollte.
 

Viele Jahre waren seit dem vergangen. Kaeros hatte die Welt entdeckt. Erst mit seinen Eltern, dann mit seinen Geschwistern und schließlich allein.

Er hatte erkannt, dass die Welt in der er lebte, nicht nur voller Wunder und Schönheit war, sondern auch voller Grausamkeiten und Magie. Es gab viele Menschen, die ihm Hass entgegen schleuderten.

Nur manchmal traf er auf einen einzelgängerischen Menschen, dem er vertrauen konnte.

Doch alles im allen, war es eine schöne Zeit, in der der junge Drachen lebte.

Fleisch gab es im Überfluss und hatte es mal ein Drachentöter auf ihn abgesehen, frass er ihn oder floh. Sein Stolz hinderte ihn nicht daran.

Eines Tages, an einen kleinen See, traf er auf ein weiteren Firedragon. Ein Weibchen.

Kaeros hatte schon oft Firedragons gesehen, weibliche wie männliche. Aber auch andere Arten.

Doch dieses Weibchen war anders. Sie war nicht viel älter als er und ihre Flügel waren bisher verschont von den Nestkämpfen geblieben. Ihre Schuppen waren von einem rot, wie er es noch nie gesehen hatte und ihre Augen waren grasgrün. Sie hatte einen langen geschmeidigen Hals, länger als der von Kaeros.

Als sie ihn bemerkte, erstarrte sie erst, doch als sie erkannte, was er war, lockerte sich ihre Haltung.

"Wer bist du?", fragte sie denfaszinierten Kaeros.

"I...Ich bin Kao... Mein Name ist Kaeros...", stotterte er.

Das Weibchen kicherte. In Kaeros Ohren war es das schönste kichern, das er je gehört hatte, doch für einen Menschen würde es wie das wütende Fauchen einer Gans klingen.

"Ich bin Zysyn.", stellte sie sich vor.

Kaeros starrte Zysyn weiter sprachlos an. Er wollte sie alles mögliche Fragen, doch er brachte kein einziges Wort hervor.

"Du bist woh nicht sehr gesprächig, nicht wahr Kaeros?" Wieder kicherte sie. "Wo kommst du denn her?"

"Vom... vom Drachenfelsen. Und... du?"

"Ich komme vom Alokameer."

Das Alokameer. Eines der wenigen Orte an dem Kaeros noch nicht gewesen war. Er wusste nur, das es dort von Aasfressern und Krähendrachen wimmelte und das von dort die stärksten und mächtigsten Firedragons herstammten. Auch sein Vater, Xyfox.

"Von dort kommt auch mein Vater."

"Dein Vater? Wie heißt er denn?",wollte sie wissen.

"Xyfox.", sagte er und nickte gedankenverloren.

Doch die Augen von Zysyn wurden immer größer.

"Was ist?", fragte Kaeros irritiert.

"Der Herr der Feuer ist dein Vater?"

"Ja... was ist daran so besonderes. Er ist mein Vater, wie deiner... dein Vater ist."

"Aber Kaeros! Xyfox ist der mächtigste Drachen unserer Art in ganz Drakan! Weißt du das denn nicht?"

"Ich habe es schon gehört. Aber es ist - denke ich - nicht wirklich wichtig."

"Wieso?"

"Weil ich nur sein Sohn bin. Einer von vielen. Ich trage sein Blut in mir. Doch es heißt nicht, das ich einmal so mächtig werde wie er."

Zysyn sah ihn staunend an. "Du gefällst mir.", sagte sie eine Weile später.

Kurze Zeit später begannen sie den Nestbau für die Eier.

Doch bevor die Jungen schlüpfen konnten, kam er... Navaros.

Kearos lernte ihn kennen, als er sein Nest am Alokameer von einer Horde Krähendrachen verteidigte. Er wäre fast unterlegen, doch der junge Mann, für Kaeros aus unerfündlichen Gründen, half ihm.

Als die Krähendrachen besiegt waren, sah Kaeros hinab auf den törrichten Menschen, der sich so unerhörtnah an ihn herantraute.

"Wer bist du?", fragte er bissig.

Doch der Mensch lies sich nicht einschüchtern. "Mein Name ist Navaros. Ich bin hier, um der Sohn des Xyfox zu sprechen."

"Xyfox hat viele Söhne! Hier findest du keinen! Verschwinde!"

"Oh doch. Hier ist ein Sohn des Xyfox." Kaeros fauchte, als der Mensch im wiedersprach. "Ich suche den Drachen Kaeros, dreiundsiebzigster Sohn des Xyfox."

Kaeros hielt inne. "Was willst du von ihm?"

"Ein Bündnis."

Kaeros war verwirrt. Woher kannte ihn dieser Mensch - Navaros - und woher wusste er, der wievielste Sohn des Xyfox er war? Und was war ein Bündnis?"

"Ein was?"

"Ein Bündnis. Ein Mensch und ein Drachen verbinden ihre Seelen miteinander und teilen sich ihre Macht und das ewige Leben des Drachens.", erklärte Navaros.

"Glaubst du wirklich, das Kaeros auf so ein lächerliches Zeug einwilligen würde?"

"Wenn das Leben seiner kleinen Familie in Gefahr wäre, schon..."

Kaeros Herz hörte für einige Sekunden auf zu schlagen. Seine Familie? Woher uwsste der Mensch von Zysyn? Und von den Eiern?

"Verbinde dich mit mir Kaeros! In diesem Moment ist eine Horte Wartocks auf den weg, dein Nest zu zerstören!"

Kaeros brüllte auf... und flog zu den Nest. Er flog so schnell, wie noch nie zuvor in seinen Leben.

Doch als er am Zeil war, war die Tragödie bereitsgeschehen.

Die Eier waren zerbrochen und die Jungdrachen lagen tot da. Sie waren voll entwickelt und wären bald geschlüpft... doch nun... waren sie tot.

Zysyn lag neben den Nest. Die Wartocks hatten ihr die Kehle durchtrennt und ihr die Augen ausgestochen.

Kaeros lies sich auf den Felsen hinab, unfähig irgendetwas zu tun oder zu sagen. Sie waren alle tot. Alle.

Bis auf ihm... dachte er zumindest. Denn unter den Flügel von Zysyn kroch ein kleiner Drachen hervor.

Er war blutrot und seine Augen waren noch geschlossen. Aber er lebte!

Kaeros senkte seinen Kopf zu den Würmchen und roch sacht an ihm. Es war ein Männchen. Als es den Atem von Kaeros spührte, fiebte es kurz.

Kaeros sah trauernd zu Zysyn und den toten Jungdrachen. Dann nahm er das Überlebende in die Pranke und flog davon.

Er musste zurück zu Navaros. Er musste sich rächen! Aber erst musste er sein einziges Kind in Sicherheit bringen.

Er flog nicht lange, als ein Pfeil genau an ihm vorbei flog. Erschrocken sah er hinab.

Es war ein Menschenkind, dass geschossen hatte und nun erschrocken zu ihm hinauf sah. Es wollte Kaeros nicht treffen.

Neben dem Kind waren noch drei andere da. Insgesamt waren es drei Jungen und ein Mädchen. Der Junge der geschossen hatte, war der älteste. Der jüngste konnte nicht älter als ein Jahr sein.

Kaeros landete, bedacht darauf,seine Pranke mit demJungdrachen nicht abzusetzten.

"Wir... wir wollten euch nicht töten Herr Drache.", sagte das Mädchen wimmerernt.

Kaeros nickte bedächtig. "Ich weiß. Darum bin ich auch nicht hier.

Könnt ihr ein Geheimnis für euch behallten?"

Die drei nickten - der jüngste starrte den Drachen einfach nur an.

"Könntet ihr mir einen gefallen tun?"

"Ko... Kommt drauf an, was es für ein... Gefallen ist...", stotterte das Mädchen.

Kaeros legte den Jungdrachen vor die Kinder und ging dabei ganz sacht um.

Das Jungtier war kleiner als die Kinder. Für diese unbegreiflich. Wie kann so ein Winzling so groß werden?

Das Mädchen sah Kaeros verwirrt an.

"Das ist mein Sohn. Er ist in großer Gefahr. Ein böser Mann ist hinter mir her und hat meine Frau und meine anderen Kinder getötet.", erklärte Kaeros.

Sofort bekam das Mädchen dicke Packen. "Wie gemein!"

Kaeros nickte traurig.

"Und jetzt willst du, dass wir auf den kleinen aufpassen?", fragte der älteste Junge.

"Ja."

"Das geht nicht!", sagte der zweite Junge.

Doch das Mädchen steiß in grob beiseite und hockte sich neben den Drachen. Sacht und vorsichtig strich sie dem Drachen über dem Kopf. "Hat er einen Namen?"

Kaeros schüttelte den Kopf.

"Dann musst du ihm ein Namen geben, äh..."

"Kaeros ist mein Name.", erklärte er.

"Dann gib ihn einen Namen Kaeros."

Kaeros überlegte. Wie sollte sein Sohn heißen? Es musste etwas ganz besonderes sein. Und als er an etwas besonderes dachte, viel ihm ein Name ein.

"Er soll Arokh heißen."

Das Mädchen lächelte. "Ein schöner Name."

Sie stand auf und sah Kaeros durchdringlich an. "Mein Vater ist Drachenreiter. Er wird Arokh aufziehen."

"Drachenreiter?"

"Nicht so wichtig. Mach du lieber, dass du deine Frau rächst!"

Kaeros sah das Mädchen sprachlos an. Doch dann schwang er sich in die Lüfte und flog zurück zum Alokameer.

Am Nest angelangt vergewisserte er sich noch einmal, ob es nicht doch noch ein weiterer Jungdrache oder gar Zysyn noch lebten, doch traurig stellte er fest, dass dem nicht so war.

Er atmete tief ein und lies dann ein wütendes Brüllen hören. Die wenigen Drachen die hier noch brüteten schreckten auf, wärend sich die Aasfresser und Krähendrachen nur verwundert umsahen. Sie wollten wissen, woher dieses wütende, hassende Brüllen herstammte.

Noch einmal brüllend flog Kaeros zu Navaros, um sich zu rächen, doch als er ihn erreichte, wurde er von einer Welle aus purer Magie zurückgeschleudert.

Navaros wollte Kaeros, um jeden Preis. Doch er wusste, dass Kaeros sich niemals freiwillig mit ihm binden würde.

Aus einer dunklen Höhle rannten Wartocks hervor und stürmten mit einem riesigen Nest auf den am Boden liegenden Kaeros zu.

Der gab sich nicht so leicht geschlagen. Er rappelte sich auf und entfachte ein wahres Inferno.

Die Wartocks und das Netz wurden verbrannt und das Feuer leckte über das Felsgestein. Obwohl ihm jedes Brandmaterial fehlte, loderte es haushoch.

Nur Navaros blieb verschont, denn seine Magie schützte ihn. Von seinem sicheren Standort aus, sah er zu dem Drachen, der inzwischen nur noch aus Feuer bestand. Seine Schuppen brannten und seine Augen leuchteten gelb... und doch lebte Kaeros, Sohn des Xyfox, Sohn der Lysim noch immer.

Noch immer brennend schwang sich Kaeros in die Lüfte und stürzte sich auf Navaros, der jedoch auswich.

Der Magier grinste. Kaeros war wahrlich ein Sohn des Xyfox. Jeder Drachen der von Xyfox Geschlecht abstammte, besaß zwei besondere Fähigkeiten:

Die eine war das Kopieren der magischen Angriffe von Gegnern.

Das andere war die Selbstentzündung, die schließlich dahin führte, daß man diese Drachen keines wegs mit Feuer töten konnte.

Kaeros wand um und flog wieder auf seinen Gegner zu. Navaros konterte jedoch mit seiner unreinen Magieund für einen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben. Navaros Magie bildeten im Kaeros ein Netz, aus dem er nicht entkommen konnte. Trotzdem verstärkte Kaeros das Inferno um sich. Navaros durfte nicht an ihn ran!

Doch langsam wurde er hinunter zum Erdboden gedrückt.Als er auf den Boden lag, wurde das Netz aus Magie schwerer. Kaeros war nicht stark genug, um allein wegzufliegen. Das Netz nagelte ihm auf den Boden fest.

Der Fels um ihn herum brannte immer noch lichterloh, doch Navaros schritt durch sie hindurch, als wäre da nur Luft.

"Binde dich mit mir Kaeros! Die Kraft die uns gegeben sein wird, wird unvorstellbar sein!"

"Niemals!", fauchte Kaeros, der noch immer bemüht war, aufzustehen. Doch das Netz war selbst für ihn zu schwer.

Navaros lachte bösartig. "Ich kann dich auch zwingen!"

"Du kannst mich dir vielleicht unterwerfen, doch loyal werde ich niemals sein!"

Wieder lachte Navaros und Kaeros spührte einen unvorstellbaren Schmerz.
 

Unzählige Jahre später begann der große Krieg zwischen dem Orden der Flamme und der dunklen Union.

Navaros führte die Union und an seiner Seite stand Kaeros, der jedoch in Ketten lag. Man konnte sie nicht sehen, denn es waren die Ketten des erzwungenen Bundes von Navaros und ihm.

Kaeros' Geist war in die Tiefen seiner Seele zurückgetrengt und Navaros hatte volle Kontrolle über ihn und seine Fähigkeit. Seine Schuppen waren seit dem Bündniss giftgrün und seine Augen von einen bösen rot.

Wenn Kaeros seine Brüder und Schwestern verriet, so war es Navaros, der das Feuer auf sie nieder rieseln lies.

Jeder tote Drachen brannte sich jedoch in Kaeros Geist und er wollte sie rächen!

Navaros spührte jedoch die Rachegelüster seines Drachen und so stieß er eine mächtige Klinge in die Brust des Kaeros, worauf desen Körper und desen Geist in den Navaros' flossen.

Navaros wurde zu einen Menschendrachen und sein Geist trängte Kaeros zurück, wo er ihn mit der Zeit vergass.

Kaeros Geist indes,hatte keine Möglichkeit mehr zu sehen, was seinen Brüdern und Schwestern und desen Verbündeten angetan wurde.

Das letzte was er in dieser Zeit mitbekam, war ein stechender Schmerz, als eine heilige Klinge in das Herz von Navaros gestoßen wurde.

Kaeros gewann die Überhand und trängte Navaros' Geist zurück.

Was er sah, machte ihn glücklich. Vor ihm stand ein junger Mann, schwer verletzt. Hinter ihm desen Drachen.

Kaeros kannte die beiden. Der Mann war einer von denen, bei dem er seinen Sohn gelassen hatte. Er war der Jüngste gewesen. Doch der Drachen... das war Arokh. Sein Sohn!

"Arokh...", flüsterte Kaeros durch Navaros' Mund. "Deine Mutter... Zysyn... würde stolz auf dich sein... Ich bin es... ich bin es... mein Sohn..." Dann starb Navaros Körper und Kaeros' Geist verlor sich zusammen mit den Geist von Navaros.

Doch dieser Friede dauerte nicht lange, denn die Union vereinigte die beiden verlorenen Seelen mit den Körper eines kleinen Jungens.

Kaeros Geist wurde nicht zurück getrengt,doch er hatte keine Kontrolle. Er sah, dass ein junges Mädchen kam und er wusste ihren Namen, saugte ihn aus der Erinnerung des Jungens.

Ihr Name war Rynn und sie war die Schwester des Jungens.

Sie war stark und besiegte den kindlichen Körper der beiden, doch Navaros war noch immer nicht besiegt.

Er steig als vierköpfiger Drachen empor und stellte sich Rynn entgegen.

Wieder bekam Kaeros alles mit. Rynn war nicht allein. Sie flog auf den Rücken eines Drachens... Arokh. Wieder stellte sich Arokh Navaros in den weg.

Stolz auf seinen Sohn überkam Kaeros Geist und er konnte Navaros zurückträngen.

Kaeros übernahm die Kontrolle über den Körper des vierköpfigen Drachens.

"Arokh... Rynn... ihr müsst mich töten!", flehte er, doch die beiden hielten inne.

"Das werden wir schon! Du Bastard!", rief Rynn aufgeregt.

"Warte! Das ist nicht Navaros!"

"Wer dann?"

"Kaeros...des verratene Drachen. Mörder meiner Brüder!"

"Und dein Vater...", sagte Kaeros leise.

"Was?"

"Ich bin dein Vater Arokh. Navaros tötetedeine Mutter und deine Geschwister. Ich brachte dich zu den Menschen!

Doch nun musst du mich töten, bevor Navaros wieder stärker wird!"

"Du lügst!", rief Arokh wütend und lies eine Salva aus Eis auf Kaeros niederprasseln, die den Drachen tötete.

Wieder irrten die beiden Geister durch die Finsternis, bis etwas sie gewaltsam entzweite.

Kaeros wusste nicht was mit Navaros geschah, doch er bekam seinen Körper zurück.

Und das erste was er sah, war ein kleines Mädchen, an desen Seite ein weißer Aasfresser stand. Er sah, wie die beiden vor Wartocks flohen. Und er rettete die beiden.
 

Auszeit
 

Ein Schrei durchbrach die Stille des angebrochenen Morgens.

Succubi, Einhörner und Spinnen schreckten auf, als dieser halbmenschliche Schrei ertönte.

Die Quelle dieses Schrei war eine Succubi. Eine menschähnliche Frau, an deren Armen Lederschwingen wuchsen, deren Körper mit Schuppen überzogen waren, der nicht von Kleidern verdeckt wurde.

Die Succubi war an einem Baum gefesselt und starrte mehr ängstlich als wütend auf das Mädchen vor ihr.

"Also... wo ist euer Versteck?", fragte diese, als sie ihre Hand ausstreckte. Über der Handfläche matrialisierte sich ein Eisdolch.

Die Succubi fauchte. "Von mir werdet ihr nichts hören!", sagte sie in einen Singsang-Stimme, die jeden Mann verrückt machte. Es war wie in den griechischen Mythen. Die Sirenen sitzen auf einen Felsen und singen. Männer auf vorbeifahrenden Schiffen werden von den Stimmen der Siren hypnotisiert und lenken ihre Schiffe zu den Felsen, auf denen die Sirenen singen. In Felsennähe schließlich zersplittern die Schiffe am felsigen Grund und die Besatzung ertrinkt. Die jenigen die sich auf den Sirenenfelsen retten können, werden von den Dämonen gefressen. Und nur Odysseus kam an ihnen vorbei. Seine Männer steckten sich Wattze in die Ohren, damit sie nichts mehr hörten. Er selbst lies sich am Mast festbinden, um die Stimmen der Sirenen lauschen zu können.

,Nur gut das du kein Mann bist Kurai...', dachte das Mädchen.

"Wie du willst.", sagte Kurai schulterzuckend und der Eisdolch zischte auf die Succubi zu. Er erwischte sie direkt in den Bauch und wieder schrie die Succubi auf.

Abermals lies Kurai einen Eisdolch über ihre Handfläche erscheinen.

"Willst du es mir jetzt verraten?"

Die Succubi wimmerte.

"Was? Ich hab dich nicht verstanden."

"Krankheit und Tot über dich und deinen Monstrum!", zischte der Dämon.

Kurai lies den Eisdolch wieder verschwinden, als ein Feuerstrahl die Succubi verbrennen lies.

"Ich hatte sie fast soweit Drago."

"Sie lies dich nur denken, das du sie soweit hattest.", erwiederte der Kingdragon hinter ihr.

Kurai drehte sich zu ihm.

Er lag entspannt auf der Wiese und sah seine kleine Verbündete an,

"Ob sie soweit war oder nicht... wir wissen immer noch nicht, wo dieses Versteck ist."

"Dann lass uns danach suchen. Der dunkle Ritter hat doch gesagt, das es hier irgendwo wäre."

"Dunkle Ritter gehören allerdings zur Union, vergiss das nicht. Wer sagt denn, dass er uns die Wahrheit gesagt hat?"

"Dein Schwert an seiner Kehle."



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