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Drakan - Order of the Elements

The Dragonreaders
von

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Kaeros

"Machs gut Kurai!", rief Yanyanma.

Am vorhergenden Abend sind die Mädchen zusammen mit Spike zum Haus zurück gegangen. Louche hatte noch lange wach gelegen. Die Geschichte, die ihnen Kurai erzählt hatte, war ihr nicht aus den Kopf gegangen. Erst spät abends war sie eingeschlafen.

Am Morgen dann wurde sie unsanft von Kirari geweckt, die angeblich einen dreiköpfigen Hund gesehen hatte. Louche ging draußen nach schauen, aber von einem Hund war keine Spur zusehen. Nach dem sie dann Kirari beruhigt hatte, wollte sie gerade wieder schlafen gehen, als der Rest der Truppe putzmunter auftauchte und verkündete, das sie bereit zum Abflug waren.

Nun saß Louche auf Levithian, bemüht nicht einzuschlafen.

"Machs gut!" Kurai winkte zum Abschied und verschwand dann.

"Was meinst du Spike, werden wir Kurai wieder sehen?", fragte Yanyanma.

"Welche meinst du?"

"Beide."

"Ich bin mir sicher, das wir Kurai wiedersehen werden. Wie sonst sollen wir denn sonst gegen die Union gewinnen. Und was Kurai Mew Daemon angeht... da habe ich das Gefühl, das sie wieder kämpfen wird."

"Du meinst also, das wir beide wiedersehen werden?"

Spike nickte. "Ja." >Hoffentlich...<
 

Nach einiger Zeit tauchten die Drachen und ihre Reiter in Sonnenstrahlen ein. "Was?" Krypton, die als erste duch die Öffnung geflogen war, hielt urplötzlich an.

Mehrere Krähendrachen schwebten über der Schlucht. Anscheinend hatten sie die Drachen noch nicht gesehen.

"Was machen die denn hier?", Drakano und Yanyanma flogen neben Spike. Beide schauten sie empor zu den Krähendrachen. "Sie scheinen etwas zu suchen."

"Und was?"

"Keine Ahnung, Louche." Yanyanma sah sich um. Überall war Gestein zu sehen, nichts was die Krähendrachen hätten anloggen können. Yanyanmas Blick schweift nach rechts. An der gegenüberliegenden Wand blinkte etwas. "Spike, hä Spike... da ist was!" Yanyanma nickte in die Richtung.

Spike folgte Yanyanmas Blick. "Was ist das?"

"Keine Ahnung. Wir müßen näher ran!"

"Wenn wir uns vom Eingang entfernen, entdecken uns die Krähendrachen."

"Aber..."

In diesen Moment brüllte einer der Krähendrachen auf und schoß in einen Sturzflug nach unten, direkt auf das Blinken zu.

Die Drachen zogen sich ein wenig in den Eingang zurück.

Kurz bevor der Krähendrachen das Blinken erreichte, schoß ein goldener Strahl direkt zu Yanyanma. Und ehe die es sich versah, hielt sie einen kleinen, goldenen Drachen im Arm. "Bitte, helft mir!", piepste er. Er zuckte zusammen, als der Krähendrachen erneuert aufbrüllte.

"Er hat uns entdeckt!", brüllte Spike. Krypton flog mit einer Affengeschwindigkeit aus der Höhle. Ein Schauer grüner Lichtblitze folgten ihnen. Der Krähendrachen achtete jedoch nicht auf Spike und Krypton. Er flog direkt auf Yanyanma zu, die noch immer den kleinen Drachen im Arm hatte. "Drakano!"

Der dreiköpfige Drachen reagierte gerade noch rechtzeitig und wich aus. Nur haarscharf zischte der Flügel des Krähendrachens an Drakano vorbei. Der Krähendrachen wendete.

"Verschwindet! Wir kümmern uns um das Mistvieh!", sagte Louche. Ihr Drachen schwebte nun zwischen Drakano und den Dämonen.

"Los Drakano!" Der Drachen wendete und flog aus dem Ausgang. Yanyanma hatte erwartet, das die anderen Krähendrachen sie angreifen würden, doch ein Blick nach oben zeigte ihr, das sie viel zu beschäftigt mit den kleinen Kingdragonweibchen waren.

Zum ersten mal sah Yanyanma, welchem Element Krypton angehörte. Anstatt Feuer spieh sie Eisstrahlen auf die Gegner ab.

Und sie traf. Als sie mehrere Treffer auf einen Krähendrachen hatte, wurde der zu Eis.

Er fiel direkt auf einen der Steinsäulen und zersprang.

"Drakano! Wir müssen hier weg!"

"Ich bin ja dabei!"

Der Drachen flog so tief wie nur möglich war. Am Grund der Schlucht war alles dunkel. Kaum ein Lichtstrahl gelangte bis her.

Und dann erreichten sie eine weitere Höhle...
 

Levithian flog dem Krähendrachen hinter her.

Louche hielt sich an den Kopfschmuck ihres Drachen fest, um bei diesem Tempo nicht wegzurutschen.

Der Krähendrachen war geschickter als er aussah. Immer wieder wendete er die Richtung und flog durch eine Ansammlung von Steinsäulen. Levithian musste höllisch aufpassen, dass er sich nicht versehendlich festknotete.

Inwischen war nicht nur ein Krähendrachen vor ihnen, sondern auch hinter ihnen. Die anderen hatten selbst genug Ärger am Hals und konnten den beiden nicht helfen.

Wiedereinmal wendete der Krähendrachen und flog in einen Slalom um die Säulen. Levithian folgte ihm... und tappte in die Falle.

Urplötzlich konnte er nicht mehr weiterfliegen. Sein langer schlanker Körper hatte sich festgeknotet. Durch den unerwarteten Stop konnte sich Louche nicht mehr hallten und flog nach vorne. Fast wäre sie mit den Gesicht nach vorne an eine Säule gestoßen, doch sie schaffte es, sich in der Luft zu drehen, sich an der Säule mit den Beinen abzustoßen und sicher auf einer anderen kleineren zu landen.

Diesen Trick hatte ihr Kurai in der Höhle mit den Aasfressern gezeigt. Für einen Moment vergass sie die Gefahr und gab sich den Glücksgefühl hin, diesen Sprung endlich zu beherrschen.

Doch ein heftiger Schmerz lies sie wieder zu sich kommen. Die Krähendrachen griffen den wehrlosen Levithian an.

Hätte er einen Feuerball gespiehen, hätte er nur sich selbst getroffen. Louche musste ihren Drachen helfen. Aber wie? Levithians Körper befand sich einige Meter über ihr und fliegen konnte sie nicht. Aber springen konnte sie. Wenn sie es schaffte, von Säule zu Säule zu springen, könnte sie zu Levithian gelangen.

Aber das dauerte viel zu lange! Außerdem waren die geeignetsten Säulen viel zu weit entfernt, das sie hätte rüberspringen können.

Und ein Blick nach unten sagte ihr, dass sie dort nicht hinuterfallen sollte, wolle sie nicht als Flunder enden.

Vielleicht sollte sie es mal mit einen Zauber probieren? Levithian hatte doch erzählt, dass er schon so manchen mächtigen Krieger mit Zauberkräften als Reittier zur Verfügung gestanden hatte. Sie konnte ja mal versuchen, in den Erinnerungen Levithians zu lesen und einen geeigneten Zauberspruch benutzen... Aber... das war zu Riskant. Wenn sie kein Talent hätte, würde der Zauberversuch sie umbringen können. >Ach wenn Kurai doch nur hier wäre!<

Wieder wurde Levithian getroffen und wieder durchzugte Louche einen höllischen Schmerz. Trotzdem versuchte sie sich an das zu erinnern, was Kurai ihr erzählt hatte.

,Mach deine Schwäche zu deiner Stärke.', hatte sie gesagt. Na toll... und wie bitte schön? Das hatte sie ihr nicht gesagt. Die eigene Schwäche... verdammt... sie hatte keine Schwächen.

Wieder durchzuckte sie ein höllischer Schmerz. "VERDAMMT! LASST MICH DOCH MAL NACHDENKEN!", schrie sie wütend.

>FEHLER!< Die Krähendrachen hatten sie bemerkt! Louche schluckte. S i e konnte die Krähendrachen niemals allein besiegen! >Ich wusste das mir meine Wutausbrüche mal zu Verhängniss werden!<

Einer der Krähendrachen schoß im Sturzflug auf sie hinab. Levithian brüllte auf, als er bemerkte, das sie das Intresse an ihm verloren hatten.

Louche wich ungeschickt aus und fiel beinah von der Säule. In vorletzter Sekunde erhielt sie ihr Gleichgewicht zurück.

Da griff der zweite Krähendrachen an... und diesmal stieß er Louche fast hinunter.

Die wurde nun rasend und zog ihr Schwert. Die Klinge funkelte im Sonnenlicht.

"KOMMT HER IHR BIESTER!", rief sie. Der erste Krähendrachen stürtze sich wieder in einen Sturzflug auf sie zu.

Trotz der Wut lenkte sie ihr Schwert hochkonzentriert... wich aus... stieß das Schwert vor... und traf eines die sechs Augen der Bestie. Grünes Blut quall daraus hervor, als der Krähendrachen vor Schmerz schreiend gegen eine Säule flog. Von der Wucht brach sie zusammen und ein Steinhagel fiel in die Unicorn. Ein Brocken erwischte den verletzten Krähendrachen und riss ihn nach unten.

Erstaunt starrte Louche ihr Schwert an. Ohne den Wutanfall hätte sie das unmöglich geschafft... war das die Schwäche, die Kurai meinte?

"Louche! Hinter dir!", warnte Levithian.

Die genannte wirbelte herum. Sieben Meter von ihrer Säule entfernt flog der zweite Krähendrachen still in der Luft und stierrte sie an. Schwer schluckend hob Louche ihr Schwert, das sie in beiden Händen hielt.

Doch der Krähendrachen tat nichts. Er spieh nicht mal die giftgrünen Strahlen. Er stierrte sie einfach an. Nein... er stierrte durch sie hindurch.

Vorsichtig drehte sich Louche um und sah in der Felswand eine kleine Höhle, deren Rand mit Runenzeichen beschriftet waren. Bisher war sie von der Säule bedeckt gewesen, die zusammengebrochen war.

Der Krähendrachen brüllte auf. Louche sah ihn erschrocken an. Doch der Krähendrachen kümmerte sich nicht um sie, sondern flog aus der Schlucht, so schnell er konnte. Immer wieder schrie er, bis die anderen Krähendrachen ihm folgten.

Krypton, Arokh, Braxis und Helius glitten zu Louches Säule hinab.

"Alles in Ordnung bei dir?", fragte Kari. Louche nickte. "Ich frag mich nur, warum die so schnell verschwunden sind... weißt du es Spike... Spike? Spike!"

Spike reagierte nicht, sondern starrte den Snake-Dragon an... und nach und nach löste sich der Knoten. Der Drachen konnte sich schließlich allein entfesseln und Spike sah zu Louche.

"Ja. Wegen der Höhle dort."

"Dort ist doch Drakano mit Yui und den kleinen Drachen reingeflogen."

"Was? Das ist schlecht!"

"Warum?"

Arokh schnaupte. "Die Runen am Höhlenrand..."

"Was ist damit?"

"Dort steht:

Hier ruht der Körper des Kaeros, einstger Bunddrachen des Navaros. Tod und Verderben über den, der es wagt seine Ruhe zu stöhren."

Louche lief ein Schauer über den Rücken. "Wir müssen die drei da raushohlen."

"Aber was ist, wenn Kaeros Geist dort ist?", fragte Ninchen mit zitternten Stimme.

"Wir haben ihn einmal überwunden, und das werden wir wieder.", sagte Kirari ernst.

"Sie hat recht. Yanyanma und die anderen können da nicht bleiben, also los!", sagte Krypton.

Louche sah zu Levithian, der neben ihr in der Luft schwebte, schüttelte den Kopf und saß auf.

Anschließend folgte sie den anderen.

Die Höhle war schmaller als die erste, die in die Stadt der Kingdragons führte. Die Drachen mussten hintereinander fliegen, ansonsten wären sie sich mit ihren Schwingen ins Gehege gekommen.

Die Wände waren auch nicht so glatt, wie in der ersten. Es sah so als, als hätten sich viele kleine Zwerge einen Gang gegraben, ohne Wert aufs Aussehen zulegen.

Manchmal war die Höhle so eng, dass Arokh, Krypton, Braxis und Helius laufen mussten.

"Hört ihr das auch?", fragte Ninchen nach einer Weile des Schweigens.

Die Freunde lauschten. "Hört sich ganz nach einen Wasserhahn an, der nicht abgedreht wurde...", sagte Kirari mit ein wenig Sehnsucht in der Stimme.

Spike sah sie fragend an, sagte aber nichts.

"Los, weiter. Ich will hier nicht übernachten!", trieb Louche von hinten an.

"Trängel nicht so! Wenn wir in eine Falle laufen haben wir'n scheiß!", fauchte Kari.

Spike und Krypton gingen nun langsam weiter und die Mädchen und ihre Drachen folgten ihnen.

Sie kamen an einigen Biegungen und das Tropfen wurde nach jeder lauter.

Als Krypton gerade die dreizehnte Biegung hinter sich gelassen hatte, brüllte das junge Drachenweibchen auf.

Arokh wollte sofort hinterherspringen, bremste aber aprupt, als er bemerkte, das direkt nach der Biegung ein Steilhang lag, der in eine Höhle mündete.

Die Höhle hatte kleinere Inseln, die von klaren Wasser umgeben waren. Dort wo die Inseln waren, waren zumeist kleiner Säulen. Wahrscheinlich hatten sich dort Stalektiten und Stalagmiten getroffen.

An einigen Stellen ragten die Stalagmiten noch aus dem Wasser, wärend darüber die Stalektiten wuchsen, ohne das sie einander berüherten. Von ihnen tropften Wassertropfen auf die unteren Zapfen.

An den Wänden waren, man höre und staune, in einem ungefähren Abstand von zehn Metern brennende Fackeln angebracht. In den Wänden klitzerten kleine Kristalle, die das Licht der Fackeln brachen und so die gesamte Höhle erhellten.

Spike war von Kryptons Rücken gefallen und lag verdutzt mit dem Gesicht nach oben im Wasser, wärend das Kingdragonweibchen halb auf einer Insel und halb im Wasser lag.

Die beiden rappelten sich auf. "Kommt runter, aber seit vorsichtig.", sagte Spike und schon ging er los, um sich die Höhle genauer umzusehen.

Die Mädchen folgten ihm, wärend ihre Drachen bei Krypton am Eingang warteten.

"Entweder hatYanyanma die Fackeln angezündet, oder hir ist noch jemand außer uns.", murmelte Ninchen.

Kirari nickte ihr zu, wärend sie durch das Wasser wadete. Ihr Blick haftete an den Kristallen in den Wänden, nicht aber was vor ihr war. Sie bekam nicht einmal mit, dass es direkt vor ihr fauchte. Erst als Spike sie mit seinen psychischen Fähigkeiten zurückwarf, kam sie wieder zu sich.

"Was sollte...", sie unterdrückte die Frage.

Auf der Insel direkt vorhier tiegerte ein weißer Aasfresser, den Blick auf sie gerichtet. Zum Glück waren Aasfresser wasserscheu, sonst wäre sie längst tot.

Die Pranken des Aasfressers waren dreimal so groß als bei den lilanen, die sie bisher kannte. Das ganze Tier war größer als die, die sie von den Wartockschluchten kannte. Sein Körper war spindelförmiger und schlanker, die Hinterläufe kräftiger und die Schnauze länger, aber es war nicht mit Blut beschmiert, wie die anderen. Es starrte Kirari mit seinen goldenen Augen an und lies ein tiefes Knurren ertönen, das ein wenig an einen Wolf erinnerte.

"Wie kommt der hierher?", fragte Louche.

"Es muss einen weiteren Eingang geben. Aasfresser können nicht fliegen, selbst wenn sie so merkwürtig erscheinen wie der da."

"Merwürtig, das heißt so dürfte er gar nicht aussehen?"

Spike schüttelte auf Karis Frage den Kopf.

"Am besten wir köpfen das Vieh.", meinte Louche und zog ihr Schwert. Langsam ging sie an Kirari vorbei zu der Insel.

Der Aasfresser knurrte weiter, doch als das Schwert gefährlich nahe an ihn herankam, wich er zurück. Er stand nun direkt an der Säule und wenn Louche ihn töten wollte,musste sie das Wasser verlassen. Doch von der Gefahr selber getötet zu werden lies sich Louche nicht abschrecken. Sie hatte einen Krähendrachen eigenhändig getötet, da durfte so ein Vieh doch kein Problem sein.

Nun hatte sie das sichere Nass verlassen, doch sie ging weiter.

Da duckte sich der Aasfresser und drückte sich fest am Boden. Er öffnete das Maul und winselte. Sofort stoppte Louche. Ein Aasfresser der winselt?

Das Tier zog die Pranken ein, öffnete das Maul weiter und winselte noch erbärmlicher. Aus ihrer Stellung aus konnte Louche erkennen, das der weiße Aasfresser Pflanzenreste zwischen den Zähnen hatte.

"Spike... ich glaube der frisst gar kein Fleisch."

"Wie kommst du darauf?"

"Er hat Pflanzen zwischen den Zähnen."

"Pflanzen? Das ist Gift für sie!"

"Für ihn nicht." Langsam steckte Louche ihr Schwert in die Scheide und ging einen Schritt weiter auf den Aasfresser zu, der sich noch weiter zurückziehen wollte. Vorsichtig streckte Louche ihre Hand aus und je näher ihre Hand an den Aasfresser kam, desto weiter senkte sich das gefährliche Maul.

Da berührte Louche auch schon die Nase des Aasfressers. Sie fühlte sich ledrig an und immer wenn das Tier ausatmete, fühlte Louche einen warmen Luftzug. Sie begann das Tier zu streicheln. Dadurch beruhgite sich das Tier und das Winseln wurde zu einen Schnurren.

Louche hockte sich neben den Aasfresser. "Er ist ganz lieb.", erklärte sie den anderen, wärend sie den Aasfresser weiterstreichelte.

"Wer hätte gedacht, dass ich das noch erleben darf; ein Aasfresser der sich streicheln lässt. Sachen gibs.", sagte Spike kopfschüttelnd.

Louche grinste ihn an.

"Aber wie kommt er auf die Insel? Aasfresser sind doch Wasserscheu, und er ist total von Wasser umgeben."

"Vielleicht war das früher gar nicht so und er ist hinübergegangen. Dann ist er eingeschlafen und als er wieder aufwachte war da Wasser."

"Glaube ich nicht. Die Pflanzenreste sehen noch ganz frisch aus.", warf Louche ein.

"Vielleicht wurde er hier als Wachhund hergebracht. Wenn man nicht weiß, das er ganz lieb ist, sieht er doch ganz schön furchterregent aus."

"Meinst du Kari?"

"Also ich glaube nicht, das er die Fackeln angezündet hat."

"Kari hat recht. Außer uns muss hier noch jemand sein."

"Ja klar. Yanyanma, Drakano und dieser goldene Lilliputaner von Drachen."

"Sie hätte die Fackeln bestimmt nich entzündet."

"Wieso?"

"Stellt euch mal vor, einer der Krähendrachen wäre ihr gefolgt. Im Dunkeln hätte sie sich besser in Sicherheit bringen können als in dieser Lichtstärke. Nein, ich denke das die Fackeln von jemanden ganz anderen angezündet wurden. Fragt sich nur, von wem?"

"Von mir.", tönte es aus einer Ecke.

Wie auf Komando zogen Spike und Kirari ihre Schwerter und drehten sich nach links, wo zwei Säulen eine Art Tunnel bildeten. Darin stand ein Mädchen. Sie war keinesfalls älter als 11 Jahre, hatte kurze, blonde Haare, die ihr in Locken bis zu den Schultern fielen und grüne Augen. Sie trug eine Art Lederrüstung. Das braune Leder glänzte im Schein der Fackel. In der Hand hielt sie einen Langsäbel, der mindestens genauso groß war wie sie selbst. Denoch hielt sie ihn direkt auf die kleine Gruppe, bereit jederzeit zu zuschlagen.

Spike und Kirari steckten ihre Schwerter wieder weg. Ein kleines Mädchen konnte doch keine Bedrohung für sie darstellen! "Wer bist du?", fragte Spike ruhig.

"Seit wann muss sich der Besitzer sich dem Eindringling vorstellen? Es wäre besser wenn ihr euch vorstellen würdet."

Die Mädchen wechselten einen kurzem Blick mit einander und Spike zog eine Augenbraue hoch. "Ganz schön frech. Tatsache ist aber, das wir älter, stärker und in der Überzahl sind."

"Dann sag ich eben Suwar, dass er euch fressen soll."

"Wer ist Suwar?"

Das Mädchen blickte kurz zu den weißen Aasfresser, der sich noch immer von Louche streicheln lies. "Oja klar. Der Aasfresser frisst mich einfach mal so auf, wärend er sich weiter streicheln lässt. Ja klar."

In den Augen des Mädchens flackerte kurz Unsicherheit. "Suwar ist zahm, so lange ich ihm nicht befehle, anzugreifen...", sagte sie etwas tonlos. Wieder sah sie zu Suwar. Für den Bruchteil einer Sekunde lockerte sich ihr Griff um den Säbel und diesen Augenblick nutzte Spike aus.

Das Mädchen sah erschrocken zu den jungen Mann, der ihre Waffe in der Hand hielt. "Wie?"

"Psychokinese.", sagte der nur. "Aber jetzt stell dich nicht so stur und sag uns wer du bist, oder ich mach dich einen Kopf kürzer."

Die Kleine schluckte. "Mein Name ist Foo."

"Foo?", fragte Kirari nach. Als Antwort erhielt sie ein Nicken.

"Von wo kommst du?"

"Von der Erde." Foo senkte ihren Blick.

"Hey!Das ist klasse, wir auch!", verkündete Louche freudenstrahlend. Foo sah sie erstaunt an. "Ihr seit gar keine Drakaner?"

"Erdlinge!", sagten die Mädchen im Chor. Spike räusperte sich.

"Naja. Der da kommt schon von Drakan."

"Das klingt so als wäre das was schlechtes.", murrte Spike.

"So meinte ich es aber nicht."

"Wenn ihr von der Erde kommt... warum seit ihr dann nicht gefangen?"

"Man hat uns gerettet."

"Wer hat euch gerettet?"

"Unsere Drachen."

Foo bekam große Augen. "Ihr seit auch mit einem Drachen verbunden?"

"Auch?", fragten alle im Chor.

Foo nickte. "Folgt mir! Suwar..."

Suwar schob Louches Hand vorssichtig mit der Pranke zur Seite und sprang zu Foo. Er berüherte das Wasser mit kein bisschen.

"Damit wäre geklärt,wie der Aasfresser auf die Insel kam.", sagte Ninchen eher zu sich selber.

Foo und Suwar gingen auf einen felsigen Steg entlang, den Fackeln folgend. Spike und die Mädchen folgten ihnen.

"Wohin gehen wir?"

"Das werdet ihr sehen!"

Bald erreichte die Gruppe eine Treppe, die mitten in den Fels geschlagen war.

Die Stufen waren unterschiedlich groß, modrig und sahen aus, als würden sie unter den Gewicht des schweren Suwars einbrechen. Doch sie hielten stand.

Die Treppe drehte sich tief in das Gestein ein und je tiefer die Mädchen kamen, desto kürzer wurde der Abstand zwischen den Fackeln.

Nach wenigen Minuten, was den Mädchen wie Stunden vorkam, erreichten sie den Fuß der Stufe und fanden sich in einer riesigen Höhle wieder.

Die gesamte Hühle war quatratisch angelegt. Die Mädchen waren ungefähr auf der oberen Hälfte der Höhle gelandet, direkt vor ihnen ging es steil hinab, und nach dem leisen Plätschern was man hörte, floß dort unten warscheinlich die Unicorn entlang.

Oben war alles schwarz. Das Licht der Fackeln reichte nicht bis nach oben. Nur im Zenrum der Höhle fiel ein wenig Licht von ober her herein. Anscheinend hatte jemand dort ein kleines Loch hineingegraben, das groß genung war, um die Sonnenstrahlen bis hier herunter durchzulassen.

In der Höhe der Gruppe war direkt am Rand ein zwei Meter dreizig breiter Rundgang eingehauen, an dem man bequem die ganze Höhle umrunden konnte.

In der Mitte der Höhle, direkt unter dem Lichtloch wuchs eine dicke Säule hervor, die in einen riesigen Teller endete.

Auf diesen Teller wuchsen verwunderlicherweiße Pflanzen, deren Wurzeln am Rand des felsigen Tellers hinabhangen.

Der Lichtpunkt konnte nicht die gesamte Insel erreichen, doch einige Strahlen erhellten einen kleinen Berg, der mitten auf dem Teller war.

"Kommt, wir gehen rüber.", sagte Foo.

"Darüber? Wie denn? Fliegen?", fragte Louche staunend.

Foo lachte. "Nein, nicht fliegen. Gehen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Weg, der direkt zum Inselwald führt."

"Inselwald?"

"Ja. So nennt er es jedenfalls."

"Wer er?"

"Ihr werdet ihn früh genung kennen lernen."

Foo ging nach lings und begab sich auf den Rundweg, um auf die gegenüberliegenden Seite zu kommen.

Spike, Kari, Ninchen, Louche, Suwar und Kirari folgten ihr und bis auf Suwar konnte keiner seinen Blick vom Inselwald wenden.

Als sie den beschriebenen Weg erreichten, schrie Louche empört auf. "Das nennst du einen Weg? Das ist ein Pfaden! Ein Pfaden aus Fels!"

Der sogenannte Weg war nur wenige Zentimeter breit und hatte keine Stütze von unten. Er hing gerade zu zwischen Inselwald und Rundgang.

"Ihr müsst keine Angst haben. Es wird euch nichts geschehen.", versuchte Foo zu beruhigen und begab sich als erste auf den Weg nach drüben.

"Die ist doch verrückt.", murmelte Louche, doch folgte sie dem Mädchen. Langsam schob sie sich auf den Übergang vorwärts. Schnell gehen, so wie es Foo tat, traute sie sich nicht.

Ebenso langsam und zögernd folgten auch die anderen, nur Suwar wardete geduldig, bis alle drüben war und rannte dann selber über den Übergang.

Auch er kam heil drüben an, was in Louches Augen schon ein kleines Weltwunder war.

"Und wie ist dieser er?", fragte Spike.

"Er muss hier irgendwo sein. Seht ihr dort den Berg? Geht dort hin und wartet da. Ich suche solange meinen Freund!" Und schon war Foo weg, gefolgt von Suwar.

Seufzend und kopfschüttelnd sahen die anderen hinterher und machten sich dann auf den Weg zu den Berg.

Die Pflanzen die im Inselwald wuchsen, waren wohl einmalig.

Hier und da wuchs eine manneshohe Blüte, lila gefärbt und wunderbar duftend. Spike untersuche sie neugierig und bemerkte einen riesigen Stachel, der mitten in der Blüte wuchs, jedoch geschickt von den Blütenblättern verdeckt war.

Eine andere weiße Blume, die zwar aussah wie ein Gänseblümchen, doch etwa doppelt so groß wie Kirari war, beugte sich zu den Trupp und folgte ihm, wärend sie weitergingen.

Als sie fast am Berg waren, fiel Ninchen eine blaue Blume auf, die wunderbar duftete. Vorsichtig roch sie an ihr und als nichts geschah, zog sie den Duft tief ein. Die anderen Mädchen machten ihr es nach.

Als sich jedoch Spike näherte, schoßen dornenbesetzte Ranken hinter der Blüten hervor und versuchten Spike zu fangen, wärend sie die Mädchen gar nicht beachteten.

Auch die Bäume waren verwundernswert. Einige sahen aus wie Palmen, doch kam man bis auf drei Schritte an sie heran, schlugen sie mit den Blättern nach der bedauerntswärten Person. Als ein Blatt nur wenige Zentimeter vor Kari einschlug, bemerkte die kleine Stacheln auf den Blatt und die Gruppe beeielte sich weiter zu kommen.

Ein andere Baum, der einer Kastanie sehr ähnlich sah, jammert trauf los, wenn man sie anblickte.

Kieferähnliche Bäume warfen mit Zapfen und Buchen schlugen mit ihren mächtigen Ästen nach ihnen.

Als sie endlich am Berg waren, atmeten alle erleichtert aus, doch als das Gras direkt unter ihnen anfing in sekundenschnelle zu wachsen, erklimmern sie eilig dem Berg.

Dort verharrten sie und hofften, dass Foo, Suwar und ihr Freund bald da waren.

Und tatsächlich kamen sie bald. Doch das hatte nicht den von Foo erwarteten Efekt, den als Spike - der sie als erster bemerkte - ihren Freund sah, schrie der auf und zog sein Schwert.

Dadurch wurden die Mädchen auf die drei aufmerksam, waren kurz gelähmt und zogen dann ebenfalls ihre Schwerter.

"He, was soll das?", fragte Foo erschrocken.

"Lass sie Foo... ich weiß warum sie ihre Schwerter gezogen haben.", sagte der Drachen der neben ihr stand. Dieser Drachen war nicht irgendein Drache, sondern Kaeros... in Fleisch und Blut.

Er hatte giftgrüne Schuppen und rote Augen. Am ganzen Körper hatte er kleinere und größere Auswüchse. Sein Schwanz war ungewöhnlich lang und schlug peitschenähnlich umher. Auch sein Hals war viel zu lang, wärend der Kopf nur halbso groß wie Arokhs sein konnte. Sein rechter Eckzahn war abgebrochen, wie Spike erkennen konnte, als Kaeros zu Foo sprach. Seine Zunge war an der Spitze gespallten und nicht so dick wie die der anderen Drachen. Sie sah aus wie die Zunge einer Schlange. Nur seine Flügel glichen denen seines Sohnes, wenn man von der Färbung absah.

"Was meinst du?", fragte Foo.

"Er meint, das er unsere Drachen mit seinen Geist verseucht hatte, um uns zu töten!", fauchte Kirari.

"Nein! Sowas tut Kaeros nicht!" Schnell stellte sich Foo schützend vor Kaeros, der schob sie zur Seite und ging auf die kleine Gruppe zu.

"Das war nicht ich, sondern Navaros, desen Geist den meinen ähnelt und sich für mich hällt."

"Und woher sollen wir wissen, das du nicht Navaros bist?", provozierte Louche.

"Wenn ich Navaros wäre, würde diese Höhle zu klein für mich sein und ich hätte vier Köpfe anstatt nur einen."

"Wers glaubt wird selig!"

"Ihr könnt mir glauben. Ich würde meinen Sohn niemals angreifen, denn Arokh ist mein einzigster Sohn. Nur Navaros wusste noch von ihm und auf eine mystische Art und Weise bin ich noch immer mit ihm verbunden... ob ich nun will oder nicht."

"Klingt zu logisch um wahr zu sein...", sagte Louche auf ihre unlogische Art.

Ninchen ging vorsichtig zu Spike. Die anderen waren zu sehr auf Kaeros fixiert um es zu merken.

"Spike?"

"Was ist?"

"Du kannst doch Gedanken lesen."

"Das ist nicht der richtige..."

"Nicht meine... die von Kaeros!"

"Kaeros?"

"Naja... wenn ich richtig verstanden habe, kannst du seine Gedanken lesen... und damit die Wahrheit rausfinden... sofern du die Gedanken eines Drachens lesen kannst..."

Spike grinste. "Gute Idee."

Er steckte sein Schwert zurück und ging auf den Drachen zu.

"He Kaeros, ich weiß wie wir errausfinden können, ob du die Wahrheit sprichst."

Kaeros senkte seinen Kopf zu Spike hinab. "Und wie?"

"In dem ich deine Gedanken lese."

"Meine Gedanken? Beherrscht du...?"

"Ja, das tue ich."

"Ich bin einverstanden." Kaeros senkte seinen Kopf noch weiter, so das Spike ihn berühern konnte. Der streckte seine Hand zaghaft aus, atmete tief durch und berüherte den Drachen genau zwischen seinen Augen. Anschließend konzentrierte er sich auf die Gedankenwelt Kaeros'...



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