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Remember Our Love

von

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The Reason Is You

Eine Lebensgeschichte...

Vergleichbar eines fortgeschriebenen Buches;

Sein Einband einen Namen zierend,

sein Inhalt für unbestimmte Augen unzugänglich.

 

Jeder Buchstabe eine zeitliche Empfindung darstellend,

nur einen einzelnen Atemzug andauernd...

Die Lebenszeit erfüllend mit fühlbarer Bedeutsamkeit.

 

Jede Seite geprägt von der individuellen Persönlichkeit,

in wahrer Aufrichtigkeit, einzig die Wahrheit umfassend;

In Worten aus tiefster Seele niedergeschrieben.

 

Die Zeilen selbst den Tod überdauernd,

ihn unwirklich erscheinen lassend, ihn gar bezwingend;

Mit dem Erschaffen eines Andenkens der Unvergänglichkeit.

 

Ein Augenblick; Eine Erinnerung,

jede von ihnen wertvoll und unantastbar.

 

Ein Mensch; Eine Geschichte,

sie selbst unausgesprochen bleibend, mit Silben unbeschreiblich.

 

Einzig die Augen sie wiedergebend,

ein Blick in den Seelenverräter sie offenbarend;

Jedwede Emotion von Vergangenheit und Gegenwart reflektiert,

zu einem ausdrucksvollen Farbmosaik zusammengesetzt.

 

Bernstein... besitzt die Farbvielfalt des Feuers,

beherrscht von den stärksten Nuancen.

 

Silber hingegen... trägt die Kälte und das Eis,

welches jederzeit zu tauen droht.

 

Doch nach dem Tau folgt die Entfaltung.

 

Gleichend einer aufblühenden Knospe;

anmutig, einsam und zerbrechlich,

immerzu der Isolation ausgesetzt.

 

Letztlich wird sie zu einer edlen Rose.

 

Schutz suchend unter ihren Dornen,

stößt sie alles und jeden von sich...

Dennoch ist ihr Scheitern unvermeidlich.

 

Herausgerissen aus ihrem alten Dasein,

wird sie auf eine neue Reise mitgenommen...

Doch ist ihr Begleiter nicht die Einsamkeit.

 

Ihre unabwendbare Bestimmung erfüllt sich;

Den Blutstropfen an ihren Dornen fühlend,

welcher ihr Schicksalsbündnis besiegelt.

 

Die rauen Finger sie berührend,

ohne Furcht und Scham...

Sie niemals wieder loslassend.

 

 

Eustass-ya...

Du bist mein Räuber...

Ich deine Beute...

 

Meine Handlungsfähigkeit hast du mir genommen...

Mich von dir abhängig gemacht...

Und dich meines Herzens bemächtigt...

 

Jedoch ist es ein fairer Tausch;

Im Gegenzug hast du mir dich gegeben.

 

Du bist meine Lebensaufgabe, Kid.

 

 

 

~♡~

 

 

 

Unsere Rückreise von `Aokigahara´ verlief ohne nennenswerte Komplikationen.

Wir flogen in zwei separaten Helikoptern zurück; Einen steuerte Smoker, welcher zuvor polizeiliche Verstärkung angefordert hatte, um die Verdächtigen abzutransportieren. Den anderen flog Ace, mit uns als Passagiere.

Die anbrechende Nacht war für uns alle von nervlicher Überreizung geprägt.

 

Nach unserer Ankunft trennten sich unsere Wege.

Smoker-ya brachte den unter dringendem Tatverdacht stehenden Kannibalen ins Polizeirevier, ihn dort in Gewahrsam nehmend.

Ace-ya und der Strohhut begleiteten uns zum Krankenhaus, wo Shachi sich um die medizinische Nachversorgung der Schusswunde kümmerte, deren Kugel ich noch während des Rückfluges aus Strohhut-yas Schulter entfernt hatte. Für solche Notfälle war ich stets vorbereitet.

Anschließend verabschiedeten sich die beiden Brüder vorerst von uns.

 

Killer-ya wurde von Penguin in dessen Behandlungsraum geführt, ihm augenblicklich fachgerechte Intensivbehandlung zukommen lassend. Neben seinen körperlichen Verletzungen, war insbesondere die Möglichkeit von psychisch auftretenden Erscheinungen von höchster Bedeutung, sodass sich das Heilverfahren, je nach Befund und Schweregrad, über mehrere Stunden ziehen konnte.

In dieser Nacht sahen wir die beiden nicht wieder.

 

Eustass-ya hingegen, war ein spezieller Fall.

Oder deutlicher ausgedrückt: Eustass Kid ist ein Fluch...

Unglücklicherweise der Meinige...

 

Seine oberflächlichen Wunden waren schnell behandelt. Keine von den Schnittverletzungen hinterließ eine bleibende Narbe. Mit wenigen Stichen hatte ich sie genäht, meine Arbeit präzise und professionell erledigend.

Als ich allerdings die örtliche Narkose mit starken Schmerzmitteln einleitete, um den Pfeil aus seiner rechten Bauchseite zu operieren, merkte ich abermals, wie strapaziös Eustass als Patient sein konnte.

 

„Fucking... Ich bin verdammt high, haha!“, lachte Eustass-ya von der Behandlungliege aus, sein raues Lachen länger anhaltend, indessen er seine Hände gar fasziniert anblickte. Seine leicht erweiterten Pupillen an seiner liegenden Figur hinabgleitend, blieb sein Blick an den Muskeln seines Oberkörpers, dabei verzogen sich seine roten Lippen zu einem selbstgefälligen Grinsen.

„Ich seh' echt verdammt geil aus... Law, du musst sie dir ansehen! Sieh dir meine perfekten Muskeln an!“

 

Seine goldenen Augen fixierten sich auf mich, der ich mich stumm seufzend mit der vorbereiteten Besteckschale in meiner Hand auf den Hocker neben seiner Liege setzte.

Meine Aufmerksamkeit galt meiner Arbeit, meinem Patienten warf ich lediglich einen flüchtigen Blick zu.

 

„Tragischerweise muss ich dein verlockendes Angebot ablehnen“, erklärte ich ihm in ruhigem Ton, meine Stimme mit einem Hauch Sarkasmus untermalend, indes ich die beiden Fixierungsgürtel um seinen Brustkorb und seine Hüfte festzog – Eine Sicherheitsmaßnahme gegen seine körperliche Unruhe.

 

Blinzelnd schaute Eustass-ya auf die Fixierung, der ablehnende Unglaube aus seinem Blick sprechend.

 

„Hast du mich ernsthaft an die Liege gefesselt?!“, erkannte er wenig später mit lautem Stimmklang, welcher augenblicklich in ein tiefes Raunen überging, sowie das Grinsen seiner roten Lippen überaus obszön wurde.

„Traf... Wenn du mich vögeln willst, hättest du mich bloß nett fragen brauchen.“

 

Was ich tatsächlich hätte tun sollen wäre, ihn in Vollnarkose zu versetzen..., rollte ich gedanklich mit meinen Augen und überhörte seine unnötige Aussage, während ich mir einen getränkten Tupfer und meinen Skalpell von der Instrumentenschale nahm.

Ohne Umschweife begann ich schweigend mit der ambulanten Operation. Was ihn mitnichten davon abhielt, mir seine umnebelten Gedanken mitzuteilen.

 

„Du siehst sexy aus, wenn du konzentriert bist, Trafalgar“, führte Eustass seinen Monolog fort, dabei seine Arme lässig hinter seinem Kopf verschränkend und mich weiter eindringlichst beobachtend.

„...Und wenn du versuchst, mich zu ignorieren, bloß noch mehr.“

 

Dies versuche ich in der Tat... Mit mäßigem Erfolg, da sein penetrantes Stimmorgan mich zusehends in meinem hochkonzentrierten Denkprozess behinderte.

Doch agierte ich vollends in meinem automatisierten Arbeitsmodus, sodass ich den hölzernen Fremdkörper kurz darauf aus Eustass' Oberkörper entfernte, den Pfeil in den medizinischen Entsorgungsbehälter befördernd. Der selbige war nicht tief in seinen Bauchraum eingedrungen, somit wurden auch keine seiner Organe verletzt.

 

Nun fehlten nur noch wenige Schritte, bis ich die Wunde verschlossen und verbunden hatte.

Abwesend sprach ich meine Erkenntnis aus, sie ihm zeitgleich mitteilend.

 

„In drei Minuten ist der Eingriff abgeschlossen“, erklärte ich leise sprechend, meine benötigte Zeit gedanklich berechnend und ihm einen kurzen Blick aus meinem Augenwinkel zuwerfend, bevor ich Nadel und Faden an mich nahm.

„Du würdest mir überaus entgegenkommen, wenn du bis dahin schweigst.“

 

Tatsächlich kam Eustass-ya meiner Bitte nach, mich meine Arbeit still fertigstellen lassend, sodass ich die genähte Hautpartie alsbald mit einem Wundpflaster überdeckte, welches speziell für die körperliche Belastung geeignet war.

Die narkotische Wirkung ließ ebenfalls langsam nach, allerdings hieß dies nicht, dass damit auch Eustass' Ego abklang.

 

„Bist'e jetzt soweit?“, fragte er ungeduldig, während ich die Sicherheitsgürtel löste und gedankenversunken nickte.

Meine Augen waren auf die braune Schnalle gerichtet, weswegen ich sein breiter werdendes Grinsen nicht bemerkte, welches mich vor seiner nächsten Handlung gewarnt hätte.

 

Binnen eines Wimpernschlags hatte Eustass sich aufgerichtet, mich im selbigen Moment mit einem schnellen Ruck zu sich auf die Liege ziehend. Wodurch ich nun breitbeinig auf seiner Hüfte saß, ihm von oben herab einen gereizten Blick aus funkelndem Silber zuwerfend, welchen er mit dem unschuldigen und belustigten Seinen quittierte.

 

„Was denn? Du hast doch selbst gesagt, dass wir jetzt rummachen können...“

 

„Dies habe ich nie-“, wollte ich zu einer Antwort ansetzen, wurde jedoch von seiner Hand in meinem Nacken bestimmend zu ihm heruntergezogen und von seinen rauen Lippen zum Schweigen gebracht.

 

Unsere Lippen trafen in einem Atem raubenden Kuss aufeinander.

Ich hatte keinerlei Möglichkeit mich ihm zu entziehen.

 

Dominierend fuhr seine freie Hand unter meinen gelb-schwarzen Pullover, dort mit seinen glühenden Fingerkuppen langsam über meine Brust gleitend, während er den leidenschaftlichen Kuss intensivierte.

Selbstüberzeugt grinste er gegen meine Lippen, meinen minderen Widerstand bemerkend, äußerst zufrieden über seinen erhaltenen Willen. Daraufhin leckte er mir hungrig über meine Unterlippe, mit seiner Zunge in ihren Spalt eindringend, um mit der Meinigen zu tanzen.

Stück für Stück zog er mir dabei meinen Pullover aus.

 

Als er das Kleidungsstück blind zur Seite warf, zog er mich näher an sich, seine stählerne Brust gegen die Meinige treffend, sodass mein freier Oberkörper neben der kühlen Zimmertemperatur nur seine erhöhte Körperwärme spürte.

Seine Muskeln fühlte ich deutlich, wie auch die Berührungen seiner Fingerkuppen, welche langsam meine Seiten auf und ab strichen.

 

Vollends in dem gewohnten Gefühl seiner Nähe versunken, reagierte mein Körper von selbst und ließ sich fallen, dabei fühlbar entspannend.

Allerdings registrierte mein Unterbewusstsein das plötzliche Piepen, welches meine Ohren gedämmt wahrnahmen.

Auch Eustass hörte das permanente Geräusch, weswegen er nun gegen meine Lippen knurrte.

 

„Stell den scheiß Schwanzblocker ab“, murrte er und wollte die Stimmung retten, in dem er versuchte, mich mit rauen Küssen abzulenken.

Doch war es zu spät, da mein Verstand sich längst von meinem Ärzte-Pieper hatte stören lassen.

 

„Dein Ernst?!“, knurrte Eustass lauter, als ich mich letztlich von seinen Lippen löste. Seine Unzufriedenheit über die Unterbrechung ließ er deutlich verlauten, indessen ich in einer geschmeidigen Bewegung von ihm herunterstieg.

„Dafür schuldest du mir ein Nachspiel, Trafalgar!“

 

Eustass-ya ein entschuldigendes Schmunzeln entgegnend, drehte ich mich von ihm weg, zog meinen Kapuzenpullover an und holte dann die Funk-Gerätschaft aus meiner Hosentasche.

Das Signal wurde vom Empfangsbereich gesendet, was mir die aufblinkende Nummer des schmalen Displays mitteilte. Weswegen ich nun das Piepen ausschaltete und mich mit eiligen Schritten auf den Weg dorthin begab.

 

Es war vorauszusehen, dass Eustass mir verärgert folgte. Seine festen Schritte waren hinter mir überdeutlich hörbar.

Dass er nach einer örtlichen Narkose noch längere Zeit hätte ruhen müssen, interessierte ihn recht wenig.

 

Wozu existieren ärztliche Anordnungen, wenn sie nicht befolgt werden...?

Gegen die patientliche Sturheit ist kein medizinisches Kraut gewachsen...

 

 

Am Empfang erwartete uns ein penetrant strahlendes Gesicht, mitsamt einer viel zu erheiterten Laune für eine Uhrzeit von 3 Uhr morgens. Kurz überlegend, ob ich doch wieder kehrt machen sollte, verlangsamten sich meine Schritte Richtung Empfangstresen, hinter dessen Scheibe Shachi sein Lächeln anschaulich präsentierte.

Zumindest war Einer von den gestrigen Strapazen unberührt geblieben.

 

„Einen wunderschönen guten Morgen, Law~!“, begrüßte Shachi mich lebhaft, meinen Namen gar freudig summend, und drückte sein lächelndes Gesicht gegen die Glasscheibe, vor welcher ich stehen geblieben war.

Ehe er meinen rothaarigen Begleiter erblickte und seine helle Stimmfarbe einen kaum wahrnehmbaren Ton tiefer wurde.

„Morgen... Laws Anhang.“

 

Drei... Zwei.... Eins-

 

Wie hast du mich genannt, Fußhupe?!“, knurrte Eustass, einen stampfenden Schritt auf die Sicherheitsscheibe zugehend, hinter welcher Shachi gelassen eine rosafarbene Kaugummiblase aufblies, die direkt vor den wütenden Augen seines Gegenübers geräuschvoll zerplatzte.

 

„Kaugummi?“, ging der Ballonmützenträger nicht auf die Provokation ein und hielt Eustass-ya eine geöffnete Packung der Süßigkeit entgegen.

„Magst du lieber Erdbeere oder Kirsche?“

 

Schieb' dir deinen scheiß Kaugummi-“, wollte Eustass sich erzürnt aufbauen, doch schob ich ihn mit meiner Hand an seiner Brust zur Seite und stellte mich zwischen ihn und die Scheibe, seinen erbosten Blick in meinem Rücken ignorierend.

Mein Ton leicht gereizt klingend, wandte ich mich an Shachi, meine grauen Augen ihn fordernd ansehend.

 

„Nenne mir dein Anliegen“, verlangte ich nach dem Grund seines Signalrufs und hoffte gedanklich, dass es nicht die unwichtige Begründung einer Morgenbegrüßung war.

Shachi nickte eifrig, wühlte sich eilends durch die Unordnung an Schriftlichkeiten, welche sich auf dem Tisch vor ihm türmte. Und drückte dann mit seiner flachen Hand einen Notizzettel gegen die Scheibe.

Auf dem zerknitterten Blatt war eine Adresse in kritzeliger Handschrift geschrieben.

 

„`Stummel´ hat vorhin angerufen“, erklärte er, während ich die notierten Buchstaben zu entziffern versuche, was mir nach wenigen Versuchen gelang.

„Er hat dich zum Verhör eingeladen, um 8 Uhr auf dem Polizeirevier.“

 

Verstehend nickte ich Shachi zu, mich zu Eustass drehend und ihm einen wissenden Blick zuwerfend, welchen er mit einem Grinsen seinerseits erwiderte. Seine zuvor reizende Laune schien wie ausgewechselt.

Daraufhin sprach Eustass-ya das Offensichtliche aus.

 

„Wir haben eine Einladung“, sagte er mit aufblitzendem Blick, seine Wenigkeit wie selbstverständlich dazu zählend, dabei schlug er seine geballte Faust dunkel grinsend in seine linke Handfläche.

„Ich werd den Kerl ausquetschen, wie ein Hühner-Ei!“

 

Dies wage ich zu bezweifeln...

Das wäre Behinderung polizeilicher Arbeit...

 

Doch hat sich Eustass Kid noch nie an Regeln gehalten...

 

 

--

 

 

Nach wenigen Stunden der Erholung standen wir überpünktlich vor dem Polizeirevier.

Das Gemäuer des Gebäudes ein dunkles Grau tragend, eher einer Gefangenen-Festung gleichend. Über der stählernen Eingangstür prangte eine außerordentlich große Möwe als Aushängeschild des Gesetzes.

Mit einem Knopfdruck meinerseits auf die Klingel wurde uns die Sicherheitstür geöffnet, woraufhin wir augenblicklich in das Gebäudeinnere vordrangen.

 

Eine junge Frau mit dunkelblauem Haar und Brille schien unser Erscheinen bereits erwartet zu haben.

Sie trug ein Klemmbrett in ihrer Hand und empfing uns beim Eintritt in die große Empfangshalle.

 

„Polizeisekretärin Tashigi“, stellte die Dame sich uns mit einer kurzen Verbeugung vor, die schmale Brille auf ihrer Nase mit einer beiläufigen Fingerbewegung richtend, dabei jedem von uns einen prüfenden Blick zuwerfend.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

 

Sie führte uns durch einen langen Gang, an dessen Ende sich eine Holztür befand. Links und Rechts waren mehrere Eisenstühle und Beistelltische an der kahlen Wand befestigt. Augenscheinlich war dies ein Wartebereich.

Mit einer Handbewegung deutete die Polizeibeamtin auf die Sitzreihen, uns mit einem professionellen Lächeln ansehend.

 

„Bitte nehmen Sie Platz und gedulden sich noch einen Moment. Polizeichef Smoker wird bald bei Ihnen sein“, erklärte sie uns mit beruflicher Stimme, bevor sie auf den hell-holzigen Wandtisch mit der bereitgestellten Kaffeekanne und den Stapel Plastikbechern zeigte.

„Bedienen Sie sich, wenn Ihnen danach ist.“

 

Daraufhin verbeugte die Beamtin sich abermals, zum Gehen ansetzend, während Eustass-ya mich lachend mit seinem Ellenbogen locker in meine Seite stieß.

Und ich wusste bereits, dass Eustass' vorschneller Mund nichts Taktvolles hervorbringen würde.

 

„Die Mauerblume hat 'nen Polizeistock quer sitzen“, konnte er sich sein unangebrachtes Kommentar nicht verkneifen, welches unplatzierter nicht hätte sein können.

Woraufhin die Polizistin abrupt in ihrer Bewegung anhielt, sich langsam umdrehend, ihr dienstliches Lächeln niemals schwankend.

 

Keine Sekunde später spürten sowohl Eustass, als auch ich den plötzlichen Luftzug direkt zwischen unseren Köpfen aufkommen, folgend von einem leisen, dumpfen Aufprall hinter uns.

Ein flüchtiger Blick, zeitgleich über unsere Schultern geworfen, fielen unsere Augen auf das schmale Taschenmesser, welches in der Wand steckte.

Geübt wurde es blitzschnell, für Augen unkenntlich, geworfen.

 

„Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt“, verabschiedete sich die Werferin mit förmlicher Stimme, ihre lächelnde Mimik gar obskur wirkend, bevor sie mit langsamen Schritten aus unserem Blickfeld verschwand.

Eustass schaute ihr blinzelnd hinterher, sich anschließend auf einen der Wartestühle fallen lassend.

 

„Ich nehm's zurück: Die Braut ist nicht verkrampft, sondern hat 'ne Schraube locker“, schnaufte er und fuhr sich mit seiner Hand durch seine roten Haare, während ich mir Kaffee in einen der weißen Becher goss.

Das lauwarme Getränk an meinen schmunzelnden Lippen ansetzend, lehnte ich mich mit meiner Schulter locker an die Wand neben ihn, ihn schweigend, doch amüsiert anblickend.

 

Dies kommt davon, wenn man seine Gedanken nicht für sich behalten kann..., dachte ich mir, gedanklich die originelle Antwort der Beamtin anerkennend, bevor ich die schweren Schritte vernahm, welche sich uns unmittelbar näherten.

 

Meine Augen richteten sich auf Smoker-ya, dessen Körperhaltung seine morgendliche Laune deutlich repräsentierte: Seine Schultern steif gestrafft, seine Fäuste leicht geballt und seine Gesichtszüge von einer durchgearbeiteten Nacht gezeichnet, ihn wenige Jahre älter wirken lassend.

Ohne Begrüßung schritt er stur an uns vorbei, kein Wort zu Eustass' unangemeldetem Erscheinen verlierend.

Die hölzerne Tür aufschließend, ging der Officer geradewegs durch sie hindurch und ließ sie für uns offen stehen.

 

Im nächsten Augenblick kam Ace-ya eilends den Gang entlang gesprintet, uns im Vorbeirennen zuwinkend, bevor er mit einem: „Hey, Smokey, warte auf mich!“, dem Officer in den Raum folgte.

Eustass und ich traten im Anschluss ein, in das Vorzimmer des Vernehmungsraums gelangend.

 

Eine große Scheibe trennte die beiden Räumlichkeiten voneinander. Nur vom Vorzimmer aus konnte man durch sie sehen. Von unserer Position aus erkenntlich war die schlichte Einrichtung des anliegenden Verhörzimmers: ein eckiger Holztisch, mitsamt zwei Stühlen.

Sowie der anwesende Tatverdächtige; `Bartolomeo der Kannibale´

 

In eine der Zimmerecken stand er, mit dem Rücken zu uns gedreht... Und zudem mit heruntergelassener Hose.

Vor unser aller Augen, welche teils ungläubig auf sein entblößtes Gesäß blickten, urinierte er schamlos in den Vernehmungsraum.

Von dem Geräusch der zufallenden Vorzimmertür abgelenkt, drehte er seinen Kopf schief zu uns, in Richtung der undurchsichtigen Scheibe. Vollends unberührt von dem anstehenden Verhör, steckte er seinen Zeigefinger in seine gepiercte Nase und schnippte anschließend sein Nasensekret in unsere Richtung, sodass es an der Scheibe vor uns haften blieb.

 

Dies ist in höchstem Maße anstößig und unmanierlich..., wandte ich meinen Blick ab, ihn auf Eustass-ya richtend, welcher von uns vier zuerst seine Stimme fand und seinen Unglaube laut aussprach.

 

„Pisst der Kerl ernsthaft in die ach so heiligen Hallen des Gesetzes?“, fragte Eustass, sich ein Lachen nicht verkneifen könnend, ehe er hämisch grinste.

„Das nenn ich: Seine Meinung übers Gesetz klar machen.“

 

Für seine Bemerkung erhielt er einen zornigen Blick seitens Smoker, dessen überspannte Nerven nun vollends zerrissen.

Mit wütenden Schritten machte er sich auf den Weg zum Vernehmungsraum. Wo der Verdächtige indes den Reißverschluss seiner hochgezogenen Rautenmuster-Hose schloss und sich gelangweilt auf einen der Stühle setzte, seine schwarzen Stiefel auf dem Tisch platzierend.

Daraufhin knallte die Tür hinter ihm mit einem lauten Dröhnen auf, bevor der aufbrausende Officer auf ihn zu stampfte.

Aufmerksam, teils gespannt verfolgten unsere drei Augenpaare – Silber, Bernstein und Tigerauge – das folgende Geschehen.

 

Nun wird es ungemütlich...

 

Smokers Faust donnerte lautstark auf den Tisch, welchen er im gleichen Atemzug ruckartig um schmiss, sodass die darauf abgelegten Beine des Kannibalen ruppig von dem selbigen gerissen wurden. Dies hatte zur Folge, dass er sein Gleichgewicht verlor und auf dem Stuhl nach hinten kippte, mit seinem Rücken in angewinkelter Sitzposition auf dem Boden aufkommend.

 

Der dunkelbraune Lederstiefel des Officers drückte auf die tätowierte Brust des Liegenden, ihn grob unten haltend. Zeitgleich zog Smoker-ya an seinen Zigarren und klopfte die glühende Asche auf den Oberkörper unter ihm.

Daraufhin murrte er dem Punker grollend zu, um seine letzte Beherrschung ringend.

 

„Eine Chance“, begann er warnend, gar drohend mit tief rauchiger Stimme und beugte sich mit seinem Unterarm auf seinem Knie stützend zu dem Kannibalen herunter.

„Ich gebe dir eine einzige Chance deine erbärmlichen Taten zu gestehen. Andernfalls... werde ich dich dazu bringen.“

 

Bartolomeo grinste. Nicht im Geringsten eingeschüchtert von Smokers Drohung. Sein Grinsen gar dem Wahn verfallen.

Statt zu antworten, spuckte er dem Polizeichef respektlos ins Gesicht.

 

Langsam, wie in Zeitlupe, verfinsterte sich Smoker-yas Mimik.

Mit einer langsamen Handbewegung, zu ruhig für seine gegensätzliche Gemütsstimmung, wischte er sich den fremden Speichel von seiner Wange.

Dann schnellte seine Hand zum Hals des Kannibalen, seine Finger in die Haut des selben krallend und ihn mit einem groben Ruck nach oben, auf seine Beine ziehend.

 

Der Officer ließ von seinem Hals ab. Nur, um im gleichen Augenblick zuzuschlagen.

Seine rechte Faust kollidierte mit der linken Gesichtshälfte Bartolomeos. Der Schlag so kraftvoll, dass der Kannibale durch den Raum geschleudert wurde und mit seiner Wange direkt gegen die Scheibe stieß, vor welcher wir standen.

Langsam rutschte er an dem Glas hinab, auf seine Knie fallend, bevor er am Boden knien blieb.

 

Smoker-ya knackte seine Finger, dem Punker einen Blick voller Abwertung zuwerfend.

Anschließend schritt er aus dem Raum, dabei seine tiefe Stimme letztmalig an den Tatverdächtigen richtend.

 

„Du hast 10 Minuten um deine Antwort zu überdenken. Dann sehen wir uns wieder – und es wird kein freudiges Wiedersehen, verlass dich drauf“, sprach er, die Tür hinter sich zuknallend, während er den Weg zu unserer Räumlichkeit ansteuerte.

Kurz darauf betrat er das Vorzimmer schweigend, sich schwerfällig auf den ledernen Ecksessel setzend und seine erloschenen Zigarren anzündend, die ihm mindere Beruhigung verschafften.

 

Ace-ya war es, der ihn nun mit vorfreudiger Stimme ansprach.

 

„Jetzt bin ich dran, stimmt's?“, fragte er wissend schmunzelnd, ein brummendes Nicken des Officers als Antwort erhaltend, ehe er seinen Cowboyhut richtete und rennend aus dem Zimmer stürmte.

Wenige Augenblicke später tauchte er im Vernehmungsraum auf.

Dort ging er vor dem knienden Kannibalen in die Hocke.

 

„Hey, Kumpel“, sprach er ihn mit freundlicher Stimme an, sein entgegenkommendes Lächeln gekünstelt, indessen er seine Handfläche auf die Schulter seines Gegenübers legte.

„Wir können über alles reden, weißt du.“

 

Gleichzeitig durchschaute ich die Taktik, welche Smoker-ya für das Verhör geplant hatte:

Die psychologische Irreführung. Ein üblich angewandtes Verfahren der polizeilichen Informationsbeschaffung.

In der Filmbranche auch: `Guter Cop und böser Cop´ genannt.

 

Ob diese Methodik tatsächlich funktionieren wird...?

 

Bartolomeo schüttelte Ace' Hand grob ab und fuhr ihn verfeindet an.

 

„Verpiss dich, Penner!“, knurrte er zähnefletschend, sich ruckartig umdrehend und Ace-ya hasserfüllt anblickend.

Doch änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. Seine Augen weiteten sich, als er seinen Gegenüber zu erkennen schien. Zeitgleich schwankte seine Stimme in Unglaube um.

„D-Du?“

 

Es war eine ähnliche Reaktion, wie der Kannibale bereits bei Strohhut-ya gezeigt hatte, lediglich zunehmend abgemildert. Und ich fragte mich abermals, in welcher Verbindung er zu den beiden Brüdern stand.

 

„Ich“, bestätigte ihm Ace, unverändert seine hockende Position beibehaltend und seinen Kopf schmunzelnd schief legend.

„Willst du mit mir reden?“

 

Dies könnte ihn tatsächlich zum Gestehen bringen..., dachte ich, das erfolgversprechende Manöver anerkennend, indes ich beobachtete, wie Bartolomeo sichtlich mit sich rang.

Damit würden seine Taten allesamt aufgeklärt werden-

 

Pah,`reden´“, drang Eustass-yas abfälliges Knurren von Links zu meinem Ohr, sodass ich meinen Blick unverzüglich auf ihn richtete.

„Ich hab das verfickte Warten satt!“

 

Im selbigen Augenblick setzte er sich in Bewegung, mit festen Schritten ohne zu zögern auf die unverschlossene Tür zum Verhörraum zugehend. Seine geballten Hände bebten vor Ungeduld.

Genau in dem Moment, als der Verdächtige gestehen wollte, platzte Eustass lautstark in das Vernehmungszimmer. Dicht gefolgt von Smoker-ya, welcher nicht sonderlich erfreut über sein Eingreifen war.

 

Gleichzeitig schlug ebenfalls die Vorzimmertür rechts von mir auf.

 

Traffy!“, wurde meine Aufmerksamkeit auf den unangemeldeten Besucher gelenkt, welcher energisch durch die Tür sprang, mir im gleichen Atemzug um den Hals fallend.

Sein plötzliches Auftauchen verwunderte mich außerordentlich, weswegen ich unverzüglich meine Frage an ihn äußerte.

 

„Weshalb bist du-?“, wollte ich fragen, wurde jedoch von Strohhut-yas lauter Stimme unterbrochen.

Er ließ von mir ab und entfernte sich einen Schritt. Dabei hob er seine strohige Kopfbedeckung an, unter welcher er einige Blätter enthüllte, welche er in seine Hand nahm.

 

„Ich hab sie gefunden!“, rief er freudig, mit den Schriftstücken vor meinem Gesicht wedelnd.

„Hier“, drückte er sie mir in meine Hände, seine Mimik ernster werdend, sein Ton einen fordernden Klang annehmend.

„Lese sie, Traffy.“

 

Und dies tat ich auch.

 

Meine Augen eilends über die handschriftlichen Zeilen schweifend,

während in dem Verhörzimmer neben uns das Chaos ausbrach.

 

 

~*~

 

 

Verehrter Luffy-Senpai,

 

Wenn du das hier liest, hab ich diesen Brief wohl wirklich abgeschickt. Scheiße, hab ich das echt getan?!

Zur Hölle, hoffentlich musst du das nicht lesen.

Deine Zeit ist viel zu kostbar um sie mit diesem Schund zu vergeuden. Verschwende sie nicht mit einem Loser wie mir!

 

Sorry, dass ich dir eine Minute deines Lebens gestohlen hab.

 

 

Gezeichnet,

Eine unwichtige Person, die deiner nicht würdig ist.

 

 

 

Luffy-Senpai,

 

Heute hab ich echt Scheiße gebaut.

Du bist der Einzige, dem ich davon erzählen kann, weil ich weiß, dass du mich nicht verurteilen wirst.

 

Ich hab... das Haus von jemandem angesteckt. Jemandem, den du gut kennst...

Seinen Namen hab ich mir nie merken können, aber ich weiß, dass der Quacksalber dir wichtig ist.

 

Ich hab euch zusammen gesehen. Dann hab ich den Typen verfolgt und mich in der Garage seiner Villa versteckt.

Zur Hölle, ich hab nur 'ne Kippe rauchen wollen! Und ich Idiot hab das Streichholz achtlos weg geschnippt... direkt in ein offenes Benzinfass.

 

Als ich aus der Garage raus bin, ist das Fass explodiert und alles ist in Flammen aufgegangen. Dann bin ich gerannt... und hab die goldenen Augen in meinem Rücken gespürt. Hab den Hass gefühlt, den der rothaarige Typ auf mich hat.

 

Was danach passiert ist, weiß ich nicht. Ich hab nur den Krankenwagen an mir vorbeirauschen sehen.

Scheiße, das hab ich nicht gewollt!

 

Mit diesem Brief will ich dich um Vergebung bitten, Luffy-Senpai.

Verachte mich nicht dafür.

Jeder andere soll mich hassen, nur nicht du...

 

Du bist mein Halt in dieser dunklen Welt. Ohne dich würde meine Welt zusammenbrechen.

 

 

In tiefer Reue,

Ein Idiot, der deine Gnade nicht verdient hat.

 

 

 

Senpai,

 

Ich fühle mich so verdammt allein gelassen. Fuck, die Einsamkeit macht mich verrückt!

 

Erinnerst du dich daran, als ich dir in einem Brief von dem Wald erzählt hab? Dem Wald in dem ich die Hölle gesehen hab?

Dort wohne ich jetzt. Ich kann die verstorbenen Menschen nicht allein lassen. Sie nicht das Leid spüren lassen, das ich fühle.

Ich muss bei ihnen bleiben, das ist meine Pflicht.

 

Aber hier gibt es nichts zu Essen.

Und ich hab so einen Hunger...

 

 

Mit Hunger und in Trauer,

Dein Stalker, Meo

 

 

 

Senpai,

 

Ich glaub, die Dunkelheit hat mich endgültig in den Wahnsinn getrieben.

Ich höre die Stimme der Toten nach mir rufen... Und bin schwach geworden.

Ich bin... zu einem Monster geworden.

 

Fleisch... Ich habe Fleisch gebraucht...

Etwas anderes gibt es hier nicht.

 

Die Selbstmorde häufen sich. Immer mehr Menschen nehmen sich ihr Leben.

Aber manche von ihnen haben überlebt. Sie folgen mir...

Wieso einem Ungeheuer, wie mir?

 

Ich brauche bloß dich. Du bist der Grund warum ich lebe.

Wie du weißt, bin ich nicht grundlos in diesen Wald gegangen...

Aber ich hänge an meinem Leben. Weil es mich zu dir geführt hat.

 

Doch habe ich einen Platz an deiner Seite nicht verdient.

Was ich getan hab, ist nicht wieder gutzumachen.

 

Die Schuld zerfrisst mich.

Ich weiß, dass ich irgendwann für alles büßen muss.

Nur will ich, dass du derjenige bist, der mich richtet, niemand sonst.

 

Finde mich und setzte all dem ein Ende, Luffy-Senpai.

Erst dann werde ich meinen Frieden finden.

 

Bis dahin werde ich hier bleiben und auf dein Urteil warten.

 

 

Bartolomeo, der Kannibale

 

 

 

 

 

###

 

 

 

 

 

Nehmt eure verfickten Drecks-Griffel weg!“, knurrte ich tödlich, meine Muskeln wütend anspannend und versuchend, mich grob aus dem Griff der beiden Bullen zu befreien.

 

Als ich dem Hahnenschädel die Fresse polieren wollte, war die Streuselvisage sofort auf meinen Rücken gesprungen. Seine Arme um meine breiten Schultern geschlungen, seine Beine um die meinen, sodass er meine Bewegungsfreiheit stark einschränkte. Der dampfende Panzer stand vor mir und hielt meine Handgelenke in einem eisernen Schraubgriff aneinander gepresst, sie dabei in einem abnormalen Winkel drehend.

Heftig versuchte ich die beiden fluchend von mir abzuschütteln, aber rührten sie sich kein Stück.

 

Nachgeben kam für mich nicht in Frage, weswegen sich Smokers Griff nochmals verfestigte.

Er hatte Schwierigkeiten mit meinem immensen Kraftaufwand mitzuhalten, während er mich drohend ankläffte.

 

„Eustass Kid“, rotzte er mir meinen Namen in einem befehlshaberischen Ton zu, sein Gesicht sich verdunkelnd und seine Mundwinkel sich pissig verziehend.

„Wenn du dich weiterhin gegen das Gesetz stellst, werde ich dich auf der Stelle verhaften.“

 

Von der Zimmerecke aus beobachtete der grünhaarige Psycho uns belustigt, mich lauthals auslachend, bevor er mir mit seinem beschissen arroganten Blick sein Kommentar reindrückte;

„Hast du gehört? Sei brav und tanz nach der Pfeife der Bullerei, Kidz.“

 

Mein golden aufblitzender Blick war tödlich, gedanklich erwürgte ich den scheiß Penner. Was mir einen von Wut getriebenen Kraftschub gab.

Meine Augen auf den Irren fixierend, konnte ich mit einem groben Ruck eines meiner Beine von der affigen Klette befreien und trat dem Panzer vor mir kräftig gegen sein Knie, sodass er meine Handgelenke losließ.

Dann stürmte ich mit dem Affen auf meinem Rücken auf den Psycho zu, um meinen gedanklichen Plan in die Tat umzusetzen.

 

Meine Arme von meinem Körper gestreckt, zuckten meine lackierten Finger gefährlich, nach ihrem Bestimmungsort – seiner Kehle – dürstend.

Hinter mir ertönte das Rasseln von Polizeihandschellen, die Smoker bestimmend in seinen Händen hielt und mir umlegen wollte.

Bevor der alte Sack reagiert, werd ich die arrogante Fleischpflanze umlegen!

 

Meine Hände schnellten auf den Kannibalen zu...

 

Kid-ya!

 

...und hielten einen knappen Millimeter vor seinem Hals.

 

Ein einschlagender Blitz durchfuhr meinen gesamten Körper, ihn in seiner gestreckten Renn-Position paralysierend, während meine wütend funkelten Augen auf meinem Ziel blieben.

Autoritär, dominant und fauchend hatte Law seine sonst so ruhige Stimme erhoben. Meinen Namen ausdrucksvoll und vernichtend aussprechend, sodass er seinen Effekt nicht verfehlte.

Fuck. Ich hasste es, wenn er das tat.

 

„Was willst du, Trafalgar?!“, knurrte ich ihm unzufrieden zu, meinen Blick nicht von dem Kannibalen ablassend, während sich meine Brustmuskeln beim angestrengten Atmen schnell auf und ab bewegten.

Ace stieg mit einem Sprung von mir herunter, das verlorene Gewicht deutlich spürend, währenddessen ich ungeduldig auf Trafalgars Antwort wartete, die über meine nächste Handlung entschied.

 

Warum verfickt nochmal hat er mich aufgehalten-?!

 

Plötzlich fühlte ich die kalte Hand auf meiner freien Schulter, mitsamt der Ruhe, die sie meinem explosiven Temperament gab – Das hasste ich noch viel mehr!

Und ich wusste auch genau, was jetzt folgen sollte.

 

„Ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Eustass-ya“, sprach Trafalgar mit ruhiger Stimme, die einen `Du hast keine Wahl´-Ton besaß.

„Überlasse ihn mir. Vertraue mir, Eustass.“

 

Dir den Irren überlassen?, wiederholte ich gedanklich seine Worte und schaute ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen über meine linke Schulter an.

Was hat er vor-?

 

„Was willst du mit ihm anstellen, Bursche?“, fragte ihn stattdessen Smoker und stellte sich neben uns, seine Arme schnaufend vor seiner Brust verschränkend.

„Das weitere Vorgehen ist Aufgabe und Entscheidung der Polizei. Zivilisten haben sich 'rauszuhalten.“

 

„Dem bin ich mir gewiss bewusst, Smoker-ya. Jedoch existiert die Möglichkeit eines Sonderfalls, welcher unter gewissen Umständen eintritt“, begann der Intelligenz-Bolzen seinen Vortrag zu halten und stellte sich ebenso selbstsicher vor seinen Diskussions-Gegner.

Dabei dem Panzer einen Schmierblätterstapel gebend, bei dem der Kannibale plötzlich alle Gesichtsfarbe verlor.

 

„Ich plädiere auf mentale Unzurechnungsfähigkeit“, sprach Law mit vollster Ernsthaftigkeit und bohrte seinen endgültigen Blick in den ungläubigen Smokers.

Dann ließ er seine Bombe platzen. Ohne Knall, dafür mit einem hörbar siegessicheren Schmunzeln auf seinen Lippen.

„Ich werde ihn in meiner Klinik unter strengster Beobachtung psychologisch behandeln lassen.“

 

Er will... WAS?!

 

Stille. Keiner konnte glauben, was er soeben gehört hatte.

Es verging ein langer Schweigemoment, ehe die Raucherlunge an seinen beiden Liebschaften zog.

Schließlich sprach der Polizei-Panzer seine Entscheidung aus.

 

„Einverstanden“, sagte er, erneut einen tiefen Zug nehmend, bis er seine Bedingung stellte.

„Aber ich werde ihn höchstpersönlich überwachen und für die zivile Sicherheit zuständig sein.“

 

Ein Nicken seitens Law ersetzte den klischeehaften Handschlag.

Der Deal wurde abgeschlossen und ich wieder völlig ignoriert.

 

Wie ich Trafalgar doch hasse...

Nie gönnt der Mistkerl mir meinen Spaß...

 

Anschließend schweiften Smokers Augen erneut über die Schmierzettel, bevor er den Kannibalen ansah.

Sein Blick streng und verachtend, sowie es seine Stimme war.

 

„Und jetzt wirst du reden. Wer ist für den Organhandel verantwortlich, wenn nicht du?“, war seine Frage eine deutliche Forderung, ein disziplinärer Ton seine Worte untermauernd.

„Rede!“

 

Immer noch schwieg der Kannibale, aber hatte das einen völlig anderen Grund.

Die Gummi-Birne stand neben seinem Bruder in der Tür, der Hahnenschädel ihn geschockt ansehend. Seine geweiteten Augen blieben auf dem Strohhut-Bengel, der seine Lippen stumm bewegte, ohne seine Worte an den Kannibalen auszusprechen.

 

Ich verzeihe dir. Lebe, Meo.

 

Geschlagen ließ der Kannibale sich mit seinem Rücken an der Wand herunter in die Hocke sinken. Seinen Blick Richtung Boden getackert, vergrub er seine Hände in seinen glanzlos grünen Haaren, seine zuvor abstehende Frisur war zerstört und völlig verwildert.

Er hatte den Widerstand aufgegeben, sein Wille war gebrochen.

 

Sein Geständnis galt der Frage des Panzers, jeden Augenkontakt zu dem Gummi-Jungen meidend.

 

„`Gambia´“, knirschte der Kannibale den Namen mit zusammengepressten Zähnen hervor, sichtlich mit sich kämpfend.

„Er hat die anderen angestiftet und die Leichen beschafft“, fuhr er fast nuschelnd fort, seinen Blick weiter den Boden zu seinen Füßen taxierend, ehe seine Stimme an Lautstärke gewann.

Zur Hölle, Gambia kann nichts dafür! Er-“

 

„Spare dir deine Ausreden für den Richter“, unterbrach ihn das Knurren der Raucherlunge, seine Aussage war endgültig. Mit einem groben Ruck zerrte er den Kannibalen hoch und führte ihn dann ab, beim Gehen sein Wort an Trafalgar richtend.

„Du kannst gehen. Und schaff den Unruhestifter aus meinen Augen. Wegen unserer Abmachung werde ich dich kontaktieren.“

 

 

Damit schmiss er uns raus, mich nicht im Geringsten beachtend.

Und ich hatte auch keinen Bock mehr, noch eine Minute länger hier zu bleiben.

Weswegen ich Law einen alles sagenden Blick zuwarf und dann voranging, mit ihm in meinem Rücken den Polizei-Schuppen auf dem schnellsten Weg verlassend.

 

Für heute reicht's mir mit verhassten Visagen...

Was ich jetzt brauche, ist ein Ventil für die aufgekratzte Spannung in meinem Körper...

 

Ein plötzliches Verlangen nach Kraftabbau überkam mich und ich wusste, dass es bloß eins gab, was mir Abhilfe verschaffen konnte.

 

„Wir gehen nach Hause“, entschied ich für uns beide, den Weg zu unserer Wohnung ansteuernd, während Trafalgar zu mir aufholte und neben mir herlief.

Daraufhin wurde meine ungezähmte Stimme leiser, in einen tiefen und ruhigeren Klang übergehend, dabei schaute ich stur geradeaus, auf die weniger belebte Straße, die wir überquerten.

„Hast du was Neues von Killer gehört?“

 

Aus meinem Augenwinkel sah ich Laws Kopfschütteln, das ich kommentarlos ließ.

Der Pinguin hatte sich also bisher nicht bei ihm gemeldet, wie Killer auch nicht bei mir.

 

Aber weil ich vollstes Vertrauen in meinen besten Mann hatte, war ich mir absolut sicher, dass er es nachholen würde, sobald sich die Gelegenheit dazu ergab.

Heat und Wire passten momentan auf die Werkstatt auf. Und solange Heat nicht wieder den Schweißbrenner zwischen seine Griffel bekam, sollte mein Heiligtum bei ihnen gut aufgehoben sein.

Ich war verdammt stolz auf meine Männer, auf die ich mich immer verlassen konnte.

 

Sie haben sich eine ordentliche Belohnung verdient...

Und jetzt, wo der ganze Scheiß vorbei ist...

 

Wird's mal wieder Zeit für 'ne Fete..., dachte ich mir grinsend. Die Kosten gehen auf mich...

Gedanklich plante ich schon die Feier für unseren Erfolg und dachte zufrieden an die Letzte zurück.

Kurz: Sie endete in völligem Chaos.

 

Wir hielten Feierlichkeiten aus Prinzip in der großen Garage meiner Werkstatt ab, was mittlerweile zu einem Brauch geworden war.

Der Anlass war egal – Hauptsache es wurde ordentlich gesoffen.

Und diesmal werd ich Trafalgar so richtig abfüllen, bis er-

 

„Dein dümmliches Grinsen ist tatsächlich noch bedenklicher, als sonst“, kommentierte mein gedankliches Opfer meinen diabolischen Gesichtsausdruck, dabei eine seiner Augenbrauen skeptisch hebend.

„Sage mir nicht, dass du abermals einen deiner katastrophalen Pläne schmiedest, Eustass-ya.“

 

Mit einem unschuldigen Grinsen antwortete ich ihm; „Ich doch nicht...“, bevor ich meinen Haustürschlüssel aus meiner gefleckten Hose kramte, um die Tür aufzuschließen, vor der wir angehalten hatten.

„Was denkst du bloß von mir?“

 

„Nichts Gutes, soviel ist gewiss.“

 

Ein tiefes Lachen verließ meine roten Lippen, während ich unsere Wohnung betrat und nach Trafalgars Eintritt die Wohnungstür mit Schwung zuschmiss. Zurück in unserer vertrauten Bude hob sich meine Laune um einiges, bei meinem Vorhaben noch einen Ticken mehr.

 

Law verschwand auf direktem Weg in Richtung Küche, wie magnetisch von seiner lebenswichtigen Teufels-Braumaschine angezogen werdend. Ich hingegen, steuerte vorfreudig grinsend meinen Hobbyraum an.

Die Tür ließ ich mit voller Absicht einen Spalt offen.

 

Anschließend zog ich mich aus, nackt, bis auf meine feuerrote Boxerstorts.

Dann stellte ich mich vor einen der vielen Spiegel, die die gesamte Wandseite gegenüber der Tür zierten.

Selbst die wenigen blauen Flecken und die genähte, lächerlich kleine Narbe des Pfeils an meiner rechten Seite, die mit einem halbdurchsichtigen Sport-Pflaster bedeckt war, konnten meinem perfekten Anblick nicht das Geringste anhaben.

Meine Muskeln brauchten Aufmerksamkeit, die ich ihnen mit Freude zukommen ließ.

 

Vor dem Spiegel spannte ich meine Armmuskeln kräftig an. Meine Fäuste ballend, hob ich meinen linken Arm und winkelte ihn gleichzeitig nach oben an, ehe ich meine Lippen in einem flüchtigen Kuss auf meinen Oberarm presste. Das gleiche tat ich ebenso bei meinem rechten Arm.

Ein leises Auflachen brachte mich dazu, in dem Ganzkörperspiegel zu meinem Beobachter hinter mir zu sehen.

 

„Dies ist höchst verstörend“, sprach Law amüsiert, mit einer dampfenden Tasse im Türrahmen stehend, seine Augen auf meinen Astralkörper gerichtet, den er mit interessiertem Silber musterte.

„Man könnte beinahe annehmen, du wärest mit deinen Muskeln liiert, statt mit mir.“

 

Mit einem selbstüberzeugten Grinsen drehte ich mich zu ihm, meine goldenen Augen vor Belustigung funkelnd, während meine Mundwinkel weiter nach oben glitten.

 

„Eifersüchtig?“, fragte ich ihn und griff nach einem dunkelgrauen Handtuch, das ich mir locker um meinen Hals legte. Anschließend ging ich auf eine der schwarzen Bänke zu, auf die ich mich setzte.

Meine Hände fest um die Stange je einer Hantel greifend, drehte ich meinen Kopf in Trafalgars Richtung und grinste ihn prahlend an.

„Bewundere mich, so viel zu willst. Tu dir bloß keinen Zwang an, Law.“

 

Augenrollend schritt er durch den Raum, sich auf die Bank rechts von mir setzend, während ein leises Seufzen seine Lippen verließ.

 

„Als dein Arzt rate ich dir dringlichst von intensivem Training ab“, sprach er ernst und trank einen Schluck seines Teufelsgesöffs, ehe er seine Mediziner-Predigt fortführte.

„Selbst Armtraining belastet die Bauchmuskulatur und kann schlimmstenfalls zum Öffnen deiner Wundnaht führen, trotz dessen sie sich im seitlichen Bauchraum befindet.“

 

Sein mahnender Blick sagte soviel wie: `Und ich werde sie garantiert nicht wieder zusammenflicken!´

Um den überbesorgten Doc zu beruhigen, brummte ich ein; „Ich werd's schon nicht übertreiben.“

Woraufhin seine Augenbraue skeptisch nach oben schnellte, in einen Ausdruck der `Du und nicht übertreiben?´-Art.

 

Schließlich einigten wir uns auf leichtere Gewichte und weniger Trainingseinheiten, was Trafalgar sichtlich zufrieden stimmte, sodass ich endlich mit dem Pumpen anfangen konnte.

Und es tat verdammt gut, sich nach so langer Zeit wieder richtig auszupowern.

 

Law lehnte sich zurück und genoss die Show. Sein durchdringender Blick mehrmals prüfend zu dem Pflaster der Wunde schweifend, dabei jede meiner Muskelbewegungen verfolgend.

Schweigend trank er seinen Kaffee, während ich meinen linken Ellenbogen auf meinem Oberschenkel ablegte und mit der Hantel geübt in einer gleichbleibenden Armbewegung trainierte.

 

Das Training verschaffte mir geistige Beruhigung und körperliche Befriedigung, sodass ich den ganzen Stress der letzten Tage an mir abprallen lassen konnte.

Scheiß auf alles, was war! Ich lebte den Augenblick!

 

Killers Rettung ist ein echter Erfolg...

Und Law ist wieder der alte Mistkerl, der er immer gewesen ist!

 

Eustass Kid hat seine Trophäe wieder nach Hause geholt!

Und sie als sein Eigentum markiert...

 

Ha, bin ich gut oder bin ich gut?

Pah, ich bin viel besser!

 

In meinen Lobeshymnen über mich selbst versunken, lachte ich ausgelassen und selbstgefällig, wodurch ich den zweifelnden Seitenblick meines Zuschauers nicht bemerkte.

Der selbige legte mir seine kühle Handfläche auf meine Stirn, daraufhin leise zu sich selbst sprechend;

„Fieber hast du nicht... Muss ich mir Gedanken um dein mentales Wohl machen?“

 

Ein Grinsen war meine Antwort.

 

„Mir geht’s prächtig!“, lachte ich, mein Grinsen in eines der spöttischen Art übergehend, sowie meine nächsten Worte von Hohn gezeichnet waren. Ich hatte spontan Lust drauf, ihn ein wenig aufzuziehen.

„So so, du sorgst dich also um mich, Trafalgar?“

 

Aber erstarb mein Lachen sofort, als ich den vernichtenden Ausdruck in seinen blitzend silbernen Augen sah.

Das war wohl ein echter Griff ins Klo.

 

Ist Trafalgar ernsthaft immer noch pissig, wegen heute Nacht...?

...Und heute Morgen?

...Und der Sache im Wald?

...Und-?

 

Plötzlich spürte ich Laws eisige Lippen auf meiner rechten Wange, was mich in meiner Trainingsbewegung anhalten ließ.

So schnell, wie ich sie fühlte, verschwanden sie auch wieder. Fast so, als ob ich mir die Berührung bloß eingebildet hätte.

 

Einen prüfenden Blick zu meiner Rechten werfend, sah ich seine perfekte Fassade, die keine Gefühlsregung preisgab. Trafalgars emotionslosen Augen waren auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, während er seelenruhig seine Tasse anhob und ihren letzten Schluck austrank.

Dann stand er schweigend auf, mit geschmeidigen Schritten auf die Tür zugehend, vor der er kurz stehen blieb.

Leise, kaum hörbar waren seine Worte, die er in seinen dunklen Kinnbart nuschelte, ehe er aus dem Raum trat.

 

Selbstverständlich bist du mir wichtig, Kid.

 

Die Tür fiel geräuschvoll hinter ihm zu, während ich immer noch auf sie starrte.

Hab ich mich verhört?, fragte ich mich ungläubig, Nie im Leben würde Law das freiwillig zugeben...

 

Daraufhin verzogen sich meine Lippen zu einem ehrlichen Grinsen, das meine bernsteinfarbenen Augen erreichte und sie matt schimmern ließ.

 

Fuck... Sein Schachzug ist echt mies gewesen...

Damit schwächt der Mistkerl mich...

 

Aber das kann ich genauso..., grinste ich zu mir selbst und legte die Hanteln weg. Payback ist eine Bitch...

 

 

Mir mit dem Handtuch die glitzernden Schweißperlen von meiner Brust und meiner Stirn wischend, stand ich auf und warf das Tuch achtlos auf die Bank, bevor ich in meinem Klamottenberg nach meinem Handy wühlte.

Als ich es in meiner rechten Hand hielt, klingelte es urplötzlich, sodass ich meine nicht vorhandenen Augenbrauen zusammenzog und den aufleuchtenden Display mit fragendem Blick anstarrte.

Aber schossen meine Mundwinkel sofort nach oben, als ich den abgebildeten Namen sah.

 

„Wird auch Zeit, dass du anrufst“, begrüßte ich meinen Anrufer, den erleichterten Unterton meiner tiefen Stimme mit einem genervten Schnaufen überspielend, das in einen scherzhaften Klang überging.

„Ich hab schon geglaubt, dass deine Krankenschwester dich in irgendeinem Hinterzimmer gefesselt und geknebelt hält.“

 

Ein hörbares Schmunzeln begleitete die Antwort meines Gesprächspartners.

 

„Spare dir deine Perversitäten für deinen Chirurgen, Kid“, entgegnete er mir amüsiert, seine Verfassung um Längen besser klingend.

Eine gedämmte Stimme war im Hintergrund zu hören, sowie es vom Flur unserer Wohnung aus der Fall war – Der Pinguin hatte Trafalgar wohl so ziemlich zeitgleich angerufen.

 

Sein Anruf kann bloß eins bedeuten...

 

„Also bist du wieder am Start, Killer?“, fragte ich ihn grinsend, meine Vorfreude nicht im Geringsten verbergend.

Woraufhin ein skeptischer Klang seine Gegenfrage begleitete.

„`Am Start´... wofür?“

 

„Für die Fete“, wurde mein Grinsen selbstsicherer, während Stille am anderen Ende der Leitung einkehrte.

Mehrere Sekunden blieb es still, bis Killers Seufzen ertönte.

 

„Lass mich raten... Es gibt keine Möglichkeit dich davon abzubringen, nicht wahr?“

„Nope.“

„Kid-“

„Versuch's erst gar nicht, Killer.“

 

„Nun denn“, gab er sich geschlagen und seufzte erneut, ehe meine Vorfreude auf ihn überging.

Killers klare Stimme nahm einen deutlich freudigeren Klang an.

„Ich bin gänzlich dabei.“

 

„Nichts and'res hab ich von dir erwartet“, lachte ich und fuhr mir mit meiner freien Hand ausgelassen durch meine leicht feuchte Haarpracht.

„Rauf die Trunkenbolde zusammen. In zwei Tagen treffen wir uns in der Garage, dann wird die Bude gerockt!“

 

„`Gerockt´ oder `zerstört´...?“

„Einen Ticken von beidem?“

 

„Du bist unverbesserlich, Kid.“

„Das nennt man `Charme´, Killer.“

 

„Dein Charme wird uns alle irgendwann ins Grab bringen“, konnte ich mir sein schmunzelndes Kopfschütteln bildhaft vorstellen.

„Verstanden, Captain. Ich schicke den anderen eine Warnung, dass `der Eskalator´ wieder zuschlägt.“

 

Damit war alles geklärt, sodass wir uns mit einem knappen `Hau rein´ voneinander verabschiedeten und ich den Anruf beendete.

Gleichzeitig schlug die Tür meines Trainingsraums auf.

Jemand hatte wohl gelauscht und war alles andere als begeistert von meinem Plan.

 

„Eustass-ya, dein geschundener Körper benötigt dringend Schonung. Sage mir, dass du dies nicht vorhast.“

 

Jop, Begeisterung sieht echt anders aus...

 

Trafalgar strafte mich mit dem kalten Stahl seiner Augen, die mich mahnend fixierten. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt, während sein Blick mich sezierte.

Mein Schulterzuckendes; „Doch“, war meine Antwort.

Woraufhin sich seine Augen verfinsterten, in eisiges Marmorgrau übergehend.

 

„Und welchen Anlass nimmst du als Rechtfertigung für diese Torheit?“

 

Langsam ging ich auf ihn zu, völlig unbeeindruckt von seiner düsteren Aura, bevor ich vor ihm stehen blieb.

Meine Hand auf seine gestraffte Schulter legend, beugte ich mich grinsend zu seinem Ohr, in welches ich ihm rau hauchte, womit ich ihm allen Wind aus den Segeln nahm.

 

 

„Der Grund?“,

wurde mein Grinsen breiter, während meine roten Lippen sein Ohrläppchen berührten.

Dabei streifte mein warmer Atem gegen seine goldenen Ohrringe und brachte sie leicht in Bewegung.

„Der Grund bist du, Traf.“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Brisby
2018-05-24T16:23:09+00:00 24.05.2018 18:23
Dein Charme wird uns alle irgendwann ins Grab bringen.

Ich liebe Killer für diesen Satz!! DANKE! DANKE! DANKE!
❤️

Ich habe schon wieder ein ganz fürchterliches Gewissen, weil ich dir jetzt erst schreibe. Und hoffe dass du es mir nicht all so sehr übel nimmst ><... *niedlichkeitsfaktor +10 trank einnehmen und dich anhimmel*

So genug off-topic: das Kapitel ist wieder mal super gelungen. Ich mag vor allem den Ausgang! An diese Wendung hätte ich nicht gedacht. Vorallem würde ich unheimlich gerne Mäuschen spielen können bei den Sitzungen von Bartolomeo :3

Und wie hübsch berechenbar Kid die ganze Zeit über ist! Law hat schon Recht. Man kann die Uhr nach ihm stellen :P Eins... Zwei... Drei...BAAAAAAAAAHHHWHAHAAAAA

Ich schwöre, gerade ist hier ein Raving Rabbit mit feuerroter Mähne auf dem Kopf und roten Augen längs gerannt! Ich war das nicht xD"

Auf das Chaos-Desaster in der Werkstatt freue ich mich schon ^^ und Killer tut mir jetzt schon leid, da er sicher mit Heat und Wire (soweit sie denn danach noch in der Lage sein werden) sich dem Aufräumen witmen müssen ^^"

*schon mal einen Gutschein für einen Wellness Tag für ihn ausstell* Der arme sollte auch mal entspannen dürfen x) hehe

Ich wünsche dir alles Liebe. Ganz viel Kraft, gute Laune und alles was man noch so gerne wünscht ((>-<))

Du bist wunderbar liebe Sadako ❤️❤️❤️
Antwort von:  blackNunSadako
27.05.2018 20:49
Die allerherzlichsten Grüße an dich, liebe Brisby,🌷

Was für eine wunderschöne Überraschung von dir!♡
Ich habe mich unsagbar über sie gefreut, wirklich. ^‿^

Leider habe ich keine E-Mail-Benachrichtigung von Animexx bekommen, sonst hätte ich deinen lieben Kommentar viel früher entdeckt und dir eher geantwortet. Tut mir leid. -.-'

Bitte habe kein schlechtes Gewissen, wenn du mir einmal nicht schreiben kannst. Wie könnte ich dir je böse deswegen sein?
Ich habe vollstes Verständnis dafür. Und ich schätze mich unheimlich glücklich, dass du dennoch an mich gedacht hast. ^-^
Vielen ♥-lichen Dank!🌹

Wie schön, dass dir Killers Bemerkung zu Kids `Charme´ besonders ins Auge gefallen ist. Ich danke dir dafür, dass du dir abermals die Mühe des Zitierens gemacht hast. Damit schenkst du mir jedes Mal ein Lächeln. ^‿^
Diesen Satz hatte ich mir bereits etwas länger notiert, weil ich ihn unbedingt irgendwann verwenden wollte. Er hat in dem Augenblick einfach passend gewirkt, also habe ich ihn Killer zugesprochen. Anfangs ist die Formulierung in abgeänderter Form für Law vorgesehen gewesen, als Kommentar seitens Kid.

*wühlt sich kurz durch ihre Notiz-Dateien und kopiert den Absatz*
„Du bist echt anstrengend, Law, weißt du das?“
„Mir wurde gesagt, dies sei Teil meines Charmes.“
„Pah, von wem?“, schnaubte Kid lachend, „Wer auch immer zum Teufel das gesagt hat, hat dich angelogen.“
(Ich finde beide Versionen passend, weil sowohl Kid, als auch Law ihre ganz besondere Art von `Charme´ besitzen. ^^)

Es freut mich, dass dir der Ausgang von Bartos Verhör gefällt und ich dich damit überraschen konnte. ^-^
An genau dieser Stelle habe ich etwas länger zu knabbern gehabt, weil ich an manchen Stellen ein wenig angeeckt bin. Für mich hat es zwei Möglichkeit gegeben;
Einmal Bartos psychologische Behandlung, für welche ich mich entschieden habe. Oder aber ein Gefängnisaufenthalt in Impel Down, was dazu geführt hätte, dass Ruffy dort einbricht, um Barto herauszuholen. Letzteres wäre ein weiteres Extra geworden, für das mir momentan leider die Zeit fehlt.
Ich schreibe bereits an den beiden Specials, damit ich wenigstens ihre Anfänge, zusammen mit dem letzten Kapitel hochladen kann. Und weil ich mich wie immer nicht kurz fassen kann, werden es zwei Two-Shots. ^^'

Über die Sitzungen von Barto habe ich mir bislang noch keine großen Gedanken gemacht... Doch glaube ich, dass sie etwas kompliziert werden, weil er ein sehr verschlossener Charakter ist. Sein Genesungsweg wäre damit sehr steinig und lang, aber durch einige Unterstützung (vielleicht von Ruffy und/oder vertrauten Mitgliedern seines Barto-Clubs) würde er bestimmt schneller gesund werden. ^.^

Ein Raving Rabbit mit feuerroter Mähne?! Was? Wo? Ich will es auch sehen! x'D
Mein erster Gedanke, als ich diese urkomische Bemerkung gelesen habe, war ja:
`Brisby im Wunderland´ gewesen. ^-^
Frage mich nicht, wie ich darauf gekommen bin... ^^' Beim erstmaligen Lesen ist der Mümmelmann-Kid vor meinem inneren Auge durch ein Labyrinth ins Wunderland gehüpft. o.o (Okay, das klingt nicht nur merkwürdig, sondern ist es auch. xD)
Nebenbei bemerkt mag ich die Rayman-Spiele sehr. ^^
Nur habe ich bisher nie einen mit den Rabbits gespielt und kenne sie nur von Bildern.

Wie schön zu hören, dass du dich auf die Desaster-Feier in Kids Werkstatt freust. Damit hast du mir wieder einen riesigen Motivations-Stupser gegeben. ^-^
Es ist wirklich lieb von dir, Killer einen Wellness-Gutschein auszustellen. Er wird ihn mit Sicherheit brauchen. ^^'
Momentan bin ich noch mit Laws Sicht beschäftigt. Wie immer ist es Kid, der das Chaos erst so richtig heraufbeschwört. Und ich freue mich ebenso sehr auf das Schreiben aus seiner Sicht. ^^
Leider wird es noch ein wenig länger dauern, bis ich das Kapitel fertig geschrieben habe. Aber ich bemühe mich sehr, dich nicht allzu lange warten zu lassen.
Entschuldige, wegen der Wartezeit.

Danke dir!♥
Ich wünsche dir ebenfalls von Herzen das Beste und die allerschönsten Momente. Auf dass du einen ruhigen Wochenbeginn und eine unsagbar schöne Woche haben wirst! ^‿^

Das liebe Kompliment kann ich nur an dich zurückgeben:
Du bist ein wundervoller und unfassbar sympathischer Mensch, liebe Brisby.💝

Alles Liebe und Gute für dich,
Sadako (^-^)/
Antwort von:  Brisby
27.05.2018 22:04
Huhu :D aaw gar kein Problem. Das mit den Email Benachteiligungen ist immer so ne Sache xD das kenne ich gut.

Die passage aus deinen Notizen ist auch sehr gut. Und ich kann mir auch Law ganz gut vorstellen während er ganz trocken seine Antwort gibt ^^ aber mir persönlich gefällt Killers Variante noch ein Ticken mehr :D also super dass du dich dafür entschieden hast ❤️

*-* Aaaaaaw 'Brisby I'm Wunderland' x3 das ist so süß! Manchmal komme ich mir auch so vor xD aber immer dran denken: Don't follow the white rabbit :P 💕

(ich liebe die Geschichten zu Alice im wunderland :])

Ich hatte mal ein party game für die wii von den raving rabbits. Einfach fantastischer quatsch x3 ich bin ein Fan von ihnen.

Barthos psychiatrische Behandlung würde aber sicher auch den Rahmen dieses ffs sprengen und vermutlich auch gar nicht richtig hier hinein passen :) das ist schon in Ordnung xD psst.... Man kann Fakten auch einfach mal so stehen lassen ^^ hihi

Mach dir keine so großen Sorgen, wenn es mal etwas länger Dauert mit dem hochladen der nächsten Kapitel. Da ist dir sicher keiner der Leser böse :)

Danke danke danke 💐
Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen wochenstart und weiterhin schöne Woche.
Viele liebe Grüße an dich liebe Sadako :)


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