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Die Strafe

Stundenlang lag Tales da und versuchte einzuschlafen. Trotz dessen, dass er sich durch sein geringes Ki immer noch geschwächt fühlte, schaffte er es nicht. In seinem Kopf drehte sich alles um Radditz. Aber auch um Kakarott und Vegeta. Selbst als Bardock nach Hause gekommen war, war er noch wach gewesen und hatte sich nur schlafend gestellt. Er wollte seinen Bruder nicht damit belasten oder ihm andauernd Sorgen bereiten. Außerdem konnte Bardock ihm dabei nicht helfen.
 

Als es schließlich dämmerte, stand Tales auf und schnappte sich seinen Baum. Leise verließ er das Haus und ging eine Weile durch den Wald, bis er auf eine große Lichtung kam. Kurz sah er sich um und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Dieser Ort war perfekt und bot dem Baum der Macht, genug Platz um zu wachsen. Genau in der Mitte der Lichtung, ließ er sich nieder und tastete mit der bloßen Hand die Erde ab. Sein Lächeln verschwand, als ihm klar wurde, dass er nichts dabei hatte, um ein Loch zu graben. Normalerwiese wäre das eine Kleinigkeit, selbst ohne Werkzeug, doch in seinem jetzigen Zustand…
 

Tief holte der Dunkelhäutige Luft und betrachtete den Topf eine Weile. Er wollte nicht wieder zurückgehen und um Hilfe bitten. Entschlossen sah er sich um und fand einen etwas größeren Stein. Sofort stellte er seinen Baum zur Seite und nahm den Stein an sich. Fest schlug er damit auf den Boden und versuchte die Erde etwas aufzulockern. Es tat sich nicht wirklich viel, doch er war nicht bereit, jetzt aufzugeben. Selbst wenn er den ganzen Tag hier saß. Er brauchte das jetzt! Sein Baum sollte wachsen.
 

***
 

Müde öffnete Son Goku die Augen und sah zu Vegeta, der nah bei ihm lag. Ein liebevolles Lächeln erschien auf seinen Lippen und mit einem wohligen Seufzen kuschelte er sich an ihn. Es war noch dunkel und normalerweise schlief er viel länger. Doch irgendetwas hatte ihn geweckt. Er war sehr aufgedreht und voller Tatendrang, weswegen er schließlich aus dem Bett sprang und sich anzog. Leise ging er nach draußen und schloss die Augen. Eine Weile hörte er den Geräuschen der Natur zu und genoss die sanfte Brise in seinem Gesicht. Ganz automatisch suchte er nach der Energie seiner Familie. Allein dieser Gedanke ließ sein Herz höher schlagen.
 

Zwar waren Son Goten und Son Gohan seine Familie. Doch Bardock und Gine, waren auch seine Familie und er war sehr glücklich darüber, sie beide um sich zu haben. Sein Vater hatte ihm in den letzten Monaten gefehlt und er hatte seine Ankunft so sehr herbei gesehnt. Die Gespräche und kleinen Besuche, waren nicht ausreichend. Er wollte ihn in seiner Nähe haben. Nun auch noch seine Mutter kennenzulernen und sie bei sich zu wissen, war mehr als er erträumt hatte.
 

Zugegeben, Son Goku hatte selbst darüber nachgedacht, ob er sie mit den Dragonballs zurückholen sollte. Aber er wollte mit seinem Vater darüber reden und hatte sich nicht getraut, dass Thema anzuschneiden, solange er nicht da war. Auch wegen der Sache mit Tales. Zuerst war er erschrocken, als er die vertraute Energie seines großen Bruders spürte, doch nun musste er zugeben, dass er sich doch freute. Radditz wirkte anders auf ihn, deutlich ruhiger und er hatte sich sogar bei Son Gohan entschuldigt! Damit hatte Goku nun wirklich nicht gerechnet, aber es war schön. Immer wieder rief er sich ins Gedächtnis, was sein Vater ihm damals über Radditz erzählt hatte und glaubte, dass sie doch miteinander auskommen könnten. Auch wenn der Gedanke sehr merkwürdig war, dass er nun einen großen Bruder hatte!
 

Schlagartig öffnete Son Goku die Augen und schnappte nach Luft, als eine Energie im Haus seiner Eltern fehlte. Sofort bekam er ein schlechtes Gefühl und streckte seine Sinne weiter aus. Erleichtert atmete er auf, als er Tales‘ Energie schließlich nur ein stückweit entfernt von der Hütte fühlte. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht…
 

Kurz drehte Goku den Kopf und dachte einen Moment nach, ehe er losflog. Vegeta würde toben, wenn er wüsste was er vorhatte. Aber genau deswegen war dieser Moment so günstig. Jetzt konnte er mit Tales reden, etwas, dass Vegeta nicht zuließ. Dabei war es ihm wichtig, mit ihm einmal alleine zu reden. Die Flugzeit dauerte nur wenige Minuten und beinahe lautlos landete er hinter dem Dunkelhäutigen, der am Boden saß und auf die Erde einschlug. Kurz besah er diese Szene, ehe er sich vorsichtig näherte.

„Tales?“, fragte er leise. Der Angesprochene zuckte zusammen und drehte den Kopf um. Seine Augen weiteten sich und sprachlos sah er den Saiyajin, der nur ein stückweit von ihm entfernt stand an.
 

Goku näherte sich, blieb direkt neben ihm stehen und legte den Kopf schief. Seine Augen ruhten auf dem Stein in Tales‘ Händen. Der Dunkelhäutige starrte ihn an und schwieg eine Weile. Es überforderte ihn mit Kakarott alleine zu sein. Die freundlichen Augen, die auf ihm ruhten…

„Ich wollte… meinen Baum einpflanzen“, sagte Tales dann doch und legte den Stein beiseite. Das Loch war noch nicht annähernd tief genug, er hatte gerade mal knapp die Hälfte geschafft. Zögernd nahm er den Topf in die Hand und hielt ihn in Kakarotts Richtung. Dieser ließ sich neben ihm nieder und besah sich die kleine Pflanze neugierig.

„Vater, hat mir von deinem Baum erzählt. Es hörte sich nach einem wundervollen Ort an“, meinte Son Goku ehrlich und lächelte minimal. Er hätte ihn zu gerne gesehen, doch das war leider nicht möglich. „Soll ich dir helfen?“, fragte Goku unschuldig. Wieder erstarrte Tales, ehe er zögernd nickte.
 

Goku ließ ein wenig von seinem Ki in seine rechte Hand fließen und durchbrach die Erde spielend. Schnell lockerte er sie auf und grub ein kleines Loch. Anschließend nahm er Tales vorsichtig die Pflanze ab und pflanzte den Baum behutsam ein. Tales beobachtete ihn stumm und schüttelte den Kopf. Diese Situation war so merkwürdig und befremdlich. Wieso nur, war Kakarott so zu ihm?

„Es tut mir leid, Kakarott“, sagte Tales ernst und schloss einen Moment die Augen, ehe er ihn direkt ansah. Seine Rute löste sich von seiner Hüfte und schwang unruhig durch die Luft, während sich sein gesamter Körper anspannte.

„Auch wenn ich mich schon damals auf Clemat entschuldigt habe… ich will, dass du weißt, das es nicht nur so daher gesagt war. Das was ich dir angetan habe, ist schrecklich. Ich wünschte mir jeden Tag, ich könnte es rückgängig machen“

„Ich weiß, Tales“, antwortete Son Goku und seufzte schwer. Kurz blickte er seinem Onkel in die Augen, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete und die Erde sorgsam um die Wurzeln herum verteilte. Diese Entschuldigung, klang aufrichtig und er spürte, dass es der Ältere ernst meinte. Es fühlte sich gut an, das zu hören. Zu wissen, dass er sich nicht in Tales getäuscht hat.
 

„Wieso lässt du mich am Leben?“, fragte Tales leise und sein Blick nahm etwas Trauriges an. „Ich versteh dich nicht, Kakarott. Drall… ihn habe ich Vierzig Jahre eingesperrt und alleine gelassen, weil ich wusste, dass ich ihm damit am meisten weh tat. Ich bin kein Saiyajin, den du beschützen solltest“

„Vater hat mir das von Drall erzählt“, meinte Son Goku ohne von seiner Arbeit aufzusehen. „Ich konnte dich nicht sterben lassen, weil ich spürte, dass du nicht nur schlecht bist. Vater hat mir so viele Geschichten über euch beide erzählt. Du bist lebensfroh, naturverbunden… du bist mir so ähnlich, Tales“
 

Humorlos lachte Tales und schüttelte den Kopf. Es klang in seinen Ohren absurd, dass er Kakarott ähnlich sein sollte.

„Wir sind beide durch diese Hölle gegangen und sieh wohin es mich gebracht hat… ich habe dir schreckliches angetan und du? Du hast mich sogar noch gerettet“, sagte Tales eindringlich. Nein, sie waren sich nicht ähnlich…

„Weil ich nicht alleine war, so wie du Tales. Ich hatte meine Familie, meine Freunde, Vegeta und meinen Vater. Sie haben mir geholfen und mir jeden Tag ihre Kraft geschenkt…. du warst umgeben von diesen Monstern und besonders von Drall! Es war richtig ihn einzusperren, denn er hatte es niemals bereut, aber du schon! Er hätte es jederzeit wieder versuchen können. Ich weiß, dass ich vor dir nichts mehr zu befürchten habe…“, antwortete Kakarott eindringlich und sah ihn direkt an. Tales erwiderte den Blickkontakt und dachte über die Worte nach.
 

„Auch wenn ich alleine war, gab es mir nicht das Recht…“, entgegnete Tales ernst.

„Nein, das gab es dir nicht! Aber soll ich dir was sagen? Mir geht es gut! Und das Monster, dass mir das angetan hat, der Teil von dir, der mich so sehr verletzt hat, ist tot! Ich kann dich ansehen, ohne schlechte Erinnerungen zu haben oder Angst zu bekommen. Ich weiß, dass du dich selbst wiedergefunden hast, Onkel. Du bist Teil dieser Familie und ich werde dich nicht ausschließen“, sagte Son Goku und wurde mit jedem Wort etwas lauter und eindringlicher. Tales stockte der Atem und fassungslos, sah er in die freundlichen Irden seines Gegenübers.
 

„Ich vergebe dir, Tales!“

„Kakarott…“

„Nein, ich weiß, dass du dir selbst nicht vergeben kannst. Aber ich werde nicht weiter an der Vergangenheit festhalten. Ich lasse nicht zu, dass mich das alles noch weiter belastet. Ich möchte nach vorne sehen, in eine Zukunft mit meiner Familie!“, unterbrach ihn Goku sofort und eine Weile war es still.

„Da…nke“
 

Überrascht öffnete Son Goku den Mund über die beinahe brüchige Erwiderung und blickte in die Augen des Älteren. Dort konnte er so viele verschiedene Emotionen lesen, die ihn für einen Augenblick sprachlos machten.

„Wenn ich dir vergeben kann… vielleicht kannst du das dir irgendwann auch“, murmelte Goku und bekam sofort ein Kopfschütteln als Antwort.

„Niemals“, nuschelte Tales und senkte den Blick auf den Baum. Seine Hände zitterten, als er sachte über die Blätter strich. Goku schwieg über die Antwort, wusste er nicht was er noch sagen sollte.
 

„Willst du mir nochmal helfen?“, fragte Tales zögernd. Er akzeptierte Kakarotts Entscheidung und würde versuchen, nach vorne zu sehen. Mehr konnte er nicht für ihn tun.

„Ja“, antwortete Son Goku.

„Der Baum der Macht ist etwas besonders und ich habe dem auf Clemat immer wieder etwas von meinem Ki abgegeben. Es hat ihn stärker gemacht und weiter wachsen lassen“, erzählte der Dunkelhäutige und ein verträumtes Lächeln erschien für einen Moment auf seinen Lippen. „Ich kann ihm gerade, nichts von meinem Ki abgeben, also möchtest du ihm helfen?“
 

„Aber… dann werde ich…“, begann Goku stockend.

„Der Baum und ich werden immer eine Verbindung zueinander haben. Ich habe ihn stark gemacht und diesen Samen eingepflanzt. Es ist also schon in Ordnung“, sagte Tales leise. Kakarott nickte und legte eine Hand an den dünnen Baum. Er schloss die Augen und ließ einen wenig von seinem Ki in ihn hineinfließen. Sofort fing er an zu wachsen und erreichte innerhalb weniger Sekunden, die doppelte Größe.

„Wow!“, sagte er beeindruckt und lächelte leicht.

„Wenn du das hin und wieder machst, wird er in ein paar Monaten alle anderen Bäume überragen“
 

Kakarott nickte und warf einen Blick auf das kleine Gerät an Tales‘ Hals. Er fand, dass sein Onkel das selbst tun sollte. Irgendwie musste er Vegeta davon überzeugen, dieses Gerät endlich abzunehmen…

Nachdenklich betrachtete er den Baum und überlegte, wie er das anstellen sollte, als er bemerkte das Vegetas Energiesignatur, sich veränderte. Seufzend schüttelte er den Kopf. Der Prinz würde ausrasten, wenn er ihn hier vorfand. Also sollte er vielleicht zu seinem Vater, der inzwischen auch aufgewacht zu sein schien und nicht unmittelbar bei seiner Mutter war.

„Ich werde jetzt Vater besuchen… soll ich dich mitnehmen?“, fragte er vorsichtig. Zwar würde das Vegeta auch nicht passen, aber dann wäre er zumindest nicht alleine mit ihm.
 

Doch Tales schüttelte nur den Kopf, er wollte noch nicht zurück und sich mit der Situation mit Radditz auseinander setzen. Das Gespräch mit Kakarott, reichte ihm. Er brauchte noch etwas Zeit.

„Sag Bardock, dass er sich keine Sorgen machen soll. Mir geht es gut“, bat er Kakarott. Dieser nickte, erhob sich und legte zwei Finger an seine Stirn. Sekunden später stand er bei Bardock in der Küche.
 

„Guten Morgen“, flötete Son Goku mit einem breiten Grinsen. Bardock zuckte etwas zusammen, grinste dann aber.

„Guten Morgen mein Sohn“, begrüßte er seinen Jüngsten.

„Na, hast du gut geschlafen?“

„Sehr gut, es ist schön wieder hier auf der Erde zu sein. Der Abend gestern, war schön. So etwas sollten wir öfters machen“, schlug Bardock vor und wuschelte seinem Sohn durch die Haare.
 

„Morgen“, brummte eine tiefe Stimme und ließ die beiden aufsehen. Radditz kam die Treppen hinab und streckte sich einmal. Sofort wanderten seine Augen zu der Couch und schnell hatte er die Energie seines Onkels ausfindig gemacht.

„Morgen, Bruder“, sagte Son Goku etwas verlegen. Doch Radditz lächelte und kam langsam näher. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter.

„Guten Morgen, kleiner Bruder“, antwortete er beinahe liebevoll. „Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich euch alleine lasse. Ich muss mit Tales sprechen“

„Nein, geh ruhig. Wir sehen uns ja bald wieder“, kicherte Son Goku. Es gefiel ihm, wie sein Bruder mit ihm umging. Es fühlte sich richtig an.
 

Bardock nickte seinem Ältesten zu, der sich sofort auf den Weg machte. Radditz wusste immer noch nicht so ganz, wie er mit all dem umgehen sollte, aber er hatte das nachdenken satt! Er musste mit Tales reden. Doch bevor er aus der Tür rausging, drehte er sich noch einmal um.

„Wir können ja mal zusammen trainieren, Kakarott. Ich kann zwar nicht mit dir mithalten, aber…“, schlug er vor, wurde aber sogleich von seinem Bruder unterbrochen.

„Sehr gerne, Radditz!“, lächelte Son Goku glücklich.
 

***
 

Bulma war schon früh aufgebrochen. Es war ein leichtes für sie, festzustellen wo Tales sich befand. In dem Chip, der sein Ki regulierte, war auch ein Peilsender verbaut. Ebenfalls, zeigt es ihr an, ob noch andere Energien in seiner Nähe waren. Als sie losflog, war er noch alleine. Doch vor kurzem war noch jemand bei ihm. Zum Glück hatte sie sich dazu entschieden, etwas weiter weg zu landen und den Rest zu Fuß zu gehen.
 

Zitternd zog sie ihre Jacke enger um ihren Körper. So früh am Morgen, war es doch noch recht frisch und ihr Bett wäre ihr lieber gewesen. Doch das Wissen, dass dieses Monster auf der Erde lebte, hatte sie nicht schlafen lassen und als sie ihn alleine aufspürte, packte Bulma die Gelegenheit sofort am Schopf. Nun stand sie hier und beobachtete den Saiyajin eine ganze Weile. Angewidert rümpfte sie die Nase und seine bloße Anwesenheit widerte sie an.
 

Fest presste sie ihre Lippen aufeinander und tippte auf dem kleinen Gerät herum, dass sie eisern in ihrer Hand hielt. Nur langsam trat sie näher und erst als sie wenige Meter vor ihm stand und er den Kopf hob, bestätigte sie ihre Eingabe. Tales keuchte, als sein Ki noch ein gutes Stück absank. Kurz schloss er die Augen und ihm wurde schwindelig. Als er sie wieder öffnete, blickte er direkt in das ernste Gesicht der Frau, die Kakarotts Freundin war.

„Nur weil Son Goku so ein weiches Herz hat, lasse ich dich nicht damit davonkommen!“, rief Bulma schrill. Ihre Finger krallten sich in das Gerät, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie hatte noch niemals über Mord nachgedacht.
 

Es machte ihr Angst und auch fühlte es sich nicht gut an. Aber sie hatte den Chip so programmiert, dass es für Tales schnell und schmerzlos gehen würde. Tot, innerhalb einer Sekunde.

„Du… willst mich töten“, keuchte Tales und sackte etwas zusammen. Seine Arme zitterten und hielten ihm kaum noch aufrecht.

„Ja!“, antwortete sie leise, aber bestimmt. Tränen traten in ihre Augen und wieder tippte sie auf das Gerät ein.

„Dieser Planet ist nur sicher, wenn du endlich tot bist! Ich will, dass du bestraft wirst, für das was du meinem Freund angetan hast!“, schrie Bulma ihn an. Ihr Finger ruhte auf dem Knopf, mit dem sie Tales‘ Leben beenden konnte. Sie war im Recht, er war ein Monster. Das redete sie sich immer wieder ein, doch trotzdem zögerte sie. Warum war es nur so schwer?
 

„Willst du nicht um dein Leben betteln?“, fragte Bulma wütend und blickte ihm direkt in die Augen. Gerade in dem Moment landete Radditz neben seinem Onkel.
 

„Was ist hier los?“, fragte er leise, aber bedrohlich. Seine Augen wanderten zu Tales und dann zu dieser Frau, die er erkannte. Sie war Kakarotts Freundin.

„Bleib weg!“, schrie Bulma erschrocken und stolperte ein paar Schritte zurück. Die imposante Gestalt des Saiyajins, verunsicherte sie und deutlich erinnerte sie sich noch, an die damalige Begegnung mit ihm. „Wenn ich diesen Knopf drücke, stirbt er, hörst du?! Also bleib mir bloß vom Hals!“
 

Drohend knurrte Radditz und bleckte die Zähne. Sein Schwanz schwang wild durch die Luft. Eine Berührung ließ ihn kurz nach unten sehen und ohne die Augen von der Blauhaarigen zu nehmen, sank er auf die Knie. Sanft zog er Tales an seine Brust und legte seinen Schweif um seine Hüfte.

„Lass ihn in Ruhe!“, forderte er finster. Ihm war klar, dass er diesen Erdling nicht angreifen durfte, doch keinesfalls ließ er seinen Onkel hier sterben. Drohend hob er eine Hand und zielte damit direkt auf Bulma.
 

***
 

Zur gleichen Zeit, drang Vegetas Stimme in Son Gokus Geist ein. Der Prinz war gerade auf dem Weg zu ihm, als er Bulmas Energie bemerkte. Er behielt Tales gerne im Auge und war entsetzt, als er sie dort spürte.

„Kakarott, Bulma ist bei Tales und Radditz!“, sagte er ihm. Son Goku erstarrte und weitete die Augen voller Entsetzen. Fragend sah Bardock zu ihm, doch Goku zögerte nicht eine Sekunde, packte seinen Vater am Handgelenk und teleportierte sie zu Bulma, Radditz und Tales.
 

Hektisch sah er sich um und versuchte die Situation zu erfassen. Radditz kniete am Boden und hielt Tales an sich gedrückt. Eine Hand hatte er erhoben und ließ sie langsam sinken. Bulma stand da und starrte auf das zerstörte Gerät vor ihren Füßen. Radditz hatte es ihr mit einem gezielten Ki-Stoß aus der Hand geschossen und mit einem weiteren zerstört.
 

Entsetzt sah Goku auf die Szene und versuchte zu begreifen, was hier passiert war. Bardock jedoch reagierte als erstes und rannte sofort zu seinem Ältesten und Tales. Besorgt strich er seinem Bruder über das blasse Gesicht. Sein Ki war so niedrig, dass es kaum mehr vorhanden war.

„Bulma… was hast du getan?“ fragte Son Goku geschockt.

„Sie wollte ihn töten, Kakarott“, sprach Radditz und sah wütend zu dem Menschen auf. Goku schloss seine Augen und schüttelte den Kopf.

„Bulma…“

„Er hat es doch nicht anders verdient, Kakarott!“, schrie Bulma und weinte. Wieso war ihr Plan nur gescheitert? Es sollte niemand erfahren, was sie vorhatte…

Sie wollte doch nur Son Goku und auch ihre Familie und Freunde schützen!
 

Vegeta landete bei der kleinen Gruppe und blickte wütend zu seiner Exfrau.

„Sag mal, geht es dir noch gut?!“, fauchte er wutentbrannt.

„Vegeta“, wisperte sie eingeschüchtert.

„Sie wollte ihn Töten“, sagte Kakarott und schüttelte erneut den Kopf. Es war einfach schwer zu begreifen, dass seine Jugendfreundin soweit gehen wollte. Vegeta erstarrte, als er das hörte und warf einen Blick auf Tales.
 

„Nimm ihm dieses Ding ab, Vegeta“, forderte Son Goku.

„Kakarott…“

„Nein, ihr beide hört jetzt zu! Ich weiß, dass ihr mir nur helfen wollt und mich beschützen… aber das ist nicht mehr notwendig! Das was passiert ist, ist eine Sache zwischen mir und Tales und ich habe mich entschieden ihm zu vergeben!“, sprach Son Goku ernst und sah beiden fest in die Augen.

„Das kann nicht dein Ernst sein!“, sagte Bulma schwach und Vegetas Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Radditz und Bardock hörten ihm überrascht zu. Beide waren beeindruckt von Kakarotts Stärke, die er in diesem Moment ausstrahlte.

„Das ist mein voller ernst! Ich habe heute Morgen mit Tales geredet, allein“

„Alleine? Kakarott…“, fing der Prinz sofort an und sah finster zu dem Dunkelhäutigen, der halb weggetreten war.
 

„Vegeta, ich liebe dich! Ich verdanke dir so vieles, aber in diesem Punkt, brauche ich dein Vertrauen! Keine Ki-Dämpfer, kein Misstrauen oder Streiten mehr. Ich will in eine schöne Zukunft blicken, mit dir an meiner Seite. Aber auch mit meiner Familie und Tales gehört dazu!“, sprach Son Goku mit fester Stimme und sah Vegeta direkt in die Augen. Vegeta erwiderte den Blick und sah ihm tief in die Augen. Es widerstrebte ihm zutiefst auf diese Forderung einzugehen, aber er spürte, dass er das für Kakarott tun musste. Er vertraute ihm, auch wenn das bedeutete das er Tales von nun an, immer wieder in seiner Nähe hatte.

„Okay, Kakarott“, stimmte Vegeta zu.

„Vegeta“, wisperte Bulma schockiert, hatte sie doch gedacht, dass der Prinz ihrer Meinung war.
 

Vegeta tippte auf das Armband und nach kurzer Zeit, fiel der Chip von Tales‘ Hals ab. Sein Ki erholte sich und wurde immer stärker. Son Goku trat an seinen Gefährten heran, der das Armband abnahm und mit der bloßen Hand zerdrückte. Liebevoll lehnte Goku seine Stirn an die, des Älteren.

„Danke“, wisperte er leise.

„Das war es einfach, Son Goku? Vergeben und vergessen?“, fragte Bulma verständnislos.

„Ja, Bulma und ich möchte das du das akzeptierst. Ich will nicht mehr in der Vergangenheit leben“, murmelte Son Goku, ehe er den Prinzen sanft küsste.
 

Radditz schmunzelte, als er den früher so kalten Prinzen so mit seinem kleinen Bruder sah. Das war keine Überraschung, ihr Vater hatte es ihm bereits erzählt gehabt. Lächelnd blickte er zu Bardock, der auch grinste. Blinzelnd öffnete Tales die Augen und sah in die Gesichter beiden.

„Geht’s dir besser, Kúsa?“, fragte Radditz und legte eine Hand an seine Stirn. Tales nickte und setzte sich auf. Sein Blick glitt zu Kakarott und Vegeta, während er mit den Fingern seinen Hals abtastete.

„Mir geht es gut“, antwortete Tales leise.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen :)

das war das letzte Kapitel.
Nächste Woche werde ich den Epilog hochladen.
Irgendwie macht mich das ein wenig traurig, obwohl ich eigentlich schon eine ganze Weile mit der Geschichte fertig bin.
Aber es hat richtig Spaß gemacht, sie zu schreiben.

Danke, an alle die gelesen und auch kommentiert haben!
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Yugoku
2019-07-07T10:29:26+00:00 07.07.2019 12:29
Oh man, das war echt Rettung in letzter Minute. Wenn Radditz nicht eingegriffen hätte, hätte Bulma ihn wirklich getötet. Ich hätte ihr wirklich nicht zugetraut, dass sie so weit gehen würde. o.O Zum Glück ging ihr Plan schief.
Und Goku hat Bulma und auch Vegeta in dem Punkt endlich mal seine Meinung gesagt. Das wurde auch mehr als Zeit. Ich bin froh, dass Vegeta Gokus Entscheidung akzeptiert. Auch wenn es ihm schwer fällt. Aber Goku zuliebe tut er es. Das ist so süß.*_*
Bulma kann es auch akzeptieren oder nicht. Ich glaube, dass wäre Goku egal. Ihm war es vor allem wichtig, dass Vegeta es tut. :3
Ein tolles letztes Kapitel. Freue mich schon auf den Epilog als Abschluss zu dieser tollen FF.^^
Antwort von:  Tales_
11.07.2019 16:19
Ja, Bulma hätte das wirklich durchgezogen. Sie hielt es für die einzige Möglichkeit. Radditz kam genau zur rechten Zeit und hat auch richtig reagiert. Damit hat er Tales das Leben gerettet.

Das musste sein, dass Goku ihnen seine Meinung sagte. Immerhin ist er der leidtragende in der Geschichte.

Ja, für Goku gibt Vegeta nach :)

Es freut mich, dass es dir gefallen hat!
Danke für deinen Kommentar! :)


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