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Gedichtesammlung

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich war mir erst nicht ganz sicher, ob ich dieses Lied schriftlich veröffentlichen sollte, weil es ohne den Rhythmus und die Betonung, die ich mir dabei gedacht habe, nicht unbedingt das gleiche ist, aber weil es trotzdem immer noch - meiner Meinung nach - ein schönes Gedicht ist, habe ich mich über diese Unsicherheit hinaus doch zu einer Veröffentlichung gebracht.
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Vorwort zu diesem Kapitel:
In Anlehnung an meine Geschichte "Rette mich!" Komplett anzeigen

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Der erste Ton


 

Die Zeit steht still für einen Moment

bis der erste Ton das Schweigen durchtrennt

der ganze Raum hält den Atem an

und dieser erste Ton zieht sich entsetzlich lang

Die Herzen pochen was wird geschehen

wird er vielleicht einen Fehler begehen

wird das Stück ihre Herzen berühren

oder werden sie keine Gefühle spüren

werden sie lachen werden sie weinen

werden sich Pianist und Piano vereinen

was wird geschehen verstumme der Ton

wie wird sie wohl sein, diese Version

die Herzen stocken die Hände flattern

jeder kann noch einen Blick ergattern

die Finger die Taste langsam verlassen

bald wird dieser Ton verblassen

Angst kommt hervor soll es geschehen

soll dieser Moment zu Ende gehen

vielleicht sollte er für immer bestehen

doch alles endet müssen sie eingestehen

Diese Sekunde in der alles verglimmt

jegliche Trauer sein Ende nimmt

alle horchen nur auf den nächsten Ton

das bisherige Leben gleicht einer Illusion

Niemand denkt dran was gestern war

ihre Zukunft ist auf einmal unsichtbar

alle befinden sich in der Gegenwart

nun bereit für die lange Fahrt

die Finger des Pianisten werden sie leiten

sanft werden sie bald über die Tasten gleiten

durch Töne, Gefühle und Lieblichkeit

bis hin zur Station der Unendlichkeit

Träume werden wahr neue entstehen

Anfang und Ende zeitgleich gesehen

Trauer und Hass verschwinden sogleich

alles wird anders auf einen Streich

Das Leben beginnt jetzt und hier

der erste Satz auf neuem Papier

der Stift setzt nun zum Schreiben an

bis zum Ende ist es nicht mehr lang

Auf einmal werden sie beendet

Gedanken zerklirren alles endet

der zweite Ton wird angeschlagen

auf einmal gibt es keine Fragen

Der Dritte folgt der vierte, fünfte, sechste Ton

Das Lied ist zu Ende man fragt sich "schon?"

So schnell können Minuten vergehen

Sekunden aber bleiben ewig bestehen
 

Vom Sterben und Weiterleben

Ich öffne meine Augen

ich reiße sie auf

ich kann es nicht glauben

ich erstarre einfach nur
 

Umgeben von glühender Hitze

ein Schrei nach dem anderen erhellt

wie ich dort einfach sitze

es öffnet sich ein Tor zur Unterwelt
 

Unsere Blicke treffen sich

in mir brodelt die Angst

es war wirklich fürchterlich

wie der Tod so vor mir stand
 

Er richtete sie auf mich

malte ein Ziel auf meine Stirn

sein Finger zuckte tödlich

etwas kaltes traf mein Gehirn
 

Ich öffne meine Augen

Ich fühle das weiche Bett

Ich kann es nicht glauben

Ich war immer noch komplett
 

Es war nur ein Traum

nein die Vision wird wahr!

Es interessiert mich kaum

ich bin ja noch da!

Begräbnis

Der Motor bleibt ganz plötzlich stehen

die Getriebe hören mit der Arbeit auf

der Rest wird auch langsam vergehen

ja, dieser Mensch ging heute drauf
 

Wir wissen nicht wie und warum

aber eins das ist doch immer gleich

der Tote schert sich nicht mehr drum

wen er zurück lässt weinend bleich
 

Ganz in schwarz gehüllt umkreisen sie

das Loch um endlich zu vergraben

was zu ihnen zurückkehren wird nie

bleiben nur die vielen offenen Fragen
 

Die Tochter um den ach so lieben Vater

Die Mutter um ihr armes Kind

Wo sie einst waren ragt ein Krater

über die Wange die hundertste Träne rinnt
 

Doch bald schon kehren sie zurück

lächelnd in den Alltag wieder hinein

doch ein ganz kleines beflecktes Stück

das wird nie und nimmermehr rein
 

So hoffen wir Tag aus Tag ein

dass es es uns niemals treffen wird

doch leider ist das nur der Schein

mit dem sich unser Leben ziert

Snowman Song

I´m a snowman in the winter

I love the winter, yeah

Cause in the winter I am happy

Cause in the winter I am there
 

Every year I celebrate it

the day of my creation

build beside the angels

I stick to my foundation
 

But I like the way it is

Me there just stiff and cold

It is easy it is simple

Just totally controlled
 

I am a snowman in the spring

I often like the spring, yeah

Cause in the spring I´m sometimes happy

but only if I´m still there
 

Every year I pray to heaven

in the hope that I can stay

for just a little longer

till I finally melt away
 

But I like the way it is

Me there just growing old

It is easy it is simple

Just totally controlled
 

I´m no snowman in the summer

I hate the summer, yeah

Cause in the summer I feel nothing

You can´t find me anywhere
 

Every year I ask myself

how does the summer feel

but without any heat resistance

surviving is unreal
 

But I like the way it is

Me there always untold

It is easy it is simple

Just totally controlled
 

I´m no snowman in the autumn

I don´t like the autumn, yeah

Cause in the autumn only rarely

I am already there
 

Every year I ask myself

will I see the leaves fall down

Or will the rain not crystallize

so that I have to drown
 

But I like the way it is

I silence I ignore

The ignorance I have

Not built for anything more...

Paradies ~ Welt

Flauschig weiche Wattewolken dort oben am Himmelszelt

durchlöchert von den dunklen Dächern unserer grauen Welt
 

Ein blauer klarer Himmel stets in unserem Verstand

in Wahrheit liegt davor eine dreckig dunkle Wand
 

Große starke Bäume die keinem Sturm entweichen

an unseren Händen klebt das Blut ihrer Leichen
 

Die stürmische See die Freiheit uns bringt

eine Insel aus Plastik sie langsam verschlingt
 

Die bunt gesprenkelte Natur so fröhlich so rein

durch uns verlor sie ihren vielfältigen Schein
 

Ein Paradies wurde uns einmal anvertraut

doch seiner Schönheit haben wir es beraubt

I love you

Nie hab ich die Worte in den Mund genommen

Nie habe ich sie an irgendwen gerichtet

So oft schon gehört gelesen gespürt

Doch nie hab ich mich ihnen verpflichtet
 

Lieber schwamm ich im seichten Gewässer

ließ dieses Gefühl nicht an mich ran

statt tiefer ins Dunkle zu tauchen

aus Angst, was ich dort entdecken kann
 

So viele erzählten mir schon

von den Schätzen, die sie dort fanden

Doch auch vergossen sie Tränen

als ihnen diese kamen abhanden
 

Oft ist es nur ein kleiner Schritt

den ich mich zu schreiten nicht wage

weil mich dort eine Wahrheit trifft

die ich vielleicht nicht gerne trage
 

Es hat mich bewahrt davor

zu weinen und Tränen zu vergießen

Doch auch hinderte es mich daran

zu fühlen und etwas zu genießen
 

Oft denke ich daran wie es denn wäre

sich den Sturz von der Klippe zu trauen

mich vom Fall beflügeln zu lassen

ohne nach unten oder oben zu schauen
 

Wäre es wirklich den Aufprall wert

der mich in unbestimmter Zukunft trifft

denn auch die süße Ewigkeit vergeht

zu schnell wird Honig zu Gift

stürmische See

Von jetzt auf gleich

Von dort auf hier

Wird das sanfte Meer

Zum wilden Tier
 

Die Flaute zum tosenden Sturm

Das seichte Gewässer zum Feind

In Dunkelheit das große Schiff

das auf einmal so zerbrechlich scheint
 

Der Wind reißt an den nassen Segeln

zieht sie mit sich in das dunkle Nass

Die Wellen spielen mit dem Schiff

so einfach wie mit einem kleinen Fass
 

Die Macht zweier Elemente der Natur

sie heulen auf so wie sie aneinander prallen

und wenn die Fronten gegeneinander schlagen

hört man laut wie sie steigen und fallen
 

Man hört die Schreie der Besatzung

hinweg über den tosenden Lärm

die Befehle gehen darin unter

es siegen die mit Angst im Kern
 

Es schwappt über die Reling

Es klatscht gegen den Mast

Das Holz knarrt und lechzt

es zerbricht unter der Last
 

Und bricht die Sonne wieder durch

und die See wird zum zahmen Kätzchen

da wird nicht getrauert oder schlapp gemacht

dann geht es halt weiter, Schätzchen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Desty_Nova
2018-06-05T12:18:54+00:00 05.06.2018 14:18
Ein interessantes Gedicht, worin der Inhalt bzw. die Frage die Art und Weise wie es geschrieben worden ist, stark dominiert. Ich meine es gibt gelungene Vergleiche, Symbolik und ein gewisser Rhythmus ist auch vorhanden, aber mich persönlich schafft dieses Gedicht nicht auf einer innerlichen Ebene zu berühren. Es kratzt an Erinnerungen, aber schafft es nicht die Oberfläche zu durchdringen. Vielleicht hätte man den Autorenbezug besser verschleiern oder die Sprache weitaus indirekter gestalten können, wobei diese Vorschläge meine eigene Sicht darstellen. Hoffe, dass ich bei meiner Bewertung nicht allzu harsch gewesen bin.
Von:  Desty_Nova
2018-02-01T20:55:11+00:00 01.02.2018 21:55
Ein Gedicht über den Tod beziehungsweise dessen teils irrationalen Begleitumstände.

Der Beginn (die ersten beiden Strophen) ist relativ schroff gestaltet. Die verwendete Umgangssprache lässt den Leser direkt aufhorchen. Die Umschreibung des Menschen mit Maschinenteilen entmystifiziert förmlich das Ableben. Also die Einleitung ist gewöhnungsbedürftig aber interessant.

Die nächsten Strophen klingen da schon versöhnlicher und mit sehr guten Beobachtungen aus dem Leben der Verbliebenen mit treffenden Beschreibungen. Einzig das Wort "hundertste" passt irgendwie nicht ganz aber die Autorin wird schon wissen was sie damit beabsichtigt.

Kommen wir zum Schluss: Die letzte Strophe bringt alles auf den Punkt. Inhaltlich sehr und technisch relativ gut gelungen.

Alles in allem ein Gedicht mit zwei Gesichtern, das kein einfaches Thema ziemlich unkompliziert präsentiert.

Ich sage nur weiter so und wünsche noch viel Inspiration.

PS: Ich weiß nicht ob es Absicht war, aber Begräbnis schreibt man nur mit einem s.


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