Der erste Ton
Die Zeit steht still für einen Moment
bis der erste Ton das Schweigen durchtrennt
der ganze Raum hält den Atem an
und dieser erste Ton zieht sich entsetzlich lang
Die Herzen pochen was wird geschehen
wird er vielleicht einen Fehler begehen
wird das Stück ihre Herzen berühren
oder werden sie keine Gefühle spüren
werden sie lachen werden sie weinen
werden sich Pianist und Piano vereinen
was wird geschehen verstumme der Ton
wie wird sie wohl sein, diese Version
die Herzen stocken die Hände flattern
jeder kann noch einen Blick ergattern
die Finger die Taste langsam verlassen
bald wird dieser Ton verblassen
Angst kommt hervor soll es geschehen
soll dieser Moment zu Ende gehen
vielleicht sollte er für immer bestehen
doch alles endet müssen sie eingestehen
Diese Sekunde in der alles verglimmt
jegliche Trauer sein Ende nimmt
alle horchen nur auf den nächsten Ton
das bisherige Leben gleicht einer Illusion
Niemand denkt dran was gestern war
ihre Zukunft ist auf einmal unsichtbar
alle befinden sich in der Gegenwart
nun bereit für die lange Fahrt
die Finger des Pianisten werden sie leiten
sanft werden sie bald über die Tasten gleiten
durch Töne, Gefühle und Lieblichkeit
bis hin zur Station der Unendlichkeit
Träume werden wahr neue entstehen
Anfang und Ende zeitgleich gesehen
Trauer und Hass verschwinden sogleich
alles wird anders auf einen Streich
Das Leben beginnt jetzt und hier
der erste Satz auf neuem Papier
der Stift setzt nun zum Schreiben an
bis zum Ende ist es nicht mehr lang
Auf einmal werden sie beendet
Gedanken zerklirren alles endet
der zweite Ton wird angeschlagen
auf einmal gibt es keine Fragen
Der Dritte folgt der vierte, fünfte, sechste Ton
Das Lied ist zu Ende man fragt sich "schon?"
So schnell können Minuten vergehen
Sekunden aber bleiben ewig bestehen
Vom Sterben und Weiterleben
Ich öffne meine Augen
ich reiße sie auf
ich kann es nicht glauben
ich erstarre einfach nur
Umgeben von glühender Hitze
ein Schrei nach dem anderen erhellt
wie ich dort einfach sitze
es öffnet sich ein Tor zur Unterwelt
Unsere Blicke treffen sich
in mir brodelt die Angst
es war wirklich fürchterlich
wie der Tod so vor mir stand
Er richtete sie auf mich
malte ein Ziel auf meine Stirn
sein Finger zuckte tödlich
etwas kaltes traf mein Gehirn
Ich öffne meine Augen
Ich fühle das weiche Bett
Ich kann es nicht glauben
Ich war immer noch komplett
Es war nur ein Traum
nein die Vision wird wahr!
Es interessiert mich kaum
ich bin ja noch da!
Begräbnis
Der Motor bleibt ganz plötzlich stehen
die Getriebe hören mit der Arbeit auf
der Rest wird auch langsam vergehen
ja, dieser Mensch ging heute drauf
Wir wissen nicht wie und warum
aber eins das ist doch immer gleich
der Tote schert sich nicht mehr drum
wen er zurück lässt weinend bleich
Ganz in schwarz gehüllt umkreisen sie
das Loch um endlich zu vergraben
was zu ihnen zurückkehren wird nie
bleiben nur die vielen offenen Fragen
Die Tochter um den ach so lieben Vater
Die Mutter um ihr armes Kind
Wo sie einst waren ragt ein Krater
über die Wange die hundertste Träne rinnt
Doch bald schon kehren sie zurück
lächelnd in den Alltag wieder hinein
doch ein ganz kleines beflecktes Stück
das wird nie und nimmermehr rein
So hoffen wir Tag aus Tag ein
dass es es uns niemals treffen wird
doch leider ist das nur der Schein
mit dem sich unser Leben ziert
Snowman Song
I´m a snowman in the winter
I love the winter, yeah
Cause in the winter I am happy
Cause in the winter I am there
Every year I celebrate it
the day of my creation
build beside the angels
I stick to my foundation
But I like the way it is
Me there just stiff and cold
It is easy it is simple
Just totally controlled
I am a snowman in the spring
I often like the spring, yeah
Cause in the spring I´m sometimes happy
but only if I´m still there
Every year I pray to heaven
in the hope that I can stay
for just a little longer
till I finally melt away
But I like the way it is
Me there just growing old
It is easy it is simple
Just totally controlled
I´m no snowman in the summer
I hate the summer, yeah
Cause in the summer I feel nothing
You can´t find me anywhere
Every year I ask myself
how does the summer feel
but without any heat resistance
surviving is unreal
But I like the way it is
Me there always untold
It is easy it is simple
Just totally controlled
I´m no snowman in the autumn
I don´t like the autumn, yeah
Cause in the autumn only rarely
I am already there
Every year I ask myself
will I see the leaves fall down
Or will the rain not crystallize
so that I have to drown
But I like the way it is
I silence I ignore
The ignorance I have
Not built for anything more...
Paradies ~ Welt
Flauschig weiche Wattewolken dort oben am Himmelszelt
durchlöchert von den dunklen Dächern unserer grauen Welt
Ein blauer klarer Himmel stets in unserem Verstand
in Wahrheit liegt davor eine dreckig dunkle Wand
Große starke Bäume die keinem Sturm entweichen
an unseren Händen klebt das Blut ihrer Leichen
Die stürmische See die Freiheit uns bringt
eine Insel aus Plastik sie langsam verschlingt
Die bunt gesprenkelte Natur so fröhlich so rein
durch uns verlor sie ihren vielfältigen Schein
Ein Paradies wurde uns einmal anvertraut
doch seiner Schönheit haben wir es beraubt
I love you
Nie hab ich die Worte in den Mund genommen
Nie habe ich sie an irgendwen gerichtet
So oft schon gehört gelesen gespürt
Doch nie hab ich mich ihnen verpflichtet
Lieber schwamm ich im seichten Gewässer
ließ dieses Gefühl nicht an mich ran
statt tiefer ins Dunkle zu tauchen
aus Angst, was ich dort entdecken kann
So viele erzählten mir schon
von den Schätzen, die sie dort fanden
Doch auch vergossen sie Tränen
als ihnen diese kamen abhanden
Oft ist es nur ein kleiner Schritt
den ich mich zu schreiten nicht wage
weil mich dort eine Wahrheit trifft
die ich vielleicht nicht gerne trage
Es hat mich bewahrt davor
zu weinen und Tränen zu vergießen
Doch auch hinderte es mich daran
zu fühlen und etwas zu genießen
Oft denke ich daran wie es denn wäre
sich den Sturz von der Klippe zu trauen
mich vom Fall beflügeln zu lassen
ohne nach unten oder oben zu schauen
Wäre es wirklich den Aufprall wert
der mich in unbestimmter Zukunft trifft
denn auch die süße Ewigkeit vergeht
zu schnell wird Honig zu Gift
stürmische See
Von jetzt auf gleich
Von dort auf hier
Wird das sanfte Meer
Zum wilden Tier
Die Flaute zum tosenden Sturm
Das seichte Gewässer zum Feind
In Dunkelheit das große Schiff
das auf einmal so zerbrechlich scheint
Der Wind reißt an den nassen Segeln
zieht sie mit sich in das dunkle Nass
Die Wellen spielen mit dem Schiff
so einfach wie mit einem kleinen Fass
Die Macht zweier Elemente der Natur
sie heulen auf so wie sie aneinander prallen
und wenn die Fronten gegeneinander schlagen
hört man laut wie sie steigen und fallen
Man hört die Schreie der Besatzung
hinweg über den tosenden Lärm
die Befehle gehen darin unter
es siegen die mit Angst im Kern
Es schwappt über die Reling
Es klatscht gegen den Mast
Das Holz knarrt und lechzt
es zerbricht unter der Last
Und bricht die Sonne wieder durch
und die See wird zum zahmen Kätzchen
da wird nicht getrauert oder schlapp gemacht
dann geht es halt weiter, Schätzchen!