Zum Inhalt der Seite

Lily Evans'-Potter's Seelenwiedergeburt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 30 - Jahr 5 - Teil 3: Eindringlinge und Hartes Programm

Aohna wachte tags darauf auf, bemerkte das sie allein in Severus’ Bett lag, nackt unter einer weiteren Decke, die er über sie gelegt hatte, sie setzte sich auf, schwang sich leicht schwindlig aus dem Bett und zog sich an. Ihren Zauberstab der hinausgefallen war, steckte sie wieder in ihre Uniform und leise klopfte sie an die Tür, die zu seinem Büro führte.

»Herein«, sagte er.

Sie lief hinein, Snape saß in voller Montur plus Umhang hinter seinem Schreibtisch und studierte Schularbeiten, er erblickte sie, stand auf, lief zu ihr, schlang sie mit seinem Umhang verdeckend in die Arme und sie küssten sich.

»Morgen Aohna.«

»Morgen Severus.«

»Ich wollte dich nicht wecken, du sahst einfach zu schön aus im Schlaf. Wie hast du geschlafen?«

»Super.«

Er grinste, wurde aber gleich darauf sofort ernst. »Du musst gehen, das Frühstück fängt in 11 Minuten an. Wir wollen beide nicht, dass unser beider Geheimnis gelüftet wird, oder?«

»Ganz und gar nicht«, entgegnete sie und schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln, befreite sich von ihm und verließ sein Büro, sie vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war und lief eilig zur Großen Halle, dort strahlte sie ihre Sitznachbarn an, die verdattert zurückstarrten, sie freute sich richtig auf das Frühstück, noch mehr freute sie sich, das sie Severus bald wiedersah, im Unterricht sowohl, was sie sich am meisten wünschte und herbeisehnte, im Geheimen in seinem Büro, besser gesagt in seinem Schlafraum.

Anfang Mai teilte Professor Flitwick den Fünftklässlern aus Ravenclaw mit, das sie Mitte Juni ihre sowohl praktischen wie auch theoretischen ZAG-Prüfungen absolvieren würden und somit sollten sie den Stoff, den sie bis jetzt gelernt hatten im Unterricht sowie in der Freizeit bis es denn so weit war wiederholen, Aohna kam nicht mehr dazu, zu Severus zu gehen, sie hatte alle Hände mit der bevorstehenden Aufgabe zu tun, sie arbeitete jeden Tag bis weit in die Nacht hinein, endlich einige Tage vor den Prüfungen an einem Freitagmittag hatte sie alle Wiederholungen durchgenommen die noch ausstanden erledigt, aß schnell zu Abendessen, da ihre unermessliche Sehnsucht nach Severus nicht länger aushielt, kehrte in den Schlafsaal, wartete bis die anderen Mädchen ihre Sachen verstaut und wieder verschwunden waren, sah kurz auf ihre Uhr, kurz vor acht, trank den Rest vom flüssigem Glück, stürmte dank des Tranks wieder ungesehen zu seinem Büro und klopfte.

Keine Antwort.

Sie klopfte ein zweites Mal.

Abermals keine Antwort.

Wütend darüber das er nicht da war, stampfte sie Richtung Kerker-Ausgang ehe Severus ihr unverhofft entgegenschritt, vor ihr stehen blieb und seine finstere und schlechtgelaunte Miene sich prompt aufhellte, sie dachte nicht länger nach, warf sich in seine Arme und begann ihn zu küssen, er befreite sich mühelos.

»Nicht hier, hier kann uns jeder erwischen«, sagte er leise, packte ihre Hand, zog sie hinter sich her, öffnete und schloss sein Büro sobald sie beide hinein waren, weiter zu seinem Schlafraum, wo er schnell die Fackeln mit einem Schwenk seines Zauberstabs entflammte, sie zu sich herumwirbelte, sich aneinander drückten und wie wild küssten, sie streifte seine Kleidung und die Schuhe ab, warf alles zu Boden, er tat es gleichermaßen bei ihr, er drängte sie zum Bett, drückte sie enger an sich und sie spürte seine Erektion, beinahe schon besessen küssten sie sich, er hob sie hoch, legte sie aufs Bett, entledigte sich seiner Unterhose und rollte sich neben ihr.

»Setz dich auf«, säuselte er, er half Aohna mit einem Arm auf. »Steig über mir und setz dich auf mich, ich werde dich halten.«

Sie folgte seine Anweisungen und spürte wie sein Glied in ihrer Scham ganz sachte versank, er schloss genüsslich seine Augen, legte seine Hände an ihren Oberschenkeln und schaukelte sie vor und zurück, Aohna schloss ihrerseits die Augen und ließ sich führen, vor und zurück, erst langsam, dann steigernd schneller, sie spürte wie eine Hand von ihm eine Brust massierte und wechselte dann zu kneten, beide stöhnten, er wurde schneller und schneller, Aohna meinte gleich bersten zu müssen und kurz darauf war es tatsächlich so als sie zum Orgasmus kam, rief: »Sev!«, er kam wenigen Minuten hinterher und rief: »Aohna!« Verschwitzt und atemlos wie beim vorigen Mal, verharrten sie sich gegenseitig ansehend eine Weile so.

»Komm her«, flüsterte er, sie beugte sich herunter, griff in seine Haare, was er genauso tat und küssten sich mit Inbrunst, sie rollte neben ihn, er kuschelte sich von hinten an sie ran, umschlang sie und sie schliefen ein.

Aohna wachte irgendwann auf, und umschlang ihn diesmal er im Schlaf und fiel sofort selbst hundemüde erneut hinein.

Ein stechendes, schmerzendes Brennen in ihrem linken Unterarm weckte sie, sie schrie auf, sie wusste, dass das das Dunkle Mal gewesen war, sie blinzelte, sie lag unter einer Decke, doch Severus lag nicht neben ihr, er stand voll angezogen am großen Fenster und blickte mit nachdenklicher Miene und leicht geöffneten Mund hinaus, Aohna stand auf, wickelte sich die Decke um ihren Körper und band sie fest, lief zu ihm und umarmte ihn von hinten.

»Severus, du hast es auch gespürt, oder? Das Dunkle Mal?«, wisperte sie.

Er löste sich von ihr und drehte sich mit herzzerreißender Traurigkeit vermischt mit Entschlossenheit in seinen Augen zu ihr.

»Ja, leider«, sagte er.

»Was bedeutet das?«

Er packte grob ihre Hände und so fest das es wehtat und ohne zu antworten.

»Was ist los? Du tust mir weh und du machst mir Angst«, wimmerte sie.

»Mir ist meine Mission wieder in den Sinn gekommen. Ich muss gehen.«, redete er auf sie ein ohne auf ihre Frage einzugehen. »Versprich mir, egal was passieren mag, dass du hierbleibst.«

»Warum? Was ist denn?«

»Bleib einfach hier«, blaffte er. »Versprich es mir. Bitte!«

Sie starrte ihn ängstlich an. »Ich … ich verspreche es.«

Abrupt ließ er ihre Hände los, und lief eilig aus seinem Schlafraum und seinem Büro.

Nicht lange und etwas erregte Aohna’s Aufmerksamkeit, etwas leuchtend grünes draußen hoch über dem Schloss, sie trat zum Fenster, konnte jedoch nichts erkennen, das leuchtend grüne Etwas schien direkt über den Zinnen zu sein und sie bekam ein mulmiges Gefühl.

Schlagartig erklang ein dumpfer Schrei irgendwo ganz in der Nähe über ihr, rumpelnde Schritte folgten und bald darauf hörte es sich an als wäre eine Elefantenherde unterwegs, Aohna bekam es sichtlich mit der Angst zu tun, stand unentschlossen da, das Dunkle Mal auf ihrem linkem Unterarm schmerzte nach wie vor, rief sich ihr Versprechen an Severus in ihr Gedächtnis, war aber gleichzeitig neugierig was draußen los war. Sie enstschied, da die Wirkung von Felix Felicis noch nicht verklungen war, für das letztere, hastig wickelte sie sich aus der Decke, zog ihre Uniform und ihrem Umhang an, zückte ihren Zauberstab und lief hinaus aus dem Büro, aus dem Kerkertrakt, weiter Richtung Eingangshalle und zum ersten Stock wo ihr Professor Sprout an der Treppe entgegenrannte.

»Miss Flowers, was tun Sie denn hier unten?«

Eilig musste Aohna sich was einfallen lassen.

»Ich musste nach meiner Strafarbeit bei Professor Snape dringend auf die Toilette und die hier unten war am schnellsten zu erreichen«, log sie.

»Sie und Strafarbeit? Was haben Sie verbrochen?« Ein lauter Knall ersparte Aohna die Antwort. »Schnell! Verstecken Sie sich irgendwo!«, rief Professor Sprout. »Jemand hat das Dunkle Mal über dem Schloss heraufbeschworen und vier Todesser ins Schloss gelassen!«

»Was?!«

»Die Lehrer, darunter ich, wissen nichts genaues«, sagte Sprout. »Bringen Sie sich in Sicherheit, schnell!«

Beide rannten los, Sprout die Treppe herunter, Aohna den Korridor entlang, spürte wenig später einen Fluch an ihrer Umhangtasche, zum Glück traf es nur den Zeitumkehrer, der hörbar klingend auseinanderbrach, sie blickte nach hinten, sah Draco Malfoy, Severus und vier Fremde, die eingedrungenen Todesser, einer davon rief:

»Lass es für heute gut sein, Alecto, ich weiß dir gefällt es andere zu foltern, aber wir müssen sehen das wir so schnell wie möglich von hier wegkommen.«

Sie liefen zur Treppe, die zur Eingangshalle führte, Aohna verlor sie jedoch aus den Augen, da sie in ein leeres Klassenzimmer rannte und sich dort versteckte, sie ging zum Fenster, spähte hinaus und just im gleichem Moment erschienen die sechs Menschen draußen, sahen sich überall um, Aohna wich vom Fenster an die Wandseite daneben und traute sich nicht erneut herauszusehen, aus Angst das man sie von unten hier drin entdeckte. Einige Minuten später tauchte ein rotgoldenes Licht das Klassenzimmer in Farbe und vermischte sich leicht mit den leuchtend grünen, sie hörte Rufe, Schreie und Flüche auf den Ländereien nahe Hagrid’s Hütte was einige Minuten anhielt ehe es unversehens abbrach und eine unheimliche Stille legte sich ums Schloss und auf den Ländereien.

Aohna riskierte einen Blick hinaus, sah, dass Hagrid’s Hütte lichterloh brannte, spürte wie die Wirkung des Glückstranks verebbte, zuckte zusammen als ein Mädchen hinter ihr gegen die Tür laut stolperte und hysterisch schrie:

»Mehrere Schüler sagen, dass jemand genau unter dem Astronomieturm liegt, bewegungslos!«

Das Mädchen rannte los, Aohna entsetzt hinterher, gelangten nicht als einzige in die Eingangshalle mit der verwüsteten und fast dunklen Großen Halle auf der rechten Seite, haufenweise Schüler und Lehrer hielten auf das Eingangsportal zu, rannten den vordersten nach bis auf einem Wiesenstück unmittelbar unter dem höchsten Turm Hogwarts’, hielten an, schnappten entsetzt nach Luft oder schlugen unbegreiflich ihre Hände vor den Mündern, und ein Halbkreis bildete sich, durch eine Lücke sah Aohna Professor Dumbledore mit komisch verrenkten Armen und Beinen am Boden liegen, über ihm beugten Harry Potter und ein Mädchen mit langem feuerrotem Haar und weinten bitterlich. Das Entdecken des Dunklen Mals, das die Ursache des leuchtend grünen Etwas war, trieb ihr die Erkenntnis die Galle und reines Entsetzen hoch.

Dumbledore war tot.

Wer auch immer es getan hat, gehörte nach ihrem Empfinden hart bestraft, am besten, wie sie mal im dritten Jahr gelehrt bekommen hatten, mit dem Kuss eines Dementors.

Leise sprang die Trauer von Harry auf alle andern über, sie weinten leise vor sich hin, Professor McGonagall entzündete ihren Zauberstab mit Lumos und hielt ihn hoch, Madam Pomfrey tat es ihr gleich, alle anderen Lehrer, ausgenommen Snape von ihm fehlte jede Spur, und alle Schüler folgten ihrem Beispiel, Hagrid, der mit Fang seinem Hund aus der Hütte entkommen war, tätschelte seinen jaulenden Kopf. Lange standen sie dort, das Dunkle Mal löste sich unter dem eindringlichen Licht auf und nach wie vor standen sie da, die Zeit verlor für sie an Bedeutung.

Erst weit nach Mitternacht zerstreuten sie sich in ihre Gemeinschaftsräume, keiner ging zu Bett, keiner redete, alle waren erstarrt und um halb 2 betrat Professor Flitwick den Ravenclaw-Gemeinschaftsraum.

»Unsere stellvertretende Schulleiterin Professor McGonagall, das Lehrerkollegium und die Schulräte haben beraten:«, sagte er kaum hörbar, »Und Professor McGonagall arrangiert, dass Sie nach den heutigen Prüfungen und der morgigen Beerdigung von Professor Dumbledore der Hogwarts-Express um 10:45 Uhr abfahrbereit ist. Diejenigen die an der morgigen Beerdigung teilnehmen wollen, beginnend halbe Stunde nach dem Frühstück, können natürlich bleiben um ihm die letzte Ehre zu erweisen, Sie müssen nur Ihre Eltern überzeugen, die Sie wahrscheinlich noch heute Nacht oder früh am Morgen abholen werden.«

»Professor«, meldete sich Sheldon zaghaft. »Wissen Sie warum Dumbledore gestorben ist?«

»Professor McGonagall hat allen geschildert, sie wisse von Harry Potter, dessen Zeuge er geworden war«, gespanntes und erwartungsvolles Schweigen, Flitwick holte selbst fassungslos Luft, »dass Professor Snape Dumbledore mit Avada Kedavra getötet und das obwohl er ihn als einen ehemaligen Todesser so vertraut hat.

Ha! Von wegen ehemalig! Hat sich doch wieder auf die dunkle Seite geschlagen! Dieser Mistkerl!«

Geschockt traf Aohna die Nachricht mit eiserner Faust im Magen.

»WAS?!«, stieß sie gepresst, aber gleichsam so laut hervor, dass alle zusammen-zuckten und sie musste sich beherrschen um nicht mehr zu offenbaren als unbedingt nötig. »Professor Snape? Ein Lehrer?!«

»Leider ist es wahr«, entgegnete Flitwick. »Er ist gleich nach der Tat mit Draco Malfoy, einem Sechstklässler aus Slytherin, und den vier Todessern, den Eindringlingen, nach Hogsmeade abgehauen und sind disappariert.«

Unermesslicher Zorn und tiefe Wut auf Severus brodelte in Aohna’s Körper als Flitwick den Raum verließ, sie spürte den Obscurus, die zu viele Magie in ihr, in sich aufsteigen, zügelte sie solange bis alle anderen ins Bett gegangen waren und unruhig schliefen, rannte zum Astronomieturm dem Tatort, entzündete ihren Zauberstab, konzentrierte mittels ihres Unterbewusstseins sich auf den Obscurus sodass ihre drei Engelsflügel zum Vorschein traten, sich spannten, sie auf den kleinen Vorsprung stellte, sich hinabstürzte bevor sie irgendwie unterbewussterweise ihre Flügel schlagen ließ und zur Heulenden Hütte in Hogsmeade flog, die verschlossene Tür sprengte sie weg, knallte sie zu, beschwor widerwillig Muffliato herauf, nahm den zerstörten Zeitumkehrer in die Hand und was sich vorhin als Glück herausstellte, wandelte sich jetzt zum Unglück, denn Reparo funktionierte nicht bei ihm, voller Wut schleuderte sie das Gerät an die nächste Wand wo es noch mehr zerbrach.

Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein, Severus zu trauen? Wie konnte sie sich je in ihn verlieben? Warum hatte sie nicht gemerkt, das er mit ihr spielte und sonst nichts? Warum hatte er vorgemacht stets auf der guten Seite zu sein? Warum hat er Dumbledore umgebracht?

Sie fand keine Antworten darauf, sackte auf die Knie und schrie gequält voller Schock, Wut, Zorn und Hass auf, der Obscurus umhüllte sie wie eine kugelförmige sichtbare Aura, eine Nachbildung dieser schleuderte los und ließ die gesamte Heulende Hütte und, was sie nicht wusste, Hogsmeade erbeben und dann weinte sie bitterlich.

Draußen erklang ein Lied und Aohna fühlte die Musik, die unerträglich nach Klage klang, in ihrem Körper ganz tief drin und etwas von ihrem Schmerz linderte, sie lauschte der schönen und dennoch gleichsam schrecklichen nach Klage klingenden Musik, die für lange Minuten anhielt ehe sie verstummte und wieder eine drückende Stille alles beherrschte.

Sie fasste einen Beschluss, sie würde nie wieder Severus trauen oder seinem Worten Gehör schenken und daran wollte sie eisern festhalten. Sie flog zurück zum Astronomieturm, ließ ihre Flügel verschwinden, lief weiter zu ihrem Gemeinschaftsraum wo sie unruhig im Schlafsaal einschlief.

Am Samstagmorgen war keiner in Gesprächslaune, zu viele waren entsetzt oder wie bei Aohna selbst schockiert was passiert war, und sie sah viele panische Eltern ihre Kinder abholen, manche Schüler wehrten sich vehement dagegen mit der Begründung das sie Professor Dumbledore bei der morgigen Beerdigung wie Flitwick schön ausgedrückt hatte die letzte Ehre erweisen wollten. Alle sahen an diesem Tag unzählige Wachen und die erklärten der neugierigen Menge, dass sie schon das ganze Schuljahr da gewesen seien und an verschiedenen Stellen positioniert waren, jedoch unbemerkt, aber auch sie konnten die schreckliche Tat weder erahnen noch verhindern, mussten daher gewährleisten das nicht nur das Schloss gesichert wird, sondern auch die Sicherheit der Schüler und der Lehrer.

Gegen Mittag tauchten zwei weitere Personen, eine uralte Hexe und ein alter kahlköpfiger Zauberer, in der Großen Halle auf und Professor McGonagall teilte als stellvertretene Schulleiterin sie als ihre beiden ZAG-Prüfer von der Zaubererprüfungsbehörde vor.

»Die Dame links von mir ist Professor Griselda Marchbanks«, sprach McGonagall, »und der Herr rechts ist Professor Tofty.«

Fassungslos starrten die meisten McGonagall an, denn die Prüfungen durch Snape’s ungeheuerliche Tat hatten sie komplett vergessen. Hatte sie den Verstand verloren bei einem tragischen Ereignis noch Prüfungen zu verlangen? War der Mord denn nicht schlimm genug, dass man sie vielleicht doch noch im letzten Moment komplett streichen lassen würde? Professor McGonagall bemerkte die entsetzten und aufgebrachten Mienen und das einhergehende wütende Grummeln was folgte.

»Mir ist in der aktuellen Lage durchaus bewusst«, sprach sie, »dass Ihnen der Gedanke zuwider ist Prüfungen zu absolvieren, dennoch um ein ordentliches Jahrgangsende zu haben, müssen Sie wohl oder übel an allen Prüfungen teilnehmen, sei es ZAG-, UTZ- oder Jahresabschlussprüfungen der Erst- bis Viertklässler.

Professor Tofty und Professor Marchbanks werden den ZAG- und UTZ-Prüflingen je nach Prüfungsart den genauen Zeitplan überreichen. Ich habe ihnen geeult, dass die genannten Prüfungen so schnell ablaufen sollen wie nur möglich und sie haben mir versichert, dass sie heute spätestens um Mitternacht fertig sind. Es ist nicht möglich, das alle in der Großen Halle ihre entsprechenden Prüfungen meistern, deswegen müssen auf Klassenräume ausgewichen werden, die auf dem Plan jeweils vermerkt sind. Die Schüler, die von ihren Eltern oder Vormüdern bereits abgeholt wurden, habe ich geäußert, dass sie die Prüfungen Anfang nächsten Schuljahres nachholen müssen.«

Mit dieser langen Rede nickte sie den beiden Professoren zu und Professor Marchbanks verteilte die Zeitpläne an den Slytherin- und an den Hufflepuff-Tisch und Professor Tofty an den Gryffindor- sowie an den Ravenclaw-Tisch bis sie in den richtigen Händen der Fünft- und Sechstklässler landeten, denn auf dem großen Stück Pergament standen ihre Namen.

Aohna las den Plan aufmerksam durch der so aussah:
 

ZAG-Prüfungen

Miss Aohna Drew Flowers

5. Klasse
 

9-9:30 Uhr Theorie in Kräuterkunde
 

9:30-10 Uhr Theorie in Verwandlung
 

10-10:35 Uhr Theorie in Verteidigung gegen die dunklen Künste
 

10:40-11:15 Uhr Theorie in Astronomie
 

11:15-11:40 Uhr Theorie in Geschichte der Zauberei
 

11:45-12:45 Uhr Mittagspause
 

12:50-13:15 Uhr Theorie in Zauberkunst
 

13:15-13:45 Uhr Theorie in Alte Runen
 

13:45-14:15 Uhr Theorie in Pflege magischer Geschöpfe
 

14:20-15 Uhr Theorie in Wahrsagen
 

15-15:30 Uhr Theorie in Zaubertränke
 

15:30-16 Uhr Theorie in Arithmantik
 

16-16:25 Uhr Theorie in Muggelkunde
 

16:30-16:55 Uhr Praxis in Geschichte der Zauberei
 

17-17:40 Uhr Abendessen (verkürzt)
 

17:45-18:45 Uhr Praxis in Zaubertränke
 

18:45-19:15 Uhr Praxis in Pflege magischer Geschöpfe
 

19:25-19:55 Uhr Praxis in Kräuterkunde
 

19:55- 20:30 Uhr Praxis in Zauberkunst
 

20:30-21 Uhr Praxis in Alte Runen
 

21-21:30 Uhr Praxis in Muggelkunde
 

21:30-22 Uhr Praxis in Verwandlung
 

22-22:30 Uhr Praxis in Arithmantik
 

22:35-22:55 Uhr Praxis in Verteidigung gegen die dunklen Künste
 

22:55-23:15 Uhr Praxis in Wahrsagen
 

23:25-0 Uhr Praxis in Astronomie
 

HINWEIS FÜR SIE:
 

Treffpunkt ist sowohl bei den theoretischen als auch in den praktischen Prüfungen die Große Halle.
 

Aohna stieß bei diesem harten Programm schwer die Luft aus, schielte in Clint’s Plan, der viel weniger Fächer hatte als sie und ihr war klar, dass sie eine von wenigen war, die wirklich alle Fächer genommen hatte.

Die Große Halle leerte sich und jeder ging zu seinen Prüfungen, Aohna und alle anderen Fünftklässler warteten kurz vor der Großen Halle bis sie von Professor Marchbanks wieder hineingelassen wurden, die vier Haustische waren verschwunden und stattdessen waren mehrere einzelne Tische in einen halben Meter Abstand nach links, rechts, nach vorne und nach hinten aufgetaucht, zögerlich setzten sich alle, Professor Marchbanks stand neben einem kleinen separaten Tisch wo stapelweise unzählige Pergamentblätter lagen, ihre Fragebögen, die sie mit einem Schwenk ihres Stabes verteilte.

»Anhand Ihres Zeitplans wissen Sie wie viel Zeit Ihnen für das Beantworten der Fra-gen bleibt«, sprach sie, »ich werde Sie aber nochmal daran erinnern sobald die Zeit fast abgelaufen ist. Und denken Sie daran, schummeln ist wie bei den Jahresabschlussprüfungen nicht möglich, da die Federn hier auch verhext sind.

Fangen Sie an!«

Aohna las sich die Fragen erst mal gründlich durch bevor sie sie abarbeitete, nicht wie einige, die schon sofort begannen zu schreiben nachdem sie nur die erste Frage gelesen hatten, sie stellte fest, dass die Fragen nach und nach schwieriger wurden, nichtsdestotrotz begann sie ebenfalls zu schreiben, in rasantem Tempo. Viel zu schnell war die Zeit vorüber, die ihnen Professor Marchbanks mitteilte und die Blätter wieder zu sich beschwor. In Aohna’s anderen theoretischen Prüfungen lief es genauso ab, außer mit dem Unterschied, dass sie mal weniger Schüler waren, mal wieder so wie am Anfang, gelegentlich eine kleine Zwischenpause hatten oder das Mittagessen dazwischen kam.

Aohna war froh als sie kurz vor halb 5 endlich mit den theoretischen Teil fertig war, denn ihre rechte Hand schmerzte und pochte heftig, doch nun bekam sie weiche Knie, denn der praktische Teil fing bald an, dafür mussten wiederum alle Fünftklässler draußen vor der Großen Halle warten ehe sie einzeln hereingerufen wurden und als sie wieder herauskamen wurden die betreffenden Schüler mit Fragen nur so bombardiert. Fast als letztes wurde Aohna endlich aufgerufen, sie schlurfte mit wackligen Knien und hörte noch wie Jason Eisenthal ihr mit unüberhörbarem Interesse an ihr in der Stimme viel Glück wünschte, sie bedankte sich schnell und aus reiner Höflichkeit, sonst wollte sie nichts von ihm.

Die Große Halle war bis auf den Tisch, auf denen vorher die Fragebögen gelegen hatten, und diesmal Professor Tofty mit einem Klemmbrett in den Händen, leer. Der Zauberer gab ihr im Fach Geschichte der Zauberei auf, knapp zusammenzufassen wie Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf vor Jahren gefallen ist und sie ratterte ihre Erklärung runter, dass Harry Potter dafür verantwortlich gewesen ist, warum wusste niemand genau, man wusste nur, dass der Todesfluch an dem größten Schwarzmagier nach Gellert Grindelwald zurückprallte, dass Harry somit überlebte und nichts als eine blitzförmige Narbe auf seiner Stirn vom Fluch übrigblieb, Professor Tofty machte sich Notizen und ließ sie dann gehen.

Nach dem verkürzten Abendessen gingen die praktischen Prüfungen für sie weiter, sie warteten mal weniger, mal wie am Anfang darauf aufgerufen zu werden, mal kam Aohna schneller dran, mal nicht, und zwischendurch gab es wiederum eine kleine Pause.

Aohna hatte eigentlich ein gemischtes Gefühl was der übrige praktische Teil auch noch anging, in Zaubertränke musste sie zwar den schweren Blutbildenden Trank brauen, war sich aber sicher, dass sie das einigermaßen hinbekommen hatte; in Pflege magischer Geschöpfe musste sie einen Niffler, einen Crup und einen Bowtruckle identifizieren; topfte in Kräuterkunde eine ausgewachsene Alraune um, was gar nicht so leicht war, weil sie wild um sich biss und schlug; in Zauberkunst ließ sie eine Truhe verkleinern, vergrößern und erweitern; übersetzte in Alte Runen mündlich Runen zu Englisch, die Professor Tofty ihr an einer Tafel aufschrieb und sie nach der Übersetzung sowie wann man sie angewendet hatte und seit wann sie existierten befragte; in Muggelkunde demonstrieren wie ein Telefon zu bedienen und wofür es gedacht war; verwandelte in Verwandlung beinah perfekt einen Stuhl zu einem weißen Hasen, nur der Schwanz war in der braunen Farbe des Stuhles geblieben; in Arithmantik mündlich einen Lösungsweg einer sehr schweren Rechnung und daraus eine Zahlenkombination finden; beschwor einen Patronus herbei und versuchte Professor Tofty zu entwaffnen, ihn zu schocken und seine Zauber abzublocken; die Zukunft von Prüfer in Wahrsagen per Teeblätter-Lesen vorhersagen und die Bedeutung von fünf Tarotkarten erläutern; und zuletzt in Wahrsagen die Saturn- und Jupiter-Monde aufzählen und einige davon sowie darunter Sternbilder, die auf einer Rollleinwand abgebildet waren benennen.

Fix und fertig als alle fertig waren fielen sie in die Betten.

Unausgeschlafen begaben sie sich am Sonntag zum Frühstück, Professor McGonagall erhob sich, genauso wie alle Lehrer ganz in Schwarz gekleidet, und die Menge sah zu ihr, um Ruhe zu bitten war gar nicht nötig, kaum einer redete und wenn nur flüsternd, was aber nicht lange währte.

»Die Professoren Tofty und Marchbanks haben mir auf den Weg gegeben Ihnen zu sagen, dass Sie die Ergebnisse Ihrer ZAG- und UTZ-Prüfungen im Laufe der Sommerferien erhalten.

Ich kann nicht sagen, was uns nächstes Schuljahr erwarten wird, ich hoffe, es wird nicht noch schlimmer.

Jeder der an Professor Dumbledore’s Beerdigung dabei sein möchte, ist herzlich willkommen, bei den anderen wünsche ich eine gute und unversehrte Heimreise.«

Vereinzelter schwacher Applaus.

Die Schüler, die noch in Hogwarts waren, fuhren die meisten davon schon auf dem Weg nach Hogsmeade zum bereits wartenden Hogwarts-Express, während eine kleine Menge, darunter Aohna, Tim Eggman, Colin Creevey und ein paar weitere aus dem gleichen Jahrgang und andere Schüler aus verschiedenen Jahrgängen und Häusern, in der Eingangshalle auf Professor McGonagall wartete, die kam mit den Lehrern hinaus, liefen nach draußen vor dem Eingangsportal, die Menge folgte ihr, bis sie Halt machten und McGonagall schien etwas in der Luft zu sehen, die Menge sah ebenfalls hoch und just flog eine riesige hellblaue Kutsche zu ihnen nieder, Madame Olympe Maxime stieg elegant aus, küsste tränenüberströmt McGonagall auf beide Wangen und umarmte jeden Lehrer, am heftigsten jedoch Hagrid.

»Isch kann esch immer noch nicht begreifen«, nuschelte sie, »Dumblydorr tot!«

Hagrid tätschelte sie behutsam auf dem Rücken.

Alle zusammen machten sie sich auf dem Weg Richtung Schwarzer See, es war ausnahmsweise mal nicht neblig, kalt oder regnerisch, sondern warm, und trocken und angenehm, sie gelangten an das Ufer des Sees, wo reihenweise Stühle standen, alle in der gleichen Blickrichtung zu einem Tisch, wo ein schütterer kleiner Mann stand und hinter ihm thronte ein länglicher Marmortisch, der aussah wie ein OP-Tisch. Die Menge setzte sich, gefolgt von den Lehrern außer Hagrid er verschwand, mehrere Geister, Cornelius Fudge, Dolores Umbridge (Aohna funkelte sie gehässig an), Ludo Bagman und viele andere, manche kannte Aohna, manche nicht. Am Rand des Verbotenen Waldes in der Nähe des Sees waren einige Zentauren und im See Wassermenschen an die Oberfläche aufgetaucht, die Zentauren spannten ihre Bögen und die Wassermenschen sangen in einer fremden Sprache, Hagrid kehrte mit einem großen Bündel in dem, so wurde Aohna klar, Dumbledore’s Leichnam lag, in seinen Armen zurück, durchschritt den freien Mittelgang zwischen den Stühlen, legte das Bündel auf den länglichen Marmortisch und setzte sich neben Madame Maxime. Der kleine Mann hielt seinen Zauberstab an seine Kehle, räusperte sich und schlagartig verstummten die Wassermenschen.

Mit monotoner Stimme erzählte der Mann Dumbledore’s Lebensgeschichte, seine zahlreichen magischen Entdeckungen und seine Taten sowie was er für ein Mensch war, während seiner Rede schluchzten, weinten oder wimmerten mehr der weibliche Part als der männliche, doch einige von ihnen schämten sich nicht und ließen ihre Tränen stumm freien Lauf, Aohna spürte selbst welche fließen und sehr schwer atmen, denn in ihr brodelte gleichzeitig die Wut auf Severus und Umbridge, die Scheinheiligste an diesem Tag, denn diese setzte gekünstelt eine Trauermiene auf, aber aus ihren Augen sprachen deutlich die Gerechtigkeit und Zufriedenheit.

Der kleine Zauberer beendete seine Rede, plötzlich wirbelte weißes Feuer von Marmortisch auf, etliche Leute schrien erschreckt auf, das Feuer umschloss Dumbledore und verwandelte sich zu einem marmorweißen Grabmal, die Wassermenschen sangen erneut und die Zentauren schossen ihre Pfeile gen Himmel ehe sie in den den Wald zurückgaloppierten und dorthin zurückehrten wo sie hergekommen waren.

Niemand klatschte, zu betrübt waren sie. Schweigend, nur unterbrochen von vereinzelten Schluchzern und Wimmern erhoben sich alle und zerstreuten sich, manche auf dem Weg nach Hogwarts, manche nach Hogsmeade um dort zu disapparieren oder in den Howarts-Express zu steigen.

Aohna saß tränenüberströmt dort in einem Abteil, registrierte nicht das drei Schüler (ein Mädchen und zwei Jungen) sich zu ihr setzten und die Lok mitsamt ihren ganzen Gepäck und ihren Tieren die Rückfahrt nach King’s Cross begann.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fandalite
2018-11-03T10:28:26+00:00 03.11.2018 11:28
Oje...
Erst mal muss ich sagen, dass diese letzten Kapitel soviel Schönes aber vor allem auch Trauriges beinhalteten...
Dass Aohna sich für Snape entschieden, und der kurz darauf die ganze Schule verraten hat (warum er Dumbledore wirklich getötet hat, den unbrechbaren Schwur) kennt sie ja nicht.

Abgesehen davon gibt es ja auch eine zweite Theorie (die ich eher glaube!)
Nach der würde Dumbledore seinen Freund anflehen, das zuvor Verabredete zu tun, und Snape würde nicht ihn, sondern sich selbst dafür hassen, es itun zu müssen.
Viele Kleinigkeiten sprechen dafür :
-Snape zögert im Gespräch mit den Malfoys und zuckt sichtbar zusammen, bevor er den schlimmsten Teil des Schwurs über die Lippen bringt.
- Er weiß nichts vom Eintreffen der Todesser in Hogwarts.
-Als Harry ihm nachrennt , wehrt er nur die Flüche ab, greift aber nicht an.
-Die anderen Todesser hält er mit Ausreden davon ab, Potter zu töten.

-Dumbledore klang schon lange alt. zB als Harry ihm Voldemorts schrecklichen Trank einflößen muss, sagt er genau das was Snape kurz darauf tun wird : „Töte mich!“
-Vielleicht wusste er von seinem bevorstehenden Ende? Sprich, Snape verhindert durch den verabredeten Mord, dass seine Deckung auffliegt, und kann weiter bei Voldemort spionieren? ...

Wenn man es so sieht, ist Snape nicht wirklich der Böse, aber hier scheiden sich die Geister der Potter-Fans ; )

LG!
Antwort von:  BloodyOyster
03.11.2018 17:29
Hi.
Aohna weiß es NOCH nicht, sei gespannt auf die restlichen Kapitel.
:)
Schœnes We. ^^


Zurück