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Normalität mit Biss

von

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Überraschung 2 mit Geschichte

“Sag mal, spinnst du jetzt vollkommen? Was soll denn das Theater? Ich wäre doch mitgekommen ohne dass du versuchst meinen Arm auszurupfen!”, fauchte Harry kaum dass er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Der Kopf rauschte vom Apparieren. Doch sein Begleiter antwortete gar nicht erst, sondern drehte sich einfach um und ging langsam davon. “Ähm … das hier ist definitiv nicht Hogwarts”, stellte Harry fest, kaum dass er sich seiner Umgebung bewusst wurde.

“Scharfsinnig wie eh und je. Na los, komm. Ich hab da noch eine Überraschung für dich.”

Perplex folgte Harry dem Professor. Wo waren sie hier?

  Angekommen waren sie auf einem kleinen Fleckchen Gras in einem Wald. Kaum dass sie diese Bäume hinter sich gelassen hatten, musste Harry die Augen zusammenkneifen. Das satte Grün vor ihnen blendete geradezu. Wo auch immer sie gelandet waren, hier strotzte die Natur nur so vor Kraft und Leben. Eine kreischende Möwe segelte über ihre Köpfe und der Geruch des Meeres drang schwach in Harrys Nase.

 

“Wo sind wir hier? Am Meer? ” Doch der Mann vor ihm schwieg und schritt einfach zielstrebig weiter. “Wo sind wir, Severus? Sind wir überhaupt noch in England?”

Gebannt überblickte Harry dieses Wust aus verschiedenen Grüntönen und ließ alles auf sich wirken. Das leise Rauschen vom Meer, kreischende Vögel, blökende Schafe, Stimmen - laut und leiser - und … war dass das Geräusch einer Eisenbahn? Waren sie an einem Abschnitt des Hogwarts Express? Aber der Zug fuhr doch nur am Anfang und Ende eines Schuljahres, oder nicht?

 

Lautes Bellen und Fauchen, holte Harry aus den Gedanken und ehe er sich versah, steckte er anscheinend mitten in einer Meinungsverschiedenheit. Mühsam und perplex versuchte er gleichzeitig die Katze davon abzuhalten in Angst sein Gesicht zu zerkratzen, während er mit dem Fuß den anderen Vierbeiner abwehrte. War er hier in einem schlechten Film geraten? Warum musste die Katze gerade auf SEINEM Arm Schutz suchen? Das blöde Viech war direkt, laut fauchend, im Bogen an Severus vorbei gelaufen und hatte ihn angesprungen.

  “Ey! Mistvieh! Könnt ihr euren Streit mal woanders klären? Severus, jetzt hilf mir doch mal!”

Hatte dieses Fellbeutel mehr Beine als normal? Himmel, die Pfoten waren ja überall! Wäre er ein Normalsterblicher, würden ihm die ganzen Kratzer wohl einige Probleme bereiten. “Verflucht, Hund verschwinde. Katze, du auch! Severuuuuuuuuuuus! Auaaa!”

“Na los, verschwindet.” Man hörte die Genervtheit sehr deutlich heraus.

Fauchen und Knurren, jedoch in Severus Richtung, was Harry von dem Versuch die Katze aus den Haaren zu kriegen ablenkte.

“Oh nein, ihr Fellknäule ohne mich!” Knurrend schritt der Erwachsene bedächtig näher, den Blick zwischen den beiden Tieren hin und her schwenkend.

Fazit der Aktion: Hund switchte von Knurren und Bellen, auf Winseln und Ducken. Katze geriet von Angst in Panik und versuchte nun kopflos die Pfoten aus den Haaren zu kriegen. Schließlich, unter einem schmerzhaften Ruck, war das fauchende Ding befreit und verschwand in Richtung einiger Häuser. Der Hund schoss, nach einem letzten Blick zu Severus, mit neuem Elan hinterher.

 

“Notiz an mich: Auf Haargel in Zukunft verzichten! Merlin, selbst das Schlachtfeld war ungefährlicher. Argh, die Heilung dieser Minikratzer kitzelt. Du hättest mir echt mal früher helfen können!” Motzend und murrend klopfte sich Harry den Schmutz von der Kleidung.

“Warum sollte ich sofort einschreiten? Ich kann ja nicht ahnen, dass du der Bewältigung dieses Problems nicht mächtig bist, sondern wie ein ordinären Muggel quietscht und Aua rufst”, gab Ermahnter unbeteiligt zurück.

“Machst du dich gerade über mich lustig?”, genervt fixierte Harry den Erwachsenen. Lässig, und mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht, verschränkter dieser die Arme vor der Brust. “Aber nein. Mit nichten!”

Schnaubend machte Harry klar, wieviel er von dieser Aussage hielt. Nämlich nichts!

“Ich mache mich ebenso über dich lustig, wie du dich vorhin über mich im Manor.” Damit drehte sich Severus herum und schritt weiter in Richtung des nur ihm bekannten Ziels. “Na los, komm.”

 

Mit großen Augen blickte der Jüngere dem Älteren hinterher.

Das konnte doch nicht Snapes verdammter Ernst sein, oder? Echt jetzt, der Kerl hatte zugesehen und das nur als ‘Spaß’? Um Harry den Sexkommentar heimzuzahlen? Der Kerl war aber auch eine alte Miesmuschel.

Ohhhh, da hatte der Professor sich aber den falschen Gegner ausgesucht. Garantiert! Denn Harry war der Jung-Erwachsene. Ein Teenager quasi, mit mehr Lebenserfahrung als manch Erwachsener und dafür umso weniger Kindheit. Erfahren in der Welt des Fernsehen und dazu noch ein Vampir. Die wichtigsten Bonuspunkte jedoch, waren die Freundschaften zu den Weasleyzwillingen, Draco und Blaise … die hatten unglaubliches drauf was ‘heimzahlen mit Stil’ anging.

 

“Wirklich, Severus, solch ein Verhalten hätte ich nicht von dir erwartet.” Mit gespieltem Tadel joggte er hinter dem Mann her.

“Warum? Du bist nicht nur Magier, sondern auch Vampir. Kann unser kleiner Held sich etwa nicht mehr gegen Haustierchen wehren?” Die dunklen Augen funkelten, als Severus kurz zu ihm rüber blickte.

Genau dieses Funkeln war es auch, welches Harry davon abhielt den Mann zusammenzustauchen. Der Kerl hatte Spaß und meinte es nicht gemein oder abfällig. Er wirkte frei und beinahe ausgelassen.

“Das waren Tiere! Also ernsthaft … Tiere verfluchen geht gar nicht!”, schnappte Harry zurück. Rief sich dann jedoch zur Räson, denn Streit wollte er jetzt wirklich nicht haben. Severus gute Stimmung sollte ruhig noch anhalten. “Zudem kann ich meinem ewigen Retter doch nicht die Chance nehmen, mir wieder Mal den Hintern zu retten”, zwinkernd gab Harry den ‘Spielball’ zurück an Severus. Sollte der sich alte Mann ruhig in Sicherheit glauben.

 

Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, beobachtete Harry neugierig die Umgebung. Hogwarts mochte große Ländereien und den Verbotenen Wald haben, doch trotzdem war das nichts gegen diese Gegend.

Sie gingen einen Trampelpfad entlang. Anscheinend vom Meer weg, denn das Möwengeschrei war hinter ihnen eindeutig lauter. Um sie herum erblickte Harry erst in einiger Entfernung Häuser, ansonsten Felder und Schafe soweit das Auge reichte. Es war einfach ein schöner, von warmer Meerluft erfüllter und leicht bevölkter Tag.

“Severus, wo sind wir hier?” Warum er flüsterte, wusste Harry nicht. Aber diese naturische ‘Übermacht’ wirkte so beruhigend und beängstigend zu gleich. Beinahe erwartete er dass irgendwelche magische Tierwesen hervor kamen. Feen und Elfen passten hier doch hervorragend hin. Irland ha! Genau, sie waren in Irland!

 

“Wales”, zerstörte Severus Harrys neueste Erkenntnis.

“Wales? Ähm … was machen wir hier? Und wo in Wales? Das ist ja nun nicht gerade klein! Wenn ich mich recht erinnere, ganz grob, einundzwanzigtausend Quadratkilometer groß. Ach was red ich mir den Mund fusselig ...”

Schnell war der Zauberstab gezogen, doch zum Sprechen des Ordnungszauber kam Harry nicht.

“Zwanzigtausendsiebenhundertfünfunddreißig, um genau zu sein. Wir sind in Nordwales - Bezirk Gwynedd - Stadt Tywyn und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht zauberst, sondern deine Magie bedeckt hälst!” Streng blickte Severus ihn an. Der Typ meinte es ernst. Warum war die Frage? Doch so eloquent und wohl formuliert diese Frage auch in seinem Kopf war, hinaus brachte er nur ein Nicken und irritiertes “Hä?”. Die Hand auf seiner, lenkte viel zu stark ab. Er wollte sie zugleich abschütteln und Fauchen und doch … doch würde er das Gefühl gerne länger spüren und schnurren. Oooh, er hasste apparieren und flohen! Da kam sein Kopf immer durcheinander und deswegen auch diese inneren Widersprüche! “Und was tun wir hier? Vor allem, warum laufen wir? Zudem … das Leben scheint eher Richtung Meer abzugehen und nicht … hier - bergauf. Oder willst du ein Schaf klauen?” Glucksend zwinkerte Harry in Richtung eines dieser Tiere. Wenig erstaunend, kaute das Tier unbeirrt weiter.

 

“Merlin, dieses Geplapper!” Theatralisch riss Severus die Arme in die Luft und ließ Harry somit los. “Meine armen Nerven. Also … komm erstmal mit, ich will hier nicht weiter wie auf dem Präsentierteller stehen.”

Stumm folgte Harry einige Minuten, ehe Severus von ihrem schmalen Pfad abwich, indem er über eine kleine Steinmauer zu ihrer linken sprang. “Da an der Baumreihe werde ich dir ein paar Fragen beantworten.” Sprachs und marschierte stur weiter, den sprachlosen Harry einfach zurück lassend.
 

 

Er wusste, Harry würde schon folgen. Dafür war der Bengel viel zu neugierig. Inzwischen war er sich nicht mehr ganz so sicher, ob diese Aktion hier eine gute Idee war. Seufzend ließ er sich am Fuß eines Baumes nieder und den Blick wandern. Von den ruhig grasenden Schafen, hin zu einem Waldstück, welches ihr Ziel war. Es war eine ganze Zeit her, seit er zuletzt hier gewesen war und irgendwie war er … nervös.

  Nicht ernst gemeinte Verwünschungen gegen Severus und die Welt in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelnd, ließ sich Harry plumpsend neben ihm nieder. So nah, dass Harrys Knie sein Oberschenkel berührte, als der Junge die Beine überkreuzte. Auch wenn es ihn ein wenig verwirrte, versuchte er es doch so gut es ging zu ignorieren und zog stattdessen zwei Phiolen aus seinem Umhang. Eine davon hielt er dem Jungen neben sich hin, während er selbst die andere in einem Zug leer trank.

Deutlich spürte er den skeptischen Blick Harrys auf sich liegen,

“Nicht nur du hast mit Folgen des Krieges zu kämpfen”, war sein einziger Kommentar und anscheinend hatte der Junge den Unterton richtig gedeutet, fragte er doch nicht weiter nach. Aber Severus wusste aus Erfahrung, diese Ruhe würde nicht lange anhalten.

 

“Aaaaaalsoooooo ….?” Wow, sie hatte eine halbe Minute länger als gedacht angehalten.

“Wie ich schon sagte, sind wir in Tywyn und ich habe hier eine Überraschung für dich. Tywyn ist eine kleine Stadt mit einer interessanten Geschichte. Sie entstand um die St. Cadfan Kirche und diese irgendwann im 6 Jahrhundert. Hier gibt es noch die zweitälteste Schmalspurbahn: Talyllyn. Dazu gibt es heutzutage noch die üblichen Touristenattraktionen und Geschäfte. Das besondere in dieser Stadt ist der sogenannte Cadfan-Stone. Ein Stein um den sich verschiedene Mythen und Legenden ranken. Ein Stein, welcher angeblich die älteste, überlieferte Walisische Inschrift enthält.” An dieser Stelle pausierte er und blickte vorsichtig zu dem Jüngeren. Doch entgegen seiner Erwartung blickte dieser ihn einfach nur interessiert an. Der ‘Lehrer-Modus’ half Severus das beginnende Gefühlschaos zu dämmen.

 

“Das klingt nach einem großen ‘Aber’”, kommentierte Harry freundlich lächelnd.

“So ist es. Die Muggel haben es versucht zu übersetzen und grob spricht der Stein davon, dass der Stein zwei Frauen gewidmet sind, welche Leid und Trauer zurück lassen. Das stimmt insoweit auch, doch wissen die Muggel nicht, dass es zwei Hexen waren. Laut UNSEREN Überlieferungen sind sie gemeinsame Kinder von Merlin und - halte dich fest - Artur.”

“Waaaaaaaas? Moooooment mal! Ich dachte Artur hatte diese Guineviere und Merlin seine Morgana”, brach es aus Harry heraus und Severus nahm es ihm nicht übel. Diese Überlieferung fand unter Muggeln keine und in magischen Kreisen nur sehr schwer Akzeptanz. “Was … wie … ALTER!”

Ein leises Lachen verließ Severus Lippen, denn es sollte nicht der letzte geschichtliche Schock für heute sein.

 

“Warte ab. Merlin gilt als Urvater der Magie, auch wenn sie schon zuvor existierte und Menschen hier und da Zauber anwandten. Doch erst durch Merlin lernte die Menschheit damit umzugehen. Selbst die Muggel verehren ihn dafür. Nun, der Geburtsname Merlins war ‘Myrddin Lailoken’, bekannt als Dichter und Seher. Er kämpfte in der Schlacht von Arfderydd und soll dort seinen Verstand verloren haben.

Doch die Wahrheit sieht anders aus.

Merlin verlor schon als Kleinkind seine Eltern und konnte sich nur dank seiner Magie am Leben erhalten. Schon damals, war er außergewöhnlich. Als Bursche schloss er sich freiwillig den Truppen des Königs an. Er hatte nichts zu verlieren, aber das Land viel zu gewinnen. Mochte seine Kampfkraft auch gering sein, so konnte er als Barde und Magiebegabter doch etwas für die Truppen tun. Hier lernte er wahrscheinlich auch Artur kennen, welcher ein Knappe Ambrosius Aurelianus war.”

 

Das zustimmende Nicken Harrys, entging ihm keineswegs. Erst jetzt wurde ihm bewusst, auch Harry würde so handeln. Ein Kloß bildete sich in Severus Hals und für eine Sekunde zogen die Erinnerungen an die Finalschlacht durch seinen Kopf.

 

“Doch dann passierte es mitten im Kampfgetümmel: Merlins Magie erwachte in der Gefahr vollkommen zum Leben. Er wusste nicht was passierte und keiner konnte oder wollte ihm helfen. In einer Nacht hatte er seine erste Vision, den Sieg des Gegners. Niemand glaubte einem jungen Barden, sondern quartierte ihn immer weiter an den Rand des Lagers ein. 573 dann, kam es zur finalen Schlacht in welcher der König starb und der Gegner siegte - ganz wie Myrddin vorraus gesagt hatte. Was meinst du, ist dann passiert?”

“Ganz klar, sie haben ihn als den Schuldigen angesehen.” Schulterzuckend riss der Jungvampir ein Büschel Gras aus.

Es erschreckte Severus immer wieder, mit welcher Bitterkeit der junge Mann neben ihm von so etwas sprach. Und vor allem wurden es mehr und mehr Paralleln zwischen Harry und Merlin.

“Genau so kam es und Merlin floh nach Schottland.”

Schweigen senkte sich über die beiden Männer. Einer versunken im Gras ausrupfen und zerfleddern, der andere beobachtete die trägen Fellbündel auf Beinen.

 

Träge hielt der Junge die Blutphiole in einen Sonnenstrahl, der Blick dabei leer und irgendwie … gebrochen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie die Phiole geöffnet und der Inhalt in Harrys Mund verschwand. Seufzend streckte der Jüngere die Beine aus und lehnte den Kopf mit geschlossenen Augen gegen den Stamm hinter sich.

Er war wirklich versucht, Legilimentik anzuwenden, aber wahrscheinlich verscherzte er es sich dann komplett mit Harry. Dieser war kein großer Freund der Mentalmagie, wie Severus eines Abends erfahren hatte.

 

“Das ist alles wahnsinnig interessant! Woher weißt du das alles, Severus?” Langsam öffnete Harry die Augen wieder und strahlendes, neugieriges Grün traf auf entspanntes Schwarz.

“Ich hatte viel Zeit als Voldemort erstmal Geschichte war. Ich dacht mir ‘Du berufst dich immer auf Merlin, aber was weißt du über ihn?’”

“Du bist ein kluger Kerl, Severus, wirklich. Allein darauf, sich diese Frage zu stellen, kommen nur die wenigsten. Mich eingeschlossen.” Severus spürte wie ihm ob dieses Lobes die Wangen warm wurden. “Ach waaaaas”, nuschelte er, wand den Blick ab und rupfte nun seinerseits ein Büschel Gras heraus.

 

“Tywyn? Merlin und Artur?”, erinnerte ihn Harry an das vorherige Gespräch, lehnte sich gegen ihn und bette seinen Kopf an Severus Schulter. Die Verwirrung und die Fragen herunterschluckend, erinnerte er sich daran, wo er stehen geblieben war.

 

“Merlin floh nach Schottland. Irgendwann, man weiß nicht wo und wann, traf er Artus wieder.

In den Texten, welche ich durchstöbert habe, ergibt sich das Bild, dass sich etwas zwischen ihnen anbahnte. Merlin war etwas älter, aber umso weiser und auch durchtriebener. Artus war ein Muggel mit einem großen Herzen und Gerechtigkeitssinn. Ein fleißiger Junge, welcher nicht davor zurück schreckte sich die Hände schmutzig zu machen. Und der junge Muggel schreckte nicht davor zurück sich von Merlin unterrichten zu lassen. Während die beiden ‘ihr Ding machten’ und Artur schwanger wurde - die erste überlieferte Männerschwangerschaft - baute ein alter Priester Namens Cadfan hier in Gwyneed ein Kloster mehr und mehr aus. Begonnen hatte er damit schon, als seine Söhne in die Schlacht nach  Arfderydd zogen. Er wollte dass sie bei ihrer Heimkehr ein behütetes, gutes Leben haben konnten, doch nur einer von drei kehrte zurück. Cadfan Senior war der Obermagier der Siedlung. Die Trauer über den Verlust seiner geliebten Söhne brachte eine Magieexplosion und das Kloster entstand. Er bat seinen Jüngsten das Amt zu übernehmen, übertrug diesem all seine Magie - ein übliches Prozedere, die sogenannte Magiespende - und starb.”

“Der arme Cadfan Senior. Da predigst du von Gott, Friede und so und dann wird dir ein Großteil deiner Familie genommen. Und wie kam es dann zum Stein?”

“Nun, die Magieexplosion sprach sich schnell rum. Wenn der Vater schon solch eine Macht besaß, was konnte man da erst von dem Sohn erwarten? Es war eine Kriegs und Aufstände gebeutelte, unsichere Zeit. Die Leute sehnten sich nach Schutz und Cadfan versprach dies. Mehr und mehr Leute siedelten hier an und Tywyn entstand. Die Bevölkerung: Muggel, wie Magiebegabter und magische Wesen.” Er spürte, dass sie nicht mehr alleine waren. Nun, mal schauen wie lange ihr heimlicher Zuhörer noch die Klappe halten konnte oder wann Harry ihn bemerkte.

 

“Und das hat damals geklappt?” Es war ehr ein Nuscheln, als klare Worte, doch Severus hatte ihn verstanden.

“Aber ja, doch schon damals stand fest, dass in diesem Dorf zwar jeder geduldet ist, aber nur die bleiben dürfen, welche Magie nicht oder nur für wirklich Schweres nutzen und auf der anderen Seite diejenigen welche mit Magiebegabten leben konnten ohne Neid. Cadfan hat laut einer Überlieferung genug Opfer durch Missgunst und Magieunfällen gesehen.

Dieses Gebot hält sich bis heute. Auch wenn die Muggel nichts mehr davon wissen, beziehungsweise immer nur die Kirchenhäupter, welche, ironischerweise, den Magierrat n Tywyn bilden. Mit andern Worten, kein Muggel weiß es und doch halten sich alle Einwohner dran.”

“Oh man. Aber wenns funktioniert … aber Severus, der Stein!”

Seufzend strich sich Ermahnter durch die Haare. Stimmt ja … der Stein und die Nachkommen. Oh man, er war wirklich abgeschweift. “Also, das mit dem Stein ...”

 

Ein mittelschweres Seufzen erklang. “Die Tochter von Merlin und Artur musste ein wohlgehütetes Geheimnis bleiben und so schickten sie ihre Kleine zu einem alten Kriegsfreund, nämlich Cadfan Junior. Im Schutz der St. Cadfan Kirche sollte das Mädchen aufwachsen wie ein Familienmitglied. Tja, da kam allerdings der Sohn Cadfan Juniors dazwischen und die Tragödie nahm ihren Lauf.” Die Worte waren nüchtern, und ein wenig sarkastisch gesprochen.

 

Während Severus es nur mit einem abwinkenden “Ja ja, du mich auch”, abtat, reagierte Harry ganz anders. Aus den Augenwinkeln sah der Ältere, wie der Jungvampir sich erst versteifte, dann die Augen aufriss und ihren Zuhörer anstarrte. Nur um dann in einem Affentempo auf diesen zuzurasen, anzuspringen und dabei umzuwerfen.

Das laute und freudig überraschte “REMUUUUUUUUUUUS”, konnte man wohl bis zum Meer hören. Jedenfalls nahmen die Schafe die Beine in die Hand und rannten laut blökend soweit der Zaun sie ließ.
 

 

Vollkommen überfordert und unendlich glücklich, drückte er sich an Remus. Atmete tief dessen Geruch ein und hatte nicht vor, den Mann so schnell wieder los zu lassen. Wenn dies die Überraschung von Sev gewesen war … dann .. WOW!

“Du bist es wirklich … in echt und Farbe. Du hast dich nicht gemeldet ...” Ein Kloß blockierte Harrys Hals.

“Schhht, Welpe. Alles gut … es tut mir leid. Komm, wir stehen auf und gehen in meine Hütte.”

Wieder und wieder hörte er Remus beruhigende Worte, während er selbst es immer noch nicht fassen konnte. Seltsam wie schnell man bei dem richtigen Menschen wieder zum weinenden Kleinkind wurde.

“Na los, aufstehen. Wir beide Apparieren in mein Zuhause und der alte Tränkemischer kann laufen.” Langsam und ein wenig umständlich erhob sich Remus mit ihm, denn Harry klammerte sich immer noch an ihn wie ein Ertrinkender an ein Holzstück. “Hast du zugenommen, Severus?”, hörte er Remus frotzeln und unter dem Geschimpfe Severus, ließ Harry sich gut gelaunt von Remus fortbringen.



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