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„Ich hoffe er hat keinen Aufriss gemacht wegen deiner Aktion von vorhin“, schrieb Jules und versendete die Nachricht per Whatsapp an Jay. Wie sehr er Flo mittlerweile verabscheute. Er überquerte das Universitätsgelände. „Ich muss Luan noch schreiben“, murmelte Jules verträumt. Das mit Flo hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Umso mehr jedoch Jays Einsatz für ihn. Für gewöhnlich hielt sich sein Partner aus ihren Streitigkeiten raus. Heute hatte er praktisch seine eigenen Regeln gebrochen. An sich wollte Jules auch gar nicht, dass er sich da einmischte. Jay hatte genug Probleme. Zwar sprachen sie nie darüber, allerdings spürte er es. Wenn Jay bei Jules war, gab es manche Tage an denen sein Blick nahezu abschweifte. „Ich will ihm helfen. Aber manchmal weiß ich einfach nicht wie“, dachte Jules. Er war gerade in der Cafeteria und holte sich seinen über alles geliebten Latte Macchiato. Dank einer Freistunde kam er nun auch dazu Luan zu schreiben.
 

Diese schien auf ihn gewartet zu haben, denn eine Nachricht lies nicht lange auf sich warten. „Es freut mich sehr, dass du an mich gedacht hast. Bei mir ging es heute drunter und drüber. Das muss ich dir dann in Ruhe erzählen. Leider habe ich einiges zu tun. Falls du aber morgen Zeit hast, bin ich da ganz Feuer und Flamme.“ Sie schien ziemlich unter Stress zu stehen. Jules fiel ein, dass er sie noch so vieles fragen wollte. Bei ihrem letzten Date, hatte sie ihn mit ihrer Art förmlich den Boden unter den Füßen weg gezogen. Da blieb ihm kaum Zeit für Fragen. Nun konnte Jules dies nachholen. Er war gespannt, in welche Richtung sich ihre Freundschaft weiterentwickeln würde. Luan gab ihm Kraft und das obwohl er sie doch kaum kannte. Viele hätten Jules nun bestimmt für verrückt erklärt, umso mehr freute es ihn, dass Jay ihn da verstand. Nicht nur das allein, er sprach Jules sogar Mut zu. Vielleicht hatte er ihn in der Vergangenheit völlig falsch eingeschätzt. Jays Verhältnis zu Flo war jedoch nicht unschuldig daran. Sicher, er wusste, dass sein Freund wenig auf Flo gab. Alles was er wollte, war seinen Frieden zu bewahren. Gut und Jays Ruf spielte ebenfalls eine Rolle. Seit sie beide an der Universität waren, hatte seine Beliebtheit schnell zugenommen.
 

Jules selbst war von diesem Status meilenweit entfernt. Wenn er ehrlich war, interessierte ihn das nicht sonderlich. Sein Studium war wichtiger. Dafür quälte sich Jules jeden Tag aus der Tür und ignorierte die Hasstiraden, die ihm Flo an den Kopf warf. Und dann war da noch Jay. Für ihn lohnte es sich ebenso, weiter zu machen. Jedenfalls gab Jules die Hoffnung nicht auf, dass sie es schaffen konnten, ihre Beziehung letztendlich zum Guten zu wenden. Am vergangenen Wochenende hatte er viel Potenzial gezeigt. Jules nahm einen Schluck seines Kaffees und lehnte sich zurück. Weil er noch ein wenig bleiben wollte, entschied er sich dafür seine Notizen zu überarbeiten, die er sich während der Vorlesung gemacht hatte. Hin und wieder schrieb er Luan. Einige Minuten zogen ins Land, die Jules völlig vertieft in sein Schaffen war. „Dieser scheiß Kerl“, schreckte ihn plötzlich jemand auf. Die Stimme kannte er zu gut. Es war sein größter Widersacher, Flo. Er stand am Tresen, den Rücken zu Jules gerichtet und bestellte sich einen Kaffee. Ein paar seiner Freunde begleiteten ihn. Etwas schien Flo sichtlich verärgert zu haben. Sofort vertiefte sich Jules in seine Unterlagen, damit er ihn nicht bemerkte. „Ich kann es kaum fassen, was er da gesagt hat.“
 

„Jetzt beruhige dich mal“, einer von Flos Freunden, Jules identifizierte ihn als Tom, klopfte auf seine Schulter. „Ach, der hat das nur so daher geredet, Bro. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Jay auf der Seite von diesem Loser steht.“ „Momentan bin ich mir bei ihm absolut nicht mehr sicher“, knurrte Flo. Seine schlechte Laune bekam auch die Mitarbeiterin der Cafeteria zu spüren, indem er ihr missbilligend den Kaffee aus den Händen riss. Im Grunde wusste Jules, dass er lieber schweigen sollte, jedoch setzte er sich wie von selbst in Bewegung und stürmte Flo hinterher. „Hey“, rief er, dabei ballten sich seine Hände zu Fäusten. Flo drehte sich um inklusive seiner Anhängerschaft. „Sieh an“, er grinste und musterte Jules von oben bis unten. „Dein Bodyguard scheint abwesend zu sein. Echt schade oder?“ Jules ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Mir ist es scheiß egal, was du so über mich erzählst. Aber lass Jay aus den Spiel.“ „Willst du mir drohen?“
 

Der Mobb stimmte in Lachen ein. „Du bist wohl in ihn verliebt“, schlussfolgerte Flo. „Ich würde mir an deiner Stelle aber nichts darauf einbilden, dass er Partei für dich ergriffen hat. Jay tut das aus reiner Bequemlichkeit. Ich kenne ihn gut. Er will einfach seine Ruhe vor den Dozenten haben. Jemand wie du ist ihm da halt nützlich. Wusstest du es noch nicht? Er benutzt dich für seine Zwecke, wie es ihm gerade passt. Du hast einen guten Notendurchschnitt und das ist ein erheblicher Vorteil für ihn. Du bist weder ein Freund noch sein fester Partner. Schau dich an. Du bist ein Freak, ein niemand. Jeder der an dir interessiert ist, leidet an Geschmacksverirrung. Du wirst auf Ewigkeiten etwas dazwischen sein! Kein Mann, keine Frau. Einfach nur ein Monster.“ Das saß.

Klar, Jules war es gewohnt, dass Flo ihn herablassend behandelte aber dies war ein anderes Kaliber. Bisher hatte er nie Jay mit ins Boot geholt sondern immer nur ihn allein angegriffen. Ihr gemeinsames Wochenende ging ihm durch den Kopf. Jules schüttelte den Kopf. „Sprachlos?“, verhöhnte ihn Flo. „Ich habe keinerlei Bedarf mit dir zu reden“, konterte Jules mit seiner eigenen Stimme ringend. Er wand sich ab. „So einfach kommst du mir nicht davon, Tranny. Wir haben noch eine offene Rechnung. Denk daran.“ Allerdings hörte er ihn nicht mehr. Ihm war gleichgültig, ob ihm Flo in nächster Zeit eine verpassen würde oder nicht. Momentan sehnte er sich nach seiner Wohnung. Jules war aber niemand, der flüchtete. Also quälte er sich in die nächste Vorlesung. Viel bekam er nicht mit. Daher war Jules umso beruhigter als ihr Professor sie entließ. Jetzt hieß es ab nach Hause. Jay hatte ein Tutorium und deshalb keine Zeit. Wahrscheinlich war es ohnehin besser.



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