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Eigentlich wollte Luan einfach passieren, ohne den Störenfried zu beachten. Doch Flo ließ ihr keine Chance und fasste sie grob beim Arm. „Ich muss mit dir reden“, sprach er mit einem gereizten Unterton. „Ich wüsste nicht, was wir noch zu besprechen haben“, zischte sie. Er blieb standhaft und zog Luan mit sich, die wild demonstrierte. In einer ungestörten Ecke, abgeschieden von dem Rest der Studierenden, die sie mit Blicken verfolgt hatten, ließ Flo Luans Arm los. „Was willst du?“, fauchte sie aufgebracht. „Habe ich dir nicht ausdrücklich klar gemacht, dass ich meine Ruhe haben will?“ „Tja, ich wollte dir eigentlich etwas erzählen, was dich durchaus interessieren könnte“, posaunte Flo. Unschlüssig, was sie davon halten sollte, stand Luan da. Bestimmt wollte er sich nur profilieren. Sollte Flo doch reden, beschloss Luan und ließ ihn gewähren. Ohnehin würde sie seinem Geschwätz wenig Glauben schenken. „Dann schieße mal los. Ich bin gespannt welche Lügen du mir auftischen willst.“ Er plusterte sich wichtigtuerisch auf, holte tief Luft und grinste.
 

„Wie es mir scheint, bist du wohl die Einzige, die nicht eingeweiht ist“, erneut machte Flo eine Pause und genoss förmlich die Ahnungslosigkeit in Luans Augen. „Dein ach so geliebter Juls versteckt etwas vor dir. Und damit meine ich nicht, dass er eine Transe ist.“ Sie spürte das Blut in sich aufkochen. „Dann will ich dich mal erlösen. Ein Wunder, dass du so blind warst und es nicht selbst erkannt hast. Er führt dich komplett hinters Licht- Schon lange ist er in einer Beziehung mit Jay. Alle hier wissen das. Außer du! Ich an deiner Stelle würde mich fragen, ob du ihm tatsächlich so viel bedeutest, wie er dir weiß machen will.“ „Ich habe das Gefühl“, Luan seufzte. „Dass du einfach nicht darauf klar kommst, dass du keine Macht mehr über Jay hast. Schon traurig, nicht wahr? Im Grunde bist du ganz alleine. Menschen, wie du haben keine richtigen Freunde. Siehst du es nicht? Sie kriechen förmlich vor dir. Mit richtiger Freundschaft hat das rein gar nichts zu tun.“ „Denk, was du möchtest“, sprach Flo, dennoch konnte sie erkennen, dass ihre Worte nicht gänzlich an ihm vorbei gegangen sind. „Allerdings wirst du irgendwann die Wahrheit herausfinden. Ich habe dich gewarnt. Zu schade. Ich hatte echt vermutet, dass du mehr Grips hast, den Eindruck hast du jedenfalls vermittelt.“ Damit verabschiedete sich Flo und ließ sie alleine zurück.
 

War an seinen Worten etwas dran? Unschlüssig blieb Luan, auf der Stelle verharrend, stehen. „Hey, alles klar bei dir?“, ein Typ sah sie fragend an. „Ähm, ja“, murmelte Luan und setzte sich in Bewegung. Sie musste mit Jules reden! Mit zittrigen Händen fischte Luan ihr Smartphone aus der Hosentasche. „Ich muss unbedingt mit dir sprechen. Vielleicht überrumpelt dich das. Aber es ist wichtig. Hast du später Zeit?“, zögerlich besah sie die Nachricht, schickte sie jedoch ab. Etliche Minuten später, ihr kam es fast wie eine Ewigkeit vor, folgte die Antwort. „Für dich habe ich immer Zeit. Das solltest du doch wissen. Sag mir einfach wann und wo.“ „Heute Abend um achtzehn Uhr bei mir“, schrieb Luan, ohne jegliche Spuren von Gefühlsdusseligkeit. Und so setzte sich der Tag fort. Allerdings verfolgten sie die Worte Flos. Sie versuchte, diesen Gedanken abzuschütteln und auf den Abend zu verschieben, doch so recht gelang Luan das nicht.
 

Die letzte Vorlesung ging vorüber. Endlich konnte sie sich auf den Weg nach Hause machen, wo Jules wahrscheinlich schon auf sie wartete. Ihr wurde ein wenig mulmig. Wie sollte Luan das Gespräch beginnen? Und was, wenn dies alles ohnehin nicht stimmte? Eine blecherne Computerstimme verkündete ihre Haltestation. Erschrocken, dass sie diese fast verpennt hätte, stieg Luan aus. Mit langsamen Tempo schritt sie auf ihre Wohnung zu. Luan hatte Recht behalten. Jules stand bereits vor ihrer Tür. „Hi“, er strahlte sie an und wollte sie in eine Umarmung ziehen, doch Luan wehrte diese ab. Fragend sah Jules sie an. In dem Augenblick versetzt ihr Herz ihr einen Stich. „Lass uns erst mal reingehen“, säuselte Luan. Bedröppelt folgte Jules ihr. Erschöpft warf sie ihre Tasche achtlos in die Ecke, als sie die Wohnung betraten. „Willst du was trinken?“ Es war unverkennbar, dass sich Luan gerade zur Höflichkeit zwang. „Nein, schon in Ordnung. Du machst einen ziemlich aufgewühlten Eindruck. Was ist los? War etwas an der Uni?“, Jules fixierte sie.
 

„Na schön, ich wollte nicht direkt mit Sache herausrücken, weil du schließlich erst angekommen bist, aber wie du magst ...“, sie sammelte sich und erzählte ihm letztendlich von ihrer heutigen Begegnung mit Flo. Als sie fertig war, nahm sie auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch Platz. „Er hat unrecht, oder?“ Jules stand ihr gegenüber. Sein Gesicht schien nahezu erstarrt. „Ich meine, Flo lügt doch immer. Außerdem hat er es sowieso auf dich abgesehen. Bestimmt wollte er mich einfach nur verunsichern.“ Schweigen. „Jules? Jetzt sag was!“ Luan wurde lauter. „Ich ...“, setzte er an. Man merkte, dass er mit sich selbst kämpfte. „Raus mit der Sprache! Du musst ihn nicht verteidigen, nach allem, was er dir angetan hat und den Lügen, die er über dich verbreitet.“ Ihre Stimme begann zu zittern. Jules richtete die Augen gen Boden. Minuten der Stille vergingen, bis er sich räusperte. „Nein, da hat er ausnahmsweise nicht gelogen.“ „D-das heißt?“ „Ja“, er nickte bekräftigend. „Jay und ich sind in einer Beziehung.“ Für Luan brach schier in dem Moment eine Welt zusammen.
 

Es war nicht so, dass sie Jules verteufelte aufgrund seiner Beziehung zu Jay. Damit hätte Luan wahrscheinlich sogar umgehen. Viel mehr war es die Tatsache, dass sie abermals belogen wurde. Ausgerechnet von zwei Menschen, denen sie mittlerweile vertraute. Sie hatten ihr einfach vorenthalten, dass sie ein Paar waren! Nicht nur, dass … Luan hatte sich ihnen geöffnet, ihnen Seiten gezeigt, denen sie kaum jemanden zeigen konnte. Was, wenn sie nur ein Spielzeug für die zwei war? So wie es bei ihren Ex Freunden der Fall gewesen war. „Luan … ich.“ „Raus“, sagte sie leise. Jules wollte auf sie zu treten, aber Luan zeigte bestimmend zur Tür „Ich habe gesagt du sollst gehen! Ich will weder dich noch Jay vorerst sehen. Haltet euch einfach von mir fern.“ Mit traurigem Blick, verließ er ihre Wohnung. Und sie war wieder allein. Wie sie es am Anfang war. Einsam … .



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