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Vernarbtes Herz

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch schon mal frohe Ostern :) ich bin über das Wochenende in Belgien also viel Spaß mit dem neuen Kapitel :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang ists her, ja ich kann die wöchentlichen Uploads nicht garantieren, zumindest momentan nicht mehr :(
Die Story geht voran, aber leider eher schleppend. Was daran liegt das ich entweder an meinem momentanen Buch schreibe, ich von Tierarztbesuche überflutet werde, am Cosplay für die Comiccon arbeite oder ich schlichtweg einfach mal eine Pause in dem ganzen Trubel brauche >.<
Gesagt sei, die Story wird fertig gestellt, ich hasse nichts mehr als ein unfertige Geschichte die einen im unklaren zurücklässt, daher dürft ihr aufatmen :) Komplett anzeigen

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Wo ein Licht war, zieht Unbekanntes ein!

Schmerz durchflutete meinen Körper, brannte sich in mein Herz ein und ließ meine Muskeln unwillkürlich krampfen! Wasser kämpfte sich durch meine Lungen und begann diese mit genauer Gewissheit zu füllen.

Liebe ist ein Fluch! tönte seine Stimme abermals durch meinen Kopf.

Liebe zerstört, Liebe gehörte uns, wir hatten es uns versprochen! Ich hasse dich! Meine Stimme hallte wutentbrannt durch meine letzten Gedankengänge!

Warum hatte er das getan? Ein dummes Missverständnis hatte nun zu dieser misslichen Lage geführt, die Lage in der ich gerade in meinen Tod sank. Schnell und besitzergreifend verschlang das Meer mich und zog mich in seine Tiefe!

Verfluchte Teufelsfrucht! hauchte ein letzter Gedanke ehe ich wegdriftete und mich dem brennenden Schmerz hingab.
 

Dunkelheit… gähnende Dunkelheit… gähnende, verschlingende Dunkelheit! Sie zerrte an mir, wollte mich, sie ist trist und doch ging von ihr Gefahr aus! Der Fluch nahm sich was er wollte… MICH!

Verloren irrte ich durch die Dunkelheit, auf der Suche… auf der Suche? Aber nach was?! Da war etwas, etwas das mich anzog, LICHT! Licht kämpfte sich in meine Dunkelheit, packte mich und zog mich mit schmerzender Energie zu sich! Verbrannte mich und ließ nicht zu, mich in der Dunkelheit zu wissen! Finsternis und Licht stritten sich um den lebenden Körper zwischen ihnen, Tod und Leben, zwei Kräfte ebenbürtig des Anderen!

Ein gewaltiger Schlag vertrieb die Finsternis und das Licht nahm sich was ihm gehörte!
 

Schreiend öffnete ich die Augen und wollte mir aus Schmerz an die Brust fassen, doch meine Handgelenke waren an den Tisch gefesselt! Ich wimmerte und die Tränen fanden ihren Weg durch meine aufgequollenen Augen. Immer wieder zog ich an den Fesseln in der Hoffnung sie lösen zu können, doch da war das Gefühl von Tausend Nadelstichen die in meiner Brust pochten, ein Blick an mir herab ließ mich stocken und verzweifelter an den Fesseln zerren! Sie war offengelegt, ein Loch prangte dort vor mir und ließ mich einen Blick auf mein eigenes Herz werfen, es pumpte wie wild durch meine Anstrengung und Panik! Ich warf den Kopf hin und her in der Hoffnung jemanden zu sehen der mir zur Hilfe eilen würde, doch der Raum war leer! Außer dem Metalltisch auf dem ich lag und den Beistellwägen, auf denen chirurgisches Besteck aufgereiht war, befand sich nichts Weiteres im Raum.

„Hilfe…“ hauchte ich in meinem Schmerzes Wahn.

Und da, ein Klicken der Tür war zu vernehmen und sie öffnete sich, ein Bär trat ein. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich den weißen Bären dessen Weg direkt neben meinen Tisch führte. Er trug einen orangefarbenen Overall auf dessen linken Brustseite ein Logo abgebildet war, dieses konnte ich leider nicht erkennen, da ich mich erschöpft zurückfallen ließ.

„Ich soll mich nach deinem Zustand erkundigen.“ gab der Bär mit breitem Lächeln von sich.

Mit schweißnasser Stirn starrte ich an die Decke und schüttelte nur den Kopf!

Besorgt fasste er an mein Handgelenk und der schon weiße Bär verlor noch mehr an Farbe, auch wenn das unmöglich erschien „Das ist nicht gut, ich hol den Käpt’n!“

Damit war der Bär stürmisch aus dem Raum verschwunden und hatte mich wieder mir selber und meinem Loch in der Brust überlassen! Ich musste leicht lächeln und merkte wie ich wieder wegdriftete, ehe ich aber völlig weg war öffnete sich die Türe und der Bär kam in Gesellschaft von zwei weiteren Personen hinein.

Der eine Mann überragte die anderen Gestalten mit seiner übernatürlichen Größe, er hatte spitze Ohren und Koteletten. Seine schwarzen Haare waren ziemlich lang und wild, auf seiner Stirn prangten zwei rote Tattoos, die das gleiche Muster jeweils entgegengesetzt darstellten. Über seinem rechten Auge befand sich eine Narbe, die bis zu dem gegenüberliegenden Tattoo reichte.

Der andere Mann bei ihm hatte kurze, schwarze Haaren. An jedem Ohr trug er zwei Ohrringe, seine Koteletten reichten hinunter bis auf Mundhöhe. Dazu trug er einen kleinen Kinnbart. Auf seinem Kopf war eine weiße Mütze mit dickem Rand und mit bräunlichen Punkten, die im unteren Bereich angesiedelt waren. Die schwarzen Ärmel seines gelben Oberteils reichten knapp über die Ellenbogen. Auf Brusthöhe befand sich das selbe Logo wie auch schon auf dem Overall des Bären. Dazu trug er eine blaue Hose, die im oberen Bereich die gleichen Punkte wie seine Mütze aufwies. Auf seiner linken Hand konnte ich die Buchstaben D, E, A, T und H als Tätowierung erkennen.

Seine eisgrauen Augen fixierten das Loch in meiner Brust während er zu mir herüberkam und seine Hand wohlbedacht knapp über dieses hielt.

„Es ist so wunderschön...“ hauchte er gedankenverloren ehe er sich an mich richtete.

Sein Verhalten ließ einen Schauer durch meinen Körper schießen und mein Herz unwillkürlich für einige Takte schneller schlagen.

„Beruhige dich, dein Herz darf vorerst keine großen Anstrengungen durchmachen!“

Ich schnaufte, beruhige dich sagt er, wie soll das funktionieren mit einer geöffneten Brust „Warum?“

Er zog sich Handschuhe über und nahm von dem Bestecktisch einen Tupfer und eine Zange und begann während er sprach an meinem Herz zu hantieren „Deinen Lungen waren kollabiert und durch den Druck dem du in den Tiefen ausgeliefert warst hat es den Großteil deiner inneren Organe zerfetzt, vorerst muss deine Brust geöffnet bleiben da sonst die Gefahr besteht das dein Brustkorb es zerdrückt, wir müssen die Heilung der Knochen abwarten.“

Ich seufzte lange und bekam unter stottern ein „Wer seid ihr?“ herausgepresst.

Er legte das leicht blutige Besteck zurück auf den Tisch „Mein Name ist Trafalgar D. Water Law, ich bin der Kapitän der Heart-Piraten. Das ist Bepo,“ er zeigte auf den weißen Bären und dann auf den großen Mann neben ihm „und das ist Jean Bart.“

„Wieso habt ihr mich nicht sterben lassen?“ fragte ich monoton und stockte bei jedem Wort das über meine Lippen fiel.

Er musste grinsen und fasste sich an seinen Kinnbart „Du bist sozusagen mit der Tür ins Haus gefallen, außerdem interessieren mich Teufelsfruchtnutzer.“

Ich lachte schwach „Als Testkaninchen?“

Seine Augen blickten in die meinen „So in etwa,“ er berührte mein Herz mit seiner Hand und dieses setzte für mehrere Schläge aus „ich werde dir kein Leid antun, aber ich möchte das du mir sagst was deine Fähigkeit ist.“

Schwach lächelnd wand ich den Blick ab und schlagartig begannen meine Augenlieder zu flattern, mein Herz begann zu rasen und mein Körper krampfte! Das was darauffolgte konnte ich nicht mehr genau erfassen, ich sah noch wie Bepo und Jean Bart sich hektisch an meinen Seiten positionierten und dem Kapitän zur Hand gingen, dieser agierte mit einer furchterregenden Ruhe. Er gab den Beiden Befehle und diese führten sie sofort aus, was er aber sagte verschwand in meinem Ohrrauschen!

Ehe ich das Bewusstsein verlor trafen meine Augen die von Law und ich konnte in ihnen lesen Heute stirbst du nicht!
 

5 Tage später

Die frische Meeresbrise wehte um meine Nase und ich zog diese genüsslich ein und atmete sie erleichtert wieder durch den Mund aus. Das war der erste Tag seitdem ich auf der Polar Tang war, den wir an der Oberfläche verbrachten. Law hatte gemerkt wie es mir von Tag zu Tag schlechter ging und hatte beschlossen etwas frische Luft würde meiner Genesung guttun. Nach dem ersten Anfall hatte ich kein Wort mehr geredet und der Kapitän hatte schon sorge das ich bei einem der vielen Anfälle meine Fähigkeit zu sprechen verloren hätte! Ich jedoch wusste das es das Gegenteil war, mir war nicht nach Unterhaltungen, nach Erklärungen, nach Menschlichkeit! Seit fast 2 Tagen war ich von weiteren Anfällen verschont geblieben gewesen, daher hatte ich die Erlaubnis bekommen mit Bepo an Deck zu gehen. Ja, Bepo der mir auf Schritt und Tritt ein Schatten war, durch den ich keine Einsamkeit mehr hatte, der mein ungewolltes Kindermädchen spielen musste!

„Wir dürfen nicht zu lange hierbleiben, Law möchte nicht das du dir noch einen Infekt einfängst.“

Ich stöhnte, ich war bei der Unterhaltung dabei gewesen, ich wusste was Law gesagt hatte und brauchte keine vorzeitige Erinnerung an meine Frist. An sich musste ich Bepo ja zugestehen das er sich herzlich um mich kümmerte auch wenn er oft seinen Unmut kundtat, er hatte ja auch jeden Grund dazu sich zu sorgen. Law hatte als Zwischenlösung meine Brust nur mit einem Verband abgebunden, dennoch war darunter immer noch das offenen Loch zu finden und Law hatte schon das Problem gegen eine Entzündung ankämpfen zu müssen! Jede Bewegung die ich tat war heute ein Segen und ein Fluch zu gleich, ich konnte die Freiheit genießen und fühlen, aber leider auch mein Herz das mich bei jedem Schritt unglaubliche Schmerzen erleiden ließ, die nur abgemildert wurden dank eines Schmerzmittels das ich zuvor bekommen hatte! Ich fuhr mit der Hand über den Verband und Bepo tadelte mich sofort, ich wand nur Augenverdrehend den Blick ab! Ich sah in die Ferne in der Hoffnung eine Antwort am Horizont zu sehen, ich verstand das Loch in meiner Brust nicht, wie hatte er es geschafft es in mich zu schneiden? Meine Teufelskraft verhinderte Klingenschnitte und Kugelschüsse, er musste auch ein Teufelsfruchtnutzer sein, welche er aber benutzte, wusste ich nicht, da ich bei den Anfällen nie fähig war auszumachen was er tat! Ich verfluchte mich selber, nun war ich auf diesem U-Boot gefangen und das auf unbestimmte Zeit, ich fasste mir an den Kopf was Bepos Aufmerksamkeit auf sich zog und panisch werden ließ „ANFALL!“

Er schrie es so laut das ich vor Schreck zur Seite kippte und ihn dann direkt über mir auffand, alles ging so schnell das ich nur noch sah wie unser Weg vom unteren Deck in die Dunkelheit des U-Bootes führte, Bepo hatte mich geschultert und stürmte durch die Gänge zum Operationssaal. Durch seine glorreiche Aktion merkte ich wie wieder Blut durch den Verband sickerte „Idiot…“ murmelte ich.

Endlich hatte ich meinen Freigang bekommen, weil die offene Wunde nicht mehr geblutet hatte, nun nahm das vorerst wohl ein jähes Ende! Mit jedem Schlag, den ich auf seiner Schulter aufkam, merkte wie die Wunde weiter aufriss. Der weiße Bär trat die Tür zum Operationssaal auf und hievte mich auf den Metalltisch, Law der im Eck des Raumes hantierte sah mich hochgezogenen Augenbrauen neugierig zu uns herüber.

„Anfall…!“ keuchte Bepo und kippte nach hinten um.

Law eisgrauen Augen trafen meine und sahen von ihnen zu Bepo und zurück „Wie es aussieht hat hier nur Einer einen Anfall.“

Ich sah zu Bepo der in völliger Erschöpfung stöhnend über den Boden rollte, ich musste schmunzeln, dieser Bär war eine Nummer. Gerade als ich aufstehen wollte hielt mich eine Hand zurück und zeigte auf meine Brust, mein Blick folgte dem Finger und ich seufzte niedergeschlagen. Ein roter Fleck tauchte allmählich unter dem Verband auf und Law strich gedankenverloren darüber!

„Lass mich das schnell richten.“ er ging zu einem Schrank der an der Wand stand und holte seine nötigen Instrumente.

Er bereitete alles vor während ich schon einmal den Verband von mir löste, Tage zuvor war es mir unangenehm gewesen Oben ohne vor ihm zu stehen, was mir mittlerweile lächerlich vorkam, ich hatte ein Loch in der Brust! Ich hatte andere Probleme als einen Mann der meine Brüste zu Gesicht bekommen würde! Das Loch blutete an zwei Stellen und mein Herz schlug im normalen Takt, meine Finger glitten behutsam an den sauber geschnittenen Rändern entlang.

Plötzlich schlug seine Hand meine weg und er sah mich tadelnd an „Möchtest du etwa das es sich wieder entzündet? Deine Finger haben an der Wunde nichts zu suchen!“

Ich senkte den Blick und nickte, ohne auf weitere Anweisungen zu warten legte ich mich auf dem Tisch nieder und ließ den Kapitän seiner Arbeit nachgehen. Er desinfizierte die Ränder und behandelte die gereizten Stellen mit einer Creme, die diese betäubte, er hatte sie selber erfunden, das hatte er mir zumindest gesagt.

„Wie sieht es mit deiner Stimme aus?“ fragte er während er mir wieder den Verband anlegte.

Ich zuckte mit den Schultern, ich hatte das Gefühl ich könnte ihm vertrauen aber etwas hielt mich noch davon ab meine Stimme verlauten zu lassen.

„Willst du mir dann deine Kräfte zeigen?“ ohne mich anzusehen brachte er seine Instrumente zurück zu dem Schrank.

Als er sich wieder umdrehte sah er mich fragend an und ich nickte leicht, auch wenn ich gerade nicht sprechen wollte konnte ich ihm immerhin diesen Gefallen als Gegenleistung geben. Ich hüpfte von dem Tisch und lief direkt vor ihn, seine eisgrauen Augen verloren sich in meinen, leicht irritiert schüttelte ich den Kopf und blinzelte. Seine Verblüffung offenbarte sich mir sofort, mit großen Augen betrachtete er mich und drehte mein Kinn nach links und rechts um mir genauer in die Augen sehen zu können. Eisblaue Augen mit orangenen Verlauf der zu einer schlitzartigen Iris führen starrten ihn an, bei jedem Blinzeln bewegte sich eine Schutzhaut vor das Auge und verschwand beim Öffnen wieder.

„Reptilienaugen.“ hauchte er und kam meinem Gesicht näher als er sollte.

Ich schüttelte den Kopf und blinzelte mehrmals bis die Augen wieder meinen Normalen gewichen waren. Ich packte seine Hand und zog ihn aus dem Raum, ich führte ihn durch die Gänge hoch aufs Oberdeck, dort ließ ich seine Hand los und atmete tief durch. Das Kribbeln seiner Wärme und Berührung verweilte noch länger auf meiner Haut und ich fuhr gedankenverloren über die Stelle. Ich atmete tief ein und drehte mich zu ihm um, ein Schrei entfuhr mir der einem Gebrüll wich, der Schmerz war bei jeder Verwandlung unerträglich, aber er war es wert!

Schwarze Schuppen stoben aus meiner Haut und wuchsen gemeinsam mit mir an, meine Arme und Beine knacksten fürchterlich als sie zur dreifachen länge anwuchsen und gemeinsam mit meinem Korpus gleichmäßige Proportionen bildeten, aus meinen Fingern wurden messerscharfe Krallen. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und als ich nach vorne zurück kam blickten ihn die Augen von der vorigen Vorführung an und das von einem Kopf eines Drachen. Große Schuppen aus Türkis teilten sich in zweier Reihen vom Kopf hinab über den Rücken bis zu der Rute, die aus meiner Wirbelsäule nach hinten gewachsen war. Eine Hörnerreihe aus dreien schossen seitlich aus meinem Schädel, wobei das Horn oben am größten war und die Anderen nach unten kleiner wurden. Die Schwanzspitze wurde von sechs Stacheln geziert und die Flügel, entfalteten sich als schwarze, riesige und robuste Schwingen vor dem Kapitän der Heart-Piraten. Der Verband der eben sorgsam angebracht worden war hing nun in Fetzen an mir herab und rutschte langsam an meiner Seite hinab, nur das Loch ließ noch darauf schließen das ich es war, die hier als riesiges Monstrum stand und die Polar Tang zum Absinken zwang!

„Faszinierend.“ gab Law von sich und ging unter mich um mich genauer zu betrachten.

Ich blieb wo ich war und lauschte dem Klang des großen Drachenherzens, es hämmerte laut und die Polar Tang schaukelte verhängnisvoll durch die Last die sie nun trug. Ich spürte auf einmal eine Berührung an meinem Herzen und blickte nach unten zu dem Mann im gelben Pullover.

„Diese Größe…“ seine Augen funkelten.

Er stieg wieder an mir hinab und stellte sich vor mich „Wie ist das mit dem Fliegen?“

Ich entblößte meine Zähne als Zeichen eines Lachens, ich wollte ihm zu gerne zeigen wie ich durch die Lüfte schoss, doch ich befürchtetet das schlimmste für mein Herz! Das Ungetüm schüttelte den Kopf und ich begann mit der Verwandlung, allmählich zogen sich die Glieder zurück und schrumpften zur ihrer ursprünglichen Größe. Die Rückverwandlung gestaltete sich schneller, aber auch mit weniger Stoff, also gar keinem! Law nickte und wand leicht den Blick ab während er sich seinen Pullover über den Kopf zog „Hier.“

Er reichte ihn mir ohne auch nur einen Anblick auf mich zu erhaschen, schnell hatte ich ihn übergezogen, ich zupfte am Saum des Kleidungstück da es gerade so meinen Hintern und meine Vorderseite bedeckte. Nun fiel aber mein Blick auf ihn, sein muskulöser Oberkörper war stramm und schlank, auch hier war sein Körper von Tätowierungen geprägt. Ein tribalförmiges Herz mit seinem Jolly Roger in der Mitte, auf seiner Brust und zwei herzförmige Tätowierungen, auf seinen Schultern, als er sich leicht wegdrehte konnte ich noch eine weitere Tätowierung auf seinem Rücken erkennen, wieder den Jolly Roger.

„Tut mir leid.“ hauchte ich und senkte verlegen den Kopf.

Sein Oberkörper der von der Sonne beschienen wurde, war in meinen Augen makellos, das genaue Gegenteil von meinem, bei dem ich jeden Herzschlag gegen den Pullover spüren konnte! Law grinste mich breit und hämisch an „Sie kann also doch reden!“

Ich lächelte beschämt und fuhr mit meiner Hand über die Reling der Polar Tang, auf dem oberen Deck erfüllte die Sonne uns gerade mit einer angenehmen Wärme.

Law folgte mir an die Reling „Es war eine Kryptid-Zoanfrucht, oder?“

Ein leichtes Nicken war meine Antwort „Kannst du mit ihm interagieren?“

„So in der Art, er spricht zu mir als mein Observationshaki.“ erklärte ich während wir über das Deck schlenderten.

Law packte mich auf einmal an meinen Schultern und drehte mich zu ihm, die Berührung feuerte eine Gänsehaut durch meinen Körper und raubte mir jeglichen Atem! Sein Gesicht kam meinem verdächtig näher und die Schamesröte stieg mir in den Kopf, seine eisgrauen Augen funkelten vor Leidenschaft und einem Hauch von Wahnsinn!

„Darf ich dich in der Form des Drachens operieren?“

Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch, hatte er das gerade wirklich gesagt? Anstatt zu verneinen, zweifelte ich nur „Ich kann die Form nur bedingt aufrecht halten, eine Operation halte ich vermutlich nicht durch.“

„Aber du würdest zu stimmen?“ fragte er mich hochgezogenen Augenbrauen.

Rasch schüttelte ich den Kopf „Ich weiß es nicht, ich… ich kann meinen Körper keinem Fremden schenken!“

Law ließ von mir ab und drehte sich weg, seiner Haltung nach zu urteilen schien er gerade angestrengt zu überlegen „Gut,“ er machte eine Pause und wand sich wieder an mich „segele vorerst mit uns, wir bringen dich wohin du auch immer musst, vor unserem Abschied gibt’s du mir eine Antwort.“ er legte bittend seine Hände zusammen.

Mit traurigem Blick schüttelte ich den Kopf „So gut dieses Angebot auch ist, ich…,“ ich verharrte und stockte in meiner Antwort „es ist zu spät.“

Eine Träne kämpfte sich ihren Weg frei und kullerte über meine rechte Wange „Außer dem Tod habe ich nichts mehr!“

„Dann tritt dieser Crew bei und wir geben dir ein neues Leben!“ seine Stimme bebte und er packte meinen Arm.

Ich schmunzelte „Ich will euch nicht auch ins Unglück stürzen!“ ich riss mich von ihm los und ging zurück unter Deck. Ich wusste nicht was ich tat, an sich müsste ich nun der glücklichste Mensch der Welt sein, ich bekam eine zweite Chance und war gewillt sie fort zu werfen!

Ich stürmte durch die Gänge der Polar Tang, wohin? Ich hatte keine Ahnung, ich war erst seit 6 Tagen auf diesem Schiff, ich hatte keine eigene Kajüte, ich kannte bis auf Bepo und Jean Bart noch niemanden so genau! Ich passierte die Gemeinschaftsräume, die Kantine, die Schlafmöglichkeiten, mein Weg führte mich immer tiefer ins Innere bis ich im Maschinenraum angekommen war. Dort suchte ich mir die abgelegenste Ecke die ich finden konnte und kauerte mich dort hinein, ich schlang meine Arme um mich und versenkte meinen Kopf zwischen meinen Beinen.

„Ace… warum hast du mich allein gelassen?“ ich wimmerte vor mich hin.

Die Tränen quollen hervor und ließen mich den doppelten Schmerz erleiden, den emotionalen und den meines geöffneten Herzens! Verzweifelt rieb ich mir mit dem Stoff des Pullovers die Tränen weg bis dieser völlig durchnässt war „Verfluchter Teach, es ist alles seine Schuld!“

Auf einmal vernahm ich eine Person vor mir, als ich aufsah blickte ich auf eine Mütze mit rotem Pompon mit der Aufschrift PENGUIN. Seine Mundwinkel waren leicht nach oben gezogen, er erstrahlte in der Dunkelheit der Maschinen, da er wie die anderen Crewmitglieder einen weißen Overall trug. Er platzierte sich vor mir im Schneidersitz und beugte sich zu mir „Na hübsches Mäuschen.“ trällerte er dahin und mein Magen zog sich zusammen.

Ich schwieg auf seinen Kommentar und er rückte näher an mich heran „Schlechten Tag gehabt?“

Weiteres Schweigen meinerseits und weiteres heranrücken seinerseits!

„Ich bin übrigens Penguin.“ gab er von sich und streckte mir seine Hand hin.

Ich nahm sie etwas widerwillig und versuchte mit der anderen Hand den Pullover soweit es ging unten zu halten, im Gegenzug gab ich auch meinen Namen preis.

Er lächelte mich warm an und ich versuchte mich etwas zu entspannen, er kramte in seiner Tasche und zog ein Taschentuch hervor das er mir reichte „Kein Grund zu weinen, wir tun dir kein Leid an. Solange du bei uns bist, wird Law alles daran setzten dich zu beschützen.“

„Das ist es nicht.“ entgegnete ich und wischte mit dem Taschentuch meine Tränen weg.

Er runzelte die Stirn „Was ist es dann?“

Ich kannte ihn doch gar nicht, warum also kam er auf die Idee solch persönlichen Dinge erfahren zu können „Wieso sollte ich das jemanden erzählen den ich nicht kenne?“

„Oftmals sind Fremde die besten Zuhörer und können Situationen neutral beurteilen.“

Ich lachte kurz auf „Law schickt dich, oder?“

Bestimmt schüttelte er den Kopf und lehnte sich zurück an die Wand „Ich habe dich an der Kantine vorbeirauschen sehen und dachte mir das etwas nicht stimmt.“

In Gedanken dachte ich an den Tag zurück, an dem ich in die Tiefe gesunken war und musste schmunzeln „Ich wollte sterben!“

Verwundert sah er mich an „Wieso?“

Langsam ließ ich mich auch an die Wand zurück und zuckte mit den Schultern „Ich habe nichts mehr und meiner alten Crew will ich nicht mehr unter die Augen treten.“

Er verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf „Wo wäre der Fehler uns beizutreten?“

Ich schwieg und wog den Kopf hin und her „Siehst du, du hast keine Antwort.“ gab der Mann von sich und grinste siegessicher.

„Ich will nicht mehr für das Leid anderer verantwortlich sein!“ antwortete ich und steckte meinen Kopf wieder zwischen meine Beine.

Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken die mich aufmunternd streichelte „Jeder macht Fehler! Mein Freund Shachi und Ich sind auch nicht unfehlbar mit unserer Vergangenheit. Dann kamen wir aber zu Law und nun sind wir stolz auf unsere Errungenschaften. So und nun genügend Trübsal für heute geblasen, wir gehen nun was essen, hörst du!“

Akzeptiere was ist, lass los was war, glaube in das was sein wird!

Ich war Penguin bis zur Kantine gefolgt, verabschiedete mich jedoch dort von ihm, auch wenn ich Shachi freudig winkend in dem Raum ausmachen konnte. Vorerst musste sich Law nun wieder um das Loch in meiner Brust kümmern, seit der Verwandlung lag dieses nämlich offen und nur eine leichte Einbeulung im Pullover ließ darauf schließen. So führten mich meine blanken Füße zurück in den Operationssaal wo ich schon von Bepo und dem schlanken Kapitän erwartet wurde. Noch immer hatte Law sich kein Oberteil übergezogen und saß im hinteren Teil des Raumes, er brütete über einem seiner Bücher und hob den Blick als ich eingetreten war.

„Was fällt dir ein einfach abzuhauen, wir haben uns Sorgen gemacht! Was wäre gewesen, wenn du einen Anfall bekommen hättest?“ Bepo kam zu mir herüber und schnippte mir gegen die Stirn „Oh, verflucht, es tut mir leid!“

Ich winkte seine Entschuldigung lächelnd ab und blickte betroffen zu Law.

„Bepo, lass uns kurz alleine.“ befahl er und der weiße Bär verschwand sofort aus dem Raum.

Mit gesenktem Blick und sichtlichem Unbehagen näherte ich mich dem Kapitän „Kommt nun die Standpauke?“

Er schüttelte den Kopf und bugsierte mich auf den mir bekannten Metalltisch, er zeigte auf einen Kleiderhaufen und befahl mir diese anzuziehen. Während ich mich in meine neuen Klamotten hüllte, begann er den Verband und die restlichen Sachen für meine Behandlung zu richten, was mir aber auffiel war, dass das Oberteil fehlte. Nun stand ich also da, in kniehohen, braunen Lederstiefel mit Schnürung, einem braunen Faltenrock und sonst nichts!

„Äh… kein Oberteil?“ fragte ich mit dem gelben Pullover in der Hand.

Law der gerade wieder auf dem Weg zu mir war, zeigte auf eben diesen „Du kannst meinen vorerst behalten.“

Lächelnd dankte ich ihm und setzte mich wieder für ihn auf den Behandlungstisch, sofort war er an der offenen Wunde tätig.

Tupfte hier, tupfte da, nähte hier etwas, prüfte das Herz auf Entzündungen und packte mich anschließend wieder in den Verband ein „Ace also?“

Meine Kinnlade fiel förmlich runter und die Leichenblässe schoss mir ins Gesicht, die eisgrauen Augen des Schwarzhaarigen sahen von dem Verband hoch und fixierten mich energisch.

„Wie...?“ stotterte ich und wagte es nicht mehr mich zu bewegen.

Law lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, er erwartetet tatsächlich eine Erklärung, aber woher wusste er von ihm und mir?

„Bepo ist nach wie vor dein Schatten!“ erklärte Law und strich sich über eine seiner Kotletten.

Die Luft war förmlich schneidbar, ebenso der Druck der in meiner Brust entstand, mir würde wohl wirklich gleich das Herz aus der Brust springen, reflexartig krallte ich mich genau an dieser Stelle fest. Behutsam löste Law meine Hand und bewegte sie fort von dieser Stelle, dennoch ließ er meine Hand nicht los, sondern drückte sie auffordernd!

„Ich war eine von Whitebeards-Töchtern…“ stammelte ich und Laws Gesichtsausdruck ließ keine Reaktion ablesen.

Ich seufzte und merkte wie ich mit einer Schnappatmung begann „Teach, der vermaledeite Hund, hatte Thatch für eine gottverdammte Teufelsfrucht umgebracht, er unterstand Aces Division!“ ich schluchzte „Ace wollte das nicht hinnehmen und nahm es sich vor Teach zur Rechenschaft zu ziehen, wir wollten ihn aufhalten, aber Vater schaffte es nicht!“

Die Tränen schossen wieder aus mir hinaus und rannten ungehalten meinen Wangen hinab!

„Ace und ich, wir hatten uns fürchterlich gestritten, er hatte seine Versprechen mir gegenüber gebrochen! Er hatte sich so schlagartig geändert, er hatte gesagt alles wäre eine Lüge gewesen, eine Lüge um mich… um den…“ ich stoppte in meiner Erzählung und versuchte die Tränen mit meiner blanken Hand zu beseitigen.

Meine Haare begannen an meinen Wangen festzukleben und jeder Versuch sie zu lösen änderte nichts daran „Ich konnte dem kein Glauben schenken, also bin ich ihm nach, hab versucht ihn zu finden, doch ich kam für alles zu spät! Teach und Ace kämpften auf Banaro Island, kurz bevor der Kampf endete war ich auch dort angekommen, die Explosion erwischte mich und ich wusste nicht wie lange ich weggetreten war!“

Law hörte mir gespannt zu und man konnte seinen Gesichtszügen keine Regungen entnehmen, dennoch hielt er meine Hand weiterhin fest und strich mit der anderen beruhigend meinen Arm auf und ab.

„Als ich zu mir kam, war die Insel ein einziger Schutthaufen, ich suchte einige Stunden und fand einfach… nichts! Ich machte mich auf die Rückkehr zur Moby Dick, doch auch diese fand ich nicht! Zum Schluss kam ich einfach zu spät, bevor ich den Standpunkt der Moby Dick ausfindig machen konnte, war schon alles vorbei! Ich konnte nur über eine Teleschnecke das Geschehnis verfolgen und war nicht fähig mit eingreifen zu können! Vater hätte mich auf dem Schlachtfeld gebraucht, ich hätte Ace mit da rausholen können. Wenn ich nicht so dumm gewesen wäre ihm zu folgen, wäre ich noch auf der Moby gewesen und hätte sie beide retten können!“

Ich schrie die letzten Worte förmlich „Ich habe meine Familie verraten!“

Als nächstes fand ich mich in einer Umarmung wieder, mein Körper bebte und die Tränen kullerten unkontrolliert aus mir raus, mein Herz schmerzte in meiner Brust!

„Es tut so weh!“ jammerte ich und krallte mich in den Oberkörper des schlanken Schwarzhaarigen.

Er drückte mich noch fester und begann zu sprechen „Wenn man solch starken Druck auf den Körper ausübt, beruhigt sich das Nervensystem wieder, die Atmung wird langsamer, der Herzschlag normalisiert sich wieder und der Patient findet wieder zu seinem Normalzustand.“

Ich lauschte seinen Worten und ließ mich auf die Umarmung ein und es stimmte, meine Atmung beruhige sich und ebenso mein Herzschlag „Danke…“ hauchte ich erschöpft und Law löste sich von mir.

„Was macht ihr nun mit mir?“ zögerlich stand ich auf und wagte es nicht den Blick zu heben.

Laws Gesichtszüge blieben starr „Was denkst du denn?“ unbehaglich trat ich von einem Fuß auf den anderen „Vermutlich werdet ihr mich an Marco ausliefern.“

„Wieso sollten wir das tun?“ sein Blick bohrte sich in mich und er kam drohend näher.

Eingeschüchtert ließ ich den Kopf gesenkt als er direkt vor mir zum Stehen kam „Ich habe gemeutert, ich hatte nicht die Erlaubnis zu gehen, ich hatte sogar den Befehl auf der Moby Dick zu bleiben! So jemanden möchte man nicht in seiner Crew.“

Law knurrte „Meuterei ist eine schlimme Sache! Du hast recht wir sollten dich ausliefern!“

Meine Knie wurden weich und ich ließ mich an den Metalltisch zurückfallen, da ich befürchtetet sonst den Halt zu verlieren.

„Meuterei, weil man sein Crewmitglied retten könnte, solch eine dumme Idee.“ verwirrt sah ich ihn an, die Ironie die in seinem Satz mitschwang war deutlich zu vernehmen.

„Wie bitte?“ er verschränkte die Arme „Die Crew ist unsere Familie, sich für sie aufzuopfern ist mehr als natürlich, Marco wird es dir mit Sicherheit nicht anlasten!“

„Ich will nicht zurück,“ gestand ich „alles dort, die Crew, das Schiff, es sind zu viele schmerzliche Erinnerungen an mein Versagen!“

Law nickte bedächtig „Was also gedenkst du zu tun?“

Ein leichtes Schulterzucken war meine Antwort, der Schwarzhaarige drehte sich um und ging zur Tür „Dann bleibst du vorerst hier bis du weißt wie es weitergeht.“

Rasch zog ich mir den Pullover über und hastete ihm hinter, er hielt mir noch die Türe auf und geleitete mich zur Kantine. Er hatte auf unserem Weg kein Wort mehr verloren, er schien in seinen Gedanken über das Gesagte zu grübeln. An sich war ich froh über sein Verhalten und die Vernunft die er meinem Handeln zugesprochen hatte, dennoch verunsicherte mich die Stille etwas. Immer noch hatte ich keine Idee wohin ich sollte, zurück wollte ich auf keinen Fall, für mich war das Leben auf der Moby Dick ein geschlossenes Kapitel. Laws Aussage hatte mich beruhigt, vermutlich hätten sie mich wirklich mit offenen Armen empfangen, aber ich konnte nicht tagtäglich in die Augen derer gucken, die ich im Stich gelassen hatte! Falls ich sie wieder treffen sollte, würde ich mich natürlich freuen, Whitebeard hatte mich auf den rechten Weg geführt, aber ich spürte das ich dort nun nichts mehr zu suchen hatte und nun meinen eigenen Weg einschlagen musste!

Dort standen wir nun im Eingang der Kantine, ich erhaschte kurz einen Blick auf Laws Gesicht das sich etwas aufgehellt hatte, vielleicht war es mir nun auch vorbestimmt dies als meine neue Familie anzusehen?!

Die weiße Mütze drehte sich in meine Richtung und ich drehte mich rasch weg, da ich doch länger gestarrt hatte als gedacht! Law breitete die Arme aus und schubste mich in den Raum hinein „Heute wird gefeiert!“ ließ er verlauten und die anwesenden Crewmitglieder jubelten los.

Er erwähnte meinen Namen und sprach dann weiter „Sie ist auf dem besten Weg gesund zu werden, erleichtern wir ihr diesen Weg und zeigen ihr wie es sich als Heart-Pirat so leben lässt!“

Die Crewmitglieder riefen meinen Namen im Chor und stürmten zu mir, zwei der Mitglieder schulterten mich und trugen mich mit der Menge, hinaus aus der Kantine auf das Oberdeck.

Gemeinsam ließ mich die Meute dann hinab und jeder begann von hier und da etwas zu trinken oder zu essen zu holen.

„Heute zeigen wir dir, wieso sich das Leben auf der See so sehr lohnt!“ bemerkte ein Pirat im weißen Overall und stupste mich mit dem Ellenbogen in die Seite.

Ich sah in die aufgewühlte Menge „Kann ich auch etwas tun?“

Law legte mir seine Hand auf die Schulter „Heute nicht, heute darfst du entspannen und genießen!“

Penguin kam zu uns herüber und streckte mir seinen Finger vors Gesicht „Na wer lächelt denn da wieder?“

Belustigt wedelte ich seine Hand weg und Law sah uns fragend an „Ihr kennt euch schon?“

„So in etwa, Penguin hat mich im Maschinenraum bei meinem Trübsal betreut und aufgemuntert.“

„Eine große Familie.“ erwähnte Law und Penguin grinste mich breit an während er mir den Arm umwarf und mich mitzog.

Wir liefen lachend über die beigen Planken und er führte mich wieder durch die eiserne Tür mit dem rotweißen Torbogen. Wir erklommen eine kurze Treppe die noch höher ging, sie führte aus dem gelbe Häuschen, das auf dem Oberdeck stand. Dort ragte ein gelber Mast hinauf mit einem schwarzen Segel und dem roten Logo des Jolly Rogers. Wir waren auf der gegenüberliegenden Seite rausgekommen, dass wir nun zum Heck blicken konnten. Das Häuschen auf dem wir standen war weiß, im Gegensatz zum Rest der Polar Tang, der gelb eingefärbt war. Von hier aus konnte ich nun wieder den Jolly Roger an den Seiten der Polar Tang ausmachen und den Schriftzug DEATH, über den riesigen Laternen rausragten.

„Siehst du?“ er zeigte hinab auf das untere Deck „Wir feiern nicht oft, aber wenn es dazu kommt, dann feiern wir großzügig!“

Ein breites Grinsen zeichnete sich in meinem Gesicht ab, gerade brachten die Crewmitglieder einen riesigen Tisch aus den Lagerräumen, dieser wurde nachdem er abgestellt wurde auch gleich reich bestückt.

„PENGUIIIIIIIN!“ schrie eine helle Stimme und wir konnten einen Rothaarigen mit grüner Mütze ausmachen „BEWEG DEINEN ARSCH HIER RUNTER!“

„JA DOCH!“ schrie er ihm hinunter und winkte ihn ab „Sorry ich muss dann.“

So huschte er davon und ich blieb vorerst alleine hier oben, langsam setzte ich mich auf die Planken und steckte meine Beine durch das Geländer. Der Schmerz in meiner Brust der noch existierte weil ein Loch dort prangte, war mittlerweile in den Hintergrund gerückt. Der Tag der doch so kritisch und grässlich für mich angefangen hatte, nahm nun eine Wende, ich war glücklich, zumindest glücklicher als zuvor!

„Das ist schon das zweite Lächeln, das von Freude herrührt, dass ich bei dir sehen darf.“ bemerkte Law, der hinter mir aufgetaucht war.

Erschrocken lehnte ich mich zurück, dass ich in der Luft schwebte, wenn Law mir nun einen kleinen Stoß geben würde, würde die Schwerkraft den Rest erledigen und die Planken wären mein nächstes Ziel.

„Zumal bin ich glücklicher als heute Morgen.“ gab ich zurück.

Der, noch immer oberkörperfreie, Kapitän nickte bedächtig und gesellte sich zu mir indem er sich genau wie ich an das Geländer setzte „Es sind diese Momente, die ich der Crew gerne schenke, sie lenken von den anderen Dingen ab.“

„Ihr feiert nicht oft, warum?“ ich spielte gedankenverloren mit einer meiner Haarsträhnen „Vater hatte jeden Anlass genutzt um ausgiebig zu feiern, man könnte sagen wir waren ein Partyschiff.“

Law überwachte das Treiben sorgsam während er mit mir sprach „Ich gebe der Crew immer Freigang auf den Inseln, das ist auch immer der Zeitpunkt, wenn wir gemeinsam in die Tavernen gehen. An Bord will ich das verhindern, hier soll jeder zur jederzeit so gut es geht 100% leisten, wenn es einen Notfall gibt kann das über den Erfolg oder das Scheitern entscheiden.“

„Ist immerhin ein Kompromiss. Ich glaube Vater war nur so feierwütig, da er eh dem Tod täglich ins Gesicht sehen musste, er hatte nichts zu verlieren!“ meine Augen trafen die von Law und ein Blitz durchzuckte mich.

Ich wagte es nicht mich zu bewegen, seine eisgrauen Augen hefteten mich an Ort und Stelle fest! Die letzten Tage ließen sie keine Regungen verraten und doch waren sie nun von einem Hauch Trauer und von einem Hauch Schmerz durchzogen, Schmerz der lange zurücklag, der aber noch immer an ihm kratzte!

„Man sollte nie dem Tod kampflos begegnen! Sich aufzugeben ist keine Lösung, es gibt immer ein Weg! Sieh dich doch an.“ erklärte er und berührte die Stelle wo mein Herz war.

Hastig stieß ich den Atem aus, seine Berührung ließ mich zögern „Ich bin dir etwas schuldig.“

Er nickte „Wenn die Zeit kommt fordere ich den Gefallen ein.“

Irritiert sah ich dem Kapitän in sein Gesicht das wieder verhärtet, von jeglichen Gefühlen, mir gegenüber stand „Gut, du darfst mich als Drachen operieren.“

Schmunzelnd nahm er wieder die Hand von mir und schüttelte bestimmt den Kopf „Ich möchte das du dies aus freien Stücken tust, ich will das du es auch möchtest! Den Gefallen bewahre ich mir auf.“ ohne auf eine Antwort zu warten stand der Kapitän auf und ließ mich perplex zurück.

Ich seufzte, etwas an diesem Mann brachte mich völlig um den Verstand, waren es seine Taten oder die Undurchdringlichkeit seiner Gedanken, alles an ihm versetzte mir einen Schlag! Erschöpft legte ich meine Stirn an den Pfosten und genoss noch die Meeresbrise die gerade vom Westwind zu uns getragen wurde.

Der Groll der Bestie!

Die Crew war schon mehr als nur leicht angeheitert! Wir saßen alle nebeneinander auf den langen Bänken und schaukelten im Takt, der von uns gesungenen Musik. Penguin und Shachi hatten mich von rechts und links eingekesselt und schenkten mir nach sobald mein Krug leer war, der Kater würde mir am nächsten Tag mehr als gewiss sein wenn das so weiterging! Die Sonne feierte bis in die späten Abendstunden mit uns, bis der Mond unser neuer Begleiter wurde. Immer wieder schweifte mein Blick zu dem jungen Kapitän, er beteiligt sich nicht an dem Saufgelage, sondern saß abgekapselt auf der Reling und starrte auf das Meer hinaus. Ich bewunderte das reich verzierte Nodachi das er lässig auf seine Schulter abstützte und mit eisernen Griff sein Eigen nannte. Penguin und Shachi warfen mir auf einmal ihren Arme um den Hals „Die Kleine hier, die gehört uns! Wir haben sie immerhin gefunden.“ posaunten sie im Chor.

Irritiert blickte ich zwischen den Beiden hin und her, ihre Augen waren wie immer von ihren Mützen verdeckt und somit war eine Regung in ihren Augen unmöglich zu erkennen!

„Was?“ stammelte ich undeutlich und nahm einen Schluck Rum.

Shachi lachte lauthals los „Du bist Penguin gradewegs in die Arme gefallen, hast dich richtig an ihn rangeschmissen!“

Die Schamesröte schoss mir ins Gesicht und ich versteckte diese in einem weiteren Schluck Rum, Penguin lehnte sich zu mir „Hab dich sogar über die Türschwelle getragen!“

Meine Augen wurden groß, von was sprachen sie da eigentlich? Jean Bart der meine Reaktion bemerkte beschwichtigte mich „Die zwei haben Reparaturen an der Polar Tang vorgenommen als du dich in dem Luftschlauch von Penguin verfangen hattest, sie haben dich dann an Bord gebracht.“

„Meine Version gefällt mir besser.“ säuselte Penguin und rieb sich verlegen an seinem Kopf.

Die Menge grölte und lachte, als sie Penguin aufzogen endlich aus deinen Tagträumen aufzuwachen.

Ich nahm mir meinen Krug und legte Penguin eine Hand auf „Bin gleich wieder da Penguin.“ Betrunken kletterte ich aus der Bankreihe und versuchte nicht das Gleichgewicht zu verlieren. So stolperte ich leicht wankend hinüber zu dem Mann im gelbschwarzen Pullover, er hatte sich wirklich etwas übergezogen, also war er doch kein Exhibitionist! Seufzend stellte ich mich neben ihn und starrte mit ihm hinaus aufs Meer. Keiner von uns sagte etwas und ich wankte nur leicht da die Polar Tang mit dem Wellengang ging. Übelkeit überkam mich und ich drehte meinen Rücken zur Reling um mich dort mit diesem abzustützen, dass Treiben das sich mir bot war noch immer im vollen Gange. Law hatte noch immer seine Augen auf das Meer gerichtet und ich stellte meinen Krug an seine Seite „Du behältst den Überblick?“

„Yo, beim nächsten Landgang bin ich wieder mit von der Partie.“ erklärte er und zog das Schwert noch näher an sich.

Ich nickte beschwipst und strich über meine geröteten Wangen „Nobel.“

Er sah zu mir und zog die Augenbrauen hoch „Du trinkst nicht weiter, oder?“

„Sag das den zwei Chaoten Shachi und Penguin die Non-Stop dafür sorgen das dieser Krug gefüllt bleibt!“ ich ließ mich an der Reling hinab da mir der Wellengang nun doch zu sehr den Boden unter den Füßen wegzog.

Er sah über seine Schulter zu der feiernden Meute und erblickte Penguin und Shachi die jedem nachschenkten der nur annähernd einen leeren Krug besaß „Ich kümmere mich darum.“

Abwehrend hob ich meine Hand „Mach dir keine Mühe, lass ihnen ihren Spaß, ich werde mir nun einen Schlafplatz suchen und mich aufs Ohr hauen.“

So rappelte ich mich wieder hoch und wankte über das Deck zu dem großen Tisch „Eine gute Nacht wünsch ich euch allen zusammen.“

Die Crewmitglieder stimmten zusammen ein NEIN mit meinem Namen ein, doch ich hob entschuldigend die Arme „Wenn ich weiter mache findet ihr mich auf dem Grund des Meeresbodens wieder.“

Ein lang gezogenes OCH MENNO entkam Shachi und Penguin, ich machte einen leichten Knicks als Entschuldigung, daraufhin widmeten sich die Feiernden wieder ihrem Tun und ich stolperte langsam unter Deck. Die Gänge waren dunkler als tagsüber, zwar leuchteten die Deckenlampen, dennoch waren sie einen Tick zu weit auseinander, dass immer ein kleines, schwarzes Loch blieb. Ich wankte von einer Wand zur nächsten und musste lächeln, damals bei Whitebeard war das hier fast Standard gewesen, also, jeden Abend betrunken ins Bett zu fallen. Ich vermisste es keineswegs, ich hatte es immer gehasst übermäßig viel zu trinken und dann nicht mehr vollends die Kontrolle über meinen Körper zu besitzen. Mit einem Rums fiel ich regelrecht in den Operationssaal hinein, ich kugelte über den Boden und blieb vorerst einmal liegen. Die Welt drehte sich, ob sie sich nun für mich richtig drehte oder nicht, ich fühlte mich einfach gut! Allmählich mobilisierte ich meine Glieder und krabbelte über die Holzplanken zu dem Behandlungstisch, der mein Bett die letzten Tage gewesen war, ich zog mich an ihm hoch und fröstelte. Das Metall glitt kalt und glatt durch meine Finger, ich erschauderte, dann erblickte ich im hinteren Teil des Raumes den Sessel. Es war der Sessel in dem Law am Vormittag gesessen hatte, er war mit einem schwarzen Stoff überzogen und mit gelben Rändern verziert. Vorsichtig torkelte ich durch den Raum, schnappte mir bei den Schränken eine weiße Decke und wankte dann zu dem Sessel. Ich ließ mich hineinplumpsen und machte es mir so gut es ging auf der kleinen Fläche bequem. In Embryohaltung kauerte ich nun auf dem Möbelstück und zog mir die Decke bis ins Gesicht, die Dunkelheit ließ nicht lange auf sich warten und nahm mich mit in die Welt der Träume.
 

Es war ein unruhiger Traum der mich plagte, ich sah meine alten Crewmitglieder, allesamt vereint und glücklich. Ace Grinsen huschte durch etliche Szenen und verfolgte mich wie einen Fluch, seine Berührungen schienen realer als zuvor zu sein. Meine Finger die durch sein schwarzes, welliges Harre kämmten, seine Augen die mit den Meinen verschwammen. Doch sie entschwanden im… Nichts! Er tauchte vor mir auf und hauchte mir einen Kuss der Verabschiedung auf die Stirn. Ich hastete ihm hinterher, abermals nicht fähig ihn zu erreichen! Der Abstand wurde größer und ich fiel in ein Loch, ein ewigwährendes Loch das mich verschlucken wollte! Meine ausgestreckte Hand wollte den Rand ergreifen doch dieser löste sich unter ihr auf! „ACE!“ entkam mir ein Schrei. Ich fiel, unentwegt, immer schneller und der Druck in meiner Brust schien förmlich zu explodieren. Dann wurde ich abgefedert, durch eine Wolke aus Licht, sie ließ mich langsam hinab und bettetet mich auf einem Bett, dass auf dem Deck der Polar Tang stand. Bepo erschien vor mir und war sichtlich besorgt und hastete über das Deck, Jean Bart packte ihn damit er sich beruhigt und schenkte mir ein krummes Lächeln. Penguin und Shachi tauchten an der Seite des Bettes auf und reichten mir ihre Hände, diese ergriff ich und sie zogen mich aus dem Bett. Alle Crewmitglieder der Heart-Piraten tauchten auf und umringten mich, ihre Zufriedenheit stand in ihren Gesichtern niedergeschrieben. Dann teilte sich die Menge und der schlanke Kapitän mit dem schwarzen Haar und den Kotletten schritt auf mich zu. Er zog sein Nodachi und zeigte damit auf mich, obwohl die Situation bedrohlich wirken sollte, durchflutete sie mich mit Befriedigungen. Die eisgrauen Augen hefteten mich wieder fest und er trat immer näher an mich heran, sein Schwert durchbohrte mich, aber das ohne jeglichen Schmerz oder Blut. Stattdessen hielt ich seinen Augen stand, meine Augenfarbe vermischte sich mit seiner und ich fand mich in einer neuen Szene wieder. Meine blasse Haut war an den Armen und dem Oberkörper von den Tattoos des Jolly Rogers übersäht, ein Blick nach vorne ließ mich erkennen das es die Sicht von Law war, hinter ihm stand die gesamte Crew und vor ihm war die Marine! Zerstörte Schiffe fanden gerade ihren Weg auf den Grund des Meeresboden, Segel standen in Flammen und so auch die Wasseroberfläche, Schrei von Verwundeten verstummten allmählich und der Himmel war erfüllt von Rauch und Asche! Da tauchte er auf, der schwarze Schatten, er durchschoss den Qualm und stieß erneute Flammen auf das Schlachtfeld nieder, der schwarze Drache! Der Unheilbringer dieses Szenario, mein Drache mit wutentbranntem Augen, in Raserei, gewillt alles zu zerstören! Er drehte ab, nahm Kurs auf die Polar Tang um auch das letzte Schiff in die Zerstörung zu führen! Der Rachen des Ungetüms glühte auf und schoss loderndes Feuer in die Richtung der Heart-Piraten, doch das Nodachi teilte seinen Kiefer, spaltete die Flamme und brachte den Drachen neben dem U-Boots zu Fall, ließ mich im Meer versinken und in Vergessenheit geraten!
 

Verschwitzt schrie ich aus meinem Traum auf! Völlig irritiert setzte ich mich auf und sah mich um, ich fand mich in einem anderen Raum wieder, als den in dem ich eingeschlafen war. Schweißperlen rannten meinen Rücken hinab und ließen mich erschaudern, ich warf die Decke von mir um mehr Luft zu bekommen und setzte meine Füße auf den Boden. Prüfend drückte ich die Matratze, sie war sehr weich und schien fast unbenutzt zu sein. Mein Blick glitt durch das Zimmer, überall waren Steckbriefe an den Wänden befestigt, über den Boden lagen mehrere Schwerter und Messer verstreut, Schränke mit Büchern türmten auf der linken Seite des Raumes und ein kleines Bullenauge ließ einen Blick in die Tiefen des Meeres werfen. Meine Neugier ließ mich aufstehen, bis ich bei einem Schreibtisch ankam und dort die eisernen Augen des tätowierten Kapitäns trafen. Verwirrt blinzelte ich ihn an, wie lange hatte er da gesessen und mich beobachtet?

„G-guten Morgen.“ stammelte ich und er nickte nur beiläufig.

Er hatte eine Schreibfeder in der Hand, den Zetteln zu urteilen war er wohl schon länger an einem Bericht dran, als ich den Inhalt sah ließ es mir das Blut in den Adern gefrieren, er schrieb etwas über mich!

„Du hast Ace Namen sehr oft im Schlaf gesagt.“ bemerkte er während er die Feder um seine Finger gleiten ließ „Meinen hast du auch einmal gesagt.“ herausfordernd zog er eine Augenbraue hoch.

Ich sah beschämt weg, wobei mein Blick auf das Nodachi fiel, ich fasste mir reflexartig an den Kiefer, noch immer konnte ich die Klinge spüren!

„Wie ist es dir möglich mich zu schneiden?“ meine Augen huschten zu ihm und fixierte ihn diesmal.

Er schmunzelte, ob es nun daran lag das ich der Feststellung aus dem Weg ging oder das er meine Stärke umgehen konnte „Ich habe von einer Paramecia-Frucht gegessen, der Ope Ope no Mi, sie lässt mich in einem Raum den ich erschaffe alles manipulieren.“

Leicht angefressen sah ich auf ihn herab, ich nahm einen der Zettel „Was soll das?“

Er grinste breit, seine Stimmungswechsel machten mich verrückt, mal war er undurchsichtig, mal völlig losgelöst, dann wieder kalt, dann der Ernst in Person und dann der mit dem man lachte!

„Was denkst du was es ist?“ ich schnaubte „Ein ausführlicher Bericht über mich, meine Vergangenheit, meine gesundheitlicher Zustand,“ ich hob die Zettel hoch und ging sie allesamt durch „meine Fähigkeit, mein psychologischer Zustand? Dein ernst?!“

„Bei einem Zoan-Fruchtnutzer musst man alle Gegebenheiten abpassen. Der Drache ist ein starkes Wesen, die Gefahr einer Raserei ist hoch.“ erklärte er und gab mir auch die restlichen Zettel „Hier, geh sie durch und sag mir das ich mich irre.“

Murrend schnappte ich mir die Aufzeichnungen und stampfte zurück zum Bett, dort ließ ich mich nieder und begann jeden Bereich sorgfältig zu studieren. Innerlich fluchte ich wie ein Rohrspatz, alles was da stand war pingelig genau und stimmte leider auch noch, zu gern hätte ich ihm einen Dämpfer verpasst! Seufzend senkte ich meine Hände und sah zu ihm, sein Blick ließ wieder keine Regungen zu. Ohne ein Wort zu sagen ging ich zu dem Tisch, legte die Zettel vor seine Nase und verließ die Kajüte.

„Psychologischer Zustand: Kritisch… labil, zerbrechlich, überemotional… dringender Bedarf an Beobachtung.“ murmelte ich und schlurfte den Gang entlang.

Ich hielt mir den Kopf, wie konnte er so eine Diagnose aufstellen? Er wusste um den Verlust, um meine Trauer, ich war sie gerade am bewältigen. Sie hatte mich die ersten Wochen regelrecht erstarren lassen und ließ mich aus Angst oder sei es Wut gewesen, verzweifelt einen Weg nach Erklärung suchen! Diese Zeit der Trauer war ich völlig allein gewesen, ich hatte niemanden der mit zuhörte oder mir beistand, ich war auf der Suche nach einer Antwort für das Geschehene. Mit der Zeit hatte ich mich in den Glauben getrieben an allem Schuld zu sein und vermied den Kontakt zu meiner Crew, wobei ich sie am meisten gebraucht hätte. Ich trieb mich selber soweit in den Wahnsinn das ich alles für sinnlos erachtet hatte und mich als Drache ins Meer gestürzt hatte! Wenn Law mich die Zeit davor kennengelernt hätte, wüsste er was für eine Kämpferin ich war und wie stark ich eigentlich war. Er lernte mich in einem Moment der Schwäche kennen, mein Fehler war zu glauben ich müsste damit alleine fertig werden, das war die Kämpferin, die Kämpferin die eins existiert hatte, die mit einer harten Schale! Doch diese Schale ist zerbrochen, sie war nur ein Schein für Andere gewesen, der Tod zweier hatte sie zerbersten lassen und ließ die verwundete Kriegerin zurück! Ich stolperte voran und fand mich im Türrahmen der Kantine wieder, ich erblickte Penguin der mir fröhlich zuwinkte und meinen Namen rief.

Die Tränen der Befreiung schossen mir in die Augen, das hatte ich gebraucht um zu heilen. Menschen die mir zuhörten, sich meinem Leid annahmen und mir halfen dieses zu bekämpfen! Die kurze Zeit auf der Polar Tang war das Beste für mein Seelenheil und schon nach den paar Tagen, fühlte ich mich besser als die Wochen davor in denen ich alleine war und in ein endloses Loch fiel. Zwar befand ich mich noch in einem Loch, aber dieses war kleiner und es schien ein entkommen zu geben, ein entkommen das ich mit diesen Menschen bewältigen würde! Schnellen Schrittes kam ich an dem Tisch von Penguin und Shachi an. Shachi hob etwas den Kopf und sein Ausdruck vermittelte das er einen starken Kater hatte, Penguin hingegen schien die Frohnatur wie eh und je zu sein.

„Alles klar bei dir?“ fragte er und tätschelte neben sich den freien Platz.

Ich kam seiner Aufforderung nach und setzte mich neben ihn „Es ging schon schlechter.“

„Das freut mich zuhören, also keinen Kater wie der werte Herr hier?“ Penguin erhob immer mehr die Stimme um seinen Kumpel zu ärgern.

„Penguuuuin!“ jammerte Shachi und ließ den Kopf auf den Tisch fallen.

Ich kicherte und nahm mir ein Stückorange die Penguin geschält hatte „Darf ich dich was fragen?“

„Klar, schieß los!“ lachte Penguin und genehmigte sich ebenso eine Orange.

Ich zögerte etwas, wie verpackte ich meine Frage am besten „Sag mal, die Berichte die Law über uns schreibt, wofür benutzt er diese?“

„Berichte? Ach… die Untersuchungsergebnisse! Er hat von jedem von uns eine kleine Akte, er agiert hier als unser Arzt. Für ihn sind die Untersuchungen von größter Wichtigkeit, damit will er verhindern das hier Krankheiten ausbrechen oder derartiges. Du musst wissen das er als Chirug des Todes bekannt ist, Law liebt es zu operieren und Neues zu studieren, die Berichte sind für ihn ein Teil seines Lebens.“

„Aber diese Dinge sind recht persönlich!“ warf ich ein „Da steht alles über mich, auch mein… mein, naja, mein psychologischer Zustand!“

„Du bist ein gefundenes Fressen für ihn, nimm es nicht als Beleidigung, sondern als Ehre. Du unterscheidest dich von uns allen, als Teufelsfruchtnutzer, deine Anatomie, deine Genetik, deine physikalischen Kräfte, alles an dir hat sich verändert! In dir kann er neue Erkenntnisse finden und vielleicht auch irgendwann herausfinden wie die Früchte funktionieren. Ein Arzt ohne seine Aufzeichnungen ist in etwa wie ein Boot ohne Segel, es klappt einfach nicht.“ er lächelte mich verschmitzt an und ich nickte beiläufig.

Verpuffte Wut! Ich musste mir zugestehen das meine Engstirnigkeit mir mal wieder Steine in den Weg gelegt hatte.

„Dann sollte ich mich wohl entschuldigen.“ gab ich von mir und schob ein Stückorange über den Tisch.

Shachi, der noch immer mit dem Kopf auf dem Tisch lag, klaute mir die Orange und steckte sie sich in den Mund „Was hast du denn getan?“

Seufzend rieb ich mir die Stirn „Ich habe den Bericht über mich gelesen und, nun ja mir gefiel nicht was dastand, ich habe mir vermutlich einen zu großen Kopf gemacht!“

„Und?“ fragt Shachi der sichtlich nicht verstand um was es ging.

Ich schob ihm noch eine Orange vor die Nase „Ich war ziemlich eingeschnappt… passt zu einem Drachen.“

„Drachen?“ japste Penguin und starrte mich an.

Verlegen grinste ich „Kryptid-Zoanfrucht, ich kann mich in einen Drachen verwandeln.“

„BOOOOOOAAR!“ Shachi der eben noch unter einem riesen Kater litt, saß nun senkrecht und völlig außer sich vor mir „Wie cool! Penguin, wir haben nun einen Drachen in der Crew.“

„Hammer!“ Penguins Augen leuchteten unter der Mütze auf „Stell dir mal vor, mit Law sind wir schon gefürchtet, aber nun mit einem Drachen, wir werden die Meere regieren!“

„Bist du bei der Marine schon bekannt?“ donnerte Shachi heraus.

Überfordert blickte ich zwischen den Beiden hin und her „Ich, ähm, ich bin mir noch nicht sicher ob ich bleibe!“ gestand ich „Die Marine weiß zumindest, dass ich eine von Whitebeards-Töchtern war.“

„WAAAAAAAAH!“ jaulten beide „WHITEBEARD?“

Shachi packte mich an den Schultern „Kannst du nicht bleiben?“ Penguin drückte ihn zurück auf seinen Platz „Shachi, sie gehört schon einer anderen Crew an, es ist verständlich das sie zurückgehen wird.“

Ich schüttelte den Kopf „Momentan gehöre ich keiner Crew mehr an, ich habe Whitebeard den Rücken gekehrt!“

Penguin und Shachi tauschten Blicke aus und polterten an mich heran „Du musst uns unbedingt beitreten! BITTE! BITTE! BITTE!“

Mit großen Augen sah ich die jungen Männer an „Ganz ruhig, alles mit seiner Zeit, Law hat das Angebot schon eröffnet, ich will nur nicht...:“

„Ach Papperlapapp!“ donnerte Peguin hervor „Das Gespräch hatten wir schon, du hast keine Argumente dafür warum du es nicht solltest!“

Da hatte er Recht! Hier saß ich nun, unfähig es zu verneinen aber zustimmen konnte ich auch nicht. Mein Drache fauchte auf, er hielt mich zurück, von ihm geht für alle eine große Gefahr aus. Ich wäre fähig alle mit in den Tod zu reißen, bisher kam es nur noch nicht soweit, ich war noch nicht stark genug den Drachen zu bändigen und vollends zu kontrollieren!

„Von mir geht eine zu große Gefahr aus.“ hauchte ich.

Shachi lachte auf „Sicherlich nicht größer als dass was uns da draußen erwartet!“

„Aber groß genug um euch in Schwierigkeiten zubringen, wenn es brenzlig wird!“ gab ich zurück und schüttelte den Kopf „Ich überlasse Law die Entscheidung.“

„Dann ist es beschlossen, du gehörst zu uns!“ jubelte Penguin und ich zog die Augenbrauen hoch.

Shachi bemerkte meine Verblüfftheit „Hast du seine Blicke nicht bemerkt? Es brennt ihm unter den Fingernägeln dich unser Eigen nennen zu können.“

Erstaunt sah ich ihn an „Nein, ich habe immer nur seine argwöhnische oder kalte Seite zu Gesicht bekommen.“

„Ohohohoho,“ japste Penguin und sprang auf den Tisch „Shachi komm, wir müssen sofort Law Bescheid geben, ehe sie ihre Meinung noch ändert!“

So hüpfte er vom Tisch und packte seinen Kollegen im Nacken, schnell flitzten die Zwei aus der Kantine und ließen mich völlig verwirrt zurück. Rasch blinzelte ich mich in die Gegenwart zurück und besann mich „Bleibt sofort stehen!“ herrschte ich und fiel von der Bank.

Mit großen Sprüngen hatte ich die beiden Chaoten eingeholt, ich streckte meine Hand aus, es fehlte nicht mehr viel und ich würde Shachis Kragen zu packen bekommen.

„Schneller Shachi, sie hat uns gleich!“ prustete Penguin und Shachi lachte lauthals los.

Der Rotschopf, mit der grünen Mütze, wedelte spottend mit den Armen „Wo bleibt denn unser fliegender Drache?“

Ein tiefes Brummen entkam meiner Kehle und die Gesichtszüge entgleisten ihm, als meine Augen dann auch noch denen des Drachen wichen, legten sie einen ordentlichen Zahn zu! So polterten wir durch die Gänge der Polar Tang und sorgten für ordentlichen Wirbel! Lachend hüpften Shachi und Penguin über eine Gruppe Piraten hinweg, die gerade Kisten von einem Raum in den nächsten trugen, ich hingehen donnerte direkt in sie hinein!

„Sorry!“ schnaufte ich während ich wieder auf die Füße kam.

Solche Chaoten wie sie waren, bereiteten sie mir auch gleich die nächste Überraschung, mit ein paar Torpedos die aus einer Wand fielen „SPINNT IHR JETZT VOLLKOMMEN?“

„Mach dir nichts draus, das sind nur unsere Prototypen!“ rief mir Shachi über den Berg aus Unterwassergeschossen zu.

„PENGUUUUUIN!“ japste ich während ich von einem Geschoss niedergerungen wurde.

Schnaufend kämpfte ich mich durch die Metallgeschosse und stolperte den Flur entlang, die beiden mussten schon längst bei Law angekommen sein.

’Das hast du ja prima hinbekommen!’

„Ach, sei du doch still.“ herrschte ich.

’Zwing mich doch!´ knurrte die Bestie.

„Bitte, Tatsu, ich will mich nun nicht mit dir streiten!“

’Es wäre nicht verkehrt der Crew beizutreten.’

„Ach, auf einmal! Wer hatte mich eben noch angefaucht?“

’Es gäbe dir die Möglichkeit stärker zu werden und mit mir auf einen Level zu kommen.´

„Das kann ich auch alleine schaffen!“ erklärte ich siegessicher.

’Ja, das habe ich gesehen als du versucht hast uns zu ertränken!’

Der Drache terzte weiter und legte mir meine Fehler vor, er knurrte wutentbrannt in meinem Kopf und kratze innerlich an mir ’Und was soll eigentlich dieser Scheiß mit diesem Loch? Ich kann es nicht heilen, ich will seinen Kopf zerquetschen!’

„Bitte beruhige dich, du steigerst dich da in etwas hinein.“ versuchte ich das Ungetüm zu beruhigen, er aber lachte nur kehlig.

’Ich lasse mich nicht von dir belehren, finde erst einmal wieder zu dir selbst! Bis dahin mach ich was ICH will!’

„Tatsu,“ ermahnte ich den Drachen „überspann den Bogen nicht!“

Doch er schwieg, etwas was er noch nie zuvorgetan hatte, unsicher durchforstete ich meine Gedanken und rief ihn, doch er meldete sich nicht. Ich schüttelte den Kopf „Ach, mach doch was du willst!“ so hastete ich weiter zum Operationssaal und verwarf den Gedanken an den Drachen in mir!

Vorsichtig drückte ich die schon offenstehende Tür weiter auf und fand die zwei Chaoten mit dem tätowierten Kapitän vor. Law strich sich eben nachdenklich über seinen Kinnbart und schmunzelte zufrieden, dann fiel sein Blick auf mich und er verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du hast dich also nun dazu bekannt, Eine von uns zu werden?“ hackte er nach und kam auf mich zu.

Ich senkte den Blick „Es scheint mir das richtige zu sein.“

Er zog die Augenbrauen hoch „Du scheinst dich aber nicht sonderlich zu freuen.“

„Ich bezweifle nur das ich euch so guttun werde, wie ihr es euch erhofft! Ich habe den Drachen nicht vollkommen unter Kontrolle und er bereitet mir, seit meinem Versuch das alles zu beenden, unheimliche Schwierigkeiten.“

„Was für Schwierigkeiten?“ fragte Penguin über die Schulter von Law „Er ist im Moment nicht gewillt mit mir zusammen zu arbeiten, solange bis ich ihm ebenbürtig bin.“

Shachi lachte „Darin sehe ich kein Problem, das Training mit Law und Jean Bart ist so ziemlich das grässlichste was du dir vorstellen kannst!“ Law blitze den Gefährten an „Nicht falsch zu verstehen, es ist super!“ berichtigte er sich und kratzte sich verlegen am Kopf.

Die drei wandten sich wieder mir zu und ich nickte langsam „Gut, ich will alldem einen Versuch geben, schaden kann es ja wohl nicht.“

Der Kapitän in dem gelbschwarzen Pullover kam auf mich zu und legte mir seine rechte Hand auf die Schulter „Dann ist es beschlossen, ab heute gehörst du zu den Heart-Piraten.“

„Dann noch etwas…“ begann ich und Penguin und Shachi lehnten sich neugierig vor.

Law nahm seine weiße Mütze ab und fuhr sich durch sein schwarzes Haar „Ja?“

„Können wir endlich dieses Loch in meiner Brust schließen? Das könnte ihn etwas besänftigen.“ bemerkte ich und zog mir den Pullover über den Kopf.

Shachis und Peguins Gesichter liefen rot an während sie mit offenen Münder da standen, Penguin begann sinnlos zu stammeln während Shachis Finger zuckten. Rasch nahm ich den Pullover vor meine Brust um meinen Oberkörper zu bedecken, ich hatte nicht bedacht das die Beiden so reagieren würden. Law der ebenso die Gefühlsregungen seiner Kumpanen bemerkte, schob diese ohne etwas zusagen in die Richtung der Tür und schubste sie raus auf den Gang.

„Du musst sie entschuldigen, die Zwei kriegen nicht so oft eine hübsche Frau zu Gesicht.“

Keine Sekunden später spürte ich wie mein Kopf überhitzte, hatte er mich wirklich hübsch genannt? Ace war der letzte gewesen der dies zu mir gesagt hatte und es auch so gemeint hatte, zumindest hatte es sich damals so angefühlt!

„Also operieren wir nun?“ hackte ich nach und legte den Pullover beiseite.

Er kam zu mir herüber und begann langsam, mit seinen sanften Händen, den Verband zu lösen „Wenn du es wünscht, dann werde ich nun alles Nötige tun.“

„Für ihn, er kann den Rest heilen, nur diese Entmachtung kratzt an seinem Ego!“ gab ich zu und musste schmunzelt, der Drache und ich hatten doch mehr gemeinsam als gedacht.

Law ließ den Verband achtlos auf den Boden fallen und kam mit seinem Gesicht so nahe, das seine Nasenspitze fast meine berührte „Ich frage mich immer bei Zoannutzer, ob man das Wesen in ihnen, hinter ihren Augen sehen kann.“

„Was siehst du in meinen?“ hauchte ich völlig hypnotisiert.

Seine Hand streifte meine Wange „Keinen Drachen.“ er umfasste mit beiden Händen mein Gesicht „Ich sehe eine Seele die viel Leid erfahren und gesehen hat und aus der eine große Kämpferin wurde. Dennoch sind diese Augen durchfurcht von Angst und Schmerz, Schmerz den es zu ergründen gilt.“

„Manchen Schmerz sollte man aber ruhen lassen.“ gab ich zurück und er schüttelte den Kopf „Stell dich deinen Ängsten und bekämpfe den Schmerz in ihnen, erst dann findest du deinen Seelenfrieden."

Ich lief an ihm vorbei und setzte mit seufzend auf den Metalltisch „Dann brauch ich eine Teleschnecke.“

Er nickte als er sich seine Handschuhe überzog „Dann sollst du eine bekommen.“

Die eisgrauen Augen hefteten mich abermals fest als er auf mich zukam, seine Hand schwebte über dem klaffenden Loch „Vertraust du mir?“

„Bisher… ja.“ antwortete ich und versuchte eine Regung in seinen Augen zu finden.

Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen als diese sprachen „ROOM!“

Mein Atem entwich mir als mein Herz vermeintlich stoppte, ich konnte spüren wie ich die Kontrolle über alles um mich herum verlor. Währenddessen hantierte Law in völliger Ruhe an dem Loch in meiner Brust, ein Blick nach unten verriet, das Geheimnis von seinen Kräften. Er ließ das Blut stoppen und verband Gewebe das zuvor getrennt gewesen war, mein Herz verschwand allmählich unter der Schicht meiner Haut und ließ nur noch die Stelle zurück die aufgeschnitten worden war.

„Gleich haben wir es.“ erklärte Law als er Nadel und Faden zur Hand nahm „Die Narbe dürfte nicht allzu groß werden.“

„Mir ist alles Recht.“ schnaufte ich erleichtert.

Gerade als der Mann mit den Kotletten den letzten Stich getan hatte, passierte es! Er trat einen Schritt zurück, fuhr sich über seinen Kinnbart und begutachtete das Ergebnis, er trat noch einmal näher heran und fuhr über die Operationsnaht, da schoss mein Arm hoch! Ein abscheulicher Arm in der Form eines Reptils, mit einer Klaue die sich um den Hals des Kapitäns legte!

„TATSU!“ japste ich als die Klaue zudrückte und der Mann schmerzvoll stöhnte.

Ich packte meinen Arm und versuchte ihn wegzuziehen als die Stimme des Drachen in mir widerhallte ’ICH SAGTE DIR DAS ICH IHN ZERQUETSCHEN WERDE!’

Panisch warf ich mich nach hinten in der Hoffnung der Arm würde loslassen, doch ich zog den Kapitän nur auf mich drauf „Was für ein Feigling du bist!“

’Und das von jemandem wie dir!’ lachte das Ungetüm.

„Ich bin nicht so feige und greife jemanden an, wenn er nicht darauf gefasst ist, du tust das doch nur, weil du weißt das er stärker ist als wir!“ herrschte ich und spürte wie die Kontrolle über den Arm zurück kam „Ich werde dir die Stirn bieten, ich tat es schon einmal und ich tue es wieder!“

Mit einem lauten Grollen verabschiedete sich die Stimme in meinem Kopf und ließ uns schnaufend zurück! Der Griff um den Hals, von dem schlanken Mann, löste sich und nahm wieder seine ursprüngliche Form an. Law hatte sich erschöpft auf mich drauffallen lassen und stöhnte „War er das?“

Mit gedrückter Stimme antwortete ich ihm „Er ist blindwütig, mach dich auf weitere dieser Aktionen gefasst, ich kann ihn aufhalten, aber für mich kommen sie ebenso überraschend!“

Sein Atem streifte meinen Hals und schoss mir einen Schauer durch den Körper, er nickte und flüsterte mir ins Ohr „Ich werde euch schon bändigen!“

Die Schamesröte stieg mir ins Gesicht, als dann auch noch die Türe zum Operationssaal aufging und Bepo hereinkam und uns erblickte, schoss die Hitze durch meinen ganzen Körper!

„Law ich… OH GOOOOOOOTT! ES TUT MIR LEEEEEEIIIIID“ jaulte der weiße Bär und knallte die Türe wieder zu.

Das musste ein Anblick für ihn gewesen sein, Law dessen Knie zwischen meinen Beinen war und der besitzergreifend über mir lag, dessen Kopf an meiner Halsbeuge verschwunden war und der kraftvoll stöhnte, ich als Gegenpart, den Oberkörper freigelegt, verschwitzt und stöhnend unter ihm!

„Ohje, der Arme.“ brachte ich heraus und sah zu meinem Gegenüber.

Law schmunzelte, er sagte nichts, sondern blickte nur in meine Augen, etwas zu Lange für meinen Geschmack, was ein Unbehagen in mir hervorrief!

Er räusperte sich, dann löste er sich endlich von mir und half mir auch von dem Tisch auf „Also eine Teleschnecke?“

Ich sage dir nicht, dass es leicht wird. Ich sage dir, dass es sich lohnen wird!

Dort saß ich also nun, im Führerhäuschen das unterhalb der Polar Tang hing, direkt hinter dem riesigen Jean Bart der gerade das Schiff zurück unter die Meeresoberfläche steuerte. Neben ihm waren diverse Anzeigen, die vermutlich die Tiefe und den Druck anzeigten. Ich saß eine Reihe hinter ihm, auch auf meinem Schaltpult, waren diverse Anzeigen und Lichter die fröhlich blinkten. Vor mir saß das kleine Ungetüm mit den großen Stielaugen, ihre Farbe war ein blasses Gelb und ihre Augen hingen unter einer Mütze, die der Laws glich, heraus. Auf ihrer Brust trug sie ebenso das Jolly Rogers Logo und ihr Panzer war in einem kräftigen Marineblau, ich nahm also den gelben Hörer von ihrem Rücken und begann zu wählen. Die Schnecke verlautete ihr gewohntes Geräusch bei einem Verbindungsaufbau, ungeduldig tippte ich mit den Fingern auf den kleinen weißen Tisch. Ärgerlich starrte mich die Schnecke an, also drehte ich mich leicht von ihr weg und begann mit dem Fuß unruhig auf und ab zu wippen.

„Ist es so schlimm?“ tönte die Stimme von dem Schiffsführer.

Seufzend sah ich zu ihm „Unangenehm. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll!“

Er lachte kurz „Wie wäre es mit deinem Namen und das es dir gut geht?“

Bevor ich ihm antworten konnte tönte auch schon eine Stimme aus dem Mund der Teleschnecke „Hallo?“

Die Angst durchfuhr mich und ließ meine Glieder erstarren „Ich…“

Jean Bart blickte aufmunternd über seine Schulter und ich schluckte schwer „Es geht mir gut.“

Die Schnecke hauchte meinen Namen „Bist du es wirklich?“ seine Stimme hallte in meinem Kopf und die Tränen schoss aus mir heraus „Es tut mir so leid!“

„Wir dachten alle du bist tot, wo bist du?“ fragte die Stimme des blonden Mannes.

Schniefend jammerte ich „Ich habe euch alle enttäuscht, es war alles meine Schuld!“

Seine Stimme wurde aufgeregter, obwohl das recht untypisch für ihn war „Wo bist du?“

„Ich konnte ihn nicht retten! Marco ich hätte etwas tun können!“ japste ich und die Tränen überfluteten mein Gesicht.

„Bitte beruhige dich, wir sind für dich da, aber wir müssen wissen wo du bist damit wir dir helfen können!“ gab der Kommandant von sich.

Ich schüttelte den Kopf „Ich komm nicht zurück, ich kann nicht!“

Die Teleschnecke formte ein wütendes Gesicht „Hör zu, wir dachten alle du bist tot, wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Ich fordere eine klare Antwort als dein Kapitän!“

Ich verstummte, mein Herz schmerzte, er war nun der Anführer, es war mehr als logisch das er es werden würde. Eine Crew unter dem Phoenix würde glorreich in den Meeresgefilden unterwegs sein! Aber ein Drache und ein Phoenix sind zwei Feuerwesen die sich auf ewig bekriegen würden und das hatten sie auch getan, mehr als nur einmal hatten wir uns in die Wolle bekommen. Auch wenn Marco den sonst so ruhigen und emotionslosen gab, so brachte mein Drache seinen Phoenix öfters aus der Unruhe und sorgte für Chaos auf etlichen Missionen! Ich hatte nun schon den Whitebeard-Piraten den Rücken gekehrt, er war nicht mein Kapitän, nicht mehr! Es tat weh, es fühlte sich noch immer wie ein Verrat an! Den Schmerz unterdrückend fasste ich mir an meine Brust und atmete tief durch.

„Ich… es tut mir leid, Marco. Ich muss nun meinen eigenen Weg finden.“ ich plädierte an seine Vernunft „Es würde zu viel Schmerz bedeuten bei euch zu sein, dort sind zu viele Erinnerungen denen ich gerade nicht gegenübertreten kann! Der Verlust hat mich zerstört, wenn man will auch komplett verändert, ich bin nicht mehr die wie davor! Ich erkenne mich selbst nicht mehr, ich bin unsicher, ich glaube bei euch würde ich momentan den Boden unter den Füßen verlieren. Das hatte ich schon vor über einer Woche, Marco, normalerweise dürfte ich gerade nicht mit dir reden!“

„Was meinst du damit?“ hackte er nach und ich spürte die Unsicherheit in ihm.

Ich seufzte und wischte mir die Tränen von den Wangen „Ich hatte mich ins Meer gestürzt!“

Er schwieg, dann atmete er tief durch und seine normale Tonlage war zu vernehmen „Wie hast du überlebt?“

„Ich bin nun bei den Heart-Pirat.“ gab ich zu „Sie haben mich zufällig aufgefischt.“

„Trafalgar D. Water Law also...?“ bemerkte er „Ist das wirklich was DU willst?“

’Genau, ist es das? Ich würde dem Vogel zu gerne wieder die Federn ziehen!’ grölte der Drache und kratze innerlich an mir.

„Glaub mir Marco, es ist, das was ich möchte, hier scheint sich mir die Möglichkeit zu ergeben, an Stärke dazu zu gewinnen. Es ist kein Abschied für immer, nur ein Weg den jeder von euch schon gegangen ist.“ erklärte ich und das Seufzen des Blonden war zu hören.

Wir schwiegen, ich hatte alles gesagt und Marco wusste das ein umstimmen nicht in Frage kam „Dann wünsch ich dir viel Glück, ich bitte dich nur um eins… Vergiss uns nicht und denk daran, die Moby Dick ist immer ein offenes Zuhause für dich.“

„Danke, Marco.“ hauchte ich und wischte die letzten Tränen aus meinem Gesicht „Ich werde euch nie vergessen können, ihr seid noch immer meine Familie.“

Der Kapitän seufzte noch einmal „Melde dich, wir würden uns freuen etwas von dir zu hören und gib auf dich Acht! Laws Crew steht gerade ziemlich weit oben auf der Liste von der Marine.“

Ich unterdrückte die Tränen die sich erneut hochkämpften „Wenn ich soweit bin… der Phoenix gegen den Drachen, versprochen?“

„Feuer gegen Feuer! Versprochen.“ es waren die letzten Worte die aus der Teleschnecke kamen.

Noch mehrere Minuten hielt ich mir den Hörer an mein Ohr, wartete, hoffte es würden nicht unsere letzten Worte aneinander gewesen sein, doch das Gesicht der Schnecke blieb ruhig!

Da ergriff eine übergroße Hand den Hörer und legte für mich auf „Lief doch besser als geplant.“

Ich sah in die schwarzen Augen von Jean Bart und nickte, dann ging auch schon die Metalltür zu uns auf und der weiße Bär trat hinein. Er wagte nicht mich anzugucken, das war nun schon seit zwei Tagen so, seine Nervosität war ihm mal wieder ins Gesicht geschrieben.

„D-d-das Tr-Tr-Training beginnt, ich soll e-e-e-euch holen!“ stammelte er und Schweißperlen kullerten über sein Gesicht.

Jean Bart ignorierte sein Verhalten und lief an ihm vorbei, ich hingegen drehte meinen Stuhl in seine Richtung „Bepo, komm schon… Wie lange willst du mich noch meiden? Du bekommst bald noch einen Herzinfarkt, wenn das so weitergeht!“

Er sah mich an nur um gleich wieder den Blick auf den Boden zu richten, sein Wangen nahmen einen rötlichen Ton an „Es tut mir l-l-l-leid! Ich wollte e-e-e-euch nicht st-st-stören!“

Ich lachte auf und schwang mich aus dem Stuhl hoch, schnell war ich an seiner Seite angekommen und legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter „Ich sage es nochmal und ich sage es wieder, es war nichts! Also mach dir keinen Kopf.“

Der weiße Bär schluckte schwer als er rasch nickte „Frauen sind nicht dein Ding, oder?“ stichelte ich.

Die Kinnladen fiel ihm förmlich auf den Boden als er an mir vorbeirauschte und mir mit einem Handzeichen andeutet ihm zu folgen, ich schmunzelte, es war so einfach ihn aus der Fassung zu bekommen und es würde mir gewiss noch den ein oder anderen Spaß bereiten!
 

Die Trainingshalle war halbwegs von den Crewmitgliedern angefüllt, um uns herum waren die Wände aus Metall. Hanteln, Gewichte und diverse andere Trainingsgeräte waren in der linken Hälfte der Halle verteilt, auf der anderen Seite, dort wo wir standen, war der Boden mit Matten ausgelegt. Grelles Licht ließ die Halle erstrahlen und da war er, der Kapitän der sein Nodachi geschulter hatte und nun auf und abging.

„Heute dürfen wir im Training unser neustes Crewmitglied begrüßen.“ ließ er verlauten und zeigte in dem Haufen aus Gefährten auf mich.

Die Crew brummte ein verhängnisvolles OHHHHHH, dann winkte mich der schlanke Mann auch schon zu sich. Bereitwillig trat ich an seine Seite und er begann breit zu grinsen.

Er zog sein Nodachi und zeigte auf mich „Scheint so als hätten wir eine Freiwillige!“

Ich nickte ihm zu „Gut, du hast mich.“

„Nimm mir das Nodachi ab, ehe ich dir deinen Arm damit abtrenne.“ erklärte er und nahm seine Kampfhaltung ein.

Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete ich ihn „Wirklich? Das ist alles?“

Die Crew begann lauthals zu grölen während Penguin sich mit der Hand an seinen Nasenrücken fuhr und fassungslos den Kopf schüttelte. Hatte ich etwas Dummes gesagt? Ich wurde schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, keine Sekunde später schoss Law vor!

Schnell stießen zwei Drachenflügel aus der weißen Bluse hinaus und hoben mich in die Höhe, kopfschüttelnd stoppte der Kapitän unter mir und schnippte mit dem Finger „ROOM!“

So schnell meine Flügel auch aufgetaucht waren, so schnell wurde ich auch wieder auf den Boden geholt, Law trat vor mich und sah auf mich herab „Keine Teufelskraft.“

Dann stieß er sein Nodachi herab und trennte meinen Arm von mir, entsetzt sah ich von diesem zu ihm und zurück „Die Regeln waren recht dürftig!“

„Es geht hier um dein körperliches Training, nicht um deine Überlegenheit, die du dank deiner Kraft hast. Wir sind nur so stark wie unser schwächstes Glied.“ bemerkte er ehe er das Nodachi von mir löste.

Er schnippte abermals mit den Fingern und verband wieder meinen Arm mit meinem Körper „Los, aufstehen, gleich nochmal!“

Murrend erhob ich mich und mein Drache lachte grauenhaft in meinem Kopf ’Da hat er dich aber ganz schön vorgeführt!’

„Ach, sei still, Eidechse!“ das schwarze Ungetüm brummte und ließ mich wieder zurück.

Dann ging es auch schon wieder los, Law schoss abermals vor! Ich wich geschickt nach rechts aus, er dennoch folgte mir sogleich, mehrere Schläge seinerseits, die jedoch rechts und links im Nichts endeten! Ich hatte schon das Gefühl zu gewinnen als ich meine missliche Lage bemerkte, er hatte mich bewusst in eine Ecke gedrängt aus der ich nun nicht mehr so leicht freikam! Der letzte Angriff mit seinem Nodachi und die Menge hinter uns grölte, abermals war mein Arm abgetrennt worden!

„Gleich nochmal, auf Position!“ befahl er und ich gehorchte.

Diesmal war ich diejenige die mit dem Angriff begann, nur um gleich von ihm gepackt zu werden und sogleich den Boden als Ziel kennenzulernen. Arm ab!

Wieder auf Anfang, Laws Gesichtsausdruck blieb all die Zeit des Trainings völlig gelassen und entspannt, meins hingegen wurde immer angestrengter und verbitterter.

„Mehr Beinarbeit!“ zischte er als er mich zu Fall brachte „Finde deine Balance, du bist nicht im Einklang mit dir.“

Arm ab!

Wieder auf Anfang.

Er knurrte „Konzentrier dich, achte auf die Bewegungen deines Gegenübers, er verrät dir oft schon zwei Schritte vorher was er tut!“

Mein Rücken knallte an die Wand, er blieb nur wenige Zentimeter von mir entfernt, da spürte ich es wieder, abermals war mein Arm abgetrennt!

Seufzend rieb ich mir meinen Rücken und folgte Law abermals für das x-mal in die Mitte der Matten „Dein letzter Versuch, wenn du es nun nicht schafft hast du mit Shachi Küchendienst.“

Brummend fixierte ich seine Augen und machte mich bereit, wir umkreisten uns wie zwei Tiere die nur auf den Fehler des anderen lauerten! Wie lange unser Tänzchen ging war mir unklar, es schien Ewigkeiten anzuhalten, doch ich verlor mich wieder in dem eisgrauen Funkeln seiner Augen. Sie hypnotisierten mich und umwoben meinen Geist mit Glückseligkeit, seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, das war das Signal! Keine Sekunde später war er an mir vorbeigeschossen, bei meinem Vorhaben auszuweichen hatte er mir den Griff seines Nodachi an den Hinterkopf geknallt „Achte auf deine Deckung.“

Ein Fauchen meines Drachen war die Antwort, ich riss die Augen auf, da durchstieß mich ein Zucken und ich schrie vor Schmerz auf! Ich spürte die Blicke die sich vor Entsetzen in mich hinein bohrten, die Schuppen stoben aus meiner Haut und ließen mich auf die Knie fallen.

„WEEEEEEEG!“ brüllte ich unter Schmerzen.

’Sie können es ja versuchen!’ doch die Crewmitglieder suchten schon die Ausgänge auf.

Schlagartig fand ich mich liegend auf dem Boden, Tatsu ließ die Verwandlung langsam voranschreiten und ließ mich jeden Knochen spüren der brach!

’Fühl den Schmerz! So fühlt sich Überlegenheit an!’ knurrte das Ungetüm.

Verzweifelt kämpfte ich gegen die Verwandlung an und rappelte mich auf alle Viere hoch, mit der Faust schlug ich in die Matten „Du wirst mich nicht brechen!“

Der Kapitän in dem schwarzgelben Pullover war hastig an meine Seite gekommen und griff mich an den Schultern „Kämpf gegen ihn, lass ihn dich nicht bezwingen!“

„Nie,“ hauchte ich, doch mein Schreien wich dem Brüllen eines Drachen „wirst du mir überlegen sein! Ich bin dein Meister!“

Das Lachen des schwarzen Drachen hallte durch mein Inneres ’Bisher führe ich diesen Tanz!’

„Nicht mehr lange!“ stöhnte ich und entriss dem Kapitän sein Schwert.

Mit einer schnellen Bewegung hatte ich es durch meine Brust getrieben und blickte in die entsetzen Augen des Mannes.

Bestürzt fing er meinen schlaffen Körper auf und ich hörte wie die Stimme des Drachen allmählich erlosch „Ich werde dich immer besiegen, koste es was es wolle!“

’Respekt, diese Runde geht an dich!’ gestand das Scheusal und verließ meine Gedanken.

Vorsichtig berührte Law das Schwert und zog es behutsam heraus „Er heilt dich?“

„Er hat keine Wahl, sein Instinkt wird das übrige tun.“ hauchte ich und Law schmunzelte.

Irritiert sah ich zu ihm herauf „Du hast es geschafft!“

„Ich bezweifle das er mich nun in Ruhe lässt!“ gab ich zu und er schüttelte den Kopf „Du hast mir das Nodachi abgenommen.“

Ich lachte schwach „Na, ob man das zählen lassen darf?“

„Ich sage ja.“ sagte er und strich durch mein verschwitztes Haar „Ihn bezwingen wir auch noch.“

Behutsam nahm mich Law in seine Arme und hob mich vom Boden hoch, so lief er mit mir aus der Halle hinaus wo wir auf die Crew trafen.

„Alles wieder okay,“ beschwichtige Law seine Mitglieder und blickte zu Jean Bart „Jean du führst das Training weiter, ich bringe sie in ihre Kajüte.“

Der Riese nickte und befahl den anderen wieder in die Halle zu gehen und mit dem Partnertraining zu beginnen. Ich vernahm meinen Namen und zwei Köpfe, einer mit grüner Mütze und einer mit einer Mütze und rotem Pompon, bahnten sich ihren Weg durch die Piraten zu uns.

„Alles okay?“ fragten sie im Chor als sie bei uns angekommen waren.

Ich nickte schwach „Nur der Drache der Aufmerksamkeit wollte.“

„Mensch du hast uns ganz schön Angst eingejagt!“ bemerkte der Rotschopf und Penguin gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

Bedrückt senkte ich den Kopf „Ich würde mich jetzt gerne etwas ausruhen.“

Die zwei Freunde ließen uns passieren und der Kapitän ging sicheren Schrittes den Korridor entlang „Sie haben Angst!“

„Das legt sich, sobald sie sehen wie du mit ihm kämpfst.“ beschwichtigte er mich.

Seufzend sah ich ihn an „Wenn…“ er grinste „Definitiv!“

„Ihr seid euch sicher, also, dass ihr mich noch wollt? Ich bin momentan eine tickende Zeitbombe!“

Sein intensiver Blick traf mich und ließ mein Herz zwei Schläge aussetzten „Jeder stolpert mal und verliert dadurch seinen Weg, das heißt aber nicht, dass man auf immer verloren ist. Manchmal brauchen wir einfach etwas Hilfe. Den Kampf gegen Tatsu schaffst du nicht alleine, daher bist du nun bei uns.“

Fragend zog ich die Augenbrauen hoch „Du siehst es als Vorsehung?“

Er lachte laut auf „Um Himmels willen, nein, solch übernatürliche Dinge gibt es nicht, glaubst du etwa an so etwas?“

„Keines Falls, es klang nur eben danach.“ erklärte ich und lehnte mich erschöpft an seine Schulter.

Er verlor kein weiteres Wort und auch ich blieb stumm, mehr aber aus dem Effekt heraus das meine Energie ihrem Ende entgegenging. Die Heilung nahm immer enorm viel Kraft in Kauf, dafür war sie aber relativ schnell fertig. Bei meiner Bleibe angekommen, stieß der schlanke Mann die Tür mit seinem Fuß auf und trug mich durch den Raum zu meinem Schlafbett. Langsam legte mich Law ab und bettete meinen Kopf auf dem weichen Kissen.

Vorsichtig setzte er sich neben mich und fuhr über die Stelle an der ich mir das Nodachi in die Brust gestochen hatte.

„Er ist sehr schnell im heilen.“ erläuterte ich ihm und lächelte schwach.

Er nickte „Wenn du nichts dagegen hast, warte ich hier bis es dir bessergeht.“

Lächelnd sah ich zu ihm hoch und ließ meine Augen aus Erschöpfung zu fallen. Ich konnte hören wie er aufstand und durch den Raum schritt, seit zwei Tagen hatte ich diese Kajüte bekommen und mich so gut es ging eingerichtet. Normalerweise lebten Crewmitglieder im zweier Pack zusammen, da es aber momentan kein weiteres Mitglied gab das niemanden hatte, bekam ich eine Kajüte vorerst für mich alleine. Was vermutlich nicht einmal so schlecht war, nur für den Fall das der Drache wieder durchdrehen würde!

„Und?“ fragte ich ohne die Augen zu öffnen „Mhm?“

Ich kicherte leicht „Etwas Verdächtiges gefunden?“

Ein kurzes Lachen war zu vernehmen „Nein, mir ist nur aufgefallen wie leer der Raum doch ist.“

„Richtig.“ stimmte ich ihm zu und öffnete wieder die Augen.

Ich starrte an die Metalldecke und stöhnte leise als der Rest der Wunde fertig verheilt war, vorsichtig richtete ich mich auf und der Kapitän war sofort an meiner Seite.

„Geht es schon wieder?“ ich nickte „Die Heilung ist sehr Kraft zehrend aber dafür schnell.“

Behutsam stützte er meinen Rücken, seine Augen waren diesmal von Sorge durchfurcht und suchten nach Anzeichen der Verletzung an mir.

„Das musst du also trainieren.“ bemerkte er und mein fragender Blick streifte Seinen.

Er schmunzelte kurz als er mir aus dem Bett half „Du musst das Verwandeln und Heilen trainieren, alles was Kraft zehrend auf dich wirkt musst du ausbauen, du musst darin so stark werden das es keine Auswirkungen mehr auf dich hat.“

Auf noch etwas wackligen Beinen musste ich lachen „Also treib ich mir nun täglich ein Schwert in den Körper und werde so stärker?“

„So ist es, ich muss gestehen es klingt verrückt.“ fassungslos schüttelte ich den Kopf „Es ist der Weg zur Selbstverstümmelung!“

Law schmunzelte und zog meine Bluse etwas hinab was mich entsetzt zurückweichen ließ, er aber folgte mir und berührte meine Haut mit seinen schlanken Fingern „Da! Da war die Einstichstelle, es ist nichts mehr zu sehen, diese Wunden werden keine Narben hinterlassen!“

Seine Finger glitten über die vermeintliche Stelle und fanden ihren Weg über die genähte Narbe und endeten auf meinem Schlüsselbein „Du schaffst das.“

Seufzend starrte ich ihn an und nahm behutsam seine Hand von mir „Wenn es dein Befehl ist das zu tun, werde ich es tun.“

„Ich werde den Fortschritt überwachen und dir bei jedem Training beiwohnen.“ erklärte er und lief auf die Türe zu „Es wird Zeit dir eine Aufgabe zukommen zu lassen.“

Willig folgte ich ihm, unser Weg führte uns durch die etlichen Gänge der Polar Tang, bis wir dann bei der Kabine des Kapitäns ankamen.

„Was darf ich denn alles, als potenzielle Gefahr, machen?“ fragte ich neugierig und trat durch seine Tür in den Raum ein.

Bevor er mir eine Antwort gab ging er zu seinem Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen, mit einem lauten Rums hatte er eine der Schubfächer mit seiner Hüfte zugestoßen und kam wieder auf mich zu. Ein feinverzierter Dolch glitt durch seine Finger, der Heft war aus Mahagoni gefertigt und hatte schwarze Einlassungen aus Ornamenten die den Griff umschlungen, die Klinge des Dolches glänzte fröhlich in dem Schein der Lichter. Sie war geteilt in zwei verschiedene Metallsorten, der obere Teil war dunkel und graviert mit einem Muster aus Baumblättern, der untere Teil hingegen war hell und glattpoliert.

„Für dich, ich bitte dich, immer wenn er dich übermannt, benutze es.“ er warf den Dolch geschickt nach oben und fing die Klinge wieder, so dass ich den Griff nehmen konnte.

Ich nickte „Werde ich machen, versprochen.“

„Gut, also du wirst mit Penguin und Shachi zusammen die Aufgaben für die Nachtwachen und die Proviantbeschaffung an Land übernehmen.“ er griff an meinem Kopf vorbei an die Wand und nahm einen Ledergurt von dieser.

„Hier, da kannst du den Dolch hineinstecken und persönliche Dinge verstauen.“

Dankbar nahm ich den Gurt entgegen und schnallte ihn um meine Hüfte, an der linken Seite war der Halter für den Dolch und auf der rechten hatte er eine kleine Tasche für diverse Dinge, wie zum Beispiel für eine Geldbörse.

„Mit mir wird deine Verwendung von Kleidungstücken in die Höhe schießen, das ist dir bewusst?“ erkundigte ich mich und verstaute den Dolch in dem Gurt.

Irritiert besah er mich „Du wirkst nicht wie eine Frau die immer das neuste vom Neuen brauch.“

„Das meine ich nicht,“ lachte ich „die Verwandlung nimmt keine Rücksicht auf die Kleidung!“

Seine Augen wurden groß „Oh,“ er räusperte sich „alles kein Problem, das regeln wir.“

Ich nickte „Wann beginnt die erste Schicht?“

Er fuhr sich über seine Koteletten und dann über seinen Kinnbart „Setzt dich dafür mit Shachi oder Penguin in Kontakt, die beiden werden gemeinsam mit dir den Plan durchgehen.“

„Gut, dann werde ich die beiden nun beehren.“ ich verabschiedete mich und verließ den Raum.

Draußen lehnte ich mich an dir Tür und ließ die Luft zwischen meinen Zähnen hinaus pfeifen, auch wenn Law nichts gemerkt hatte, war dies eben schon ein Training gewesen. Innerlich hatte der Drache getobt und ich hatte ziemlich gegen ihn zu kämpfen gehabt ehe er verstummt war.

„Dir treib ich dein Feuer schon noch aus!“ flüsterte ich und stieß mich von der Türe ab.
 

Die Suche nach den zwei Chaoten sollte sich eigentlich als leicht herausstellen, wurde sie aber nicht! Zuerst war ich in der Trainingshalle gewesen, doch laut Jean Bart hatten die beiden sich klammheimlich aus der Halle verzogen, was noch ein ordentliches Donnerwetter nach sich ziehen würde! Auf meinem Weg zur Kantine kam ich an der Kajüte der beiden vorbei, ich klopfte an und betrat dann vorsichtig das Zimmer, doch dieses war ebenso leer! Seufzend schloss ich die Türe und trat meinen Weg zur Kantine an, dabei hielt ich Ohren und Augen offen, solche zwei Chaoten dürften nicht so mir Nichts dir Nichts verschwinden! Dafür waren sie einfach immer zu laut und zu aufgekratzt, aber selbst bei dem Essraum waren sie unauffindbar.

„Gut, wenn ich ein Faulpelz wäre, wohin würde ich mich verkriechen um mich vor der Arbeit zudrücken?“ nachdenklich fasste ich mir ans Kinn und da kam mir der erleuchtende Einfall.

Ich machte auf dem Absatz kehrt und verfolgte den Gang den ich vor wenigen Tagen aufgesucht hatte um mich vor Frust zu verkriechen. Kurz bevor ich im Maschinenraum angekommen war, vernahm ich unter dem Rauschen der Maschinen ein reges Lachen und Reden.

Ich brummte „Diese zwei Vollpfosten!“

Mein brauner Stiefel knutschte die Türe und zwei Männer in weißen Overalls huschte panisch auseinander „ER WARS!“ japste die eine Stimme „GAR NICHT!“ antwortete die Andere.

„Mir egal wer es war!“ gab ich mürrisch von mir „Ich habe das ganze U-Boot nach euch abgesucht, Jean Bart hat vermutlich Law schon gemeldet das ihr euch vor dem Training gedrückt habt… Wenn ich Jean glauben darf kommt eine ordentliche Schelte auf euch zu!“

„NEEEEEIIIIEEEEEN!“ jammerten sie im Chor „Law wird uns die Köpfe abreißen, wortwörtlich!“

„Euer Problem, warum drückt ihr euch auf vor dem Training?“ entgegnete ich und fasste mir genervt an die Nase.

Penguin krabbelte vor meine Füße „Kannst du nicht mit Law reden? Wir brauchten eine Pause, wir hatten... ähm… gestern, … naja, noch heimlich was getrunken.“

Shachi eilte an seine Seite und schlug ihm mit der Faust gegen den Kopf „Verrat uns doch nicht, du Dummkopf!“

Penguin ächzte und hielt sich die Beule die sich bei ihm abbildete „Shachi ich habe doch schon einen Kater, musste das sein?!“

Seufzend zog ich die beiden auf die Beine hoch „Jetzt kommt erstmal mit, ihr zwei trinkt jetzt erstmal was.“

„JAAAAA!“ jubelte Shachi „Ich meinte Wasser, keinen Alkohol!“ maulte ich und zog sie an ihren Kragen hinter mir her.

„Na das wird was mit euch Beiden werden! Ich hoffe bei der Nachtwache kippt ihr euch keinen hinter die Binde!“ japste ich als Penguin mich unabsichtlich gegen die Wand rempelte.

Penguin stoppte vor meinem Gesicht und stützte sich mit seinen Händen an der Wand ab, dabei kesselten mich seine Armen ein „Du hast mit uns Nachtwache?“ seine Augen begannen unterhalb seiner Mütze zu funkeln.

„Ja, daher habe ich euch gesucht! Damit ich erfahre wann, wie und wo!“ erklärte ich und schlüpfte unter seinen Armen durch.

Doch so schnell wie ich von ihm weg war, so schnell klebte er wieder an mir und Shachi tat es ihm gleich! Nun hatte ich Penguin an meiner rechten Seite hängen und Shachi an meiner Linken „JUNGS!“ stöhnte ich.

„OHHHH Shachi, hast du das gehört? Wir haben den Drachen in unserem Team!“ jauchzte der Junge mit dem roten Pompon auf dem Kopf.

Der Rotschopf mit der grünen Mütze lachte „Das wird so spannend werden!“

Ich brummte und schüttelte die Zwei ab, ich trat vor sie und packte meine Schulter um meinen Arm zu drehen „Ich hoffe das heute war eine Ausnahme, ich will keine zwei betrunkenen Kumpanen als Nachtwache haben!“

Penguin hob seine Hand hoch und packte sich an die Brust „Ehrenwort!“ Shachi hob sie Hand und winkte „Von mir auch.“

„Ich nehme euch beim Wort. Also los, wir nüchtern euch zwei erstmal aus!“ ich klatsche in die Hände und schob dann die beiden vor mir her.

In der Kantine angekommen, bediente ich die beiden Schnapsdrosseln so schnell es ging, da ich nicht wollte das sie auch noch Ärger bekommen würden, weil sie Alkohol getrunken hatten!

„Das ist das erste und letzte Mal.“ flüsterte ich als ich ihnen Wassergläser vor die Nase schob und Orangen zu schälen begann.

Beide schickten mir etliche Kusshände zu und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf „Euer Glück, wenn Law nichts davon erfährt!“

„Danke dir, du bist eine Göttin.“ begann Shachi und ließ seinen Oberkörper auf dem Tisch nieder „Penguin, wir dürfen ihr keinen Kummer bereiten!“

„NIE!“ japste Penguin und kugelte von der Bank.

Fassungslos schlug ich mir gegen die Stirn, ich packte Penguin am Arm und zog ihn zurück zu mir auf die Bank. Dann schob ich den Beiden abwechselnd immer ein Stück Orange zu „Bitte, nüchtert aus.“

„Alles klar Chef.“ säuselte Penguin und stopfte sich die Orange in den Mund.

Ein Räuspern hinter meinem Rücken ließ mir einen Schauer durch den Körper fahren, ich wagte es nicht mich umzudrehen, sondern spürte nur diesen stechenden Blick in meinem Nacken! Ich schluckte schwer, dann gesellten sich zwei Hände mit den Schriftzügen DEATH auf meine Schultern „Shachi, Penguin, ich hätte da eine einfache Frage.“

Shachi der eh schon auf dem Tisch lag, schien förmlich in diesem zu versinken, während Penguin sich vorsichtig an mich krallte.

„Jean hat mir erzählt, ihr wärt nicht beim Training gewesen, stimmt das?“ Laws Gewicht auf meinen Schultern wurde schwerer.

Penguin ließ von mir ab und kugelte sich vor die Füße des Kapitäns „Es tut uns leid LAAAAW.“

Dem schlanken Mann entfuhr ein langer Seufzer „Kombüsendienst, zwei Wochen und der Nachtdienst ist für euch gestrichen!“

„Bitte nicht!“ bettelte Shachi „Die Nachtwache haben wir uns hart erarbeitet.“

Law lachte kurz „Genau deshalb nehme ich sie euch weg! Kein schwänzen mehr.“

„Ähm, heißt das ich habe nun die Nachtwache alleine?“ hackte ich nach und integrierte mich in das Gespräch.

Laws Augen trafen meine „Vorerst, komm mit in meine Kajüte und ich weise dich in die Arbeit ein.“

Nickend erhob ich mich und verließ zusammen mit dem Kapitän die Kantine, das stöhnen der beiden Chaoten hallt noch lange in meinen Ohren wieder.

Ich schmunzelte, was Laws Aufmerksamkeit auf sich zog „Mhm?“

„Ach, ich muss gestehen ich hatte mit mehr gerechnet, die beiden meinten du würdest ihnen wortwörtlich den Kopf abreißen.“ erklärte ich und grinste breit über den Gedanken.

Ihre Körper die blindlinks durch die Gegend stolpern würden und Law der im Hintergrund mit ihren Köpfen jonglierte, eine äußerst witzige Vorstellung.

Law zog eine Augenbraue hoch und beäugte mich „Wie kommst du denn auf sowas?“

„Sie hatten so etwas erwähnt.“ entgegnete ich lachend.

Gemeinsam spazierten wir durch die Gänge und ich bemerkte wie meine Stimmung sich mit jedem Schritt aufhellte, endlich wurde ich gebraucht und das nicht nur dank meiner Teufelskraft. Es tat gut zu wissen nun Teil einer Crew zu werden die darauf achtet das auch die schwächsten Unterstützung finden würden.

Gedankenverloren ging ich neben Law her und bemerkte währenddessen nicht wie sehr er mich beäugte, erst als wir an seinem Raum ankamen erspähte ich wie er schnell wegsah und sich verlegen am Kopf kratzte. Er hielt mir die Türe auf und bat mich einzutreten, aufmerksam trat ich abermals in diese Kabine ein, ich spürte eine angenehme Spannung die sich in der Luft befand. Mein Blick fiel auf das viel zu selten genutzte Bett, ich hatte in seinem Bett geschlafen, leichte Schamesröte stieg mir in die Wangen und ich drehte ihm meinen Rücken zu. Bedacht schritt ich durch den Raum und fuhr mit meinen Fingerspitzen über die Bettkante, mein Weg führte mich weiter an die Wand mit den etlichen Steckbriefen, da streiften mich die schwarzen Augen eines Mannes. Wie ein Blitz durchzuckte es mich, als ich die Sommersprossen auf seinen Wangenknochen tanzen sah und die Flammen die sein Gesicht umhüllten! Ich wagte es nicht mich zu bewegen, geschweige denn zu atmen, er wirkte zu lebendig als dass er tot sein könnte! Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich kämpfte gegen den Drang an zu zittern. Sein orangener Cowboyhut mit dem fröhlichen und traurigen Gesicht beäugten mich und hielten mich an Ort und Stelle gefangen!

Die Hand des Kapitäns holte mich aus meinem Zustand, sie griff nach dem Steckbrief und löste ihn von der Wand „Ich sollte das mal aktualisieren.“

Er rollte den Steckbrief zusammen während er zu seinem Schreibtisch ging und diesen in einem Haufen von anderen Papierrollen verstaute. Im selben Augenblick kramte er einen großen Plan hervor, der vom Grundriss her der, der Polar Tang zu sein schien.

Dem Mann mit der weißen Mütze winkte mich an seine Seite und ich folgte der Aufforderung „Also, das ist der Grundriss von der Polar Tang. Wenn wir Landgang haben ist deine Nachtwache auf das Ober und Unterdeck bezogen, nun wenn wir unter Wasser sind, ist deine Aufgabe zu überprüfen ob alles an Ort und Stelle ist. Also sind alle in ihren Kajüten, dort einen Blick in die Räumlichkeiten werfen, die Kantine überwachen, die Lagerräume und den Maschinenraum. Alle Auffälligkeiten werden mir sofort gemeldet, keine Alleingänge. Verstanden?“

Ich nickte und nahm den Grundriss zur Hand „Darf ich ihn vorerst behalten? Ich kenn mich noch nicht so gut aus.“

„Natürlich. Morgen haben wir auch schon unseren ersten Landgang, dort wirst du mit Penguin und Shachi die Besorgungen des Proviants übernehmen, achte etwas auf sie, sie verlieren hin und wieder den Blick für das Wichtige.“ erklärte er und setzte sich auf seinen Stuhl am Schreibtisch.

Ich lächelte „Ich werde mein Bestes geben.“ er grinste „Das und nichts Anderes erwarte ich von einer ehemaligen Whitebeard-Tochter.“

Leicht verwundert zog ich die Augenbrauen hoch „Nun gut… ich geh dann besser mal, meine Schicht beginnt ja bald.“

Law nickte und geleitetet mich zur Tür „Wenn etwas ist, hadern nicht und komm zu mir.“

„Das werde ich.“ beschwichtigte ich ihn und schloss die Türe hinter mir.

’Das wirst du nicht!’ grollte das Ungetüm und ich nickte „Vorerst nicht.“

Der Drache knurrte ’So gefällst du mir, dein Weg führt dich wieder in die Freiheit der Zerstörung!’

„Pah! Ich tue es nicht aus dem was du denkst!“ entgegnete ich und stahl mich durch die Gänge zurück in meine Kajüte.

’Warum dann? Welchen anderen Grund gibt es sonst?’ sein Brummen wurde lauter als ich mich auf meinem Bett nieder ließ „Ich will ihnen zeigen, dass ich nicht wegen jeder Kleinigkeit zu ihnen gerannt komme, ich möchte ihm zeigen das er mich nicht behüten muss!“

Tatsu kratzte wieder innerlich an mir ’Der Weg des Drachen sollte geprägt sein aus Leichen und Feuer!’

„In deiner Welt, aber nicht in meiner!“ behaarte ich ’Du verschenkst mein Potenzial!’

Lachend erhob ich mich „Dann soll es so sein und mein Drache soll zum Schoßhund werden, ich gebe meine Menschlichkeit nicht auf!“

’Besser wäre es! Mit Vernunft lässt sich Feuer nicht bändigen!’ grollte er und ließ mich wieder in meinem Kopf alleine.

Seufzend lehnte ich mich nach vorne und stützte mich auf meine Knie „Wo sind unsere lustigen Zeiten hin?“

Ich dachte an die Zeit auf der Moby Dick, an den Tag als ich das erste Mal die Stimme von Tatsu vernommen hatte und er mich in die Fähigkeiten des Drachenkraft eingewiesen hatte.

Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der kleine Unterschied und seine großen Folgen!

Die Nachtschicht war wie erwartet, trist, langweilig und viel zu lange! Munter spazierte ich immer wieder die Gänge ab, der Plan von Law half mir ungemein dabei, mich nicht zu verirren. Um ehrlich zu sein, die Polar Tang wirkte äußerlich kleiner als sie innen war. Die Schlafräume waren in die Dunkelheit der Nacht getränkt, die Kantine gähnte vor Leere und auf dem gesamten Schiff herrschte eine gespenstische Stille. Eine Stille die ich begrüßte, all die Zeit die ich nun hier gewesen war, hatte ich immer im Trubel gelebt. Nun hatte ich Zeit für mich, Zeit zum Denken, Zeit um den Kopf zu ordnen! Mein Drache machte sich nur jede Stunde bemerkbar, was ich begrüßte, seine Hasstriolen hatten seit dem Mittag in der Trainingshalle, etwas nachgelassen. Vielleicht war eine Einigung von uns beiden doch möglich. Zwar geisterte er immer in wichtige Gedankengänge hinein, aber ich entschuldigte es, einer von uns musste nun den besonnenen spielen! Da er eine jahrhundertealte Kreatur war und sich schlechte Angewohnheiten, nicht so leicht aberzogen ließen, war ich diejenige die den klaren Kopf besitzen musste. Nachdenklich strich ich mit meinen Fingern über die Wände des Ganges, mein Weg führte wieder in die oberen Bereiche des U-Bootes. Meine Richtung führte mich abermals an der Kajüte von Trafalgar D. Water Law vorbei. Dieser Name! So ein langer Name, dennoch war er so weich und gleichermaßen einschüchternd, der Name eines Mannes ebenbürtig! Ich stoppte vor seiner Tür und starrte sie an, schwaches Licht drang durch den Spalt. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Türe und drückte sie auf, dort saß er, an seinem Schreibtisch und schrieb seine Studien auf. Das Licht der Kerze bestrahlte ihn leicht von unten, während sein schwarzes Haar sich in der Dunkelheit verwob! Seine eisgrauen Augen funkelten und schienen gerade in einer anderen Welt unterwegs zu sein, seufzend betrachtete ich ihn noch eine Weile. Diese Leidenschaft ließ er nur durchblicken, wenn es um seine Arbeit ging, ansonsten versteckte er sein Gesicht hinter einer harten Fassade die keine Gefühle kennt.

’Er ist stark, so wie du damals!’ knurrte der Drache, ich aber ignorierte ihn.

Damals… damals hatte ich auch hinter einer Mauer gelebt, es war einfacher, einfacher als sich seinen Gefühlen zu stellen! In Zeiten wie diesen, lässt sich der Verlust geliebter Menschen eher herunterschlucken, wir haben keine Zeit mehr um anzuhalten und zu trauern! Tun wir es doch, werden wir zurückgelassen, die Zeit schreitet weiter und man selber versucht in ihr zurück zu gehen. Hoffnungslos! Die Vergangenheit ist unerbittlich und behält was sie sich genommen hat! Falls es ihr Spaß macht, erinnert sie uns auch dann und wann an das was war! Miststück! Da lehnte ich also, völlig in meiner Zerrissenheit versunken und meinen Augen auf den Kapitän gerichtet. Eisgraue Augen kreuzten meinen Blick und rüttelten mich wieder wach.

„Gibt es ein Problem?“ fragte er und ließ seine Schreibfeder auf das Papier sinken.

Kopf schüttelnd trat ich ein „Nein, es gibt gerade nur zwei Personen die der Nacht zu entrinnen scheinen.“

Seine Mundwinkel zuckten „Ich hatte eine Idee, ich musste sie zu Papier bringen ehe sie verschwunden wäre.“ ich trat näher an ihn heran und ließ meinen Blick über seine Aufzeichnungen schweifen „Dein Kopf brütet oft was Neues aus, oder? Dein Bett ist kaum benutzt.“

„Der Fluch des Genies.“ bemerkte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Neugierig begutachtete ich die Aufzeichnungen, bis mein Blick eine Zeichnung fand, vorsichtig zog ich sie unter dem Papierhaufen hinaus. Meine Augen huschten über die Details und ein Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Die Schuppen, die Stacheln, die lederartigen Flügel, alles war haargenau skizziert worden.

„Sollte ich mich geehrt fühlen?“ mein Finger glitt über die Nüstern der Bestie.

Law zuckte mit den Schultern „Kannst du, es dient ausschließlich den Studien.“

„Ist das so?“ hackte ich nach und ergatterte einen kurzen Blick auf sein Gesicht das beschämt wegsah „Danke.“

Rasch stand er auf und nahm mir die Zeichnung ab, da war es wieder, das eiserne Gesicht, das Gesicht das niederschmetternd urteilte „Du musst zurück zu deinem Dienst.“

Er ging an mir vorüber und zog sich seinen schwarzgelben Pullover aus „Bitte, geh nun. Ich lege mich nun schlafen.“

Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihm nach „Tust du das?“

„Willst du es etwa überwachen?“ fragte er und begann sich seine Hose aufzuknöpfen „Du musst wissen, ich schlafe immer nackt!“

Die Schamesröte schoss mir in den Kopf und ich senkte beschämt den Blick „Gut, gut… ich geh ja schon.“

Ich huschte durch den Türschlitz, konnte aber vorher noch seinen überraschten Blick auffangen. Ich spürte wie mir Tränen über das Gesicht hinab liefen, erschrocken stoppte ich und fasste mir an die Wangen! Was war hier los?

Eine Erinnerung schoss durch meinen Kopf, zwang mich auf die Knie und brannte sich in den Moment ein! Eine Gegebenheit wie diese von eben, nur mit dem Unterschied das ich deutlich jünger gewesen war! Ich stand genauso in dem Zimmer, war wieder aus eigen Regime in den Raum eingetreten. Ich hatte Angst gehabt, Angst vor den Monstern unter meinem Bett! Mutter war fort gewesen, also musste ich zu ihm, aber er war nicht mein Vater, sondern war mit meine Mutter nach dem Tod meines Vaters zusammengekommen! Ein schmieriger Widerling, vor meiner Mutter tat er immer auf den heiligen Samariter, aber wenn wir alleine waren, wusste ich nie ob ich mehr vor den Monstern oder ihm Angst haben sollte! Diese eine Nacht hatten die Monster gewonnen, ich hatte ihn also aufgesucht und da begann der Alptraum! Auch er war gerade dabei sich für das Bett zurichten, dort stand ich, ein kleines Mädchen, nicht älter als elf Jahre! Seine lüsternen Augen die mich begutachteten und in diesem, einen Moment, einen Entschluss fassten! Seine Hose viel dumpf auf den Boden und er kam auf mich zu, ängstlich klammerte ich mich an meinen kleinen Teddybären, wohlwissend das er mir schlimmes antun würde! Seine Hand bedeckte meinen Mund, die Schreie die ich verlauten ließ, fanden nie den Weg nach draußen! Die nächsten Bruchstücke der Erinnerung verschwammen und ich spürte nur den Schmerz den ich durchlitten hatte, die Tortur die ich stundenlang durchgemacht hatte, wie ich mich gefühlt hatte… benutzt!

Ich lehnte vornüber, die Tränen ergossen sich vor mir auf den Boden, diese Erinnerung hatte ich völlig verdrängt, zu Recht!

’Sie ist eine deiner stärksten Erinnerungen, du darfst sie nicht verdrängen!’ knurrte der Drache und ich schüttelte den Kopf „Sie ist es nicht wert aufgehoben zu werden!“

Tatsu brüllte entsetzlich auf ’Diese menschliche Dummheit! Es ist Vergangenheit, du kannst es eh nicht ungeschehen machen!’

„Genau, deshalb muss ich mir diese Erinnerung auch nicht wachhalten!“ erwiderte ich und schlug wütend auf den Boden „Willst du den Schmerz darin nicht verstehen? Er zerstört mich!“

’Diese Gefühlsduselei kannst du dir für jemanden anderen sparen!’ fauchte er und ich schüttelte entsetzt den Kopf „Je stärker ich werde, desto schwächer werde ich auch! Das ist der Schmerz der dich stärkt und mich verzehrt!“

Der Drache lachte entsetzlich ’Glaubst du Helden werden aus den Schönen und Reichen geboren? Nein, sie finden allesamt ihren Ursprung in großem Leid!’

„Dann war mein Selbstmord, meine stärkste Tat!“ hauchte ich und der Drache verstummte „Erkennst du den Wahnsinn darin?“

Der Drache verdrehte die Augen ’Du siehst das zu streng!’

Ich lachte verzweifelt auf „Du siehst es nicht streng genug! Ich kann nicht auf immer in der Vergangenheit leben, die Stärke muss auch anderes erreichbar sein! Sie darf nicht in der Zerstörung meines Geistes liegen!“

’Fein! Dann find du doch einen Weg die vollen Kräfte zu entfesseln!’

So verschwand er wieder in meinen Gedanken, ließ mich weinend und schluchzend zurück! Ich verlagerte mein Gewicht zurück auf meine Knie, die Tränen erkämpften sich immer noch ihren Weg an die Freiheit. Eine Berührung auf meinem Rücken ließ mich innehalten, sie nahm mir für einen kurzen Moment die schwere Bürde. Dann kamen mir, zwei eisgraue und funkelnde, bekannte Augen in den Blickwinkel. Seine Augen verrieten mir das er mitgehört hatte, sie waren von Sorge durchfurcht, seine Finger nahmen behutsam mein Kinn in die Hand.

„Wir finden einen Weg.“ hauchte er und starrte mich unentwegt an „Darf ich deinen Schmerz erfahren?“

Ich schnappte nach Luft „Willst du das wirklich? Mein Leidensweg ist ein so viel größerer als der von anderen!“

„Wenn es hilft das Vergangene zu bewältigen, dann ja!“ ich ließ mich in seine Umarmung fallen „Ich möchte einfach die Zeit vor Whitebeard löschen.“

„Dann rede darüber und wir versiegeln gemeinsam diese Kapitel.“ schlug er vor und senkte seinen Kopf auf meine Schulter „Ich ertrage es nicht dich so leiden zu sehen.“

Ich krallte mich in seinen nackten Oberkörper und hörte wie er leicht aufstöhnte „Nicht hier!“

Laws Griff um mich festigte sich und er hob mich ohne viel Anstrengung hoch. Meine Arme umschlangen seinen Hals und ich ließ den Blick gesenkt, unser Weg führte den Gang zurück zu Laws Kajüte. Der junge Kapitän hielt mich eng an seine Brust und ich konnte seinen schnellen Herzschlag an meiner Hand spüren. Mein Blick glitt zu seinen Augen, die mehr Gefühle denn je zu ließen! Sie wirkten nun unruhiger und aufgebracht, dennoch lag eine tonnenschwere Last der Müdigkeit auf ihnen! Ob ich ihm solche Sorgen bereitete?

„Es tut mir leid, falls ich eine Last für euch bin.“ flüsterte ich gedrückt.

Law schüttelte den Kopf was seine schwarzen Haarspitzen tanzen ließ „Du bist keine Last, aber ich würde gerne dein Leid verstehen, um dir besser helfen zu können.“

„Dann hoffe ich das du mich nachher nicht mit anderen Augen sehen wirst!“

Ein Lächeln hüpfte über seine Lippen „Nie.“

Bei seiner Kajüte angekommen schritt er mit mir im Arm hinein und ließ mich auf seinem Bett nieder. Ich postierte mich so das meine Beine über den Rand des Bettes hingen und ich aufrecht vor ihm saß. Mein Herz raste, es tat unendlich weh, die Erinnerungen die mich innerlich verbrannten! Law ging zu seinem Schreibtisch und schenkte etwas in einen Becher, dann öffnete er eine Schublade und gab noch einen ordentlichen Schuss Rum mit hinein.

Er lief zu mir und reichte mir das Getränk „Da… etwas Kaffee mit Rum, das gibt dir etwas Mut und senkt deine Hemmschwelle!“

Trübselig starrte ich das Gebräu an „Das werde ich brauchen.“

Der Becher umschloss meine Lippen mit einer wohligen Hitze, ich kippte das Getränk in einem runter. Die Wärme breitete sich sogleich in meinem Körper aus und der Alkohol fand seinen Weg in meinen Kopf. Die Leichtigkeit nahm mich ein und führte mich mit meinem Blick zu den Lippen meines Kapitäns, ich hatte Alkohol wirklich noch nie gut vertragen.

„Fang an, wenn dir danach ist, ich bin hier und höre zu.“ erklärte er und postierte sich mit einem Stuhl direkt vor mir.

Ich holte tief Luft und startete mit meiner Misere „Bis ich acht Jahre alt war, war mein Leben wundervoll. Ich hatte sich sorgende Eltern, mein Leben war von Liebe und Zuneigung geprägt, von Sicherheit und Ordnung. Vater ging jedes Wochenende mit mir Angeln, das war seine Leidenschaft.“ betrübt blickte ich auf den Rand des Bechers „Dann kam dieser eine Frühlingsmorgen, wir waren gerade fertig mit dem Frühstück, Sekunden vorher hatte er noch gelacht und sich über etwas aus der Zeitung lustig gemacht. Keine Sekunde später stürzte er krampfend auf den Boden, er hielt sich seine Brust und Mutter schrie fürchterlich auf! Ich hatte seine Hand genommen und ihn immer wieder gebeten er dürfe mich und Mutter nicht alleine lassen. Alle Hilfe kam jedoch zu spät, er hatte einen Herzinfarkt, er war immer gesund gewesen, niemand konnte sich das erklären.“

Meine Augen glitten zu denen von Law „Mit diesem Tag, begann mein Absturz! Kein Jahr später fand meine Mutter einen neuen Mann…“ ich schluckte schwer „Auf sie wirkte er nett und hilfsbereit, fast wie mein Vater. Doch er war ein Monster! Wenn ich mit ihm alleine war, durchlitt ich Ängste die ein Kind nicht ertragen sollte!“

Laws Augen wurden schwerer und ich merkte die Betroffenheit, weil er verstand was ich meinte.

„Er war nie weitergegangen als Anspielungen die selbst für ein Kind verständlich waren!“ ich senkte den Blick und mein Griff festigte sich um den Becher „Bis zu dieser einen Nacht!“ der Becher zersprang in meiner Hand und ich begann zu zittern „Er… ich… so sollte das Leben für ein Kind nicht anfangen!“

Mit glasigen Augen betrachtete ich die Splitter in meiner Hand und sah wie sich die Hände des Kapitäns dazugesellten und die Scherben aufsammelten.

Als er sie allesamt entsorgt hatte fuhr er beruhigend über meine Hände „Wir können ein anderes Mal weiter darüber reden, wenn dir das nun zu viel ist.“

Kopf schüttelnd fuhr ich ihn meiner Erzählung fort „Es war zum Glück nur einmal passiert, meine Mutter hatte davon Wind bekommen und ihn sofort auf die Straße gesetzt. Doch, das Unglück wollte Einzug in meinem Leben halten! Es war soweit ich mich erinnere, gerade ein halbes Jahr später, da wurde unsere Insel von Piraten überfallen. Sie töteten alle Männer und Alten! Meiner Mutter schnitten sie, vor meinen Augen die Kehle durch!“ Law gesellte sich an meine Seite und nahm mich in den Arm.

„Das ist wirklich kein Leben das man als Kind haben sollte.“ behutsam strich er mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Verzweifelt versuchte ich mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen „Sie nahmen uns Kinder mit und verkauften uns an die Sklavenhändler! Ich wurde zigmal gekauft und verkauft, zu gerne wäre ich einmal zu den Männern gekommen die einen als Dienstmädchen benutzen! Ich wurde etliche Male zum Spaß gezüchtigt und wurde zur Schau gestellt! Schmerz und Demütigung beherrschten mein Leben und brachen meinen Willen!“

Law zog mich näher und umschlang mich mit seinen Armen „Wie kamst du frei?“

„Whitebeard überfiel eines der Aktionshäuser, weil ein Crewmitglied dorthin entführt wurde. Er schenkte uns allen die Freiheit, doch ich war die Einzige die auf der Tribüne sitzen blieb. Whitebeard kam zu mir und wir redeten eine Zeitlang, er wollte ebenso wie du meinen Leidensweg erfahren. Nach meiner Geschichte, reichte er mir die Hand und überließ mir die Entscheidung, entweder ich ginge in die Gosse oder würde zu seiner Tochter werden… die Entscheidung fiel natürlich nicht schwer!“

„Und so wurdest du zum Pirat.“ fügte er hinzu und drückte mich noch fester.

Der Rum setzte sich in meinen Kopf und ließ mich erschöpft die Augen schließen „Genau, die Option Pirat zu werden war verlockender als, als Hure in der Gosse zu enden.“

Ich ließ mich auf seinen Schoss nieder und Law strich mir weiter über den Rücken „Du musst wissen, ich bin froh das du hier bist.“

„Wirklich?“ fragte ich schwach und driftetet langsam in den Schlaf weg.

Seine Hand versenkte sich in meinen Haaren und kraulte mir behutsam den Nacken „Ja, ich sehe dich lieber als Pirat an meiner Seite, als eine namenslose Hure.“

„Zu freundlich.“ kicherte ich leise und döste ein.
 

Mein Traum war schrecklich, er zeigte mir meine Vergangenheit vom Anfang an! Begonnen bei dem Tod meines Vaters, die Misshandlung meines Ziehvaters bis hin zu der Abschlachtung der Inselbewohner und der Verkauf der Kinder bei den Auktionshäusern! Die etlichen Hände und Fäuste die mich schlugen, mich begrabschten und benutzt zurück ließen! Ich spürte den Schmerz, der mich wie ein Stromschlag durchzuckte, doch er ebbte ab! Ich wurde eingenommen von einer wohligen Wärme, die sich um mich festigte und mich in Sicherheit bettete! Sicherheit die ich seit Jahren verloren geglaubt hatte, die selbst Whitebeard mir nicht geben konnte. Zufriedenheit flutetet meinen Körper und vertrieb die dunklen Gedanken an das was war!
 

Langsam öffnete ich die Augen und blickte verwirrt blinzelnd in das zufriedene Gesicht von Law. Seine Arme waren noch immer um mich geschlungen und unsere Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt! Sein Atem ging langsam und schwer, er schien noch immer tief zu schlafen. Sein Gesicht war schwerelos, völlig befreit von den Sorgen und Problemen, er hatte eindeutig die letzte Zeit wenig bis gar nicht geschlafen. Daher mussten wohl auch seine schwarzen Ringe unterhalb der Augen kommen, wobei sie ihn auf seine Art und Weise attraktiv machten. Sein schwarzes Haar hing wild in sein Gesicht und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, es zu berühren. Vorsichtig strich ich ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht, wobei ich bemerkte wie unglaublich weich sie waren. Meine Finger tanzten flüchtig über die Wange des jungen Mannes und berührten die Koteletten die sein Gesicht einrahmten. Seine Wimpern waren für einen Mann unverschämt füllig, da öffneten sich langsam die Augenlieder von Law. Seine eisgrauen Augen offenbarten mir ihre Komplexität, sie waren von einem dunkleren Grau umrandet und von hellen und dunklen Grautönen durchwirbelt. Reflexartig wollte ich die Hand wegziehen, doch Law griff nach dieser und hielt sie an Ort und Stelle.

„Nicht.“ hauchte er und wir starrten uns unentwegt weiter an.

Seine Hand löste leicht den Griff, doch ich wagte es nicht sie von ihm zu nehmen, sondern verweilte weiter auf seiner Wange. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, was mein Herz beflügelte und mir Hitze in die Wangen schießen ließ! Meine Atmung beschleunigte sich als Laws Hand auch meine Wange berührte.

„Ich sehe dich noch immer als die große Kriegerin!“ seine Augen glänzten und er lehnte sich vor.

Ich erwartete jeden Moment seine Lippen auf meinen zu spüren, doch es kam anders als erwartet! Seine Lippen fanden ihren Weg auf meine Stirn, die Berührung ließ mich stocken und feuerte eine Salve an Schauern über meinen Rücken! Den Kuss den er auf meiner Haut hinterließ war ein weicher, voll von Zuneigung und Vertrauen. Als er sich wieder löste sah ich in seine intensiven Augen und mein Blick tanzten zwischen seinen hin und her. Ich spürte eine Verbundenheit die ich nicht mehr loslassen wollte, dann umschlangen seine Arme mich wieder und er drückte mich näher an sich!

Sein Atem streifte mein Ohr und ließ mich erschaudern „Ich werde nicht zulassen, dass du weiteres Leid erfahren wirst!“

Erleichtert ließ ich meine Stirn gegen seine Brust sinken „Ich danke dir.“

Wir hätten vermutlich noch lange so liegen bleiben können, uns in die Augen schauend und im Moment verweilend. Doch ein Klopfen an der Türe ließ und hastig auseinander huschen!

Law drückte meine Hand noch einmal aufmunternd und fuhr mit der anderen über meine Wange, die Hitze schoss in meine Wangenknochen, was er mit einem verschmitzten Grinsen kommentierte. Ich stand auf und ging in die Mitte des Raumes, während er zur Türe ging und sie öffnete. Es war der weiße Bär, der dort im Eingang stand und besorgt zu dem Kapitän sah.

„Sie ist weg!“ japste Bepo und gestikulierte nervös in der Luft.

Law lachte kurz „Sie ist hier.“ er trat einen Schritt zur Seite und offenbarte mich dem Bären.

„Du lässt mich immer noch überwachen?“ hackte ich nach und zog die Augenbrauen hoch.

Der Mann fuhr sich über seinen schwarzen Kinnbart „Das wird nicht mehr nötig sein. Bepo, du darfst wieder deinen alten Pflichten nachgehen.“

„Was für ein Glück!“ schnaufte der Bär und blickte mich dann erschrocken an „Oh, äh, es tut mir leid.“

„Schon gut, ich bin auch froh dich los zu sein!“ lachte ich und erntete den entsetzten Blick des Bären.

Ein Signalton schnitt dem Bären das Wort ab und ließ uns aufhorchen. Die Warnlampen rotierten und erleuchteten den Gang in einem orangenen Schein.

„Was ist los?“ fragte ich und sah mich irritiert um.

Law legte mir seine Hand auf die Schulter „Nichts Schlimmes, wir befinden uns nur gerade im Auftauchmodus.“

Meine Augen wurden groß, ich war schon lange nicht mehr an Land gewesen und hatte Besorgungen unternehmen dürfen. Das letzte Mal war viele Wochen, bevor ich die Teufelsfrucht eingenommen hatte. Danach hatte ich striktes Training mit Marco, so das jeder Landgang für mich in einer extra Trainingseinheit endete!

„Also los, je schneller wir alles aufstocken, desto eher haben wir für heute Frei.“ erklärte Law und griff sich sein Nodachi das im Türeingang stand.

Ich folgte Law und Bepo durch die Gänge, die Beiden unterhielten sich angeregt über die Aufgaben die wir an Land zu erledigen hätten. Endlich wieder Landgang, ich hatte schon zu lange keinen Fuß mehr auf richtigen Boden getan. Innerlich freute ich mich schon auf das Gras, den Strand, die Bäume, die pure Natur, den frischen Duft der Welt! Wir waren nun beim Rest der Crew angekommen, die alle tummelten sich vor dem einen Ausgang. Ich konnte Shachi und Penguin ausmachen und gesellte mich zu ihnen.

Penguin lehnte sich etwas zu mir „Und wie war unsere Nachtschicht?“

„Langweilig, es ist nichts Nennenswertes passiert.“ log ich ihn lächelnd an.

’Lügnerin!’ grollte der Drache und ich seufzte erschöpft.

Mein Blick verfolgte die Bewegungen des Kapitäns der sich vor die Crew bewegte, dort verharrte er bis auch das letzte Crewmitglied anwesend war.

Dann drang seine tiefe Stimme an uns „Jeder kennt seine Aufgaben, je schneller wir alles besorgt haben, desto schneller können wir in die Taverne und für den restlichen Tag entspannen. Ich habe nur eine Bitte, bleibt immer in Gruppen zusammen, dies hier ist ein rauer Ort und besiedelt von Gaunern, Kopfgeldjäger und Sklavenhändlern. Wenn ihr eure Aufgaben beendet habt, treffen wir uns in der Taverne ‚Lachender Streuner’. Die Getränke gehen dann wie immer auf mich.“

Die Crew jubelte los, dann öffnete Law auch schon die Türe und wir begaben uns nach draußen. Ich folgte Shachi und Penguin ans Deck und wurde jäh enttäuscht! Wir befanden uns in einer Unterwassergrotte. Über uns war eine Decke aus nacktem Stein die voll mit Stalaktiten behangen war, von denen immer wieder kleine Wassertropfen ihren Weg nach unten fanden. Die Luft hing drückend und feucht auf unseren Schultern, so auch die Stimmung in dem Ort der vor uns lag! Es war fast zu Still, die Menschen die dort umhergingen schienen allesamt in Eile zu sein um schnell wieder Zuhause anzukommen.

„Angst?“ hackte Penguin nach der meinen bedrücken Gesichtsausdruck bemerkt hatte.

Ich schüttelte den Kopf „Nein, ich hatte mich nur auf Gras und den Strand gefreut, das ist das genaue Gegenteil.“

Shachi grinste mich an „Wir werden noch genügend solcher Häfen besuchen.“

Ich nickte ihm zu und folgte den beiden Männern auf den Steg. Alles an diesem Ort war heruntergekommen, der Steg war modrig und die Häuser allesamt zerfallen und baufällig. Es musste einst ein Ort mit viel Glanz und Glamour gewesen sein, doch nun fehlte jede Spur davon. Die Menschen hier hatten Angst, Angst vor den zwielichtigen Gestalten die in den Schatten hausten! Die Häuser waren aus massiven, hellem Stein gebaut und die Straßen führten in einem Fächer die Grotte hinauf. Der Ausgangspunkt war definitiv der Hafen, mit jeder Häuserreihe die weiter nach oben führte, wurden die Häuser größer und prunkvoller, eindeutig, ganz oben war das Adelsviertel.

„Was ist hier passiert?“ fragte ich Shachi und er zuckte mit den Schultern „Manche Orte sind nur zeitweilig von Reichtum bevölkert.“

Bedrückt schweifte mein Blick über die Fenster der Häuser, dabei erblickte ich so viel Trauer und Angst das ich schwer schlucken musste! Viele Kinder die heruntergekommen waren huschten durch die Gassen oder saßen an den Fenstern, Mütter die ihre Babys in den Armen hielten und keinerlei Väter besaßen!

Penguin legte mir seine Hand auf den Rücken „Wir können nichts für sie tun, dieser Ort ist nicht erst seit ein paar Wochen so, sie leben schon seit vielen Generationen hier, sie haben selber die Wahl diesen Ort zu verlassen, doch viele hält hier noch etwas. Lass es nicht so nah an dich heran, wir besorgen nun unseren Teil des Proviants und dann sind wir morgen früh auch schon wieder weg.“

„Na gut.“ gab ich widerwillig von mir und folgte den Beiden weiter in die Tiefen der Gassen hinein.

Die Zwei hatten wirklich ein Gespür dafür in die dunkelsten und abgelegensten Gassen zu spazieren! Völlig gelassen schlenderten Shachi und Penguin vor mir voran, nur ich behielt aufmerksam unsere Umgebung im Auge! Dann endlich kamen wir an. Ein kleines Häuschen zwischen den großen Gemäuern, es wirkte fast unscheinbar und verloren!

„Was müssen wir holen?“ hackte ich nach und lehnte mich gegen eine der Mauern.

Penguin sah sich rasch um und lehnte sich dann zu mir „Nichts Besonderes, Sonderlieferung für Law. Du wartest hier, wir holen sie schnell, dann kann es auch schon weitergehen.“

Seufzend nickte ich und wippte unruhig mit meinem Fuß auf und ab. Dabei betrachtete ich die Gegend um mich herum, sie war wie leergefegt, ob uns hier überhaupt eine Gefahr erwarten würde? Dann streifte mein Blick eine Wand die meine Neugier weckte, ich stieß mich mit meinem Fuß von dem Gemäuer ab und lief an die gegenüberliegende Mauer. Sie war reich behangen mit etlichen Steckbriefen, viele dieser Steckbriefe waren uralt und die Piraten dazu existierten entweder nicht mehr oder hatten schon längst höhere Kopfgelder. Interessiert ging ich an der Mauer entlang und betrachtete jeden der Steckbriefe, sie führten mich in eine weitere Gasse, dort gesellten sich dann noch vermissten Anzeigen dazu. Bedrückt senkte ich den Kopf, die meisten Anzeigen handelten von Kindern, nicht älter als elf!

„Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde ich wüsste nicht was mit euch geschehen ist!“ meine Finger glitten sanft über die Fragmente mehrerer Anzeigen.

Dann stockte ich in der Bewegung, mir blieb die Luft weg und ich spürte mehrere Schauer über meinen Rücken huschen. Da hing er! Mein Steckbrief! Ich musste schwer schlucken und trat langsamer näher, so als ob er jeden Moment vor mir fliehen würde! Behutsam strichen meine Finger über das Bild.

„Er ist noch so neu!“ hauchte ich und betrachtete die eisblaue Augen mit orangenen Verlauf die zu einer schlitzartigen Iris führten.

’Die Augen eines Drachen!’ knurrte Tatsu und ich nickte.

Dort stand ich, blickte über meine Schulter, mit den Augen eines Drachen und einem verrückten Lachen der Freude auf den Lippen! Flammen und Rauch zierten den Hintergrund und umhüllten das makellose Gesicht mit den Augen der Bestie! Unter dem Bild stand mein Name in Großbuchstaben geschrieben, mit dem Zusatz ‚Eine Tochter Whitebeards’ und darunter stand mein Kopfgeld! Mir fiel förmlich die Kinnlade herunter, sie mussten sich eindeutig verschrieben haben!

100.000.000 Berry!

„Hübsches Sümmchen!“ ließ eine Stimme verlauten.

Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich wirbelte herum, da fand ich mich mehreren Fremden gegenüber. Es waren drei Männer, einer schauriger als der andere! Der Anführer fokussierte mich und trat näher an mich heran, sein Atem stach mir in der Nase und seine schwarzen, schmierigen Haare fielen ihm in sein Gesicht! Er war dick und aus seinem Grinsen lachten mich mehrere Zahnlücken an! Seine Kleidung war abgewetzt und er trug einige Handschellen und Dolche an seinem Gürtel, in einer seiner Hände hielt er eine Flasche Rum und eine Zigarre.

„Mag sein.“ gab ich gleichgültig zurück und er drängte mich an die Wand.

Er packte mein Kinn und grinste „Na Jungs? Meint ihr wir kriegen auf der Aktion mehr für sie?“

Wut kochte in mir hoch und ich trat ihn mit meinem Knie in seinen Schritt, ein lautes Stöhnen und zusammenbrechen war seine Antwort. Alles ging so schnell das mich die anderen beiden Männer perplex anstarrten, sich dann jedoch besannen und auf mich stürzten! Sie waren die richtigen Bodyguards für ihren Anführer, durchtrainiert und gewillt jedes Täubchen zu fangen das ihnen begegnete! Der Kleinere von ihnen kam direkt auf mich zu, ich jedoch zog mich an ihm auf seine Schultern und stieß ihm meine Beine auf eben diese, er sackte unter mir zusammen und ich befand mich nun auf Augenhöhe mit Kandidat NR. 2! Er grinste schelmisch und zog aus seinem Gürtel einen Dolch.

„Lachhaft!“ erwiderte ich und schlug ihm mit drei geschickten Schlägen die Waffe aus der Hand.

Mein Arm verwandelte sich in den des Drachen und der Drache grollte ’Vernichte ihn!’

Kopfschüttelnd drückte ich mit den Klauen zu, aber nur solange bis der Mann zu Boden ging. Ich ließ von ihm ab und er begann sich röchelnd die Kehle zu halten. Ohne meine Drachenkraft wäre ich vermutlich unterlegen gewesen, doch dies waren nur Gauner von der Straße und keine gelernten Kämpfer. Zufrieden klopfte ich in meine Hände und sah auf den Haufen der dort jammernd vor mir her kroch.

„Sie sind es nicht wert!“ hauchte ich und knackte mit meinem Nacken.

Das nächste Geräusch ließ mich entsetzt zusammenfahren! Klick! Ich spürte wie Tatsu aus mir gezogen wurde und sich eine tonnenschwere Last auf meine Schultern legte! Jeder Versuch den Drachen zu greifen und zu retten scheiterte! Kraftlos fiel ich auf die Knie, dann ertönte ein tiefes Lachen hinter mir. Ich wurde eben meiner Teufelskraft beraubt und der Grund stand hinter mir! Es war ein schlanker Mann, unverschämt groß und muskulös. Sein braunes, zerzaustes Haar schwang mit seiner Bewegung mit. Langsam ließ er sich zu mir herab und nahm mein Kinn in seine Hand.

„Übermut kommt vor dem Fall, meine Kleine.“ Er hielt mir einen Schlüssel vor die Nase.

Meine Hand fuhr zu meinem Hals, ein Seesteinhalsband!

Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich ihn und er zog die Augenbrauen hoch „Denkst du wirklich, drei betrunkene Gauner legen sich mit dir an, mit der Hoffnung dich zu besiegen?! Alles Trick und Schein, für den eigentlichen Angriff.“

Sein Gesicht schwebte mahnend vor meinen Augen, er war unverschämt hübsch für diese Gegend! Seine goldbraunen Augen tanzten zwischen meinen hin und her.

„Die Aristokraten werden ein nettes Sümmchen für dich setzten! Wenn ich selber reich wäre würde ich dich kaufen... tja, kann man nichts machen!“

Ein harter Schlag auf meinen Hinterkopf ließ meine Sicht verschwimmen und hüllte mich in eine angsteinflößende Ungewissheit!

Die Wolke der Vergangenheit vor dem letzten Funken Hoffnung!

Panisch stieß ich aus meiner Ohnmacht hoch, zu gerne hätte ich geschrien, doch mein Mund war mit einem Leinenstoff bedeckt! Ich wollte mich mit meinen Händen abstützen diese waren jedoch, mit viel zu engen, Schellen auf meinen Rücken zusammengebunden! Ein stechender Schmerz kämpfte sich durch meinen Körper, da saß ich, auf einem versifften Holzboden, mitten im Dunkeln! Mehreres Kettenrasseln war zu vernehmen, ich war also nicht alleine! Dieses Szenario war mir mehr als bekannt, mein Herz raste, mein Blick schoss durch die Dunkelheit und mein Kopf ratterte wie ein Irrer! Innerlich rief ich nach Tatsu, wohlwissend das er nicht antworten würde, ich war hilflos meiner Schwäche ausgesetzt! Ein Lichtschein kämpfte sich in den Raum, getragen von dem verdammten Schönling der mir das Halsband umgelegt hatte! Er wurde von zwei weiteren Männern flankiert, es waren die Beiden die ich zuvor niedergerungen hatte. Ihr Weg führte direkt zu mir, schelmisch lächelnd hockte sich der Schönling vor mich hin. Seine Wangenknochen wurden von dem Schein der Lampe perfekt beschienen während seine braunen Haarspitzen sachte mit dem Lichtschein tanzten. Er besaß ebenso wie Law, Kotletten die sein Gesicht fein einrahmten. Es war widerlich, er hatte einen so freundlichen Gesichtsausdruck, bewies jedoch mit seinem Tun das genaue Gegenteil!

„Passt mir gut auf den Drachen auf! Sie ist unsere heutige Trumpfkarte.“ erklärte er und die Männer bejahten.

Ich schnaufte und wollte ihm meinen Fuß ins Gesicht treten, die Ketten hielten mich jedoch davon ab und schleuderten mich wieder zu Boden!

Er lachte „Du besitzt ein feuriges Gemüt! Wirklich zu schade,“ er hielt den Schlüssel hoch und meine Augen weiteten sich „aber deine Kräfte dürfen wir nicht vorführen, wir wollen ja keinen unglücklichen Unfall herbeiführen!“

Innerlich zerplatzte ich förmlich vor Verzweiflung, da war er, der Schlüssel, nur wenige Zentimeter von mir entfernt und doch war ich nicht fähig ihn zugreifen!

Der Braunhaarige wandt sich seinen Kollegen zu „Sorgt dafür das sie nachher eine Augenbinde trägt, ich will keine Risiken mit ihr eingehen!“

Dann trafen mich seine goldbraunen Augen wieder „Wir sehen uns in ein paar Minuten,“ er nahm mein Kinn und gab mir einen Kuss auf die Wange „wobei… ich sehe dich!“

Am liebsten hätte ich ihm in seine schöne Visage gespuckt, wie konnte er es wagen mir einen Kuss zu geben?! Seine beiden Kumpanen lachten und verabschiedeten sich von ihm, indem sie ihre Unterarme aneinanderschlugen und ihre Fäuste dabei ballten. Nur noch wenige Minuten! Würde dieses Drama wirklich wieder von vorne beginnen?! Wie viel Unglück musste man besitzen um wieder in seinem alten Leben zu landen?! Ich sah dem schlanken Mann nach wie er die dunkle Kammer verließ und den letzten Funken an Helligkeit auslöschte.

„Sooooo, nun sind wir alleine.“ hauchte einer der Kerle und bewegte sich mit seinem Gesicht neben meins „Ich hoffe so ein widerlicher alter Sack kauft dich, wegen dir habe ich nun ein Würgemahl an meinem Hals!“

„Klion, lass sie in Ruhe! Wir haben die Aufgabe sie zu bewachen und sie nicht noch zusätzlich zu provozieren!“ gab der Kleinere von sich.

Er richtete sich auf „Ist mir doch egal! Sie soll ruhig wissen das sie als Hure enden wird oder als Lustobjekt für einen Kollektor!“

Der Mann mit dem Namen Klion beugte sich erneut zu mir herab und packte mich an meinen Handschellen „Du musst wissen, die Adeligen zahlen nur zu gerne für exotische Frauen, mit solch einer Errungenschaft können sie sich rühmen.“

Mir wurde schlecht, am liebsten hätte ich ihm nun direkt vor die Füße gekotzt, doch ich besann mich und zeigte ihm weiterhin meine kämpferische Seite. Er stand gerade so nah an mir, dass ich ihn mit meinem Fuß treten konnte, zwar ließ er mich fluchend fallen, dennoch hatte ich meine Genugtuung! Auch wenn es dunkel war, meinte ich den anderen Mann kurz grinsen zu sehen, an für sich erschien er mir derjenige der noch am meisten Menschlichkeit besaß. Glücklicherweise hielt er seinen Kollegen davon ab, mich weiterhin zu peinigen. Mit pochendem Herzen und gesenktem Kopf blieb ich an Ort und Stelle, die Minuten zogen sich auf fürchterliche Art und Weise! Bald wäre es soweit, ich würde erneut die Demütigung antreten müssen! Zur Schau gestellt auf einer riesigen Bühne und verkauft wie Lebensmittel auf einem Markt. Der Kleinere der beiden Männer holte mich aus meinen Gedanken indem er sich zu mir gesellte, er hatte etwas aus Metall in der Hand und besah mich kritisch.

„Ich muss dir das nun umlegen, es ist eine spezielle Augenbinde aus Metall, sie wird recht kalt sein und ich werde dich nicht anlügen, sie sitzt fürchterlich und schneidet ins Fleisch.“

Selbst durch die Dunkelheit konnte ich seinen wartenden Gesichtsausdruck wahrnehmen, unwillkürlich nickte ich und ließ ihn die Augenbinde anbringen. Nun war sie voll und ganz da, die Dunkelheit der Ungewissheit! Egal wie viel Selbstbeherrschung ich aufbrachte, meine alten Erinnerungen wurden ihr mächtig und brachten die Maske zu Fall! Das Kettenrasseln, die Schreie, die verzweifelten Bitten, sie durchdrang meine Finsternis und ließen mich vor Angst erstarren! Er hatte nicht gelogen, die schwere Augenbinde schnitt sich bereits in meine Wangenknochen und meinen Nasenrücken! Sie führte um meinen ganzen Kopf und war hinten verschlossen worden, vermutlich wieder mit einem Schlüssel. Voll und ganz verschnürt… ein kleines, gefährliches Paket für die adeligen Herren!

„Sie ist gleich dran!“ zischte Klion.

Ich vernahm vom Weiten laute Stimmen, Auktionator Rufe und Gegenstimmen, es war also schon im vollen Gange! Jemand packte mich ruppig an meinen Armen und zog mich auf die Beine. Die Fesseln an meinen Beinen wurden geöffnet und die an meinen Armen wurden umgeschnallt, so das ich nun die Hände vor dem Körper tragen musste. Mit eisernem Griff wurde ich durch den Raum befördert, dann rissen zwei weitere Personen meine Arme hoch und ich vernahm ein Klicken. Probeweise zog ich an den Schellen und spürte das meine Bewegung ein Seil über mir zum wippen brachte. Es gab einen leicht kratzigen Ton von sich, daher ging ich davon aus dass es ein Drahtseil sein musste. Ich wurde geschubst und stolperte voran, dank der Augenbinde waren meine Schritte aber recht unsicher und vorsichtig. Dann ergriff erneut jemand meinen Arm und zog mich voraus. Das Nächste was ich hörte war die Vorstellung meiner Person, der Saal schwieg und folgte vorerst gebannt der Erzählung, dann bekam ich erneut einen gewaltigen Schlag in den Rücken und flog voran! Ein lautes Raunen drang an mich und ich erstarrte auf der Stelle, ich war da! Sie waren da! Blitzschnell packte mich eine weiche Hand und führte mich behutsam weiter auf die Bühne.

„Hier ist sie! Der Drachen der Meere! Whitebeards Tochter! Der Unheilbringer der Marine! Das Drachenmädchen das auf ewig ihre Jugend behält!“ er pries mich an wie einen neuwertigen Artikel „Das Anfangsgebot startet bei 100.000.000 Berry!“

Ich schluckte schwer, es war der Braunhaarige der hier die Auktion leitete, es war seine Stimme, seine weichen Hände die mich noch immer festhielten und nun die etlichen Gebote annahmen!

„Bitte, meine Herren! Das ist ein Juwel der See, sie ist weitaus mehr wert! Höre ich mehr als 430.000.000 Berry?“ johlte er und warf mir seinen Arm um „Ansonsten behalte ich sie für mich!“

Zitternd blieb ich an Ort und Stelle stehen, blitzartig schossen mir Gedanken in den Kopf, Gedanken an die Flucht! Ich könnte es schaffen, nach jeder Versteigerung wurden die Schellen kurz geöffnet um die Übergabe durchzuführen. In diesem Moment könnte ich ihnen den Schlüssel aus den Händen treten und mich dann an den Schellen hinaufziehen, sie öffnen und versuchen zu entkommen! Aber ich ließ den Aspekt weg, dass ich so gut wie blind war! Ich konnte nicht sehen wo derjenige mit dem Schlüssel stand und ihn dann auch noch aufzufangen schien schier unmöglich!

Der junge Mann stolzierte mit mir über die Bühne „510.000.000 Berry, ist ein hübsches Sümmchen, dennoch sehe ich da noch viel Luft nach oben, diese Dame kann sich in einen Drachen verwandeln! Schon alleine eine einzige Drachenschuppe ist 100.000.000 Berry wert. Dies ist nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern noch eine Wertanlage!“

Mein Kopf huschte zu ihm herum, forderte er diese Leute gerade wirklich auf mich zu häuten?! Konnte Tatsu so etwas überhaupt wieder heilen?

„735.000.000 Berry zum Ersten…“ ich erstarrte, es war soweit!

„735.000.000 Berry zum Zweiten…“ mein Herz würde gleich zerplatzen!

Das dritte Mal, keiner erhöhte den Einsatz, der Braunhaarige zog die Pause ins unermessliche, keiner war bereit mehr zu bieten, ich war verkauft!

„Verkauft!“ brüllte er und schlug mit seinem Hammer auf sein Pult.

Erschöpft wollte ich mich fallen lassen, doch die Handschellen hielten mich davon ab! Ich hörte Schritte, Schritte die sich der Bühne näherten. Er erklomm drei Stufen, ich bekam langsam ein Bild des Raumes, oder zumindest von der Bühne! Doch es würde mir nichts bringen, die Augenbinde war mein Urteil! Ein Klicken an meinen Händen ließ mich zusammenfahren, ich hatte nicht registriert wie sich einer der Angestellten genähert hatte. Ehe ich agieren konnte hatte ich auch schon die neuen Schellen an, es war besiedelt! Ich war nun zu einem Sammelobjekt geworden, eine Trophäe im Schrank!

„Das Seesteinhalsband geben wir oben drauf.“ erwiderte der junge Mann fröhlich und ich konnte vernehmen wie er mehrere Scheine durchzählte.

Dann räusperte er sich „Die Augenbinde aber nicht, Ryku wärst du so nett unserem Käufer seine Schönheit zu offenbaren?“

Mit einem erneuten Klicken, fand ich das Licht wieder, die Frage war nur wollte ich das? Verwirrt blinzelte ich in die Menge und vernahm erneutes Murmeln der Menge und bejubelnde Pfiffe. Der Mann der vor mir auftauchte, war der Kleine von dem Überfall, zu seiner linken stand mein Käufer. Es ging mir durch Mark und Bein, es war ein älterer Mann, vermutlich um die fünfzig. Er trug edle Kleidung wie es sich für einen Weltaristokraten rühmte! Dazu umhüllte seinen Kopf die Glaskuppel, seine Augen verharrten auf mir und verhießen nichts Gutes, auch wenn es die anderen nicht bemerkten, er leckte sich seine Lippen! Ein Schauer durchfuhr mich und er nahm die Kette von Ryku entgegen. Er führte mich bis vor die Bühne, dann reichte er mich an drei Männer weiter. Einer von ihnen glich Jean Bart fast aufs Haar genau, nur das er keine Narben besaß, dafür fehlte ihm aber sein linkes Auge! Er besaß hellbraunes Haar und sein rechtes Auge leuchtete in einem tiefen Azurblau. Allesamt waren sie in schwarze Anzüge gehüllt, die beiden kleinen Männer trugen Sonnenbrillen, so aber nicht der Riese.

„Wohin?“ grunzte der Große und der reiche Mann beäugte ihn abfällig.

„Dahin wo sie immer hinkommen, aufs Schiff, in die dritte Kabine!“ gab er zischend von sich und im nächsten Moment fand ich mich in der Luft wieder!

Er hatte mich mit einem Griff geschultert und stapfte nun mit mir und seinem Gefolge die Tribüne hoch, dabei verfolgten uns die gierigen Blicke der anderen Anwesenden! Es wurde getuschelt, was dem Aristokraten sichtlich gefiel, lächelnd setzte er sich wieder auf seinen Platz in der ersten Reihe. Er hatte das Prunkstück der Auktion ergattert! Schon alleine dafür konnte er sich mit Ansehen rühmen, die neidischen Blicke waren Antwort genug! Verzweifelt begann ich mich auf der Schulter des großen Mannes zu winden, ich wollte weg und zwar so schnell wie möglich! Er jedoch festigte auf schmerzvolle Weise den Griff um mich und nahm mir all meine Luft! Da fiel mein Blick zurück auf die Bühne, da erblickte ich den Braunhaarigen, war er sich seiner Sache doch nicht mehr so sicher? Seine Augen leuchteten schwermütig, bereute er den Handel? Bereute er die Tatsache das er mich verkauft hatte? Jedoch handelte er mit etlichen Frauen, was konnte ihn die Eine nun schon interessieren? Oder war es wie bei jedem anderen hier? Ich war für sie doch nur eine Rarität, mehr nicht! Dann wurde auch schon die nächste Frau hineingeführt und er nahm seine Aufgabe wieder auf! Völlig in seinen Job vertieft schweifte sein Blick ab, ich war gerade auf seiner To-Do Liste abgehackt worden, ich existierte nicht mehr für ihn! Der Riese duckte sich durch die Zwischentüre durch und brach somit den Blickkontakt von mir auf den Auktionator. Sie liefen mit mir als Gepäck durch den Vorraum, hier herrschte eine beunruhigende Stille! Das gesamte Publikum war im Auktionssaal und kauften sich bewusst Frauen und Männer die zuvor aus ihren Familien gerissen wurden, wenn nichts sogar komplett dort verkauft wurden! Als wir durch die Eingangstür schritten, huschte mein Blick durch die Gassen, das Auktionshaus lag sehr weit oben in der Grotte. Penguin und Shachi mussten mich bereits als vermisst gemeldet haben, ich hoffte es zumindest. Wie viel Zeit, zwischen dem Überfall und meiner Ohnmacht bis zur Auktion, vergangen war, konnte ich leider nicht einschätzen! Gemächlich machten sie sich mit mir auf den Weg zum Hafen, ich hatte also noch Zeit. Ich versuchte zu schreien, zwar verschluckte der Knebel meine Stimme, dennoch konnten Außenstehende erkennen das ich nicht freiwillig hier war. Leider nützte es nichts, die Gassen hier waren voll mit Kopfgeldjägern, zwielichtigen Piraten und Gaunern! Sie kümmerte es nicht was mit mir war! Aufgeben kam nicht in Frage! Ich mobilisierte all meine Kräfte und trat um mich, grunzend warf mich der übergroße Mann hoch und packte mich im Nacken.

„Benimm dich!“ grummelte er.

Ich erhaschte die beiden Kollegen die mich missmutig ansahen, sie hatten Mitleid, sie mussten wissen was mit mir geschehen würde! Es war eine regelrechte Explosion der Gefühle die mich einnahm, ich trat und wand mich in der Hand des Mannes, bis ich es geschafft hatte seine Rippen, mit meinen Füßen, zutreffen! Schlagartig küsste ich den Boden und sah in sechs irritierte Augen! Blitzartig war ich aufgesprungen und raste in Richtung Hafen. Die Ketten rasselten hinter mir her und schlugen unkontrolliert durch die Luft und auf den Boden! Ich wagte es nicht mich umzudrehen, ich hatte nur ein Ziel, den gelben Fleck der weit vor mir im Hafen leuchtete. Die Polar Tang! Jedoch ließen mich schnelle und donnernde Schritte hinter mir erschaudernd! Sie näherten sich in angsteinflößender Geschwindigkeit! Mein Blick führte über meine Schulter und ließ mich in Panik verfallen! Ich fand mich ihm gegenüber, der große Mann stürmte hinter mir her, ohne jegliche Rücksicht riss er dabei viele Menschen um! Es fehlten nur noch zwei Schritte und er hätte mich, doch das Schicksal war auf meiner Seite! Die Ketten verfingen sich zwischen meinen Beinen und rissen mich zu Boden! Der Riese schoss über mir vorbei und kam nur unweit von mir entfernt zum Stehen! Mir blieben nur wenige Augenblicke mich aufzuraffen, ich zog die Ketten hoch und nahm sie in meine Hand, dann stolperte ich in die nächstgelegene Seitengasse. Ohne jeden Plan huschte ich durch die Gassen, sie waren verwinkelt und eng, eng genug um den Riesen aufzuhalten, jedoch nicht seine beiden Kollegen! Sie riefen mir hinterher, das ich anhalten sollte, nicht im Traum würde ich daran denken! Schnell schlängelte ich mich durch die engen Gasse, warf Tonnen und Kisten um, nie im Leben würden sie mich nochmal bekommen! Da sah ich wie sich die Gasse öffnete, vor mir lag der Hafen, gleich wäre ich so gut wie da, ich war in Sicherheit. Der helle Stein lud mich ein, rief regelrecht nach mir, feuerte mich an noch schneller zu werden! Gerade als ich den Durchbruch verlassen hätte, passierte es! Ich klatsche in vollem Tempo gegen eine harte Wand! Eine Wand aus Fleisch und Blut, es war der Riese, er türmte vor mir auf und packte mich im Nacken!

Er hielt mich vor sein Gesicht und ich blickte in seine Fratze aus einem Auge „Ich sagte, benimm dich!“

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich war so weit gekommen nur um nun zu scheitern?! Mein Kopf schoss rum, da erblickte ich die Polar Tang und da war Er! Law flankiert von Bepo und Jean Bart, sie liefen gerade hastig vom Deck, er musste eben die Nachricht erhalten haben! Ich war weg! Sein Blick verriet seine große Sorge, doch er wandelte sich, er wurde eiskalt, fast schon mörderisch! Sein Nodachi hatte er schon im Anschlag, er würde töten um mich zu retten! Ich schrie so gut es der Knebel zu ließ, keine Sekunden später drehten sich Law und die Anderen in unsere Richtung. Doch in eben diesem Moment, drehte sich der Riese mit mir und verdeckte mich! Mit geweiteten Augen schnaufte ich und begann wieder zu zappeln, sie waren so nah ich konnte nun nicht aufgeben! So durfte das nicht enden!

„Es reicht nun!“

Das war alles was ich noch hörte, dann bekam ich einen Schlag auf den Kopf und verlor mein Bewusstsein!
 

Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf weichem Untergrund wieder. Es war ein roter Samtteppich der den gesamten Boden auskleidete. Der restliche Raum war durch einen goldenen Kronleuchter hell erleuchtet und das grelle Licht brannte sich in meine müden Augen. Mühsam zog ich mich an meinen Ketten hoch, sie waren an einem Ring in der Wand befestigt und hielten mich so an Ort und Stelle. Probeweise ruckte ich energisch an dem Metall, es bewegte sich jedoch keinen Millimeter! Seufzend blickte ich um mich, immerhin war ich noch alleine. Die weißen Wände waren reich behangen mit etlichen Landschaftsgemälden und Portraits. Sie waren mit filigranen, goldenen Rahmen geschmückt und bewiesen das diesem Mann nichts zu teuer war! Ich sah neben mich und senkte bedrückt den Kopf, dort stand ein riesiges Himmelbett, verziert mit roten Vorhängen und bezogen mit goldschimmernder Bettwäsche. Die Anzeichen waren mir mehr als bewusst, ich hatte es etliche Male durchgemacht und würde es wieder!

„Bitte lasst mich nicht im Stich.“ murmelte ich und versenkte meinen Kopf zwischen meinen Beinen „Ich werde kämpfen bis ihr kommt… aber bitte, kommt!“

Meine Fingerspitzen tanzten über meine Wangen und Nase, die Wunden von der Augenbinde begannen bereits zu heilen. Es war ein schreckliches Gefühl zu wissen das Tatsu nicht da war und dafür sorgte das ich nicht verletzt werden konnte! Mir fehlten seine Anwesenheit, seine dummen Kommentare, seine Ausfälle und seine Hasstriaden. Ohne ihn war ich nicht vollkommen, auch wenn der Drache es womöglich anders sehen würde! All die Zeit in der ich mir gewünscht hatte er würde verschwinden, bereute ich nun, ich brauchte ihn mehr denn je! Meine Gedanken drehten sich um die Vorkommnisse der Vergangenheit, warum musste ich auch so viel Zeit besitzen?! Was ich immer gehasst hatte, war die Warterei und nun saß ich hier, unwissend wann dieser Widerling kommen würde! Diese Ungewissheit die einen zerfrisst und die den Magen eine Achterbahnfahrt erleben ließ! Erschöpft hielt ich mir den Kopf, er brummte fürchterlich, als meine Fingerspitzen über den Hinterkopf fuhren zuckte ich zusammen.

„Dieser Bastard!“ raunte ich, eine dicke Beule prangte an meinem Hinterkopf.

Dann huschte mein Blick zur Türe, ich vernahm donnernde Schritte auf dem Gang. Ahnend wer es war, drehte ich meinen Körper zu der Türe, in einer fast schon gähnenden Geschwindigkeit öffnete er diese.

Gebückt drückte sich der Riese durch den Eingang während sein blaues Auge mich fixierte „Der Chef kommt gleich, keine Dummheiten, verstanden?“ er wartetet meine Antwort nicht ab „Falls doch haben wir einen kleinen Cocktail für dich der dich ruhigstellt!“

Mit zusammengebissenen Zähnen blitzte ich ihn an, auf keinen Fall werde ich ihnen diese Genugtuung geben. Ich kannte ihre Mittel nur zu gut, Mittel die einen berauschten, willig machten oder einfach komplett narkotisierten! Mit dumpfen Schritten kam er auf mich zu und löste die Kette von dem Ring.

„Komm.“ grunzte er und zog ruckartig an der Fessel.

Er griff mich an meiner Hüfte, innerlich wollte ich rebellieren, ich wusste jedoch, dass ich gegen ihn keine Chance hatte, also hielt ihr mir diesen Kampf für den Aristokraten auf! Mit einer schnellen und rabiaten Bewegung hatte er mich auf das Bett bugsiert und ging seiner Arbeit nach. Die Handschellen zog er auseinander und befestigte sie einmal rechts und links über mir, genau so weit das ich mit gespreizten Armen wehrlos da lag! Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich war ausgeliefert, ich hatte nur noch meine Beine mit denen ich um mich treten konnte! Behutsam holte er ein kleines Fläschchen aus seiner Brusttasche und aus dem Tisch neben dem Bett eine Spritze. Ich verfolgte sein Treiben und ließ ihn nicht aus den Augen, vorsichtig nahm er die Spritze und füllte diese mit der Flüssigkeit aus dem kleinen Gefäß. Dann schwang die Tür auch schon erneut auf, unsere Blicke huschten zu dem Neuankömmling!

„Ist sie soweit?“ donnerte seine Stimme an uns und der Riese hielt die Spritze hoch „Ja, hier ist das Mittel für den Fall das sie nicht spurt.“

Der ältere Mann nickte „Gut, geh an Deck, ich möchte nicht gestört werden!“

Widerwillig grunzte der Riese und stapfte an dem Aristokraten vorbei, sein blaues Auge traf mich noch einmal, er wusste was nun gleich passierte! Mit einem verhängnisvollen Klicken fiel die Tür ins Schloss, dann huschten auch schon die braunen Augen des Aristokraten zu mir. Er war in einen Kimono gekleidet, ich konnte nur erahnen was sich darunter befinden würde, oder was eben nicht!

„Nun zu dir, du weißt ja gar nicht was für ein Glück zu besitzt zu einem Weltaristokraten zu kommen.“ er kam mit jedem Wort näher an das Bett „Ich habe gehört du warst unartig, so dankst du es mir dich aus der Gosse geholt zu haben?“

Aus der Gosse? Das konnte nicht sein ernst sein! Dachte er wirklich ich wäre glücklich nun als seine Sklavin hier zu sein, beraubt an meiner Freiheit?!

Nachdenklich fuhr er über einen Pfosten am Bettende „Du musst wissen, ungehorsam muss bestraf werden.“ Langsam um schritt er die letzte Distanz zwischen uns und setzte sich neben mich auf den Bettrand „Wenn du Reue zeigen willst, habe ich Arbeit für dich.“

Ich schluckte schwer, seine Finger begannen über meinen Oberkörper zu tanzen und sein Gesicht näherte sich meinem. Gerade als er in einen Kuss ansetzten wollte, holte ich alles aus mir was ich besaß!

Ich spuckte ihn aus tiefster Seele in den Mund „Nie!“

Hustend entfernte er sich und spie ebenso auf den Boden „Gerne, ich mag es, wenn sie sich zieren!“

Er fasste an die Schlaufe an seiner Hüfte und zog daran, dann ließ er den Kimono zu Boden gleiten. Der Anblick war widerlich! Wohlwissend das ich nichts tun könnte, kam er wieder auf mich zu!

„Du wirst schon gefallen daran finden, sie tun das alle!“ erklärte er und blieb kurz vor dem Bett stehen „Es ist ein Privileg für dich, nicht umgekehrt!“

Kotz! Würg! Wie konnte man nur so eingebildet sein? Aber nein, ich wusste die Antwort! Geld und Macht lässt die Menschen verdummen und übermütig werden! Gerade als er über mich kletterte und sich auf mich niederließ, passierte es, die Tür wurde aufgestoßen und der Riese quetsche sich durch den Türrahmen!

„Sir! Kein guter Zeitpunkt, aber sie müssen in den Sicherheitsraum!“ knurrte er und stürmte zu dem Kimono „Eindringlinge!“

„Eindringlinge?“ hackte der Aristokrat nach während er von mir kroch und den Kimono entgegennahm um ihn um seinen Körper zu ziehen.

Der Riese ergriff die Schulter seines Bosses „Piraten!“

Dann stürmte er mit dem Aristokraten hinaus und ließen mich zurück an das Bett gefesselt! Ich zerrte an den Fesseln, diese bewegten sich jedoch keinen Zentimeter, also konnte ich nur warten und hoffen. Hoffen das es Law und die anderen waren und keine andere Piratenbande! Schreie und Klingen die aufeinander niedergingen waren zu vernehmen, mein Herz würde jeden Moment aus meiner Brust springen! Die Geräusche näherten sich, ich hob den Kopf und konnte sehen wie Männer in schwarzen Anzügen den Gang hinab stürmten, in eben diese Richtung in die der Aristokrat verschwunden war. Keine Sekunden später kamen meine Samariter! Meine Retter in den weißen Overalls. Die Angst fiel von mir ab und ich sank seufzend in das Bett zurück, sie waren wirklich gekommen!

„Danke.“ hauchte ich und Tränen der Erleichterung kullerten über meine Wangen.

Zwei Crewmitglieder unserer Bande stürmten die Kabine und als sie mich erblickten riefen sie im Chor „SIE IST HIER!“

Augenblicklich stand dann auch schon Er im Raum! Die Augen geweitet, durchfurcht von Angst, Wut und Erleichterung! Erleichterung mich unversehrt aufgefunden zu haben, mich überhaupt gefunden zu haben! Sein beflecktes Nodachi glänzte und funkelte, reflexartig drückte er es einem Mitglied in die Arme. Es war sein Heiligtum, er gab es nie aus seiner Hand, außer an Bepo! Stürmisch überbrückte er die letzte Distanz bis er an meiner Seite ankam, gierig umfassten seine Hände mein Gesicht. Die Fingerspitzen des Schwarzhaarigen fuhren behutsam über meine Wangen, dabei passierten sie die Wunden. Sein Blick verriet das er es noch immer nicht fassen konnte, dass ich es wirklich war! Er hatte den Drachen wieder! Seine tiefen Augenringe wirkten drückender als sonst und umrahmten seine eisgrauen Augen, die vor Sehnsucht glänzten! Seine makellose Stirn gab mir die Sorgenfalten der letzten Stunden preis, ich fühlte mich unendlich schuldig!

„Hat er dich…?“ stockte er und ich schüttelte den Kopf.

Erlöst ließ er sich in eine Umarmung fallen, zu gern hätte ich sie erwidert, jedoch hielten mich die Fesseln weiterhin davon ab meine Arme zu bewegen. Seine Kotletten kitzelten meine Wange und die Nähe machte mich schier verrückt, die Hitze durchschoss meinen Körper und gierte nach seiner Berührung! Er lehnte sich zurück, seine Finger jedoch verweilten in meinem Haar. Behutsam löste er mit der anderen Hand die Ketten aus ihren Verankerungen, dabei spürte ich den brennenden Schmerz der Wunden. Meine Handgelenke waren aufgescheuert und zogen entsetzlich unter dem Metall. Meine Augen suchten die von Law und da war es, die Erlösung, das Wissen ich war gerettet!

Begierig warf ich meine Arme um den Hals des Kapitäns „Ich hatte solche Angst!“

Er erwiderte die Umarmung und gab mir einen gehauchten Kuss an die Halsbeuge „Ich habe dir doch gesagt, ich lass es nicht mehr zu das du Leid erfährst.“

Alleine geht das Leben nicht!

„Hast du mir überhaupt zugehört?!“ hackte der rothaarige mit grüner Mütze nach.

Irritiert blickte ich in sein Gesicht „Was?“

„Ob du etwas zu essen möchtest?“ fragte er genervt.

Kopf schüttelnd lehnte ich mich in dem Holzstuhl zurück „Nein, kein Bedarf.“

Penguin kam an meine Seite und sprang nervös von einem Fuß auf den anderen „Hör mal, Law hat uns aufgetragen das wir auf dich aufpassen sollen. Du hast nun schon seit zwei Tagen keinen Bissen zu dir genommen, geschweige denn etwas getrunken.“

„Was macht er mit ihnen, wenn er sie erwischt?“ hackte ich nach und blickte in sein verhülltes Gesicht.

„Bitte, was?“ fragte Penguin sichtlich verwirrt.

Seufzend stützte ich mich auf den Schreibtisch auf dem etliche Notizen wild verstreut lagen, seit 2 Tagen durfte ich SEIN Zimmer nicht verlassen. Nur zur Sicherheit!

„Wenn er die Strippenzieher findet, was macht er mit ihnen?“ begann ich erneut.

Shachi lief beunruhigt zur Türe „Was wohl?! Kannst du es dir nicht denken?“

Doch konnte ich, dennoch schien mir diese Strafe zu einfach „Es ist nicht fair!“

„Inwiefern?“ fragte Penguin nach.

Energisch stand ich auf „Mich hier einzusperren, ich kann helfen! Ich sollte Law beiseite stehen und nicht hier vor mich hinvegetieren!“

„Würdest du auch nicht, wenn du endlich etwas essen würdest!“ fauchte Shachi verzweifelt und stürmte aus dem Zimmer.

Penguin blickte ihm nach und ließ einen langen Seufzer vernehmen „Hör zu, du kannst nichts tun! Law hat noch immer nicht den Schlüssel für dein Halsband! Die Männer des Aristokraten sind hinter dir her und das mit allen Mitteln, denn laut ihnen gehörst du ihm! Law macht das nicht um dich zu terrorisieren, sondern um dich davor zu beschützen wieder in diesem Bett zu enden!“

Niedergeschlagen sah ich auf den Boden „Natürlich will ich das auch nicht, aber ich kann doch nicht untätig hierbleiben.“

„Uns bleibt nichts Anderes übrig und du kannst etwas tun! Iss etwas, trink und komm zu Kräften! Die letzten zwei Tage stehen dir ins Gesicht geschrieben.“

„Ich habe wirklich keinen Hunger.“ lächelnd folgte ich ihm zur Türe.

Penguin kratzte sich verlegen am Kopf „Versteh mich nicht falsch, aber wenn Law dich so sieht, wird er Shachi und mich lunchen!“

„Gut, bringt mir was ihr wollt, ich werde sehen ob ich etwas hinunter bekomme.“

Penguin seufzte erleichtert und verließ den Raum, dann hörte ich abermals dieses Klicken in der Türe. Abgeschlossen! Innerlich sträubte sich das Tier in mir, ob es vielleicht Tatsu war? Tatsu der irgendwo in mir sein Unwesen trieb aber mich nicht erreichen konnte? Oder waren wir uns mittlerweile so ähnlich das ich genauso empfand wie es der Drache würde?!

„Ach, Tatsu. Wie gern hätte ich dich gerade als Gesellschaft.“ murmelte ich und schlurfte zum Bett.

Erschöpft ließ ich mich in das weiche Bett fallen, das Nichtstun laugte mich mehr aus als alles andere! Man konnte es sich nicht vorstellen, aber dumm in der Gegend rumsitzen war nervenaufreibender als alles andere! Ich hatte zu viel Zeit und zu viele Gedanken! Gedanken an Law, wie er nun mit Bepo und Jean Bart alle Löcher der Auktionshäuser auseinandernahm. Böse Vermutungen an Dinge die passieren könnten, das Law und die Anderen gefangen genommen würden, oder der Aristokrat sie in eine Hinterlist führen würde! Dieser Gedanken ihn nicht mehr wieder zu sehen machte mich verrückt und ruhelos! Nervös sprang ich wieder auf und lief in dem Raum im Kreis, seine letzten Worte waren jene gewesen bevor er mit einen Kuss an den Hals gehaucht hatte. Seitdem hatte ich ihn nicht wiedergesehen! Ich brauchte ihn, ich wollte mit ihm reden, in mir schrie alles nach dem Schwarzhaarigen! Er war der Halt der mir nun fehlte und den ich befürchtetet zu verlieren! Derjenige der mich nicht aufgegeben hatte, mir Mut gemacht hatte, mich in kürzester Zeit aufgerichtete hatte. Wütend schlug meine Hand gegen die Türe, diese schwang ungehemmt auf und stieß mich um! Verwirrt blickte die Truppe auf mich herab und meine Augen trafen die ersehnten des Kapitäns!

„Law.“ hauchte ich während ich mir die Stirn hielt.

Behutsam kniete er sich zu mir herab „Was ist los?“

Seine Hand berührte mein Gesicht und fuhr vorsichtig über meine Wangenknochen die leicht hervorgetreten waren „Isst du nichts?“

Kopf schüttelnd berührte ich seine Hand „Ich habe mir Sorgen gemacht.“

„Du siehst fürchterlich aus!“ japste Bepo der nun hinter Law erschien „Oh Verzeihung ich wollte das nicht sagen!“

„Schon gut, Bepo.“ erwiderte ich auf seinen Anfall von Entschuldigungen.

Der Schwarzhaarige seufzte „Ich muss mich aber entschuldigen,“ mit großen Augen blickte ich ihn an „wir haben den Schlüssel noch nicht bekommen. Wie es aussieht ist der Aristokrat über alle Berge und der Auktionator lässt sich nicht auffinden!“

Lächelnd ließ ich mir von ihm aufhelfen „Kein Problem, ihr könntet mich aber mitnehmen, ich weiß wie er und seine Kumpanen aussehen.“

„Kommt nicht in Frage!“ beharrte Law und schüttelte vehement den Kopf.

Seufzend folgte ich ihm durch den Raum „Law, das hier ist definitiv keine Lösung! Ich bekomme keinen Bissen hinab, ich habe Angst! Angst euch zu verlieren, lass mich mitgehen!“

„Es wäre keine dumme Idee!“ kam es von Jean Bart der vor der Türe stand „Sie hat nicht unrecht, sie hat Sie gesehen, sie weiß nach wem wir suchen müssen.“

Law legte das Nodachi von seiner linken Schulter auf seine Rechte „Du lässt aber den Aspekt aus, dass sie das Halsband trägt.“

„Shachi und Penguin könnten zu ihrem Schutz mitkommen.“ erwiderte Jean Bart und zwinkerte mir zu.

Erwartungsvoll sah ich dem jungen Kapitän in die Augen „Bitte.“

Er schüttelte grinsend den Kopf „Fein,“ dann stellte er sich vor mich und seine Hand fand wieder ihren Weg an meine Wange „sobald du sie identifiziert hast, geht es für dich zurück aufs Schiff, ohne Widerworte!“

„Abgemacht!“ hauchte ich und konnte ein zufriedenes Grinsen nicht verstecken.
 

Zwei Stunden! Zwei Stunden waren wir nun schon in dieser Grotte unterwegs, das Auktionshaus, in dem ich verkauft wurde, war ein leer gefegter Altbau! Sie waren wandernde Sklavenhändler, nur Eingeweihte wussten wann und wie die nächste Auktion stattfinden würde.

„Law, ist das nicht etwas sinnlos?“ hackte Penguin nach während er regelrecht an meiner linken Seite klebte.

Laws eisgrauen Augen trafen das Crewmitglied „Dieser Bastard, hat bestimmt einen Ersatzschlüssel, uns bleibt nichts anderes übrig als ihn ausfindig zu machen!“

Abwehrend hob Penguin die Hände „Wollte nur fragen ob es nicht noch einen anderen Weg gibt?“

„Penguin hat recht, wir sind schon seit Stunden unterwegs und bisher fehlt jede Spur dieser Typen. Wir sollten einen Plan B in Betracht ziehen.“ erklärte ich während wir weiter durch die Gassen zogen.

Der Schwarzhaarige der eben um eine Ecke lugte, seufzte lange „Ich habe auch schon längst darüber nachgedacht, nur sind die Möglichkeiten für eine Zerstörung des Halsbandes sehr gering! Unsere beste Option ist und bleibt dieser Widerling!“

„Was, wenn wir ihn nie finden?“ entfloh es Shachi und er bemerkte die drückende Stille die ihm Antwort genug war.

Wir passierten die leeren Seitengassen, Jean Bart und Bepo bildeten unsere Nachhut, während Law vorne an der Spitze lief und ich mit Shachi und Penguin in der Mitte der Gruppe.

„Was machen wir, wenn wir ihn gefunden haben?“ hackte ich nach und schloss aufs Law Höhe auf.

Er räusperte sich „Sehen, wie kooperativ er ist, ansonsten lernt er das hier kennen!“ er hob demonstrativ sein Nodachi hoch.

Unmerklich verzog sich mein Gesicht „Ist das denn nötig?“

„Wenn es nötig sein wird, dann ja!“ gab er zurück und lief weiter in die Tiefen der Gassen.

Verlegen fasste ich mir an den Hinterkopf, seit wir losgezogen waren, waren seine Augen bestimmt darauf mich nicht anzusehen! Jedoch konnte ich aus dem Augenwinkle ausmachen wie seine Finger an der linken Hand zuckten. Auch er gierte nach mir, doch er unterdrückte den Drang daran! Bedacht rückte ich etwas näher an die Seite des Kapitäns und suchte vorsichtig mit meinen Fingern, die Seinen. Als ich sie berührte, passierte nicht, dass was ich erwartet hätte, statt seine Hand wegzuziehen, ließ er mich gewähren. Meine Finger hackten sich in seine und da war er, der erste warmherzige Blick des Tages. Die eisgrauen Augen waren noch immer mit dem Kummer belegt, aber sie blickten mich an, endlich!

„Verzeih für den Kummer.“ flüsterte ich und konnte das Getuschel von Shachi und Penguin vernehmen.

Laws Blick huschte hinter uns, ich befürchtete er würde meine Hand gleich wieder loslassen, doch er tat es nicht. Erleichterung machte sich in mir breit, ich hatte schon Angst das er die Nähe zwischen uns verbergen wollte!

Sein warmes Lächeln erfüllte den dunklen Gang „Keinen Grund für Entschuldigungen! Ich bin froh dich nicht verloren zu haben!“

Langsam ließ er meine Hand los, nur um sie sanft vor sein Gesicht zu führen und einen Kuss auf meinen Handrücken zu platzieren, danach drückte er sie leicht an seine Wange „Dieses Gefühl kann ich nicht mehr missen! Nicht seit dieser Nacht:“

„WAAAAAS?!“ stieß Bepo laut hervor und der weiße Bär verlor die Fassung „HA-HA-HABT IHR ETWA?!“

Law grinste den Bären an und zwinkerte ihm nur zu, da erwischte mich der entsetzte Blick des Bären und ließ mich auf der Stelle rot werden! Es war nicht das was er dachte, warum wurde ich also rot?! Wir hatten nur in seinem Bett geschlafen, ok, engumschlungen, aber nicht so intim wie er es sich ausmalte!

„Bepo, es ist nicht das was du…“ doch ich wurde jäh von Penguin unterbrochen der an meine Seite stieß „WAAAAAS? So dankst du es mir? Deinem Samariter? Ich habe dich doch über die Türschwelle getragen!“

Shachi lachte lauthals los und Jean Bart grinste breit.

„ES IST WIRKLICH NICHT WAS IHR DENKT!“ japste ich als Penguin mich zu Boden riss.

Penguin dramatisierte gekünstelt „Meine Geliebte, was für ein Stich ins Herz, so hinterrücks erdolchst du mich?!“

„PENGUIIIIN!“ jammerte ich als er die Umklammerung nicht löste.

Doch er festigte sie nur noch „Holde Maid, so errettete ich euch aus eurem nassen Grab und ihr schenkt den Musen Kuss einem Anderem?“

„HILFEEE!“ klagte ich weiter und Penguin schauspielerte weiter „Welch tragisches Ereignis, auf das mein Herz zu Eis gefriert! Welch Schmach für den glänzenden Ritter, besiegt durch den schwarzen Ritter! Beklaut an der jungen Jungfer und der Ehre!“

Shachi der sich mittlerweile über den Boden kugelte, rollte neben mich und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln „Wer hätte gedacht das unser Penguin so gehoben sprechen kann?“

„Niemand.“ gab Law trocken von sich, konnte dann aber doch kein Grinsen verbergen.

Stattdessen beugte er sich zu uns Dreien hinab „Tja, Penguin, ich würde sagen Spiel, Satz und Sieg!“

Gekünstelt fasste er sich an seine Brust und fiel nach hinten über „VERRAT!“

Erleichtert fasste ich mir an die Stirn, Penguin hatte mir ganz schön die Luft aus den Lungen gedrückt. Nun lag er vor mir auf dem Boden und begann nun mit Shachi in ein grelles Lachen einzustimmen. Meine Augen wurden neben Penguins Kopf von einer Bewegung magisch angezogen. Das Blut verließ mein Gesicht und ließ meine Augen groß werden! Dort huschten sie durch die Nebengänge auf der anderen Seite der Hauptstraße! Eine große Gruppe aus Männern, mit Kettenreihen aus Sklaven!

„Da…“ hauchte ich und hob die Hand.

Das Gesicht des einen Sklaventreiber der mir geholfen hatte, trat auf den Plan, sein Gesicht triefte vor Schweiß und seine Augen huschten gehetzt umher. Sie wussten es… sie wussten es, dass wir Jagd auf Sie machten!

Ich stob vom Boden hoch und sprintete los „Auf hinterher!“

Weitere Schritte paarten sich zu Meinen dazu und hechteten der Sklavengruppe hinterher.

Ich vernahm meinen Namen und lugte über die Schulter, Law war nur weniger Meter von mir entfernt „Zurück aufs Schiff mit dir, ab hier übernehmen Bepo, Jean Bart und Ich!“

Zähneknirschend kam ich zum Stehen, die dreier Formation hetzte an uns vorbei und Shachi und Penguin schlossen auf meine Position auf.

„Also zurück aufs Schiff.“ bemerkte Penguin und ich verharrte auf meiner Stelle.

Shachi packte mich an der Schulter und drehte mich zu ihm herum „Komm!“

Kopf schüttelnd sah ich die Beiden an „Nein,“ ich stürmte los und rief über meine Schulter „wir müssen mit! Das ist auch unsere Mission!“

Fluchend stürzten die Chaoten voran und hefteten sich an meine Fersen „Du weißt das Law uns dafür umbringen wird?“

Aus dem Augenwinkel sah ich Penguin der das Gesicht missmutig verzog „Ja, aber ich bezweifle das er den Auktionator zum Reden bewegen wird!“

Shachi prustete „Und du glaubst du schaffst das?“

„Die Chance das er sich mir anvertraut ist größer, als jemand der ihm ein Schwert an die Kehle drückt!“ gab ich zurück und Penguin nickte „Da hat sie vermutlich nicht mal unrecht!“

Wir verfolgten die Gruppe unseres Kapitäns aus weiterer Entfernung und schlichen immer zeitversetzt ihren Spuren nach.

„Sie dürfen uns nicht sehen, wenn Law uns bemerkt sind wir schneller auf dem Schiff als uns lieb ist!“ erklärte Shachi der kniend um eine Ecke lugte.

Penguin drückte sich an meinen Rücken „Sagt mal, ist das nicht eine Art von Meuterei?“

Shachi und Ich sahen zu ihm auf, dann blickten wir uns einander an und dann wieder zu ihm. „Nein,“ sagten wir im Chor ehe Shachi alleine weiter sprach „an sich sind wir das versteckte Betateam, das zur Hilfe kommt, wenn es soweit ist.“

„Das auf jeden Fall eingreifen wird!“ bemerkte ich und huschte an Shachi vorbei in die nächste dunkle Ecke.

In Reih und Glied verfolgten wir unsere Kameraden und huschten wie ihre Schatten durch die einsamen Gänge der Grotte.

Knurrend flüsterte ich „Wo wollen sie denn hin? Da hinten ist nichts außer der Grottenwand!“

„Vermutlich gibt’s hier einige Geheimgänge. Bei dem illegalen Treiben das hier herrscht, wäre das nicht verwunderlich!“ gab Penguin von sich und huschte vor mich „Stopp!“

„Was ist?“ hackte ich nach ehe ich an seinem Rücken klebte.

Sein Finger zeigte vor uns, dort waren Law und die Anderen, auch sie lugten gerade aus ihrem Versteck heraus. Die Sklaventreiber blickten nervös um sich ehe einer von ihnen, mit seiner Hand, einen Stein im Boden nach unten drückte und somit eine versteckte Tür in der Felswand öffnete!

„Faszinierend!“ hauchten wir drei im Chor.

Kniend warteten wir darauf das unser Kapitän mit seiner Gefolgschaft in der Wand verschwand „Sobald sie drinnen sind gehen wir ihnen nach, wenn wir dann dort sind schließen wir auf die Anderen auf.“

Shachi und Penguin nickten auf die Anweisung „Und hoffen das Law uns nicht köpft!“

Ich schluckte schwer „Wenn ihr wollt könnt ihr umdrehen, dann bekommt nur einer von uns Ärger.“

Beide schüttelten vehement ihre Köpfe „Nichts da, wir sind ein Team!“

Lächelnd nickte ich und wir schlichen den gerade verschwundenen Team nach. Penguin ging zu dem Stein und drückte diesen hinab. Nur wenige Sekunden später öffnete sich auch die Felswand für uns.

„Bereit?“ hauchte Shachi uns zu und wir nickten.

Vorsichtig traten wir in den Gang ein und da schloss sich auch schon die Wand hinter uns! Die Dunkelheit nahm uns vollkommen ein und wir hielten erschrocken die Luft an! Penguin tastete sich an der Felswand entlang und suchte nach einem Schalter um die Tür wieder zu öffnen „Sorry Leute, ist wohl ein One Way Ticket!“

„Hat jemand Licht?“ flüsterte ich und schon erhellte eine Lichtkugel vor mir den Gang.

Die schwarzen Kotletten sprangen mir förmlich ins Gesicht und die eisblauen Augen hatten einen gelben Schein angenommen „Ist das hell genug?“

„Äh Law… wir, ähm… haben uns….“ stotterte Shachi der sich hinter mir versteckte.

„Verlaufen?“ hackte der Kapitän nach „Ich fasse es nicht, ich habe nur um eine einfache Aufgabe gebeten!“

„Gib ihnen nicht die Schuld, ich war es!“ begann ich und ging einen Schritt auf ihn zu „Hör zu Law, deine Fürsorge in allen Ehren, aber das hier ist auch mein Kampf! Ich kann mich nicht auf ewig darauf verlassen, das jemand meine Probleme löst!“

„Du hast mir ein Versprechen gegeben, andererseits wärst du sonst nun nicht hier!“ beharrte der Kapitän und verschränkte die Arme vor sich.

Seufzend trat ich von einem Fuß auf den Anderen „Du hast Recht und es tut mir auch Leid deine Anweisungen immer wieder in den Wind zu schießen!“

„Also?“ betonte er und kam nun auf mich zu.

Ich blickte ihm ehrlich in die Augen „Nur noch dieses eine Mal.“

Law löste seine verschränkten Arme und umfasste mein Gesicht „Gut, du weichst aber nicht von meiner Seite!“

Nickend ließ ich mich in eine Umarmung ziehen die mir jegliche Kraft nahm „Ich vermisse ihn.“

Die tätowierten Hände glitten über mein Haar hinweg „Ich weiß, unsere Kräfte sind eine große Bürde, oft verfluchen wir sie, doch wenn sie einmal weg sind, merken wir wie sehr sie uns doch schon geformt haben! Es ist als ob ein Teil,“ ich beendete seinen Satz „der Seele fehlt!“

Stumm blieben wir noch einige Momente stehen, ehe sich der weiße Bär zu Wort meldete „Ich störe diese Zweisamkeit, nur ungern aber wir müssen weiter, ehe wir sie verlieren!“

Bejahend lösten wir uns voneinander und hasteten den Gang entlang, er war unwegsam und schien schier unendlich lang!

„Was meint ihr wohin der Weg führt?“ hackte ich nach als der Weg so eng wurde das wir ihn seitlich passieren mussten.

Law quetschte sich eben durch eine besonders enge Lücke und reichte mir die Hand als Hilfe „Entweder an die Oberfläche dieser Grotte oder zu einem anderen geheimen Hafen!“

Jean Bart blieb vor dem Spalt stehen „Ich warte hier.“

Besorgt sah ich ihn an, er jedoch schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln „Keine Sorge, ich werde schon mal einen Weg hier raussuchen!“

Wir hasteten den engen Spalt weiter und Jean Barts Lichtkugel wurde immer kleiner, bis sie erlosch und wir uns auf unsere weitere Mission konzentrierten.

„Wie gehen wir vor wenn wir da sind?“ fragte Penguin während er sich seine Mütze hielt, damit diese nicht von den Felswänden von seinem Kopf geschoben wird.

Law hob sein Nodachi über seinen Kopf „Sie wird die Schuldigen ausfindig machen, dann werde ich mit meiner Kraft die anderen außer Gefecht setzten. Den Auktionator nehmen wir dann durch die Mangel solange bis wir den Schlüssel bekommen, koste es was es wolle!“

Mein Magen drehte sich wieder! Warum sah ich dabei nur sein Nodachi so verhängnisvoll aufblitzen?

„Lass mich vorerst mit ihm reden.“ gab ich von mir und die Gruppe sah mich verwirrt an.

Die Augen von Bepo verengten sich „Und das bringt gleich was? Er hat dich verkauft, er macht sich nichts aus dir! Entschuldige, nichts gegen dich.“

Lächelnd nahm ich den Kommentar auf „Kein Problem. Ich glaube nur, ich könnte etwas erreichen, er hatte mehrmals gesagt das er mich behalten würde, wenn er könnte! Vielleicht kann ich damit etwas bewirken.“

„Er hat was?“ zischte Law und seine eisblauen Augen verdunkelten sich.

Ich sah ihn an „Sie waren nicht so gemein, wie Sie es damals waren.“

„Damals?“ hackte Shachi nach und Laws Blick verdunkelte sich noch mehr.

Penguin besah mich „Warst du etwa mal…?“

Ich schluckte schwer „Ja… ich war viele Jahre lang eine...“

„ES REICHT!“ herrschte Law und ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen „Es ist Vergangenheit und dabei bleibt es auch! Ein solches Leid wirst du nicht wieder erfahren!“

Mein Herz raste so wild das ich fast befürchtetet es würde durch meine Brust springen, vorsichtig streckte ich meine Hand aus. Meine Fingerspitzen fanden die des Kapitäns und stoben ineinander. So wie unsere Finger ineinander gefunden hatten, so entwanden sie sich auch schon wieder.

„Wir sind da.“ hauchte Law und zog sein Nodachi aus der Scheide.

Wir schlüpften aus der Felsspalte und traten in einen weiteren unterirdischen Hafen ein. Wir huschten hinter eine Steingruppe und versteckten uns in der Dunkelheit der Verborgenheit.

„Siehst du sie?“ flüstere Shachi und lugte über die Steinkanten zu den Schiffen.

Vorsichtig ließ ich meinen Blick über den Hafen schweifen, etliche Sklavenreihen wurden auf die Schiffe manövriert. Es waren drei große, dunkle und abgewrackte Schiffe, die Segel hatten schon einmal bessere Tage gesehen und die Meeresbewohner hatten sich schon die Schiffsböden zu eigen gemacht. Wütende Stimmen hallten durch die Grotte und weinende Kinder und schreiende Frauen waren ihre Beistimmen.

„Es ist schrecklich.“ keuchte ich und schüttelte entsetzt den Kopf.

Laws Hand berührte meinen Rücken „Wir werden sie befreien, nun müssen wir aber erstmal den Kopf der Bande finden.“

Ich nickte und spähte weiter in die Menschenmasse, da kreuzte er meinen Blick, Angst durchfuhr mich! Sah er mich? Er sah mich! Er musste! Sein braunes, zerzaustes Haar stand wirr ab und besaß einen Hauch von Dunst auf sich. Seine goldbraunen Augen hingen auf meinen, er musste mich sehen! Doch da wand er die Augen ab, gab weitere Befehle und schritt durch die Menge.

Seufzend ließ ich mich wieder nieder „Was ist?“ hackte Penguin nach und drückte sich an meine Seite.

„Da ist er.“ gab ich von mir und starrte wieder in die Menge, ich würde ihn nicht mehr aus den Augen lassen.

„Welcher?“ hauchte Law und versuchte meinem Blick zu folgen.

Mit einer leichten Bewegung zeigte ich in die größte Menschenmenge „Seht ihr den jungen Mann dort? Der mit dem braunen Haar und den goldbraunen Augen?“

Die Gruppe nickte „Das ist der Auktionator.“ bemerkte ich und Law huschte über die Steinreihen hinweg, Bepo hinterher.

Penguin, Shachi und Ich sahen unserem Kapitän perplex hinterher.

„Das war überstürzter als gedacht.“ knurrte Penguin und sprang hinterher.

Shachi und Ich hasteten ebenso der Gruppe hinter her, da vernahm ich schon den lauten Ausruf von Law.

„ROOM!“ hallte es durch die Grotte und etliche Männer wurden an Ort und Stelle fixiert.

Nur der Auktionator blieb verschont, dieser starrte uns mit geweiteten Augen an. Als er meinen Blick kreuzte beruhigten sich seine Züge.

„Mein Drache ist zurückgekehrt.“ sprach er und seine Schultern entspannten sich.

Vorsichtig schob ich mich an Law und Bepo vorbei „Eine Sache… ich gehöre dir nicht!“

„Deine Rückkehr spricht das Gegenteil!“

Ein fassungsloses Lachen entfuhr mir „Du selbstverliebter Dreckskerl!“

„Wo ist der Schlüssel?“ polterte Penguin in die Konversation hinein.

Die goldbraunen Augen des Mannes verengten sich, er blickte zwischen Penguin und mir hin und her „Das Fräulein will also den Drachen wieder entfesseln.“

„Wenn du es so sagen willst, dann ja! Also, um auf die Frage zurückzukommen, wo ist der Schlüssel?“ ich bewegte mich bei jedem Wort näher auf ihn zu.

Er blieb standhaft an seiner Stelle stehen „Was ist wenn ich sage ich habe keinen weiteren Schlüssel?“

Ich lächelte „Dann sage ich, das du lügst! Ich gebe dir hier die Möglichkeit lebendig aus der Sache rauszukommen.“

Er lachte lauthals los „Was willst du tun?“

„Ich? Nichts.“ ich trat zur Seite und Law näherte sich mit seinem Nodachi „Er wird alles tun, solange bis er den Schlüssel in den Händen hält.“

Law richtete das Nodachi auf den Auktionator und schritt weiter auf ihn zu, bis die Spitze des Schwertes nur wenige Zentimeter vor seinen Augen schwebte!

„Ihr könnt es ja versuchen!“ gab er von sich und hielt die Hände abwehrend hoch.

Der Schwarzhaarige hob seinen Finger und schnipste, sogleich ging ein unheimliches Geheul durch die Grotte! Die Männer die an Ort und Stelle festgehalten wurden, verloren ihre Körpergliedmaßen, wurden sorgsam auseinander genommen und auf willkürliche Art und Weise wieder zusammengesetzt! Ein Schauer durchfuhr mich bei dem Anblick, Köpfe waren an Stellen wo sie nicht hingehörten, Körper bekamen etliche Arme und Beine! Law löste die Fixierung und die Männer fielen schreien zu Boden, die Sklaven stoben panisch auseinander und rannten in Richtung der Felswand.

„Also?“ ich blickte von den Sklaven zurück zu dem Auktionator.

Seine panischen Augen trafen mich, huschten verzweifelt über seine Männer die sich auf dem Boden krümmten und ließ sich schließlich auf die Knie fallen.

„Gut, der Schlüssel ist in der anderen Grotte versteckt, ich bringe euch dort hin!“

Law schmunzelte und beugte sich zu ihm herab „Fein, du gehst voraus. Ein Tipp… führ uns in die Irre und du findest deinen Kopf in deinem Arsch wieder!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So jetzt hab ich mich dank des Urlaubs selber eingeholt, für gewöhnlich hatte ich 1-2 Kapitel Vorlauf um immer rechtzeitig was abliefern zu können. Nun hab ich nichts mehr in der Hinterhand, ich hoffe bis nächste Woche küsst mich wieder die Muse und ich tippte an zwei Tagen 2-3 Kapitel :D
Aber das nächste Kapitel dürfte rechtzeitig erscheinen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  NemuNemu04
2018-04-19T16:58:01+00:00 19.04.2018 18:58
Supeeeeerr tooooolll!😀😁 sind sie jetzt zusammen?
Antwort von:  TacticalSin
19.04.2018 20:53
Hmm wer weiß das schon 😂 Bisher finde ich das unausgesprochene ganz attraktiv 😊 aber wer weiß was das nächste Kapitel bringt 😋
Von:  NemuNemu04
2018-04-13T19:54:53+00:00 13.04.2018 21:54
Oooha bitte schreib schnell weiter

Antwort von:  TacticalSin
15.04.2018 16:59
Keine Sorge :D kommenden Donnerstag gibt es auf jedenfall das neue Kapitel ;)
Antwort von:  NemuNemu04
15.04.2018 20:24
Yayayayayayayay😊
Von:  Tashgy
2018-04-06T09:28:57+00:00 06.04.2018 11:28
Hey,
Bisher eine ganz gute FF, interessanter Ansatz mit den Diskussionen wer nun eigentlich der Herr im Haus ist, sie oder ihre Teufelskraft.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Lg Tashgy
Antwort von:  TacticalSin
06.04.2018 16:03
Hey danke für deinen Kommentar :)
Ja ich dachte mir das es soetwas vllt noch nicht ganz gab und es mal etwas neuer ist :)
Du darfst gespannt bleiben :D
LG Anschi


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