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Vernarbtes Herz

von

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Die Wolke der Vergangenheit vor dem letzten Funken Hoffnung!

Panisch stieß ich aus meiner Ohnmacht hoch, zu gerne hätte ich geschrien, doch mein Mund war mit einem Leinenstoff bedeckt! Ich wollte mich mit meinen Händen abstützen diese waren jedoch, mit viel zu engen, Schellen auf meinen Rücken zusammengebunden! Ein stechender Schmerz kämpfte sich durch meinen Körper, da saß ich, auf einem versifften Holzboden, mitten im Dunkeln! Mehreres Kettenrasseln war zu vernehmen, ich war also nicht alleine! Dieses Szenario war mir mehr als bekannt, mein Herz raste, mein Blick schoss durch die Dunkelheit und mein Kopf ratterte wie ein Irrer! Innerlich rief ich nach Tatsu, wohlwissend das er nicht antworten würde, ich war hilflos meiner Schwäche ausgesetzt! Ein Lichtschein kämpfte sich in den Raum, getragen von dem verdammten Schönling der mir das Halsband umgelegt hatte! Er wurde von zwei weiteren Männern flankiert, es waren die Beiden die ich zuvor niedergerungen hatte. Ihr Weg führte direkt zu mir, schelmisch lächelnd hockte sich der Schönling vor mich hin. Seine Wangenknochen wurden von dem Schein der Lampe perfekt beschienen während seine braunen Haarspitzen sachte mit dem Lichtschein tanzten. Er besaß ebenso wie Law, Kotletten die sein Gesicht fein einrahmten. Es war widerlich, er hatte einen so freundlichen Gesichtsausdruck, bewies jedoch mit seinem Tun das genaue Gegenteil!

„Passt mir gut auf den Drachen auf! Sie ist unsere heutige Trumpfkarte.“ erklärte er und die Männer bejahten.

Ich schnaufte und wollte ihm meinen Fuß ins Gesicht treten, die Ketten hielten mich jedoch davon ab und schleuderten mich wieder zu Boden!

Er lachte „Du besitzt ein feuriges Gemüt! Wirklich zu schade,“ er hielt den Schlüssel hoch und meine Augen weiteten sich „aber deine Kräfte dürfen wir nicht vorführen, wir wollen ja keinen unglücklichen Unfall herbeiführen!“

Innerlich zerplatzte ich förmlich vor Verzweiflung, da war er, der Schlüssel, nur wenige Zentimeter von mir entfernt und doch war ich nicht fähig ihn zugreifen!

Der Braunhaarige wandt sich seinen Kollegen zu „Sorgt dafür das sie nachher eine Augenbinde trägt, ich will keine Risiken mit ihr eingehen!“

Dann trafen mich seine goldbraunen Augen wieder „Wir sehen uns in ein paar Minuten,“ er nahm mein Kinn und gab mir einen Kuss auf die Wange „wobei… ich sehe dich!“

Am liebsten hätte ich ihm in seine schöne Visage gespuckt, wie konnte er es wagen mir einen Kuss zu geben?! Seine beiden Kumpanen lachten und verabschiedeten sich von ihm, indem sie ihre Unterarme aneinanderschlugen und ihre Fäuste dabei ballten. Nur noch wenige Minuten! Würde dieses Drama wirklich wieder von vorne beginnen?! Wie viel Unglück musste man besitzen um wieder in seinem alten Leben zu landen?! Ich sah dem schlanken Mann nach wie er die dunkle Kammer verließ und den letzten Funken an Helligkeit auslöschte.

„Sooooo, nun sind wir alleine.“ hauchte einer der Kerle und bewegte sich mit seinem Gesicht neben meins „Ich hoffe so ein widerlicher alter Sack kauft dich, wegen dir habe ich nun ein Würgemahl an meinem Hals!“

„Klion, lass sie in Ruhe! Wir haben die Aufgabe sie zu bewachen und sie nicht noch zusätzlich zu provozieren!“ gab der Kleinere von sich.

Er richtete sich auf „Ist mir doch egal! Sie soll ruhig wissen das sie als Hure enden wird oder als Lustobjekt für einen Kollektor!“

Der Mann mit dem Namen Klion beugte sich erneut zu mir herab und packte mich an meinen Handschellen „Du musst wissen, die Adeligen zahlen nur zu gerne für exotische Frauen, mit solch einer Errungenschaft können sie sich rühmen.“

Mir wurde schlecht, am liebsten hätte ich ihm nun direkt vor die Füße gekotzt, doch ich besann mich und zeigte ihm weiterhin meine kämpferische Seite. Er stand gerade so nah an mir, dass ich ihn mit meinem Fuß treten konnte, zwar ließ er mich fluchend fallen, dennoch hatte ich meine Genugtuung! Auch wenn es dunkel war, meinte ich den anderen Mann kurz grinsen zu sehen, an für sich erschien er mir derjenige der noch am meisten Menschlichkeit besaß. Glücklicherweise hielt er seinen Kollegen davon ab, mich weiterhin zu peinigen. Mit pochendem Herzen und gesenktem Kopf blieb ich an Ort und Stelle, die Minuten zogen sich auf fürchterliche Art und Weise! Bald wäre es soweit, ich würde erneut die Demütigung antreten müssen! Zur Schau gestellt auf einer riesigen Bühne und verkauft wie Lebensmittel auf einem Markt. Der Kleinere der beiden Männer holte mich aus meinen Gedanken indem er sich zu mir gesellte, er hatte etwas aus Metall in der Hand und besah mich kritisch.

„Ich muss dir das nun umlegen, es ist eine spezielle Augenbinde aus Metall, sie wird recht kalt sein und ich werde dich nicht anlügen, sie sitzt fürchterlich und schneidet ins Fleisch.“

Selbst durch die Dunkelheit konnte ich seinen wartenden Gesichtsausdruck wahrnehmen, unwillkürlich nickte ich und ließ ihn die Augenbinde anbringen. Nun war sie voll und ganz da, die Dunkelheit der Ungewissheit! Egal wie viel Selbstbeherrschung ich aufbrachte, meine alten Erinnerungen wurden ihr mächtig und brachten die Maske zu Fall! Das Kettenrasseln, die Schreie, die verzweifelten Bitten, sie durchdrang meine Finsternis und ließen mich vor Angst erstarren! Er hatte nicht gelogen, die schwere Augenbinde schnitt sich bereits in meine Wangenknochen und meinen Nasenrücken! Sie führte um meinen ganzen Kopf und war hinten verschlossen worden, vermutlich wieder mit einem Schlüssel. Voll und ganz verschnürt… ein kleines, gefährliches Paket für die adeligen Herren!

„Sie ist gleich dran!“ zischte Klion.

Ich vernahm vom Weiten laute Stimmen, Auktionator Rufe und Gegenstimmen, es war also schon im vollen Gange! Jemand packte mich ruppig an meinen Armen und zog mich auf die Beine. Die Fesseln an meinen Beinen wurden geöffnet und die an meinen Armen wurden umgeschnallt, so das ich nun die Hände vor dem Körper tragen musste. Mit eisernem Griff wurde ich durch den Raum befördert, dann rissen zwei weitere Personen meine Arme hoch und ich vernahm ein Klicken. Probeweise zog ich an den Schellen und spürte das meine Bewegung ein Seil über mir zum wippen brachte. Es gab einen leicht kratzigen Ton von sich, daher ging ich davon aus dass es ein Drahtseil sein musste. Ich wurde geschubst und stolperte voran, dank der Augenbinde waren meine Schritte aber recht unsicher und vorsichtig. Dann ergriff erneut jemand meinen Arm und zog mich voraus. Das Nächste was ich hörte war die Vorstellung meiner Person, der Saal schwieg und folgte vorerst gebannt der Erzählung, dann bekam ich erneut einen gewaltigen Schlag in den Rücken und flog voran! Ein lautes Raunen drang an mich und ich erstarrte auf der Stelle, ich war da! Sie waren da! Blitzschnell packte mich eine weiche Hand und führte mich behutsam weiter auf die Bühne.

„Hier ist sie! Der Drachen der Meere! Whitebeards Tochter! Der Unheilbringer der Marine! Das Drachenmädchen das auf ewig ihre Jugend behält!“ er pries mich an wie einen neuwertigen Artikel „Das Anfangsgebot startet bei 100.000.000 Berry!“

Ich schluckte schwer, es war der Braunhaarige der hier die Auktion leitete, es war seine Stimme, seine weichen Hände die mich noch immer festhielten und nun die etlichen Gebote annahmen!

„Bitte, meine Herren! Das ist ein Juwel der See, sie ist weitaus mehr wert! Höre ich mehr als 430.000.000 Berry?“ johlte er und warf mir seinen Arm um „Ansonsten behalte ich sie für mich!“

Zitternd blieb ich an Ort und Stelle stehen, blitzartig schossen mir Gedanken in den Kopf, Gedanken an die Flucht! Ich könnte es schaffen, nach jeder Versteigerung wurden die Schellen kurz geöffnet um die Übergabe durchzuführen. In diesem Moment könnte ich ihnen den Schlüssel aus den Händen treten und mich dann an den Schellen hinaufziehen, sie öffnen und versuchen zu entkommen! Aber ich ließ den Aspekt weg, dass ich so gut wie blind war! Ich konnte nicht sehen wo derjenige mit dem Schlüssel stand und ihn dann auch noch aufzufangen schien schier unmöglich!

Der junge Mann stolzierte mit mir über die Bühne „510.000.000 Berry, ist ein hübsches Sümmchen, dennoch sehe ich da noch viel Luft nach oben, diese Dame kann sich in einen Drachen verwandeln! Schon alleine eine einzige Drachenschuppe ist 100.000.000 Berry wert. Dies ist nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern noch eine Wertanlage!“

Mein Kopf huschte zu ihm herum, forderte er diese Leute gerade wirklich auf mich zu häuten?! Konnte Tatsu so etwas überhaupt wieder heilen?

„735.000.000 Berry zum Ersten…“ ich erstarrte, es war soweit!

„735.000.000 Berry zum Zweiten…“ mein Herz würde gleich zerplatzen!

Das dritte Mal, keiner erhöhte den Einsatz, der Braunhaarige zog die Pause ins unermessliche, keiner war bereit mehr zu bieten, ich war verkauft!

„Verkauft!“ brüllte er und schlug mit seinem Hammer auf sein Pult.

Erschöpft wollte ich mich fallen lassen, doch die Handschellen hielten mich davon ab! Ich hörte Schritte, Schritte die sich der Bühne näherten. Er erklomm drei Stufen, ich bekam langsam ein Bild des Raumes, oder zumindest von der Bühne! Doch es würde mir nichts bringen, die Augenbinde war mein Urteil! Ein Klicken an meinen Händen ließ mich zusammenfahren, ich hatte nicht registriert wie sich einer der Angestellten genähert hatte. Ehe ich agieren konnte hatte ich auch schon die neuen Schellen an, es war besiedelt! Ich war nun zu einem Sammelobjekt geworden, eine Trophäe im Schrank!

„Das Seesteinhalsband geben wir oben drauf.“ erwiderte der junge Mann fröhlich und ich konnte vernehmen wie er mehrere Scheine durchzählte.

Dann räusperte er sich „Die Augenbinde aber nicht, Ryku wärst du so nett unserem Käufer seine Schönheit zu offenbaren?“

Mit einem erneuten Klicken, fand ich das Licht wieder, die Frage war nur wollte ich das? Verwirrt blinzelte ich in die Menge und vernahm erneutes Murmeln der Menge und bejubelnde Pfiffe. Der Mann der vor mir auftauchte, war der Kleine von dem Überfall, zu seiner linken stand mein Käufer. Es ging mir durch Mark und Bein, es war ein älterer Mann, vermutlich um die fünfzig. Er trug edle Kleidung wie es sich für einen Weltaristokraten rühmte! Dazu umhüllte seinen Kopf die Glaskuppel, seine Augen verharrten auf mir und verhießen nichts Gutes, auch wenn es die anderen nicht bemerkten, er leckte sich seine Lippen! Ein Schauer durchfuhr mich und er nahm die Kette von Ryku entgegen. Er führte mich bis vor die Bühne, dann reichte er mich an drei Männer weiter. Einer von ihnen glich Jean Bart fast aufs Haar genau, nur das er keine Narben besaß, dafür fehlte ihm aber sein linkes Auge! Er besaß hellbraunes Haar und sein rechtes Auge leuchtete in einem tiefen Azurblau. Allesamt waren sie in schwarze Anzüge gehüllt, die beiden kleinen Männer trugen Sonnenbrillen, so aber nicht der Riese.

„Wohin?“ grunzte der Große und der reiche Mann beäugte ihn abfällig.

„Dahin wo sie immer hinkommen, aufs Schiff, in die dritte Kabine!“ gab er zischend von sich und im nächsten Moment fand ich mich in der Luft wieder!

Er hatte mich mit einem Griff geschultert und stapfte nun mit mir und seinem Gefolge die Tribüne hoch, dabei verfolgten uns die gierigen Blicke der anderen Anwesenden! Es wurde getuschelt, was dem Aristokraten sichtlich gefiel, lächelnd setzte er sich wieder auf seinen Platz in der ersten Reihe. Er hatte das Prunkstück der Auktion ergattert! Schon alleine dafür konnte er sich mit Ansehen rühmen, die neidischen Blicke waren Antwort genug! Verzweifelt begann ich mich auf der Schulter des großen Mannes zu winden, ich wollte weg und zwar so schnell wie möglich! Er jedoch festigte auf schmerzvolle Weise den Griff um mich und nahm mir all meine Luft! Da fiel mein Blick zurück auf die Bühne, da erblickte ich den Braunhaarigen, war er sich seiner Sache doch nicht mehr so sicher? Seine Augen leuchteten schwermütig, bereute er den Handel? Bereute er die Tatsache das er mich verkauft hatte? Jedoch handelte er mit etlichen Frauen, was konnte ihn die Eine nun schon interessieren? Oder war es wie bei jedem anderen hier? Ich war für sie doch nur eine Rarität, mehr nicht! Dann wurde auch schon die nächste Frau hineingeführt und er nahm seine Aufgabe wieder auf! Völlig in seinen Job vertieft schweifte sein Blick ab, ich war gerade auf seiner To-Do Liste abgehackt worden, ich existierte nicht mehr für ihn! Der Riese duckte sich durch die Zwischentüre durch und brach somit den Blickkontakt von mir auf den Auktionator. Sie liefen mit mir als Gepäck durch den Vorraum, hier herrschte eine beunruhigende Stille! Das gesamte Publikum war im Auktionssaal und kauften sich bewusst Frauen und Männer die zuvor aus ihren Familien gerissen wurden, wenn nichts sogar komplett dort verkauft wurden! Als wir durch die Eingangstür schritten, huschte mein Blick durch die Gassen, das Auktionshaus lag sehr weit oben in der Grotte. Penguin und Shachi mussten mich bereits als vermisst gemeldet haben, ich hoffte es zumindest. Wie viel Zeit, zwischen dem Überfall und meiner Ohnmacht bis zur Auktion, vergangen war, konnte ich leider nicht einschätzen! Gemächlich machten sie sich mit mir auf den Weg zum Hafen, ich hatte also noch Zeit. Ich versuchte zu schreien, zwar verschluckte der Knebel meine Stimme, dennoch konnten Außenstehende erkennen das ich nicht freiwillig hier war. Leider nützte es nichts, die Gassen hier waren voll mit Kopfgeldjägern, zwielichtigen Piraten und Gaunern! Sie kümmerte es nicht was mit mir war! Aufgeben kam nicht in Frage! Ich mobilisierte all meine Kräfte und trat um mich, grunzend warf mich der übergroße Mann hoch und packte mich im Nacken.

„Benimm dich!“ grummelte er.

Ich erhaschte die beiden Kollegen die mich missmutig ansahen, sie hatten Mitleid, sie mussten wissen was mit mir geschehen würde! Es war eine regelrechte Explosion der Gefühle die mich einnahm, ich trat und wand mich in der Hand des Mannes, bis ich es geschafft hatte seine Rippen, mit meinen Füßen, zutreffen! Schlagartig küsste ich den Boden und sah in sechs irritierte Augen! Blitzartig war ich aufgesprungen und raste in Richtung Hafen. Die Ketten rasselten hinter mir her und schlugen unkontrolliert durch die Luft und auf den Boden! Ich wagte es nicht mich umzudrehen, ich hatte nur ein Ziel, den gelben Fleck der weit vor mir im Hafen leuchtete. Die Polar Tang! Jedoch ließen mich schnelle und donnernde Schritte hinter mir erschaudernd! Sie näherten sich in angsteinflößender Geschwindigkeit! Mein Blick führte über meine Schulter und ließ mich in Panik verfallen! Ich fand mich ihm gegenüber, der große Mann stürmte hinter mir her, ohne jegliche Rücksicht riss er dabei viele Menschen um! Es fehlten nur noch zwei Schritte und er hätte mich, doch das Schicksal war auf meiner Seite! Die Ketten verfingen sich zwischen meinen Beinen und rissen mich zu Boden! Der Riese schoss über mir vorbei und kam nur unweit von mir entfernt zum Stehen! Mir blieben nur wenige Augenblicke mich aufzuraffen, ich zog die Ketten hoch und nahm sie in meine Hand, dann stolperte ich in die nächstgelegene Seitengasse. Ohne jeden Plan huschte ich durch die Gassen, sie waren verwinkelt und eng, eng genug um den Riesen aufzuhalten, jedoch nicht seine beiden Kollegen! Sie riefen mir hinterher, das ich anhalten sollte, nicht im Traum würde ich daran denken! Schnell schlängelte ich mich durch die engen Gasse, warf Tonnen und Kisten um, nie im Leben würden sie mich nochmal bekommen! Da sah ich wie sich die Gasse öffnete, vor mir lag der Hafen, gleich wäre ich so gut wie da, ich war in Sicherheit. Der helle Stein lud mich ein, rief regelrecht nach mir, feuerte mich an noch schneller zu werden! Gerade als ich den Durchbruch verlassen hätte, passierte es! Ich klatsche in vollem Tempo gegen eine harte Wand! Eine Wand aus Fleisch und Blut, es war der Riese, er türmte vor mir auf und packte mich im Nacken!

Er hielt mich vor sein Gesicht und ich blickte in seine Fratze aus einem Auge „Ich sagte, benimm dich!“

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich war so weit gekommen nur um nun zu scheitern?! Mein Kopf schoss rum, da erblickte ich die Polar Tang und da war Er! Law flankiert von Bepo und Jean Bart, sie liefen gerade hastig vom Deck, er musste eben die Nachricht erhalten haben! Ich war weg! Sein Blick verriet seine große Sorge, doch er wandelte sich, er wurde eiskalt, fast schon mörderisch! Sein Nodachi hatte er schon im Anschlag, er würde töten um mich zu retten! Ich schrie so gut es der Knebel zu ließ, keine Sekunden später drehten sich Law und die Anderen in unsere Richtung. Doch in eben diesem Moment, drehte sich der Riese mit mir und verdeckte mich! Mit geweiteten Augen schnaufte ich und begann wieder zu zappeln, sie waren so nah ich konnte nun nicht aufgeben! So durfte das nicht enden!

„Es reicht nun!“

Das war alles was ich noch hörte, dann bekam ich einen Schlag auf den Kopf und verlor mein Bewusstsein!
 

Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf weichem Untergrund wieder. Es war ein roter Samtteppich der den gesamten Boden auskleidete. Der restliche Raum war durch einen goldenen Kronleuchter hell erleuchtet und das grelle Licht brannte sich in meine müden Augen. Mühsam zog ich mich an meinen Ketten hoch, sie waren an einem Ring in der Wand befestigt und hielten mich so an Ort und Stelle. Probeweise ruckte ich energisch an dem Metall, es bewegte sich jedoch keinen Millimeter! Seufzend blickte ich um mich, immerhin war ich noch alleine. Die weißen Wände waren reich behangen mit etlichen Landschaftsgemälden und Portraits. Sie waren mit filigranen, goldenen Rahmen geschmückt und bewiesen das diesem Mann nichts zu teuer war! Ich sah neben mich und senkte bedrückt den Kopf, dort stand ein riesiges Himmelbett, verziert mit roten Vorhängen und bezogen mit goldschimmernder Bettwäsche. Die Anzeichen waren mir mehr als bewusst, ich hatte es etliche Male durchgemacht und würde es wieder!

„Bitte lasst mich nicht im Stich.“ murmelte ich und versenkte meinen Kopf zwischen meinen Beinen „Ich werde kämpfen bis ihr kommt… aber bitte, kommt!“

Meine Fingerspitzen tanzten über meine Wangen und Nase, die Wunden von der Augenbinde begannen bereits zu heilen. Es war ein schreckliches Gefühl zu wissen das Tatsu nicht da war und dafür sorgte das ich nicht verletzt werden konnte! Mir fehlten seine Anwesenheit, seine dummen Kommentare, seine Ausfälle und seine Hasstriaden. Ohne ihn war ich nicht vollkommen, auch wenn der Drache es womöglich anders sehen würde! All die Zeit in der ich mir gewünscht hatte er würde verschwinden, bereute ich nun, ich brauchte ihn mehr denn je! Meine Gedanken drehten sich um die Vorkommnisse der Vergangenheit, warum musste ich auch so viel Zeit besitzen?! Was ich immer gehasst hatte, war die Warterei und nun saß ich hier, unwissend wann dieser Widerling kommen würde! Diese Ungewissheit die einen zerfrisst und die den Magen eine Achterbahnfahrt erleben ließ! Erschöpft hielt ich mir den Kopf, er brummte fürchterlich, als meine Fingerspitzen über den Hinterkopf fuhren zuckte ich zusammen.

„Dieser Bastard!“ raunte ich, eine dicke Beule prangte an meinem Hinterkopf.

Dann huschte mein Blick zur Türe, ich vernahm donnernde Schritte auf dem Gang. Ahnend wer es war, drehte ich meinen Körper zu der Türe, in einer fast schon gähnenden Geschwindigkeit öffnete er diese.

Gebückt drückte sich der Riese durch den Eingang während sein blaues Auge mich fixierte „Der Chef kommt gleich, keine Dummheiten, verstanden?“ er wartetet meine Antwort nicht ab „Falls doch haben wir einen kleinen Cocktail für dich der dich ruhigstellt!“

Mit zusammengebissenen Zähnen blitzte ich ihn an, auf keinen Fall werde ich ihnen diese Genugtuung geben. Ich kannte ihre Mittel nur zu gut, Mittel die einen berauschten, willig machten oder einfach komplett narkotisierten! Mit dumpfen Schritten kam er auf mich zu und löste die Kette von dem Ring.

„Komm.“ grunzte er und zog ruckartig an der Fessel.

Er griff mich an meiner Hüfte, innerlich wollte ich rebellieren, ich wusste jedoch, dass ich gegen ihn keine Chance hatte, also hielt ihr mir diesen Kampf für den Aristokraten auf! Mit einer schnellen und rabiaten Bewegung hatte er mich auf das Bett bugsiert und ging seiner Arbeit nach. Die Handschellen zog er auseinander und befestigte sie einmal rechts und links über mir, genau so weit das ich mit gespreizten Armen wehrlos da lag! Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich war ausgeliefert, ich hatte nur noch meine Beine mit denen ich um mich treten konnte! Behutsam holte er ein kleines Fläschchen aus seiner Brusttasche und aus dem Tisch neben dem Bett eine Spritze. Ich verfolgte sein Treiben und ließ ihn nicht aus den Augen, vorsichtig nahm er die Spritze und füllte diese mit der Flüssigkeit aus dem kleinen Gefäß. Dann schwang die Tür auch schon erneut auf, unsere Blicke huschten zu dem Neuankömmling!

„Ist sie soweit?“ donnerte seine Stimme an uns und der Riese hielt die Spritze hoch „Ja, hier ist das Mittel für den Fall das sie nicht spurt.“

Der ältere Mann nickte „Gut, geh an Deck, ich möchte nicht gestört werden!“

Widerwillig grunzte der Riese und stapfte an dem Aristokraten vorbei, sein blaues Auge traf mich noch einmal, er wusste was nun gleich passierte! Mit einem verhängnisvollen Klicken fiel die Tür ins Schloss, dann huschten auch schon die braunen Augen des Aristokraten zu mir. Er war in einen Kimono gekleidet, ich konnte nur erahnen was sich darunter befinden würde, oder was eben nicht!

„Nun zu dir, du weißt ja gar nicht was für ein Glück zu besitzt zu einem Weltaristokraten zu kommen.“ er kam mit jedem Wort näher an das Bett „Ich habe gehört du warst unartig, so dankst du es mir dich aus der Gosse geholt zu haben?“

Aus der Gosse? Das konnte nicht sein ernst sein! Dachte er wirklich ich wäre glücklich nun als seine Sklavin hier zu sein, beraubt an meiner Freiheit?!

Nachdenklich fuhr er über einen Pfosten am Bettende „Du musst wissen, ungehorsam muss bestraf werden.“ Langsam um schritt er die letzte Distanz zwischen uns und setzte sich neben mich auf den Bettrand „Wenn du Reue zeigen willst, habe ich Arbeit für dich.“

Ich schluckte schwer, seine Finger begannen über meinen Oberkörper zu tanzen und sein Gesicht näherte sich meinem. Gerade als er in einen Kuss ansetzten wollte, holte ich alles aus mir was ich besaß!

Ich spuckte ihn aus tiefster Seele in den Mund „Nie!“

Hustend entfernte er sich und spie ebenso auf den Boden „Gerne, ich mag es, wenn sie sich zieren!“

Er fasste an die Schlaufe an seiner Hüfte und zog daran, dann ließ er den Kimono zu Boden gleiten. Der Anblick war widerlich! Wohlwissend das ich nichts tun könnte, kam er wieder auf mich zu!

„Du wirst schon gefallen daran finden, sie tun das alle!“ erklärte er und blieb kurz vor dem Bett stehen „Es ist ein Privileg für dich, nicht umgekehrt!“

Kotz! Würg! Wie konnte man nur so eingebildet sein? Aber nein, ich wusste die Antwort! Geld und Macht lässt die Menschen verdummen und übermütig werden! Gerade als er über mich kletterte und sich auf mich niederließ, passierte es, die Tür wurde aufgestoßen und der Riese quetsche sich durch den Türrahmen!

„Sir! Kein guter Zeitpunkt, aber sie müssen in den Sicherheitsraum!“ knurrte er und stürmte zu dem Kimono „Eindringlinge!“

„Eindringlinge?“ hackte der Aristokrat nach während er von mir kroch und den Kimono entgegennahm um ihn um seinen Körper zu ziehen.

Der Riese ergriff die Schulter seines Bosses „Piraten!“

Dann stürmte er mit dem Aristokraten hinaus und ließen mich zurück an das Bett gefesselt! Ich zerrte an den Fesseln, diese bewegten sich jedoch keinen Zentimeter, also konnte ich nur warten und hoffen. Hoffen das es Law und die anderen waren und keine andere Piratenbande! Schreie und Klingen die aufeinander niedergingen waren zu vernehmen, mein Herz würde jeden Moment aus meiner Brust springen! Die Geräusche näherten sich, ich hob den Kopf und konnte sehen wie Männer in schwarzen Anzügen den Gang hinab stürmten, in eben diese Richtung in die der Aristokrat verschwunden war. Keine Sekunden später kamen meine Samariter! Meine Retter in den weißen Overalls. Die Angst fiel von mir ab und ich sank seufzend in das Bett zurück, sie waren wirklich gekommen!

„Danke.“ hauchte ich und Tränen der Erleichterung kullerten über meine Wangen.

Zwei Crewmitglieder unserer Bande stürmten die Kabine und als sie mich erblickten riefen sie im Chor „SIE IST HIER!“

Augenblicklich stand dann auch schon Er im Raum! Die Augen geweitet, durchfurcht von Angst, Wut und Erleichterung! Erleichterung mich unversehrt aufgefunden zu haben, mich überhaupt gefunden zu haben! Sein beflecktes Nodachi glänzte und funkelte, reflexartig drückte er es einem Mitglied in die Arme. Es war sein Heiligtum, er gab es nie aus seiner Hand, außer an Bepo! Stürmisch überbrückte er die letzte Distanz bis er an meiner Seite ankam, gierig umfassten seine Hände mein Gesicht. Die Fingerspitzen des Schwarzhaarigen fuhren behutsam über meine Wangen, dabei passierten sie die Wunden. Sein Blick verriet das er es noch immer nicht fassen konnte, dass ich es wirklich war! Er hatte den Drachen wieder! Seine tiefen Augenringe wirkten drückender als sonst und umrahmten seine eisgrauen Augen, die vor Sehnsucht glänzten! Seine makellose Stirn gab mir die Sorgenfalten der letzten Stunden preis, ich fühlte mich unendlich schuldig!

„Hat er dich…?“ stockte er und ich schüttelte den Kopf.

Erlöst ließ er sich in eine Umarmung fallen, zu gern hätte ich sie erwidert, jedoch hielten mich die Fesseln weiterhin davon ab meine Arme zu bewegen. Seine Kotletten kitzelten meine Wange und die Nähe machte mich schier verrückt, die Hitze durchschoss meinen Körper und gierte nach seiner Berührung! Er lehnte sich zurück, seine Finger jedoch verweilten in meinem Haar. Behutsam löste er mit der anderen Hand die Ketten aus ihren Verankerungen, dabei spürte ich den brennenden Schmerz der Wunden. Meine Handgelenke waren aufgescheuert und zogen entsetzlich unter dem Metall. Meine Augen suchten die von Law und da war es, die Erlösung, das Wissen ich war gerettet!

Begierig warf ich meine Arme um den Hals des Kapitäns „Ich hatte solche Angst!“

Er erwiderte die Umarmung und gab mir einen gehauchten Kuss an die Halsbeuge „Ich habe dir doch gesagt, ich lass es nicht mehr zu das du Leid erfährst.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NemuNemu04
2018-04-19T16:58:01+00:00 19.04.2018 18:58
Supeeeeerr tooooolll!😀😁 sind sie jetzt zusammen?
Antwort von:  TacticalSin
19.04.2018 20:53
Hmm wer weiß das schon 😂 Bisher finde ich das unausgesprochene ganz attraktiv 😊 aber wer weiß was das nächste Kapitel bringt 😋


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