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A Song from your Lips

von

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Chisaki und Reina

„Aaaaaalso…“, holte Momoko aus.

„Die Woche ist so gut wie rum aber ein Mitglied fehlt uns noch.“

Nachdem sie letzte Nacht deutlich besser geschlafen hatte, konnte sie ihre volle Energie in die Umsetzung ihres Plans stecken.

„Aber, wenn wir meinen Plan umgesetzt haben, rennen uns die Anwerber bald die Türe ein.“

Selbstgefällig grinste sie zu Akira, welcher gegenüber von ihr am Tisch platz genommen hatte.

„Was genau meinst du mit Plan? Das einzige was wir haben ist den Song den du geschrieben hast und eine Seite mit Lyrics… die du allem Anschein nach im Unterricht auf den Rücken eines Arbeitsblattes gekritzelt hast…“

„D-das ist nicht so wichtig. Meine Musik und meine Stimme sind was die Leute anlocken soll.“

„Du schaffst es wirklich es so klingen zu lassen als wäre alles dein Verdienst. Aber was willst du machen? Sollen wir einfach irgendwo in der Schule auftreten?“

„Viel besser. Man kann uns in der ganzen Schule hören, wenn wir unseren Song über die Lautsprecher klingen lassen über die normalerweise die Durchsagen gesendet werden. Und da ich noch vom letzten Mal weiß wie wir uns dazwischenschalten können…“

„Vom letzten Mal?“, unterbrach Akira ihre Ausführung.

„Du hast das schon einmal gemacht?“

Was für ein Spießer. „Natürlich. Die Schülervertretung hat mich nicht umsonst auf dem Kieker. Musik muss aber frei sein also kann ich mich nicht an alle Regeln halten.“

Voller Selbstbewusstsein streckte sie ihm ein Peace-Zeichen entgegen.

„Manchmal frage ich mich was für eine Art Mädchen du eigentlich bist…“

Spiiiiiiiiieeeeeeßeeeeerrrrr.

„Jedenfalls will ich das du erst einmal übst den Song zu singen bevor wir uns morgen in der Mittagspause hier treffen.“ Wiederwillig beugte sie sich zu ihm rüber.

„Also komm schon, hopp hopp.“

„Wi-wir sollen switchen?“

„Wie willst du sonst den Song singen? Lass diesmal aber bitte meine Stimmbänder heile…“

„Das war keine Absicht!“

„Und deine Hände bleiben da wo ich sie sehen kann!“

„So einer bin ich nicht!“

„Jetzt küss mich endlich!“
 

Als Chisaki durch die Tür des Musikraums stürmte konnte Reina nicht anders als rot anzulaufen. Das Mädchen mit dem nussbraunen Haar kniete beinahe auf dem Tisch und presste ihre Lippen gegen die des Jungen. Ihre Köpfe schnellten zu Chisaki als sie ihr unsanftes eintreten bemerkten. Der Moment schien eingefroren.

„Oh, sorry. Lasst euch nicht stören.“, brach Chisaki das Schweigen schließlich und trat wieder zu Reina aus dem Raum. Sie schloss die Tür hinter sich und fragte: „Bist du sicher, dass das hier der Musikraum ist?“

Im selben Moment sprang die Tür schon wieder auf und jemand zog die beiden wieder in den Raum.

„Was sollte das?“, beschwerte sich Reina. „Es ist ja schön, wenn ihr euch liebt aber ihr könnt nicht einfach einen Clubraum als heimliches Liebesnest benutzen!“

„Wir sind kein Pärchen!“, schnaubte der Kerl mit hochrotem Kopf. „Sehe ich so aus als würde ich mich mit dem Typ einlassen?“

Hatte sie das richtig gehört?

„Dem… Typ?“

„Neinneinnein… Tussi! Tussi hat er gesagt!“, verbesserte das Mädchen mit zittriger Stimme. Und nicht wirklich überzeugend.

Der Blondschopf an Reinas Seite kicherte.

„Ich finde die Beiden sind lustig!“

„Wir haben uns einfach alle auf dem falschen Fuß erwischt.“, räusperte sich der June und zähmte ein paar seiner dunklen Strähnen.

„Ihr seid sicher hier, weil ihr euch für den Musik-Club interessiert…“

Nach dem ganze Durcheinander hatte er die beiden genötigt gegenüber von ihm und seiner Freundin Platz zu nehmen. Diese wirkte auch weiterhin nervös und etwas unglücklich mit der ganzen Situation. Ein Gefühl welches Reina teilte, aber das konnte sie vor Chisaki nicht zugeben. Ihre Freundin kippelte auf dem Stuhl neben ihr hin und her in Vorfreude was sie ihnen als nächstes erzählen würden.

Wenn sie sich richtig erinnerte war der Name des Jungen Akira Saeki. Erst vor einigen Tagen hatte er in ihre Klasse gewechselt, deswegen war ihr der Name noch so frisch im Gedächtnis. Während des Unterrichts war er allerdings deutlich ruhiger als er sich hier zeigte. Auch das Mädchen mit dem nussbraunen Haar kam ihr bekannt vor. Bei einigen Auftritten von Merry Go Round!! meinte sie ihr Gesicht schon einmal gesehen zu haben. War sie auch ein Fan?

„Wo genau liegen denn eure Talente? Wir bräuchten dringend eine Sängerin…“

„H-hey ich dachte wir hätten eine Abmachung?!“

„Äh, nein tut mir leid.“, entschuldigte sich Reina. „I-ich spiele Bass-Gitarre…“

Saeki wirkte geknickt. „Wäre auch zu schön gewesen…“

„Hör auf mich ersetzen zu wollen!“

„Und du?“, wandte er sich an Chisaki.

„Stimmt Chi-chan. Mir hast du auch noch gar nicht verraten was du überhaupt spielst…“

Verlegen legte sie die Hände hinter ihren Kopf.

„Oh, ich spiele kein Instrument.“

Erneut setzte eine peinliche Stille ein und Reina konnte schwören sie hätte die Nerven von Saeki reißen hören können.

„Von mir aus.“, seufzte er schließlich. „Wenn du einen Rhythmus halten kannst gibst du mit deiner Energie bestimmt eine gute Drummerin ab.“

„Ehrlich?“ Sofort war Chisaki an Bord. Ohne sich zu zügeln sprang sie von ihrem Platz auf und warf sich auf den Hocker hinter dem Schlagzeug. Leider sah man bei ihrer Größe nur noch einen kleinen Teil ihres Kopfes über die Trommeln hinausragen. Ein unglaublich niedlicher Anblick.

„Ich besorge wohl besser einen größeren Stuhl… Wir können euch jedenfalls sehr gut gebrauchen, also tragt euch bitte auf dem Formular an der Tür ein und dann treffen wir uns morgen nach der Schule wieder hier…“

„Dachte ich mir doch, dass es im Musik-Club so lustig zugeht…“, säuselte ihre Freundin Reina zu während sie mit schwungvollen Bewegungen ihren Namen auf das Papier setzte. „Irgendwie habe ich das Gefühl wir sind hier in mehr geraten als wir uns vorgestellt haben…“

Wieder zeigte Chisaki nur ihre strahlend weißen Zähne. „Muss das etwas Schlechtes sein?“

Musste es?

Es gab nur einen Weg das rauszufinden.
 

Als die beiden Mädchen den Raum verlassen hatten fing Momoko sofort an an der Tür zu lauschen. Nach knapp einer Minute öffnete sie die Tür und hielt ihm mit großen Augen das Formular entgegen.

„Mein Plan hat funktioniert!“

„NICHTS DAVON HATTE MIT DEINEM BESCHEUERTEN PLAN ZU TUN!“

„Ist doch egal, fürs erste ist der Club gerettet!“

„Das war aber knapp, mein Herz schlägt immer noch wie…“

„Nimmst du wohl meine Hand da weg!“

Er hatte nur seine Hand auf seine Brust gelegt um seinen Pulsschlag zu prüfen.

Seine weiche Brust…

Als er es realisierte köchelte sein Gesicht sofort hoch.

„E-ehrlich Momoko, das war k-keine Absicht!“

„A-aber ist das wirklich okay?“, wunderte sich Akira als er nach Momokos Standpauke wieder zu Wort kam.

„Dass das Blondchen nicht drummen kann? Irgendwie bekommt sie das wohl hin…“

„Nein ich meine, die beiden denken doch jetzt ich bin du. Und… und das du ich bist. Wie sollen wir ihnen erklären, dass wir für den Club die Körper tauschen?“
 

Angesichts seines Verhalten gestern wunderte sich Reina nicht, dass Saeki-kun ihnen aus dem Weg zu gehen schien. Offensichtlich war etwas sehr verdächtig an diesem Musik-Club aber sie war einfach zu neugierig um sich davon abschrecken zu lassen.

„…aber, dass du tatsächlich den Musik-Club vorgeschlagen hast obwohl du keine Ahnung davon hast Chi-chan… Was hast du dir dabei gedacht?“

„Du warst doch so fasziniert davon. Außerdem klingt es nach einer Menge Spaß in einer Band zu spielen!“

„Chi-chan, du bist viel zu sorglos! Ein Instrument zu spielen erfordert viel Übung. Wenn du dich nicht anstrengst ziehst du uns alle runter.“ Vorsichtig richtete sie den Gurt mit dem sie die Tasche mit ihrem Bass auf dem Rücken trug.

„Mach dir keine Sorgen Rei-Rei. Für dich gebe ich alles was ich habe. Oh hey, da ist Akira-kun! Hey Akira-kun!“

Genau wie sie ging er den Gang entlang in Richtung des Musikraums. Chisakis Ausruf schien ihn erschreckt zu haben und er war spürbar aufgeregt wegen irgendwas.

„Ah, Tsukino-san, Hanabusa-san…“, grüßte er sie verhalten.

„Ich hab dir Dummerchen doch gesagt nenn mich Chi-chan!“

„Wie versprochen habe ich meine Bassgitarre mitgebracht Saeki-kun.“

Stolz deutete sie auf das Instrument auf ihrem Rücken.

„Sie war ein Geschenk von meinem Bruder zu meinem Geburtstag.“, führte sie auf ihrem weiteren Weg aus. Mit ihm Augenkontakt zu schließen war unmöglich. Was war auf einmal mit ihm los?

„Was ist los Akira-kun? Du verhältst dich ja genauso wie Momo-chan!“

Chisakis ehrliche Aussage hatte wohl dazu geführt, dass er sich verschluckte.

„*Hust hust*, ich soll mich verhalten wie *hust* Momoko? Unsinn…“

Er war der miserabelste Lügner den Reina je gesehen hatte.

Auf einer Tafel im Musikraum hatte Akamori ein sehr verwirrendes Diagramm mit Strichmännchen und vielen Pfeilen gezeichnet. Das Strichmännchen das wohl sie darstellen sollte war deutlich detaillierter und hübscher gezeichnet.

„Da seid ihr ja endlich!“

Der Anblick von Akamoris ‚Kunstwerk‘ sorgte dafür, dass Saeki-kun seinen Kopf in seine Handfläche legte.

„Wofür ist das Momo-chan?!“

„Nenn mich nicht so! Setzt euch, wir müssen euch was erklären.“, ärgerte sie sich. Dafür das sie bei ihrem letzten Treffen so zurückhaltend gewesen war, spielte sie sich nun ziemlich auf.

„Du meinst wieso du auf einmal Akira-kun bist und er du?“

Chisaki kicherte Reina an. „Ist doch komisch oder nicht?“

„Sei nicht albern Chi-chan. Hört nicht auf sie, manchmal ist sie etwas…“

Die Fassungslosigkeit in Saekis und Akamoris Gesicht sprach Bände. Sie hatte dem Nagel auf den Kopf getroffen.

„W-wieso sagt ihr nichts? Chi-chan hat doch nur einen Spaß gemacht…“

Der erste der sich wieder fing war Saeki. „Ich weiß das ist vielleicht schwer zu glauben Tsukino-san aber Momoko und ich können tatsächlich die Körper tauschen…“

Begeistert sprang Chisaki auf. „Wirklich?!“

„Du kannst doch sowas nicht einfach glauben Chi-chan! So etwas ist unmöglich!“

„Aber Momo-chan verhält sich doch jetzt so rechthaberisch wie Akira-kun gestern…“

„Ich bin nicht rechthaberisch!“

„Also technisch gesehen waren wir gestern im Körper des Anderen, also das ist gerade die echte Momoko und ich bin der echte Akira… Wir haben selbst vor ein paar Tagen herausgefunden, dass das immer passiert, wenn wir uns küssen…“

Er hatte einen Satz wohl noch nie so schnell bereut wie in diesem Moment. In immensem Tempo hatte Chisaki ihren wendigen Körper in seine Richtung bewegt um ihre Lippen auf seine zu pressen.

Alle anderen Gesichter im Raum verfärbten sich schlagartig, jedoch nicht so stark wie das von Saeki.

„Och schade, mit ihm geht’s nicht…“

„S-sowas kannst du doch nicht ma-machen Chi-chan!“

„Wieso nicht, die beiden küssen sich doch auch…“

Das Hirn von Saeki schien nach Chisakis Überfall erst einmal Pause zu machen.

„Versuch es gar nicht erst bei mir Blondchen, sonst…“

In dem Moment war Momoko allerdings schon überwältigt. Die meisten machten den Fehler Chisaki wegen ihrer Größe zu unterschätzen, aber sie war unglaublich stark und schnell. Im letzten Jahr hatte sie bei diversen Sportclubs mitgemach, weshalb es ihr auch ein Einfaches war Akamori umzuwerfen.

„Lass das Chi-chan… Du kannst doch nicht einfach jeden küssen…“

„Was soll denn schon passieren Rei-rei?“, schmunzelte ihr Akamori entgegen.



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