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Knicks vs. Celtics

Boston Boys 2
von

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Rivalry

Ich erwachte mit dem Kopf auf Rogers Schulter. Nachdem wir fertig gewesen waren, hatten wir nur kurz das Kondom entsorgt, danach war ich auf ihm eingeschlafen. Er hatte es scheinbar zumindest noch geschafft, eine Decke über uns auszubreiten. Er bewegte sich unter mir, dann spürte ich einen dumpfen Schlag gegen die Schulter. „Zwei.“

Ich öffnete die Augen, da kam auch schon etwas Weißes auf mich zu und drückte sich in mein Gesicht. „Drei.“

Direkt entfernte es sich wieder, dann landete das Kissen erneut auf meiner Schulter. „Vier.“

„Hey, was soll das?“ Es traf mich erneut, während ich den Schlaf aus den Augen blinzelte.

„Fünf... Sechs.“ Roger kicherte, hielt dabei kurz inne. „Keine Sorge, es fehlen nur noch dreiundneunzig. Sieben.“

Nun musste ich auch lachen. „Du bist so gemein. Kannst du nicht wenigstens warten, bis ich richtig wach bin?“

„Acht. Na gut, lass mich eben noch bis zehn kommen. Neun... Zehn.“ Er legte das Kissen hinter mich, dann richtete er sich etwas auf und küsste mich leicht. „Guten Morgen.“

„Dir auch einen guten Morgen.“ Ich konnte ihm nicht wirklich böse sein und lächelte ihn an. „Hast du gut geschlafen?“

Er lächelte zurück. „Geschlafen ja, nur das Aufwachen war nicht so schön. Ich fühl mich etwas eingesaut. Und du?“

„Sehr gut. Du bist ein super Kopfkissen. Vor allem, wenn du meines lieber dazu benutzt, mich zu schlagen.“ Ich richtete mich schnell etwas auf und raubte ihm einen Kuss. „Aber das mit dem eingesaut sein könnte stimmen. Wollen wir duschen gehen?“

Er grummelte etwas unzufrieden. „Nein, eher nicht.“

„Wieso nicht?“ Das konnte doch unmöglich angenehm für ihn sein. Dafür war er einfach nicht der Typ.

„Weil wir dafür aufstehen müssen. Und ich würde lieber mit dir liegenbleiben.“ Er griff nach mir und zog mich an sich.

Ich lachte amüsiert. Daher wehte also der Wind. „Und was hast du dann vor, wenn wir hier liegenbleiben?“

„Na zuerst einmal dich noch neunundachtzig Mal mit dem Kissen hauen, danach mal sehen. Vielleicht muss ich dich danach ja trösten.“

Er wollte nach dem Kissen greifen, doch ich hielt ihn auf, indem ich seinen Arm festhielt. „Wer sagt, dass ich dir das erlaube?“

„So ist nun mal das Spiel. Du kommst nicht drumrum! Das hab ich dir gestern doch schon gesagt.“

„Aber ich bin doch schon drumrum gekommen, indem ich dich gut abgelenkt hab“, versuchte ich ihn zu überzeugen. Zwar tat es nun wirklich nicht weh, aber unangenehm war es doch.

„Nur weil ich dich gelassen hab! Na komm, sei ein Mann und ertrag es.“ Er machte seine Hand von mir los und griff nach dem Kissen.

Ich schnappte es mir und hielt es von ihm weg. „Du fandest es aber schön.“

„Natürlich fand ich es schön, mit einem geilen Typen im Bett zu liegen und berührt zu werden. Aber das hat nichts damit zu tun, dass du noch Spielschulden hast.“ Sofort schlug bei diesen ehrlichen Worten mein Herz höher.

„Vielleicht kann ich die ja anders abarbeiten?“ Frech grinste ich ihn an und ließ das Kissen los. Die nun freie Hand ließ ich über seine Seite streichen, küsste seine Schulter und rieb meinen Körper an ihm.

Doch statt es zu genießen, landete das Kissen wieder auf meiner Schulter. „Elf. Vergiss es, ich lass mich nicht bestechen. Zwölf.“

Bevor er mich das nächste Mal traf, hielt ich das Kissen auf. „Gut, dann muss ich dir eben dein Spielzeug wegnehmen.“

Ich versuchte es ihm zu entwinden, schaffte es jedoch nicht. Er richtete sich vollständig auf und sah mit gerunzelter Stirn auf mich herunter. Dann drohte er mit ernstem Ton: „Wenn du nicht artig bist, muss ich dich festbinden.“

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Nicht, dass die Worte an sich sonderlich drohend wirkten, aber mein Körper reagierte auf die Stimme. Es war dieselbe, die er auch nutzte, wenn er im Bett die Führung an sich nahm. Doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. Ich entwand ihm das Kissen und legte mich darauf. „Das musst du erst mal schaffen und dir das Kissen wiederholen.“

„Nichts leichter als das.“ Er begab sich über mich und fing an meinen Körper zu küssen.

Es dauerte auch gar nicht lange, da ließ ich ihn einfach machen, vergaß völlig, dass wir zuvor noch über etwas anderes gesprochen hatten. Immerhin war das ziemlich nebensächlich. Erst als sich etwas um meine Handgelenke legte, merkte ich, dass etwas gewaltig schief lief. Ich schlug die Augen auf und sah Roger grinsend über mir sitzen. „Siehst du, ganz einfach.“

Ich versuchte meine Arme zu bewegen und stellte fest, dass ich nicht viel Spielraum hatte. „Was zur Hölle?!“

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich es schaffe, dich zu fesseln. Auch wenn ich nicht gedacht hab, dass es so einfach wird.“ Er grinste weiter zu mir herunter und zog dann langsam das Kissen hinter meinem Kopf hervor. Vorsichtig fiel mein Kopf auf das Bett. „Aber du hast dich so auf meine Berührungen konzentriert, dass es richtig leicht war, dich abzulenken.“

Ich blickte nach oben zu meinen Händen, die automatisch Rogers gefolgt waren, als sie über die Arme gestrichen hatten. Sie waren mit einem Paar Handschellen am Gestell befestigt. Mein Blick ging wieder zu ihm. „Roger, lass den Scheiß!“

„Sicher? Ich könnte so noch viel mehr tun, als dich nur in Ruhe mit dem Kissen zu hauen.“ Wie um es zu beweisen, legte sich seine Hand in meinen Schritt.

Flackernd schloss ich die Augen, während er mich leicht massierte. Kurz ließ ich ihn gewähren, dann, als ich versuchte, ihn mit der Hand an einen anderen Ort zu dirigieren, wurden mir die Fesseln wieder bewusst. „Ja, hör auf! Mach mich los!“

„Schon gut, Moment.“ Er seufzte enttäuscht und griff in die offene Schublade unterm Tisch. Scheinbar hatte er dort nicht nur Kondome gelagert. Er holte einen Schlüssel hervor und machte mich los. „Tut mir leid.“

Ich setzte mich sofort auf und rutschte ein klein wenig von ihm weg. „Was sollte das?“

„Hab ich doch gesagt, du solltest einfach nur stillhalten“, murmelte er.

„Ja, aber warum hast du Handschellen hier?“ Ich sah dabei zu, wie er sie in die Schublade legte und diese schloss.

„Keine Ahnung. Es war einfach nur ’n blöder Einfall.“ Er kam langsam auf mich zu und legte seinen Kopf gegen meine Schulter. „Du hast nie etwas dagegen gesagt, wenn ich dich etwas festgehalten hab. Und ich hab schon länger die Phantasie, mal ’n Mann in aller Ruhe erkunden zu können, ohne dass er sich wehren kann. Als du gesagt hast, du kommst her, dachte ich, dass es eine gute Gelegenheit wäre. Sorry, ich hätte dich fragen sollen.“

Ich streichelte ihm über den Kopf und küsste ihn kurz aufs Haar. „Nicht so schlimm. Aber ich steh da nicht so drauf.“

„Okay. Sorry. Tut mir leid. Ich mach das nicht mehr.“ Er kuschelte sich etwas näher an mich, sodass ich mich gegen die Wand lehnte, damit ich nicht sein ganzes Gewicht halten musste. Eine Weile kuschelten wir, dann schlug er vor: „Lass uns duschen und frühstücken. So langsam wird es unangenehm.“
 

Wir verbrachten den Rest des Tages damit, Karten- und Brettspiele zu spielen, fernzusehen und hin und wieder miteinander zu kuscheln. Scheinbar genossen wir es beide, denn auch Roger kam immer wieder und forderte ein paar Streicheleinheiten. Doch gegen Abend musste ich dann gehen, da ich am nächsten Tag Frühschicht hatte.

„Danke für den schönen Tag.“ Ich zog Roger an mich und küsste ihn leicht.

Er erwiderte es. „Magst du wirklich nicht noch zum Essen bleiben?“

„Nein, das wird mir zu spät. Aber von mir aus können wir das gern öfter machen.“ Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich am liebsten gar nicht gegangen wäre. Das war dann doch zu viel.

„Sehr gern. Soll ich dich noch zur Bahn bringen?“ Noch bevor ich antworten konnte, schnappte er sich schon seinen Mantel und schlüpfte in die Schuhe.

„Ich kann dich ja wohl nicht aufhalten“, antwortete ich amüsiert und zog mich ebenfalls an.

Gemeinsam verließen wir seine Wohnung und traten in den leichten Schneefall. Den kurzen Weg bis zur U-Bahn bewältigten wir schweigend. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich ihm sagen sollte. Und alles, was mir in den Kopf kam, würde ich ihm sicher nicht in der Öffentlichkeit sagen.

Auf dem Weg die Treppen zur Bahn hinunter, griff Roger plötzlich nach meiner Hand. Etwas verwundert sah ich zu ihm herüber, aber er schaute weiter geradeaus, als hätte er Angst, jemanden umzurennen. Ich lächelte leicht in mich hinein und wünschte mir, wir würden nicht beide Handschuhe tragen. Da die Bahn gerade abfuhr, als wir ankamen, musste ich noch fast fünf Minuten warten, in denen er meine Hand nicht losließ, mich jedoch auch nicht ansah. Ich konnte nicht anders, als freudig zu lächeln und mich näher an ihn zu stellen. Das würde ihm aber wohl auch zugute kommen, da man die Hände nicht so offensichtlich sah.

Als die Bahn dann einfuhr, blickte er doch zu mir. Breit grinste ich ihn an und drückte kurz seine Hand. Er erwiderte es und ließ dann los. „Wir sehen uns.“

„Ich freu mich drauf. Bis bald.“ Einem Reflex folgend strich ihm noch einmal über den Oberarm, dann drehte ich mich um und stieg zügig ein.
 

An diesem Wochenende fiel es mir noch viel schwerer, unseren Freunden nicht zu zeigen, wie wir wirklich zueinander standen. Roger hielt sich immer wieder in meiner Nähe auf, berührte mich manchmal wie zufällig, wenn wir allein oder mit nur einer Person im Raum waren. Außerdem hätte ich schwören können, dass er häufig zu mir herüber sah, doch ich erwischte ihn nie dabei. Seine sonstigen Flirtereien ließ er jedoch bleiben. Sie hatten schon nach meiner Warnung abgenommen, daher vermutete ich, dass er einfach Angst hatte, sich zu verraten.

Um so mehr freute ich mich über den orangenen Brief, den ich Sonntag in meiner Tasche fand. Um möglichst viel Zeit mit Roger zu haben, hatte ich bei Darius geschlafen, obwohl ich hatte arbeiten müssen. Ich war direkt von dort gefahren, sodass der Umschlag mir erst nach der Arbeit in die Hände fiel. Er hatte sich in dem feuchten Handtuch verheddert. Die Schrift auf dem Umschlag war völlig verwaschen, die auf dem Brief selbst war ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Zumindest konnte ich noch erkennen, dass Roger fragte, ob ich wieder zu ihm wollte. Doch wann genau, konnte ich nicht entziffern.

Da half nur eins: Ich musste ihn ganz dringend anrufen. Dass meine Eltern witzelten, ich würde meinen heimlichen Verehrer aber schnell vermissen, als ich das Telefon holte, ignorierte ich einfach.

Recht schnell nahm Roger ab. „Hey, na, schon Sehnsucht?“

„Wer hat denn hier wen vermisst, wenn du mir schon wieder Briefe in die Tasche schmuggelst?“, neckte ich ihn, um davon abzulenken, dass er gar nicht so Unrecht hatte. Ich freute mich wirklich, seine Stimme zu hören. „Leider kann ich ihn nicht lesen. Ich hab nicht gesehen, dass da einer drin liegt und die nassen Sachen draufgetan. Wann wolltest du dich treffen?“

„Ich kann leider nur am Donnerstag. Wegen dem Praktikum, kann ich sonst nicht. Ich muss zu früh raus und hab nur freitags frei. Magst du zu mir kommen?“ Ich konnte ihm anhören, dass er auf meine Zustimmung hoffte.

Um so mehr ärgerte es mich, dass ich ihm mal wieder absagen musste. „Tut mir leid. Ich würde unglaublich gern. Aber ich hab Donnerstagabend einen Kurs und muss Freitag wieder früh raus. Ich muss da leider hin.“

„Oh. Na gut.“ Die Eintäuschung war sehr deutlich. Zu gern hätte ich etwas Tröstlicheres gesagt. Doch er fasste sich schnell wieder. „Was für ein Kurs denn?“

„’n Kurs für die Trainerzertifizierung. Ich muss alle paar Jahre ’n theoretischen Test machen und ein paar Kurse besuchen. Nur kann ich mir die Termine leider nicht aussuchen. Ich sprech morgen mal mit meinem Chef, dass ich nächste Woche am Freitag frei bekomme, okay? Dann sehen wir uns vor Weihnachten noch. Oder bist du da schon weg?“ Ich drückte so die Daumen, dass er nein sagte. Sonst würde das eine ziemlich lange Zeit werden, die wir uns nicht sahen.

„Nein, ich fahr erst am Montag. Ich will nicht länger bleiben als nötig. Dann versuch ich mir nächsten Donnerstag den Abend freizuhalten. Ich kann es aber nicht versprechen, weil ich noch ein paar Lerngruppen hab die nächsten zwei Wochen, da stehen noch nicht alle Termine und ich muss mich auch nach den anderen richten..“

„Ist gut, dann sehen wir uns am Wochenende. Und diesmal versohlen wir euch den Hintern!“, drohte ich lachend. Konnte ja wohl nicht sein, dass uns die Celtics einfach so im ersten Spiel geschlagen hatten! Das schrie nach einer Revanche!

„Tse, als ob. Das schafft ihr doch eh nicht. Egal wie häufig ihr mich vermöbelt, die Celtics sind einfach besser“, höhnte er. „Aber das werdet ihr auch noch kapieren, wenn ihr am Wochenende die nächste Klatsche bekommt.“

„Du wirst schon noch sehen, was du von den großen Tönen hast, mein lieber Freund“, drohte ich scherzhaft.

„Vergiss mal lieber nicht, dass ich dir noch ein paar Schläge schulde, mein Lieber. Keine Sorge, ich vergess das schon nicht.“ Wir lachten beide, dann wurde Roger wieder ernster. „Ich muss morgen früh raus. Sorry, aber sonst wird es so spät.“

„Kein Problem. Ich wünsche dir einen schönen Abend. Wenn du mich vermisst, kannst du mich auch anrufen oder ein Briefchen schicken, ansonsten sehen wir uns dann Freitag bei Darius. Träum schön.“ Er erwiderte die Wünsche, dann legten wir auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  1Katniss1
2018-06-26T16:37:40+00:00 26.06.2018 18:37
Sehr schöne Story!
Bin gespannt wie es weitergeht 😊
Antwort von:  Vampyrsoul
26.06.2018 18:49
*lach* danke dir :)
Ich war gerade am Hochladen, hab aber noch mit der Technik gekämpft ^^


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