Zum Inhalt der Seite

Knicks vs. Celtics

Boston Boys 2
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Backboard Shattering

Nervös trat ich von einem Bein auf das andere. Ich war mal wieder viel zu früh dran, aber ich hatte nicht zu spät kommen wollen und nicht gewusst, wie lange ich genau brauchte. Da ich sonst eher mit dem Rad fuhr, kannte ich die Öffentlichen einfach nicht gut genug. Doch durch den Schneefall war das nicht möglich gewesen. Normalerweise hätte ich die Zeit genutzt, noch ein wenig zu rauchen, aber da ich nun mal auf Roger wartete, kam das nicht in Frage. So wie ich ihn kannte, wäre das definitiv ein Grund gewesen, mich am Abend nicht mehr zu küssen. Das Risiko war es mir einfach nicht wert. Zumindest hatte er aber am Freitag daran gedacht, dass wir weder einen Treffpunkt noch eine Zeit ausgemacht hatten. Daher hatte er mir heimlich noch einen Zettel mit diesen Daten zugesteckt.

Nach weiteren fünf Minuten tauchte Roger dann auch endlich auf. Er sah süß aus mit der von der Kälte geröteten Nase und komplett in Winterklamotten eingepackt. In seinen Augen war das Lächeln, das der Schal verdeckte, dennoch deutlich zu sehen. „Hi. Tut mir leid, die Bahn hatte etwas Verspätung.“

„Schon gut. Ich war nur zu früh hier“, tröstete ich ihn. Dann betrachtete ich ihn genauer. „Hast du deine Schuhe vergessen?“

„Ja, bei meinen Eltern. Ich muss mir welche leihen und sie dann Weihnachten von ihnen holen.“ Gemeinsam gingen wir zur Kasse und zahlten. Da es in der Halle nicht ganz so eisig war wie draußen, ließen wir zumindest unsere Jacken in den Schließfächern. Der etwas zu große, blaue Pullover stand Roger wirklich gut und verdeckte seinen Hintern zum Glück nicht.

Auf dem Eis alberten wir die gesamte Zeit herum, machten Wettrennen, ein paar Kunststückchen und drehten einfach ein paar Runden. Roger hatte, im Gegensatz zu mir, daran gedacht, ein paar Snacks und warme Getränke einzupacken, die wir in den Pausen verputzten.
 

Als wir am Abend aus der Halle kamen, war es draußen weiß. Wir fuhren ein paar Stationen mit der U-Bahn, dann mussten wir noch ein Stück laufen. Da mir trotz der Snacks der Magen wieder knurrte, fragte ich auf dem Weg durch eine kleine Grünanlage: „Wollen wir was essen gehen? Oder uns was holen?“

„Ich wollte eigentlich für uns kochen. Aber wenn du willst, können wir uns auch was von unterwegs holen.“

„Nein, ich mag dein Essen.“ Ich lächelte ihn an. „Außerdem sind wir dann früher bei dir.“

Roger lachte und sammelte etwas Schnee von einer Mauer, den er kurz formte und mir dann ins Gesicht warf. Wie ein Kind kicherte er, während ich ihn böse ansah. Dann warf ich zurück, traf aber nicht. Das sorgte nur dafür, dass er noch lauter lachte und der nächste Schneeball nach mir geworfen wurde.

„Hey, was soll das?“, fragte ich lachend. Er zuckte nur mit den Schultern und warf den nächsten. Nun wurde es mir doch zu bunt. Ich packte ihn und rang ihn zu Boden. Lachend ließ er sich mitreißen. „Na warte.“

Mit einer Hand hielt ich seine fest und seifte ihn dann ein. Prustend flehte er: „Hör auf! Bitte! Das ist kalt!“

Ich wischte ihm den Schnee aus dem Gesicht. Er war knallrot von der Kälte. Ich zwinkerte ihm zu. „Was bekomm ich dafür?“

„Ich koch doch schon für dich.“ Trotz der Kälte lächelte er zu mir hoch.

„Hmm... Nein, das reicht mir nicht.“ Ich streichelte mit dem Handschuh über seine Wange und sah ihm in die Augen. Ich lächelte ihn an, leckte mir demonstrativ über die Lippen. Das musste genug Hinweis sein, was ich wollte.

Und scheinbar verstand er es. Er wehrte sich unter mir und warf mir dann eine Ladung Schnee ins Gesicht, was mich zurückweichen und ihn loslassen ließ. Sofort rappelte er sich wieder auf die Beine und sah mich böse an. „Vergiss es!“

„Sorry.“ Seufzend stand ich auf. „Ich hab nicht gesagt, dass ich es gleich will.“

„Lass es das nächste Mal einfach, okay?“ Er hob meine Tasche vom Boden und reichte sie mir, dann nahm er seine eigene und ging weiter.

Schweigend folgte ich ihm. Er hatte recht, das war blöd von mir gewesen. Ich wusste, dass er noch nicht so weit war und hatte zugestimmt, dass wir bis zu ihm nur Freunde waren. Dennoch war es nicht immer einfach. Viel zu oft verschwammen die Grenzen und machten es mir damit schwerer. Er hatte da ja keine Probleme mit, er machte die Regeln, die ihm wichtig waren. Und wenn er sie übertrat, störte es mich nicht.
 

„Es tut mir leid, okay? Ich hab bei so was einfach Angst, dass uns jemand sieht“, erklärte Roger, als wir in seiner Wohnung ankamen.

„Vergiss es einfach. Es war blöd von mir. Kommt nicht mehr vor“, murmelte ich schuldbewusst. Ich wollte, dass wir das Thema endlich abschließen konnten. Daher lenkte ich ab: „Was willst du eigentlich zu essen machen?“

„Hmm... Ich dachte an Nudeln und Soße. Also was ganz einfaches. Oder magst du was anderes?“

„Nein, klingt wirklich super“, pflichtete ich ihm bei. „Solange es gut gemacht ist, ess ich eigentlich alles.“

„Und was macht dich so sicher, dass es gut wird?“, fragte er lachend.

„Bisher war alles lecker, was du gekocht hast. Kann ich meine nassen Klamotten irgendwo hin tun?“

„Ja klar. Wir sollten uns auch etwas aufwärmen. Du kannst die nassen Sachen ins Bad hängen und dich in der Wanne etwas aufwärmen. Ich mach uns ’n warmen Tee.“

Er wollte in den Kochbereich des kleinen Einzimmerappartments gehen, doch ich hielt ihn kurz am Arm fest. „Kommst du mit in die Wanne?“

Kurz überlegte er, dann kam ein zögerliches Nicken. „Aber ich will wirklich ’n Tee. Du auch? Dann geh schon mal vor, ich komm gleich nach.“

Freudig ging ich ins Bad, ließ Wasser ein und zog mich aus. Dann stieg ich in die Wanne und machte es mir gemütlich, bis Roger etwas schüchtern ins Bad kam. Ich lächelte ihm zu und bedeutete ihm, sich zu mir zu setzen. Er lächelte zurück, ließ den Blick über meinen hauptsächlich von Schaum bedeckten Körper gleiten. Noch einmal forderte ich ihn auf: „Na komm schon rein.“

„Ist da überhaupt noch Platz für mich?“

„Klar. Zieh dich aus und komm rein. Ich beweis es dir.“ Frech zwinkerte ich ihm zu.

Zu meiner Freude zog er sich tatsächlich aus. Doch leider viel zu schnell. Ich hätte es gerne genossen. Aber ich konnte nun mal nicht alles haben. Ich konnte froh sein, dass er überhaupt mit mir badete. Unsicher stand er noch in Unterhose vor der Wanne. „Und wo soll ich nun hin?“

Ich hakte meine Zeigefinger in den Bund und zog leicht daran. „So? Nirgendwohin. Erstmal musst du die loswerden. Danach setzt du dich entweder mir gegenüber oder kommst in meine Arme.“

Lächelnd wurde er das letzte Stück Stoff los und kam dann schnell dazu. Leider entschied er sich, sich mir gegenüber zu setzen. Wir sortierten unsere Beine, dann fiel ihm auf, dass die Thermoskanne mit dem Tee zu weit weg stand.

Er stand auf und versuchte danach zu angeln, ohne aus der Wanne zu steigen. Fasziniert betrachtete ich seinen Hintern, den er mir dabei entgegenstreckte. Ohne darüber nachzudenken, griff ich danach und ließ meine Finger darüber wandern. Erschrocken zuckte er zusammen und wäre fast vornüber gefallen. Ich konnte ihn gerade noch umfassen und zog ihn wieder zu mir in die Wanne. Etwas Wasser schwappte über.

„Was soll der Mist?“, beschwerte er sich und wollte sich aus meinem Griff befreien.

„Tut mir leid“, murmelte ich, küsste dabei aber sehnsüchtig über seine Schulter. So wirklich tat es mir nicht leid, immerhin hatte ich ihn so genau vor mir sitzen. „Du hast ihn mir so entgegengestreckt. Ich bin doch auch nur ’n Mann.“

Langsam ließ ich die Küsse über den Hals wandern und leckte ihm leicht über die Spitze des Ohrs. Etwas irritiert fragte er: „Was wird das?“

„Das letzte Mal ist zu lange her. Ich bin ausgehungert“, raunte ich, während ich meine Finger über seinen Bauch wandern ließ.

Gut, das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Immerhin hatte ich in Boston ausreichend Gelegenheit gehabt, mich auszutoben und sie auch genutzt. Aber dennoch hatte ich gerade wahnsinnig Lust auf ihn. Ich wollte ihn stöhnend und sich windend unter mir wissen, wollte ihm zeigen, dass es schön sein konnte, sich führen zu lassen.

Als sich mein Penis gegen sein Steißbein drückte, rutschte er sofort weg. „Toby, lass den Scheiß!“

Ich seufzte, dann richtete ich mich auf und verließ die Wanne. Das war einfach nur frustrierend. Ich griff nach einem der Handtücher, die auf einem Regal bereit lagen, und trocknete mich ab. Ich konnte nicht verhindern, dass ich etwas angefressen klang. „Mir ist warm genug. Hier, dein Tee.“

Ich brauchte ganz dringend etwas Abstand zu ihm, selbst wenn es nur ein paar Minuten waren. Seine Nähe machte mich einfach an und es war das passiert, was ich schon in Boston befürchtet hatte: Ich konnte ihm nicht dauerhaft allein die Führung überlassen. Das war einfach nicht ich. Zu sehr genoss ich es, meinen Partner zu verführen und ihm zu zeigen, welche Lust ich in ihm entfachen konnte. Nur in Unterhose verließ ich das Bad.

Ich ging zu meiner Tasche und holte meinen Schlafanzug heraus. Allerdings nicht weil ich direkt schlafen wollte, sondern weil ich keine andere Hose dabei hatte. Die von vorher war durchgeweicht. Und nur in Unterhose wollte ich nach eben nicht herumlaufen. Ich war frustriert, da wollte ich Roger sicher keine Einladung da lassen.

Doch leider war er schneller als ich. Ich hatte gerade die Hose übergezogen, da spürte ich Hände auf meinen Schultern und Haut an meinem Rücken. Sein Kopf legte sich vorsichtig dagegen. „Sorry, ich bin furchtbar nervös. Ich wollte dich nicht so anfahren.“

Ich verstand nicht ganz, was ihn so nervös machte. Es war doch nun nicht das erste Mal, dass wir allein waren. Aber dennoch brachte es mir nichts, ihn noch nervöser zu machen, indem ich ihn drängte. „Schon gut. Lass uns langsam machen. Komm, wir essen erst mal was. Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Wenn du magst, kannst du Tomaten schneiden.“ Ich nickte, trat einen Schritt von ihm weg und zog dann mein Shirt über. Roger wirkte etwas enttäuscht, aber darauf wollte ich jetzt keine Rücksicht nehmen, ich war es immerhin auch.
 

Lange zicken wollte ich jedoch auch nicht, daher fragte ich, nachdem die Tomaten fertig waren: „Du fährst also Weihnachten zu deinen Eltern?“

„Ja, sie bestehen darauf. Ich soll wenigstens an den Feiertagen dort sein. Weil meine Schwestern ja auch da sind und so. Wirklich Lust hab ich darauf nicht. Zumal wir die zwei Wochen vorher Laborpraktikum haben und nach den Ferien Prüfungen“, meckerte er und rührte dabei in der Soße.

„Dann kommst du vermutlich an den beiden Wochenenden auch nicht zu den Spielen?“ Schade, das würde hart werden, ihn so lange nicht zu sehen.

„Ich denke nicht. Ich werd die Zeit dann zum Lernen brauchen. Vielleicht komm ich noch spontan zum ein oder anderen Spiel, wenn ich ’ne Pause brauch, aber ich kann nichts versprechen. Hol mal eben Teller raus, ich glaub, es ist fertig.“ Ich gab sie ihm, woraufhin er sie füllte. Wir setzten uns zusammen auf sein Bett, da es neben dem Schreibtischstuhl die einzige Sitzgelegenheit war. Roger hob fragend die Fernbedienung. „Willst du nebenbei was schauen?“

Ich nickte. „Klar, mach mal an. Vielleicht kommt was Interessantes.“

Roger zappte durch die Kanäle, bis er plötzlich bei der Vorberichtserstattung eines Basketballspiels stoppte. Etwas verwirrt schaute ich auf, dann erkannte ich die Mannschaften. „Oh!“

„Sag nicht, du hast es vergessen?“ Roger lachte fast. Etwas betrübt nickte ich. Ich war mit meinen Gedanken so bei ihm und dem Date gewesen, dass ich nicht einmal darüber nachgedacht hatte, welche Spiele am Abend liefen. Jetzt lachte er wirklich, bevor er anbot: „Von mir aus können wir das Spiel schauen.“

Während er schon nach dem Kissen griff, hob ich meinen Teller etwas an. „Ich hab noch was in der Hand.“

„Dann iss schneller!“, forderte er mich spielerisch auf. „Du kommst da nicht drumrum.“

„Aber das ist unfair! Ihr spielt heute nicht“, versuchte ich mich herauszureden, auch wenn sein Blick mir schon sagte, dass es nicht helfen würde.

„Na und? Ihr habt Freitag auch nicht gespielt und ich musste es trotzdem ertragen. Also, iss auf und sei ein Mann!“

Ich nahm die letzten Bissen, schob den Teller auf den Couchtisch und grinste Roger dann an. „Ich würde ja viel lieber anders meinen Mann stehen.“

„Aha, du ziehst ficken also dem Spiel vor?“, feixte Roger.

Ich beugte mich zu ihm herüber und drückte ihn aufs Bett. Dann hockte ich mich über ihn. Ich ließ meine Lippen vorsichtig über seinen Mund und seine Wangen streichen, berührte beides jedoch nicht. Erstaunlicherweise blieb er ruhig liegen, sah mir direkt in die Augen. An seinem Ohr raunte ich: „Ich kann auch beides. Du musst dich nur umdrehen.“

Tatsächlich drehte er sich um. Jedoch nicht so, wie ich es gehofft hatte, und mich dazu noch mit. Von oben herab grinste er mich an, bevor er mir ebenso ins Ohr raunte: „Ich hab da ’ne Idee. Wie wäre es mit ’nem neuen Spiel? Für jeden Punkt der Knicks stoß ich einmal schön tief und fest in dich. Du musst nur ordentlich die Daumen drücken.“

Mir lief ein wohliger Schauer durch den Körper, der jedoch mehr durch seine Stimme als durch seine Worte ausgelöst wurde. Mittlerweile verstand ich, warum so viele Männer darauf standen, wenn ich das tat. Doch ich ließ mir davon nichts anmerken, sah ihm weiter ins Gesicht. So einfach wollte ich es ihm nicht machen. Dafür hatte er mich heute zu viel geärgert.

Ich zog ihn am Nacken zu mir herunter und küsste ihn gierig. Nicht einmal er schaffte es, das leise Keuchen zu unterdrücken, das seinen Mund verließ. Leicht schmunzelte ich und ließ ihn dann los. „Nein, das ist mir zu wenig. Davon hat niemand was.“

Etwas enttäuscht seufzte Roger und rollte sich dann von mir herunter. Als er aufstehen wollte, hielt ich ihn jedoch fest. Wenn bei mir das gleiche funktionierte, wie bei meinen Liebschaften bisher, dann musste doch bei ihm auch dasselbe funktionieren, wie bei mir sonst. Leicht neckisch biss ich mir auf die Unterlippe und fragte: „Können wir das nicht auch später wegbringen und bleiben jetzt liegen?“

Er lächelte mich an und legte sich quer ins Bett. Ich rutschte an ihn heran. So hatten wir beide eine gute Sicht und ich konnte ihn sogar in den Arm nehmen, was er ohne Murren geschehen ließ. Auch gegen die Hand, die ich unter sein Shirt gleiten ließ, um ihn vorsichtig am Bauch zu streicheln, sagte er nichts. Er schien es sogar zu genießen. Diesmal ohne sich schlafend zu stellen.
 

Wir lagen während des gesamten Spiels so da. Immer wieder ließ ich meinen Atem über Rogers Nacken wandern, genoss den angenehm herben Geruch, der von ihm ausging. Wenn ich an seinem Haaransatz ausatmete, stellten sich die Härchen auf und fast unmerklich erschauderte er. Je länger wir so lagen und er es wohl doch irgendwo zu genießen schien, desto fordernder wurde ich, ließ meine Hand kräftiger über seinen Bauch fahren, drückte ihn näher an mich und küsste seinen Nacken. Lippen und Zunge wanderten abwechselnd hauchzart über seine Haut.

„Toby?“, fragte er irgendwann unsicher. „Kannst du bitte aufhören?“

Ich schloss die Augen, atmete tief durch und ließ ihn los, was er sofort nutzte, um zumindest mit dem Unterkörper von mir wegzurutschen. Einen Moment brauchte ich, um zu realisieren, dass das Spiel zu Ende war. Ich hatte überhaupt nicht mehr darauf geachtet, war völlig in den Zärtlichkeiten versunken.

Nein, das hier würde kein gutes Ende nehmen, wenn ich blieb. Wir wollten beide dasselbe, jedoch nicht auf die gute Art. Ich erhob mich und wollte über ihn klettern, da hielt diesmal er mich vorsichtig fest, drehte sich unter mir auf den Rücken und sah mir in die Augen.

Oh Gott, wie hatte ich nicht bemerken können, dass er völlig verunsichert war? Dabei stand es so eindeutig in sein Gesicht geschrieben. Wenn ich ihn jetzt allein ließ, würde ich mir später wahnsinnige Vorwürfe machen. Ich musste wissen, was los war. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm herunter, ließ meine freie Hand über seine Wange wandern und küsste ihn dann langsam und innig. Während sich mein Körper langsam auf seinen senkte, da es anstrengend wurde, sich über ihn zu stützen, achtete ich darauf, ihn nicht zu sehr mit meiner deutlich spürbaren Lust zu bedrängen. „Was hast du?“

Noch immer war er ziemlich verunsichert. Er brauchte eine ganze Weile, bevor er antwortete: „Du willst heute mich, oder?“

Mit einem leichten Lächeln beugte ich mich zu ihm. „Wen sollte ich gerade sonst wollen?“

„Das meine ich nicht. Du bist heute... Keine Ahnung, irgendwie anders.“

„Dominanter? Fordernder?“, half ich ihm auf die Sprünge. Er nickte. „War ich doch vorher auch.“

„Ja... Aber nicht so durchgängig. Was ist los mit dir?“

Ich hoffte, dass ich seinen Blick richtig deutete und er keine Angst hatte, sondern einfach nur etwas verunsichert war. „Ich weiß nicht. Du wirkst heute einfach anziehend. Vielleicht sollte ich dich fragen, was heute los ist?“

Etwas verlegen drehte er den Kopf zur Seite und mir wurde klar, was es war, dass ihn heute so anders erscheinen ließ: Seine Nervosität ließ ihn unglaublich süß erscheinen und machte ihn anziehend. „Ich weiß nicht ganz, wie ich mit der Situation umgehen soll. Es ist nochmal was anderes als bei dir zu sein. Und da fand ich es auch irgendwie ganz gut, dass du so warst, ich hab mich dadurch sicherer gefühlt. Aber gerade hab ich das Gefühl, du willst mich unbedingt... Du unbedingt ‚oben liegen‘ möchtest. Ich will das aber nicht, dass du mir an den Arsch gehst.“

Erleichtert lachte ich auf. „Du magst also einfach nur keinen passiven Analverkehr? Hast du davor Angst? Aber du möchtest, dass ich wieder die Führung übernehme? Warum sagst du nicht gleich, dass du einfach nur das nicht magst. Es gibt doch noch so viel mehr Möglichkeiten.“

„Ich mochte das bei dir zu Hause. Es war schön“, gab er zu, drehte den Kopf auf die andere Seite und küsste meinen Daumen.

Glücklich lächelnd küsste ich ihn. „Soll ich dir mal zeigen, was es sonst noch Schönes gibt? Wie man einfach nur genießen kann?“

Er nickte, dann stockte er. „Nein!“

„Warum nicht?“ Dieser plötzliche Stimmungswandel verwirrte mich. „Ich meine, wenn du nicht willst, dann müssen wir nicht, aber gerade klangst du so, als würdest du es zumindest versuchen. Keine Sorge, ich hör sofort auf, wenn dir etwas...“

Roger lachte und kam mir etwas entgegen. „Nein, das ist es nicht. Aber wenn du das jetzt machst, wie ist es dann beim nächsten Mal?“

„Achso“, machte ich erleichtert und küsste ihn sanft. „Ich werd sicher nicht darauf bestehen, dass es jetzt jedes Mal so ist. Natürlich, ich finde es wirklich schön, wenn ich dir Lust bereiten kann. Ich fand es unglaublich geil, wie du gestöhnt hast, während ich dich verwöhnt hab. Aber ich mag es auch, wenn du das bei mir machst. Also warum machen wir nicht das, worauf wir gerade Lust haben?“

Ganz langsam nickte er. „Ist gut.“

„Wirklich?“ Ich konnte nicht verhindern, dass die Freude aus mir sprach.

„Ja.“ Er schloss die Augen, während meine Hände bereits unter sein Shirt wanderten. „Aber mein Arsch ist tabu!“

„Glaub mir, der ist grad ziemlich egal“, raunte ich, während ich meine Erektion gegen seinen Oberschenkel drückte. Wenn er sich wirklich darauf einließ, war der Kompromiss mehr als zufriedenstellend. „Ist das in Ordnung?“

„Ja“, hauchte er.

Mit geschlossenen Augen gab er sich mir hin. Zu gern hätte ich in das Sturmgrau gesehen, doch wenn es ihm half, sich zu entspannen, dann sollte es mir recht sein. Wir wurden noch kurz davon aufgehalten, dass er vergessen hatte, Gleitgel zu besorgen, doch da ich vorsichtshalber selbst welches in meiner Tasche hatte, hinderte uns das nicht lange.

Es war offensichtlich, dass es ihm schwerfiel, sich einfach nur fallen und führen zu lassen. Immer wieder griff er nach mir, wollte mich dazu bringen, mich auf den Rücken zu drehen. Als ihm das nicht gelang, versuchte er, die Kontrolle zu erlangen und das Tempo vorzugeben, doch ich hielt seine Hüfte sanft zwischen meinen Unterschenkeln und hinderte ihn so daran, sie zu bewegen. Meine beruhigend geflüsterten Worte ließen ihn zusehens entspannen, bis er einfach nur noch mit leicht geöffneten Augen da lag und sich von mir leiten ließ.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück