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Night-Shadow

Ich lebe nicht in der Dunkelheit. Die Dunkelheit lebt in mir.
von

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Schmerzen. Das war das erste das ich fühlte. Schmerzen und Hände. Sie lagen auf meinem Oberschenkel. Kalte Hände. Ich fuhr hoch und stieß die Person von mir, deren Hände viel zu weit oben lagen.

Bevor mein Blick scharf wurde hörte ich ein wütendes Knurren. „Finger weg.“ fauchte ich. „Naives Kind.“ hörte ich die selbe Stimme wie von dem Schwarzhaarigen. Mein Blick wurde wieder klarer und ich sah in diese dunklen Augen. Sie funkelten wütend. Seine Hände hatte er vor der Brust verschränkt. Sie waren voller Blut. Meinem Blut. Blinzelnd sah ich auf meine Verletzung. Sie war immer noch da. Ich hatte nicht geträumt. Stöhnend sank ich zurück auf die Harte Matratze und schloss erneut die Augen.
 

Als ich das nächste mal erwachte war der Schmerz fast gänzlich verschwunden. Mein Bein fühlte sich lediglich etwas betäubt an. Meine Augen fuhren durch den Raum. Ich lag in einem Schlafzimmer. Kalte weiße Wände. Ein heller Schrank, ein kleiner Schreibtisch auf dem nichts lag bis auf ein paar Verbände, Tücher und Pflaster. Kein Fenster, lediglich zwei Türen. Eine davon war angelehnt und von dort hörte ich stimmen.

„Wenn es dir nicht passt kannst du ja gehen!“ war das Saschas Stimme? Ein dunkles Lachen. „Du würdest keine zwei Tage überleben.“ „Halt den Mund, Leon.“ knurrte Sascha. „Ich bin auch noch da.“ meine Augen weiteten sich bei der vertrauten Stimme meiner besten Freundin. „Oh na ganz toll ein Krieger neuling.“ wieder diese dunkle arrogante Stimme. Es musste dieser Leon sein. „So schwer sind die Xhyls auch nicht zu besiegen!“ fuhr meine Freundin aufgebracht Leon an. Wieder so ein arrogantes Lachen. Dieser Kerl war mir unsympathisch. Es herrschte schweigen in dem anderen Raum.
 

Was war nochmal gleich alles passiert? Ach ja, ich wurde angegriffen von, naja von was? Dem Monster unter dem Bett? Oder diesem Xhyls wie die anderen das Wesen nannten.

Kopfschüttelnd setzte ich mich langsam auf. Auf einen Traum konnte ich das ganze jetzt nicht mehr schieben. Die schmerzen und das Erlebte waren wirklich nicht aus meiner Fantasie entsprungen. Vorsichtig rutschte ich von der Matratze und meine nackten Füße berührten den kalten Fußboden. Gänsehaut kroch von unten hoch. Ich konnte mein Bein problemlos belasten war aber trotzdem vorsichtig als ich Richtung Tür ging.
 

Langsam schob ich die Tür auf und trat ins Helle. Ich wusste nicht recht was ich erwartet hatte aber was ich sah verwirrte mich noch mehr. Meine beste Freundin lehnte an einer Küchenzeile. Sie war in komplett schwarzes Leder gesteckt, an ihrer Hüfte baumelte ein Schwert. Sie hatte ihre Haare zu einem Strengen Zopf gebunden. Neben ihr lehnte Jace? Er steckte in ganz ähnlicher Kleidung. Sie erinnerten mich ein wenig an Assasinen. Auch Jace war schwer bewaffnet. Auf einem Kleinen Sofa gegenüber der Küche saß der dunkelhaarige Leon und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Sein Blick ruhte auf mir doch er zeigte keinerlei Gefühle dabei. Sascha stand neben dem Sofa und hatte ebenfalls die Arme verschränkt. Auch sein Gesicht zeigte nicht den hauch eines Gefühls.
 

„Mimi.“ rief Lei erleichtert und trat auf mich zu. Verwirrt und irgendwie leicht ängstlich hielt ich sie mit einer Bewegung meines Armes davon ab näher zu kommen. „Was ist hier los?“ fragte ich leise und sah meine Freundin in die grünen Augen. Leis Augen verdunkelte sich leicht und sie senkte den Kopf. „Mimi, du...wir….ähm...“ „Wir haben dich vor einem Xhyls gerettet. Du warst drei Tage bewusstlos. Jetzt diskutieren wir wie es mit dir weiter geht.“ erwiderte Jace ungerührt. Seine klaren Augen ruhten auf mir. Mein Kopf schwirrte. „Bitte? Was zu Hölle ist ein Xhyls? Und wie soll es weiter gehen mit mir?“ fuhr ich ihn aufgebracht an. „Xhyls sind Dämonen die auf die Erde geschickt werden um Menschliche Seelen zu sammeln. Offensichtlich haben sie reges Interesse an deiner!“ erwiderte Sascha ruhig. „Dämonen?“ fragte ich misstrauisch. Alle vier sahen mich an und Lei nickte. „Ok.“ erwiderte ich ruhig. Lei sah mich skeptisch an. „Ok? Mehr nicht?“ „Was erwartest du von mir? Das ich Schrei und weglaufe?“ „Wäre zumindest besser so!“ erwiderte der dunkelhaarige. „Und du bist?“ fuhr ich ihn an. Seine Arroganz machte mich wütend. „Leon. Dämon und Jäger!“ erwiderte er und sah mich an. „Aha. Noch ein Dämon. Und du bist? Zufällig auch einer?“ fragte ich meine Beste Freundin. Langsam ging mir dieses Schauspiel auf die nerven. Wollten die mich alle ein wenig veräppeln? „Wir veräppel dich nicht.“ Ich starrte auf Sascha. Seine blauen Augen funkelte belustigt. „Was? Wie?“ stotterte ich und deutete auf ihn. „Deine Gedanken solltest du wirklich zügeln.“ grinste er. Bevor ich darauf etwas erwidern konnte schaltete sich meine Freundin ein. „Ich und Jace sind Dämonenjäger. Also eigentlich nur Jace ich stehe noch in seiner Ausbildung aber….!“ „Dämonenjäger?“ Langsam begann sich alles in meinem Kopf zu drehen. „Ok. Stopp.“ rief ich aufgebracht und trat zurück in das Zimmer mit dem Bett.
 

Keiner folgte mir. Ich zog die Hose an die auf einem Stuhl lag und offensichtlich Lei gebracht hatte und trat zurück ins Wohnzimmer. „Was ist los?“ fragte Lei als ich an ihr vorbeiging in der Hoffnung das, das hinter ihr der Ausgang war. „Ich gehe!“ fuhr ich sie an. „Du kannst nicht einfach gehen!“ rief sie aufgebracht. „Oh doch das kann ich. Ihr seid doch alle verrückt.“ „Mimi. Du hast es doch selber gesehen!“ erwiderte Sascha ruhig. Keiner der vier rührte sich als ich nach der Tür griff und sie öffnete. Kalte Nachtluft schlug mir entgegen. „Mimi….!“ Die Tür viel hinter mir zu und schnitt dadurch meiner besten Freundin das Wort ab.
 

Sauer und verwirrt stampfte ich den kleinen Weg entlang. Ich hatte zwar keine Ahnung wo ich war aber ich musste einfach dort raus. „Dämonen!“ schimpfte ich. Jahrelang hatte ich versucht irgendjemanden von diesem Monster und meinem Bett zu erzählen. Wurde nur ausgelacht und zu verschiedenen Ärzte geschleift. Niemand hatte mir geglaubt. Und jetzt erzählen mir diese vier das es wirklich Dämonen gibt? Jace und Lei waren Dämonenjäger?
 

Wenn ich so darüber nachdachte waren die beiden die einzigen die mir geglaubt hatten. Lei hatte sich nie über meine Angst lustig gemacht und Jace hatte mich immer beruhigt wenn ich nachts wieder einmal nicht schlafen konnte. Er war öfter einfach rüber gekommen um bei mir zu schlafen wenn ich wieder so schlimme Panikattacke bekommen hatten. Da wo mir mein Vater nicht geholfen hatte, hatte es Jace und Lei getan. Mein Vater. Erst jetzt erinnerte ich mich daran was geschehen war. Mit ihm. Seine Klaffende Bauchwunde, das viele Blut. Er war Tod. Gestorben. Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ich hatte meine Familie verloren. Auch wenn wir kein gutes Verhältnis zueinander hatten war er immer noch mein Vater gewesen. Was war mit ihm passiert? Ich musste sofort nach Hause.
 

Ich sah mich um. Hier kannte ich mich ein wenig aus und lief eilig die Straße weiter. Der Weg wurde mir immer bekannter und endlich erreichte ich mein Haus.
 

Unsicher stand ich davor. Sollte ich wirklich nachsehen? Mein Handgelenk kribbelte und ich sah darauf. Das Henna Tattoo von Jace glühte. Es sendete mir Mut. Wieso wunderte es mich überhaupt noch.

Meine Beine trugen mich automatisch zur Tür und ich trat ein. Es war dunkel und still im Haus. Meine Beine, die immer noch nackt waren spürte die tiefen Rillen im Boden. Die Klauen hatten sie hinein gemacht. Leise schlich ich nach oben. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
 

Mit Zitternden Händen griff ich nach meiner Zimmertür und schob sie auf. Mein Zimmer lag im dunkeln. Lediglich das Mondlicht schien blass zum Fenster rein. Es war leer. Ich trat ein und sah mich um.Zitternd atmete ich aus. Das einzige das darauf hindeutete das jemand hier drin gestorben war, war der rote Fleck auf meinem Teppich. Das Getrocknete Blut meines Vaters. Mein Beine gaben nach und ich sank in die Knie. Heiße Tränen rannen meine Wangen hinunter und tropften auf den Boden. Das ganze war einfach so surreal. Stumm weinte ich. Kein Laut kam über meine Lippen.
 

Was zur Hölle war aus meinem Leben geworden? Innerhalb eines Abends war es komplett auf den Kopf gestellt. Ich Hatte erfahren das meine Kindheitserinnerungen real waren. Das meine Freunde mich belogen. Das es wirklich Dämonen gab, die aussahen wie aus einer Modezeitschrift entsprungen. Niemand würde denken das sie böse sind. Aber das Schlimmste das mich traf war die Tatsache das ich jetzt alleine war. Ich hatte niemanden mehr. Niemanden dem ich vertrauen konnte. Niemanden mehr der mir Sicherheit gab. Ich war allein.
 

„Armes Kindchen. So traurig und so allein.“ Mein Kopf schnellte nach oben. Vor mir stand ein Mann. Er hatte lange blonde Haare, die zu einem Zopf auf dem Rücken gebunden waren. Einige Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Seine markanten Gesichtszüge waren auffallend. Seine Augen schimmerten. Rot-orange? Die makellose Haut seines halbnackten Körpers strahlte eine Hitze aus die ich mir nicht erklären konnte. Seine Stimme klang freundlich und besorgt. Doch sie sendete mir eine gewisse warnende Gänsehaut über den Rücken. „Ich kann dir helfen.“ lockte er und ein breites lächeln erschien auf seinen perfekt geschwungenen Lippen. „Ich brauch deine Hilfe nicht.“ erwiderte ich stur und verfinsterte mein Gesicht. Das Lächeln meines Gegenübers wurde breiter. „Sicher?“ „Ja.“ „Schade. Wir könnten große Macht zusammen erlangen.“ Verwundert sah ich ihn an. „Du weißt es nicht?“ fragte der Fremde amüsiert. Plötzlich veränderte sich sein Erscheinungsbild. Spitzte Hörner wuchsen aus seinem Kopf und seine Augen verengten sich zu schmalen schlitzen. Die Haut färbte sich in glühendes Rot. Das sollte wohl jetzt ein Scherz sein? Satan? „Was soll ich nicht wissen? Satan.“ Sein grinsen wurde breiter. „ Du weißt also wer ich bin.“ „Jeder Idiot würde es wissen.“ fauchte ich. Meine Wut über diese Ganze Geschichte machte mich unvorsichtig. Tief im inneren wusste ich das man den Teufel lieber nicht Provozieren sollte. Aber ich konnte mich nicht beherrschen. „Du bist wütend. Gut so. Schenk mir deine Wut!“ knurrte er tief und sog scharf die Luft ein. Ein ziehen an meinem Inneren ließ mich auf keuchen und nach vorne Kippen. Schmerz durchzuckte meinen Kopf und ich schloss die Augen. „Mehr. Verzweiflung.“ Ich wusste nicht was geschah, spürte nur diesen unerträglichen druck und das zerren an meinem Inneren. Meine Angst ließ mich nicht handeln. Panisch keuchte ich und stöhnte.
 

Der Raum um mich geriet in Brand. Die Hitze schlug mir ins Gesicht und erschwerte meine Atmung weiter. „Wir können groß sein. Oire an tine!“ Ich hob den Kopf und sah in das Verzehrte Gesicht meines Gegenübers. Von seiner Schönheit war nichts mehr übrig. „Von was sprichst du?“ „Deine Seele wird seid Jahrhunderten Gesucht, Oire an tine! Und ich hab dich gefunden!“ rief er aufgebracht, fast schon hysterisch. Meine Seele wurde gesucht? Keuchend und mit einer Hand vor dem Mund stand ich auf. Der dichte Rauch brannte in der Lunge. „Komm zu mir. Verbinde dich mit mir!“ schrie der Dämon erneut und kam auf mich zu. Mein Körper bewegte sich fast von allein.
 

Ich drehte mich von dem Monster weg und ergriff die Flucht die Treppen runter. In der Küche schnappte ich mir das lange silbermesser und wappnete mich für den nächsten Angriff. Mit jedem Schritt den der Dämon auf mich zuging steckte er alles in Flammen. Seine Hände umgriffen den Türrahmen. Er grinste mich breit an. Mit einem Satz sprang er auf mich zu und ich zog das Messer hoch. Die Klinge bohrte sich ohne große Mühe in die Brust des Dämons. Zuerst dachte ich das es ihm nichts ausmachte aber dann verdunkelte sich schlagartig die Haut um das Messer. Das schwarz breitete sich aus und schließlich zerfiel der Dämon mit einem letzten lauten Schrei zu Asche. Hatte ich gerade wirklich den Teufel besiegt?
 

Hustend lehnte ich mich an die Wand. Mein Gesicht und die Hände waren voll mit Ruß. Die Hitze des Feuers war mittlerweile fast unerträglich. Ich musste hier raus. Und zwar sofort.

Wankend, den der Rauch hatte sich tief in mein Bewusstsein gebohrt versuchte ich zur Türe zu kommen. Gerade als ich ankam und die Klinge ergriff wurde die Tür aufgerissen und ich kippte nach vorne. Starke Arme fingen meinen Sturz ab und ehe ich reagieren konnte verlor ich den Boden unter den Füßen und wurde nach draußen getragen.
 

Ich hustete als ich die frische, kühle Nachtluft tief in meine Lungen gezogen hatte. „Wieso bist du hierher gekommen?“ fragte mich Jace besorgt und sah auf mich runter. Ich lag auf der Wieso vor dem Haus. Das Kratzen im Hals war unangenehm. Meine Antwort blieb aus. Wieso sollte ich denen Rechenschaft ablegen. Sie hatten mich belogen. Wieder bekam ich einen Hustenanfall der mir Tränen in die Augen trieb. „Mimi.“ Die besorgte Stimme meiner besten Freundin war zu viel für mich. „Was wollt ihr von mir!“ fauchte ich und meine Stimme kratzte dabei schmerzhaft in meinem Hals. Schwindel erreichte meinen Kopf. Ich zwang mich trotzdem zum aufsetzten. „Wir wollen dir helfen. Dich beschützten!“ erwiderte meine Freundin ruhig. Sie klang wie einer dieser Schulsanitäter. Ihre Hand legte sich auf meine Schulter. „Fass mich nicht an.“ keuchte ich und wich zurück. „Mimi, du glühst!“ Sascha trat neben sie und musterte mich. Wieder musste ich husten, diesmal kam ein schwall Blut mit den ich schnell an der Hose abwischte. Mimi, beruhig dich. Wir werden dir helfen! Die stimme war eindeutig in meinem Kopf. Und die Stimme gehörte eindeutig zu Sascha. „Halt dich raus aus meinem Kopf.“ knurrte ich und zwang mich ruhig zu Atmen.
 

Ein dröhnender Schmerz durchbrach meinen Kopf und ich schrie schmerzhaft auf. Ich spürte das sich etwas fremdes in mir befand und konnte nicht sagen was es war. Sascha knurrte. „Hör auf damit Leon.“ „Ich bring sie lediglich zum schweigen!“ knurrte besagter zurück. Mit einem Mal war alles still um mich. Mein Blick verschwamm und ich kippte zur Seite.



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