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Kapitel 17 - Anfängliche Schwierigkeiten

Kaum hatte sie sich selbst mit ihrem Gepäck ins Innere der Lok gekämpft, spürte sie einen Ruck und die Maschine erwachte zum Leben. Langsam aber sicher bewegte sich der Zug aus der Überdachung hinaus ins Freie. Evelyn stand im schmalen Gang an die Wand gepresst und sah zu, wie außerhalb der Fenster Häuser und Straßen verschwommen vorbeizogen. Es sah so aus, als fuhren sie direkt durch die Stadt von London, einmal glaubte sie sogar kurz die hellen Lichter der Reklamewände auf dem Piccadilly Circus zu sehen. Obwohl es so aussah, als rasten sie förmlich in unglaublicher Geschwindigkeit, so hatte Evelyn nicht das Gefühl schneller zu fahren, als in einer Gondel.
 

Die verzerrte Aussicht hielt nicht lange an, da das verschwommene Stadtbild schon bald von unberührter Natur abgelöst wurde, wo der Zug normale Geschwindigkeit zu fahren schien. Sie hatten London hinter sich gelassen.
 

Noch immer standen vereinzelte Schüler auf den Gängen, doch trotzdem machte sich Evelyn auf den Weg einen Platz zu finden. Immer wieder schielte sie in die Abteile, entdeckte meistens aber nur ältere Schüler. Vermutlich war sie in dem Teil eingestiegen, der den Oberstuflern vorbehalten war. Der Zug war lang und so kämpfte sie sich mit ihrem Seesack durch den schmalen Gang.
 

Ab und zu glaubte sie jemand zu finden, den sie kannte. Der ein oder andere Rotschopf war durchaus auffällig - nicht, dass sie allzu genau hingeschaut hätte. In einem eher unauffälligen Abteil hatte sie es schließlich auf gut Glück versucht, wurde aber schnell abgewimmelt. "Geh in den Wagon für die Erstklässler", hieß es nur. "Hier sind die Drittklässler." Ein System, geschweige denn Schilder die die jeweiligen Klassen voneinander trennten, fand Evelyn nirgends. So fragte sie sich immer weiter nach hinten durch, bis sie schließlich ein fast volles Abteil fand, in dem mehrere Mädchen und ein Junge saßen. Alle starrten sie überrascht an, als sie die Tür aufschob und fragte, ob sie sich setzen dürfte.
 

"Bist du auch zum ersten Mal in Hogwarts?", fragte ein blondes Mädchen mit fein geflochtenen Haaren. Auf ihr Nicken hin, wurde sie von den anderen herein gewunken. Sie nahm im gebührenden Abstand, die Tasche unter den Polstern verstaut, neben der Tür Platz. Sofort quasselten alle wieder aufeinander ein, wobei Evelyn sich nicht die Mühe machte sich zu beteiligen.
 

Evelyn hatte so ein derartiges Gespräch erwartet. Oh, ist das dein erstes Jahr, freust du dich auch schon, ich war ja so aufgeregt, als ich meinen Brief bekommen habe, und das alles. Typische Floskeln, wie sie wohl jeder Erstklässler auf der Fahrt nach Hogwarts austauschte. Verübeln konnte Evelyn es ihnen nicht. Natürlich erging es ihr ähnlich, allerdings trennten sie fast 15 Jahre, auch wenn sie nicht danach aussah.
 

"Wie heißt du eigentlich?", fragte der Junge, der Gruppe. Evelyn sah, dass er leicht schiefe Zähne hatte, dafür jedoch ein verschmitztes Lächeln.
 

Ah, Vorstellungsrunde. "Evelyn Harris", erwiderte sie knapp. Es herrschte kurz Stille, in denen die anderen wohl erwartet hatten, dass Evelyn sich nach ihren Namen erkundigte, was sie nicht tat. Der Junge neigte seinen Kopf und eines der Mädchen mit exotischem Aussehen rollte die Augen. Doch das blonde mit den Zöpfen bemühte sich um ein Lächeln.
 

"Ich bin Megan Jones." Sie zeigte auf das Mädchen neben ihr, das sich abgewendet hatte. "Das ist Sue Li."
 

Der Junge hob die Hand und grinste breit. "Und ich bin Anthony Goldstein."
 

Das letzte Mädchen, eine unscheinbar wirkende Brünette mit karamellfarbener Haut, nuschelte nur kurz ihren Namen. "Mandy Brocklehurst."
 

Um den Anstand zu wahren nickte Evelyn allen zu, blieb sonst jedoch still. Während die anderen sich wieder ihrem Gespräch widmeten, gratulierte sich Evelyn selbst. Sie kannte die Namen nur vage, was ein gutes Zeichen war. Ihre Reise nach Hogwarts würde wohl keine größeren Steine ins Rollen bringen. Ein tiefer Seufzer entwich ihr und sie merkte, dass sie erst jetzt, zum ersten Mal seit Tagen, wirklich entspannt war.
 

Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich zurück gegen das alte Polster und ließ sich von den Bewegungen des Zuges sanft hin und her wiegen. Nun überkam sie die Erschöpfung. Die Tatsache, dass sie mehr als 24 Stunden ohne Schlaf auf den Beinen war, holte sie nun ein. Leider schlief sie trotz ihrer Müdigkeit nicht ein, sondern döste im Halbschlaf vor sich hin. Die Kinder, waren viel zu aufgeregt, um sich zu entspannen und redeten ununterbrochen, wobei Evelyn nur selten ein Wort registrierte.
 

"-eiß schon ganz genau, wo ich hinko-"
 

"-uch nicht schwer, mein Vater wa-"
 

"-nt ihr, sie schläft? Sollen wir le-"
 

Nein, sie schlief nicht, aber sollten sie das nur denken. Zwar hatte Evelyn nicht genau aufgepasst, aber es war nicht schwer herauszufinden, dass sie ziemlich sicher über die bevorstehende Sortierung sprachen. Für einen Erstklässler gab es schließlich nichts Aufregenderes, als in eines der Häuser eingeteilt zu werden. Diese Entscheidung eines sprechenden Kleidungsstückes würde mehr sein, als nur eine Aufteilung der Schüler. Sie würde ihr Leben bestimmen, denn wo auch immer sie landen würden, dieses Haus würde die Schüler auf ewig begleiten. Man wurde nicht nur einfach Teil eines Hauses, sondern das Haus wurde Teil eines selbst.
 

Ein leichtes Grinsen breitete sich auf Evelyns Gesicht aus. Allein die Tatsache, dass sie die Gruppe in ihrem Abteil nur vage kannte sprach dafür, dass alle Anwesenden entweder in Hufflepuff, oder in Ravenclaw einsortiert werden würde. Sie war sich ziemlich sicher, dass Mandy zu den Ravenclaw gehört hatte, oder besser gehören würde ...
 

Demnach waren hier in diesem Abteil ein paar ihrer zukünftigen Hauskameraden, weshalb sie sich besser mit ihnen hätte stellen sollen. Kurz überlegte sie doch noch ins Gespräch, so oberflächlich und floskelhaft es auch war, einzusteigen, hielt aber trotzdem die Augen geschlossen und tat weiter so, als schliefe sie tief und fest. Ja, im Normalfall hätte sie hier während der Fahrt ersten Bande knüpfen können, denn die Chance standen gut den oder die Freunde fürs Leben zu finden. Doch sie war nicht hier um Freunde zu finden, sie war nur hier um Hogwarts willen. Nicht, dass sie ernsthaft erwartet hätte Freunde zu finden, selbst wenn sie es versucht hätte. Denn schließlich, war sie zu alt.
 

Einige Zeit verging, in der Evelyn sich entspannte und verpassten Schlaf versuchte nachzuholen. Sie glaubte irgendwann auch die Dame mit dem Snack-Wagen zu hören, achtete ansonsten jedoch nicht auf ihr Umfeld, bis die Tür mit einem Ruck aufgerissen wurde. Evelyn, die leicht gegen den Türrahmen gelehnt hatte, schreckte überrascht auf. Sie starrte auf das Mädchen, das in der Tür stand und zunächst den Boden absuchte, ehe sie sich an die Leute wendete. Evelyn hatte jedoch nur Augen für die buschige Haarmähne, die beinahe das komplette Gesicht verdeckte. Mit unangenehmem Gefühl drückte sie sich weiter nach hinten, weg von dem Mädchen, das bereits in voller Hogwarts-Montur, mit Umhang und Uniform, breitbeinig in der Tür stand.
 

"Habt ihr eine Kröte gesehen? Ein Junge sucht danach, soll hier irgendwo sein." Hermines Ton war herrisch und ungeduldig. Evelyn konnte nicht sagen, ob sie bereits Harry und Ron begegnet war, oder ob ihr dieser spezielle Besuch noch bevor stand.
 

Während zwei der Mädchen angewidert die Füße auf die Polsterbänke zogen, hüpfte Anthony sofort auf den Boden und durchsuchte alles. Dabei zog er auch an Evelyns Tasche.
 

"Eine Kröte? Wie eklig! Wer nimmt denn eine Kröte mit!", kreischte Sue Li und schüttelte sich am ganzen Körper.
 

"Es ist gestattet neben Eulen und Katzen auch Kröten mitzunehmen. Da ist nichts Falsches dran", belehrte sie Hermine die beobachtete, wie Anthony das Abteil absuchte. "Allerdings sollte man sie nicht verlieren."
 

Sue Li wollte nicht aufhören zu wimmern und zog ihre Beine nur fester an. Nun war es an Evelyn die Augen zu verdrehen angesichts dieser überzogenen Reaktion.
 

""Sie ist nicht hier"", sagten Evelyn und Hermine aus einem Mund. Anthony stand enttäuscht auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Hermine verzog den Mund und schloss die Tür ohne ein weiteres Wort. Kaum war sie verschwunden, beruhigten sich die anderen wieder.
 

"Wer war das denn?", fragte Mandy, wobei ihr natürlich niemand eine Antwort geben konnte. Obwohl Anthony nichts gefunden hatte, verharrte Sue Li in gekrümmter Position auf dem Sitz und schielte immer wieder Richtung Boden, wohl aus Angst, ob nicht doch noch dieses scheußliche Monstrum auftauchen würde.
 

Evelyn hingegen hatte daran zu knabbern, einem Teil des goldenen Trio derart nahe gekommen zu sein. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie Hermine nach ihrem ersten Auftritt hier für eingebildet und schlichtweg unfreundlich gehalten. Erstaunlich, was sie für eine Wandlung machen würde. Gryffindor eben, dachte Evelyn und schloss erneut die Augen.
 

Die weitere Reise verlief ohne Zwischenfälle, bis in ihrem Abteil plötzlich großer Aufruhr herrschte. Sie waren nun schon einige Stunden unterwegs und draußen zeichneten sich erste Anzeichen eines Sonnenunterganges ab, als die Mädchen verlangten, dass Anthony das Abteil verließ.
 

"Wo soll ich denn hin?"
 

"Egal, Hauptsache raus. Du kannst nicht bleiben." Irritiert hob Evelyn den Kopf und beobachtete, wie Mandy und Sue Anthony an ihr vorbei durch die Tür schoben.
 

"Du kannst ja gleich wieder herein kommen."
 

"Geh solange durch den Zug spazieren."
 

Evelyn realisierte, dass die Mädchen sich ihre Hogwarts Uniform anziehen wollte, was gar keine dumme Idee war. Ohne auf die anderen zu achten zog sie ihre Tasche hervor, wobei einiges an Staub mitkam, und suchte sich ihre Kleider, die sie in weiser Voraussicht oben auf gepackt hatte. Das Ravenclaw Wappen sprang ihr entgegen, zusammen mit der blau-bronzen leuchtenden Krawatte. Wie Seide rang ihr der Stoff durch die Finger, ehe sie sich die Krawatte um den Hals legte. Während sie den Rest heraussuchte blickte sie zu den anderen Mädchen, die es mittlerweile geschafft hatten Anthony Goldstein aus dem Abteil zu werfen und die Vorhänge zuzuziehen. Sie fragte sich, ob die Mädchen wussten, wie man Krawatten band? Doch wie Evelyn zogen sie zielstrebig ihre Uniformen aus ihren Taschen und knüpften sich eilig zu. Auch die Krawatte machte ihnen keine Probleme. Evelyn hob anerkennend die Augenbrauen, während sie selbst letzte Hand an ihrer Kleidung anlegte.
 

Es war ein komisches Gefühl in der Garderobe für Hogwarts zu stecken. Ein schönes und behebendes Gefühl war es, aber dennoch seltsam. Der Rock war gewöhnungsbedürftig und noch ein wenig lang, aber sie würde "hineinwachsen". Das Material, auch wenn es wie kratzige Wolle aussah, lag überraschend weich auf der Haut.
 

Mit Schwung legte sie ihren Umhang um sich und knotete ihn unter ihrem Hals zu. Sie war bereit.
 

"Eh? Wieso hast du schon ein Ravenclaw-Zeichen?"
 

Es dauerte einige Herzschläge bis Evelyn bemerkte, dass Sue sie mit ihrer Frage gemeint hatte. Die Mädchen begutachteten sie von oben bis unten und runzelten irritiert die Stirn. Ihre eigenen Uniformen waren noch recht farblos, mit schwarzer Krawatte und fehlenden zum Haus farblich passenden Ornamenten. Statt des Häuser-Wappens trugen sie das Zeichen Hogwarts auf ihrer Brust. Evelyn hingegen trug blau.
 

Peinlich berührt fuhr sie mit ihren Händen die Innenseite ihres Umhangs entlang, wobei sie sich ein wenig enger hineinwickelte.
 

"Der hat vorher jemand anderem gehört."
 

Mandy formte ein tonloses "Oh", doch Megan verstand noch immer nicht. "Musst du jetzt ewig in Ravenclaw Sachen herum laufen, auch wenn du gar nicht Ravenclaw bist?" Sue schlug Megan gegen den Rücken und schüttelte erneut Augen rollend den Kopf.
 

"Mh, nein. Soweit ich weiß passt das Schloss das schon irgendwie an."
 

"Das Schloss kann zaubern?" Mittlerweile war sich Evelyn nicht sicher, ob Megan sich mit Absicht so naiv gab. Die Stirn runzelnd setzte sie sich ohne zu antworten wieder auf ihren Platz und wartete darauf, dass der Zug in Hogsmeade ankam.
 

Es dauerte doch noch eine Weile, in der auch Anthony zurückkehren durfte, und erst, als die Sonne völlig untergegangen war, verlangsamte sich der Zug. Auf einen Schlag gab es ein riesiges Gewusel in dem viel zu kleinen Gang, als hunderte schwarz gekleidete Menschen in jedem Alter zu den Ausgängen strömten. Auch ihre Fahrbekanntschaften beeilten sich der Masse zu folgen. Evelyn hatte es hingegen nicht eilig. Sie wartete, bis der erste Ansturm abgeebbt war, bevor auch sie sich zu einem der Ausgänge begab. Die Tasche ließ sie, wie jeder andere auch, einfach hier liegen.
 

Mit flatterndem Magen ging sie hinaus und sah bereits durch die Fenster, dass der Bahnsteig völlig überfüllt war. Im Licht einzelnen Laternen bildeten sich verschiedene Grüppchen, sie drängten sich jedoch trotzdem dicht an dicht.
 

"Jetzt kommt der schöne T-"

Ribbit.

Evelyn stockte. Sie versuchte zu lauschen, was das gerade war, doch außer dem fernen Atmen der Maschinen und dem Gemurmel von Draußen, hörte sie n-

Ribbit.
 

"Du willst mich doch wohl auf den Arm nehmen!", stöhnte Evelyn, als aus dem Abteil neben ihr, direkt vor ihre Füße, Trevor hüpfte und dort sitzen blieb. Der Körper der dicken Kröte hob und senkte sich heftig, da sie sich wohl mit letzter Kraft zu Evelyn geschleppt hatte.
 

Evelyn sah, wie die ersten Schüler den Bahnsteig bereits verließen, konnte aber auch nicht einfach so an Trevor vorbei gehen. Unruhig wippte sie mit dem Fuß, bevor sie schließlich mit einem Ruck Trevor vom Boden aufhob und ihn in eine der großen Taschen ihres Umhanges steckte. Das Gefühl der warzigen, dennoch trockenen, Oberfläche seiner Haut ließ Evelyn kurz erschauern. Kröten waren zwar ganz niedlich, aber zu oft wollte sie keine anfassen.
 

"Wir sollten beide nicht mehr hier sein", flüsterte sie und sprang aus dem Zug. Draußen suchte sie, wo ihre Klassenkameraden abgeblieben waren. Dabei hielt sie besonders nach einem großen Mann Ausschau, der wie sie wusste die Menge weit überragte. Zu ihrer linken, nicht weit, fand sie den Hünen, der eine schwingende Lampe in den Händen hielt: Hagrid.
 

Eine Hand an die Tasche gepresst, wo Trevor versteckt war, rannte sie los, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ihre kurzen Beine machten es ihr nicht gerade leicht. Hagrids Stimme hallte über den Bahnsteig.
 

"Schön beisammen bleiben. Erstklässler, mir nach. Hogwarts erwartet uns."
 

Die meisten glotzen Hagrid in stummer Ehrfurcht an, was ihm entweder nicht auffiel, oder egal war. Evelyn selbst hielt sich am Rand und versuchte nicht zu sehr die Gesichter der anderen zu sehen. Irgendwann würde es unvermeidlich sein die Klasse von Harry zu konfrontieren, das hatte sie vor einigen Stunden mit dem plötzlichen Auftauchen von Hermine erkennen müssen. Doch sie wollte es so lange hinauszögern, wie möglich. Trotz ihrer Bemühungen erkannte sie die eineiige Zwillinge Padma und Parvati. Auch Hermines buschiger Haarschopf, der von hinten dem von Hagrid erstaunlich ähnelte, sah sie in der Menge. Nicht weit von ihr stach ein schlaksiger Bursche mit roten Haaren heraus, neben dem ein schmächtiger Junge lief.
 

Die Prozession folgte Hagrid stumm, der sie weg von dem Bahnsteig, einen schmalen Kiesweg hinunter und durch einen völlig schwarzen Waldweg führte. Während der Wanderung mussten sie steile und rutschige Passagen durchqueren, in denen manche beinahe das Gleichgewicht verloren hatten.
 

"Nur noch diese Biegung, dann seht ihr Hogwarts zum ersten Mal", tönte Hagrid freudig. Die Gruppe nuschelte aufgeregt, wobei jemand hin und wieder schniefte. Evelyn hatte jedoch nur Augen für den Rücken Hagrids, der hoffentlich bald den Blick frei geben würde.
 

"Vorsicht, hier wird es rutschig." Hagrid hatte sie an den Rand eines schwarzen Sees geführt und trat mit seiner Lampe nun beiseite, sodass die Gruppe zum ersten Mal das Schloss in all seiner Pracht sah.
 

Auf der anderen Seite des Sees thronte das Schloss mit all seinen Türmen auf einem Felsen, wie ein schlafender Drache. Die erhellten Fenster funkelten wie Sterne im Wasser darunter. Evelyn konnte, wie viele andere auch, ein Seufzer nicht unterdrücken. Sie faste sich an die Brust und versuchte das Bild vor ihr für immer in ihr Gedächtnis zu brennen. Hogwarts war direkt vor ihr, beinahe zum Greifen nah.
 

"Immer Vier in ein Boot, na macht schon."
 

Während Evelyn den Anblick des leuchtenden Schlosses noch immer genoss, verteilten sich die ersten bereits in die schlichten Holzboote, die sich im Wasser sanft wogten. Erst als beinahe alle verteilt waren, setzte sich Evelyn, die noch immer Hogwarts fixierte, in das ihr nächste Boot, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand allzu Bekanntes darin saß.
 

"Dann wollen wir mal, und nicht hinauslehnen. Wir wollen doch nicht, dass ein Unfall passiert."



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