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Kapitel 19 - Umringt von Problemen

Erst ein leichter Druck gegen ihren Rücken von Professor McGonagall ließ Evelyn aufstehen. Der Hut war schon längst von ihrem Kopf verschwunden und doch hoffte sie auf eine Wendung des Schicksals. Darauf, dass gleich irgendjemand aufsprang und rief "Nein, das ist ein Fehler". Natürlich sprang niemand auf, denn im Grunde war es jedem egal, wo die neuen Schüler hingeschickt wurden. Evelyn hingegen fühlte sich völlig leer, als sie mit steifen Beinen zum jubelnden Tisch lief.
 

Um sie herum wurde mit der Sortierung fortgefahren, ohne dass auch nur jemand bemerkte, wie weiß Evelyn vor Panik wurde. Der schlimmstmögliche Fall war eingetreten, ignorierte man Gryffindor als Option.
 

Sie starrte ihr Spiegelbild an, das ihr aus den polierten Goldtellern entgegen blickte und verlor jedes Gefühl von Hunger. Sie sah sich selbst regelrecht auf dem Präsentierteller. In Slytherin würde sie nicht durchhalten; Sie war zu nah am Geschehen, zu nah an den Schlüsselfiguren. Das Wappen alleine reichte aus, dass alle Gryffindors sie jedes Mal beäugen würde, wenn sie ihnen in den Gängen begegnete. Mit zittrigen Fingern griff sie nach dem Kelch, füllte ihn mit undefinierbarer Flüssigkeit und kippte das bittere Gesöff in einem Rutsch hinunter. Ihre Ohren sagten ihr, dass andere versuchten mit ihr zu reden, vermutlich einfach um Hallo zu sagen, doch darauf reagieren konnte sie nicht. In diesem Moment vergaß sie jede Vorsicht und legte nicht gerade unauffällig ihr Gesicht in ihre Hände und versuchte alles um sie herum auszublenden, was nicht schwer war.
 

Nach Hufflepuff zu gehen war ihr Wunsch gewesen, so hatte sie gedacht. Doch dass der Hut derart andere Vorstellungen darüber haben würde, was Evelyn sich wünschte, damit hatte sie nicht gerechnet. Er musste doch gesehen haben, weshalb Evelyn in das Haus der Dachse wollte? Der Gedanke an die Sturheit des Hutes ließ sie innerlich brodeln. Was hatte er nicht daran verstanden als sie wiederholt versichert hatte, Hufflepuff wäre ihr Wunschhaus?
 

Der Wunsch den er beachtete kam nicht vom Kopf sondern vom Herzen, hatte er gesagt. Je mehr sie über seine Worte nachdachte, desto wütender wurde sie über sich selbst. Sich selbst und ihr unangebrachter Wunsch nach Slytherin zu gehören. Der Hut sah ihr Innerstes, es war also überflüssig an dieser Stelle etwas zu leugnen. Hatte sie nach Slytherin gewollt? Sie schlug mit der flachen Hand auf den Holztisch und hob den Kopf. Natürlich wollte ich das.
 

Plötzlich tosender Beifall von ihrem Tisch hatte ihren Gefühlsausbruch übertönt, nicht, dass die Leute sich scherten, was sie dachte oder fühlte. Nun waren alle auf den Jungen fixiert, der sich zu ihnen gesellte, doch sie machte sich nicht die Mühe zu schauen wer es war. Ein kurzer stummer Check der Namen reichte aus um zu wissen, wer gerade ihr gegenüber Platz nahm.
 

Sofort wurden über ihren Kopf hinweg Worte des Zuspruches, Grüße und Freudenrufe gebrüllt. Ihr kam es vor, als ginge die Sortierung nun wesentlich schneller. Die Gruppe vor dem Hut schrumpfte immer mehr zusammen und ehe sie sich versah, war sie umringt von Problemen. Fast alle fühlten sich wie Motten zu dem blonden Jungen vor ihr hingezogen. Seine Gorillas Crabbe und Goyle hatten sich mittlerweile umgesetzt und flankierten ihn nun, während etliche Gaffer um die Aufmerksamkeit von Malfoy buhlten. Allerdings ließ just ein Name sowohl Draco als auch Evelyn aufhorchen.
 

Sie sah zu, wie ein kleiner, fast schüchterner Junge unter dem Hut Platz nahm und beinahe unter all dem Stoff versank. Es war das erste Mal, dass sie Harry bewusst wahrnahm, wobei sie sein Gesicht nicht genau erkennen konnte, geschweige denn die charakteristischen Haare oder Augen. So vieles lag noch vor diesem Jungen und bald würden diese schmalen Schultern große Lasten und Verantwortung tragen müssen. Evelyn knetete unschlüssig ihren Rock unter dem Tisch.
 

Sie würde ihre Situation annehmen müssen und das Beste daraus machen. Harry hatte die schwierigere Aufgabe, nicht sie. Sie könnte jeder Zeit einfach gehen, wenn sie sah, dass ihre Anwesenheit hier buchstäblich nicht funktionierte. Natürlich wäre Hufflepuff weitaus angenehmer zu leben gewesen, doch nun war sie dank des Hutes nun mal hier: mitten unter der Crème de la Crème der Reinblüter.
 

"GRYFFINDOR", schallte es durch die Halle und der rote Tisch war nicht mehr zu halten, als der berühmte Harry Potter sich zu ihnen gesellte. Sie hörte sogar von irgendwo die Zwillinge vor Freude brüllen. Draco rümpfte nur angewidert die Nase und widmete sich lieber dem Besteck vor ihm, als einen Finger zu ehren von Potter zu rühren. Die anderen taten es ihm nach in der Hoffnung dadurch in seiner Gunst zu steigen. Evelyn hingegen schmunzelte und klatschte, wenn auch nicht so hysterisch wie der Rest der Schule.
 

"Geschieht ihm recht", spuckte Draco aus, während er eine Gabel in seinen Händen drehte. "Das Idioten-Haus hat einen Schwachkopf mehr." Alle Anwesenden lachten, selbst die älteren Schüler, die in seiner Hörweite saßen, sodass Evelyn nur kritisch den Kopf neigte.
 

Die Welt der Reinblüter war kurios und rein hieß eben nicht gleich rein. Wie hatte Draco mal gesagt? Einige Reinblüterfamilien sind besser als andere, und so, wie sie das nun sah, hatte er diesen Spruch nicht nur gesagt um Ron Weasley eine Breitseite zu geben.
 

Sie sah hier gerade mit eigenen Augen, wie die Mehrheit des Tisches sich einem Jungen unterordnete, der nichts außer einem Namen hatte, und dieser es auch noch als selbstverständlich hinnahm, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Draco war ein Musterbeispiel dafür herangezogen worden zu sein in dem Wissen selbst unter Reinblütern zur Elite zu gehören. Eine Elite, die vielleicht nur noch durch die Blacks übertroffen wurde. Doch da es momentan niemandem aus dieser Familie hier gab, zumindest niemand, von dem sie wusste, war er nun de facto Herrscher in Slytherin. Was genau das für sie bedeutete, würde sie in nächster Zeit herausfinden.
 

Sich langsam mit ihrer Situation abfinden lehnte sie sich auf der Bank ein wenig zurück, wobei sie eine Rückenlehne erwartete, die jedoch nie kam. Mit der Zeit wurde es wirklich unbequem hier zu sitzen und sie streckte ihre kurzen Beine ein wenig. Während McGonagall die letzten Namen aufrief traute sich Evelyn zum ersten Mal das Lehrerpodest zu betrachten.
 

Von oben herab starrten knapp 15 Augenpaare auf die Zeremonie und die Schüler hinab mit einem reichlich dekorierten Thron in der Mitte, auf dem Albus Dumbledore ruhte. Sein Bart strahlte wie reinstes Silber, verschwand jedoch unter der riesigen Tafel. Seine Hände hatte er auf den lehnen seines prächtigen Stuhls abgestützt und beobachtete alles in geduldiger Ruhe. Seine Halbmondbrille lag ihm lose auf der Spitze seiner Nase.
 

Ein weitaus schlichterer Stuhl, der identisch mit den restlichen am Tisch war, stand leer, doch dort würde sicherlich bald Minerva McGonagall Platz nehmen. Die meisten Gesichter konnte sie auf Anhieb nicht zu ordnen und müsste raten, wer wo saß. Hagrid, der am Rand des Tisches nervös mit seinen zu großen Fingern spielte, stach allein durch seine Größe heraus. Auch Flitwick, dessen Stuhl längere Beine hatte, sodass er bequem am Tisch sitzen konnte, war leicht zu identifizieren. Sein knubbeliger Kopf war bedeckt von wilden, weißen Haaren, denen jedoch der Glanz fehlte, und seine grünen Roben standen in Konkurrenz mit denen seiner Kollegin McGonagall.
 

Plötzlich brach ihr Tisch erneut in Beifall aus und der letzte Schüler fand zu seinem Haus; Blaise Zabini, den sie bereits bei Ollivanders mit seiner Mutter getroffen hatte.
 

McGonagall ließ mit einem Wedler ihrer Hand sowohl den Stuhl, als auch den Hut verschwinden, rollte das Pergament ein und ordnete sich zwischen den Professoren auf dem Podest ein. Beinahe gleichzeitig erhob sich Dumbledore und weitete seine Arme. Seine Robe fiel an ihm herab wie fließendes Wasser. Selbst die Farbe seiner Kleider erinnerte an einen Bachquell und harmonierte mit seinen Haaren.
 

"Herzlich willkommen auf Hogwarts an die Erstklässler und willkommen zu einem weiteren Jahr an die alten Hasen. Ich möchte nur wenige Worte loswerden: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Danke!"
 

Bevor man sich darüber wundern konnte, was genau der Sinn hinter seiner Litanei gewesen war, erschienen Platten und Schüsseln voll duftendem Essen, über die sich ihre Kameraden sofort hungrig hermachten. Sie selbst hatte noch immer keinen Appetit dank des Hausdebakels und so beobachtete sie nonchalant weiterhin die Professoren, die ihrerseits nun ebenfalls das Essen genossen.
 

Eine junge Dame mit langem, schlankem Hut stach ihr ins Auge, die eine dunkle Robe verziert mit goldenen Sternen trug. Zwischen ihr und Hagrid saß eine streng wirkende Frau mit einem weiten Kragen aus Spitze und schlichtem Umhang. Auf der anderen Seite entdeckte sie schließlich einen purpurnen Turban und den Mann, der ihn trug. Quirrell starrte noch unschlüssig auf die Platten voll Essen, während er seine Hand über das Besteck schweben ließ. Wichtiger war Evelyn jedoch wer sich unter diesem Turban verbarg.
 

Der Gedanke so nah an Voldemort selbst – oder was auch immer er gerade war – zu sein, war mehr als irritierend. Glücklicherweise stellte er in dieser Form noch keine große Gefahr dar, was nicht hieß, dass er nicht weniger angsteinflößend war. Zudem würde sie sich angewöhnen müssen seinen Namen nicht auszusprechen, so dämlich es in ihren Ohren auch klingen mochte. Das Beste würde einfach sein gar nicht über ihn zu sprechen. Ihr Blick glitt zu Malfoy, der schmatzend an einem Lammfilet kaute, und weiter über die restlichen Gesichter ihrer Klassenkameraden. Voldemort in dieser Gesellschaft zu umgehen würde nicht einfach werden.
 

Um wenigstens ein bisschen zu essen griff sie bei den Bratkartoffeln zu, stocherte aber eher lustlos auf ihrem Teller herum. Die anderen unterhielten sich prächtig, indem sie Malfoy reden ließen und lachten, wann immer er etwas vermeintlich Lustiges von sich gab.
 

"Wieso bist du so still?" Evelyn hatte erwartet irgendwann angesprochen zu werden. Den Anfang hatte nun ein breites Mädchen mit markantem Kinn gemacht: Millicent Bullstrode.
 

"Ich habe nicht viel zu erzählen", sagte Evelyn und schob sich eine Gabel Kartoffeln in den Mund, allerdings eher als Ausrede nicht weiter reden zu müssen. Bullstrode saß vor einem Teller gefüllt mit der unmöglichsten Essenkomposition. Sind das Pfefferminzbonbons in der Kalbssoße?
 

"Dein Name war Harris, oder?", schaltete sich nun auch Malfoy ein. Evelyn ließ sich Zeit mit Kauen, nickte dann jedoch nur. Malfoy runzelte die Stirn und spießte ein Fleischstück auf. "Harris ist kein Name, der mir bekannt ist. Mit wem bist du verwandt?"
 

Wir kommen gleich zum wichtigsten Punkt, bemerkte Evelyn, die seine Frage sofort durchschaute.
 

"Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den Namen meiner Mutter trage, einer muggelgeborenen Hexe." Einige am Tisch verzogen die Gesichter, weshalb Evelyn schnell weiter sprach. "Mein Vater entstammte der Fawley-Linie, die wird dir doch sicher ein Begriff sein."
 

"Fawley? Wie Hector Fawley?"
 

"Eben der." Malfoy nickte und schien zufrieden.
 

"Entstammte?", warf Millicent dazwischen. "Ist er tot?"
 

Die direkte Art passte zu dem etwas plump wirkenden Mädchen, doch niemand machte Anstalten, sie dafür zu rügen. Daher setzte Evelyn einfach eine traurige Miene auf, ehe sich von dem Tod ihrer Eltern erzählte. Alle nahmen es ihr ab, nur Crabbe und Goyle wirkten so stoisch wie immer.
 

Nachdem der Blutstatus geklärt war und Evelyn anscheinend für würdig empfunden worden war, verloren sie schnell wieder das Interesse an ihr und stellten Malfoy erneut in den Mittelpunkt.
 

Evelyn war zufrieden, wie ihre Erklärung verlaufen war. Sie hatte sich im Vorfeld eine familiäre Hintergrundgeschichte ausgedacht, für den Fall, dass ihr Blutstatus wichtig werden würde. Wobei sie bis vor Kurzem noch gedacht hatte es nie zu brauchen, da in Hufflepuf sowieso niemand auf eine reine Abstammung achtete. Sie hatte sich schließlich für die Fawley Familie entschieden, nachdem Ollivander eines Abends bemerkte, dass der alte Minister für Magie Ehefrauen gewechselt hatte, wie andere ihre Hüte und zudem etliche Affären geführt haben soll. Niemand könnte mehr verfolgen, wie viele Kinder er gezeugt hatte und selbst wenn es durch Zufall ein oder mehrere Fawley Kinder auf Hogwarts gab, so würden sie sie einfach als entfernte Cousine betrachten. Dadurch war Fawley für Evelyn ein leichtes Opfer gewesen.
 

Ob die anderen sich so gut in Reinblüterkunde auskannte, konnte Evelyn nicht beurteilen, doch solange Draco Malfoy, der ohne Zweifel bereits eingehend unterrichtet worden war, zufrieden mit ihrem Status war, so waren es die anderen auch. Schwarmdenken, schoss es Evelyn durch den Kopf.
 

Sie hatten alle noch nicht fertig gegessen, als sie plötzlich weiteren Zuwachs bekamen. Hinter ihnen aus der Wand erschien wie bereits in der Abstellkammer zuvor eine transparente Gestalt, diesmal jedoch alleine. Das schwarzhaarige Mädchen neben Evelyn, Daphne Greengrass, zuckte zusammen und kreischte kurz auf, bis einige ältere Schüler sie beruhigten.
 

"Welch Anblick solch tugendhafter Burschen und holden Maiden." Seine Stimme klang hoch und leicht röcheln. Langsam schwebte der Blutige Baron die Reihe entlang, wobei das Geräusch einer klirrenden Kette ihn begleitete. Evelyn musste genau hinsehen um die silbernen Tropfen Blut auf seinen altertümlichen Roben zu sehen, die ebenfalls silbern waren.
 

Er umrundete den Tisch und machte schließlich erneut in ihrer Runde halt. "Möget ihr stets die Ehre des Hauses Slytherin hoch halten und festen Willens sein auf eurem Weg."
 

Obwohl die Horde Geister eben noch keinerlei Interesse an den Kindern gezeigt hatten, so drängten sie sich nun förmlich auf. Der Baron drückte sich neben Malfoy und zwischen Goyle, der mehr als bereitwillig Platz für den Geist gemacht hatte.
 

"Welch Freude ein edles Gesicht des Malfoy Geschlechts zu erblicken. Spross des Lucius müsst ihr sein, mich dünkt?"
 

Draco war mehr als unzufrieden einem Geist derart nah zu sein, besaß aber bereits genug Anstand zu antworten, wenn auch nur um erneut mit seiner Abstammung anzugeben. Der Baron verlor sich im Aufzählen der Vorfahren und deren Leistungen und es schien nicht so, als wollte er so schnell wieder verschwinden. Evelyn hatte einen ziemlich guten Blick und überlegte, was der Geist wohl alles erzählen könnte, was er in seinen tausend Jahren wohl alles gesehen hatte? Der Gedanke war aufregend. Leider interessierte sich der Baron für niemanden außer Malfoy, sodass das Gespräch ziemlich einseitig blieb und nicht über den Stammbaum von Draco hinausging.
 

Die ganze Halle war gefüllt von Geistern, die die Schüler auf Hogwarts willkommen hießen, wobei der Großteil schnell wieder von dannen zog, nachdem sie alles gesagt hatten.
 

Der Baron leistete ihnen bis zum Dessert Gesellschaft, das aus Türmen aus Pudding und Grützen bestand. Evelyn bezweifelte, dass irgendjemand nach dem opulentem Hauptgang noch Hunger hatte, doch trotzdem holten sie sich, Kinder wie sie waren, nochmal eine Extraportion Pudding. Erst als Dumbledore erneut aufstand um eine Rede zu halten, hörten alle mit kugelrunden Bäuchen auf zu essen.
 

"Bevor ich euch zu eurer wohl verdienten Bettruhe entlasse, möchte ich euch an ein paar Regeln erinnern. Der Wald ist für jeden verboten, der nicht e-"
 

Statt den Worten zu lauschen, achtete Evelyn lieber auf seine Stimme, die ganz und gar nicht zu einem Mann in Dumbledores Alter passen wollte. In jeder seiner Silben flog ein Anflug von Leichtigkeit mit und erinnerte eher an eine jung gebliebene Seele. Es war im anzusehen, dass er bester Laune war. Gleichzeitig sprach er mit einer Härte und Autorität, die keine Widerworte zuließ.
 

Sie war froh den ersten Abend überstanden zu haben, wenn auch anders als gedacht. Die Sitzbänke waren mittlerweile die reinste Qual und sie konnte es kaum erwarten endlich aufzustehen und in ihr Bett zu fallen. Für heute hatte sie definitiv genug.
 

Ein Raunen ließ sie aufhorchen, da bemerkte sie kaum, wie aus Dumbledores Zauberstab, den er hoch in die Luft hielt, zähe Fäden goldener Stricke sickerten. Wie hypnotisiert schaute sie zu, wie die Stricke sich aufteilten und ein Muster hoch über den Köpfen der Schüler bildeten.
 

Kein Muster, Worte! Evelyn grinste als sie realisierte was nun kam und sie machte sich innerlich bereit, die Müdigkeit noch einmal zurück steckend. Ihre Hauskameraden wirkten ähnlich steif, wie einige der Lehrer, doch Evelyn würde das, was folgte, um nichts verpassen wollen. Dafür nahm sie die missbilligenden Blicke ihres Hauses gerne in Kauf.
 

"Jeder in seiner Lieblingsmelodie", hörte Evelyn ihn sagen, bevor ein riesiger Chor an Stimmen den Saal füllte und die Schulhymne in den verschiedensten, meist schiefen, Rhythmen sang. Einer der lautesten Tische war, wie sollte es auch anders sein, der der Gryffindors, von denen nicht wenige aufgestanden waren und ihre Hüte schwenkten. Ihre Kameraden hingegen überkreuzten defensiv die Hände vor der Brust und verweigerten überwiegend ihren Dienst.
 

Es herrschte ein einziges, großes Gebrumme. Dirigiert von einem begeisterten Dumbledore kämpften sich hunderte Stimme durch die Hymne und eine davon war Evelyns Version auf die Melodie von Tetris.



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