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Der Schwarze Schatten

von

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Kein Tag wie jeder Andere

Kapitel 1: Kein Tag wie jeder Andere
 

Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 1: Kein Tag wie jeder Andere
 

Am nächsten Tag in der Schule wirkte Ai auf Shinichi nicht nur müde, sondern auch betrübt.

Hatte sie wirklich wieder die ganze Nacht an ihrem Computer gesessen und nach dem Gegenmittel für das APTX-4869 geforscht, fragte sich der junge Detektiv, als er seine Banknachbarin betrachtete, welche Schwierigkeiten hatte ihre Augen auf zu lassen. Mehrmals musste er sie vorsichtig anstupsen damit sie nicht einschlief.

Bei der Mittagspause war es nicht anders. Obwohl sie nicht mehr so müde, wie am Anfang des Tages wirkte, vernachlässigte sie ihr Essen vollkommen und starrte gedankenversunken in die Gegend.

Natürlich fiel dies nicht nur Shinichi auf, sondern auch ihren drei Freunden Ayumi, Mitsuhiko und Genta, welche sich fröhlich und gut gelaunt miteinander unterhielten und an dessen Konversationen Ai keinerlei Interesse zeigte.

„Nanu Ai, geht es dir etwa nicht gut?“, fragte nun Ayumi besorgt nach, nachdem sie ihre Freundin eine Weile gemustert hatte.

„Hast du denn gar keinen Hunger?“ Auch Mitsuhiko und Genta warfen ihr besorgte Blicke zu.

„Hey Ai aufwachen!“ Shinichi, welche direkt neben ihr saß, schnippte vor ihrem Gesicht mit seinen Fingern, wodurch das rotblonde Mädchen zusammenzuckte.

„Wie? Was?“

Mit einem verdutzten Gesichtsausdruck wanderte ihr Blick von einem Detective Boy zum nächsten, bevor sie sich lächelnd eine Hand an die Stirn legte.

„Ach tut mir leid, nein es ist nichts, ich habe nur nicht so gut geschlafen.“, versuchte sie die Kinder zu beruhigen.

Daraufhin verzog Shinichi das Gesicht. Wie sollte sie auch, wenn sie pausenlos in ihrem Labor hockt, dachte sich der geschrumpfte Oberschülerdetektiv. Bei den anderen schien diese Entschuldigung jedoch zu überzeugen.

„Na, ein Glück und ich dachte schon du wirst krank.“, gab Ayumi ihre Erleichterung zum Ausdruck.

„Also, wenn du keinen Hunger hast, dann könnte ich doch…“, setzte Genta an, bereit sich über Haibaras Essen her zu machen, doch Mitsuhiko hielt ihn zurück.

„Genta du Vielfraß, du hattest doch schon deine Portion.“

Der stämmige Junge verschränkte beleidigt seine Arme.

„Na und? Ist doch jammerschade das gute Essen verkommen zu lassen.“, versuchte er sich zu rechtfertigen.

„Entschuldigt mich.“

Mit diesen Worten erhob sich Ai, packte ihr Bento in ihren Schulranzen und verließ die kleine Gruppe, ohne ein weiteres Wort zu sagen, wodurch sie fragende Gesichter zurückließ.
 

„Ist mit ihr wirklich alles in Ordnung?“, fragte Ayumi die anderen, nachdem Ai gegangen war.

Mitsuhiko sah Genta vorwurfsvoll an.

„Na toll gemacht Genta, daran bist nur du Schuld.“

„Was, wieso denn ich, ich wollte doch nur hilfsbereit sein.“, entgegnete er.

„Vielleicht hat sie ja Liebeskummer?“, überlegte der zu groß geratene Junge nun.

„Das kann sein, meine Schwester hatte auch mal Liebeskummer und hat in dieser Zeit auch keinerlei Appetit gehabt.“, klinkte sich nun auch sein Freund mit den Sommersprossen ein.

„Was meint ihr, in wen könnte Ai wohl verliebt sein?“, fragte die kleine Ayumi neugierig.

„Tja lass mal überlegen…“

Und so ging das wilde Spekulieren los.
 

Shinichi warf den dreien einen ungläubigen Blick zu.

Das ist doch nicht deren ernst, dachte sich dieser, während er sich ein Reisbällchen in den Mund schob. Ai und verliebt, dass ist doch wie Tag und Nacht. Er war sich ziemlich sicher, dass dies nicht zutraf, in wen sollte sie sich auch schon verliebt haben?

Shinichi hatte seine ganz eigene Vermutung, welche er seinen Freunden natürlich nicht mitteilen konnte. Es musste mit dem Gegenmittel zum APTX-4869 zusammenhängen, doch was es nun genau war, müsste er noch in Erfahrung bringen.

„Und Conan, in wen glaubst du ist Ai verliebt?“, richtete Ayumi nun das Wort an seine Wenigkeit. Als, mehr oder weniger, Kopf der Detective Boys, schien sie zu erwarten, dass er die Lösung zu diesem Rätsel bereithalten würde.

Shinichi schluckte das Reisbällchen, welches noch in seinem Hals steckte hinunter, ehe er antwortete.

„Ich glaube ihr liegt da alle drei falsch. Ai ist bestimmt nicht verliebt. Es ist vermutlich so wie sie es uns gesagt hat, sie hat einfach nur schlecht geschlafen.“

„Achso“, kam die etwas enttäuschte Antwort seiner Klassenkameraden.

Kurz darauf ertönte die Schulklingel, woraufhin alle ihre Sachen verstauten und sich auf die nächste Stunde vorbereiteten.

Bevor der Unterricht begann kam auch Ai zurück in die Klasse und nahm neben Conan auf ihrem Sitz platz. Er schaute sie neugierig an, aber sie erwiderte seinen Blick in keinster Weise, woraufhin er auch seinen Blick Richtung Tafel richtete.

Nun kam auch Frau Kobayashi in die Klasse und der Unterricht konnte beginnen.
 

„Wir müssen reden.“

Irritiert drehte Shinichi seinen Kopf wieder zur Seite, hin zur Quelle des Geflüsters.

Haibara schaute weiterhin nicht zu ihm, sodass er schon fast glaubte, er habe sich ihre Stimme nur eingebildet.

Worüber wollte sie wohl mit ihm reden?

Das Gegenmittel vielleicht?

Ging es um den letzten Test gegen das APTX4869?

Egal was es war, er würde es früh genug erfahren. Shinichi nickte und wandte sich wieder der Lehrerin zu.
 

Nach der Schule trennten sich die Wege der Kinder.

Die Detective Boys verabschiedeten sich und Shinichi und Ai machten sich auf, zur Villa Agasa. Keiner der beiden sagte unterwegs ein Wort.

Der schwarzhaarige Junge musterte ihre Umgebung.

Diese Straße war voller Erinnerungen, da er diesen Weg immer als Oberschüler gegangen war.

Er seufzte leicht.

Wie lange es wohl noch dauern würde, bis er wieder er selbst sein würde?

Sein Blick fiel wieder auf Haibara, welche weiterhin stumm neben ihm herlief.

„Alsooo…“, versuchte er die Stille zwischen ihnen zu brechen. „…worüber wolltest du mit mir sprechen?“, dabei sah er sie erwartungsvoll an.

Ai blieb daraufhin stehen und sah ihn an, jedoch ohne ihren Kopf zu ihm zu drehen.

Es schien so, als versuchte sie die passenden Worte zu finden, da sie kurz innehielt.

„Ich sage es nur einmal, also höre gut zu.“. Ihre Stimme gab ihm zu verstehen, dass sie es ernst meinte.

„Ich glaube du solltest dir langsam überlegen, wie du als Conan Edogawa weiterleben willst und nicht länger als Shinichi Kudo.“

Nun drehte sie auch ihren Kopf zu ihm.

Diese Aussage überrumpelte den jungen Detektiv völlig und es dauerte eine Weile, bis er das soeben gehörte verarbeitet hatte.

„Was soll das denn heißen? Was meinst du damit?“, fragte er ungläubig.

Ai atmete laut aus.

„Habe ich nicht gesagt, dass ich mich nicht wiederholen werde?“

„Das ist mir egal, ich will wissen, was du damit meinst.“ Shinichi klang bereits etwas aufgebracht, wodurch sich Ais Blick verfinsterte.

„Hast du denn schon wieder vergessen, was ich dir gestern gesagt habe? Von einem Meisterdetektiv hätte ich ja ein bisschen mehr erwartet.“, gab sie leicht spöttisch von sich und setzte sich wieder in Bewegung.

Irritiert lief ihr Shinichi hinterher.

„Die Zeit, es ist die Wirkungszeit.“, fuhr sie nun mit ernster Miene fort.

„Ich habe gestern noch einige Tests durchlaufen lassen und es ist genauso, wie ich es befürchtet habe. Seitdem du das Gegenmittel zum ersten Mal genommen hast, ist die Wirkungsdauer stetig zurückgegangen. Selbst die neuesten Varianten gegen das APTX-4869 erzielten keine längere Wirkung. Wir bewegen uns eher rückwärts als vorwärts.“

„Das ist doch nicht möglich.“ Shinichi schüttelte ungläubig den Kopf. Er wollte das einfach nicht glauben, doch Ais ernste Miene ließ ihn schlussfolgern, dass sie keinesfalls scherzte.

„Leider doch und wir reden hier nicht von Minuten Shinichi.“
 

Der schwarzhaarige Junge fasste sich an den Kopf, er musste nachdenken. Er musste sich sammeln und dann würde er versuchen eine Lösung zu finden, so wie sonst auch immer. Aufgeben kam für ihn jedenfalls nicht in Frage.

„Es gibt sicherlich eine Möglichkeit, davon bin ich überzeugt. Wir können hier doch nicht einfach aufgeben, sondern wir müssen es weiter versuchen. Ich glaube fest daran, dass es uns gelingen wird, dass es dir gelingen wird.“

„Du bist dir dessen ja ziemlich sicher“, merkte Haibara an und setzte seit langem wieder ein leichtes Lächeln auf.

Irgendwie war es ihr schon vorher klar gewesen, dass Shinichi nicht einfach klein beigeben würde. Das ist nicht seine Art und das weiß sie. Das Gefühl zu wissen, dass er aber weiterhin fest an ihre Fähigkeiten glaubte, tat Haibara gut.

„Also schön, wie du willst, ich werde es weiterhin versuchen, aber sei dir bewusst, dass die Chancen ein Gegenmittel zu finden immer weiter abnimmt. Mit all der Zeit, die vergangen ist und mit all den Malen, wo du das Gegenmittel bisher eingenommen hast, hat dein Körper, langsam aber sicher, eine immer größer werdende Resistenz aufgebaut. Wir kämpfen hier also gegen zwei Komponenten, ist dir das klar. Irgendwann wird dein Körper vollkommen resistent gegen das Gegenmittel sein, genau wie bei dem chinesischen Schnaps. Zwar dauert es hier länger, aber es schreitet mal für Mal voran und zwar schneller als ich gedacht habe und wenn dieser Punkt erreicht ist.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Wenn dieser Punkt erst einmal erreicht ist, wirst du dich nie wieder zurück verwandeln können.“

Endlich kamen sie bei Professor Agasa an.

Haibara öffnete das Gartentor, um hindurch zu gehen und sich mit einem einfachen >Also bis dann< zu verabschieden, als ob nichts gewesen wäre. Dabei ließ sie einen sprachlosen Shinichi zurück.

Nach allem was er gehört hatte, war ihm trotz allem Optimismus bewusst, dass die Lage ernst war, so wie Haibara es beschrieb. Aufgeben war dennoch keine Option für ihn und er hoffte, dass das gleiche auch für Haibara galt.
 

Eine Woche verging und ein weiterer Praxistest folgte, welcher leider genauso wenig erfolgreich ausfiel, wie seine Vorgänger.

Haibaras Gesicht war emotionslos, als sie die Zeit in ihrem Notizbuch notierte. Shinichi wusste genau was sie dachte, wollte aber dennoch nicht aufgeben, konnte es auch nicht.

Wie lange sollte er noch seinem früheren Leben als Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo hinterherrennen?

Wie lange würde es noch dauern, bis er endlich wieder zu Ran zurückkehren könnte, um ihr zu sagen, was er fühlte, anstatt sie immer wieder aufs nächste Mal zu vertrösten. Solange bis es irgendwann kein nächstes Mal geben würde, denn die Testergebnisse sorgten dafür, dass seine Hoffnungen und Träume in immer weitere Ferne rückten.

Das alles deprimierte ihn sichtlich, dasselbe konnte er bei Haibara spüren. Sie haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, dass er sie inzwischen wahrscheinlich besser kannte als irgendein anderer.

Ai war gewiss kein offenes Buch, aber er war auch kein einfacher kleiner Junge. Er war Shinichi Kudo, Oberschülerdetektiv, welcher gerade schwierigen Fällen nicht widerstehen konnte und Ai, war mit Abstand eines der größten Rätsel, mit denen er sich je befasst hatte.
 

"Wir sollten die Testversuche erst einmal bis auf unbestimmte Zeit aussetzen.", durchbrach Haibara nun seinen Gedankenfluss.

"Ich möchte eine neue Reihe von Versuchen starten und erst wieder einen Test durchführen, wenn ich von einer positiveren Auswirkung ausgehen kann.", sie sah Shinichi mit ernster Miene an.

"Es macht keinen Sinn durch weitere Tests, in diesen Ausmaßen, deine Resistenz weiter voranzutreiben. Ab sofort wird der Prototyp wieder nur im Notfall eingenommen.“, dabei drehte sie sich demonstrativ um und verschränkte ihre Arme.

„Und selbstverständlich liegt es in meiner Verantwortung zu entscheiden, wann es sich um einen besagten Notfall handelt.“

Shinichi sah ein, dass es nur logisch war, was Ai da von sich gab. Er teilte diese Meinung sogar was, beim Thema Gegenmittel, nicht häufig der Fall war. Er war jedoch weiterhin fest entschlossen keinesfalls aufzugeben, aber dafür müsste er auch weiterhin ansprechbar auf zukünftige Testdurchläufe sein und die einzige Chance darin bestand, das Gegenmittel ab sofort in größeren Abständen zu sich zu nehmen, um der Resistenzwirkung entgegen zu wirken.
 

"Du hast recht", lenkte er ein und ließ sich auf die Couch fallen.

In dem Moment kam Professor Agasa durch die Eingangstür, in der Hand Tüten mit Besorgungen.

Er grinste über das ganze Gesicht.

„Gute Neuigkeiten ihr beiden. Das Wochenende steht vor der Tür und das Wetter soll herrlich werden und deswegen, habe ich beschlossen mit euch und den anderen Detective Boys ans Meer zu fahren. Na, wie klingt das?“, verkündete der Professor.

Shinichi, welcher die Hände hinter den Kopf gelegt hat, guckte mit einem skeptischen Blick rüber zum Professor, bevor er mit einem Seufzer den Blick zur Decke richtete.

Er war aktuell nicht besonders in der Stimmung für so einen Ausflug, aber wahrscheinlich war genau das die nötige Ablenkung, die er die nächsten paar Tage gebrauchen könnte, um seine Gedanken vom APTX4869 wegzulenken.

Ehe er sich versah, saß er auch schon zusammen mit seinen Grundschulkameraden im Auto des Professors Richtung Küste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-05-30T18:45:18+00:00 30.05.2018 20:45
Fertig.
Auch ein tolles Kapitel!
Oh Junge, Genta hat wirklich nichts als Essen im Kopf ... (- -)°
Und dann spekulieren die drei Kinder einfach drauf los ob und ihn wem Shiho verliebt ist - sorry, bin halt kein Fan von Genta, Mitsuhiko und Ayumi, auch wenn es noch Kinder sind.
Nun, da hat Shiho Shinichi ziemlich klargemacht, was ihre Forschung ergeben hat. Auch dass nach einer erneuten Einnahme das Ergebnis wieder negativ ausfiel und sie das Ganze erst mal auf Eis legen, halt ich aber auch für vernünftig.
Bin mal gespannt, was im nächsten Kapi passieren wird.
Gut, auf bald wieder. Lese nächstes Mal weiter.
Bis dann, ciao! (^-^)/
Antwort von:  Cognac
30.05.2018 21:55
Hi Aros,
danke das du fleißig weiter liest und schreibst, dass freut mich sehr.

Ich bin ehrlich gesagt auch nicht der größte Fan der Detective Boys, aber so sind die drei halt nun einmal. :D
Das mit dem Gegenmittel wird auf jeden Fall spannend bleiben, aber es wird auch noch reichlich anderes in den folgenden Kapiteln passieren. Langweilig sollte es auf keinen Fall werden.

Bis demnächst
Cognac


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