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Katekyo Hitman Reborn Kosmos Arc: Cradle of Eternity

Die Wächter der Kosmos-Ringe
von

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Kapitel 5: Unbekannte Gefahr

„Sobald du merkst, dass uns der Kleine Probleme macht.. Mach' ihn kalt.“, Fideos Stimme war sehr kühl und hatte sämtliche Emotionen aus seinen vorigen Sätzen verloren. Sein intaktes Auge leuchtete in einem unheimlichen rot und scharlachrote Flammen umhüllten ihn. Die vermummte Gestalt verbeugte sich hochachtungsvoll vor dem jungen Mann, eine blaue Strähne fiel aus der Kapuze bei dieser Bewegung.
 

„Wie Ihr befehlt..“, sprach eine weibliche Stimme, bevor sie in die Schatten verschwand. Fideos Grinsen wurde mörderisch und ein schallendes Gelächter echote im Flur, bevor sich eine Art schwarzes Loch aus diesen blutroten Flammen bildete und Fideo in diesem Loch verschwand. Hinterher war kein Anzeichen mehr von den beiden zu sehen.
 

Sora saß in seinem Büro und hatte seinen Kopf in seine Handflächen vergraben. Wie konnte sein Vater nur all das aufgeben, was er selbst sein ganzes Leben lang aufgebaut hatte? Nein, noch mehr. Das Leben von sich und seiner gesamten Familie. Soras Mutter verließ seinen Vater einige Jahre nach Soras Geburt. Sie hatte ihn auf einer Geschäftsreise als jungen Unternehmer kennen gelernt und sich sofort in ihn verliebt. Anfangs verlief die Ehe noch harmonisch, aber mit der Zeit verbrachte der Vater immer mehr Zeit im Büro und vernachlässigte sowohl seine Frau als auch seinen kleinen Sohn.
 

Als alle Versuche der Mutter, die Ehe zu retten, scheiterten, trennte sie sich schlussendlich schweren Herzens von ihm. Sie wollte Sora mitnehmen, damit er in einer behüteten Umgebung aufwachsen konnte, doch leider.. hatte Soras Vater die besten und teuersten Anwälte auf seiner Seite gehabt. Sogar den Richter und die Geschworenen hatte er bestochen. Der Sorgerechtsstreit fiel für die Mutter so vernichtend aus, dass Soras Vater eine Unterlassungsverfügung veranlasste: Sie durfte sich ihm nicht mehr auf 250 Meter nähern. Dieser verhängnisvolle Tag im Gerichtssaal, war der Tag, an dem Sora seine Mutter das letzte Mal sah.
 

Anschließend wurde er von seinem Vater darauf getrimmt, irgendwann das Familienunternehmen zu führen. Er bekam privaten Unterricht und durfte fast nie nach draußen – um sich mit anderen Kindern anzufreunden. Die meiste Zeit seines Lebens war er alleine – von seinem Vater eingetrichtert: 'Freunde schwächen dich nur. Sie sind dir im Weg. Je eher du lernst, dass du der Einzige bist, auf den du dich verlassen kannst, desto besser.'
 

Es waren solche Worte, die sich tagtäglich in das Gedächtnis des Jungen einbrannten, umgeben von komplizierten Fachbüchern und strengen Privatlehrern, die Sora das letzte bisschen abverlangten, damit sein Vater stolz auf ihn sein konnte.
 

Erst im letzten Jahr seines Studiums, lernte der Blauhaarige die wahre Bedeutung, anderen Menschen als sich und seiner Familie zu vertrauen, indem er Mamoru und seiner Schwester aushalf. Im gleichen Jahr sollte er eine Tochter eines Geschäftspartners heiraten, Akari. Jedoch wiederholte Sora den Fehler seines Vaters und ignorierte seine Verlobte für das 'Wohl' der Firma. Er ignorierte ihre Anrufe, ließ sich manchmal wochenlang nicht Zuhause blicken und verschwieg ihr Geschäftsreisen und Treffen mit anderen Frauen zwecks geschäftlicher Unterredung. Akari hatte nicht so viel Geduld, wie seine Mutter und verließ Sora nach nur 4 Wochen, nachdem die Verlobung bekannt gegeben wurde. Der Vater des Mädchens brach daraufhin jegliche geschäftliche Beziehungen zu Eclipse Industries ab und die Firma hatte mit finanziellen Einbußen zu zahlen, von denen sie sich erst kürzlich erholt hatte.
 

Gerade jetzt, wo die Firma wieder bergauf ging, trat Fideo auf den Plan..
 

'If tonight I disappear, would anyone chase me and say the words I need to hear?'
 

Der Klingelton seines Handys ließ Sora aus seiner Starre erwachen und er blickte auf das Display: 'Mamoru Hinokashi'
 


 

'That I'm no burden. Not so worthless.' *
 

Der Blauhaarige entschied sich, den Anruf zu ignorieren, da er gerade keinen Nerv auf eine „freundliche Konversation“ hatte. Und er hatte mit seiner Arbeitslaune auch bereits seine Verlobte vergrault. Da wollte er das Risiko nicht noch eingehen, die einzige Person, die er als eine Art 'Freund' betrachtete, auch noch zu verlieren. Ein Seufzen verließ die Lippen von Sora, als er darüber nachdachte, dass Mamoru sich Sorgen machen könnte. Wenn er nicht abnahm, würde Mamoru trotz seines Urlaubs die Firma aufsuchen, um nach dem Rechten zu sehen.
 

Nichtsdestotrotz ignorierte er das Klingeln weiterhin, als er über Möglichkeiten nachdachte, die Firma wieder in seine eigenen Hände zu nehmen. '..Wenn der Prototyp des Warp-Antriebes erfolgreich ist und wir damit eine bahnbrechende Entwicklung in der Weltraumforschung machen, sollte der Verkauf des Antriebes so beträchtlich sein, dass ich Fideos Anteile aufkaufen kann.', dachte sich Sora und versuchte ein paar Berechnungen zur Beschaffenheit und Wirkungsweise zu erstellen. Dieses Projekt hatte er bereits seit seinem Studium, doch es fehlte noch ein entscheidender Hinweis auf einen Durchbruch. Es war zum verrückt werden.
 

Mamoru seufzte, als er die Mailbox von Sora dran hatte. Allerdings überraschte es ihn nicht, denn Sora ließ sich nur sehr ungern bei seiner Arbeit stören. Dafür stellte er sein Handy für gewöhnlich ganz aus, deswegen wunderte es den Blonden noch mehr. Nachdem die Bandansage vorbei war, sprach er eine Nachricht darauf: 'Hey Sora, ich bin es nur. Ich wollte mich nur mal erkundigen, wie das Meeting war. Und ob im Dienstplan ein Fehler vorliegt. Eben kam eine E-Mail an, dass ich kurzfristig nach Kairo fliegen soll zwecks Ausgrabungen für eine verloren geglaubte Zivilisation. Erm, ich habe aber noch bis nächste Woche Urlaub und ich hätte niemanden für die Bar solange. Ich kann nicht so kurzfristig umplanen. Und wieso kommt der Befehl von dem Biasini Typen? Ja, also.. Wenn du das hörst, ruf' mich doch bitte zurück, damit wir das klären können.“
 

Mit diesen Worten beendete der Blonde die Nachricht und tippte nachdenklich auf dem Tisch herum mit seinem Zeigefinger. Danach bekam er noch eine Benachrichtigung seiner Schwester, dass es später wurde und schmunzelte leicht. //Zumindest macht sie sich nicht mehr so fertig und genießt die Zeit in der Stadt. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich die Zeit hatte, einfach nur so durch die Stadt zu schlendern und meinen eigenen Gedanken nachzugehen.//, dachte er sich und schüttelte dann leicht den Kopf. Diese Sentimentalität passte in seinen Augen so gar nicht zu ihm und deswegen versuchte er auch an nichts mehr zu denken, als er sich einfach seine Jacke schnappte und sich entschloss ein wenig spazieren zu gehen.
 

Die Menschen in Namimori waren freundlich. Man begrüßte sich auf der Straße, selbst wenn man sich nicht kannte. Junge Leute machten Platz für Kinder und ältere Menschen und halfen denen, die Probleme hatten, über die Straße und andere Kleinigkeiten. Mamoru war froh darum, in so einem höflichen und zuvorkommenden Land wie Japan leben zu dürfen, wo der Respekt unter den Einwohnern noch Groß geschrieben war. Leider war das nicht in allen Ländern so, wie er schon des öfteren durch seine Auslandsreisen erfahren durfte.
 

„Ein entzückendes Fräulein so ganz alleine an diesem Tag? Ich habe aber auch ein unverschämtes Glück.“, eine tiefe Männerstimme hinter Mamoru ließ den Blonden nur leicht den Kopf schütteln. Wieder irgendein daher gelaufener Schürzenjäger, der die Frauen auf der Straße belästigte. Seinem Akzent nach, war er kein Japaner sondern.. Italiener? Ja, Mamoru hatte schon einige Male geschäftlich in Italien zu tun und die Geschäftspartner dort, hatten alle diesen leicht südlichen Akzent. Er lief einfach weiter, da niemand sich offensichtlich belästigt fühlte, doch stoppte anschließend, als er eine grobe Hand auf seiner Schulter spürte. „Ein wenig schwerhörig, Senorita? Oder absichtlich auf unnahbar spielen, weil du von meinem Charme eingeschüchtert bist~? Dreh dich doch mal um, meine Schöne. Ich möchte dein hübsches Gesicht bewundern.“, sprach der Mann und seine Stimme war so nah, dass Mamoru das Gefühl hatte, Atem an seinem Ohr zu spüren. Er erschauderte etwas und war auch ein klein wenig enttäuscht darüber, dass jemand ihn für eine Frau hielt. Wirkte er denn so feminin?
 

Er drehte sich um, mit einem leichten Lächeln, da er einen sarkastischen Spruch bringen wollte. Jedes Wort in seiner Kehle starb jedoch, als er in die schokoladenbraunen Augen eines attraktiven Mannes mittleren Alters blickte. Seine Bartstoppeln um sein markantes Kinn ließen ihn zwar ein wenig ungepflegt erscheinen, doch sein Aftershave hatte eine leicht betörende Wirkung, als der Duft die Nasenlöcher des Blonden durchströmte. Der fremde Mann hatte kurzes, stacheliges braunes Haar und trug einen weißen Arztkittel, darunter ein schwarzes Shirt und eine lila Krawatte. Seine Wangen waren ein wenig gerötet und neben dem Aftershave stach etwas anderes in Mamorus Nase. Alkohol.
 

Der fremde Mann blinzelte, bevor ihm sein Irrtum bewusst wurde. Er entfernte seine Hand direkt und räusperte sich mit vorgehaltener Hand. „Oh. Ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Tut mir leid.“, meinte er leise und drehte sich um, um mit einer gehobenen Handbewegung zu gehen. Mamoru konnte darauf nichts erwidern, da dieser Moment schon recht seltsam war.
 

Als Shamal genug Abstand hatte, haute er sich an die Stirn. „Was war das denn gerade?! Egal wieviel ich getrunken habe, aber DAS ist mir noch nie passiert.“, murrte er leise und sah dann eine Bekannte, die ihn von diesem peinlichen Zwischenfall ablenkte.. „Ooooh, Haru, mein kleiner Engel. Lange nicht gese~hen..!“
 

Derweil im Hause Sawada. Das Essen war nun fast fertig und Minako hatte schon einige der außenstehenden Bewohner kennen gelernt: Bianchi und I-Pin, die beide in der Küche halfen und den kleinen Lambo, der ständig durch die Beine der anderen Frauen rannte und immer was probieren wollte. Solange bis I-Pin ihn aus der Küche jagen wollte. Die junge Blondine empfand es als etwas eigenartig, wieviele fremde Personen sich in diesem doch eher kleineren Haus niedergelassen hatten, aber durch Nanas offenen und freundlichen Charakter, war es wiederum auch nicht zu sehr verwunderlich.
 

„Ich habe dieses Gericht noch nie mit Garam Masala gekocht. Die Gewürzmischung verleiht dem Reis eine sehr exotische Note.“, kicherte Nana und probierte mit einem Löffel die Soße, die Minako zubereitet hatte.
 

„Du kochst mit Liebe. Liebe ist immer die beste Zutat~“, sang Bianchi und umarmte einen Schneebesen theatralisch.
 

„Ich weiß nicht, ob ich das so unterschreiben könnte.“, meinte die Blondine leise und schmeckte noch einmal ab, bevor sie nachwürzte.
 

„Warum nicht?“, wollte Bianchi wissen. „Glaubst du nicht an die Liebe?“
 

„Nicht mehr.“, war die prompte Antwort und die Stimmung schien mit einem Male umzuschwenken.
 

„Oh.. willst du darüber reden, Liebes?“, fragte Nana mütterlich.
 

„Aktuell nicht, aber danke für das Angebot. Irgendwann vielleicht.“, lächelte die Blonde und winkte ab. Sie wollte das Thema jetzt nicht herunter ziehen. Die anderen bedrängten sie auch nicht und boten ihr stattdessen ein offenes Ohr an, wofür Minako sehr dankbar war. Nana und die anderen waren wirklich verständnisvoll.
 

Es dauerte auch nicht mehr lange, bis das Essen fertig war. „Bianchi-chan, rufst du bitte Tsu-kun und seine Freunde zum Essen?“, fragte Nana und trug Lambo bereits zum Esstisch, der die ganze Zeit am quengeln war.
 

„Das kann ich doch machen.“, bot Minako und lief aus der Küche, bis sie zur Treppe gelangte. Doch anstatt hochzulaufen, hörte sie die Jugendlichen von ihrem Zimmer aus, weswegen sie eine andere Idee hatte. „Tsuna-kun! Das Essen ist fertig! Kommt ihr?!“, rief sie die Treppe hinauf.
 

„Ich bin am verhungern! Nana's Küche ist einfach die Beste.“, antwortete eine ihr unbekannte Männerstimme, bevor sich die Tür oben hastig öffnete und die Blonde jemanden barfuß zur Treppe rennen hörte.
 

„Dino-san, du solltest lieber aufpassen, bevor du-“, Tsunas Warnung war zu spät, denn Minako blinzelte, bevor sie realisierte, dass ihr gerade jemand von der Treppe entgegen gefallen kam. Der junge Mann, den Tsuna Dino gerufen hatte, war vor der obersten Stufe gestolpert und fiel mit dem Kopf voran nach unten. Minako konnte nicht mehr ausweichen und wurde von dem jungen Mann zu Boden gerissen, mit dem Gesicht des Mannes an ihrem Hals und sein gesamter Körper auf ihrem. „Da hast du es.. Oh, nein..?! Minako-san, das tut mir leid! Bist du verletzt?“, rief Tsuna panisch und im Versuch die Treppe hinunter zu rennen, stolperte auch er und landete neben den beiden am Boden. „Au, Au, au..“
 

Reborn stand ganz oben am Treppengeländer und schüttelte nur den Kopf. „Einmal Dame-Tsuna, immer Dame-Tsuna..“
 

„Ai...Tch..Ai...“, murmelte der hübsche Blonde und Minako blinzelte irritiert über diese Worte.
 

„Liebe..?“, fragte sie, als der junge Mann von ihr herunter stieg und ihr hochhalf.
 

„Huh? Oh, Mi dispiace! Macht der Gewohnheit. Das „Ai“ habe ich auf italienisch gesagt. Es bedeutet 'Aua'.“, erklärte er und kratzte sich blamiert an seiner Wange. „In ogni caso... hast du dir weh getan?“, fragte er dann besorgt.
 

„Ein ca 60kg schwerer Mann fällt von mehreren Metern mit voller Wucht auf mich... also schmerzfrei ist etwas anderes.“, gab die Blonde als Antwort. So etwas war ihr auch noch nie passiert.
 

„Oh.. das tut mir sehr leid! Und wo bleiben meine Manieren?“, begann der Fremde anschließend und klopfte sich imaginären Staub von der Kleidung. „Mein Name ist Dino. Dino Cavallone. Ich bin so etwas wie Tsunas großer Bruder. Darf ich auch deinen Namen erfahren, unbekannte Bella?“
 

Minako sah auf die ausgestreckte Hand des Mannes, der sich als Dino vorgestellt hatte. „Hinokashi, Minako. Uhm.. sehr erfreut?“, meinte sie und streckte ihre Hand aus, um die des Mannes zu schütteln. Dino lächelte und nahm ihre Hand in seine. Doch anstatt sie zu schütteln, führte er die Hand an seine Lippen und hauchte einen zarten Kuss auf ihren Handrücken.
 

„Es ist mir ein wahres Vergnügen, deine Bekanntschaft zu machen.“, flüsterte er gegen ihre Haut. Der Mund der Blondine stand ein wenig offen und ihre Wangen glühten etwas.
 

'Was für ein Charisma..', dachte sie und schluckte, bevor sie ihre Hand von ihm weg zog und sich räusperte, um nicht rot wie eine Tomate zu werden.
 

Im Esszimmer erklärte Minako dem jungen Mann ihr Erscheinen. Dino blinzelte leicht.
 

„Das war aber sehr freundlich von dir, extra hierher zu kommen für ein Schulbuch.“, schmunzelte er.
 

„Auch wenn ich immer noch nicht verstehe, wie das überhaupt aus meiner Schultasche gefallen war..“, fügte Tsuna seufzend hinzu. „Übrigens Mama, das Essen schmeckt heute besonders lecker!“
 

Dino nickte zustimmend. „Das stimmt. Deine Küche war immer makellos. Dass du sie noch mehr perfektionieren konntest, ist eine große Leistung!“
 

Nana hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte. „Vielen Dank, Jungs. Aber das Lob gebührt unserem Gast hier.“, begann die Brünette und zeigte auf Minako. „Durch ihren Tipp habe ich einige neue Gewürzmischungen ausprobiert. Ich muss sagen, ich liebe den Geschmack dieser Aromen. Von nun an kaufe ich nur noch im Supermarkt in Little Thai ein!“, lachte sie.
 

Die Blondine kratzte sich blamiert an der Wange. „Das waren doch nur meine Präferenzen. Dankt meinem Bruder für seinen internationalen Gaumen.“, winkte sie ab.
 

„Ich hätte nichts dagegen, wenn du mir öfter beim Kochen helfen würdest, Liebes.“, lächelte Nana mütterlich.
 

„Danke, Nana. Vielleicht komme ich darauf zurück.“, nickte die Blondhaarige und sah in die freundlichen Gesichter des Sawada Haushaltes und ihrem südländischen Besuch. Sie alle wirkten so sympathisch, dass sich Minako seit langem wieder wohl und geborgen fühlte.
 

Inzwischen beschlich Mamoru ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend. Er wollte bei Sora nach dem Rechten sehe, denn er wurde dieses negative Gefühl nicht los. Was war das nur? Und vor allem.. warum fühlte er sich auf einmal so beobachtet? Er beeilte sich, schließlich konnte er sich schon immer auf sein Bauchgefühl verlassen.
 

'Sora..'
 

Sora hatte sich derweil mal über diesen Biasini schlau gemacht. Über das sogenannte 'Dark Web' fand er Informationen über den kriminellen Untergrund. Die Resultate brachten dem jungen Unternehmer dann schlussendlich Gewissheit.
 

„.. Biasini, eine kleine Mafiafamilie, die im letzten Jahr ihren Boss verlor. Seitdem sein Sohn, Fideo Biasini, die Geschäfte übernommen hat, wurde die Familie immer mächtiger und bekannter im Untergrund. Biasini.. gilt als äußerst skrupellos und brutal. Seine Geschäftspartner werden nach Abschluss zum Schweigen gebracht.. Oh nein.. Ich muss Vater warnen... Mhm? Was zum...“, Sora unterbrach sich beim lesen abermals selbst. „Die Biasini handeln weltwelt mit Atomwaffen. Nord Korea und Russland sind seine bekanntesten Abnehmer. … Atomwaffen.. Nicht auszudenken wie zerstörerisch er diese Waffen mit unserer Technologie.. Das ist also sein Plan..Ich muss das stoppen.“, murmelte Sora und schloss den Laptop.
 

Waffen, die in der Lage waren, den Planeten auszulöschen... deswegen hatte dieser schmierige Mafioso die Firma seines Vaters also mehrteilig aufgekauft. Der Blauhaarige rannte zur Fabrik nahe des Bürogebäudes. Er musste sehen, ob seine Befürchtung stimmte.
 

Sora schlich sich an den wachsamen Sicherheitsbeamten vorbei, über das unterirdische Kanalnetzwerk. Dieses Netzwerk hätte als Notfallfluchtweg fungieren sollen und von dessen Installation wusste nur er und sein Vater.
 

Nachdem er im Inneren der Fabrik war, schockierte ihn der Anblick der Arbeiter. Sie wirkten wie in Trance.. und was waren das für kleine, rötlich brennende Geschöpfe über ihren Köpfen? Sie erinnerten entfernt an einen Satyr, aus der griechischen Mythologie: Halb Mensch, halb Paarhufler mit keinen Hörnern auf der Stirn.
 

Sora verfolgte die Produktion... Handgranaten, Raketenwerfer, Giftspritzen... und Millionen von Feuerwaffen wie Pistolen, Flinten und Gewehre liefen über die Förderbänder. „Dieser verdammte..“, Sora ballte seine Fäuste.
 

„Unbefugte Lebensform lokalisiert.“, eine mechanische Stimme alarmierte den Blauhaarigen und ein rotes Licht über ihm ging an.
 

„Mist..“, fluchte er und rannte weg, als all diese kontrollierten Arbeiter auf einmal auf ihn zustürmten. 'Was ist hier nur los? Was soll das alles? Weiß Vater, was hier ab geht?', fragte er sich und verspürte beim Rennen einen plötzlichen, brennenden Schmerz im Rücken und bläuliche Funken, die danach blutrot wurden. „Flammen..?“, entwich Sora geschockt und versuchte sich umzudrehen, während er versuchte sich auf den Beinen zu halten.
 

„Eliminiere.. Gefahrenfaktor. Du hättest deine neugierige Nase in deinem Büro lassen sollen. Tarana-sama hätte Verwendung für so ein schlaues Bürschchen wie dich gehabt..“, sprach die vermummte Frau mit der Sense, die zuvor bei Biasini war.
 

„Ta..ra..na..?“. Sora murmelte den Namen, da rammte die Frau die Sense in den Boden vor sich und flammende Funken sprießen aus dem Boden. Die Indigofarbene Flamme mit den grauen und roten Partikeln bewegte sich blitzschnell auf den wehrlosen Mann zu. 'Scheiße..'
 

Inzwischen im Hause Sawada. Das Abendessen war vorüber und Minako wollte sich verabschieden. „Es wird spät. Willst du nicht doch lieber bei uns übernachten?“. Fragte Nana. „Wir haben genug Platz!“
 

Minako lächelte dankbar über so viel Gastfreundschaft. „Das wird nicht nötig sein, aber danke. Ich gehe nach Hause. Es wird schon nichts passieren. Namimori ist eine friedliche Stadt.“. Erklärte die Blonde.
 

„Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du nicht alleine unterwegs wärst..“
 

„Ich könnte sie begleiten. Ma- äh Nana hat vollkommen recht. Eine junge Dame sollte man so spät abends nicht mehr sich selbst überlassen.“, sprach Dino nun.
 

„Erm und bei dir ist sie sicherer, Dino-san?“, fragte Tsuna unsicher. „Du hast ihr beim Sturz heute beinahe die Knochen gebrochen.“, fügte er kopfschüttelnd hinzu.
 

„D-Das war etwas anderes.“, wehrte sich Dino blamiert.
 

„Nun, vielleicht sollte ich lieber aufpassen, dass diesem jungen Herrn keine weitere Unfälle passieren stattdessen?“, kommentierte Minako erheiternd und schmunzelte, woraufhin Dino einen kleinen, fast empörten Schmollmund zog. Er war es nicht gewohnt, derartige Bemerkungen von einer Frau zu bekommen. „Hey, nun schau nicht so. Das war doch nur Spaß. Ich nehme das Angebot natürlich sehr gerne an. Danke Dino.“, auf ihre Worte lächelte der charmante Italiener wieder und nickte.
 

„Bene. Danke für das Essen, Nana, Fratellino Tsuna! Wir sehen uns.“, mit diesen Worten verabschiedete sich Dino und wartete an der Haustür auf seine weibliche Begleitung.
 

„Ich bedanke mich auch recht herzlich für die tolle Bewirtung. Es war mir wirklich eine Freude.“, sprach Minako und verbeugte sich.
 

„Immer gerne! Du bist uns jederzeit Willkommen!“, meinte Nana, die es sich nicht nehmen ließ, ihren Besuch zum Abschied zu umarmen. Die Blonde erwiderte die Geste und gesellte sich dann zu Dino.
 

Die beiden führten etwas Smalltalk während sie liefen und da erfuhr Dino auch welche Person es war, bei der Minako das Schulbuch von Tsuna gefunden hatte. Ein Umstand dieser Erzählung veranlasste ihn fast über ein Staubkorn zu stolpern und die Blonde ungläubig zu mustern.
 

„KYOYA HAT EINE SCHWESTER?!“, fragte er fast entsetzt. Minako würde sich über das Verhalten wundern, wenn sie nicht schon selbst Bekanntschaft mit diesem.. merkwürdigen Kerl gemacht hätte.
 

„Du kennst ihn?“, wollte sie stattdessen wissen, denn Dino schien diesen Namen relativ vertraut zu sagen.
 

„Err.. Ja, weißt du.. ich gebe ihm manchmal Nachhilfeunterricht. Aber er verbietet mir sein Haus zu betreten, also verbringen wir diese Stunden in der Schule.“, erklärte der Italiener.
 

„Kuraiko hat also nicht übertrieben, als sie meinte, ihr Bruder würde die Schule so sehr lieben, dass er fast dort wohnt.“, überlegte Minako, woraufhin Dino lachen musste.
 

„Exakt. Kyoya ist richtig besessen von dieser Namimori Mittelschule.“, schmunzelte er.
 

Die beiden verstanden sich ausgesprochen gut und sie erreichten das Apartment, welches Minako mit ihrem Bruder bezog, schneller als ihnen lieb war.
 

„Nun..Hier trennen sich unsere Wege wohl.“, begann die junge Frau leise.
 

„Sieht wohl so aus.“, meinte Dino ebenso leise und eine kurze, leicht unbehagliche Stille überkam die Zwei.
 

„Also.. Danke noch mal für den Eskort, Dino-kun. Es war mir eine Freude, deine Bekanntschaft gemacht zu haben.“, lächelte sie dann. Sie wollte erneut seine Hand schütteln, aber genau wie beim ersten Mal, führte Dino ihren Handrücken zu seinen Lippen und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Haut.
 

„Die Freude war ganz meinerseits.“, erwiderte Dino und grinste, als er sah dass nun doch ein Rotschimmer die Wangen der Jüngeren zierte.
 

„Komm gut ins Hotel zurück.“, murmelte die Blonde und zog schnell ihre Hand zurück, als sie sich umdrehte und in ihrem Apartment verschwand, ohne sich noch einmal zu dem hübschen Jüngling umzudrehen. Dino war leicht irritiert über ihr defensives Verhalten. Hatte er etwas falsch gemacht?
 

Sora hielt sich indessen am linken Arm. Blut tropfte und bildete unter ihm bereits eine Lache. Die blauhaarige Angreiferin stand vor ihm und schwang ihre Sense abermals.
 

„Genug gespielt.“, knurrte sie und wollte ihre dreckige Arbeit gerade vollenden. Plötzlich wurde die Frau von hinten gepackt.
 

„LASS GEFÄLLIGST MEINEN SOHN IN RUHE..:!“, brüllte Soras Vater, der bereits Hämatome an der Stirn hatte. Sein Anzug war zerfetzt, es wirkte als habe er sich den Weg durch die Zombie-Mitarbeiter gekämpft.
 

„Vater.. Was.. tust du hier?“, fragte Sora überfordert. Sein Vater warf nach kurzem Gerangel die Angreiferin beiseite, bevor er an der Seite seines Sohnes war.
 

„Vergib mir, mein Sohn.. Ich hätte dir glauben sollen, dass hier etwas nicht stimmt..“, weinte er fast.
 

„Vater, ich frage dich noch einmal.. Was.. MACHST DU HIER?“, nun war Sora mit Adrenalin vollgepumpt und lauter als sonst.
 

„Ich habe sie gesehen.. Ich habe gesehen, wer dieser Biasini wirklich ist.. Es gibt da eine alte Legende..“
 

„Ich versteh kein Wort!“
 

Bevor Soras Vater etwas darauf sagen konnte, stieß der ältere Mann seinen Nachwuchs zur Seite. Ein blutroter Strahl aus Flammen verfehlte beide haarscharf. Sora blickte erschrocken in die Richtung des Angriffs und sah die blauhaarige Frau. Eine flammende Aura, mitternachtsblau mit grauen Partikeln vermischt mit einem höllischen feuerrot umgab die Frau, welches aus ihrer Sense strahlte.
 

Sora bekam einen plötzlichen Adrenalinschub und griff nach einem Metallrohr. Er stürmte auf die Frau zu und versuchte sie zu treffen. Die Angreiferin hatte keine Probleme auszuweichen und trat in Soras Rücken.
 

Von der Wucht dieses Trittes fiel der junge Geschäftsmann nach vorne und rammte sich das Rohr beim Aufprall in seine Hüfte. „Aaah...“
 

„Törichter Idiot.“, murmelte die Frau und lief auf Sora zu. Sie trat auf seine Brust und hinderte ihn daran aufzustehen. „Du hast unsere Pläne genug gestört.“
 

Sora hustete und packte ihren Fuß, schaffte es jedoch nicht sie von sich zu stoßen. Alles in ihm begann zu schmerzen und er nahm sein letztes bisschen an Kraft zusammen, riss das Rohr aus seinem Körper und rammte es der Blauhaarigen so hart in ihr Bein, bis sie von ihm abließ.
 

„DAS REICHT! KREPIER ENDLICH!“
 

Die Fremde erhob ihre Sense für einen Gnadenstoß und rammte die Klinge in menschliches Fleisch, als eine männliche Stimme vor Schmerz aufschrie. Sora riss seine Augen auf und war kreidebleich. Sein Vater hatte sich vor ihn geworfen und den tödlichen Schlag abgefangen.
 

„Va..ter..“, Tränen sammelten sich in den Augen des jungen Mannes, als sein Vater blutüberströmt in seinen Armen zusammen sackte.
 

„Vergib mir bitte.. mein Sohn.. Du hattest.. kein schönes Leben wegen mir.. Dabei.. gab ich dir meines..“, sprach der ältere Mann geschwächt.
 

„Schone deine Stimme... alles wird gut.. Ich.. bringe dich ins Krankenhaus und dann-“ Soras Satz brach ab, als sein Vater ihm ein trauriges Lächeln schenkte und den Kopf schüttelte. Kurz darauf sackte er zusammen und schloss seine Augen – für immer. „Vater..? VATER!“ Soras Schrei der Trauer echote durch die Lagerhalle, bis er erneut einen Schatten über sich spürte.
 

„Jetzt bist du dran. Ihr seht euch gleich im Jenseits wieder.“, knurrte die Angreiferin und wollte mit der Sense zuschlagen.
 

„VERZIEH DICH!! DU SCHEUSAL!“, Sora hob seine Hand und plötzlich leuchtete seine Handfläche lila und die Blauhaarige wurde an die nächste Wand geschleudert. Der Impakt war so gewaltig, dass die Wand Risse bekam.
 

Sora war schockiert und sah auf seine Hand.
 

„Was.. war das..?“
 

ENDE
 

*Soras Klingelton ist sein Themesong: https://www.youtube.com/watch?v=5gyANphz_Kk Citizen Soldier – Would anyone care

*Ai = Aua auf italienisch

*Mi dispiace = Es tut mir Leid

*In ogni caso = Jedenfalls...`

*Bella = Schönheit

*Fratellino = kleines Brüderchen



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tijen
2023-09-28T16:00:08+00:00 28.09.2023 18:00
Also die Szenen zwischen Dino und Minako sind wirklich interessant. Nicht so wie man das sonst von dir gewohnt ist, sondern irgendwie reservierter. Von ihrer Seite. Und ich bin schon gespannt, die Gründe zu erfahren.
Hast ja mal gemeint in einer Antwort, dass es diesmal etwas anders wird als sonst.

Und OMG...
Was Sora alles durchmachen muss... holy shit. Das arme, arme Baby. T-T Ich liebe ihn jetzt nur noch mehr. Erst wird er seiner Kindheit beraubt und auf Geschäftsmann getrimmt, die Mutter verlässt sie, dann muss der Vater einen Großteil der Firma verkaufen und jetzt beschützt der Vater seinen Sohn mit seinem Leben...

Da kann man ja nur kaputt gehen. T__T Armes, armes Baby! Aber gute Kamfpszenen, die du da schreibst. Ich hab das mal so gar nicht drauf.... und ich mag´s auch nicht gern schreiben. XD

Hoffentlich werden Mamoru und Sora noch etwas enger. Also als Freunde meine ich. ><
Antwort von:  Minako
28.09.2023 18:04
Ich schreibe auch eher selten so Sachen, wo sich die Paare erst kennen gelernt haben ^^ Normalerweise sind sie ja schon lange Freunde und Gefühle sind da, sodass die Atmospähre generell zwischen ihnen schon am Funken sprühen ist und sexual Tension und so~ hier kennt sie ihn ja noch nicht und vom aktuellen Stand aus, würde sie sich wohl auch keine Beziehung mehr wünschen. Das wird aber auch noch aufgerollt. ^^ ich weiß nur noch nicht wann xD

Und ja, Sora trifft von allen OCs bisher am schlimmsten leider. Das wird ihn später auch etwas reservierter und gebrochener machen, wenn er wieder da ist. Aber das ist ja nicht von Dauer.
Aber ich mache mir sorgen, dass du ihn so liebst, ich hoffe es stört dich dann nicht, wenn er mit jemandem zusammen kommt D:


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