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Wiedersehen im Frühling

FW 2018 für _Natsumi_Ann_
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Wiedersehen im Frühling

Kapitel o4
 

Als Nick im Begriff war, tatsächlich zu verschwinden, blieb ein mulmiges Gefühl in ihr zurück.

»Bis dann«, rief er ihr entgegen und stoppte, als er Getrappel hinter sich vernahm.

»Kann ich dir vielleicht doch noch etwas anbieten?«, holperte es ihr über die Zunge. »Immerhin gebietet es die Gastfreundschaft.«

»Wenn du nicht willst, dass ich gehe, warum sagst du es denn nicht einfach?« Nick war schon an der Tür, ehe er sich zu ihr umwandte und eine abwartende Haltung annahm.

»Möchtest du noch etwas trinken? Meine Wohnung kann ich dir leider nicht überlassen, denn dann weiß ich nämlich nicht wohin mit mir und die Miete, puh ...« Kate zuckte die Schultern und tat, als habe sie seine letzten Worte schlicht überhört.

»Da ich weder deine Wohnung, noch deinen Körper kriege, bleibe ich natürlich, weil es Höflichkeit und Gastlichkeit gebieten, auf einen Tee«, grinste er und legte knapp den Kopf schräg.

»Wow, vielleicht sollten wir das mit dem Sarkasmus noch einmal üben«, erwiderte sie knurrend.

»Findest du? Und ich armer Kerl habe immer gedacht, dass mir gerade das liegt!«, seufzte Nick theatralisch.

Amüsiert verbogen sich ihre Lippen. »Weißt du, es gibt nicht viele Zwölfjährige, die sich damit auseinander setzen.«

»Pech für die Zwölfjährigen, dass ich schon fünfzehn bin«, gab Nick mit stolz gerecktem Kinn zurück. Kates Augen wurden erst groß, dann schmälerte sie den Blick. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich erst fünfzehn bin, oder?«, spottete er.

»Nein«, sagte Kate und hob abwehrend die Hände.

»Gut«, grinste Nick, drängte sich an ihr vorbei und schien sie nur ganz beiläufig zu berühren. »Und wenn du dir das mit dem Körper vielleicht doch anders überlegst ...«

Kate biss sich auf die Lippen. Das war nicht gut, ganz und gar nicht!

Plötzlich war ihr, als bliebe ihr gar keine andere Wahl. Natürlich konnte sie ihn hinaus befördern. Sie brauchte ihn ja nicht einmal wiederzusehen. Wie auch? Die Stadt war viel zu groß. Und da beide vermutlich nicht im selben Viertel wohnten, waren die Chancen, sich über den Weg zu laufen, relativ gering.

»Woran denkst du

Kate riss die Augen auf. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er direkt vor ihr stand, und ihr dann auch noch so nah gekommen war.

»Du überlegst dir, wie du mich jetzt doch noch loswerden kannst, hm?«, wieder schenkte er ihr ein provozierendes Lächeln. Peinlich berührt senkte sie den Blick. »Ist okay, ich würde mich wahrscheinlich auch loswerden wollen, allerdings … na ja, bliebe da immer noch eine Sache ...«

»Und die wäre?«, krächzte Kate und hatte sichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren.

Das breite Grinsen in seinem Gesicht wollte nicht schwinden. »Ich würde schon wissen wollen, wie es ist, mit mir zu schlafen, natürlich gesetzt den Fall, dass ich an deiner Stelle wäre ...«

»Ja, ja ich … verstehe dich schon ...« Kate konnte sich dem Charme ihres Retters wirklich nicht entziehen.
 

Tief sog sie Luft durch die Nase ein. Himmel, alles um sie herum schien zu flimmern und zu schwirrend. Kate konnte sich nicht entsinnen, wann ihr das letzte Mal ein Mann auf diese Art und Weise den Atem geraubt hatte. In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. Euphorie, Aufregung, und Erregung hämmerten durch ihren Körper, setzten ihn in Flammen.

»Sag mal, wie … wie alt bist du eigentlich wirklich?«, fiepte sie, und versuchte unter den halbgeschlossenen Lidern etwas von ihm zu erkennen.

»Ist das wichtig?!«, knurrte er verlangend und zog sie abermals in einen verzehrenden Kuss, der ihr die Knie butterweich werden ließ. Ihre Finger wühlten sich durch sein Haar, während Nick begierig ihre Beine um seine Hüften schlang und ihren Rücken an der Wand empor schob.

»Ich ...«, seufzte sie ergeben, »ich will nur nicht wegen Kindesmisshandlung im Knast landen.«

Nick schnaubte amüsiert, glitt mit den Lippen von ihrem Mund übers Kinn, ehe er sich knabbernd ihrem Hals zuwandte. »Ich bin alt genug um zu trinken, zu rauchen, Auto zu fahren und zu vögeln!«

»Oh, gut …«, keuchte sie unweigerlich auf. »Gut zu wissen ...«

»Und, was ist mit dir, Lady?« Zu ihrem Leidwesen lösten sich seine Lippen von ihrem Hals.

»Mit mir?«, krächzte Kate abermals und spürte, wie ihr das peinliche Flehen zwischen die Beine rutschte.

»Bist du denn alt genug für das alles?«, grinste Nick spitzbübisch.

»Hat man dir nicht gesagt, dass man eine Frau nie nach dem Alter fragt?!«, gab sie halbherzig beleidigt klingend zurück.

»Ich hab' nicht gefragt, wie alt du bist, sondern ob du alt genug bist …«, murmelte er, sich wieder ihrem Hals zuwendend. »Bei euch Mädels weiß Mann ja nie, woran er ist. Da sehen die Sechzehnjährigen aus wie siebenundzwanzig und die Dreißigjährigen wie knackige vier- ...«

»Naaa!«, warnte sie, während Nick leise kicherte.

»Ich wollte vierundzwanzig sagen.«, murmelte er. »Also, Kate … bist du vierundzwanzig?«

»Himmel, wo warst du nur?«, seufzte sie fiebrig, langte nach seinem Gesicht und verfiel mit ihm dem Rausch der Nähe.
 

Kate wusste nicht, wie viel von letzter Nacht ihren Träumen, oder der Realität entschlüpft war. Sie fühlte nur ihren schmerzenden, matten Körper, der noch irgendwo zwischen Ekstase und Erfüllung schwebte. Sie war zufrieden, spürte auch jetzt noch ihren Leib vor Erregung zittern.

»Ich sollte mehr Sport treiben«, entschied Kate nuschelnd.

»Warum?«, lachte Nick neben ihr.

»Mir tun … die Knochen weh, die Muskeln ...«, erklärte sie und hob den Kopf aus dem Kissen, in das sie die letzte Nacht so oft hinein hatte beißen müssen, um die lustvollen Laute einzudämmen, die ihrer Kehle entkommen waren.

Wer wollte schon gern Gesprächsstoff fürs ganze Haus sein?

»Vielleicht solltest du einfach mehr vögeln? Das soll auch ganz gut sein, hab' ich mir sagen lassen«, riet er ihr und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

Eines musste sie Nick zugute halten:

Er war nicht nur sehr um sie bemüht, sondern hatte auch ohne Weiteres akzeptiert, dass er nicht, wie ein Brüllaffe, die halbe Nachbarschaft auf ihr Treiben aufmerksam machen musste. Ebenso war sie ihm fast schon unendlich dankbar, dass er sich um die Verhütung gekümmert hatte und noch mehr, dass er keine Fragen stellte.

Nichtsdestotrotz überkam sie nun, da beide erschöpft nebeneinander lagen, ein ungutes Gefühl. Die Regelung mit der Verhütung war das Eine. Was ihr allerdings Sorgen bereitete war die Tatsache, dass er Kondome mit sich führte, und es ihm nicht an Exemplaren mangelte, wie Kate am eigenen Leib erfahren durfte. War er etwa so etwas wie ein Gigolo?

»Bitte nicht!«, flehte Kate leise.

»Was? Kommst du etwa schon wieder? Und dabei habe ich doch noch gar nichts gemacht?!« Sie kannten einander zwar noch nicht lang, jedoch maß sich Kate an zu wissen, dass Nick während des Sprechens ein fettes Grinsen im Gesicht hatte.

»Wie kommst du darauf, dass ich schon wieder …? Ach, Blödsinn! Nein«, murrte sie.

»Du hast mindestens fünf mal 'oh nein – bitte nicht' von dir gegeben und mir dabei fast den Schwanz abgehackt. Was soll ich deiner Meinung nach bei diesem Ausruf sonst denken?«, verlangte Nick, berechtigter Weise, zu erfahren.

»Bist so etwas wie ein Gigolo?«, knurrte sie.

»Ein was?«, kicherte Nick und wandte sich zu ihr um.

»Ein junger Kerl, der mit älteren Frauen schläft, gegen Bezahlung ...«, erläuterte Kate ihm.

»Wirke ich etwa so auf dich?« Die dunkle Augenbraue seinerseits erhob sich, während seine Lippen ein erfrischendes Lächeln zierte.

»So eingenommen, wie du von dir bist?« Kate wühlte sich aus den Kissen und zuckte die Schultern. »Was soll das mit den vielen Gummis?«

»Was soll damit sein?« Nickte rollte sich auf die ihr zugewandte Seite, streckte die Finger nach ihr aus und fuhr sacht und quälend langsam über die von Schweiß bedeckte Hüfte. »Hey, Lady, weißt du eigentlich, wie unsicher du bist?!«

»Was hat das denn mit Unsicherheit zu tun? Wie soll es denn sonst auf mich wirken, wenn du eine gefühlte Wagenladung an Kondomen mit dir herumschleppst? Soll ich etwa nicht davon ausgehen, dass du nicht jeden Tag jemand anderes … na du weißt schon ...«

»Was? Vögelst?« Nick lachte auf. »Findest du nicht, dass ich dir schon ziemlich entgegen gekommen bin? Und das ist nicht so anrüchig gemeint, wie es geklungen hat.«

Die Augen verdrehend, seufzte Kate.

»Weißt du was, Kate? Du denkst eindeutig zu viel nach!« Die zuvor noch sanften, leichten Berührungen wurden zu einem festen Griff. Nick tat ihr nicht weh, jedoch wollte er, dass Kate spürte, dass seine Worte nicht bloß dahingedroschen waren. »Wenn ich dir sage, dass die nicht alle für mich waren, würdest du mir dann glauben?«

Kate wandte sich ihm zu, schloss die Augen und schnaufte leise. »Und für wen dann?«

»Wie du sicherlich noch weißt, war ich vorhin mit ein paar Typen unterwegs und drei oder vier davon sind meine engsten Freunde, Schrägstrich Mitbewohner. Und na ja, da man euch Mädels, was mögliche Krankheiten betrifft, ja auch nicht alles glauben kann, hat jeder von uns immer ein paar davon dabei. Zum Schutz, natürlich ...«, erklärte Nick.

»Natürlich«, murmelte sie peinlich berührt.

»Du glaubst mir nicht, hm?«, neckte er und Kate schüttelte den Kopf. »Hab' ich mir gedacht.«

»Weißt du, ich … bin ja schon froh, dass du überhaupt an so was denkst ...«, gab sie kleinlaut zu.

»Also vertraust du mir doch?!« Kate gab ihm ein Schnalzen der Zunge als Antwort. »Ja!« Nick nahm die Hand von ihr und reckte diese, zur Faust geballt und siegessicher in die Luft.

»Du bist ein Spinner! Auf ganzer Linie!«, schnaubte sie, während ihr Lachen in der Dunkelheit verklang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2018-07-01T21:33:30+00:00 01.07.2018 23:33
Hat Nick vorher was getrunken xD?
Wahnsinn seine Wortwahl :3 <3

Die arme Kate... aber immerhin scheint er ja gut im Bett zu sein, oder er hatte einen guten Tag xD
Weil junge Hüpfe überschätzen sich ja oft aber vielleicht gibt er sich ja insgeheim besonders Mühe, da sie Älter ist und er sie beeindrucken will :3




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