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Voiceless

The words I have to tell you
von

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Erpressung für einen guten Zweck!

Durch das Geklingel an der Tür werde ich aus dem Schlaf gerissen, schrecke hoch. Noch in der nächsten Sekunde fällt mir ein, das der Spinner mich abholen wollte. Also zerre ich mir ein Kissen über den Kopf, um mich darunter zu vergraben. Ich denke nicht daran, ihm zu öffnen. Soll der sich doch dumm und dämlich stehen, da vor der Tür. Immerhin habe ich deutlich gemacht, das ich gut für mich selbst entscheiden kann.

Doch ich werde einfach nicht in Ruhe gelassen. Lara, selbstlos wie sie ist, muss die Tür geöffnet haben. Denn kaum ein paar Minuten später klopft es an Kats Zimmertüre. Ohne groß abzuwarten, wird sie geöffnet. Die Tür wird wieder geschlossen. Ich höre Schritte, die auf mich zu kommen. Dann senkt sich die Matratze und plötzlich klopft mein Herz wie wild.

Nähe! Ich spüre seine Nähe. Bitte geh weg! Ich will das nicht!

Mit einem sanften Ruck, wird mir das Kissen weggenommen und schon liege ich ohne Schutz da. Du heilige Scheiße! Er grinst mir direkt ins Gesicht. "Wusste Ichs doch, das du dich hier versteckst. Hab mir schon gedacht, dass du nicht ganz freiwillig mitkommst."

Ach, er wusste es. Dann kann er sich ja wieder verziehen und mich in Ruhe lassen!

Mürrisch rümpfe ich die Nase und deute ihm an, dass er sich verziehen soll, nur leider scheint das nicht zu ziehen. Im Gegenteil, es scheint ihn eher anzustacheln.

Nur wenige Sekunden später spüre ich seinen Atem an meinem Ohr. Belästigung! Das nennt man sexuelle Belästigung!

Etwa weil Kat nicht da ist? Zeigt er sein wahres Gesicht etwa wirklich nur dann, wenn wir allein sind? Damals im Treppenhaus, war es doch ähnlich oder?

"Wenn du nicht brav bist, muss ich dich küssen.", raunt er mir ins Ohr, das mir die Haare zu berge stehen.

Erpressung! Der Typ erpresst mich!

Entrüstet starre ich ihn an. Das wagt er nicht!

"Weißt du eigentlich wie süß du bist, wenn du so mürrisch dreinschaust?", meint er schon wieder grinsend. Ich schnaufe verächtlich, aber tonlos! Soll ihm sein dummes Grinsen doch aus dem Gesicht fallen! Mit all meiner Kraft schubse ich ihn vom Bett.

Mit einem dumpfen Rums landet er auf dem Boden vor mir. Nun ist er an der Reihe bedröppelt drein zu schauen. Aber nicht lange. Im Gegenteil. Das scheint ihn noch eher zu imponieren. Der Typ hat echt nicht mehr alle Tassen im Schrank!

Kat! Wieso tust du mir diesen Kerl nur an? Scheinbar wusste sie wirklich nicht, wie er wirklich drauf ist. Sonst hätte sie es niemals zugelassen, mich mit ihm allein zu lassen, oder?

Cole sitzt nun vor mir und streicht sich seine Haare aus dem Gesicht. Sein Ausdruck sagt alles. Er ist bereit für den Kampf, aber gleichzeitig zeigt er auch viel Ernsthaftigkeit.

"Joe...tu es für Kat! Sie macht sich ernsthaft Sorgen um dich!", meint er plötzlich rau. "Sie wusste, dass du dich hier verkriechen und nicht allein gehen würdest."

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Er hat ja recht, aber wieso muss er dabei nur so verdammt unverschämt sein!?

Mit einem verärgerten Gesicht greife ich nach einer Kreidetafel, die Kat in ihrem Zimmer liegen hat. Wir haben sie ewig nicht mehr benutzt, da Kat ja mittlerweile wie ich die Zeichensprache beherrscht.

Cole sieht interessiert dabei zu, wie ich etwas aufschreibe und grinst schon wieder.

"Na du hast wohl echt schiss, dass ich dir was abgucke.", meint er amüsiert, zieht sich aber aus dem Zimmer zurück und wartet brav bis ich mich angezogen habe.
 

Schließlich geht er mit mir zum Arzt, der mich einmal gründlich durch checkt. Da meine Situation eindeutig ist, braucht es keine Worte, um alles zu klären. Und wenn es Fragen gibt, beantwortet Cole diese. Ohne meine Zustimmung. Zum Glück ist es "nur" eine leichte Schwellung, die klaglos verheilen wird, wenn ich sie weiterhin gut kühle und mit einer verordneten Salbe behandle. Mir wird aber empfohlen nach einer Woche eine Nachuntersuchung beim Augenarzt machen zu lassen. Mein Begleiter ist so nett mir gleich einen Termin zu besorgen. Dazu stecke ich noch meine Krankmeldung in die Tasche, da ich so auf keinen Fall in die Schule gehen will.

Als wir dann endlich fertig sind, machen wir noch einen Abstecher zur Apotheke, um die Salbe zu besorgen, und dann auf den Weg nach Hause. Zu Kat nach Hause. Zumindest ist das MEIN Plan. Cole scheint da ganz andere Vorstellungen zu haben.

"Du Joe, was hälst du davon, wenn wir noch was essen gehen. Als Dank dafür, dass ich dich so liebenswert begleitet habe.", versucht er mich zu überreden.

Bitte was? Als Dank? Dem ist schon klar, dass ich hier ein fettes Veilchen im Gesicht habe.

Vorwurfsvoll verziehe ich meine Stirn in Falten.

Mit meinen Händen forme ich die Worte, die ich sonst sprechen würde, wenn ich nur könnte.

Von wegen liebenswert! Du hast mich erpresst!

Um Missverständnissen vor zu beugen schreibe ich es noch mal auf meinen Block, den ich ihm unter die Nase halte.

Penner! Es war abgemacht, das er mich zum Arzt bringt, nicht mehr und nicht weniger.

Cole reibt sich am Hinterkopf. "Das war doch keine Erpressung. Nennen wir es eine wirkungsvolle Maßnahme die ihren Zweck erfüllt.", dann grinst er zufrieden, dieser Idiot! Ich schüttle den Kopf und verschränke die Arme vor der Brust, weil ich es kaum fassen kann, wie unverschämt dieser Kerl ist!

Ein seufzen, "Du bist ziemlich stur, weißt du das?"

Ich zucke nur mit den Schultern. Das ist mir ja so was von egal. Alles was ich will ist, zu Kat nach Hause zu gehen und das tue ich auch. Ich mache kehrt und will mich auf den Weg machen.

"Joe, jetzt warte doch mal. Soll ich dich nicht wenigstens nach Hause bringen?", will er noch wissen. Doch ich schüttle nur den Kopf und lasse ihn stehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kurz, kurz, kurz. Dieses Kapitel ist wieder mega kurz, aber dieser Abschnitt eignete sich sehr gut als Kapitel und schließt echt passend ab. Ab jetzt kommt die Geschichte so nach und nach in Schwung :D Seid gespannt. Komplett anzeigen

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