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Mein neues Leben mit den Jungs

von

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Kapitel 2

Kapitel 2

 

 

Der Anfang war also getan. Si-hyuk verließ uns dann auch schon kurzerhand.

Heute würde ich mir nur mal ihre Probe ansehen, also setzte ich mich einfach in eine Ecke und beobachtete alle. Zwar war ich ein Fan und wusste genau, wie die Jungs aussahen und wie sie sich bewegten. Auch hatte ich meine Hausaufgaben über die Jungs gemacht, allerdings wollte ich mir jetzt alles genau ansehen, also konzentrierte ich mich immer nur auf einen. Den Anfang machte ich mit V.

Er trug heute ganz lässige Kleidung. Eine Jogginghose, ein Shirt und ein Hemd, was offen war. Seine Haare waren neuerdings wieder blond, was mir persönlich am besten gefiel. Auch war er heute super in Form. Seine Bewegungen waren immer richtig und geschmeidig, er stockte kein einziges Mal und immer hatte er den perfekten Gesichtsausdruck drauf.

Als nächstes sah ich mir Jimin ein bisschen näher an. Er trug schwarze, zerrissene Jeans und ein schwarzes T-Shirt, auf dem Kopf trug er eine schwarze Kapi, sodass ich nicht wirklich seine Haare begutachten konnte, aber eben hatte ich die rosane Farbe aufblitzen sehen. Jimin war von den Sieben derjenige, der immer 200% gab. Auch seine Bewegungen waren flüssig und immer auf den Punkt.

Dann sah ich mir J-Hope an. Er trug helle Jeans und einen Pullover. Seine Haare waren wieder dunkel gefärbt, was ich auch am Besten fand. Und auch er war heute wieder in Bestform, was eigentlich bei der Dance-Line immer so war. Bei Hobi gefiel es mir, dass man ihm immer ansah, dass er das liebte, was er tat. Auch jetzt, wo sie eine kleine Krise durchlebten, war er bei den Proben immer voll dabei.

Als nächstes nahm ich mir Namjoon vor. Er hatte sich seine Haare wieder silber, grau gefärbt, was ihm einfach nur schmeichelte. Er trug heute Jogginghose und ein T-Shirt. Hauptsache bequeme Sachen zum Tanzen. An seinem kleinen Finger hatte ich schon ein Pflaster ausmachen können, mal davon abgesehen, dass ich es eben beim Händedruck auch gespürt hatte. Er war wirklich ein Tollpatsch. Was das Tanzen allerdings anging machte er große Fortschritte. Es gefiel mir seine Fortschritte zu bemerken und das besondere an RM fand ich, dass auch ihm alles Spaß machte. Ihm war es egal, wenn er dumm aussah, bei dem was er gerade tat und das war die Hauptsache.

Bei Jin war es das Gleiche. Er, Namjoon und Yoongi waren einfach keine Tänzer, aber sie taten alle ihr Bestes. Und deswegen sah ich auch die Fortschritte bei Jin. Er strengte sich wohl am meisten an, um mit den anderen mitzuhalten und das klappte auch ganz gut. Allerdings war es auch sein Charakter, der ihm all seine Patzer beim Tanzen wieder wett machte. Niemand kritisierte ihn dafür, dass die Bewegungen nicht so perfekt waren, wie die von Jimin zum Beispiel. Er blieb am Ball und strengte sich an und ich fand, so langsam trugen diese Bemühungen auch Früchte. Er trug heute eine schwarze Jeans und ein schwarzes langes Shirt an. Auch er trug eine Kappi, sodass man die blonden Haare nicht so gut sehen konnte.

Suga beobachtete ich als nächstes. Er hatte von den dreien am meisten Fortschritte gemacht und ich musste sagen, er tanzte bald so gut wie die Dance-Line. Natürlich brauchte er noch etwas, aber es war nahe dran. Heute war er sehr verbissen, sodass der eine ein oder andere Schritt nicht ganz so locker aussah. Mir gefiel es lieber, wenn er Spaß an der Sache hatte. Er trug eine Jogginghose und einen schwarz-weiß gestreiften Pulli. Seine Haare hatte er wieder frisch grün/mint gefärbt, was ihm übelst gut stand.

Und als letztes kam Kookie. Er war heute wieder ziemlich genau und tanzte perfekt im Takt. Man sah ihm gar nicht an, dass er sich in irgendeiner Weise anstrengte. Es war, als wäre es für ihn das einfachste auf der Welt und das liebte ich so an ihm. Natürlich war ich ein kleines Fangirl und wie bei den meisten jungen Mädchen, fand ich ihn mit am süßesten … obwohl er ganze drei Jahre jünger war. Allerdings durfte ich hier jetzt nicht schwärmen, ich war hier um zu arbeiten, also musste auch ich mich konzentrieren. Ich sah mir genau seine Bewegungen an. Er trug heute helle Jeans und ein weites, weites Hemd. Und seine Haare waren zum Glück dunkel geblieben. Die anderen hatten sich erst vor kurzen wieder die Haare gefärbt, aber zum Glück Kookie nicht.

Ich konnte eigentlich noch gar nicht richtig fassen, dass ich hier jetzt saß und den Jungs zuguckte. Es war immer unglaublich hinter die Kulissen zu schauen. Das liebte ich so an meinem Job … und da musste ich wirklich sagen, dass ich ziemlich Glück gehabt hatte … Na ja, Glück war relativ. Ich hatte Glück ein wenig Talent zu haben und dann auch noch, dass meine Lehrer im Studium so begeistert von mir waren. Ohne die hätte ich nämlich niemals so weit kommen können … okay, ein bisschen hatte ich es auch meinem Onkel zu verdanken, der mir das Studium überhaupt ermöglich hatte. Ohne ihn hätte ich gewisse Leute nicht kennen gelernt, die mich dann weiter empfohlen hatten.

Die Musik endete wieder und Jin und Namjoon ließen sich auf den Boden fallen. Sie hatten jetzt wirklich das Tempo angezogen und durch trainiert, keine Pause. Ich stand sofort auf und brachte jedem von ihnen eine Flasche Wasser.

„Sehr freundlich“, bedankte sich Hobi und verbeugte sich leicht.

„Also ich bin dafür, dass wir auch mal eine Kostprobe bekommen“, meinte Kookie dann plötzlich und ich drehte mich zu ihm um, um auch ihm eine Flasche zu geben.

„Das ist nur fair“, stimmte Jimin zu.

„Von mir aus gerne“, sagte ich. „Was wollt ihr sehen?“

„Ich will wissen, ob du uns kennst“, sagte RM. Ich lächelte und fing an mich ein bisschen zu dehnen, dann zog ich meinen Kardigan aus.

„Ich kann alles von euch tanzen.“

„Uuhh“, machte V und grinste dabei. „Das will ich sehen.“

Fake Love“, verlangte Namjoon. „JK wird mit dir tanzen.“ Ich nickte und stellte mich vor den Spiegel.

„Welchen Part willst du tanzen?“, fragte er mich und dehnte auch noch mal seinen Arm.

„Ich werde V´s und Hobi´s Part tanzen.“

„Beide?“, rief Hobi aus.

„Bereit?“, fragte ich und sah Kookie herausfordernd an. Er grinste und nickte. Jimin lief schnell zur Stereoanlage und suchte das Lied heraus. Kookie und ich standen schon auf unseren Plätzen und ich ließ noch einmal meinen Kopf rollen. Kaum das die Musik startete, sang ich auch den Text von V mit, und natürlich tanzte ich auch seinen Part. An gewissen Stellen switschte ich dann zu Hobis Part und wieder zurück. Ich machte einen richtigen Misch Masch aus beiden, aber man sah es nicht wirklich. Meine Bewegungen waren flüssig, ich stockte kein Mal und ich vertanzte mich auch nicht. Denn wenn es eines gab, was ich wirklich konnte, dann war es nun einmal tanzen und singen. Schon als kleines Mädchen hatte ich immer getanzt und gesungen, meistens hatte ich mich auch nur so unterhalten. Meine Eltern waren fast verrückt geworden.

Das Lied endete und Kookie und ich waren in der Endpose, wo ich dann noch einmal wechselte und Jins Part übernahm. Sofort, kaum dass die Musik aus war, fingen Jimin und V an zu klatschen. Hob und Jin starrten ich an. Suga hatte den Kopf ein wenig geneigt und hatte einen ganz speziellen Blick drauf, der mir sagte, dass er beeindruckt war. Und RM nickte bloß. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und hatte mich mit kritischem Blick beobachtet.

„Hab ich den Test bestanden?“, fragte ich noch leicht keuchend.

„Warum haben wir noch nie etwas von dir gehört?“, fragte RM dann auch sofort ohne mir zu antworten.

„Weil ich das nie wollte.“ Jimin kam zu mir und gab mir auch eine Wasserflasche. „Mir geht es nicht darum berühmt zu werden. Ich mache das weil es mir Spaß macht und wenn ich anderen helfe, dann macht es mir noch mehr Spaß.“

„Das heißt, du benutzt deinen Kopf und die anderen können von deinem Können profitieren?“, fragte Hobi.

„Ziemlich unfair“, quittierte V.

„Das ist die Musikbranche. Hier gibt jeder Ideen von jemand anderem als seine aus, damit habe ich mich abgefunden.“

„Wir haben gerade alle gesehen, dass sie gut ist, warum quetschen wir sie hier jetzt aus?“, fragte Jin und lächelte mich nett an.

„Ist schon okay, das bin ich gewohnt. Ihr seid eine Einheit und die will ich auf keinen Fall stören. Ich bin hier um euch ein bisschen unter die Arme zu greifen, mehr auch nicht. Danach bin ich wieder weg. Ich werde euch nicht verändern oder euch ein anderes Image verpassen, ich werde nur aushelfen. Wenn es einen Knoten im Hirn gibt oder im Fuß.“

„Ist das dein wirklicher Job? So mit Hypnose und all sowas?“, war V total begeistert. „Lebensberatung?“ Ich lachte und schüttelte den Kopf.

„Nein, sowas nicht. Ich tu das hier für Mr. Bang.“ Jetzt wurde es knifflig, was sagte ich ihnen denn jetzt? „Ich hab einmal für jemanden gearbeitet und Mr. Bang dabei kennen gelernt. Er hatte mir einen Job ermöglicht und deswegen bin ich ihm jetzt etwas schuldig. Er macht sich wirklich Sorgen um euch und deswegen soll ich ein bisschen dafür sorgen, dass ihr ein bisschen lockerer seid.“

„Also gibt es gratis Massagen?“, freute sich Jimin, was mich auch wieder zum Lachen brachte.

„Ich kann vielleicht einmal eine Ausnahme machen“, lachte ich.

„Ach, wie ich sehe, versteht ihr euch schon“, ertönte Si-hyuks Stimme und schon stand er bei uns. „Wie lief es?“

„Es war okay“, meinte Namjoon und beide nickten.

„Fahrt nach Hause, ihr habt genug gemacht heute.“ Die Jungs stimmten dem voll und ganz zu und holten ihre Sachen. Auch ich holte meinen Kardigan und meine Tasche. Zusammen gingen wir dann alle nach unten in die Eingangshalle, wo draußen schon ein Auto auf die Jungs wartete, natürlich mit getönten Scheiben. „Ich habe da noch eine Bitte“, stoppte Si-hyuk die Jungs noch einmal kurz bevor sie durch die Tür waren. „LJ hat keinen Platz zum Schlafen.“ Ich sah ihn geschockt an. Das war doch nicht sein! Jetzt stellte er mich dahin, als müsste ich nach Almosen fragen.

„Ich kann in ein Hotel gehen“, sagte ich und sah ihn böse an.

„Jetzt habe ich deine Sachen schon zu den Jungs geschickt.“

„Das ist gar kein Problem, ich werde mit ihnen fahren und sie abholen.“

„Ist schon in Ordnung, LJ kann bei uns bleiben“, meinte Suga dann und verließ auch schon das Gebäude. RM, Hobi und Jin folgten ihm. V und Jimin schnappten sich meine Arme und zogen mich mit zum Auto.

„Ich habe mich schon gewundert, warum die Putzfrau eines der Gästezimmer putzt“, meinte Jimin und drehte seinen Kopf zu Kookie um, der hinter uns ging. Die zwei verfrachteten mich einfach auf einen Sitz und kesselten mich dann ein.

Auf der Fahrt zu dem Haus hing jeder seinen Gedanken nach. Bis auf Jimin und V, die unterhielten sich … über mich hinweg, weil sie mich ja zwischen sich gesetzt hatten. Das Haus der Jungs war sehr abgelegen und eigentlich ganz normal. Es war mitten in einer Wohngegend und reihte sich einfach so in die Häuserreihe ein. Es war ein ganz normales, kleines Häuschen. Das hätte ich nicht gedacht, allerdings fand ich das ziemlich gut. Die Jungs brauchten einen Ort an dem sie sich zurückziehen konnten, an dem sie nicht gestört wurden.

Das Innere des Hauses war auch nicht wirklich extravagant. Wir kamen durch die Tür und standen erst einmal in einem Eingangsbereich, mit einer Gaderobe und drei Schuhschränken, ganz normal eben. Durch einen Torbogen gelangten wir dann in das große Wohnzimmer, was eine kleine Essecke hatte … also relativ klein. Es passten natürlich knapp 10 Leute an den Tisch. Dort gab es auch eine kleine Durchreiche, die zur Küche führte. Diese konnte man durch einen weiteren Torbogen direkt rechts von uns betreten. Die Küche war ein bisschen extravaganter ausgestattet mit allen möglichen Küchengeräten und einem richtig hochwertigem Ofen und Herd. Das war wahrscheinlich Jins Anschaffung gewesen. Ich wusste, wie gerne er kochte und gutes Essen liebte … wie eigentlich alle. Hier unten gab es auch noch zwei Bäder. Einmal nur eins mit einer Toilette und eines mit einer riesigen Badewanne und einer ebenerdigen Dusche. Eine weiße Treppe führte aus dem Wohnzimmer hoch in den ersten Stock, von dem man auch herunter ins Wohnzimmer sehen konnte. Also so ähnlich wie ein Balkon nur eben im Haus und nicht draußen. Ein Glasgeländer sorgte dafür, dass man nicht herunter fiel. Durch die Treppe gelangte man dann erst einmal in das zweite Wohnzimmer oder Aufenthaltsort, wie auch immer. Hier standen auch überall Sessel und Sofas und Bücherregale. In einer Ecke standen sogar zwei Gitarren. Dann gingen wir weiter durch einen Flur, der natürlich links und rechts Türen hatte. Die erste Tür rechts war das große Bad, wo auch wieder einmal eine Badewanne und eine riesige ebenerdige Dusche war, eine riesige Waschzeile und natürlich viele Schränke. Die erste Türe links gehörte Jin und Jimin. Das zweite Zimmer links teilten sich Kookie und V. Und die letzten drei Zimmer waren alles Einzelzimmer, die von Suga, RM und Hobi belegt waren.

„Na gut, dass wir nicht mehr Besuch bekommen. Mehr Zimmer haben wir gar nicht“, meinte Jimin und machte die vierte Türe auf der rechten Seite auf. Ich ging als erstes in den Raum und war positiv überrascht. Es stand ein wirklich großes Boxspringbett in dem Zimmer, mit Bettvorleger. Ein großer Schrank stand auch drine, mit integriertem Spiegel. Außerdem gab es einen hübschen Schreibtisch aus Glas mit einem gemütlich aussehendem Stuhl. Und in einer Ecke stand sogar ein Sessel und ein Bücherregal, sogar mit Büchern.

„Fühl dich wie zuhause“, meinte V und ich bedankte mich verbeugend. Als ich mich dann wieder umdrehte, bemerkte ich auch meinen Koffer, der neben dem Bett stand. Die Jungs ließen mich alleine, damit ich auspacken konnte. Und erst als sie aus dem Zimmer waren, ließ ich meine Schultern sinken. Ich weiß nicht genau, was mich so nervös gemacht hatte, aber ich hatte in ihrer Nähe kaum atmen können. Eben in dem Proberaum war ich ihnen irgendwie ebenbürtig gewesen, aber das hier war einfach zu viel. Verdammt, mir würde doch niemand glauben, dass ich mit BTS in einem Haus leben würde. Das hätte ich mir in meinem wildesten Träumen nicht einmal vorgestellt.

Mit diesem Gedanken hob ich meinen Koffer auf das Bett und machte ihn auf … obwohl. Sollte ich wirklich auspacken? Ich hatte nicht wirklich vor hier zu bleiben. Ich würde den Jungs nur zur Last fallen und außerdem war ich ja auch nicht lange hier … oder? Seufzend zuckte ich die Schultern und packte aus.



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