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Detroitober: Short Storys

von

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Family

25.12.2038
 

Weihnachten bei Rose
 

Der Weihnachtsbraten war angerichtet. Im ganzen Haus duftete es köstlich danach. Der Tisch war auch schon gedeckt und das ganze Haus war festlich geschmückt.
 

Rose Gäste waren aufgeregt. Luther kannte das Fest der Liebe überhaupt nicht, Kara kannte es nur aus ihrem Speicher und Todd hatte so etwas wie Weihnachten nie gefeiert, weswegen es auch für Alice das erste richtige Weihnachten wäre.
 

Es schellte schließlich an der Tür. Rose Bruder, dessen Ehefrau und ihr gemeinsamer 13 Jähriger Sohn sowie die 4 Jährige Tochter standen vor der Tür.
 

Die Begrüßung der kleinen Familie beobachteten die Androiden aus der Entfernung. Es war schön mit anzusehen. Der Sohn hatte Adam regelrecht um geschmissen bei der Begrüßung. Und Rose wiegte das kleine Mädchen in ihren Armen.
 

„Darf ich vorstellen? Das sind Kara, Alice und Luther. Sie wohnen seid einiger Zeit bei mir.“ Stellte Rose ihre Gäste vor, wobei sie warm lächelte.

„Hallo, willkommen in der Familie! Rose hat uns einiges von euch erzählt.“ Begrüßte Rose Bruder die drei als erstes.

Als zweites schob sich der Sohn dazwischen. Neugierig betrachtete er die drei.

„Seid ihr wirklich Androiden?“ Fragte er skeptisch nach. Für ihn sahen die drei komplett normal aus.

„Ja, das sind wir.“ Luther hatte sich zu dem Jungen runter gekniet. Er hob seine Hand und deaktivierte die Haut daran.
 

Der Blick des Jungen lies ihn schmunzeln. „Woha...! Wie coool!“ Entfuhr es ihm begeistert. Mit einer gesunden Mischung aus Neugierde und Vorsicht, drückte er seine Hand an die von Luther.
 

„Ganz warm...“ Stellte er fasziniert fest. Luther lachte.
 

„Das ist Alice, unsere Tochter. Sie hat bis jetzt keine Gelegenheit gehabt mit anderen Kindern zu spielen.“ Begann Kara vorsichtig, worauf hin der Junge grinste. „Dann ändern wir das! Ich zeig dir später einige tolle Spiele, Alice!“ Alice gab ein schwaches nicken von sich. Der Junge schien kein Problem damit zu haben, was sie war. Langsam begann Alice zu lächeln.
 

„Lasst uns erst mal was essen.“ Schlug Rose vor, wenig später saßen alle am gedeckten Tisch, auch die Androiden. Obwohl sie nichts aßen konnten gefiel es ihnen dem Festmahl beizuwohnen.
 

Während des Essens unterhielten sie sich, wobei Rose Neffe die Androiden mit Fragen löcherte. Der Junge war kaum zu bremsen gewesen.

Nach dem essen halfen alle den Tisch abzudecken. Etwas später würde es noch Kuchen geben.

Dann war es Zeit für die Bescherung, wobei lediglich die Kinder Geschenke erhielten. Rose Bruder lies es sich aber nicht nehmen seinem jugendlichen Neffen etwas Geld in die Hand zu drücken.
 

„Alice, schau hier ist auch was für dich.“ Rose hatte etwas unter dem Baum hervorgezogen. Ihr Name stand daran. Unsicher trat die Kleine näher. Kara und Luther nickten ihr zu. Die beiden wahren eingeweiht gewesen.

„Danke sehr.“ Hauchte Alice unsicher. Vorsichtig begann sie das Papier zu lösen. Das war das erste mal, das man ihr etwas schenkte. Was es wohl war? Das Paket war recht schwer gewesen.
 

Sie staunte nicht schlecht als gleich vier Bücher darin zum Vorschein kamen. Zwei davon waren dicke Märchenbücher. Alle Bücher waren gebraucht aber das störte Alice nicht.

„So viele Bücher.“ Hauchte sie überrascht.

„Fröhliche Weihnachten, Alice.“ Sagte Rose leise. „Ein Buch von jedem von uns.“ Fügte sie hinzu wobei sie auf Adam, Kara, Luther und sich selbst deutete. Der Reihe nach viel die Kleine jeden um den Hals.
 

„Oh, hier ist noch was.“ Bemerkte Rose Schwägerin grinsend an. Es waren zwei weitere Bücher. Eines war aber leer. „Rose hat uns gesagt, wie gerne du liest. Ich hoffe es gefällt dir. Ich habe es sehr gerne in meiner Jugend gelesen.“ Kam es von Rose Bruder, wobei er nach dem leeren griff und es hoch hob. „Wie du siehst, ist das Buch hier leider leer, aber das kannst du vielleicht ändern.“ Alice lächelte. Eigene Geschichten schreiben? Das war ihr noch nie in den Sinn gekommen. „Danke.. vielen dank.“ Hauchte Alice erneut, etwas zögerlich umarmte sie die beiden Menschen.
 

Wenig später war etwas ruhe eingekehrt. Rose Nichte schlief und Adam spielte mit den beiden anderen Kindern ein Brettspiel während die Erwachsenen sich unterhielten.

Rose blickte zu Kara und Luther. „Und? Was sagt ihr zu eurem ersten Weihnachtsfest.“
 

„Es ist toll.“ Gab Luther sofort von sich. „Alice hat sich sehr gefreut und deine Familie ist sehr nett Rose.“ Fügte er hinzu.

„Ja... vielen Dank Rose, für alles. Ich glaube ich spreche für uns drei, wenn ich sage, dass ich mir wie ein Teil ihrer Familie vorkomme.“ Kara lächelte, was Rose nur erwiderte.

„Das freut mich zu hören. Wirklich. Ich bin froh, dass ihr hier seid. Und egal was die Zukunft uns bringen mag, hier habt ihr immer ein Zuhause.“
 

Weihnachten bei Carl
 

Markus war überrascht gewesen als vor gut einer Woche eine Einladung von Vincent, dem Androiden der seid Markus fort war sich um Carl gekümmert hatte, ihn erreicht hatte.
 

Carl lud Markus und seine engsten Freunde zu einem Weihnachtsfest ein. Das überraschte Markus, hatte Carl Weihnachten doch eigentlich nie gefeiert. Aber jetzt war wohl alles anders und Markus beschloss der Einladung zu folgen, alleine schon um Carl wiederzusehen. Der Mann hatte eh durchblicken lassen, dass er gerne Markus Freunde kennenlernen würde.
 

Am 25 Dezember standen sie dann auch zu viert vor dem riesigen Anwesen. Markus, Simon, Josh und Connor. North wollte nicht, was Markus ihr nicht verübeln konnte. Sie wolle ein Auge auf die anderen haben, hatte sie gesagt. Markus war sich aber sicher, dass eher Carl der Grund war. So oder so, er respektierte ihre Entscheidung.
 

Vincent lies die kleine Gruppe freudig herein. Carl war im Wohnzimmer und er war nicht alleine. Markus staunte nicht schlecht, als er Leo sah. Carls Leiblicher Sohn nickte kurz in ihre Richtung ehe er das Feld räumte, damit die Neuankömmlinge ihren Gastgeber begrüßen konnten.
 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde saßen alle wenig später verteilt im Wohnzimmer. Markus Anhängsel wirkte ein wenig verloren in dem Raum. Es war schließlich Carl der ein Gespräch mit den dreien suchte.
 

Leo hatte sich derweil fast komplett zurück gezogen. Mit einer Hand in der Tasche stand er am Fenster und starrte raus.

„Leo, wie geht es dir? Carl hat mir gesagt, dass du dein Drogenproblem langsam in den Griff bekommst.“ Begann Markus das Gespräch mit seinem 'Bruder'. Dieser blickte ihn überrascht an.

„Gut. Wird langsam.“ Gab der Mensch knapp von sich, wobei er Markus nur flüchtig ansah.
 

Markus gab einen kaum hörbaren Seufzer von sich. Leo machte ihm die Sache nicht einfach und er spürte, dass der andere kein Interesse an einem Gespräch mit ihm hatte.

Gerade wollte Markus zurück zu seinen Freunden, als Leo das Wort an ihn richtete.

„Es tut mir leid, was da passiert ist.“ Sagte Leo schließlich, wobei er es vermied Markus anzusehen.

„Und so schwer es mir fällt... aber danke. Dieser scheiß Unfall hat mir die Augen geöffnet. Ich will einiges in meinem Leben verändern. Also... danke.“
 

Überrascht blickte Markus Leo einige Augenblicke an. Hatte er sich gerade bei ihm dafür bedankt, dass er Leo fast umgebracht hatte? „Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich wollte dich nicht verletzen und... mich auch nicht zwischen dich und Carl drängen und....“ Leo fiel ihm ins Wort. „Schwamm drüber. Ist passiert. Wir sind Quit, immerhin sind wir beide fast drauf gegangen an dem Tag.“

Einem Moment wirkte Leo noch so, als wolle er etwas sagen.

Der Unfall hatte zwangsläufig die Kaputte Beziehung zwischen ihm und seinem Vater repariert, er bekam sein Drogenproblem langsam in den Griff, scheiße er war seid dem Unfall clean!

Leo wusste, dass er einen beschissenen Sohn abgegeben hatte. Aber Carl war vorher auch ein beschissener Vater gewesen, damals, bevor Markus kam, bevor sein Vater diesen Unfall hatte.

Leo brachte keinen Ton mehr raus, er drehte sich wieder zum Fenster und Markus ging leicht unsicher zurück zu den anderen.

Carl lächelte ihn an. Er hatte das Gespräch zum teil mit angehört und er ahnte, was Leo nicht über die Lippen brachte.
 

Wenig später erklang das klingen eines Glases, als Carl mit einem Löffel drauf schlug um die Aufmerksamkeit seiner Gäste zu erhalten.
 

„Vor knapp zwei Monaten, habe ich in einer Nacht beinahe meine beiden Söhne verloren. Ich weiß nicht ob es Glück oder eine göttliche Fügung war, die das schlimmste verhindert hat. Aber ich bin dankbar, dass meine beiden Kinder noch am leben sind und Heute hier mit uns sitzen.

Ich habe Weihnachten nie große Beachtung geschenkt. Ein verdammtes Fest des Konsums, welches was für Familien mit kleinen Kindern oder Paaren war. Das ist das erste mal seid über 20 Jahren, dass ich es feiere und ich bereue es nicht. Ich habe erkannt, dass es an diesem Tag darum geht, sich mit Leuten zu umgeben, die einem wichtig sind.

Ich wollte nur sagen, danke, an alle die ihr Heute hier seid. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel bedeuten würde. Ich hoffe, das so etwas wie diese kleine Festlichkeit in Zukunft im ganzen Land, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt normal und Alltäglich wird.“
 

Weihnachten bei Hank
 

Mit gemischten Gefühlen hatte Connor die Feierlichkeit von Carl früher verlassen. Hank hatte kein Interesse an diesem Fest, vermutlich erinnerte es ihn schmerzlich an den Tod seines Sohnes.

Jedenfalls hatte Hank ihm immer wieder zu verstehen gegeben, dass ihm das Fest 'Am Arsch' vorbei ging. Es fühlte sich falsch an für Connor.

Es war ein Fest, welches man mit seinen Liebsten feierte, hatte Carl gesagt. So sehr Connor die Freundschaft zu Markus und den anderen auch schätzte, seine Beziehung zu Hank war etwas völlig anderes, was Connor nicht wirklich beschreiben konnte.

Hank war ihm wichtig, verdammt wichtig. Und genau deswegen wollte er jetzt zu ihm.
 

Hank staunte nicht schlecht als sein Mitbewohner so früh wieder zurück war. „War die Stimmung so fürn Arsch das du schon abgehauen bist?“ Begrüßte Hank den Androiden.

Connor schüttelte den Kopf. „Nein aber ich wollte den Abend noch etwas mit Ihnen verbringen.“ Connors Blick viel auf die Bierflasche in Hanks Hand. Hank hatte seid Wochen nichts mehr angerührt.

„Im ernst jetzt? Wir hocken doch schon fast die ganze Zeit aufeinander, wollte deine Abwesenheit mal nutzen um mir wieder etwas zu gönnen, ohne, dass du mir ins Gewissen redest.“ Hank war Connors besorgter Blick aufgefallen. Auch jetzt sah der Android ihn so eigenartig an, das Hank sich fast ertappt fühlte.

Sie liesen sich aufs Sofa. Die Flasche in Hanks Hand war nicht die erste, die er getrunken hatte. Es standen zwei leere auf dem Tisch.

Mit einem mal fühlte Connor sich schlecht. Er hätte Hank nicht alleine lassen sollen. Verdammt, er hätte es besser wissen müssen, dass Hank mit diesem Tag Probleme haben würde.

„Danke...“ Kam es schließlich von Hank, was Connor aus seinen Gedanken riss.

„Es tut mir leid, dass ich nicht da war...“
 

Hank schüttelte den Kopf. „Nein... mir tut es leid. Es... fuck. Ich hab es unterschätzt. Seid... seid du hier bei mir wohnst, geht es mir deutlich besser. Psychisch und so. Ich dachte ich pack das Heute hier alleine. Wollt dir doch nicht dein erstes Weihnachtsfest versauen, nur weil sich meine beschissenen Depressionen wieder melden.“
 

Connor lächelte traurig. „Sie müssen sich für nichts entschuldigen. Es ist in Ordnung. Und ich hätte es besser wissen müssen...“
 

„Nen Scheiß hättest du gemusst. Connor, bist du dir eigentlich in klaren darüber, wie unfassbar viel du für mich machst...?“ Connor blickte ihn überrascht an. „Wirklich...? Wenn ich ehrlich bin, ich hatte oft die Befürchtung, dass ich eine Last für Sie bin.“
 

„Bist du nicht, eher im Gegenteil. Es ist zwar manchmal etwas anstrengend mit dir... aber so ist das nun mal... in einer Familie.“
 

Erneut blickte Connor ihn überrascht an. „Ich bin Familie für Sie?“ Fragte er unsicher nach.
 

„Ja, scheiße hast du was an deinen Audio-Dingern? Das hab ich doch gerade gesagt!“
 

Langsam hatte der Android zu Boden gesehen. Das war es also, das war also die besondere Beziehung die er zu Hank hatte, die er nicht in Worte fassen konnte. Dabei war es doch das natürlichste der Welt.
 

Familie.
 

„Das sind Sie auch für mich.“ Gab er schließlich leise zurück.
 

Hank lächelte. Er stellte das Bier zur Seite und zog Connor schließlich an seine Seite. „Bevor ich es vergesse, ich hab was für dich.“ Ehe Connor reagieren konnte hatte Hank ihm etwas kleines in die Hand gedrückt. Es war ein Schlüssel.

„Der Schlüssel für die Haustür. Hab ihn nachmachen lassen. Nur um sicher zu gehen, dass du nicht wieder eines Tages durch das verdammte Küchenfenster einsteigst.“ Hank grinste, was Connor mit einem Lächeln erwiderte. „Danke.“ Sagte er leise.

„Dann wäre das ja geklärt. Hey, lass uns einen dieser furchtbar kitschigen Weihnachtsfilme sehen. Es läuft nichts anderes.“

Connor nickte. „Sehr gerne, Dad.“



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