Das Gespräch
Rhodey hatte Glück. Er hatte mit Natasha gesprochen, welche ebenfalls aufgefallen war dass Tony aus seinem Trott nicht wieder heraus kam. So konnte es definitiv nicht weiter gehen. Auch Vision schien sich Vorwürfe zu machen wegen Rhodey.
Kurz hatte Rhodey ein Gespräch zwischen Vision und Tony auf schnappen können. Tony schien wohl über seine Fehler nach zu denken und ging auf das Gespräch von damals ein. Vision hatte schließlich gesagt dass die Anzahl der Übernatürlichen Fähigkeiten gestiegen wären seid dem Tony sich als IronMan geoutet hatte. Alles hatte er jedoch leider nicht mit bekommen können. Wohl möglich hatte Vision noch bemerkt dass er sie belauscht hatte und somit hatte er beschlossen sein Vorhaben in die Tat um zu setzen.
Durch Natashas Verbindung zu Clint konnte er endlich mit Steve Reden.
„Hey Rhodes. Was gibt’s?“ Fragte der Captain welchen er auf einem Monitor betrachten konnte, wie auch der Captain selbst Rhodey sehen konnte.
„Hey Steve... Du... warum meldest du dich nicht bei Tony? Und warum kommst du den Anforderungen nicht nach? Tony hat sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt um zu erreichen dass ihr zurück kommen könnt. Ihr müsst euch nur erklären nichts weiter.“ fragte er gleich darauf ihn los. Steve sah den Kummer des Anderen.
„Du glaubst doch wohl nicht im ernst dass die Regierung wegen Tonys auflagen alles unter den Teppich kehren werden. Außerdem habe ich ihm doch ein Päckchen geschickt. Er kann mich immer erreichen wenn er hilfe braucht. Außerdem... Will ich Bucky nicht der Regierung wie auf den Präsentierteller hin stellen. Er ist mein Freund. Und...“ Steve wurde schlagartig Von Rhodey unterbrochen als er diese Ausreden langsam nicht mehr hören konnte.
„Steve! Hier geht es nicht um deinen alten Freund Bucky! Tony braucht dich verdammt noch mal! Er braucht euch alle! Er steht jeden Abend vor dem Tisch und starrt auf deinen blöden Brief verdammt noch mal! Und dein toller Freund Bucky! Jetzt mal im ernst... eine größere Ausrede hättest du dir nicht einfallen lassen können? Ich weiß zwar nicht um was es ging als ihr in diesem Ruinen gekämpft habt! Aber ihr solltet zumindest mal in Ruhe über alles reden! Du hast in dem Brief erwähnt dass Tonys Familie die Avengers sind! Du und die anderen gehören auch dazu, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte!“ Steve seufzte auf. Sicher tat ihm Tony leid und er würde alles tun um alles wieder Rückgängig zu machen wie es jetzt war. Aber was erwartete der andere von ihm? Dass er jetzt her kommen würde und einen auf besten Kumpel machen konnte? Wohl kaum. „Rhodey... Ich habe dir bereits gesagt dass Tony sich bei mir melden kann wenn er mich braucht.“ Rhodey hingegen platzte beinahe der Kragen. Jedoch atmete er noch mal ruhig durch und zählte in Gedanken bis Zehn. „Ja... das sagtest du bereits...“ setzte er dann nun wesendlich ruhiger an. „Aber... Jetzt mal eine Frage an dich Steve. Ist das nicht einfach eine dumme Ausrede um sich einfach aus dem Weg zu gehen? Du weißt genau dass Tony sich nicht melden würde oder wird.“ Stille entstand und Steve rieb sich leicht den Nacken.
Es stimmte. Es war einfach eine Ausrede um Tony aus dem Weg zu gehen. „Das ist es wahrscheinlich...“ Nun trat auch Wanda an Caps Seite. Sie hatte ebenfalls alles mit angehört.
„Wie schlecht geht es ihm denn?“ Fragte die junge Russin und betrachtete den Dunkelheutigen.
Rhodes senkte den blick und rieb sich etwas die Augen. „Sagen wir mal so... er schläft nur noch selten wenn er es schon garnicht mehr vermeiden kann... ich habe ihn in der ganzen Zeit nichts essen sehen und wenn er hier ist sitzt er im Labor und arbeitet. Reden tut er auch mit keinem mehr. Außer gestern mit Vision. Ansonsten nur noch das nötigste.“ Erklärte Rhodes und gab etwas in einem Computer ein und auf den Bildschirm des Captains erschien ein Bild. Tony war darauf zu sehen wie dieser mit tiefen Augenringen und recht blass am Schreibtisch saß und an einem Gerüst herum bastelte um Rhodey das Gehen zu erleichtern. „Ich weiß er hat sonst auch nicht viel geschlafen... oder Rücksicht auf sich selbst genommen. Aber wenn wir nicht langsam etwas unternehmen kippt er uns noch um. Bitte Steve...“ Das Bild verschwand wieder und Rhodes war wieder darauf zu erkennen. Er sah Steve und Wanda fast flehend an, welche doch etwas überrascht über den Zustand des Milliardärs waren. Tony ging es wirklich nicht gut und selbst Wanda schien der Meinung zu sein dass Tony das wirklich nicht mehr lange aushalten würde. So sah sie ebenfalls zu Steve und dieser schien mit sich zu ringen. Es war für ihn Weißgott nicht leicht jetzt noch weiter weg zu schauen. Er fühlte sich hin und her gerissen. Einerseits wollte er Tony gerne helfen, andererseits wollte er Bucky nicht verlieren.
Und denn noch hatte Tonys bester Freund recht. Sie mussten zumindest darüber reden und die Sache aus der Welt schaffen. „Ich komme morgen vorbei.“ Stimmte er dann schließlich zu wobei Rhodey sichtlich erleichtert zu sein Schien. „Danke Cap. Ich denke es ist das beste für alle beteiligten.“
~Steve~
Nach dem Gespräch saß Steve immer noch vor dem Bildschirm und dachte nach. Er hatte sich zwar gedacht dass es an Tony nicht Spurlos vorbei gehen würde, aber dass es so extrem war, hatte er nicht erwartet. //Tony...// Dachte er weiterhin und machte sich vorwürfe. Er fragte sich gerade selbst ob er sich für den richtigen Mann entschieden hatte. Dem richtigen Mann geholfen zu haben. Tony war ebenfalls sein bester Freund gewesen. Auch wenn sie sich immer angezickt und geneckt hatten war es doch immer recht Amüsant gewesen und man wusste immer dass es niemals böse gemeint war. Er musste zugeben dass er Tony ebenso vermisste. Und er hatte ebenso ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber.
Plötzlich kam Sam durch die Tür weshalb Steve aus seine Gedanken gerissen wurde und ihn etwas unerwartet anstarrte.
„Und? Was wollte man von dir?“ Fragte der Schwarzhäutige misstrauisch. Steve seufzte auf. „Es ging um Tony. Er scheint die ganze Sache nicht gut zu verkraften...“ Erklärte Steve kurzerhand was los war und Sam rollte mit den Augen. „Ach und jetzt tut er dir Leid oder was? Er war doch derjenige, der dir nicht glauben wollte Cap. Lass ihn doch in seiner Ecke schmollen bis er schwarz wird. Wir hatten beschlossen nicht mehr zurück zu gehen.“ versuchte er die viele Gespräche die sie schon miteinander geführt hatten ins Gedächtnis zu rufen.
Steve stand auf und seufzte abermals. „Du verstehst das nicht Sam. Er ist auch mein Freund... genauso wie Bucky...“ Sam sah ihn nach der Aussage prüfend an. „Genauso wie Bucky? Genauso dass du ihm beinahe dein Schild über den Kopf gezogen hättest`? Wie sehr kann man mit einem Menschen befreundet sein wenn man gerade noch im letzten Moment beschließt ihn nicht um bringen Steve?“ Steve rutsche schlagartig das Herz in die Hose bei den Worten. Darüber hatte er gar nicht nachgedacht. „Ich wusste nicht was ich tat! Er wollte Bucky umbringen!“ versuchte er sich zu erklären. „Ach wollte er das? Oder hat es dir einfach nur nicht gefallen dass Bucky trotz seiner Amnesie seine Strafe hätte absitzen müssen?“ Fragte Sam dann weiter hin. Eigentlich wollte dieser sich nicht mit dem Cap streiten. Doch hatte er langsam das Gefühl dass Steve nicht einmal wirklich wusste was er wollte.
Steve dachte nach. Wenn Sam es so aussprach, klang es wirklich lächerlich. So drehte er den Kopf zur Seite, was wohl so viel hieß, dass er darüber nicht mehr sprechen wollte. Sam seufzte auf und ging auf den großen Blonden zu. „Steve...“ er legte eine Hand auf seine Schulter. „Egal was du tust ich unterstütze dich... aber du solltest dir wirklich langsam im klaren sein was du überhaupt willst. So kann es nicht weiter gehen. Dieses ständige hin und her. Nicht nur wegen den anderen... auch wegen dir... du solltest dich wirklich langsam entscheiden. Für Bucky können wir sowieso erst mal nichts tun. Nur solltest du dir nicht zu viel Zeit lassen mit deiner Entscheidung. Wir sehen alle dass es dir nahe geht, auch wenn du so tust als wäre alles in Ordnung.“ Steve sah ihn nun überrascht an. Sah man ihm das wirklich an? Wanda war ihm eventuell klar gewesen. Schließlich konnte sie Gedanken lesen. Aber war es so offensichtlich? „Ich denke eine Aussprache dürfte wirklich nicht Schaden oder?“ fragte Sam nun und bekam nur ein stilles Nicken von dem Blonden. Somit klopfte er ihm noch mal auf die Schulter und ging aus dem Zimmer. Steve sah ihm nur nach und sah nun wieder zum Telefon. Sollte er es wagen Tony an zu rufen? Mehr als ihn ab blocken konnte er nicht. Und denn noch war es genau das was er befürchtete. Dass dieser ihm wohl zurecht Vorwürfe machen würde und ihn gar nicht mehr an sich heran lassen würde. So griff er nach dem Telefon welches die Nummer von dem Telefon eingespeichert hatte welches er Tony geschickt hatte.
