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Koautor:  Jusatsu

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Part 10

Der junge Pegas streift durch die deutschen Gassen einiger Dörfer und Städte, auf der Suche nach Nahrung, Arbeit und Toleranz. Noch ist er nicht fündig geworden. Die Blicke der Bevölkerung fixieren seine mysteriöse, aber auch zugleich hübsche Gestalt. Trotz seiner Erscheinung, die nicht gerade als mangelhaft zu betiteln ist, findet sich kein Arbeitgeber, der ihn aufnehmen würde. Noch bedankte er sich bei jeder einzelnen Person der unterschiedlichsten Läden für ihre Aufmerksamkeit, falls diese sich seinem Anliegen widmete, doch allmählich verschwand die positive Sichtweise des Halb-Angeloid. Tag für Tag ernährt er sich von Überresten, die er zufällig oder gar in Mülltonnen findet. Schlafplätze entdeckt er nur wenige. Ans Schlafen kann er nur selten denken. Seine Familie und auch Charles geht ihm nicht aus dem Kopf. "Wieso tue ich das hier eigentlich, Charles? Warum hast du mich im Stich gelassen?" Sind die Worte, die häufig in seinen Gedanken herumschwirren. Die Welt, in der er sich nun befindet, hat er noch nie gesehen. Sein Vater hatte ihm einst nur davon Geschichten erzählt: von einer Welt, in der sich die Gesellschaft nicht um diejenigen schert, die anders sind als sie selbst und die von ihrer Arbeit, sowie dem Geld, vollkommen abhängig ist. Egal was Pegas tat: er wurde verwiesen.

Arbeitgeberin: "Wenn du dich bei uns schriftlich beworben und dein Kostüm abgelegt hast sieht es vielleicht anders aus, aber so? So kann ich dich jedenfalls nicht bei uns aufnehmen."

Pegas: "Ist denn jeder einzelne Mensch in diesem Land nur auf das Äußere ausgelegt?"

Arbeitgeberin: "Du findest schon jemanden, dem dein Auftreten gefallen wird. Ich kann dich mir gut als männliches Model vorstellen. Natürlich ohne deine fragwürdige Selbstdarstellung."

Pegas: "Model? Bisher scheint dem nicht so, dass ich eine Chance in diesem Land, oder gar auf dieser Welt hätte....Bitte: ich brauche nur...irgendetwas, was ich tun kann. Und einen Vorschuss, damit ich mir etwas zu Essen kaufen kann."

Arbeitgeberin: "Ich weiß zwar nicht, was das werden soll, aber diese Masche funktioniert hier nicht. Wenn du etwas brauchst, so geh zum Arbeitsamt. Es gibt außerdem einige Einrichtungen, die hungrigen Personen wie dir eine warme Mahlzeit gewähren."

Pegas: "...So etwas existiert hier?"

Arbeitgeberin: "Öhm..., na klar. Das hier ist Deutschland. Was denkst du, wo du hier bist? In Afrika? Ich sehe mal nach, was ich für dich tun kann."

"Also gibt es doch noch ein paar freundliche Leute." Dachte sich Pegas, als sich die ältere Arbeitgeberin per Internet informiert. Aber was sucht Pegas selbst eigentlich genau? Warum ist er in Deutschland? Was hat sich Charles dabei überhaupt gedacht, als er Pegas dorthin geschickt hat? Und wieso hat der Zerstörer ihn nicht gleich aufgenommen? In seiner Heimat hätten alle Bewohner des Dorfes Dokugakure ihm geholfen. Als Sohn des Yakukage besaß er einige Freiheiten, auch wenn sein Vater öfters streng mit ihm umsprang. Er durfte seine Autorität nie frei ausleben, sonst gab es Ärger, so erinnerte sich Pegas. Dann, als er von seinem Vater ausgemeckert wurde, kam seine Mutter zu ihm, brachte ihn oftmals eine selbstgemachte Süßspeise und umarmte ihren Sohn. Als er älter wurde, versuchte er sich von ihrem fürsorglichen Griff zu lösen. "Mom..., ich bin kein kleines Kind mehr." Daraufhin ließ sie zögernd los. "Ist schon gut, Mom. Ich weiß, dass ich für dich immer dein kleiner Junge bleiben werde. Dad hat es mir schon so oft gesagt. Keine Angst: so schlimm springt er nicht mit mir um. Ich werde es schon überleben." Jetzt gibt es niemand mehr der ihm den rechten Weg weisen wird oder für ihn da ist, dachte er sich. Egal, wie positiv sich seine Situation ändern würde: seine Familie fehlt ihm sehr. Es wird nicht das Gleiche sein, was er in seiner Heimat erfuhr, das wurde ihm immer mehr und mehr bewusst.
 

Pegas besuchte schnellstmöglich den Ort, von dem ihm die eine Arbeitgeberin erzählte. Er gab den Personen, die dort aushalfen, seinen Namen preis und durfte sich dort vorerst aufhalten. "Nein, das ist nicht richtig! Das ist nicht das, was ich will! Oder...ist es das doch?...Ich weiß nicht was ich will und was ich hier eigentlich tue. Ausharren und Arbeit finden? Und dann? Einen ganzen Monat das tun, was man mir sagt, nur um etwas Geld zu verdienen? So viel Zeit habe ich doch überhaupt nicht! Ich weiß nicht einmal, wann ES passieren wird. Ich weiß nur, dass es passieren wird und dass alle sterben werden, wenn ich es nicht aufhalte!" Fuhr ihm durch den Kopf, als er sich im Bett der Notunterkunft ausruhen durfte. Schnell macht er sich wieder auf den Weg, nachdem er sich bei den dort angestellten Personen bedankt hatte. "So viele nette Menschen, die das freiwillig tun. Ich frage mich..." Dann unterbricht er seinen Gedankengang, als er einen Obdachlosen auffindet, der von einer großen Gruppe, die aus 2 Frauen und 5 Männern besteht, verdroschen wird. Sie jubeln den zwei Kerlen zu, die ihn festhalten und als Sandsack missbrauchen.

Pegas: "Hey....Hey! Lasst diesen Mann in Ruhe!"

Frau 1: "Pfaha, was ist denn das für einer?!"

Mann 1: "Guckt euch mal seinen einen Flügel an! Ist Fasching angesagt, oder was?"

Pegas: "Diese blöden Sprüche werden allmählich ganz schön einfallslos."

Mann 2: "Wer hat dich um deine Meinung gefragt, Engelchen?"

Pegas: "Habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe?! Lasst den Mann in Ruhe, oder ich werde Gewalt anwenden müssen!"

Frau 2: "Uuuuuh, hahaha!"

Mann 3: "Das will ich sehen, wie DU Gewalt anwenden willst. Mach ihn fertig, Chris!"

Mann 4: "Ja, Chris, stopf ihn sein vorlautes Maul!"

Pegas: "Ihr Menschen habt sie doch nicht alle! In Dokugakure würde das niemals passieren! Mein Vater hätte das niemals toleriert!"

Frau 2: "Was labert der da für eine Scheiße? Chris, der braucht es richtig! Besorg's ihm hart und dreckig!"

Der 5. Kerl, der gleichzeitig der größte unter ihnen ist und auf den Obdachlosen einprügelte, stellt sich Pegas wortlos gegenüber. Daraufhin schubst der rücksichtslose Koloss den wagemutigen Retter. Aus Reflex übt Pegas einen Rückwärtssalto aus, der ihm davor bewahrt aufzuschlagen. Mit seinen Füßen trifft er das breite Kinn des Schlägers, der leicht rückwärts taumelt.

Frau 1: "Wow, der hat ja was drauf?!"

Mann 2: "Ey, das wird bestimmt lustig."

Mann 4: "Endlich hat Chris mal etwas zu tun. Ihm wurde schon langweilig."

Mann 3: "Uns wohl nicht, wenn jeder gleich nach seinem ersten Schlag liegt?"

Frau 2: "Haltet mal alle die Schnauze, ich will den Kampf sehen und hören, haha!"

Der große Kerl greift Pegas an, dessen Schläge der Halb-Angeloid ausweicht oder kontert. Die Gruppe staunt über die Fähigkeiten desjenigen, der mit nur wenigen Hieben den Riesen zu Fall bringt.

Mann 4: "Oh, Scheiße!"

Frau 1: "Wie hat er das gemacht?!"

Pegas: "Ich wurde von den besten Shinobi aus Dokugakure ausgebildet...und von meinen Eltern persönlich...! So einen Dummbeutel, wie ihn, schaffe ich mit Leichtigkeit."

Mann 1: "Aus..., was?! "

Pegas: "Stimmt..., ihr Idioten kennt es ja nicht."

Mann 2: "Worauf warten wir noch? Schnappen wir ihn uns!"

Im Nu berechnet Pegas den Weg, den die Leute einschlagen würden, um ihn zu überwältigen. Genau hier nimmt seine Existenz als Halb-Angeloid Gestalt an. Einen der Kerle greift er sich, den er auf einen anderen drauf schmeißt. Dem nächsten bricht er den Arm. "Ich habe die Hilfe des Zerstörers nicht gebraucht..., aber ich wollte niemanden verletzen." Dachte Pegas sich während der Prügelei. Ein weiterer Typ bekommt Pegas' Linke ab, der sobald nicht wieder aufstehen wird. Derjenige, der übrig bleibt, verschwindet mit den beiden Frauen. Mit wenigen Bewegungen setzte Pegas seine Feinde außer Gefecht. Der große Kerl will sich aufrichten, doch wird dieser zugleich von Pegas niedergeschlagen. Überrascht sieht der Obdachlose, der verletzt am Boden liegt, den Halb-Angeloid an. Obdachloser: "Bist du...wirklich ein Engel? Bist du hinabgestiegen, um mir zu helfen?"

Pegas: "...Mag sein. Hier, nimm meine Hand."

Obdachloser: "*nimmt Pegas' Hilfe an* Ich danke dir aus tiefstem Herzen. Ich wollte eigentlich rufen, dass du es nicht tun sollst, aber...die haben mich ganz schön erwischt."

Pegas: "Ja, das ist kaum zu übersehen. Wir sollten einen Iryounin holen."

Obdachloser: "Einen, was?"

Pegas: "Einen...Arzt."

Obdachloser: "Nein, nicht nötig. Es wird schon wieder."

Pegas: "Ganz sicher?"

Obdachloser: "Ja, aber klar. Diese Prellung halten den alten Phil nicht davon ab weiterzumachen. Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast und wie du es diesen Großmäulern gezeigt hast. Sie haben bekommen, was sie verdient haben..., mindestens das."

Pegas: "Das kann schon sein, doch ich verachte Gewalt."

Phil: "Schon gut. Manchmal muss man aus Notwehr handeln, ob es einem gefällt oder nicht, Gesetze hin oder her. Hier, auf der Straße, sind Gesetze eh fürn Arsch. Wer weiß, was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst. Vielleicht hätten sie mir solange die Scheiße aus mir rausgeprügelt, bis ich gestorben wäre. Aber wenn das passiert wäre, so hätte es niemanden interessiert und diese Leute wären davongekommen."

Pegas: "Was? Aber warum? Es gibt doch immer jemanden, der sich für den Tod eines anderen interessiert. Freunde, Verwandte, Familie!"

Phil: "Nicht in meinem Fall. Der Polizei lässt das völlig kalt, solange es keiner ist, der viel Geld oder Einfluss hat. So ist das nun mal auf dieser Welt. Die Wahrheit ist: Deutschland ist ein scheiß Staat! Noch wirst du es nicht merken, aber wenn es um wirkliche Hilfe und ein gepflegtes Miteinander geht, so hängen wir eindeutig hinterher. Das Geld allein sollte unser Land nicht reich machen. Die reichen Länder sehen es nur nicht ein, aber...ich lehne mich wohl zu weit aus dem Fenster. Ich sollte jetzt besser gehen. Also: danke nochmals, Schutzengel Pegas."

Pegas: "*sieht ihn davontraben*...Was für ein eigenartiger Typ....Ich verstehe nicht, was in dieser Welt vor sich geht."
 

Part 10

Schutzengel



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