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Der überschattete Zweifel

von

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Geforderter Respekt Teil III

Kurz vor Dämmerung in der Ra-Yellow-Unterkunft, bei Bastion Misawa:
 

Nachdenklich starrte das mathematische Genie die Wand vor sich an, während er in seinem Zimmer, sitzend auf dem Bett und mit der rechten Hand am Kinn, einen Stift durch die Luft führte. Bastion zeichnete etwas in die Luft. In Gedanken war vor ihm ein Whiteboard, auf dem er seine imaginären Rechnungen schrieb. Diese Art von Gedächtnisstütze hatte er seinem Onkel zu verdanken. Dieses brillante Wunderkind der Wissenschaft brachte nicht nur die bisherige Welt der Physik ins Wanken, sondern er dachte sich bewiesene effektive Lernmethode aus, die seitdem in fast jeder Universität zur Anwendung kann. “Brainbord” nannte sein Onkel das imaginäre Whiteboard.

Bastion half es sich Dinge zu merken. Einmal auf dieses Board geschrieben und der Junge vergaß es nicht mehr, bis er es wegwischte. So merkte sich der Ra-Yellow nicht nur das Gelernte aus den Vorlesungen, sondern auch die anspruchsvollsten Duelle aus seinem bisherigen Leben.

Für die meisten war dies unbegreiflich. Wie konnte man sich etwas merken, was nicht vor Augen war. Für Bastion war die Antwort darauf klar:

Man muss seinen Kopf erst einmal aufräumen und nicht wie eine Schublade mit unnützen Zeug vollstopfen und zuschieben.

Mit dem Stift fuhr er einen großen Bogen. Er notierte sich einen Gedanken.

„Eindeutig, der dritte Beleg, der das beweist. Es muss dort sein, daran besteht kein Zweifel.“ Murmelte der Student. Bastion sprang anschließend auf, während er seinen Stift zur Seite auf den kleinen Tisch neben der Tür legte.

Ungeduldig packte Bastion seine Karte von der Insel in den Rucksack. Er zog den Reißverschluss zu.

Beim Ziehen des Rucksacks, zog er beinahe seine Duelldisk vom Bett. Nachdenklich schaute der Junge sie an:

‚Brauche ich die? Eigentlich will ich nicht auffallen…‘

Es vergingen ein paar Minuten, bis Bastion meinte:

‚Jedoch könnte ich damit die Strafe abmildern, wenn sie mich erwischen.‘ Der Student entschied sich seine Duelldisk ebenfalls ein zustecken.

Sein Deck verstaute Bastion nie in seinem Rucksack. Er hatte in seiner Jacke extra sechs Plätze anfertigen lassen. Der Junge trug stets sechs Deck mit sich herum, weil er auf jeden Gegnertyp einen Konter dabeihaben wollte. Bis jetzt hatte er sowohl für Jadens Heldendeck, als auch für die übermächtigen Maschinen von Chazz einen guten Konter parat. Perfekt waren sie jedoch alle nicht und das störte den Ra-Yellow.

Bastions Ziel war das ultimative Konterdeck zu besitzen, so konnte ihn niemand mehr überraschen.

Der Junge wandte sich der Tür, die zum Gang hinausführte, zu:

‚Wenn ich der Ursache auf den Grund gehe und dieses Problem löse, erkennen die mich endlich an. Die Untätigkeit der Akademie werde ich ausnutzen.‘

Das Licht flackerte kurz, als Bastion die Türklinke berührte.

Für einen Moment dachte der Student nach, bevor er dies einfach abtat und aus dem Zimmer ging.
 

Professor Satyr stand ihm im Weg, aber nur, weil Bastion unbedacht um die Ecke gestürmt kam.

„Alles in Ordnung, Bastion?“ Fragte der ältere Mann mit langen Kinnbart und einem gepflegten flachen Scheitel. Er war ein wenig kleiner als sein Student vor ihm. Der Mann wirkte älter, er war jedoch noch lange vom Rentenalter entfernt.

„Professor Satyr…“ kam es ein wenig überrascht von Bastion.

‚Ist er nicht normalerweise um die Zeit in der Akademie und überwacht die Lernräume?‘

„…ja, ich bin nur auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem.“ Es war nicht einmal von Bastion gelogen.

„Ich verstehe… und deswegen willst du jetzt noch zur Bibliothek…, nehme ich an?“ Fragte Satyr. Seine Stimme klang ein wenig trocken. Er wirkte müde.

Durch das Zögern von Bastion, weil dieser nicht unbedingt lügen wollte, unterbrach Satyr mit freundlicher Miene:

„Schon in Ordnung. Du kannst ja auf dich aufpassen. Lernen ist gut, aber übertreibe es nicht und versuche dich nicht von Crowler erwischen zu lassen. Momentan sind die Lernräume geschlossen, aber du weißt ja..., ich habe keinen Bedarf einen Ort des Wissens abzuschließen.“ Der Mann grinste, daraufhin ging er an Bastion vorbei. Es tat den Studenten ein wenig Leid, einen solchen netten Professor zu hintergehen. Es war aber nichts gegen ihn, Bastion wollte nur endlich das bekommen, was ihm zustand.

Schnell verließ der Junge anschließend das Gebäude, bevor Professor Satyr oder ein anderer Ra-Yellow von seinem eigentlich Plan irgendetwas mitbekamen.
 

Vor der Ra-Yellow Unterkunft stapfte Chazz an ihm vorbei.

„Geh mir aus dem Weg, du Niete.“ Brummte der Obelisk in gehässiger Stimmlage. Bastion konnte dies nicht stehen lassen und wandte sich Chazz zu:

„Wo ist denn dein Gefolge? Ich dachte, dass du von deinen Fans nie genug bekommst oder ist der große Chazz nun endlich abgestiegen.“

Der Obelisk-Blue blieb stehen und mit grimmiger Miene wandte sich Chazz Bastion zu. Mit dem rechten Finger zeigte er zornig auf die Brust des Ra-Yellows:

„Ich wäre mal lieber still. Ich bin der beste Student aus dem ersten Jahr. Du bist nur ein Ra-Yellow, als höchstens durchschnittlich. Ich bin in allen Punkten überragend, abgesehen davon, wenn ich wollte, dann könnte ich dafür sorgen, dass du fliegst und keinen Job mehr findest. Unterschätze niemals einen Princeton. Wir sind mächtig. Also überleg es dir noch einmal, bevor du dich mit mir anlegst!“

Bastion schmunzelte. Der Obelisk reagierte auf jede Provokation genauso, wie man es sich vorstellte, dadurch war der Junge mit dem voluminösen schwarzen Haaren ein leichtes Ziel für den Ra-Yellow, wahrscheinlich auch für jeden anderen mit etwas Verstand.

„Dann hast du das ja noch gar nicht gehörst, Chazz, aber du bist nicht mehr der beste des ersten Semesters. Frylin Rosewell hat deinen Platz eingenommen. Ich habe übrigens gehört, dass seine Familie noch reicher sein soll, als Princeton Familie.“ Bastion verkniff sich das Grinsen. Er genoss die Röte, die im Gesicht von Chazz aufstieg:

„Ich wäre wirklich vorsichtig. Die nächsten Prüfungsduelle wurden bekanntgegeben und dir scheint nicht bewusst zu sein, dass wir uns bald duellieren werden. Ich werde dich so sehr fertigmachen, dass du nicht mal als Niete in der Slifer-Unterkunft taugst. Du wirst dir nach unserem Duell wünschen, dass du lieber deine Klappe gehalten hättest, weil du lernen wirst, was es heiß sich einen großen Feind zu machen. Ich werde dich so tief in den Boden stampfen, dass du es nie wieder schaffen wirst auch nur noch ein Duell zu führen, ohne an deine Schmach zu denken. Du wirst erzittern, wenn du meinen Namen hörst.“ Chazz wandte sich ab und wütend stapfte er davon.

‚Der denkt bestimmt nicht einmal darüber nach welche Strategie ich anwenden werde. Chazz wird sein blaues Wunder erleben.‘

Ein zorniges Grollen aus der Ferne war zu hören. Es klang nach Chazz, der sich wieder über etwas lautstark beschwerte.

Bastion tat dies mit einem Schulterzucken ab.
 

Das kommende Prüfungsduell war für den Jungen uninteressant, weil er von Professor Satyr erfahren hatte, dass dieses Duell ihm keine Möglichkeit bot aufzusteigen. Bastion hatte zwar versucht den Professor zu überzeugen, aber es funktionierte nicht. Satyr war nicht das Problem, auch wenn er immer wieder betonte, dass Bastion doch zu den Ra-Yellow gehörte, das Problem war Crowler. Der Mann konnte niemanden ausstehen, der nicht aus der Obelisk-Blue-Unterkunft für Jungen kam. Dieser Mann war wirklich eine Qual.

Bastion hatte geschworen den Mann immer zu meiden, wenn es ging. Außerhalb der Vorlesungen wollte der Student den Nörgler nicht zu Gesicht bekommen.

‚Warum muss ausgerechnet dieser Hohlkopf der Unterkunftsleiter sein? Aber ich muss dieses Übel in Kauf nehmen, wenn ich an die Spitze will.‘

Der Ra-Yellow wandte sich dem Wald vor ihm zu. Abseits des Weges gab es einen Trampelpfad. Bastion zog sich eine schwarze Jacke über, um nicht aufzufallen. Die Routen des Sicherheitsdiensts kannte er, also würde der Junge mit Sicherheit keinem in die Arme laufen.

Tagsüber konnte er nicht gehen, da der Hausmeister mindestens einmal dort auftauchte, um etwas zu erledigen oder um einfach nur nachzusehen. Der Mann hatte keine feste Zeiten und er war sehr scharfsinnig. Man musste stets mit ihm rechnen.
 

Nach Anbruch der Dunkelheit, vor der Slifer-Red-Unterkunft:
 

„Fangen wir an!“ Rief Jaden lautstark. Er hielt seine Duell-Disk nach vorn und seine Hand bereit fürs Ziehen.

Auf dem Steg, im ersten Stock, der Slifer-Red-Unterkunft sammelten sich die Studenten. Sie beobachteten das Duell. Jaden war laut genug, sodass es jeder in der Nähe gehört haben sollte.

„Das ist wirklich Zane…, der Zane! Wahhh!“ Rief eine weibliche Stimme außer sich. Es war Airy, die wild umherhüpfte.

„Ahhhhh… Zzzzzane, Jjjjjaden wird verlieren. Bbbbbei so einem Typen… kkkkeine Chance.“ Karlos wirkte müde. Er hatte Jaden abgeschrieben, dennoch blickte der Junge interessiert auf die beiden duellierenden Studenten herab.

„Zane ist hier, Zane ist hier!“ Die piepsige Stimme hallte in den Ohren von jedem, der auf dem Steg stand.

„Zane kam hierher? Mich würde interessieren warum.“ Mallius sah seine Kommilitonen fragend an, jedoch schien keiner auf seine Frage zu reagieren.

„Hey…, musst du dich nicht demnächst auch in einem Prüfungsduell gegen einen aus dem Obelisk-Blue duellieren? Wie war der Name…. Jon… Jol… Jos…?“ Adam stand neben ihm.

„Joelin Hiwagara. Spitzenstudentin aus der Obelisk-Blue-Unterkunft der Mädchen. Crowler hat das beantragt. Es war sozusagen eine Abmachung… ich weiß eigentlich auch nicht so wirklich… und ich wollte mich nicht weiter mit ihm anlegen.“

„Obelisk-Blue? Die fertigen uns Slifer immer so schnell ab. Keine Chance.“ Karlos schüttelte kurz den Kopf, bevor er sich wieder dem Duell zuwandte.

„Hat das mit dem Abend zu tun, an dem Jaden und Syrus bei der verlassenden Unterkunft erwischt wurden?“ Adam schien sich sichtlich dafür zu interessieren.

Mallius seufzte, nachdem er nachdenklich zur Seite schaute.

„Eigentlich war das so…“, begann der Student leise.

„Seid mal leise, das Duell hat angefangen!“ Rief Dito lautstark. Er rieb sich die Hände, als würde er von dem Duell profitieren.

„Hoffentlich packt Zane richtig aus und macht ihn fertig.“ Fügte der Junge lautstark hinzu. Die anderen kommentierten seine Aussage nicht.

„Zane ist der beste!“ Neben ihm hüpfte Airy weiterhin wie wild umher.

„Jetzt oder nie! Zane! Und nach dem Duell muss ich ihm unbedingt den Brief geben…“ Airy schob sich an Dito vorbei, sodass sie einen besseren Blick auf das Duell hatte. Dito schob sich genervt vor Airy, die ihn entsetzt anschaute.

„Du kannst mir das nicht verbieten!“ Die Studentin brummte lautstark und versuchte auf die Füße von Dito zu treten. Er versuchte sie wegzuschieben.

„Hhhhhey! Jjjjjetzt beruhigt euch mal! Ssssonst macht uns Ppppprofessor Banner noch einen Ssssstrich durch die Rechnung.“ Karlos blickte die beiden Streitenden zornig an, bevor der Junge sich wieder auf das Geländer lehnte und das Duell weiterverfolgte.
 

„Da du soweit bist…, steht dem Duell nichts mehr im Wege! Es gibt kein Erbarmen!“ Zane lautstarke Stimme war über den ganzen Vorgarten zu hören und die digitale Münze wurde geworfen. Auf beiden Display spielte sich die kurze Animation ab.
 

 
 

Das Ergebnis der digitalen Münze war Kopf.

 
 

Jaden Yuki beginnt.

 

 
 

Duell: Jaden Yuki vs. Zane Truesdale

 
 

Regeln: Offizielle Duellregeln, 4000LP; Fünf Handkarten; Mit ban-list

 

 
 

Zuganzahl: Eins

 
 

Jaden -> Erster Spielzug
 

Hochmotiviert und wieder mit ansteckender Fröhlichkeit zog der Studienanfänger seine sechs Karten. Egal was er ziehen würde, seine Freude wäre nicht getrügt.

‚Elementarheld Avian‘, ‚Polymerisation‘, ‚Elementarheld Sparkman‘, ‚Elementarheld Clayman‘, ‚Heldensignal‘ und ‚Heldenbarriere‘ hatte Jaden nun auf der Hand.

‚Sau stark. So viele starke Fusionsmöglichkeiten. Ich sollte jedoch erst einmal schauen, wie Zane beginnt. Ich möchte schon sein stärkstes Monster sehen. Daher…‘

„Ich beginne mit ‚Elementarheld Avian‘.“ Zane schaute Jaden mit einem siegessicheren Schmunzeln an. Der Slifer erkannte das und erwiderte:

„Meinen geflügelter Freund solltest du lieber nicht unterschätzen, er fängt wie jeder Held erst einmal klein an. Außerdem spiele ich eine Karte verdeckt, dann beende ich meinen Spielzug.“ Nun war es Jaden, der siegessicher lächelte.

„Jetzt bist du dran.“

 

 
 

Handkarten Jaden: 5 -> 4

 
 

Spielfeld: 'Elementarheld Avian' in Angriffsposition und eine Karte verdeckt

 
 

Lebenspunkte Jaden: 4000

 

 
 

Zuganzahl: Zwei

 
 

Zane -> Erster Spielzug

 
 

„Ein nicht besonders bedrohlicher Start… Jaden.“ Kommentierte Zane unbeeindruckt.

„Jaden übernimmt sich. Zane ist wirklich ein guter Duellant.“ Syrus stand nervös neben Chumley. Immer wieder schaute er ein wenig eingeschüchtert zu seinem älteren Bruder, der ihn ignorierte.

„Ein Obelisk-Blue ist viel zu stark.“ Chumley kratzte sich am Kopf.

„Zane könnte ihn richtig fertigmachen. Der hat lauter starke Monster im Deck, die alle nicht zu unterschätzen sind.“

„Hey!“ Wurde Syrus plötzlich laut.

„Jaden schafft das!“ Rief er plötzlich.

„Du hast doch…“, wollte Chumley etwas erwidern, aber er stoppte.

Jaden schmunzelte. Syrus zu motivieren, war eines seiner Ziele des heutigen Abends.

„Ich mein ja nur…“ fügte Chumley kleinlaut hinzu.

„Auf welcher Seite bist du eigentlich?“ Syrus seufzte. Die Sorgen schienen für einen Moment vergessen zu sein.
 

Zane ließ seine neuste Karte vor sich projizieren. Einen Moment lang wartete der Obelisk-Blue ab, bis er mit lauter Stimme ankündigte:

„Danke, dass du ein Monster beschworen hast, damit kann ich jetzt ihn rufen. Der Cyberdrache (2100 ATK 1600 DEF).“ Ein drei Meter großer Drache mit metallischer Haut, ohne Arme oder Beine, nur ein langer glänzender metallischer Schweif. Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen erschien das Monstrum auf dem Spielfeld.

„Der berüchtigte Effekt des Cyberdrachen. Zane kann ihn kostenlos rufen, trotz fünf Sterne, wenn der Gegner mindestens ein Monster auf dem Spielfeld und er keines.“ Erklärte Syrus. In seiner Stimme hörte man eine gewisse Besorgnis.

„Das wusste ich schon.“ Erwiderte Chumley.

„Dieses Monster hat schon einige Duell gekostet.“ Fügte er leise hinzu.

„Nein!“ Entgegnete Syrus sofort.

„Jaden schafft das… er schafft alles. Er wird zumindest meinem Bruder die Stirn bieten… hoffe ich.“ Am Ende wurde der Junge ebenfalls still.

„Ich aktiviere dazu die Zauberkarte ‚Mystischer Raum-Taifun‘ um deine verdeckte Karte zu zerstören.“ Die Zauberkarte offenbarte sich und ein Taifun fegte in Richtung von Jadens verdeckter Karte.

Die Fallenkarte ‚Heldenbarriere‘ wurde zerstört und Zane streckte seine freie Hand aus. Der Cyber-Drache stürmte auf ‚Avian‘ und fegte ihn mit einem Schweifschlag vom Spielfeld. ‚Avian‘ löste sich auf. (Lebenspunkte Jaden: 4000 -> 2900)

„Nicht schlecht…“ Jaden schien beeindruckt zu sein, dennoch tat dies seiner Motivation keinen Abbruch.

„Damit beende ich meinen Zug. Du bist dran.“

 

 
 

Handkarten Zane: 5 -> 4

 
 

Spielfeld: 'Cyberdrache' in Angriffsposition

 
 

Lebenspunkte Zane: 4000

 

 
 

Zuganzahl: Drei

 
 

Jaden -> Zweiter Spielzug

 
 

Jaden zog.

‚Rechtschaffendes Urteil…‘ der Junge dachte noch einen Moment nach. Zane hatte nach seinem Angriff keine verdeckten Karten gespielt, was Jaden überraschte, aber nicht störte. Der Obelisk schien sich wohl sicher zu sein, dass er das Duell in seiner Hand hat. Jaden besaß kein normales Monster, welches mehr ATK als der Cyberdrache hatte. Entweder benötigten diese ein Tribut oder eine Fusion.

Der Slifer entschied sich dafür, seine ‚Polymerisation‘ auszuspielen, um seinen ‚Elementarheld Donnergigant‘ zu beschwören.

„Und hier begrüßt ihn! Den Feind aller Maschinen, Elementarheld Donnergigant.“ Der Koloss sprang aus einem weißen Strudel hinaus auf das Spielfeld. Er ließ einen Blitz von seiner rechten Hand, in die linke Hand schießen.

„Jetzt lege ich eine Karte ab und ich kann deinen Cyberdrachen zerstören, zusätzlich kann ich danach dich direkt angreifen.“ Jaden legte ‚Rechtschaffendes Urteil‘ ab und ließ einen Blitzschlag auf den Cyberdrachen einschlagen, dann stürmte ‚Donnergigant‘ vor und schlug durch Zane durch, der keinen Millimeter von dem Hologramm zurückwich. Er schmunzelte, während seine Lebenspunkte sanken. (Zane LP: 4000 -> 1600)

„So wird das gemacht.“ Jaden beendete seinen Spielzug.

 

 
 

Handkarten Jaden: 4 -> 1

 
 

Spielfeld: 'Elementarheld Donnergigant' in Angriffsposition

 
 

Lebenspunkte Jaden: 2900

 

 
 

Zuganzahl: Vier

 
 

Zane -> Zweiter Spielzug

 
 

„Er… er hat wirklich die Oberhand?“ Syrus war sichtlich überrascht, dann freute er sich. Der Junge hielt sich zurück, nicht vor Freude in die Luft zu springen.

„Ich wusste es.“ Chumley nickte, während Syrus in kurz grummelnd ansah.
 

Zane gab den Befehl für die neuste Karte und diese reihte sich in seinem projizierten Blatt ein.

„Ich habe alles gesehen, was ich brauche. Ich beende das nun.“ Zane spielte die Zauberkarte ‚Wiedergeburt‘. Er beschwor den ‚Cyber-Drachen‘ erneut.

„Syrus!“ Rief Zane plötzlich mit lauter Stimme, ohne ihn anzuschauen. Er jagte damit seinem kleinen Bruder einen Schauer über den Rücken. Erschrocken sah der Junge auf.

„Ich hatte gehofft, dass du inzwischen gelernt hast, wie man mächtige, aber gefährliche Karten richtig einsetzt, so wie ‚Kraftbündnis‘.“ Als Syrus den Namen hörte, kamen in ihm die schlechten Kindheitserinnerungen wieder hoch.

„Ich habe sie in deinem Duell nicht gesehen und ich bin mir sicher, dass du diese nicht einmal in deinem Deck hast. Du hast es wohl immer noch nicht geschafft, solche mächtigen Schlüsselwerkzeuge in deiner Deckstrategie zu verarbeiten. Diese Art von Karten können Duelle in einem einzigen Moment entscheiden. Also sieh her!“ Zane spielte ‚Kraftbündnis‘. Er konnte damit ein Maschinen-Fusionsmonster rufen. Zane tippte zwei der projizierten Karten vor sich an. Die beiden und der Cyber-Drache auf dem Spielfeld verschwanden.

Aus einem gigantischen weißen Strudel stieg ein mächtiges Wesen hervor. Doppelt so hoch, wie ein normaler Cyber-Drache erschien ein dreiköpfiger, massiver Metalldrache. Der Cyber-Enddrache (4000 ATK 2800 DEF). Eine Fusion aus drei ‚Cyber-Drachen‘. Dieses mächtige Monstrum ließ einen dröhnenden Schrei von sich.

Die ATK des Monsters verdoppelten sich durch ‚Kraftbündins‘. Der Effekt ließ den Drachen die Grund-ATK noch einmal als Bonus erhalten. Das Monster hatte nun 8000 ATK.

„Ich bin noch nicht fertig. Ich spiele ‚Begrenzer-Entferner‘ und verdopple damit ein weiteres Mal die ATK meiner Kreatur.“ Der ‚Cyber-Enddrache‘ hatte damit 16000 ATK.

„Wow…, du meinst es ernst.“ Jaden staunte. Aus seinen Blicken ließ sich schlussfolgern, dass er sowohl perplex, als auch begeistert war. Die Zuschauer auf dem Holzsteg jubelten plötzlich.

„Das ist er! Das ist seine mächtigste Kreatur!“ Rief einer der Jungs.

„ZANE! ZANE!“ Rief Airy, sie schien gar nicht mehr aufhören zu können zu hüpfen.

„Cyber-Enddrache! Beende dieses Duell!“ Befahl Zane und sein beschworenes Monster ließ aus allen drei Mäulern einen Laserstrahl auf den ‚Donnergiganten‘ schießen, der damit pulverisiert wurde. (Jadens LP: 2900 -> 0)

Das Duell endete.

 

 
 

Duell (Jaden Yuki vs. Zane Truesdale) beendet

 
 

Ergebnis: Zane gewinnt, da Jaden keine LP mehr hat

 
 

„Damit ist nun alles klar.“ Zane ließ seine Holo-Disk verschwinden und er ging in zügigen Schritten an Jaden vorbei. Dieser lachte trotz Niederlage und meinte im Anschluss:

„Du bist wirklich der beste, Zane. Es hat echt viel Spaß gemacht. So ein mächtiges Monster habe ich noch nie gesehen, aber jetzt weiß ich auf was ich hinarbeiten will. Irgendwann… mal… schlage ich dich. Versprochen!“ Der Obelisk-Blue blieb stehen und er antwortete, ohne sich dabei umzudrehen.

„Das werden wir sehen.“ Zane ging weiter.

„Warte… Zane, lass Syrus zumindest selbst entscheiden, ob er gehen will oder nicht.“ Der Obelisk blieb tatsächlich stehen.

„Du hältst dich doch an deine Abmachung?“ Fragte er mit ernster Stimme.

„Das schon, aber…“ Der Slifer wurde von seinem Kommilitonen unterbrochen:

„Ich bleibe Zane!“ Brüllte Syrus plötzlich. Jaden drehte sich überrascht, aber erfreut um.

„Du kannst nicht bestimmen, ob ich hierhergehöre oder nicht. Es war meine Entscheidung hierher zur Akademie zu kommen, egal ob du das nun gut findest. Ich habe selbst die schwere Aufnahmeprüfung bestanden! Ich habe eigenständig gelernt und niemand hat mir geholfen. Jetzt bin ich tatsächlich hier.“ Syrus wurde lauter.

„Wenn wir das Duell am Wochenende verlieren, dann ist das so, aber ich möchte es zumindest selbst versuchen und das soll entscheiden, ob ich hierhergehöre oder nicht… denke ich.“ Der Junge wurde am Ende wieder leiser.

Für einen Moment sagte niemand etwas und Syrus spürte seinen ansteigenden Herzschlag. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, während der Junge selbst angespannt seine Hände ballte.

Bevor Reue in ihm aufstieg, sprach Zane mit gelassener Stimme:

„Na dann.“ Er blickte kurz Syrus an:

„Dann beweise das und ich nehme alles zurück.“ Der Student ging im Anschluss weiter. Er drehte sich kein weiteres Mal um. Als er nicht mehr zu sehen war, fing die Gruppe auf dem Steg an, sich aufzulösen.
 

„Wahnsinn!“ Kam es von Chumley.

„Jaden! Dieser mächtige Drache hat dich einfach weggeputzt.“

„Ja jetzt noch, aber das nächste Mal werde ich gewinnen.“ Jaden grinste wieder.

Syrus realisierte erst jetzt, dass er seinem älteren Bruder die Stirn geboten hatte.

„Oh je was habe ich nur gesagt?“ Der Junge lief nervös im Kreis.

„Was ist, wenn wir es nicht schaffen? Dann wird Zane denken, dass…“

„Falsch!“ Unterbrach Jaden seinen Zimmergenossen:

„Wir werden gewinnen! Glaub einfach an dich und an deine Karten. Wir sind ein gutes Team und Zane meint das sicherlich nicht alles so ernst. Er ist ein wenig ernst, aber im Kern ist Zane ein super Typ. Es war wirklich cool von ihm, dass wir uns duellieren konnten.“

„…warum war er eigentlich hier?“ Syrus schaute seine Zimmergenossen an, aber keiner der beide schien sich für diese Frage zu interessieren. Stille trat für einen Moment ein, diese wurde aber schnell unterbrochen, denn plötzlich fing an Jadens Magen zu knurren. Chumleys Magen knurrte ebenfalls.

„Oh je…, wir haben das Abendessen voll vergessen. Schnell! Wir sollten los, bevor wir nichts mehr abbekommen!“

„Oh ja… das stimmt!“ Jaden nickte, nun hatte er großen Hunger bekommen. Das Duell ließ ihn alle anderen Sorgen vergessen.
 

Währenddessen nördlich der Slifer-Unterkunft im Wald, die Nacht war angebrochen:

„Viele Schritte können es nicht mehr sein.“ Murmelte Bastion. Er stieg über den Wurzeln, Baumstümpfe und anderen Hindernissen, ohne kein bisschen von der Dunkelheit, um ihn herum abgeschreckt zu werden. Es hatte auch den Grund, dass Bastion an nichts Übernatürliches glaubte. Was sollte hier lauern, was den Jungen erschrecken könnte.

Plötzlich stand der Ra-Yellow vor einem zwei Meter hohen Metallzaun. Ein Warnschild mit einem Blitz darauf, war zu erkennen und einige Meter hinter dem Zaum, war eine freie Fläche zu sehen. Hinter dieser freien Fläche befanden sich kleine Bauten und größere Maschinen. Etwas summte lautstark vor sich hin, dennoch war es ansonsten still.

Der Zaun grenzte den Wald rundherum vom kleinen Elektrizitätswerk ab. Nur ein großes Tor konnte man hinein oder man kletterte.

Dieses Elektrizitätswerk beliefert die Akademie mit Strom, die sie aus dicken Leitungen bezog, die unter dem Meer entlangfuhren.

Wer auch immer so viel Geld gehabt hatte, hatte keine Kosten gescheut hierher Strom zu verlegen.

‚Hier ist es…, hier muss irgendwo die Quelle für die Stromausfälle herkommen, aber es sieht hier alles relativ...‘ Ein markerschütternder Schrei unterbrach den Studenten. Für einen Moment starrte Bastion entsetzt in Richtung des Schreis. Es schien aus der Mitte der Anlage zu kommen.

Aus der Ferne konnte man eine blaue Jacke erkennen.

Eine männliche Person hatte lautstark geschrien und ein hellgelber Blitz folgte. Es blendete Bastion ein wenig.

‚Oh nein…, ist da etwa jemand drin?‘ Bastion kletterte sofort über den Zaun. Er rannte in die Mitte der Anlage und dort sah er in paar Duell-Disks herumliegen. Jemand stand in der Nähe dieser Disks. Auf dem Boden waren weiße Kreise gezogen worden, manche waren nicht vollendet worden.

Die über zwei Meter große ummantelte Person stand mit dem Rücken zu Bastion gewandt.

„Eigenartiges Material. Es scheint mich abzustoßen und es stört meine Kräfte. Ich sollte sie meiden.“ Sprach eine dämonische tiefe Stimme und eine weitere Duell-Disk wurde vor die Füße von Bastion geworfen.

„Oh…, ich spüre ein neues Opfer.“ Der ummantelte, der vor Bastion stand, drehte sich langsam um und der Ra-Yellow traute seine Augen kaum.

„Unmöglich…“ murmelte Bastion nervös. Vor ihm stand Jinzo, getarnt mit einem Mantel und einem schwarzen Hut. Vom Gesicht, Oberkörper und der Beine war jedoch deutlich zu erkennen, dass es sich hier um ein nicht menschliches Wesen handelte. Bastion verstand das nicht, denn für ein Hologramm wirkte diese Kreatur besonders realistisch. War diese Kreatur etwa echt? Es sprach mit Worten und der leichte Wind, der über die Insel fegte, ließ den Mantel von Jinzo zittern.

Der Ra-Yellow war sich sicher, dass er hier etwas Großem auf die Schliche gekommen war.

 
 

Gespielte Duelle in diesem Kapitel:
 

Jaden Yuki vs. Zane Truesdale -> Sieg: Zane Truesdale
 



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