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Terranova

Eine neue Welt
von

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Die ausgesuchte Familie

„Wir gehen zu Bett“ sagte Noah und verabschiedete sich mit Ken vom Abendessen. Die beiden ließen sich nichts anmerken, aber ihnen tat alles weh. Die neue Lektion an diesem Tage war grausam und brachte ihnen viele Schläge ein. Ihre Väter wünschten ihnen Teilnahmslos eine Gute Nacht, doch ihre Mütter folgten den beiden Jungen und lotsten sie auf den Hinterhof.
 

„Geht euch noch waschen eine warme Wanne steht für euch an der Quelle bereit“ meinte Noahs Mutter und deutete, dass sie mit Kens Mutter streife stehen würde. Denn wenn ihre Männer dies herausfänden, würden sie die Kinder noch mehr schlagen. Jedoch hatten sie keine Macht, nicht einmal die Macht mit ihren Kindern davon zu laufen, denn in dieser Stadt herrschte das Geld.

Froh über diese Geste stiegen die beiden Jungen in die Wanne und spürten sofort, wie ihre verkrampften Muskeln wieder locker wurden. Das warme Wasser tat ihnen gut und sie dankten ihren Müttern dafür. Dann schlossen sie sich in ihrem Zimmer ein und freuten sich auf ihr zweites Leben.
 

Sie legten sich auf ihre Betten und legten die Brillen und Kopfhörer an, welche sie zum Spielen brauchten. „Gute Nacht Ken“ sagte nun Noah und dieser erwiderte diesen Gruß bevor, sie ihre Augen schlossen und wo anders wiedererwachten.

„Ach wie ein Traum ist das hier oder Kisho“ fragte nun Noah seinen Freund und nannte ihn beim Ingame Namen. „Mir tut nichts weh, das ist wirklich traumhaft Shikaku“ gab Kisho zurück und bestätigte die Worte seines Freundes Noah. Sie lagen wie auch in der Realität im selben Zimmer und die Morgen Sonne strahlte durch das Offene Fenster herein. Sie zogen sich nun an und machten sich auf den Weg einen Stock tiefer. Dort herrschte schon reges Treiben und sie wurden fröhlich begrüßt. „Mensch da seid ihr ja, wir dachten schon ihr habt verschlafen“ sprach sie nun ein Junge an, welcher Mirrow genannt wurde und sich erstaunlich gut mit den beiden verstand. Er deckte gerade den Tisch um zu Frühstücken, denn dies war bei ihnen Tradition.
 

Sie lebten hier in Terranova ein zweites Leben und dieses startete, wenn sie in der Realität schliefen. Dann begann hier der Tag und sie alle liebten das normale an ihren Tagesablauf. Auch wenn viele andere Gilden dies nicht verstanden und sich fragten, weshalb sie überhaupt beisammen waren, wenn sie keine Dungens abschließen und seltene Items erkämpfen wollten.
 

„War ziemlich stressig drüben, wir mussten noch einmal kurz schwimmen, sonst könnten wir uns nach dem Training, Morgen nicht mehr rühren“ gab nun Shikaku zurück und niemand stellte ihnen nun noch Fragen. „Nun gut Meister, du bist der beste im Frühstück machen, also zaubere uns etwas Schönes“ meinte nun Shiela und deutete auf die Pfanne die auf dem Herd stand. Alle sahen nun gespannt auf Shikaku und er seufzte resignierend. Er wusste er hatte keine andere Wahl, seine Gilde bevorzugte nun mal sein Essen. Alle hatten schon versucht etwas zu kochen, doch hatte man in der Realität damit keine Erfahrung, so war es unmöglich etwas in Terranova herzustellen. Natürlich ersetzte dieses Mahl keine richtige Mahlzeit, aber es fühlte sich gut an gemeinsam zu essen. Und auch wenn das Essen nicht Real war, so konnte man doch gutes und schlechtes Essen durch den Geschmack unterscheiden.
 

Nachdem sie das Frühstück beendet hatten ging alles seinen gewohnten Gang. Sie alle liebten ihre Gilde, sie war wie eine große Familie für sie. So spülen sie ab und einige machten sich dann auf den Weg in die Nahe gelegene Stadt um einzukaufen. Andere sammelten Kräuter und erledigten einige Aufgaben von Terranova um Geld zu verdienen. Wieder andere kümmerten sich um das Haus und die Umgebung. Täglich wechselten sie ihre Aufgaben, denn nur so wurden alle gleich stark.
 

Denn auch wenn sie nicht regelmäßig große Kämpfe absolvierten und nicht extra auf die Suche nach Speziellen Gegenständen gingen, so waren sie doch die stärkste Gilde in Terranova und jeder wollte sie herausfordern. Erst dachte alle sie seien schwach und wären einfach zu besiegen, doch schnell wurden sie eines Besseren belehrt. So wurde es für die Gilde normal ständig Wachsam sein zu müssen, wenn sie außerhalb ihres Gildengeländes waren. Und trotz dieser ständigen Angriffe waren sie alle fröhlich und nichts konnte die Gilde trennen.
 

Und nun da Wochenende war wussten alle Fascia di Oro, war diese beiden Tage auch nachts aktiv. Sonst war die Gilde nur am Tage anwesend und verschwand spurlos vor Einbruch der Dunkelheit. Was in der Realität der Aufgang der Sonne war.

„Was für ein Stress einkaufen immer ist“ jammerte Mirrow als er mit Shikaku und Kisho zurückkam.

„Du solltest mal Kräuter sammeln gehen, da ist es nicht viel besser“ fügte Taku an und ihre Reaktionen wurden belustigt aufgenommen. Denn natürlich wurden diese beiden Gruppen ständig attackiert, in der Hoffnung einen von ihnen zu besiegen und berühmt zu werden.
 

„Die Silbernen Wölfe haben uns auch heute wieder eine Herausforderung geschickt, ich weiß nicht ob wir sie noch länger abweisen können“ meinte Halvar, nachdem alle wieder zurück waren von ihren Aufgaben. „Die roten Schwingen auch, die sind echt nervig“ gab auch Morgan in die Runde und alle sahen sie nun zu Shikaku. Ihr Gildenmeister sollte entscheiden was sie tun sollten, denn noch niemals war eine seiner Entscheidungen falsch.
 

„Es bringt nichts, lasst uns ein Turnier veranstalten und die stärkste Gilde küren, sonst stellen die uns noch lange nach“ gab Shikaku als Antwort und diese Idee fanden nicht nur seine Gildenmitglieder gut, auch die anderen Gilden waren damit einverstanden. So wurde in kürzester Zeit ein Turnier zwischen diesen drei Gilden organisiert und es wurden spannende Kämpfe. Am Schluss mussten sich die Silbernen Wölfe und die roten Schwingen jedoch geschlagen geben, denn noch niemals standen sie einer Gilde mit solch einer Verbundenheit gegenüber.
 

„Ich bin erschüttert, dass wir verloren haben, jedoch möchte ich euch trotzdem gratulieren. Ich bin noch niemals einer Gilde begegnet, die so eingespielt war und sich so sehr Vertraute wie ihr“ sprach nach dem Turnier Bailey, der Gildenmeister der Silbernen Wölfe Shikaku an und reichte ihm seine Hand zur Versöhnung. Denn sie hatten die Gildenmitglieder von Fascia di Oro ganz schön genervt bis sie dieses Turnier vorschlugen. „Auch wir wollen euch gratulieren und hoffen ihr nehmt unsere Entschuldigung an“ sagte nun auch die Gildenmeisterin der roten Schwingen, welche auf den Namen Sherry hörte. Fröhlich nahm Shikaku diese entschuldigen an und somit schlossen diese Gilden das Dreier Bündnis.
 

Auch wenn anfangs nur Fascia di Oro sich wie eine Familie benahm, so fanden auch die anderen Gilden bald Gefallen daran. Im Gebiet von Fascia di Oro wurden zwei weitere Häuser errichtet und gemeinsam lebten alle dieses dreier Bündnisses nun in Terranova. Jede Nacht waren sie online und freuten sich den ganzen Tag auf ihre Online Familie. Zu Beginn des Sommers gab es ein großes Fest und alle Gilden feierten zusammen.
 

Dort erzählten die Mitglieder von Fascia di Oro auch ihren Freunden, dass sie sich in dieser Woche zum ersten Mal offline treffen würden. Deshalb könnten sie an diesem Wochenende auch nicht online sein. Alle wünschten ihnen nun viel Spaß und hofften sie würden ihnen nach dem Wochenende davon erzählen. Die Silbernen Wölfe und die roten Schwingen hatten sich vorgenommen die Felder zu bepflanzen und gute Pflanzen zu züchten, damit sie bessere Tränken herstellen und auch Geld sparen könnten, wenn es ums Essen ging. Ohne welches man online natürlich nicht verhungert, jedoch schwanden die Lebenspunkte, wenn man nicht regelmäßig aß. Dies hatten sie erst vor kurzen herausgefunden, als sich einige geweigert hatten online zu essen.

Das Fest war wunderschön und alle waren fröhlich sie tanzten, lachten und aßen gemeinsam. Und als der Tag in Terranova dem Ende entgegen ging, verabschiedeten sich alle voneinander und wünschten Fascia di Oro viel Vergnügen offline. Diese freuten sich schon auf dieses Treffen und versprachen sich pünktlich zu sein. Dann gingen sie offline und wussten am frühen Abend, würden sie sich endlich treffen.
 

Sehr überrascht waren sie, als sie den Treffpunkt festlegen und bemerkten sie alle Lebten in derselben Großstadt. Natürlich überlegten sie alle ob sie sich eventuell offline schon kannten. Aber sie vereinbarten vorher keine Identitäten auszutauschen, denn sie wollten sich alle auf dieses Treffen freuen.

Noah und Ken wachten nun pünktlich auf und versteckten die Brillen und Kopfhörer wieder, denn ihre Väter wussten nichts von ihrem Onlineleben. Ihre Mütter hatten diese Dinge für sie gekauft und damit ihren Söhnen ein weiteres Leben geschenkt.

Heute war Sporttag aller Schulen und da dies ein wichtiges Ereignis war in ihrer Stadt, kamen dort alle Familien zusammen und feuerten ihre Kinder an. Auch wollte man sich hier zeigen und niemand wagte nicht zu erscheinen. Schrecklich war dies für diejenigen, die sich mit ihren Eltern nicht verstanden oder wo die Ausgezogen Geschwister extra zurück kamen um die perfekte Familie Mimen zu können.
 

Natürlich freuten sich Noah und Ken auf ihre Geschwister, jedoch war ihnen auch bewusst, ihr Leben wäre um einiges besser, wenn sie nicht abgehauen wären. So begrüßten sie sie fröhlich und gemeinsam gingen ihre Familien zu dem Sporttag.

Dort stellte sich jedoch heraus, dass sieben Mitglieder ihrer Klasse fehlten und sie somit nicht an den Teamwettbewerben teilnehmen durften. Was natürlich die Familien mehr ärgerte als die Klasse selbst, denn sie alle standen ihren Eltern nicht sehr nahe. Die Familien der abwesenden bekamen nun den Ärger der anderen ab und sie alle stritten nun mehr, wie sie ihre Kinder anfeuerten. Dies übernahmen nun die älteren Geschwister und sie alle vergaßen ihre Abneigung ihnen gegenüber, denn es tat ihnen gut angefeuert zu werden.
 

Gerade als nun die Mittagspause eingeläutet wurde und alle sich etwas beruhigt hatten, verfinsterte sich der Himmel. Jedoch fing es nun nicht an zu regnen wie sie es gewohnt waren. Nein es kam kein Wasser vom Himmel, sondern Meteoriten welche unsanft in der ganzen Stadt einschlugen. Panisch drängten nun alle in den Bunker unter der Schule und auch wenn sie sich sehr beeilen. Nicht alle kamen dort lebend an, viele wurden schon zuvor erschlagen und einige wären zertrampelt worden, wenn sich nicht jemand gefunden hätten, welcher ihnen wieder auf die Beine halfen.
 

So sehr sich nun die Klasse von Noah und Ken auch nicht leiden konnte, sie reichten sich gegenseitig eine helfende Hand und so kamen sie als einzige Klasse komplett im Bunker an. Also zumindest diejenigen die nicht schwänzten waren in Sicherheit.

„Hat jemand Mia gesehen? Mia wo bist du“ schrie eine Mutter in der Eingangshalle des Bunkers und ihre Stimme war überall zu hören. Denn alle waren so geschockt, dass sie nichts mehr sagen konnten. „Alles wird gut, Mia ist hier bei mir“ antwortete nun Noah, welcher das Kind vom Boden aufgesammelt und mitgenommen hatte. Glücklich schloss die liebende Mutter ihre Tochter in die Arme und auch der Rest von Noahs Klasse hatte Kinder die einfach überrannt worden waren aufgesammelt und so vor einem grausamen Tod zertrampelt zu werden gerettet.
 

Nach einander gingen diese Kinder nun zurück zu ihren Eltern und die Familien der Klasse sahen ihre Kinder skeptisch an. „Was habt ihr da getan“ fragte nun Noahs Vater seinen Sohn und seine Stimme ließ keinen Zweifel, dass ihm dies nicht gefiel. Noah hatte jemand schwaches gerettet und die schwachen waren es nicht wert zu Leben, das war die Devise von Noahs Vater.

„Das Richtige“ gab Noah kurz zurück und wollte eigentlich gar nicht darüber reden. Denn er empfand nicht dass dies ein Grund für eine Rüge war. Jedoch reichten diese wenigen Worte um einen Schlag von seinem Vater zu bekommen, welcher ihn zu Boden warf. Fassungslos wurde er nun angesehen und als er bemerkte, dass er ja nicht zu Hause war, wollte er seinem Sohn wieder auf die Beine helfen.
 

„Finger weg“ sagte nun Ken und trat zwischen Noah und dessen Vater. Er half Noah wieder auf die Beine und beide verschwanden in dem Raum für Erste Hilfe. Wo Noah nun einen Eisbeutel für seine Wange bekam. Als es Noah nun wieder besser ging, sahen sie sich etwas im Bunker um und gingen ein Stockwerk nach oben. Denn dort im Umkleideraum der Schule, welcher auch schon im Bunker lag, waren ihre Taschen welche sie nun holten und dort auch ihre Klasse trafen.
 

Auch sie hatten den Mut in den Umkleideraum zu gehen, waren damit jedoch die einzigen. Sie nahmen ihre Rucksäcke mit und machten sich auf den Weg in den mittleren Teil des Bunkers, wo sonst noch niemand war. Denn im Untergeschoss nahmen einige die Namen der Anwesenden auf und verteilten Zimmer. Jedoch kristallisierte sich bald heraus, für diesen Bunker waren sie zu viele Menschen. Die Rationen waren für weniger Menschen berechnet als wirklich in den Bunker hineinpassten und einige forderten schon panisch, dass jemand gehen müsste, damit sie überleben konnten. Jedoch waren es gerade diese Menschen die nicht hinaus wollten und riesige Feiglinge waren.
 

Um nun etwas Ruhe in die Angelegenheit zu bringen schlugen einige Polizisten vor fünfzehn Personen auszulosen, die den Bunker verlassen müssten. Obwohl dies eine sehr geringe Anzahl war, reichte sie um die erhitzen Gemüter zu beruhigen. Egal wer ausgewählt werden würde sie müssten dann den Bunker verlassen, diese Regel legten sie alle gemeinsam fest. Durch Zufall wurden nun fünfzehn Namen von der Liste der Anwesenden ausgesucht und die Überraschung war groß als es nur die Familien von Noahs Klasse traf.
 

Natürlich waren diese alles andere als begeistert, denn sie waren alle sehr mächtig in dieser Stadt und deshalb sahen sie es nicht ein ihre ältesten Kinder gehen zu lassen.



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