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Niffler and Where to Find Them

von

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Percival schluckte. Aber es half alles nichts, er konnte nicht noch länger in der Finsternis auf dem Gehweg verweilen und zu Graves Manor hochblicken. Seine Mutter war mit Sicherheit jetzt schon krank vor Sorge und sein Vater würde nur noch wütender auf ihn werden, wenn er sich nicht beeilte. Der Auror atmete noch einmal tief ein und aus und durchschritt dann die Gittertür, die in der Steinmauer eingelassen war, die das familiäre Anwesen vor der Öffentlichkeit verbarg.

Der Rasen war frisch geschnitten worden. Percival roch es mehr, als dass er es sah. Auch der Rest des Gartens machte einen erbaulichen Eindruck, soweit dies bei dem einsetzenden Vollmond erkennbar war. Die Blätter, die um diese Jahreszeit schon von den Bäumen fielen, waren säuberlich zu Haufen um den Apfelbaum herum gruppiert, den Graves senior in ihrem ersten Jahr hier gepflanzt hatte.

Percival schlenderte zur Terrasse. Trutzig stand das Anwesen vor ihm und machte keinen allzu einladenden Eindruck. Hinter den Fenstern im Erdgeschoss konnte er Licht sehen. Er stieg die wenigen Stufen zur Terrasse hoch, die an das großzügige Esszimmer angrenzte und klopfte gegen die Scheibe. Die Gardine wurde zur Seite geschoben. Percival senkte den Blick und sah einen ihrer Hauselfen, der ihm nun die Tür öffnete.

„Mr. Graves, guten Abend“, meinte der Elf höflich und trat zurück, um ihn rein zu lassen.

„Weazle, ich hoffe, ich komme nicht zu spät.“

Ein Blick auf den Tisch verriet Percival, dass ihm das Abendessen noch bevorstand. Er zog eine Augenbraue hoch.

„Vier Leute?“, fragte er verwundert.

„Ihr Bruder Raymund beehrt uns heute, Mr. Graves“, erklärte Weazle respektvoll und schloss die Terrassentür wieder.

Percival verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, sagte aber nichts. Der Hauself ging an ihm vorbei in Richtung Küche. So leise wie möglich schlich der Auror zur großen Schwingtür hinüber, die ins Vestibül führte. Er sah durch den Türspalt. Der Schachbrettboden aus Marmor und Granit war auf Hochglanz poliert, doch der Auror achtete nicht darauf. Er linste zu dem Zimmer gegenüber hinüber, dessen Tür ebenfalls einen Spalt offenstand. Dort befand sich das Arbeitszimmer seines Vaters und Percival konnte ihn und seinen Bruder reden hören.

Er schlich hinaus und zur Treppe, die ins Obergeschoss zu den Schlafzimmern führte. Als er bei der dritten Stufe angekommen war, riss jemand die Tür vom Arbeitszimmer auf.

„Percival Graves, du undankbares Exemplar von einem Sohn! Was fällt dir ein, einfach so hier herumzuschleichen?“

Er schrak zusammen, als seine Mutter aus dem Arbeitszimmer rauschte.

„Ma ...“, stammelte er und stand wie angewurzelt auf der Treppe.

„Weißt du eigentlich, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?!“

„Ma ...“

„Schleicht sich einfach mitten in der Nacht aus dem Haus!“

„Ma ...“

Violet Graves kam in Windeseile auf ihn zu, zog seinen Kopf zu sich herab und drückte ihm einen Begrüßungsschmatz auf die Backe. Nur schwach schaffte er es, sich dagegen zu wehren.

„Ma ...!“

„Komm mir nicht so, du Bengel!“

„Ma ... Kannst du mich bitte loslassen?“

Gequält machte er sich von ihrem Griff frei und sah betreten zu ihr hinab. Violet Graves war eine zierliche Frau, die ihm gerade einmal bis zur Brust reichte. Ihre schwarzen Haare waren mit einzelnen weißen Strähnen durchzogen und zu einem strengen Dutt zusammengebunden.

„Sagst deiner Mutter nicht mal im Büro guten Morgen! Schämst du dich gar nicht?“, zeterte sie weiter.

„Doch, Ma ... Hör zu ...!“

Statt ihm zuzuhören, drückte sie ihm nur noch mal einen Kuss auf die Backe. Percival versuchte, so gut wie möglich den Kopf wegzudrehen.

„Ma ...“

„Hast du nichts zu mir zu sagen?“

„Doch, Ma ...“

Weiter kam er nicht. Wie sollte er ihr begreiflich machen, dass ihr Verhalten für ihn hochpeinlich war, ohne sie zu kränken? Sein Bruder und Graves senior beobachteten die Szene vom Arbeitszimmer aus. Raymund hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Sein Vater sah weniger erfreut aus.

„Ma ...“

Sie sah ihn erwartungsvoll an.

„Ich bin müde ...“

„Ja ja, du willst wohl, dass ich irgendwann an einem Herzinfarkt sterbe, krank vor Sorge!“

„Ma, darf ich mich wenigstens umziehen und frisch machen?“, fragte er niedergeschlagen.

Erst damit schien sie sich zufriedenzugeben. Violet Graves musterte ihren zweitältesten Spross noch einmal eindringlich, sagte aber nichts mehr. Percival schlurfte hinauf ins Obergeschoss und in sein Zimmer, das auf die Hofseite hinaus zeigte. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte an die mit Stuck verzierte Zimmerdecke.

Seine Mutter raubte ihm mit ihrer überfürsorglichen Zuneigung die Luft zum Atmen. Immer dann, wenn sein jüngerer Bruder Edric in Ilvermorny war und Percival dann quasi der jüngste, anwesende Sohn der Familie war. Und das mit Anfang 20.

‚Und sie wundert sich, dass ich mich aus dem Haus schleiche‘, dachte er und rollte sich auf dem Bett herum.

Am liebsten hätte er sich bis zum nächsten Tag unter der Bettdecke verkrochen. Das hätte aber bedeutet, dass er auf das Abendessen verzichten konnte. Und aus der Küche war ihm ein verführerischer Duft von Hummer in die Nase gedrungen. Auch wenn Percival nicht ganz wusste, warum, denn die teuren Schalentiere kamen üblicherweise nur zu feierlichen Anlässen auf den Tisch.

„Ob die meinen ersten Arbeitstag feiern wollen?“

Der Auror starrte aus dem Fenster, dachte darüber nach und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass dem definitiv nicht so war. Er hustete einmal vernehmlich und richtete sich dann auf. Schnell hatte Percival sich aus seinen Klamotten geschält, sich notdürftig gewaschen und ein frisches Hemd, Weste und einen gemusterten Seidenschal angelegt. Ein dunkelblaues Sakko komplettierte sein Erscheinungsbild. Ohne durfte er es sich nicht erlauben, seinem Vater unter die Augen zu treten.

Percival steckte seinen Zauberstab in die Innenseite des Sakkos und verließ sein Zimmer. Er ging wieder nach unten. Inzwischen standen seine Eltern und sein Bruder am unteren Ende der Treppe und unterhielten sich. Er sammelte sich und ging dann nach unten.

„Vater, Mutter“, grüßte er seine Eltern höflich.

Violet Graves fuhr auf dem Absatz herum.

„Lass dich anschauen!“

Sie begutachtete ihn von oben nach unten und schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Gottergeben ließ er sich einen dritten Schmatz auf die Backe geben und küsste seinerseits irgendwo neben ihrem Ohrring in die Luft. Dann sah er seine Mutter neugierig an.

„Wird etwas gefeiert?“

„Mein Sohn wird endlich erwachsen!“, meinte sie theatralisch.

Violet hakte sich bei ihm unter und führte ihn ins Esszimmer.

„Ist das kein Grund zu feiern?“

Percival war leicht rot um die Nase. Statt einer Antwort hielt er auf den Platz zu, der am entferntesten von der Stirnseite der Tafel war. Seine Mutter schob ihn jedoch genau auf den Platz zur Rechten seines Vaters.

„Du sitzt heute Abend da.“

Percival schluckte, sagte aber nichts. Sie warteten, bis Graves senior und Raymund aufgeschlossen hatten und setzten sich dann. Mutter saß ihm gegenüber, sein Bruder rechts von ihm.

„Nun erzähl, Sohn, wie war dein erster Arbeitstag?“

Richard Graves schien für den Augenblick vergessen zu haben, dass er mit seinem Zweitgeborenen wegen heute Morgen noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Interessiert hatte sich der Alte nach vorne gebeugt und ließ Percival nicht aus den Augen.

„Anders als erwartet“, erklärte dieser.

Raymund unterdrückte ein Prusten. Die Tür zur Küche wurde aufgestoßen und zwei Hauselfen kamen mit einem Servierwagen herein. Sein Vater sah ihn immer noch neugierig an.

„Ich hatte nicht erwartet, dass es im Büro so stickig ist.“

Sein Vater brummte zustimmend.

„Das haben wir in ein paar Jahren hoffentlich bald hinter uns. Und sonst? Was hat Shoemaker dir erzählt?“

Percival durchfuhr ein Schauer, als ihm wieder einfiel, dass der oberste Auror seinen Vater „Dickie“ genannt hatte. Richard schien es nicht bemerkt zu haben.

„Er hat mir von seinem ersten Fall erzählt ...“

„Dafoe?“, fragte Richard.

Percival nickte.

„Der arme Junge“, murmelte seine Mutter und breitete eine Stoffserviette auf ihrem Schoß aus.

Einer der Hauselfen schnippte mit dem Finger und vier Suppenteller flogen auf die Gedecke vor den Graves. Danach zogen sich die Hauselfen wieder in die Küche zurück. Percival breitete ebenfalls eine Serviette aus und nahm dann den Löffel zur Hand. Weiter kam er nicht, denn sein Vater richtete gerade die nächste Frage an ihn.

„Und wie ist dein erster Fall?“

„Interessant“, antwortete er und beobachtete seinen Vater dabei, wie er genüsslich einen Löffel Kürbiscremésuppe aß. „Ich hätte nicht gedacht, dass man mir einen NoMaj-Fall zum Bearbeiten gibt.“

Schnell schob sich Percival ebenfalls einen Löffel in den Mund.

„Ah, NoMaj? Welcher denn?“, fragte nun Raymund.

Percival biss sich fast auf die Zunge. Schnell würgte er die wenigen Stückchen vom Kürbis hinunter.

„Den mit der Bank.“

„Oh, den?“

Der junge Auror sah seinen Vater abschätzig an. Er war sich nach wie vor nicht sicher, ob es sich lediglich um einen Fall zum Test für ihn handelte. Nach all seinen Erkenntnissen war ein NoMaj für den Diebstahl verantwortlich. Wie sehr Graves senior darin verstrickt war, dass sein zweitältester Sohn diesen Fall zum Bearbeiten bekam, oder ob nicht in Wahrheit sein Bruder damit zu tun hatte, wusste er nicht.

„Willst du uns nicht davon erzählen?“, fragte nun seine Mutter.

Percival aß zwei weitere Löffel Suppe, ehe er auf die Frage antwortete. Es gab keinen Grund, seinen Aurorenkollegen nicht davon zu erzählen. Und genau das waren alle Anwesenden.

„Der Bankdirektor erscheint mir etwas nachlässig mit seinen Schlüsseln umzugehen“, erklärte er.

„Oh.“

Mehr hatte Graves senior dazu nicht zu sagen. Die Familie beendete die Vorspeise. Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin kamen die Hauselfen wieder herein, trugen das Geschirr ab und servierten den Hummer. Percival hatte das Krustentier über die letzten Jahre lieben gelernt. Er hoffte, dass er es sich auch dann und wann leisten könne, wenn er eine eigene Wohnung gefunden hatte und beschloss, die Hauselfen über die richtige Zubereitung zu befragen.

„Und weißt du schon, wer der Täter ist?“

„Nein, Mutter. Dafür ist es noch etwas zu früh.“

„Aber einen Verdacht hast du doch, oder?“

„Ja, einer der Angestellten.“

Innerlich verdrehte er die Augen. Manchmal war sie echt schwer von Begriff.

„Ich will nur sichergehen, dass es tatsächlich kein Magier war“, fügte er hinzu und beugte sich über seinen Anteil des Hummers.

„Und wie willst du das machen?“, fragte Raymund.

Percival seufzte.

„Mich in die Bank schleichen und ein Appare Vestigium wirken“, erklärte er und ließ die Gabel im Mund verschwinden.

„Du willst in eine NoMaj-Bank einbrechen?“, fragte Graves senior interessiert.

„Mhm.“

„Dann lass dich bloß nicht erwischen“, kommentierte Raymund.

„Vielen Dank auch für den Tipp.“

„Und was machst du, wenn du nichts findest?“, fragte das Familienoberhaupt.

„Den Fall an Shoemaker zurückgeben und ihm sagen, dass dafür die New Yorker Polizei zuständig ist“, erwiderte Percival rundheraus.

Schweigen kehrte ein am Esstisch. Percival war es ganz recht, so konnte er sich endlich einmal auf sein Essen konzentrieren. Der Hummer schmeckte leicht salzig und war butterzart zubereitet. Eher lustlos stocherte Percival in den Blattsalaten herum, die es als Beilage gab, sein Anteil des Krustentiers war hingegen schon fast von seinem Teller verschwunden. Mit einem Stück Brot tunkte er die Salatsoße auf.

„Das solltest du lassen“, meinte Richard Graves plötzlich.

Percival realisierte zunächst nicht, dass er gemeint war. Unbeirrbar aß er weiter.

„Pst, Percy, du bist gemeint“, flüsterte sein Bruder.

„Hm?“

Mit vollem Mund sah er erst seinen Bruder, dann seinen Vater an.

„Du solltest den Fall auf jeden Fall lösen“, erklärte Graves senior.

Schnell hatte er das Brot geschluckt.

„Ist das nicht nur ein Test-Fall für mich?“, fragte er lustlos.

Der Appetit war ihm vergangen. Sein Vater warf Raymund einen überraschten Blick zu.

„Das ist kein Test-Fall für dich, Percival Graves. Und du wirst ihn bis zum Ende bearbeiten, haben wir uns verstanden?“, ermahnte sein Vater ihn.

Percival legte das Besteck auf den Tisch und wischte sich mit der Serviette über den Mund. Er wollte gerade etwas erwidern, als er den warnenden Blick seiner Mutter sah.

„Ja, Vater.“

Er ließ den Kopf hängen. Den Biscuit-Kuchen, den es als Dessert gab, aß er nur zur Hälfte. Graves senior schien nichts von der Lethargie seines Zweitgeborenen zu bemerken. Als er sein Dessert beendet hatte, tupfte er sich die Lippen mit seiner Serviette ab und legte sie auf den Tisch.

„Also? Wie willst du in die Bank reinkommen?“

„Apparieren“, antwortete Percival und fuhr fort, in seinem Kuchenstück zu stochern.

„Und weiter?“

„Wie ‚und weiter‘? Das hab ich doch schon gesagt. Appare Vestigium sollte mir sagen können, ob ein Magier beteiligt ist oder nicht.“

„Und was unternimmst du gegen die Wachleute?“

Percival ließ die Kuchengabel fallen.

„Stupor und bei Bedarf Obliviate. Was sollen all die Fragen zu meiner Taktik?“, fragte er aufgebracht.

„Ich will mich nur vergewissern, dass du es nicht vermasselst.“

Violet Graves hielt hörbar den Atem an. Percival schob abrupt den Stuhl zurück, stand auf und verließ das Esszimmer.

„Wo willst du hin?!“, rief Graves senior ihm hinterher.

„Ins Bett! Ich will noch ein paar Stunden schlafen, ehe ich in eine NoMaj-Bank einbreche!“

Er schrie schon fast, stürmte aus dem Esszimmer und zur Treppe im Vestibül.

„Percy! Percy, jetzt warte doch!“

Seine Mutter eilte ihm hinterher, aber er war gut darin, sie abzuhängen. Percival war im Obergeschoss bereits um die Ecke verschwunden, als sie die unterste Treppenstufe erreicht hatte. Er eilte den Gang entlang, stürmte in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Da ein Schließzauber seine Mutter nicht davon abhalten würde, in sein Zimmer zu kommen, klemmte er seinen Schreibtischstuhl unter die Klinke. Danach trat sich der junge Auror die Schuhe von den Füßen, riss sich die schicken Klamotten vom Leib und verkroch sich mit seinem Zauberstab unter der Bettdecke. An der Spitze des Zauberstabs pulsierte ein fahles Licht.

Fünf Minuten später hörte er seine Mutter gegen die Tür klopfen.

„Lass mich in Ruhe!“, brüllte er durch das Kissen.

„Ich will nur mit dir reden.“

„Aber ich nicht mit dir. Mit keinem von euch.“

„Percival!“

„Nein!“

„Percival Graves! Zwing mich nicht dazu, in dein Zimmer zu apparieren.“

Frustriert kämpfte er sich aus seinem Bett und stapfte in Unterhosen zur Tür hinüber. Keine zwei Sekunden später stand seine Mutter im Zimmer und wollte ihm über die Wange streichen, was er geflissentlich abwehrte.

„Ma, ich bin kein Kind mehr!“, erklärte er.

„Du wirst immer mein Kind bleiben. Also, magst du deiner Mutter nicht erzählen, was los ist?“

„Was los ist? Du weißt sehr wohl, was los ist!“, echauffierte er sich. „Vater behandelt mich nach wie vor wie ein Kind!“

„Aber Percy ...“

„Nichts ‚aber Percy‘! Ich hab’s satt, dass ihr mich alle wie ein Kind behandelt. Mein Name ist Percival und nicht ‚Percy‘!“

Er stapfte zum Fenster hinüber und starrte mit verschränkten Armen hinaus. Violet Graves seufzte.

„Vater wird mit nie als gleichwertig betrachten, hab ich Recht?“, fragte er einige Augenblicke später.

Seine Mutter trat zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. Ihre Finger waren angenehm kühl.

„Wie kommst du darauf?“

„Er hat es mir nicht verziehen, dass ich nicht in die Politik gegangen bin, so wie er wollte, oder?“

„Aber Percival. Dein Vater akzeptiert dich genau so, wie du bist.“

Er sah seine Mutter schief an. Manchmal war sie im Lügen so schlecht wie ein dreijähriges Kind.

„Und warum fragt er mich nach Dingen, die man in Ilvermorny in der dritten Klasse lernt? Grundlagenwissen aus der Aurorenausbildung?“, konterte er. „Nein Mutter, für Vater werde ich immer nur der Sohn zweiter Klasse sein.“

Sie wollte ihm erneut über den Kopf streichen, aber er wich ihr aus.

„Dein Vater liebt dich.“

Percival knurrte verächtlich.

„Kannst du mich jetzt bitte allein lassen? Ich will mich auf morgen vorbereiten.“

Violet Graves seufzte.

„Soll ich dir einen der Hauselfen mit einem Schlaftrunk hochschicken?“

Er überlegte kurz, nickte dann. Seine Mutter verließ daraufhin das Schlafzimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich. Percival starrte wütend in die Nacht hinaus. Der Wind trieb Wolkenfetzen vor dem Vollmond her.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Delacroix_
2019-10-17T11:15:27+00:00 17.10.2019 13:15
In diesem Kapitel tritt Percys Mutter auf und wirft mit Red Flags leider nur so um sich. Nicht nur, dass auch sie scheinbar gar kein Verständnis für das Verhalten ihres Sohnes hat, sie missachtet auch noch massivst seine Privatsphäre und drängt sich ihm aufs ärgste auf, egal ob und wie laut er protestiert, während sie schimpft und zetert, dass man sich fragen muss, ob ihr überhaupt bewusst ist, dass sie mit einem Erwachsenen spricht. - Ich würde ja fast die Diagnose „Hysterie“ in den Raum stellen, aber für eine Dame ihrer Zeit wäre das natürlich ein absolutes No-Go.
Traurig ist auch, dass sich in dem Kapitel sehr gut zeigt, dass Percys Verhältnis zu seinem Vater ebenfalls völlig zerrüttet ist. Wie schlimm muss es sein, wenn sich ein Kind schon für einen „Sohn zweiter Klasse“ hält?


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