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Die Chroniken von Galar

von

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Taiko's Valentinstag

Der köstliche Geruch von geschmolzener Schokolade erfüllte eine Küche in Galar. Auf dem Herd köchelte die braune, klebrige Substanz leise vor sich hin, während ein energischer Rotschopf hektisch in einem Kochbuch für selbstgemachte Süßigkeiten herum blätterte.
 

„Eine dreistöckige Schokoladentorte wäre genial. Wobei.. das ist für ein Valentinstagsgeschenk wohl zu übertrieben.. Mhm.. Oh Schokolade in Pokusan-Form!! Nee.. als Drachentrainer mag er sicher keine Feen.. Herzform? Zu schmalzig. Ich bin ja nicht Mina.“, seufzte Taiko geschlagen und blätterte weiter durch die Seiten, da sie zu unschlüssig war, wie sie die geschmolzene Schokolade weiter verarbeiten sollte.
 

„Das duftet ja verführerisch. Mhmm, Schokolade. Lecker.“, ertönte eine männliche Stimme hinter ihr und Taiko drehte sich zum Herd, als ein Finger bereits in den Topf getunkt wurde und ein rothaariger, muskulöser Mann grinsend den Finger in den Mund steckte. Taiko verdrehte die Augen und zog dem Mann mit dem Schneebesen eins über den Kopf. „AU! Hey!“
 

„Das ist nicht für dich, du Fresssack. Das ist Valentinsschokolade. Also verschwinde wieder, bevor du mir alles wegfrisst.“, fuhr sie den Mann an, der nur verteidigend die Hände erhob.
 

„Na, na Schwesterchen. Das ist aber nicht nett. So viel esse ich gar nicht. Ich wollte doch nur eine Qualitätskontrolle machen.“, grinste der Rothaarige schelmisch.
 

„Hiro..Na gut und was sagt deine Qualitätskontrolle?“, fragte sie resignierend, da ihr Bruder sowieso nie auf sie hörte.
 

„Du hast es anbrennen lassen.“, antwortete Hiroshi nur trocken und Taiko zog einen Schmollmund.
 

„Haha. Sehr witzig. Lässt du mich jetzt in Ruhe weiter machen? Ich will das nicht versauen.“, seufzte sie und schob ihren Bruder aus der Küche. Danach blickte sie auf die Schokolade und den vielen Dampf, der nach oben stieg. „Pah. Verbrannt. So furchtbar bin ich in der Küche nun auch nicht.“, murmelte sie und tunkte nun selbst einen Finger in den Topf, um davon zu probieren. Sofort entglitten ihr die Gesichtszüge bei dem Geschmack verbrannter Schokolade. „Es ist verbrannt..“
 

Taiko starrte auf die Schokolade und seufzte mehr. Sie haderte einige Minuten mit sich, doch dann zückte sie ihr Smartphone und schrieb etwas in die What's Poke (What's App) Mädchengruppe, wo unter anderem Minako und Mary als Kontakte waren.
 

<Taiko> Mädels.. Seid ihr da..?

<Mina> Jupp. Aber ich wollte gleich einkaufen. Was gibt es denn?

<Taiko> Nun..

<Mary> Hallo ihr Beiden. Gibt es ein Problem, Taiko? Wolltest du heute nicht Schokolade machen?

<Mina> Hast du die Küche in Brand gesteckt? Denk' dran, das ist nur eine Mietwohnung.

<Taiko> Das ist nicht lustig, Mina!! Aber.. falls ihr etwas Zeit hättet.. Uhm.. würdet ihr dann mal vorbei kommen und mir.. helfen..?

<Mina> Du hast echt mit dir gerungen, uns um Hilfe zu fragen oder? Was ist mit deinem Vorsatz: Niemals um Hilfe fragen, man kann alles alleine schaffen, wenn man nur daran glaubt?

<Taiko> Der Vorsatz klebt im durchgeschmorten Topf mit der verbrannten Schokolade..

<Mary> Ohje.. Ich komm direkt vorbei und helfe dir.

<Taiko> Dankeschön!!

<Mina> Ich komme auch. Ich wollte sowieso nur Einkaufen, um dann selbst Schokolade zu machen. Die kann ich genauso gut bei dir machen. Keine Bange, ich hol dir auch noch Roh-Schokolade mit.

<Taiko> Danke, ihr seid die Besten! *Gruppenhug*
 

Taiko schloss ihr Smartphone und seufzte erleichtert auf. Zumindest hatte sie richtig tolle Freunde, auf die man sich immer verlassen konnte. Nun musste sie nur noch auf die Ankunft der beiden Frauen warten. Sie nutzte die Zeit, um die verbrannte Schokolade zu entsorgen und den Topf einzuweichen. Ihrem Bruder verriet sie das Missgeschick natürlich nicht, auch wenn er der Erste war, dem auffiel, dass sie sie hat anbrennen lassen.
 

Es dauerte auch nicht lange, bis es an der Tür klingelte. Die junge Rothaarige eilte zur Tür und fiel der überraschten Mary direkt um den Hals.
 

„Danke, danke!! Ich bin echt so hoffnungslos in der Küche..“, 'weinte' sie theatralisch und Mary lächelte, als sie ihrer Freundin beruhigend über den Rücken streichelte. Bevor die Schwarzhaarige etwas sagen konnte, bemerkte Taiko eine weitere Person hinter Mary. Sie hatte kurze, etwas chaotische blaue Haare, die offenbar ungekämmt waren. Außerdem wirkte sie recht verschlossen mit ihren verschränkten Armen und der Tatsache, dass sie Blickkontakt mit der Fremden mied. „Wen hast du denn da mitgebracht?“, wollte Taiko wissen und löste sich von Mary.
 

„Ah, richtig. Ihr kennt unsere Mitbewohnerin Leiko noch nicht. Sie wohnt bei meinem Bruder, da sie kein Zuhause hat! Leiko, das ist Taiko. Sie hat mir beigebracht, wie man diese Bentoboxen zubereitet.“, stellte Mary die Frauen einander vor. Taiko grinste leicht und hielt der Fremden die Hand zur Begrüßung entgegen.
 

„Freut mich sehr, Leiko!!“
 

Leiko schaute schweigend auf die ausgestreckte Hand, aber ihre Arme blieben verschränkt, sodass sie keine Anstalten machte, die Hand der Jüngeren zu schütteln. Als Taiko bemerkte, das sie der Depp vom Dienst war, zog sie die Hand zurück.
 

„Jemand der Essensboxen machen kann, braucht Hilfe beim Kochen von Schokolade..?“, fragte die Blauhaarige nur leicht irritiert und schüttelte leicht den Kopf.
 

„H-Hey, das ist etwas anderes. Die Sachen in den Bentoboxen sind meist kalte Speisen, die man nicht vorher kochen muss. Sushi oder getrocknetes Gemüse. Und Reis muss man ja nur in den Reiskocher machen und der erledigt den Rest! Aber wenn es um Sachen geht, wo man den Herd und Ofen braucht, bin ich ein wenig..“, begann Taiko blamiert und kratzte sich am Hinterkopf. „..unbeholfen.“, erklärte sie und Leiko nickte nur ganz leicht. Taiko lehnte sich dann zu Mary und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Die Gute scheint mir ja nicht freiwillig hier zu sein. Warum hast du sie mitgebracht?“
 

Mary lächelte. „Damit sie unter Leute kommt. Und eventuell schafft ihr es ja, das sie Schokolade für eine ganz besondere Person macht.“, meinte sie weiter und ging dann mit Leiko und Taiko zur Küche. Dort warteten die Frauen dann auf die Ankunft von Minako, die für die Schokolade noch einige Zutaten besorgen wollte, wie etwa besondere Pokusan-Glasuren und Zuckerformen zum garnieren.
 

Nachdem auch die Blonde angekommen war, konnte das Kochen beginnen. Mary gab Taiko ein paar Hinweise über die Geräte und Sicherheitsvorkehrungen, da Taiko beispielsweise den Stecker des Wasserkochers einstöpseln wollte, nachdem sie Wasser verschüttet hatte und das Kabel klatschnass war. Als dann Taiko wieder einen Topf mit Schokolade auf die Herdplatte stellte und den Regler auf das absolute Maximum stellte, hob Mina fragend eine Augenbraue.
 

„Ehm.. du weißt aber schon, das du die nur auf mittlerer Stärke köcheln darfst? Du hast einen starken Gasherd für gegrillte Speisen. Mit der Temperatur, die du da eingestellt hast, verbrutzelt doch alles.“, erklärte sie und stellte den Topf schnell herunter.
 

„Ja ich weiß, aber deswegen wollte ich es ja auch nur kurz kochen!! Ich hab das vorher ausgerechnet. 30 Minuten bei normaler Temperatur entspricht 12 Minuten mit der hohen. Das geht doch viel schneller so!“
 

Nach der Erklärung blickten sich Mary und Minako an und zuckten beide mit den Schultern.
 

„Nun weiß ich, wie dir dir erste Schokolade angebrannt ist.“, schmunzelte die Blonde. „So funktioniert das mit den Temperaturen und Essen kochen leider nicht.“, fügte sie hinzu und Taiko fühlte sich etwas dumm, als Mary ihr den Sinn von der Regulation des Herdes und den Stufen erklärte. Und das mathematischer Dreisatz beim Kochen so nicht funktionierte.
 

„Für wen machst du die Schokolade eigentlich, Mary? Gibt es da einen Unbekannten, den du uns noch nicht vorgestellt hast?“, fragte Taiko neckisch, während sie an der Zitronenglasur naschte. Mary lächelte.
 

„Ich mache die Schokolade für meinen Bruder Nezz und seine Band. Sie bekommen sonst nie Schokolade und so fühlen sie sich nicht schlecht. Oh und eine Portion ist natürlich für Morpeko. Er liebt Süßes.“, erklärte die Schwarzhaarige gut gelaunt. Sie hatte sichtlich Spaß in der Gruppe zu kochen.
 

„Das ist eine echt tolle Idee! Ich mache auch immer für meine Brüder Schokolade. Und für Hop werde ich auch eine machen.“, nickte Minako und goss die Schokolade in eine Sternchen-Form. Eine füllte sie in eine Knapfel-Form. Schokolade in Knapfel-Form hatte zwar nicht die Bedeutung der richtigen Knapfel-Geste, aber sie zeigte dem Beschenkten eine tiefe Zuneigung. Zumindest dachte die Blondine dieser Aussage eines gewissen Drachenleiters.
 

„Ah, dafür also die kleinen Sternchenformen. Und die Knapfel-Form? Ist die für Delion?“, fragte Taiko nun mit einem bösen Grinsen. Minako errötete leicht und dadurch verschüttete sie versehentlich einen Rest der Schokolade auf den Thresen.
 

„Uhm.. uh.. natürlich schenke ich Delion auch Schokolade.“, meinte sie verlegen und verstand das Problem nicht. „Roy hat mir den Tipp gegeben, das Schokolade in Form eines Knapfels passend für ihn wäre.“, fügte sie überfragt hinzu. Natürlich kannte sie die wahre Bedeutung nicht.
 

„Jaja.“, kicherte Taiko.
 

„Was ist auf einmal los mit dir? Wo ist das Problem?“, seufzte die Blonde.
 

„Weißt du denn nicht, was das Knapfel für eine Bedeutung bei uns in Galar hat?“, wollte Mary wissen, während sie kleine Schokoladenbällchen formte. Nezz und die anderen standen nicht so auf extravagante Formen oder zuviel Aufwand.
 

„Nein, nicht wirklich. Ich dachte weil eine seiner Entwicklungen wie ein Kuchen aussieht und man seine Basisform deswegen in Form von Süßigkeiten verwendet?“, fragte die Blonde.
 

„Nein. Es gibt eine Legende zu Knapfel in Galar. Diese dumme Legende besagt, das sich das Schicksal zweier Menschen auf ewig miteinander verknüpft, wenn einer von ihnen dem anderen ein Knapfel schenkt.“, erklärte Leiko, die in der hintersten Ecke stand und die drei Frauen griesgrämig beobachtete. „Und wenn man jemandem zum Valentinstag Knapfel-Schokolade schenkt, drückt man in etwa aus, das man sich einen Knapfel mit ihnen teilen will. Oder irgendwie sowas.“, erklärte die Blauhaarige weiter und zuckte mit den Schultern.
 

Minako lief tomatenrot an und blickte auf die Schokolade in Knapfelform. Nun verließ sie doch der Mut wieder..
 

„Das kann ich unmöglich machen..“, meinte sie leise und wollte die Schokolade wieder in den Topf zum schmelzen werfen.
 

„Warum nicht? Du magst ihn doch und er mag dich auch. Das hat jetzt jeder Idiot begriffen. Und wer weiß was ihr in dieser einen Nacht im Zelt in der Naturzone gemacht habt.“, grinste Taiko und die Schamesröte auf Minakos Wangen nahm noch ein ganzes Stück zu.
 

„Da ist überhaupt gar nichts passiert.. Wir haben nur im Zelt übernachten müssen wegen dem Unwetter.“, dementierte die Blonde und ließ sich von Taiko mehrfach in die Seite pieksen.
 

„Trotzdem sieht jeder Idiot, dass du auf ihn stehst! Komm schon, mach ihm die Knapfel-Schokolade.“
 

„...“
 

„Sei kein Feigling!!“
 

„...“
 

„Los, los. Los.“
 

Minako seufzte. Und noch einmal. Dann sah sie Taiko entschlossen an.
 

„In Ordnung.“
 

„YES!“
 

„Aber nur, wenn du Roy auch Knapfel-Schokolade schenkst.“
 

„....“
 

Taikos Grinsen fiel ihr aus dem Gesicht und sie sah ihre blonde beste Freundin entgeistert an.
 

„WAS?“
 

Minako schmunzelte und zuckte mit den Schultern.
 

„Nun, so sehr wie ich Delion mag, ist es offensichtlich, das du für Roy genauso empfindest. Also.. wenn du ihm Knapfel-Schokolade schenkst, schenke ich Delion auch welche.“, meinte sie.
 

„Das ist unfair..! Zieh mich da nicht mit rein!!“, beschwerte sich die Rothaarige und Mary blickte zwischen den beiden hin und her. Sie fand es besser, sich da heraus zu halten und machte die Schokolade für ihre Familie weiter.
 

„Tue ich gar nicht. Aber du verlangst etwas von mir, was du selbst noch nicht beherzigt hast. Also.. machen wir das so? Wir beide schenken den beiden Knapfel-Schokolade?“
 

„... Okay...“
 

Taiko gab schließlich nach und Minako kicherte, als die beiden Frauen weiter die Schokolade formten und mit einigen Zuckerformen verschönerten. Die Knapfel-Schokolade bekam Erdbeerglasur und Matcha- und Zitronenhighlights, bis die Schokolade farblich wie das Pokemon aussah.
 

„Hey, Leiko. Möchtest du nicht auch irgendwas machen?“, fragte die Blonde irgendwann, als ein neues Blech mit Schokolade fertig war.
 

„Tch, nein. Ich mag nichts Süßes.“, zuckte die Angesprochene desinteressiert mit den Schultern und würdigte die anderen Frauen keines Blickes.
 

„Wir machen die Schokolade ja auch nicht für uns, sondern für Menschen, die uns wichtig sind.“, erklärte Minako weiter.
 

„Solche Menschen existieren für mich nicht.“, erwiderte Leiko wie aus der Pistole geschossen.
 

„Lügnerin.“, schmunzelte Mary und Leiko warf ihr einen giftigen Blick zu. „Du bist Nezz doch dankbar, dass er dir ein Dach über dem Kopf gegeben hat. Aber du hast dich nie richtig bei ihm bedankt. Eigentlich gar nicht. Wie wäre es, wenn du ihm dafür eine Kleinigkeit zum Valentinstag machst?“
 

„Nein, danke. Außerdem hasst er diesen Tag genauso sehr wie ich. Er nimmt von niemandem Schokolade an, außer von dir.“, meinte die Blauhaarige dann leise.
 

„Ich bin mir sicher, dass er sie annehmen wird, wenn du ihm etwas schenkst.“, lächelte Mary zuversichtlich und sah Leiko langsam ihre defensive Haltung einbrechen.
 

„Lasst ihr mich endlich in Ruhe, wenn ich etwas mache?“, fragte sie und verdrehte die Augen.
 

„Natürlich.“, sprachen die drei Frauen unisono und lächelten zufrieden, als sich Leiko endlich zu ihnen gesellte, um auch etwas zu machen.
 

„Aber damit wir uns gleich richtig verstehen, ich schenke ihm KEINE Knapfel-Schokolade.“
 

„Moah.“, stöhnte Taiko gespielt entrüstet und lachte dann. „Nezz ist auch nicht der Typ, der auf sowas stehen würde.“
 

Es wurde still bei den Frauen, während sie arbeiteten und hin und wieder von der Glasur oder Schokolade naschten. Sie konnten einfach nicht widerstehen. Leiko knurrte hin und wieder über dieses nervige Getue der anderen und formte einen langen Stab aus der Schokolade. Taiko sah hinüber und bekam einen Lachanfall.
 

„Ernsthaft..? DAS willst du ihm schenken? Das ist aber eine sehr klare Ansage.“, lachte die Rothaarige und wischte sich Lachtränen aus dem Gesicht.
 

„Was ist?“, wollte die Blauhaarige wissen und formte eine Kugel, um sie auf den Stab zu setzen.
 

„...“
 

„...“
 

Leiko sah auf ihr Werk und dann zu Taiko, bevor ihr ein tiefes Seufzen entwich.
 

„Das ist KEIN Penis, du Perverse. Das ist ein Mikrofon. Weil er doch so gern singt und so.“, erklärte Leiko genervt.
 

„Das ist ja eine süße Idee. Aber vielleicht baust du da keine Kugeln dran, die wie Hoden aussehen..“, meinte Minako und deutete auf die beiden Schokoladenkugeln.
 

„...DAS IST NUR DER MIKROFONKORB WO MAN HINEIN SPRICHT! Ihr haltet das Ding falsch 'rum. Und das sind auch keine ZWEI Bälle, ihr habt die Schokolade durch euer Angrabschen geteilt. Meine Güte..“, langsam verlor die antisoziale Frau ihre Nerven und einmal mehr wurde ihr bewusst, warum sie keine anderen Menschen mochte..
 

„Entschuldigung, wir wollten die Stimmung nur ein wenig kippen. Du wirktest so angespannt. Und wir wollten dich aufmuntern.“, entschuldigte sich Minako und kratzte sich an der Wange.
 

„Tch. Eure kindischen Kommentare helfen da nicht. Wenn ihr mich aufmuntern wollt, benehmt euch eurem Alter entsprechend.“, antwortete die Blauhaarige etwas schroff und ging aus dem Zimmer. „Ich brauche frische Luft. Die Schokolade ist eh fertig.“
 

Nachdem Leiko die Küche verlassen hatte, drehte sich Mary zu ihren beiden Freundinnen.
 

„Nehmt es ihr bitte nicht übel. Sie hat nie gelernt, wie sie mit anderen Menschen umgehen soll. Und sie ist es auch nicht gewohnt, das man untereinander so locker und albern umgeht, wenn man sich gut versteht. Sie gibt ihr Bestes.“, meinte die Arenaleiterin von Spikeford entschuldigend.
 

„Ist schon in Ordnung. Es muss schwer sein, in fremdartige Situationen geschmissen zu werden, ohne darauf vorbereitet zu sein. Ich habe nur den Eindruck, dass sie uns nicht leiden kann.“, überlegte die Blonde. Mary lächelte.
 

„Sie mag euch. Ehrlich. Sonst wäre sie schon lange wieder gegangen. Das sie sogar für Nezz etwas gemacht hat, zeigt nur, das sie sich etwas öffnen konnte.“, erklärte sie leise. Taiko und Minako sahen einander an und lächelten.
 

„Also gut, dann lasst uns die Schokolade mal verpacken und dann verteilen.“
 

Ein paar Stunden später. Minako, Mary und Leiko hatten sich von Taiko verabschiedet und wünschten der Rothaarigen viel Glück bei ihrem Vorhaben. Minako wünschten sie für Delion natürlich auch viel Glück, aber Taiko brauchte es mehr. Gerade da sie keinen wirklichen Sinn für Romantik besaß. Aber das traf auf Roy ja auch zu. Vielleicht machte es das ja auch einfacher, mit der Schokolade ihre Intentionen zu bestärken.
 

Die erste Schwierigkeit war, Roy überhaupt zu finden. In der Zeit, in der es keine Challenger gab, konnte der Drachenleiter quasi überall sein. Taiko suchte sicher gut zwei Stunden, bis sie von einem Passanten erfuhr, dass Roy eine Autogrammstunde vor einem beliebten Eiscafé abhielt. Die Rothaarige bedankte sich knapp und eilte zu dem Eiscafé. Dort angekommen, wunderte es sie nicht, dass Roy umringt von zahlreichen weiblichen Fans war, die ihm allesamt verpackte Schokolade ins Gesicht drückten.
 

'Natürlich war es klar, dass er heute viel Schokolade bekommt.', seufzte Taiko innerlich und schüttelte leicht den Kopf. Trotz der vielen Konkurrenz, schöpfte sie Hoffnung, dass er ihre Schokolade annahm und auch ihr Geständnis. Sie trat näher und blieb dann wie versteinert stehen, als sie sah, wie eine der Frauen, die Roy Schokolade gab, ihm fröhlich um den Hals fiel und ihre Lippen auf seine presste. Sie küsste Roy!
 

„...“
 

Taiko biss sich auf die Unterlippe und sah dann in die hübsch verpackte Schokolade mit der Knapfel-Schokolade. Sie schloss kurz die Augen und ballte ihre Fäuste, sodass die Verpackung etwas zerknüllte. „Ich bin so eine verdammte Idiotin.“, meinte sie ganz leise und drehte sich um. Dabei warf sie die Schokolade achtlos in den nächsten Mülleimer und rannte weg, ohne auch nur einmal zurück zu Roy zu blicken. Hätte sie das mal lieber getan.
 

[Roy's POV]
 

Der Tag heute war ziemlich stressig. An jeder Ecke überraschten mich meine Fans mit selbstgemachter Schokolade. An sich eine süße Geste, aber was soll ich mit 200 kg Schokolade?! Es abzulehnen wäre auch unhöflich und wenn sich das herumspräche, verliere ich möglicherweise noch Follower! Ich fand schon noch eine Verwendung dafür. Auch wenn diese ganzen Frauen sicherlich nicht zufrieden wären, wenn sie wüssten, dass ich ihre Schokolade weiter verschenke.
 

Ich dankte gerade einer weiteren Dame für ihre Schokolade und schenkte ihr mein Signaturgrinsen, während wir ein Selfie machten. Valentinstags-Selfies mit meinen Fans kamen im Social Media super gut an und bekamen dreimal soviele Likes wie sonst. Ich wäre ein Idiot, wenn ich das nicht Nutzen würde oder?
 

„Nimmst du diese Schokolade als Zeichen meiner Liebe, Roy?“, fragte eine mir unbekannte junge Frau mit lockigen braunen Haaren und einer ziemlich stattlichen Oberweite. Sie war attraktiv, sehr attraktiv das stand außer Frage.
 

„Wer kann bei so einer charmanten Dame schon 'nein' sagen?“, erwiderte ich grinsend und zwinkerte ihr zu. Nicht, dass ich interessiert war, aber meine Fans liebten es, wenn sie zumindest in der Illusion lebten, dass mehr werden könnte. Und ich war Single, weil ja ein gewisser Sturkopf ja immer so tat, als wäre sie von mir abgeneigt..
 

Gerade als ich die Schokolade entgegen genommen hatte, riss mich die junge Frau in eine feste Umarmung. Noch bevor ich protestieren konnte, versiegelte sie meine Lippen in einen Kuss. Das ging nun doch viel zu weit!
 

Zuerst war ich von der Schockstarre noch unfähig, sie von mir zu stoßen, aber ich schaffte es dann, diese dreiste Frau von mir zu schubsen und sah sie schockiert an.
 

„Was sollte das?“
 

„Aber.. du hast meine Liebe akzeptiert!“
 

„Nein! Ich habe akzeptiert, das du so für mich empfindest! Ich kenne dich gar nicht.“, erwiderte ich fassungslos. So weit waren meine Fans noch nie gegangen. Klingt seltsam? Ist aber so.
 

„Bin ich dir nicht hübsch genug..?“, fragte die Frau traurig und sah an sich herunter. Ich schob mein oranges Kopfband etwas tiefer und seufzte. Es war gegen meine Prinzipien, meine Fans zu verärgern, aber in dieser Sache kam ich nicht anders wieder heraus.
 

„Das ist es nicht. Aber es gibt da schon jemanden, mit dem ich zusammen sein will. Entschuldigung. Ich glaube, das du eine ganz tolle Frau bist und jemanden finden wirst, der dich so liebt, wie du es verdienst. Aber ich werde dieser jemand nicht sein. Die Autogrammstunde ist beendet.“, mit meinem letzten Satz echote ein kollektives genervtes Raunen durch die Reihen meiner Fans. Natürlich waren sie enttäuscht, aber ich wollte nicht noch so einen Vorfall riskieren. Vor allem, wenn sie es sehen könnte..
 

Widerwillig löste sich die Menschenmenge um mich herum auf und ich seufzte erleichtert auf. Die verpackte Schokolade platzierte ich in einer großen Tasche und wollte mich gerade auf den Weg zurück zur Arena machen. Sicher gab es wieder eine schöne Moralpredigt, da ich niemandem gesagt habe, dass ich hier bin..
 

Als ich ein paar Meter lief, fiel mir im nahegelegenen Mülleimer eine halb zerknüllte Verpackung auf. Normalerweise achtete ich nicht auf solche Dinge, aber mir stach die kleine weiße Karte 'Für Roy' ins Auge. Ich stoppte und holte das Päckchen aus dem Mülleimer. In der Verpackung war eine Knapfel-Schokolade und auf seiner Mitte war mit einer hellen Glasur ein kleines Herzchen. Ich kannte nur eine einzige Person, die mir so eine Schokolade schenken würde..
 

Sie muss gesehen haben, wie diese Frau mich geküsst hat.. Verdammte Scheiße. Ich muss sie finden. Es gibt nur einen Ort, wo sie jetzt sein könnte..
 

[Taiko's POV]
 

Blöder Roy!
 

Blöde Gefühle!
 

Blöder Valentinstag!
 

Ach es ist einfach alles nur total blöde!!
 

„Oi, oi mein Kind. Du solltest nicht deine Emotionen in das Training mit einfließen lassen. Mit dieser Menge an Wut wirst du im Nu so ausgepowert sein, dass du bald zusammen brichst.“, sprach Meister Mastrich besorgt, als er mich in einer neuen Technik zum Abreagieren unterwies.
 

Der Meister auf der Rüstungsinsel war ebenfalls der Mentor von Eugen, meinem Mentor, der mir damals Wie-Shu anvertraute. Wenn ich ruhelos war, suchte ich oft das Dojo hier auf, um mich zu beruhigen. Kämpfe und meinen eigenen Körper bis an seine Grenzen treiben in pausenlosem Training war das Einzige, was mich von meinen dummen Gedanken ablenken konnte.
 

„Tut mir Leid, Sensei. Es ist nur.. ARGH ich muss mich an etwas abreagieren!!“, rief ich und trat und boxte unerbittlich auf sein Wulaosu ein.
 

„Stop, das genügt.“, sprach der Meister dann. Ich hechelte und sah ihn entgeistert an.
 

„Was..? Schon?“, ich wollte ihm nicht widersprechen, aber ich konnte jetzt auch nicht aufhören. Ich war noch zu geladen!
 

„Du hast immer noch nicht gelernt, deine Emotionen zu kontrollieren. Es ist nicht gut, wenn du sie so raus lässt. Weder für dich, noch für dein Umfeld und deine Pokemon. Du brauchst eine innere Ruhe, mein Kind.“, sprach er weise und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
 

„Wie soll ich das anstellen..? Wie soll ich mich beruhigen, wenn-“
 

Plötzlich spürte ich warme, und zarte Hände auf meiner Schulter. Ich sah auf und erblickte Enia. Die junge Frau des Meisters.
 

„Ich weiß, wie schwer sowas ist. Soll ich euch einen Eipfelbeeren-Tee machen, Liebling?“, fragte sie dann ihren Mann.
 

„Das wäre sehr nett von dir mein Schatz. Kannst du den Tee bitte zum Turm des Wassers bringen?“, fragte Mastrich und sah mich dann grinsend an.
 

„Wir gehen zum Turm des Wassers..?“, fragte ich perplex und blinzelte mehrfach.
 

„Ja und zwar im Joggingtempo.“
 

„HEH? Sind Sie verrückt? Das ist doch viel zu weit..“, murmelte ich. Kraftraining schön und gut, aber Laufen mochte ich nicht..
 

„Keine Widerworte, los auf zum Turm!“, befahl Mastrich lächelnd und ich seufzte resigniert.
 

„Fein..“
 

Ich rannte los und musste dabei vielen wilden Pokemon ausweichen, die sich gerne auf den Wegen breit gemacht hatten. Ich sprang über ein Kamalm und stolperte fast, konnte mich aber noch abrollen und mit einem halben Handstand meine Balance wahren.
 

Zu schade, das mein Sensei das jetzt nicht gesehen hat, das war so cool!
 

Mit neu gefundenem Enthusiasmus rannte ich weiter, bis ich in der Ferne den riesigen Turm am Wabenmeer sehen konnte. Dort habe ich Dakuma kennen gelernt, aber mich dagegen entschieden, ihn in mein Team aufzunehmen. Ich habe ja schon Wie-Shu als Kampfpokemon und ich wollte nicht, dass sich die beiden um einen Stammplatz streiten müssen.
 

Dort angekommen war ich so dermaßen außer Atem, dass ich mich hinsetzen musste. Ich versuchte die Atmung zu stoppen und versuchte mich wieder zu fangen, da hörte ich eine Stimme über mir.
 

„Wer hat was von Pause gesagt? Komm hier rauf, ins oberste Stockwerk!“, die Stimme von Mastrich ließ mich perplex aufschauen.
 

„EEEEEH? Wie sind Sie vor mir hergekommen?“, fragte ich und sah ihn an einer Tasse Tee schlürfen.
 

„Ich habe nie gesagt, dass ich mit dir jogge, oder?“, fragte er lachend und ich sah sein Krarmor auf der Turmspitze.
 

….
 

Natürlich..
 

Ein weiteres Seufzen verließ meine Lippen und ich rannte dann total ausgepowert die Treppen hinauf. Ich japste und hechelte unaufhörlich und fluchte, dass es hier keinen Aufzug gab..
 

Nachdem ich endlich oben war, reichte mir der Meister eine Tasse Tee.
 

„Trink das, mein Kind.“, schmunzelte er und ich sah ihn etwas böse an, bevor ich mich neben ihn setzte und den Tee trank. „Hast du deine Wut heraus geschwitzt?“, fragte er dann.
 

Ich blinzelte und bemerkte dann, dass ich tatsächlich nicht mehr so geladen war, wie ich es noch im Dojo war.
 

„Ich.. fühle mich nun befreiter.. War das von Anfang an Ihr Plan?“, stutzte ich und hob fragend eine Augenbraue, als mich der Meister unschuldig angrinste.
 

„Nun, Gewalt ist nicht die Einzige Methode, deinen Körper seine Emotionen heraus fliegen zu lassen. Die frische Luft, die Pokemon und das Laufen haben deinen Geist gestählt. Und nun, genieße den Ausblick auf das blaue Meer und meditiere mit mir. Schließe deine Augen.“
 

Ich folgte den Anweisungen natürlich und faltete meine Hände, während ich im Schneidersitz da saß. Normalerweise mochte ich es nicht, einfach so da zu sitzen. Ich musste mich bewegen. Aber diesmal spürte ich eine seltsame Ruhe in mir.. Sie machte mich sogar ein wenig schläfrig und bevor ich es mich versah, lockerte ich meine Position und legte mich auf den Boden..
 

„So ist es gut, mein Kind. Innere Ruhe und im Einklang mit dir selbst zu sein, kann ermüden, wenn man vorher so viele Emotionen aufgestaut hat. Ruhe dich aus.“
 

Seine Stimme wurde mit jeder Silbe dumpfer und ich schlief so schnell ein..
 

….

….

….
 

Laute Kampfgeräusche weckten mich. Ich blinzelte mir den Schlaf aus den Augen und bemerkte etwas warmes über meinen Körper. Es sah wie eine dunkle Jacke aus. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich auch, um wessen Kleidungsstück es sich handelte.
 

„Roy..?“, meinte ich leise und drückte die dunkle Kapuzenjacke von ihm an meinen Körper. Sie roch nach ihm.. Ich seufzte entspannt durch und ließ den Duft seines Aftershaves durch meine Nasenlöcher fließen. Wie hatte er mir gefehlt..
 

Moment mal, so leicht kam er mir diesmal nicht davon! Ich war immer noch sauer!!
 

Der Turm bebte erneut unter einem lauten Erdbeben und ich rannte zum Fenster. Vor mir flog Libelldra und wich einer bräunlichen konzentrierten Welle aus, ich vermutete Aurasphäre. Das Libelldra konterte mit einem Feuerodem und beide Strahlen trafen sich auf halbem Wege und verpufften vor mir. Durch den aufgewirbelten Staub hustete ich und trat zurück.
 

Warum kämpfte Roy gegen Meister Mastrich? Und was tat er überhaupt hier?! Wie hatte er mich überhaupt gefunden? Nur Mina und Mary kannten meinen geheimen Rückzugsort..
 

Da ich nicht herum sitzen wollte und ihn zur Rede stellen wollte, rannte ich den Turm hinunter so schnell ich konnte.
 

Draußen angekommen sah ich Roys überhebliches Grinsen, als er seinem Libelldra einen Befehl nach dem anderen gab.
 

„Sie sind sehr zäh, Meister Mastrich. Kein Wunder, dass Delion bei so einem talentierten Mentor so stark geworden ist. Aber ich lasse mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Ich werde diesen Kampf gewinnen und damit das Recht, mich bei einer gewissen Person zu entschuldigen.“, sprach Roy und ich blinzelte mehrfach.
 

Meister Mastrich hatte Roy zu einem Kampf herausgefordert und nur wenn er gewann, durfte er zu mir? Wie umsichtig der Meister war.. und.. wie entschlossen Roy drein blickte.. Diesen entschlossenen Blick kannte ich bisher nur, wenn er gegen Delion, seinen ewigen Rivalen, kämpfte..
 

So sehr wollte er mich sehen.. Ich fühlte eine ungeheure Wärme in mir aufsteigen, als ich die beiden weitere beobachtete. Libelldra konnte allen Attacken ausweichen und Wualosu musste harte Schläge einstecken. Keiner der beiden gab nach und die Pokemon schienen ebenbürtig zu sein. Doch am Ende.. war Meister Mastrich siegreich und besiegte Libelldra mit einem Geowurf, als es in einem Sturzflug angeflogen kam.
 

Roy ging zu Boden und rammte seine Faust in den Boden. Er schloss seine Augen und wirkte sehr geschlagen.
 

„Verdammt.. Dabei habe ich mich doch so angestrengt. Für sie.“, seufzte er und mein Herz machte einen Hüpfer. Meister Mastrich lachte leicht und streichelte seinen Bart.
 

„Ihr beide habt eure Emotionen nicht im Griff, daher könnt ihr in solchen Situationen auch nicht eure volle Kraft entfalten. Mein Junge, wenn du das Herz dieses Mädchens wirklich erobern willst, musst du noch entschlossener und ruhiger werden.“, sprach er.
 

„Nein.. Er muss mein Herz nicht erobern.“, erwiderte ich und landete auf dem Rücken von Meister Mastrichs Krarmor vor die Beiden. Roy schien verwundert zu sein, als er mich sah.
 

„Oho. Jetzt wird es interessant.“, lachte Meister Mastrich, aber ich ignorierte ihn, als ich auf Roy zu lief. Wir beide sahen uns schweigend an, als ich vor ihm stand und ohne ein weiteres Wort zu sagen.. Schlangen wir die Arme umeinander. Es war wie ein Reflex und beinahe zeitgleich.. Als hätten sich unsere Körper auf eigenen Akkord zueinander bewegt.
 

Ich kuschelte mich an seine Brust und die Gefühle, die ganze Wut, die ich hatte, kam in Form von Tränen hinaus, als er mir beruhigend über den Rücken streichelte. Die Szene vor dem Eiscafé kam mir wieder in den Sinn und ich wollte ihn wieder wegschubsen. Meine Kräfte reichten dafür nicht aus und er wollte mich nicht loslassen.
 

„Du... hast es gesehen oder..? Wie diese Frau-“
 

„Wie du diese Frau geküsst hast..? Ja. Und du bist mir keine Erklärung schuldig, Roy. Wir sind schließlich.. nicht zusammen.“
 

„Und wessen Schuld ist das?“, fragte er in einem Ton, den ich nicht recht deuten konnte, aber der mich perplex aufschauen ließ.
 

„Eeh...? Was-“
 

Noch bevor ich den Satz beenden konnte, spürte ich seine Lippen auf meinen. Er küsste mich.. Roy küsste mich.. Was sollte ich jetzt tun? Mein Herz raste, meine Gefühle spielten total verrückt. Ich wollte dagegen ankämpfen, aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Als wäre ich betäubt..
 

Nachdem er den Kuss löste, streichelte er mir über die Wange. Dann sah er mich eindringlich an.
 

„Ich habe diese Frau nicht geküsst. Sie hat mich einfach überfallen, nachdem sie mir Schokolade geschenkt hat. Ich wollte das gar nicht. Sie meinte, dass sie unsterblich in mich verliebt wäre. Aber.. ich habe ihr gesagt, dass es da schon jemanden gibt und ich nur mit ihr zusammen sein will.“, sprach er und jedes weitere Wort ließ meine Wangen glühen und die Tränen noch schlimmer werden. Wann hatte ich meine Emotionen das letzte Mal nicht mehr unter Kontrolle? „Und dieser jemand bist natürlich DU, falls es dir immer noch nicht klar ist.“, fügte er zwinkernd hinzu. „Ich liebe dich.“
 

„Ich liebe dich auch, du Vollidiot..“, weinte ich und fiel ihm um den Hals, um ihn noch einmal zu küssen. Meine Tränen stoppten nicht mehr und wir standen bis zum Sonnenuntergang eng umschlungen vor dem Turm und hielten uns..
 

Dieser Moment gehörte uns.. uns alleine.
 

Roy..

Ich liebe dich.
 

[Am späten Abend dann wieder in der Whats Poke Gruppe]
 

Mary: Huhu, ich wollte mich mal erkundigen, wie es mit euren Valentinsgeschenken gelaufen ist :)

Leiko: Tch, ich die Schokolade einfach vor sein Zimmer gelegt. Keine Ahnung.

Mary: …

Mina: Und Delion hat die Knapfelschokolade in einem Bissen verschlungen, ohne gecheckt zu haben, welche Form sie besaß..

Mary: Oh man..

Taiko: Uhm..

Mina: Und wie war es?

Taiko: Das will ich gar nicht sagen, nachdem es bei euch so mies gelaufen ist..

Mary: Huh?

Mina: Oh mein Gott, dann lief es gut? Seid ihr jetzt zusammen?

*Taiko schickt eine Bilddatei, ein gemeinsames Selfie vor dem Sonnenuntergang mit Roys Lippen an ihrem Ohr

Mary: Woah..!

Leiko: … Ich geh dann mal kotzen.

Mina: Hey, herzlichen Glückwunsch! Ihr seid so ein süßes Paar!!

Taiko: Danke.. aber der Tag war wirklich turbulent..

Mina: Machen wir eine Konfi, dann kannst du uns alles erzählen?
 

Und so redeten die Frauen noch und der Valentinstag endete zumindest für Taiko mit einem riesigen Erfolg.

Wann Leiko und Minako wohl dasselbe Glück mit ihren heimlichen Liebsten haben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DreamsYuuka
2021-02-15T14:58:55+00:00 15.02.2021 15:58
Awww ♡♡♡
Ich liebe deine Geschichte ^^ Voll süß gemacht ♡♡♡


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