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Drawback 2

von

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Termination (Yuu)

Seit so vielen Tagen hatte sich Akira nicht bei ihm gemeldet. Immer wieder musste er an ihn denken, machte sich immer größere Sorgen um ihn, doch er wollte ihn nicht ständig anrufen, nicht immer und immer wieder eine Nachricht schreiben.

Sein Partner hatte während der Arbeit immer wieder versucht, ihm gut zu zu reden, dass er sich beruhigen und ihm vertrauen sollte. Doch es passierte nichts. Sein Freund antwortete ihm nicht mehr und es schmerzte. Er hatte gedacht, dass sie sich alles sagen würden, falls etwas sein sollte. Natürlich tat das weh!
 

Auch Sato gab sein Bestes, ihn aufzubauen, doch es brachte nichts. Sonst half es immer, mit ihm zu reden, doch dieses Mal leider nicht. Nur die Arbeit konnte ihn ablenken. Die Arbeit und sein Kollege. Jin. Mittlerweile verstanden sie sich wirklich gut, hatten sich auch nach der Arbeit hin und wieder mal getroffen.

Da sie zwei Tage frei hatten, um danach auf die Spätschicht zu gehen, wollten sie etwas mehr Zeit zusammen verbringen, um sich noch besser kennen zu lernen. Anders verlief es damals bei Sato auch nicht, also was sollte daran falsch sein?

Er wollte schließlich nur seinen Arbeitskollegen besser kennen lernen.

Sie hatten sich gegen Nachmittag in der Stadt getroffen, liefen etwas umher, aßen zusammen etwas und schlenderten gerade durch einen Elektromarkt. Viele PC’s, Notebooks, Kameras, DVD’s, CD’s und so weiter.
 

„Ziemlich große Auswahl.“ Hörte er Jin neben sich begeistert und lief mit ihm durch den Laden. Sie liefen gerade an den Filmen vorbei, sahen sich die verschiedenen Angebote genauer an und ergriffen zeitgleich den gleichen Film. Keiner von ihnen ließ die Packung los, sie sahen sich kurz stumm an, ehe Yuu etwas lächelte. Jin erwiderte das Lächeln und ließ vom Film ab. „Mir gefällt dein Filmgeschmack. Sollen wir den Film kaufen und ihn uns heute zusammen bei mir angucken?“ Schlug ihm sein Partner vor und der Schwarzhaarige musterte ihn kurz, überlegte etwas, ehe er lächelnd nickte.

„Klar, warum nicht?“

Hatte er mit Sato schon ziemlich oft gemacht.

Er nahm den Film an sich und lief noch etwas mit Jin weiter durch den Laden, doch viel fanden sie nicht, kauften also nur diese Blue-Ray und gingen dann wieder nach draußen. „Dann holen wir noch ein wenig Knabberzeug und etwas zu Trinken und gehen dann zu mir.“ Schlug Jin vor und so liefen sie auch schon in den nächsten Laden.

Ein paar Kekse, Chips und Cola wurden gekauft, ehe es auch schon zu Jin nach Hause ging. Das war das erste Mal, das Yuu bei ihm zu Hause war. Er entledigte sich seiner Jacke und den Schuhen, lief dem Anderen hinterher und befand sich dann auch schon im Wohnzimmer.
 

Es war ein großer Raum. Links stand ein Bücherregal, in der Mitte auf einem Teppich stand ein großes Sofa und ein kleiner Tisch. An der Wand davor befand sich ein Flachbildfernseher mit Sideboard und Anbauwand drum herum. Rechts waren ein großes Fenster und eine Türe, hinter der ein Balkon war. Ein Vorhang hinderte die Abendsonne daran, komplett den Raum mit Licht zu durchfluten.

Es waren sanfte Brauntöne in dem Zimmer und irgendwie wirkte es wirklich gemütlich, einladend und sofort fühlte er sich wohl. „Ich hab zwar Cola geholt, aber wenn du magst, kann ich dir auch Alkohol anbieten.“ Begann sein Partner, der gerade die Tüten mit den Keksen und Chips auf den Tisch gelegt hatte. Danach öffnete er einen Schrank und deutete hinein.

„Leider kann ich nur mit dem harten Zeug dienen.“ Lachte er dann, angelte eine Flasche Whiskey heraus und auf einmal vernahm er ein ‘Oh‘ von ihm. Dann zog Jin noch eine Flasche Rotwein hervor.

„Tada~“ Verkündete er seinen Fund und stellte ihn mit auf den Tisch.
 

„Oder bist du eher der Vodka-Fan? Oder Likör?“ Er zeigte nun auf den geschlossenen Schrank, um zu verdeutlichen, dass er das Zeug wohl auch da drin hatte. „Alles gut. Wein und Whiskey sollten in Ordnung sein.“ Er stand etwas unschlüssig im Raum und beobachtete den Anderen weiterhin.

„Setz dich. Ich hol noch Gläser, leg den Film ein und dann setze ich mich dazu.“

Sofort führte er das aus, was er verkündet hatte, holte zwei Gläser, die er auf den Tisch stellte, der nun ziemlich voll war, ehe er den Film einlegte und diesen sofort startete.

Er setzte sich neben ihn, schüttete erst den Wein ein und reichte ihm dann das Glas. „Ich hoffe, er schmeckt dir.“ Yuu roch an dem Glas, konnte aber dadurch nicht viel über den Wein herausfinden und nahm einen Schluck. Zwar war es ein trockener Wein, aber trotzdem schmeckte er ganz gut und somit nickte er zustimmend.

„Ja, der ist gut.“
 

Sie konzentrierten sich auf den Film, während sie nach und nach die Flasche leerten. Von dem Wein wurde ihm doch etwas schwummrig im Kopf, aber es ging. Noch hatte er einen klaren Verstand, kapierte noch alles, was im Film passierte und fühlte sich wirklich wohl bei Jin.

Als er zu eben diesem sah, war dieser vollkommen in den Film vertieft. Wahrscheinlich hätte Yuu jetzt alles sagen oder machen können, Jin hätte es nicht mitbekommen. Schmunzelnd sah er wieder zum Fernseher.
 

„Was ist so witzig?“
 

Ertappt sah er ihn sofort wieder an und nun trafen sich ihre Blicke. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es mir nicht auffällt, wenn man mich anstarrt.“ Witzelte sein Sitznachbar und leerte nun sein Glas und hatte somit auch den letzten Schluck vom Wein vernichtet.

„Du sahst so vertieft aus. Ich hätte nicht gedacht, dass du noch irgendwas mitkriegst.“ Erklärte Yuu sein Schmunzeln und sah ihn weiterhin an. „Wenn mich ein hübsches Kerlchen anstarrt, bekomme ich das immer mit.“

Konterte er nur und sah dann wieder zum Fernseher, wo gerade das abschließende Gemetzel startete.

Gebannt sahen sie noch das Ende des Films, ehe Yuu seufzte.
 

„Ich sollte langsam nach Hause.“
 

„Warum?“
 

Irritiert sah er wieder zu ihm rüber. „Wollten wir uns nicht noch etwas besser kennen lernen?“ Hakte sein Partner nach und Yuu nickte. „Ich weiß zum Beispiel, dass du Wein magst. Sehr sogar. Und Horrorfilme.“

Wieder schmunzelte der Schwarzhaarige und nickte.

„Genau wie du.“ Gab er zurück und überlegte kurz. „Du magst definitiv Chips mehr, als Kekse.“ Sagte er nun und deutete auf den Tisch. Jin folgte seinem Fingerzeig und entdeckte die fast leer gefutterte Tüte Chips, wohingegen keiner die Kekse angefasst hatte.

„Du magst davon wohl nichts?“ Fragte er sofort mit großen Augen.

„Doch, aber das ist immer tagesabhängig. Heute war mir nicht danach.“

„Was magst du denn eher? Kekse oder Chips?“
 

Fiese Frage, denn das war nun echt nicht einfach.

„Chips. Davon kann man sehr viel essen, ohne das Gefühl zu haben, bald zu platzen.“ Erklärte er nun seine Vorliebe und Jin neben ihm lachte. „Das kann ich sehr gut nachvollziehen!“ Natürlich verstand er das, schließlich hatte er fast eine ganze Tüte alleine vernichtet und rollte noch nicht durch die Wohnung.

„Warum wolltest du unbedingt Polizist werden?“ Fragte Jin ihn auf einmal und wirkte ein wenig ernst.

„Naja…“ Begann er mit der Antwort.
 

„Diese Idee kam, als ich 15 Jahre alt war. Ich war mit zwei Freunden unterwegs und wir wurden von einer Gruppe älterer Jungs angepöbelt. Sato und seine Freunde haben uns geholfen. So habe ich meinen besten Freund kennen gelernt. Er wollte schon immer zur Polizei und irgendwie hat er mich damit angesteckt.“ Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er davon erzählte, denn das war der Moment, als er Sato kennen gelernt hatte. Und für ihn war es mit das Beste, was ihm im Leben passiert ist. Brauchte nicht jeder einen besten Freund?

„Und warum bist du zur Polizei gegangen?“

Jin lehnte sich seitlich zurück, legte einen Arm auf die Rückenlehne seiner Couch und stützte den Kopf mit der Hand ab.

Wie er ihn gerade ansah, so in Gedanken versunken…
 

„Ich hatte mich als Kind mal abends rausgeschlichen, als es dunkel war. Da war ich… 12? Auf jeden Fall habe ich gesehen, wie ein Mann mit einem Messer auf einen Passanten losging. Sofort habe ich mich versteckt, den Mann aber nicht aus den Augen gelassen. Ein anderer Passant gab sich als Polizist zu erkennen und wirkte so normal, war voll bei der Sache und schaffte es den Mann zu überwältigen, der dann ins Gefängnis kam. Der andere Passant hatte den Angriff gut überstanden und das nur, weil der Polizist so selbstlos dazwischen ging. Ich war so beeindruckt und wollte auch mal so werden.“
 

Er lächelte, während er das erzählte. Es war ein schönes Lächeln und auch wenn die Umstände nicht gerade toll waren, hat es ihn zur Polizei gebracht und jetzt saßen sie hier. Yuu war der Ansicht, dass sie wirklich gute Freunde werden könnten.

„Komm, wir trinken noch etwas!“ Jin sprang schon von der Couch auf, doch Yuu griff nach seinem Handgelenk. Wenn sie weiter trinken, würde er irgendwann betrunken auf seiner Couch einschlafen oder draußen durch die Stadt torkeln. Beides wollte er eigentlich vermeiden und genau deswegen musste er ihn davon abhalten. „Ist schon…“ Begann er, hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass Jin durch den plötzlichen Stopp zurück stolperte und tatsächlich auf ihm landete und ihn somit umwarf.

Irritiert sah er in das Gesicht von Jin, welches ziemlich nah vor ihm war. „Jetzt weiß ich, dass du ganz bequem bist.“ Hauchte Jin ihm zu und er bekam auf einmal eine Gänsehaut. Kam ihm das nur so vor, oder konnte man das als echt schlechte Anmache verstehen?
 

„Und ich weiß, dass du nichts wiegst.“ Versuchte er, diese komische Situation etwas witziger zu gestalten. Warum lag er noch immer auf ihm? Konnte er nicht einfach aufstehen? Statt von ihm abzulassen, sah er nur zu, wie dessen Gesicht immer näher kam und sich kurz darauf ihre Lippen berührten.

Was war das?
 

Während Yuu nur fassungslos den Anderen ansah, jedoch unfähig war sich zu bewegen, schloss sein Gegenüber seine Augen und setzte den Kuss mit etwas mehr Nachdruck fort. Er wusste nicht, ob es der Alkohol oder die Neugier schuld waren, dass er dies zuließ und nach kurzer Zeit den Kuss auch noch erwiderte und seine Augen von alleine zu fielen.

Es fühlte sich wirklich gut an und komischerweise schrie nichts in seinem Kopf danach, es zu beenden. Kein schlechtes Gewissen machte sich breit, da er doch mit Akira zusammen war. Kein bisschen seines Verstandes versuchte ihn davon abzuhalten. Stattdessen ging er weiter darauf ein, als der Andere seine Lippen zu bewegen begann und nun auch noch seine Hände tätig wurden und sich unter das Oberteil schlichen, um die nackte Haut darunter zu berühren.

Ein Schauer jagte ihm durch den Körper und trotzdem tat er nichts, um Jin zu stoppen. Auch nicht, als er spürte, wie dessen Zunge über seine Lippen fuhr. Stumm ließ er ihn gewähren und begann einen Zungenkuss mit ihm. Warum fühlte sich das so gut an? Ob es daran lag, dass es eigentlich verboten war, solange er vergeben war? Verbotene Dinge hatten immerhin den Reiz, es erst recht zu tun. Dessen Hände schoben sein Oberteil immer weiter nach oben, während der Kuss immer intensiver wurde und schon lange nicht mehr so zurückhaltend war, wie noch am Anfang.
 

Jin war es, der den Kuss beendete, doch nur, um ihm das Shirt nun einfach komplett auszuziehen und um sich danach selber obenrum zu entblößen. Sofort beugte er sich wieder zu ihm runter, nahm den Kuss wieder auf und fuhr jeden Zentimeter der freigelegten Haut ab. Kurz zögerte Yuu, ehe er es ihm gleich tat und nun ebenfalls, eher zaghaft, über dessen Brust strich.

Je länger sie sich küssten und berührten, desto wärmer wurde ihm und er wusste nicht, wo das Ganze hinführen sollte, doch daran wollte der Schwarzhaarige einfach nicht denken und ließ jede Berührung des Anderen zu, seufzte genießend in den Kuss und strich dessen Seiten entlang.
 

Erst, als dessen Hände seinen Gürtel öffneten und direkt dazu übergehen wollten, dies bei der Hose ebenfalls zu machen, stoppte er den Kuss, hielt seine Hände fest und musste erst einmal nach Luft schnappen. „Jin, dass… das geht nicht.“ Entschuldigend sah er ihn an, ließ ihn nicht aus den Augen. Irgendwie musste er doch Probleme oder Komplexe haben. Er konnte nicht einmal Akira nach all der Zeit näher an sich ranlassen. Wie sollte er es dann bei Jin schaffen?

„Ist es wegen deinem Freund?“ Jin machte keine Anstalten, von ihm runter zu gehen, oder nur ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen, sondern legte sich nun einfach komplett auf ihn, bettete sein Kinn auf seiner Brust ab und sah zu ihm auf. „Nein… also ja…“ Seufzend fuhr sich Yuu durch die Haare und sah nach oben an die Decke. „Ich will dir jetzt nichts einreden, aber wenn er sich nicht mal mehr bei dir meldet und dich einfach so alleine lässt, ist er echt ein scheiß Freund. Du hast etwas Besseres verdient.“
 

„Meinst du dich?“ Mit hochgezogener Augenbraue sah er ihn nun doch wieder an, bemerkte, dass der auf ihm Liegende etwas lächelte, aber den Kopf schüttelte. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das musst du wissen, wen du willst. Ihn, mich, jemanden, den du noch gar nicht kennst…“ Er zuckte mit den Schultern und sah ihm in die Augen. „Lass dich nur nicht runterziehen, oder fertig machen. Wenn er nicht merkt, was er an dir hat, solltest du ihn fallen lassen.“

Noch immer machte Jin keine Anstalten sich zu erheben, doch das störte ihn nicht. Gerade dachte er mehr an dessen Worte. Hatte er Recht? Sollte er es einfach beenden? Wollte er das überhaupt? Schließlich mochte er Akira wirklich, wollte ihn nicht verlieren, aber diese Ungewissheit tat irgendwie weh. Sein eigener Freund meldete sich nicht mehr bei ihm, antwortete nicht auf seine Anrufe und Nachrichten. „Bist du mal zu ihm gegangen um ihn zur Rede zu stellen?“ Es dauerte eine Weile, bis dessen Worte in seinem Hirn begannen, zu wirken und ihm wieder einmal entsetzt auffiel, dass er nicht einmal wusste, wo sein eigener Freund wohnte.
 

„Jin, dass…“ Begann er, doch das Klingeln seines Handys ließ ihn mitten im Satz abbrechen. Sofort schob er Jin von sich, sprang vom Sofa auf und ergriff sein Handy. „Akira…“ Hauchte er leise und ging sofort dran, ehe er den Raum verließ, damit Jin nicht direkt mitbekam, was los war.

„Yuu… es tut mir leid… ich…“
 

„Spar dir das.“

Murrte er leise und biss sich auf die Unterlippe, sah sich um, in der Hoffnung, Jin nicht zu sehen. Zum Glück schien dieser noch auf der Couch zu sitzen. Oder zu liegen. „Bitte… lass es mich erklären. Ich komme zu dir, okay?“ Dessen Stimme alleine brachte sein Herz zum Rasen und irgendwie freute er sich, dass sich der Andere bei ihm doch noch meldete und zu ihm kommen und das klären wollte.

„Okay. In 30 Minuten.“ Er wartete noch auf Akiras Bestätigung und legte dann auf. Seufzend schob er sein Handy in die Hosentasche und kam zurück ins Wohnzimmer. „Dein Freund?“ Wollte der Andere wissen und er nickte, schnappte sich sein Shirt und zog es sich wieder an. „Er kommt zu mir und will erklären, was los war. Also… tut mir leid, ich muss los.“

Jin stand von der Couch auf und lächelte nur. „Alles gut. Lass dich nur nicht fertig machen.“
 

Damit verabschiedeten sie sich von einander und Yuu hatte zu tun, schnell nach Hause zu kommen. Sein Kopf war so voll, er wusste gerade gar nichts mehr. Was erhoffte er sich von dem Treffen mit Akira? Und was sollte das zwischen ihm und Jin? Gerade hatte er viele Fragen aber auf keine eine Antwort.

Zu Hause angekommen, zog er sich erst einmal etwas Bequemeres an und räumte noch schnell etwas auf, ehe es auch schon an der Türe klingelte. Sofort stieg sein Puls wieder an und er lief langsam zur Türe, drückte dem Anderen die Haustüre auf und zog sogleich auch seine Wohnungstüre auf und wartete auf Akira.
 

Als dieser ankam, ließ er ihn sofort rein und schloss die Türe hinter sich. Scheinbar verstand der Andere, dass er einen Fehler gemacht hatte, denn er versuchte nicht, ihn zu umarmen oder zu küssen, sondern sah ihn nur entschuldigend an. Bei dem Blick wurde er weich und fiel ihm nun selber um den Hals und zog ihn an sich. „Verdammt, wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Meckerte er neben seinem Ohr, ließ von ihm ab und sah ihm ernst in die Augen.

„Das… ich kann es dir nicht sagen.“ Fragend hob er eine Augenbraue doch sein Gegenüber wich seinem Blick aus. „Warum? Akira, was ist passiert? Was hast du angestellt, dass du mir es nicht sagen kannst?“ Sein Gegenüber brauchte ein paar Augenblicke, ehe er ihn wieder direkt ansah und trotzdem mit dem Kopf schüttelte.

„Es geht nicht.“
 

„Und warum? Warum kannst du mir nicht sagen, wo du warst? Warum hast du dich nicht gemeldet? Verdammt, du hast mir noch nicht einmal gesagt, wo du wohnst!“ Fuhr er ihn nun an und erntete einen geschockten Gesichtsausdruck. „Yuu, das hat seine Gründe, aber ich kann dir das nicht sagen…“

„Nicht einmal deine Adresse?“ Platzte es nun doch wütend aus ihm raus und Akira antwortete gar nicht erst darauf. „Es tut mir leid. Alles! Das ich nicht da war, dass ich mich nicht melden konnte, aber du siehst doch, dass es mir gut geht und ich bin so schnell ich konnte zu dir gekommen, um mich zu entschuldigen und dich wiederzusehen.“ Irgendwie konnte er das nicht ernst nehmen. Er glaubte ihm kein Wort. Wenn er ihn so unbedingt sehen wollte und es ihm so leid tat, warum hatte er sich dann nicht gemeldet oder sagte ihm zumindest jetzt nicht, warum er sich nicht melden konnte?
 

Er presste die Zähne aufeinander und sah ihn wütend an. „Zu einer Beziehung gehört Ehrlichkeit, Akira. Also, ich höre?“ Doch es tat sich nichts. Akira sah ihn einfach nur an, wie ein getretener Hund und am liebsten würde er ihn jetzt an sich ziehen und ihm alles vergeben, doch würde er das jetzt machen, würde es immer so weiter gehen. Wollte er so etwas?

„Yuu, bitte…“

„Wenn du mich wirklich liebst, dann sag mir, warum du dich nicht gemeldet hast!“ Unterbrach er ihn wieder und merkte, wie zittrig seine Stimme klang. Ihnen Beiden schien klar zu sein, was das nun zu bedeuten hatte. Und das Schweigen seines Gegenübers bestätigte seine Befürchtung.
 

„Geh jetzt…“ Er biss sich auf die Unterlippe und riss die Türe auf. Er musste an sich selber denken, hörte Jins Worte auf einmal klar in seinem Kopf. Doch Akira bewegte sich nicht von der Stelle. Das machte es für ihn nur umso schwieriger, denn er liebte ihn, hatte ihn vermisst, sich um ihn gesorgt und war froh, ihn wohlbehalten wiederzusehen, doch er wollte sich davon nicht beirren lassen.

„Raus.“ Presste er noch einmal nachdrücklich hervor. Der Andere kam auf ihn zu, zog ihn an sich und kurz wollte er einfach nachgeben. Doch würde sich etwas ändern? Wenn Akira nicht einmal jetzt sagen konnte, was los war, konnte er ihm dann überhaupt vertrauen?

„Du wirst jemanden finden, der besser zu dir passt.“ Mit diesen Worten drückte er den Anderen von sich und sah ihm traurig in die Augen. Sein Gegenüber schien endlich verstanden zu haben und verließ nun seine Wohnung. Erst jetzt fiel ihm auf, das er humpelte, doch er wollte stark bleiben, ihn nicht wieder ansprechen und sich dann doch noch einlullen lassen.
 

Es war ein Schlussstrich. Endgültig! Und als er die Türe zu machte und direkt an dieser auf die Knie sank und sich fest auf die Lippe biss, wurde ihm selber bewusst, was das nun zu bedeuten hatte. Mit ihm hatte er sich viel mehr vorgestellt, eine gewisse Zukunft zu zweit, doch wie soll das unter solchen Umständen funktionieren, wenn ihm sein eigener Freund nicht einmal seine Adresse anvertrauen wollte?

Mit seiner Entscheidung musste er leben und so verkroch er sich ins Badezimmer, ließ sich eine heiße Wanne ein und sank ins angenehm heiße Wasser, schloss seufzend die Augen und hoffte, dass das Wasser auch seine schrecklichen Gefühle wegspülte und er Akira einfach vergessen konnte.



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