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—• The Scars I Missed •—

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben :)

entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber dafür gibt es einen guten Grund ;) Ich habe noch etwas am Ende für euch, als ließt das Nachwort ;)
Viel Spaß Komplett anzeigen

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—•Scar ┼┼┼┼│•—

 
 

 
 

 
 

 

“Ich bin wieder zu Hause.”
 

 

Katsuki wusste augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. Die Tonlage des Idioten war zwei Frequenzen leiser als sonst und er konnte ebenfalls den faden Bei Ton an Erschöpfung heraushören. 

Als müsste er sich selbst von seiner Vermutung überzeugen linste er von der Kücheninsel rüber zu Fahrstuhl. Deku hang gerade seine Jacke auf. Als er sich umdrehte, sah Katsuki die Müdigkeit, wie ein gottverdammter Schleier über seinem Gesicht hängen. Die Augen wirkten eingefallen und waren gerötet.

 

Fuck. 

Hatte er geheult?

 

“Hey, Nerd.”, sprach Katsuki und ließ den Grünhaarigen dabei nicht aus den Augen. 

 

“Bevor du anfängst zu jammern: Ich muss erst einkaufen. Der beschissene Kühlschrank ist leer. Wage es nicht, während ich weg bin, an deinen Fertigfraß zu gehen, klar?”

 

Er zeigte mahnend mit dem Finger auf den Jüngeren, doch dieser besaß nicht einmal den Anstand ihn anzusehen. Stattdessen wahren seine Hände ungewöhnlich tief in seine Hosentaschen geschoben und sein Blick war auf den Boden geheftet, als wäre er ein kleiner Welpe, der gerade getreten worden war. 
 

Was zur Hölle-?

 

“Ah, eigentlich...”

Deku hob seine nicht-vernarbte Hand an seinen Hinterkopf und kratzte sich, ehe er nach seiner Tasche angelte und sich zum Gehen wandte. 

“...habe ich gar keinen Hunger, Kac-chan. Mach dir also keine Gedanken um mich.”

 

Was zum behinderten-?

 

Seine Augen lagen ungläubig auf der sich entfernenden Gestalt des Nerds, versuchten zu analysieren, was schiefgelaufen war. 

 

Oke. 

 

Irgendwas auf der Arbeit musste ihn fertig gemacht haben, musste den verweichlichten Idioten-

Sein Blick zuckte zu der Hosentasche, aus welcher der Grünhaarige gerade etwas Klapperndes herausholte. Eine kleine durchsichtige Dose mit Pillen, dessen Deckel er mit seinem Daumen aufplöpte.

Es dauerte keine drei Sekunden, ehe Katsuki, wie ferngesteuert, mit wenigen stampfenden Schritten vor den Nerd stand und seine vernarbte Hand in seiner Pranke verkeilte. 

Deku erstarrte von der harschen Berührung instinktiv zu Stein. Langsam drehte er seine Visage zu dem Blonden. Dieser besah ihn stattdessen mit intensivem Blick, sein Herz schlug ungewöhnlich hart in seiner Brust.  

Katsuki Blick wanderte zu der umschlossenen Hand.

 

“Hast du Schmerzen?”

 

Er drehte die Hand zu sich und besah sich erst die Packung Pillen und dann wieder Dekus Miene. Dieser haderte deutlich angespannt mit sich selbst, suchte nach Worten. 

 

“Ich, uhm, nein, also-”, sprach er unentschlossen. Seine Augen wanderten immer wieder von der Pillenpackung zu Katsuki Augen hin und her. Man sah ihm an, wie er innerlich seine nächsten Worte genau abschätzte.

 

“Vielleicht.”, flüsterte er, ohne Katsuki direkt anzusehen. Die Lippen presste er danach feste aufeinander. Alles Anzeichen dafür, wie unwohl er sich in seiner Haut fühlte. 

 

Katsukis Blick wanderte wieder zu den Pillen, welche der Nerv versuchte so gut es geht in seiner Hand zu verstecken.

Er hatte keine andere Wahl als dieses grässliche Schauspiel mitzuspielen, schweigen über sein Wissen zu wahren, damit er nicht riskierte aufzufliegen. Er war noch nicht so weit, als dass er Deku mit der Drogensache konfrontieren konnte. Vielleicht würde der Idiot die Pillen gar nicht mehr brauchen, wenn Katsuki nur lang genug diesen zerstörten Arm behandeln würde.

Der Blonde schnaubte.

 

“Und wieso sagst du mir nicht Bescheid, Nerd? Na los. Hol das verdammte Öl und ein Handtuch.”

“Aber-”

“Sind wir nicht schon über die Diskussionen hinaus? Solang du es nicht hinbekommst, deinen fucking 

Hintern ins Medical Center zu schleppen, lässt du mich wenigstens deinen gottverdammten Arm behandeln.”

 

Kurz linsten seine roten Augen wieder kritisch zu der Packung Pillen. Er hatte kein gutes Gefühl dabei. Heute stank ihm die ganze Sache bis zum Himmel. War er sich vorher noch sicher-

 

Oke.

 

Hatte er vorher sich noch eingeredet, dass die Pillen wirklich nur dafür da waren, die Schmerzen in seinem Arm zu mindern, glaubte er nun, nachdem sich der Idiot so fucking unnormal benahm, dass vielleicht doch mehr dahinterstecken konnte. 

Die Möglichkeit bestand. 

Aber Katsuki betete, dass er zu viel reininterpretierte. 

 

Deku blickte unsicher zu ihm rauf.

“Es ist nur... Du machst schon so viel. Du kochst und gehst einkaufen... Ich will dir nicht noch mehr auflasten.”

 

“Hah?”

 

Das war sein Problem?

 

 

“Tse, Nerd, echt jetzt?”, gab Katsuki von sich, als wäre es nichts, was jedoch nicht die Mimik seines Gegenübers änderte. Der Blonde stöhnte genervt und fuhr sich durch seine widerspenstige Mähne, während er überlegte. 

 

“Oke, Idiot, streichen wir das Einkaufen und gehen auswärts essen. Du zahlst, klar?”, grinste er den Streber an. 

 

Dieser schien kurz überrascht, ehe seine Wangen erröteten und er beschämt anfing zu lächeln. 

Dann ließ er den Kopf plötzlich hängen und Katsuki dachte schon, dass seine ganze fucking Aktion für die Katz gewesen war. Doch unerwarteter Weise ließ der Sidekick sein Gewicht nach vorne sinken und lehnte schwer stöhnend seine Stirn auf Katsukis Schlüsselbein. Die wilde Mähne kitzelte Katsuki augenblicklich an Kinn und Nase und bevor er es unterdrücken konnte zog er mit seinem überrumpelten Atemzug den Geruch des Idioten tief in seine Lunge. Plötzlich war jede Sinneswahrnehmung in höchster Alarmbereitschaft. Die Haut fühlte sich nass und heiß an seiner eigenen an, die Körperwärme, die sich mit seiner mischte ungewohnt und beklemmend. 

 

„Keine Ahnung, wie du das immer schaffst… “, seufzte Deku.   “Kac-chan ist einfach toll.“
 

 

„Toll, Kac-chan.“
 

 

„Wahnsinn, Kac-chan.“
 

 

Katsuki schluckte, als er das Flackern in seiner Bauchgegend bemerkte. Eine Mischung aus Freude und Stolz machte sich in ihm breit. Aber da war noch mehr, etwas was ihm nicht bekannt war, ihn aber tief in Gedanken dazu antrieb seine verbliebene freie Hand zu heben und sich in das Grass des Nerds zu vergraben. Nicht, wie üblich von oben herab sondern langsam von unten. Erst streiften seine Finger hauchzart den Nacken, ehe sie in den Haaren verschwinden und den Kopf des Idioten an seine Brust drückten. 

 

Bestimmt. 

 

Unerbittlich. 

 

Katsuki wusste nicht warum. 

Er wusste auch nicht warum er den Kopf senkte, als er die zögernde Hand des Nerds an seiner Flanke fühlte, die sich in seinem T-Shirt verkeilte. Der Blonde neigte seinen Kopf etwas, um mehr von dem Geruch zu erhaschen, um mehr das Gefühl dieses fucking weichen Flaums auf seiner Haut zu spüren. Er schloss genießerisch die Augen. 

Dann streiften seine Lippen weiche Haut. Das Pochen von Dekus Hauptschlagader schlug ihm im schnellen Rhythmus gegen seine Lippen. 

Und plötzlich hielt er den Atem an, als er spürte, wie sich der Idiot dieser Berührung langsam, fast schon ängstlich, aber dennoch wohlwollend entgegenstreckte. 

Seine andere Hand spürte Katsuki jetzt hauchdünn auf seinem Rücken. Ein Kribbeln folgte. 

Und seine Lippen öffneten sich jetzt selbst in Form von… was?

 

Verdammter Vorfreude?

 

Beschissener Neugier?

 

Er-

 

Deku erschauderte und seine Brust lehnte jetzt gegen Katsukis. 

Und plötzlich war da nur noch Hitze. Hitze und Spannung, die der Blonde selbst in seinen Handflächen noch nie gespürt hatte. Die einen beschissenen anderen Hintergrund in sich hielt. Und er-

 

Dekus Kopf hob sich und sogleich sich die verwunderten, grünen Augen auf ihn gerichtet hatten, krachten seine Lippen unerbittlich auf die des Nerds. Eisern presste er den Hinterkopf an sich, ließ nicht zu, dass der Streber diesen Kontakt zwischen ihnen unterband, geschweige denn irgendwelche fucking Fragen stellen konnte, auf die Katsuki zur Hölle, nochmal keine Antworten hatte. 

 

Er wusste nur, dass er es wollte. 

 

Jetzt und hier.

 

Und er wusste auch, als er sich minimal von Deku löste, dass dieser unweigerlich nach Luft schnappen würde. Er nutzte seine offen dargebotene Angriffsfläche und ließ seine Zunge vorschnellen, bevor der Eingang für ihn wieder verwehrt sein würde. Die Zunge des Grünhaarigen zuckte unsicher und erschrocken gegen seine, ließ ihn einfach gewähren. Die Süße hatte er dabei nicht kommen sehen, hatte immer geglaubt, dass der Idiot sicher bitter schmecken würde, so bitter, naiv und unerfahren, wie eine gottverdammte Jungfrau halt schmecken würde. Denn nichts anderes war der Idiot. 

Mit null Erfahrung und null Sicherheit.

Eine beschissene ungeküsste Jungfrau. 

 

Okay. 

Ungeküsst nun nicht mehr. 

 

Und Katsuki grinste in sich hinein, als Dekus Kehle ein Laut entkam, der all seine letzten Gedanken damit untermauerte. 

Und gleichzeitig all seine eigenen Zweifel, Gedanken und Prinzipien über Bord warfen. 

Denn plötzlich gab es da nur noch das Verlangen, sich dem Nerd aufzuzwingen, ihn zu besitzen und zu dominieren. Denn das war es, was Katsuki tat. Sich das nehmen, was ihm fucking nochmal zustand. Und Deku rückte dabei unvorhergesehen ebenfalls in dieses Spektrum.

Er akzeptierte es einfach, ohne es zu hinterfragen, ohne es weiterhin kritisch zu betrachten.

Und wenn sein Innerstes ihn hinterher dafür anschrie. Aber gerade, genau jetzt, war es ihm scheiß egal.

 

Sein Daumen wanderte aus dem weichen Haar, drückten den Kiefer Dekus noch etwas weiter nach unten, damit er mehr Spielraum hatte, den Nerd noch mehr für sich zu beanspruchen konnte. 

Wieder dieser naive, stöhnende Laut. 

Doch Katsuki brauchte mehr. 

Er brauchte-
 

 

Stille umgab ihn, als er die Augen flackernd aufschlug. Dunkelheit. Nichts Besonderes, nichts was ihn in Aufregung versetzen sollte, aber sein Herz schlug, wie wild. Das rauschende Geräusch seines Blutes in seinen Ohren war das zweite Indiz, was ihn beunruhigte. Er schluckte schwer, als er die Decke beiseite schlug und hinuntersah. 

 

Fuck. 

 

Er-

 

Katsuki verkrallte zischend seine Hände in seiner blonden Mähne.

 

Er war verrückt geworden. 

Eindeutig. 

 

„Tse“

 

Stöhnend nahm er sich seine Taschentücher aus der Schublade und wischte die Sauerei wütend sauber, hätte seinen Schwanz dabei fast verkohlt. Er brauchte zwei fucking tiefe Atemzüge, bis er seiner Wut die Kontrolle über seinen Quirk wieder entreißen konnte. 

Scheiße. 

Seit wann bitte hatte er feuchte Träume?

Dann noch feuchte Träume über den Streber, fucking, Deku?

Drehte er jetzt völlig am Rad?

Seine Hand wanderte zu seinen Lippen und seine Erinnerung rief ihm das Gefühl dieses Mundes auf seinen, welcher dort nicht hätte sein dürfen. Bei dem Rückblick wanderten sämtliche Erregungen durch seinen beschissenen primitiven Körper, die er in dem Traum gespürt hatte und-

 

Fuck. 

Fuck.

Fuck.

 

Wie konnte er nur?

Wie konnte sein Körper derart auf diesen Nerd reagieren, ihn derart verraten?

Wie-

 

Katsuki fuhr sich durch seine strobeligen Haare, versuchte seine Nerven zu glätten, was ihm jedoch noch nie gut gelungen war. Er war halt ein Hitzkopf und diese Eigenart hatte sich auch in den fünf Jahren nicht wirklich geändert, war höchstens etwas abgeschwächt. Aber in so einer Situation, bei so einem Thema, war es ihm fast unmöglich sich selbst zu beruhigen. 

Er musste sich an etwas positives klammern.

 

Ok. 

Es war ein Traum gewesen, nicht die beschissene, verkackte Realität. 

Nur ein behinderter, nichts sagender Traum. 

 

Naja, zumindest ein Teil davon, denn dass der Nerd niedergeschlagen nach Hause gekommen war und Katsuki ihn darauf gezwungen hatte in seinem Lieblingsrestaurant auf der anderen Straßenseite mit ihm zu essen, stimmte schon.  Der Nerd hatte sich ebenfalls nach vorne gelehnt und diesen behinderten Satz von sich gegeben, der den Blonden als toll bezeichnete. Als ob Katsuki das nicht schon wusste. Er war fucking schließlich nicht irgendein Superheld, sondern die beschissene, zukünftige Nummer eins. 

Katsuki hatte ihm dann, nach kurzem Zögern, durch die Haare gestrobelt, ihm gesagt, dass er stank, wie ein Frettchen, dass sich in Scheiße gewälzt hatte und den Idioten dann unter die Dusche geschickt.

Keine halbe Stunde später standen sie dann vor der kleinen Bude, von der Deku behauptete, dass sie das beste Katsudon machten, was er bislang, gegessen hatte. Natürlich ausgenommen das, von seiner Heulsusen-Mam. 

Katsuki verschwieg, woher er wusste, dass Deku dieses Restaurant so liebte.

Er hatte keine Lust den Abend anzusprechen, in welchen er den Nerd nach Hause gebracht hatte und in welchem er ihn davon abhalten musste vor einem geschlossenen Restaurant nach seinem ach so geliebten Katsudon zu betteln. 

Deku war voll gewesen und würde sich eh nicht daran erinnern können. 

Sehr wohl jedoch an etwas anderes aus dieser Nacht…

 

Nach zwei Bier hatte Deku sich endlich aus der Nase ziehen lassen, dass er heute ein Gespräch von zwei Arbeitskollegen mitbekommen hatte, die sich über Quirklose unterhalten hatten. 

Jedoch nicht im positiven Sinne. 

Da der Nerd schlecht rumerzählen konnte, dass er ebenfalls zu der Fraktion gezählt hatte, musste er stillschweigen darüber bewahren. Er wollte bei dem Thema nicht riskieren irgendwelche unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das Risiko war zu groß und er schätzte All Mights Geschenk dafür zu sehr. 

Das ihn seine Zurückhaltung innerlich jedoch auffraß, nahm er anscheinend gerne dafür in Kauf. 

„Auch, wenn ich jetzt nicht mehr mackenlos bin, Kac-chan, kann ich nichts daran ändern, trotzdem manchmal noch so zu fühlen. Wenn All Might nicht gewesen wäre, wenn er sich nicht für mich, als seinen Nachfolger entschieden hätte, dann wäre ich schließlich immer noch ohne Spezialität.“

Er konnte die Denkweise des Idioten verstehen, konnte nachvollziehen in welchem behinderten Dilemma er sich befand. 

 

Kurz huschten ihm Vorstellungen von einer Gegenwart ohne Deku mit OFA vor sein Auge. Sein Bauch zog sich unangenehm dabei zusammen.

Er schüttelte den Kopf.

 

Trotz alledem hieß es nicht, dass Katsuki sein memmenhaftes Verhalten akzeptierte. Er war kein nichtsnutziger Teenager mehr, gottverdammt. Er war jetzt ein Pro-Hero und die heulten fucking nochmal über so einen Kram nicht rum. 

„Was interessiert dich schon das Geschwätz von diesen Idioten. Wenn die Zeit haben, so einen Mist zu erzählen, sollen sie ruhig. Mehr Chancen für mich an die Spitze zu kommen.“

Deku hatte daraufhin gelacht und kurz noch etwas in seinen scheiß imaginären Bart genuschelt. 

Doch fuck, es war ihm egal gewesen. 

Was zählte, war dass er diese beschissene, deprimierte Fratze endlich abgelegt hatte. 

Katsuki hätte sie ihm ansonsten rausprügeln müssen…
 

 

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„Katsuki-kun?“

 

Inko Midoriya sieht ihn mit verwundert weit geöffneten Glubschaugen entgegen. Ihre Hand verweilt reglos an der Türklinke.

 

„Ich… Was kann ich für dich tun?“, fragt sie mehr in Gedanken zu sich selbst, als zu ihm und Katsuki schnalz angepisst mit der Zunge. Das Geräusch scheint die ältere Frau aus ihrer verdammten Starre zu reißen, denn im nächsten Moment öffnete sie die Tür weit und trat zur Seite. 

 

„Ah…komm...komm doch rein. Ich habe gerade Tee aufgesetzt.“

 

Mürrisch betrat er das kleine Apartment. Der Geruch erinnerte ihn unweigerlich an Tage aus seiner Kindheit, doch er schüttelte die Bilder so schnell ab, wie sie gekommen waren. Für den Mist hatte er keine Zeit. Er war aus anderen Gründen hier. 

Er setzte sich an den kleinen Tisch, wartete geduldig darauf, dass die alte Midoriya sich mit den Tassen zu ihm setzte. Er hatte nicht vor sie zu hetzen oder sie wegen ihrer Verwirrung zu kritisieren. Er stand schließlich komplett ohne vorherige Ankündigung vor ihrer Haustüre. 

 

„Also…“, fing die dicklichere Frau an und sah ihn mit neugierigen Augen entgegen.

„Entschuldige, wenn ich so direkt bin, aber es ist nicht gerade normal dich vor meiner Haustür vorzufinden.“

 

Sie lächelte beschämt und er brummte zustimmend. 

Wie gesagt: Er war selbst von sich angepisst, hier zu sein, aber…

 

„Es geht um Dekus Geburtstag nächste Woche. Ich weiß der Nerd feiert ihn jedes Jahr mit dir und seinenExtras.“

 

„Ja das stimmt.“, sagte sie  nach einiger Zeit deutlich überrascht.

 

„Ich weiß auch, dass der Vollidiot sich dafür nicht einmal frei nehmen würde. Laut Plan macht er die Frühschicht.“

 

Inko sah ihn an und nickte niedergeschlagen.

„Ja, das stimmt. So ist es in der Regel immer. Er lässt sich ungern nur wegen seinem Geburtstag von der Arbeit abbringen. Ich finde mit jedem Jahr wird es etwas schlimmer. Letztes Jahr ist er bei seiner eignen Überraschungsparty der erste gewesen, der gegangen ist.“

 

Tantchen stöhnte niedergeschlagen. Ihre grünen Augen nahmen einen müden Ausdruck an, wodurch sie denen des Nerds noch ähnlicher wirkten.

„Er wird sich irgendwann noch kaputt arbeiten.“

 

„Genau das werde ich zur Hölle verhindern.“, sprach er und erlangte den Blick der Älteren zurück auf sich, welche vorher betrübt auf ihrer Tasse geruht hatte.

„Der Nerd hat Sonntag Geburtstag. Ich schleife ihn am Samstag aus der gottverdammten Stadt in ein Ryokan in Hakone, um ihn dann am nächsten Tag bei euch abzuliefern. Wenn alles klappt sollten wir gegen 19 Uhr hier sein.“

 

Inko sah ihn an. 

Fassungslos.

 

„Eh… Warum, also…“, stotterte sie und er wartete, dass sie ihre beschissene Sprache zurückfand, doch was das anging, lag die Intelligenz wohl in der Familie, wie es aussah. Ihr Mund wackelte unkontrolliert auf und zu und er rollte lediglich mit den Augen, als sie ihr Gebrabbel zu keinen anständigen Satz formen konnte. 

 

„Fuck, was gibt es daran nicht zu verstehen? Der Nerd ist ein bescheuerter Idiot, dem man in den verdammten Hintern treten muss, damit er sich und seinen Körper nicht vollständig ruiniert.“

Inko sah ihn immer noch verständnislos entgegen, doch mischte sich jetzt wieder mehr Sorge in ihr Gesicht. 

 

„Wie geht es meinem Jungen? Er meldet sich jetzt zwar öfters, aber dafür scheine ich ihn eine Ewigkeit schon nicht mehr zu Gesicht bekommen zu haben.“, sagte sie und fummelte unruhig an ihrer Tasse Tee. 

 

„Jetzt, wo du bei ihm wohnst, kannst du mir vielleicht… sagen ob alles… ob alles ok ist?“

Sie sah ihn flehend an, suchte in seinen Augen nach Anzeichen, die sie noch mehr in fucking Sorge verfallen lassen könnten. 

 

„Tse, wie gesagt: Er arbeitet fucking viel zu viel.“, brummte er und sah sofort den Tränenschleier in den grünen Augen. 

 

Oh Shit. Darauf konnte er jetzt gut verzichten. 

 

„Aber dank mir bekommt der Streber jetzt wenigstens etwas Anständiges in den Magen. Seinen verdammten Arsch verfrachte ich auch rechtzeitig ins Bett, wenn es so aussieht, als ob er gleich auf der Couch vor der Glotze einschlafen würde. Gottverdammt, ich fühle mich wie ein beschissener Babysitter.“

 

Mit gläsernen Augen sah die Frau ihn an, lächelte jedoch bei seiner Aussage. Ihre Hamsterbacken streckten sich dabei, in hässlich ähnlicher Art des Nerds, nach oben. Unwohl verschränkte er die Arme vor der Brust.

 

“Izuku kann froh sein dich zu haben, Katsuki-kun.”, sagte sie und nickte sich selbst zustimmend zu.

“Ich bin froh euch beide heute... nun... in einer weitaus besseren Beziehung zueinander zu sehen. Und ich bin dir dankbar dafür, dass du so gut auf ihn Acht gibst.”

 

Sie lächelte wieder, dieses Mal aufmunternd, als Katsuki das widersprechende Zucken in seinem Mundwinkel nicht unterdrücken konnte. 

Er wusste nicht genau, was ihn widerstrebte. War es der Gedanke, dass es wohl fucking offensichtlich 

wurde, dass sich ihre Beziehung gebessert hatte, oder aber, dass Katsuki keinesfalls so fühlte, als ob er es bereits verdient hätte, diese Zuwendung von der Alten zu bekommen. 

Jede andere Mutter hätte ihm seinen Mist von damals vorgeworfen, ihm gesagt dass er noch einen beschissenen, langen Weg hätte, um Wiedergutmachung zu leisten. 

Und ja das hatte er verdammt.

 

Innerlich schüttelte er den Gedanken beiseite und holte sich zurück in das jetzige Geschehen. 

 

“Ja, ja, was auch immer. Nach dem ganzen Mist an Arbeit mit Fällen von verschwundenen Leuten, Diebställen und quirklosen Kindern sollte der Idiot sich gefälligst wenigstens ein Wochenende erholen. Also, ist es ok, wenn wir abends reinschneien?”

 

Die Grünhaarige spannte sich plötzlich an und Katsuki hatte auf einmal das Gefühl, sie würde seinen Vorschlag ablehnen. Doch ihr verschwitztes Lächeln blieb.

 

“Si-Sicher.”

Sie kreiste unruhig ihre Zeigerfinger umeinander. 

“Was sagtest du wegen … quirklosen Kindern?”

 

Katsuki sah sie einen Moment irritiert an, faste sich jedoch schnell. Er konnte nachvollziehen, dass eine Mutter mit einem jahrelang marckenlosen Kind bei dem Thema große Ohren bekam. 

 

“Er erzählte von einem Fall, in welchen Kinder ohne Spezialität entführt und vergewaltigt worden waren. Glaube kaum, dass er das so einfach weg stecken konnte...”

 

Er schnalze mit der Zunge, wusste nicht, ob er innerlich zu seinen eigenen Worten zustimmend nicken oder aber, Deku dafür eine Faust mehr in seine scheiß Visage geben sollte. Der Idiot sollte gerade bei solchen Fällen das PHMC aussuchen und es nicht meiden, wie eine stinkende Socke.

 

Seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig zurückgeholt, als er ein leises Schluchzen vernahm. Inko liefen jetzt die Tränen übers Gesicht. Ihre Hände hatte sie vor ihrem Mund zusammengeschlagen, als ob sie damit verhindern wolle, dass die kläglichen Laute aus ihrer Kehle entkamen. 

 

“Entschuldige”

Sie zog schniefend die Nase hoch und wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.

“Ich hätte nur nicht gedacht, dass er das- … dass er über diesen-” Sie räusperte sich kurz. “ über solch einen Fall sprechen würde.”

 

Ihr darauffolgendes Lächeln sollte wohl aufmunternd sein, aber es wirkte nicht ganz ehrlich. 

Der Anblick bescherte dem aufmerksamen Pro-Hero ein komisches Gefühl in seiner Bauchgegend. 

 

“Wieso sollte er nicht?”

 

Sie sind beide Heros. Sie wissen beide, was der Job mit sich bringt und wenn Deku schon nicht mit jemanden in Medical Center sprechen möchte, dann ja wohl mit jemanden aus seinen direkten Reinen.

Und fuck, es war doch an sich ein Geschehen gewesen, wie jeder beschissene andere Heldenjob auch. Auch wenn es um Quirklose gegangen war...

Oder war es, weil er Deku damals genau aus dem Grund gehänselt hatte?

Die alte Midoriya sah ihn plötzlich an, als habe sie die Gedanken des Hitzkopfes gelesen. Ihre Mimik war etwas härter, etwas versteinerter, als für ihr Puddinggesicht gut aussah.

 

“Nun, ich denke das Thema ist gerade bei dir... etwas schwierig.”

 

Tse.

 

Manchmal hasste er die Alte dafür, dass sie auf die allernetteste Art sagen konnte, was für ein Arschloch man gewesen war...
 


 

 

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“Kac-chaaan...”

 

“Hör auf zu jammern, Nerd.”

 

“Aber wohin fahren wir denn?”

 

“Das wirst du, zur Hölle nochmal, früh genug sehen!”

 

“Aber die Arbeit-”

 

“Ich habe alles mit deinem Boss geklärt, klar? Fuck, die schien sogar mehr als beschissen happy, dass ich dich aus deinem verkackten Büro raushole.”

 

Katsuki sah von rechts neben sich zum Nerd.

“Deine Extras können dich wohl schon nicht mehr ertragen.”

 

Er grinste, als er sah, wie Deku sein Gesicht beleidigt zu einer Fratze verzog. 

 

“Gar nicht. Ich komme sehr gut mit meinen Kollegen klar. Wie ist es bei dir, Kac-chan?”, gab der Streber von sich und flötete den letzten Teil unschuldig in seine Richtung. 

 

Tse. 

 

Manchmal wirkte der Nerd wie ausgetauscht. Irgendwo kann dann plötzlich beschissener Mut, sich dem Blonden entgegenzustellen, als würde er es nie anders machen. 

Sollte er ruhig. Katsuki wusste genau, wie er ihn wieder in seine Schranke wies.

 

“Hah? Ich bin der fucking Beste. Alle wollen mit mir arbeiten, Nerd. Und ich breche im Gegensatz zu dir nicht auf der Arbeit zusammen, wie eine beschissene Jungfrau in Nöten.”

Der Treffer war mehr als eindeutig.

 

Deku schnaubte beleidigt, öffnete vorschnell den Mund, nur um ihn dann ohne Worte wieder zu schließen.

 

Ha. 

Katsukis Brust füllte sich mit prickelndem Stolz, über seinen kleinen Sieg. Und gleichzeitig war der Nachgeschmack unglaublich bitter. 

 

“Genau deswegen machen wir diese Reise. Du wirst dir mindestens die nächsten 48 Stunden die Arbeit aus deinem Streberhirn schlagen und dich fucking nochmal entspannen, klar?”

 

Er kramte in seiner Tasche nach einem Nackenkissen und knallte es dem Nerd in den Schoß. 

 

“Die Zeit läuft ab jetzt.”

 

Damit verschränkte er die Arme und schloss die Augen, gab dem Grünhaarigen zu verstehen, dass er nun seine verdammte Ruhe haben wollte.

Die Fahrt würde etwas mehr als zwei Stunden dauern, bis sie in Hakone ihre Unterkunft erreichen würden. Wenn er schon ein ganzes Wochenende mit dem Idioten zusammenhängen würde, konnte er sich selbst wenigstens etwas Ruhe zwischendurch gönnen...

Die Zugfahrt ging schneller vorbei als gedacht. 

Während Katsuki einen leichten Dämmerschlaf genossen hatte, war Deku wohl damit beschäftigt gewesen mit wandernden Augen die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten. Die Nackenrolle um seinen Hals schien dabei mehr Deko, als alles andere. 

Katsuki musste sich arg zurückhalten, darüber nicht verärgert zu knurren. 

 

Dekus  realisierender Laut in Form eines “Ah”s, darüber wo sie sich befanden, pisste Katsuki nach dem Verlassen des Bahnhofs weniger an, als befürchtet. Innerlich beruhigte ihn die Reaktion des Idioten sogar etwas. Es zeigte ihm, dass er mit seiner Idee wenigstens nicht völlig in die Scheiße gegriffen hatte und er hoffte, dass das ganze Theater fucking Früchte tragen würde. 

 

Und mit jeder vergangen Stunde konnte Katsuki sehen, wie die Anstrengung und Erschöpfung etwas mehr aus dem Gesicht des Nerds wichen. 

Das Hotel mit den persönlichen Onsen hatte genau die Wirkung, die er sich erhofft hatte. Nachdem sie in ihre Suite eingecheckt hatten-

Und fucking ja, er hatte sie nicht in separaten Räumen gebucht, weil er sicherstellen musste, dass Deku auch in der Nacht die Erholung bekam, die er brauchte. 

-genossen Sie einen Ausflug um den See Ashinoko. Sie wanderten halb um das Gewässer, aßen heimische Kost in einem kleinen Restaurant und fuhren hinterher mit der Fähre zurück. 

Nach einem mehr als fucking geilen Bad in der unüberwachten heißen Quelle (in welcher er schon aufpassen musste, dass der Idiot nicht wegen der Hitze umkippte) saßen Sie auf ihrer persönlichen Veranda und tranken Sake. Das Abendessen stand dämpfend vor ihnen. 

 

“Kac-chan?”, Deku sah mit entspannter Mimik über den Horizont hinaus zum Berg Fuji. Er hat mit einem persönlichen Anruf dafür gesorgt, dass er das Zimmer mit dem verdammten besten Ausblick bekommen würde. Das erste Mal, dass sein Name zu etwas zu gebrauchen war. 

 

“Danke”

Dekus Augen waren glasig, doch der Blonde wusste, dass es dem Alkohol und dem Bad, was sein Gesicht immer noch rot leuchten ließ, zu verdanken war. Nichts also, was ihn beunruhigen sollte. 

 

“Tse, irgendwer muss dir ja mal zeigen, was du verpasst, Deku.”

Er trank seinen Sake und lehnte sich an die Tür hinter sich. Er musste zugeben, dass ihm dieser Kurztrip selbst ganz guttat. Nach dem Jobwechsel und so viel Wirrwarr drumherum, hatte er sich selbst kaum eine Pause gegönnt. 

 

“Auch wenn ich zuerst skeptisch war, als du einfach so meine Reisetasche gepackt hattest, aber das ist...”

 

Der Grünhaarige blickte wieder wie eine verträumte Prinzessin über die Landschaft.

 

“Herrlich, Kac-chan.”

 

Er nahm sich etwas von seinem Fisch.

“Und es schmeckt wirklich toll. Das hat sicher ein Vermögen gekostet...”

 

“Kannst du einmal aufhören, dir wegen jedem Scheiß Sorgen zu machen? Das hier ist dein beschissenes Geburtstagsgeschenk, Deku.”

 

Deku grinste und prostete ihm zu. 

 

“Ja, das dachte ich mir schon. Hab vielen Dank, Kac-chan.”

 

Er trank und nahm nicht die Augen von ihm, leckte sich die Lippen als er das Schälchen absetzte. 

Und Katsukis fucking Kopfkino begann...

Er hatte es bisher gut geschafft, es zu verdrängen, es in die hinterste Ecke seines Hirns zu schieben. 

Doch diese eindeutige und ebenso nicht eindeutige Aktion des Idioten schleuderte die Erinnerung an seinen beschissenen Traum abrupt und unumgänglich wieder in den Vordergrund. Und er fragte sich unausweichlich, ob Dekus Lippen wirklich so schmecken würden, wie in dieser Illusion die ihm sein scheiß Kopf projiziert hatte.

 

Fuck. 

Gott, wie er sich dafür hasste. 

 

Was, zur absolut beschissenen Hölle, gab es an dem Nerd, was Katsuki so dermaßen fertig machte?

Er hatte schließlich Tasty Bitch, die es ihm besorgen konnte. Und das nicht gerade mittelmäßig. Er musste zugeben, dass er auf seine Kosten kam. 

Gedanklich ging er das letzte Mal mit ihr durch und-

 

Ok, verdammt, wann hatte er das letzte Mal mit ihr geschlafen? Vor einem Monat? Fuck?

Kein Wunder, dass sein beschissenes Hirn ihm diesen Scheiß eingepflanzt hatte. Sein Schwanz hatte seit Wochen keinen Druck mehr abgelassen. 

Sollte er sich Tasty Bitch für nächste Woche klar machen?

 

“Kac-chan?”

Sein Blick wanderte zu Seite, bevor seine Hand das gerade angehobene Schälchen an die Lippen setzten konnten.

 

“Hm?”

 

“Du bist wirklich unglaublich, weiß du das?”, sagte der Nerd und schwenkte den Sake in der Flasche kreisförmig.

 

“Du kommst so gut mit dem Heldendasein klar, als wärst du dafür geboren.”

 

“Tse, dass kommt daher, weil es so ist, Nerd.”

 

Deku lachte.

“Wahrscheinlich hast du Recht. Ich wollte mein Leben lang Superheld werden und jetzt habe ich das Gefühl überhaupt erst zu begreifen, was das bedeutet...”

 

Katsuki konnte beobachten, wie sich die grünen Augen etwas verdunkeln. Das war meist nie ein gutes Zeichen. Himmel, musste der Nerd immer so melancholisch werden?

 

“Was, Nerd? Kneifst du etwa?”

 

“Was? Nein, niemals”, sprach er lauter, voller Protest. Die Stärke in seinem Blick nahm ihn kurz gefangen. Es erinnerte ihn an die Zeit in welcher er den Idioten in kindesalter von seinem Superheldentraum schwaffeln hörte.

 

“Es ist nur... mit der Kraft, die mir All Might geschenkt hat, bin ich zwar in der Lage ein Superheld zu sein, aber gleichzeitig steckt so viel Verantwortung dahinter.”

Deku blickte auf seine rechte, vernarbte Hand, die sich ungewöhnlich ruhig verhielt. Ein paar Mal schloss und öffnete er seine Finger zu einer Faust.

 

“Ich bin der neunte Träger von One for All und beherrsche nach mehreren Jahren immer noch nicht die Fähigkeiten meiner Vorgänger.”, sagte er und gibt ein trauriges, lächelndes Schnaufen von sich. 

 

“Wie soll ich so das Symbol des Friedens werden, wenn ich nicht einmal in der Lage bin mich weiterzuentwickeln? Ich habe in den letzten fünf Jahren keine Fortschritte gemacht. Manchmal glaube ich fast, dass-”, doch er musste abbrechen, als ein Klopfen ankündigte, dass ihr Geschirr abgeräumt werden würde. Nachdem die Bediensteten wieder gegangen war, rückte sich Deku etwa zurecht. Er lehnte jetzt, wie Katsuki selbst an der Schiebetür, die Beine in einem halben Schneidersitz, nicht zu stark angewinkelt, als dass der leichte Yukata zu viel preisgeben konnte.

Aber auch nicht fucking zu wenig. 

 

Katsuki sah seinen Nebenmann an, wartete eigentlich darauf, dass er das fortsetzte, worin er unterbrochen wurden ist, doch der Nerd behielt stillschweigen, sah eher so aus, als ob er gleich wieder in seine fucking betrübten Gedanken abschweifen würde. 

Der Blonde hatte sich selbst nie intensiv mit dem Gedanken beschäftigt, wie Deku sich mit seiner übertragenen Fähigkeit fühlte. Für ihn war immer offensichtlich gewesen, dass der Möchtegern Hero einen verdammten Glückstreffer damit gelandet hatte, er jedoch genauso hart dafür arbeiten musste, sich diese Spezialität zu eigen zu machen. Während der Schulzeit hatte er seine Augen und sein ganzes Rivalitätsverhalten auf den Streber gerichtet, um ihn dorthin zu pushen, wo er mit der Kraft von All Might zu stehen hatte. Denn das der Blonde nach wie vor das Gefühl hatte, dass er Mitschuld an dem vorzeitigen Ende des Friedenssymbols trug, daran hatte sich nie etwas geändert. Also wollte er wenigstens dafür sorgen, dass er diesen miserablen Nachfolger schnellstmöglich-

Er stöhnte, als er merkte, wie weit er selbst jetzt in beschissene niedergeschlagene Gedanken abgedriftet war. 

 

“Hör zu Nerd. Man wird nicht von heute auf morgen ein verdammtes Symbol des Friedens, klar? Sonst könnte das jeder Vollidiot hinbekommen...”

 

Er saß so dich bei dem Streber, dass er nur kurz zu Seite rutschen musste, um den Idioten mit seiner Schulter aus seiner Träumerei zu stoßen.

 

“Du steigst jedes fucking Jahr weiter im Ranking auf. Also erzähl mir nichts von wegen “keine Fortschritte”, Idiot. Wenn du dich nicht weiter anstrengst, trete ich dir in deinen nerdigen Hintern.”

 

Der Blonde bemerkte, wie sich die großen Augen auf ihn richteten, als wäre er ein verdammtes Tier im Zoogehege. Er ignorierte es, trank lieber noch etwas von dem eisgekühlten Sake, welcher in seiner Kehle so wunderbar brannte. Er spürte bereits, wie heiß seine Wangen wurden und träge sein Körper. Nachdem heutigen Tag würde er wie ein Stein ins Bett fallen, soviel stand fest.

Deku lehnte sich etwas zu ihm.

“Danke, Kac-chan. Ich weiß, ich beklage mich ständig und es tut mir leid, dass ich mich nicht einmal erkenntlich zeigen konnte, was du bisher alles für mich getan-”

 

“Verdammte Scheiße, Deku, hör auf mit dem Gebrabbel.”, sprach der Ältere genervt und blickte zu dem Jammerlappen. 

 

“Ich will nur sagen, dass ich froh bin, dass du hier bist. Nicht hier hier, sondern generell da bist. Wieder in Tokyo und-”

 

“Himmel”, sprach Katsuki beschämt und schnappte nach Dekus Sakeflasche. 

 

“Kein Alkohol mehr für dich, Nerd.”

 

“Hey”, protestierte Deku und versuchte sich die Flasche zurück zu angeln, doch Katsuki stellte sie weit weg neben sich und drückte den Wischmopp zurück. 

 

“Nichts da, Arschkriecher.”

 

Deku blähte beleidigt die Backen auf und Katsuki hätte beinahe gelacht. 

 

“Bist du... Ich meine, freust du dich nicht, mit mir zu arbeiten? Ich finde, wir sind ein wirklich-”

Deku schluckte, sah zu Boden, suchte nach Worten und kratzte sich zugleich am Hinterkopf. All das innerhalb weniger Sekunden, ehe er sich leicht stupsend gegen die Schulter des Hitzkopfes lehnte. Der Kontakt war irritierend.

 

Fucking irritierend.

 

“Wenn wir einen Auftrag zusammen erledigen, ist es fast wie atmen, so leicht und unkompliziert.”

Er lachte und die Aktion schickte Blitze durch Katsukis Schulter.

 

“Kaum vorstellbar, wenn man weiß, wie wir in der U.A. zusammen waren.”

 

“Du warst ein beschissen erbärmlicher und selbstaufopfender Idiot, Deku.”

 

Ein Schnaufen von seiner Linken.

“Und du ein... Choleriker.”

 

Wow.

 

Katsuki wäre fast beeindruckt gewesen. 

Er sah zum Streber runter, dieser zu ihm hoch, verschwitzt und unsicher, aber er wich nicht zurück.

Katsuki könnte ihn jetzt schubsen, beleidigen und ihn wieder in seine Schranken weisen.

Doch heute wollte der Choleriker mal nicht so sein. Irgendwie hatte es auch etwas...

Also grinste er verschwitzt zurück, um den verdammten Idioten seinen Bammel zu nehmen. Dekus Anspannung verschwand daraufhin aus seinen Schultern, drückte sich stattdessen noch etwas enger an Katsuki. Der Blonde schob den Gedanken beiseite, dass es ihn nicht störte, den Streber so nahe zu haben. 

 

Er sah es schlichtweg als eine von Dekus Überwindungstaktiken an Körperkontakt an. 
 


 

 

“Bist du im Übrigen immer noch.”

 

“Strapaziere dein Glück nicht zu weit, Idiot.”
 

 

.

 

.

 

.
 


 


 

 

Katsuki blinzelte irritiert.

Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, wo er sich befand. Der fremde Geruch und die unbekannte Zimmerdecke ließen ihn unbewusst schneller aus seinem tiefen Schlaf rutschen. Sein Blick schnellte in dem erhellten Raum umher und-

Deku lag eine Armlänge neben ihn, gerade und fucking versteift auf dem Rücken.

Sein Blick war hart nach oben auf die Decke gerichtet, und obwohl Katsuki direkt neben ihm lag, sich bewegte und ihn jetzt ansah, machte er keine Anstalten, aus seiner Starre zu weichen. Aus seinem Auge stahl sich in Zeitlupentempo eine Träne. 

 

Was zur behinderten Hölle?

 

“Scheiße, Deku, was ist los?”

 

Katsuki stützte sich auf seine Unterarme, lehnte sich näher an den Idioten. 

Hatte er Schmerzen?

Unter der Decke konnte er den Arm nicht sehen. Er wusste nicht-

 

“Kac-chan”, gab der Nerd mit einer Stimme von sich, die ihm bestätigte, wie weit weg der Streber war.

 

“Was, Deku? Wieso heulst du verdammt nochmal?”

 

“Ich-”

Der Grünhaarige schluckte schwer.

“Ich habe durchgeschlafen.”

 

Hah?

 

 

Dekus Blick fokussierte sich wieder und er wischte sich die nasse Spur von seinem Gesicht. 

 

“Kac-chan, ich... keine Ahnung, wann ich das letzte Mal komplett durchgeschlafen habe. Ich-”

 

Und der Nerd fing fucking nochmal an zu lachen

Zu lachen, als ob ihm jemand einen beschissenen Witz erzählt hätte.

Katsuki dagegen war wie erstarrt. Ausdruckslos sog er das Bild vor sich auf, in welchem sich ein Grünhaariger Pro-Hero freute, als habe er gerade das fucking achte Weltwunder persönlich miterlebt. 

Das war-

 

Deku drehte sein Gesicht zu ihm. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln.

“Danke, Kac-chan.”

 

Fuck. 

Was stimmte nur nicht mit dem Idioten?

Wie konnte er-

 

Der Blonde verzog sein Gesicht vor Wut. Er wusste, dass Deku Albträume hatte, wusste, dass er nachts aufstand und durch die Wohnung irrte, wie ein hirnloser Zombie. 

Aber das...

Das hier übertraf all seine fucking Vorstellungen.

Das hier war-

 

“Nerd”

 

“Hm?”

 

“Happy Birthday.”
 


 

 

.
 

 

.
 

 

.
 


 


 


 


 


 

 

Griesgrämig schlug er die Hand der Frau mit den verdammten Fledermausohren beiseite.

 

“Was soll der Scheiß?”

 

“Entschuldigen Sie, Ground Zero, aber es ist nur etwas Make-Up.”

 

“Ich bin doch keine fucking Bitch.”

 

“Bakugou”

 

Mürrisch sah er in den Spiegel vor sich und traf auf den strafenden Blick seines Chefs. Mit verschränkten Armen stand dieser hinter ihm.

 

“Du hast dich darauf eingelassen und dann wirst du gefälligst auch tun, was man von dir verlangt, klar? Hör auf, dich wie ein Balg aufzuführen.”

 

“Hah?”, brüllte er zurück und einen Moment später spürte er die Fäden von seinem Chef um seinen Hals. Noch ein strafender Blick und der Jeansträger löste seinen Quirk von dem Hitzkopf. 

 

“Ich gehe jetzt und wenn ich später beim Vertriebsleiter anrufe, will ich nur Gutes von dir hören, ist das klar?”

 

“Tse”

Katsuki verschränkte die Arme und die Tussi traute sich, seinem Gesicht mit dem Puschel wieder näher zu kommen. 

 

Dreck.

 

Er hätte diesen Mist damals ablehnen sollen, hätte darauf pochen sollen, sich nicht mit diesem Kack zu beschäftigen. Jetzt saß der Blonde hier und wurde auf sein erstes Fotoshooting für “The Hotest Hero” vorbereitet. 

Verdammter Zirkus war das.

 

Er ließ das Fotoshooting stumm über sich ergehen. 

 

Naja. 

Weitestgehend. 

 

Ab und zu konnte er ein genervtes Knurren nicht unterdrücken, als die verdammte Schwuchtel von einem Fotografen ihn die aller dämmlichsten Posen zurief.

Von dem Getuschel der Models hatte er auch bereits nach zehn Minuten die Schnauze gestrichen voll.

 Wenn er nicht bald diesen Sauladen verlassen konnte, dann-

Plötzlich erhaschten seine Augen bekanntes Grün und bevor er darauf reagieren konnte, hörte er die passende Stimme dazu.

 

„Kac-chan?!“

 

Katsuki war… verwirrt. 

Dieser Idiot schien ihn, wie die Pest zu verfolgen. Im gleichen Moment überflog ihn das Gefühl, wie Deku es geschafft hat, sich hier einzuschleichen.
 

Deku war nicht “The Hotest Hero”. 

 

Kasuki war es, verdammt. 

 

„Scheiße, was machst du hier, Nerd?“

 

Deku kratze sich verlegen an der Wange und errötete. 

 

„Ich wurde eingeladen, nachdem Shoto abgesagt hatte.“
 

„Hah? Die Halb&Halb Fresse hatte auch eine Einladung bekommen?“

 

„Eigentlich“, unterbrach ihn der Clown, der für den ganzen Mist die Verantwortung trug und sich scheinbar beleidigt neben den Fotografen platziert hatte. Die fehlende Aufmerksamkeit kränkte den Idioten anscheinend. 

„Eigentlich war Hero Shoto ebenfalls nominiert. Aber leider hat er sehr deutlich gemacht, dass er kein Interesse hat. Schade für all seine Fans. Er wäre ein großartiges Model gewesen.“

 

Der Fotograf nickte zustimmend, während er seine Kameralinse wechselte. 

Der Hitzkopf ballte zähneknirschend die Faust. 
 

Wollte ihn eigentlich jeder in diesem verdammten Zirkus verarschen? 

 

„Aber“ Der Leiter, der mit seinen pinken federn auf dem Kopf einem verdammten Flamingo glich, klatschte in die Hände. „Jetzt habe ich hier gleich zwei der momentan angesagtesten Superhelden. Ich kann mich nicht glücklicher schätzen.“

 

„Fucking, nein. Ihr bekommt kein beschissenes Foto von mir, wenn ich nur Nummer Zwei bin.“

 

Katsuki holte seine nackten Oberarme aus den Griffeln der Models und ging schnurstracks Richtung Umkleide. 

 

„Ground Zero, Sir.“

 

„Kac-chan.“

 

Deku stellte sich ihm in den Weg, die gestreckten Handflächen gehoben, doch er zuckte zurück, als Katsuki dabei war, gegen diese mit seiner entblößten Brust zu stoßen.

 

„Warte, Kac-chan.“

 

Schnaufend hielt er an, war tatsächlich etwas neugierig, warum gerade der nervös wirkende Pro-Hero ihn zum Bleiben überreden wollte. 

 

„So wie ich dich kenne, hatte es sicher einen wichtigen Grund, warum du hier bist, oder? Ich hätte dich eher für jemanden gehalten, der auf diesen Titel keinen Wert legt, also vielleicht…“

 

„Hero Ground Zero, bitte, es tut mir leid, falls Sie meine Äußerung falsch aufgegriffen haben.“, unterbrach ihn der dicke Flamingo von hinten.

 

„Sie und Hero Shoto hatten die gleiche Anzahl an Votes. Und da brannte sich in meinen Kopf die fantastische Idee ein, Sie beide auf ein Cover zu platzieren.“

 

Oh garantiert nicht!

 

„Was ja jetzt leider nicht mehr möglich ist.“

 

Katsuki hätte nie gedacht, dem Ketchup/Majo Prinzen jemals so dankbar zu sein. 

Flamingo-Man umrundete mit dicken geröteten Wangen den Pro-Hero, nur um von hinten seine Hände auf Dekus Schultern zu klatschen und den Grünhaarigen leicht hin und her zu schaukeln, als wolle er ihn anpreisen, wie ein besonderes Kunstobjekt. Deku verzog das Gesicht, als hätte er Essiggurken im Mund. 

 

„Deswegen war ich umso glücklicher, dass sich unsere Nummer Zwei nun dazugesellt.“, sprach er viel zu hoch und quetschte Dekus Oberarmmuskeln zusammen.

 

Der Sidekick spannte unter der Berührung des fetten Vogels, lächelte ihn jedoch verklemmt entgegen. Katsuki stöhnte innerlich, als er merkte, wie die Wut nachließ und ihn die möglichen Folgen seiner geplanten Aktion einholten: Sein Chef würde ihm die Hölle heiß machen, er würde vielleicht eine Chance vergeuden, die ihn sein Ziel etwas näherkommen ließ. Und außerdem... Katsukis Augem musterten skeptisch die angespannte Visage seines Rivalen.

 

Fuck. 

 

„Was auch immer.“ Er drehte sich um hundertachtziggrad und machte sich zurück zu den etwas mies dreinschauenden Models. 

 

„Ah, Ground Zero, vielen Dank. Sie haben sich eine Pause verdient. Wir werden mit Hero Deku weiter machen.“

 

Katsuki schaute über seine Schulter und sah den Vogel den Fotografen auffordern zunicken, während er Deku Richtung Bühne schob.

Dekus gekräuselter Mund sah alles andere als fotogen aus und als der Grünhaarige einmal tief durchatmete und den Kiefer kreisen ließ, schien es so, als ob Deku das ebenfalls wusste.

 

Katsuki verschränkte die Arme vor seiner nackten Brust. Seine Herokostüm bekleidete ihn lediglich am Unterkörper. Selber die Maske hatte er abgelegt. Dank des Sportfestivals aus dem ersten Jahr war Anonymität eh ein Fremdwort für ihn. 

Kritisch betrachtete der Blonde das armeselige Schauspiel des Jüngeren. Ihm war sofort klar gewesen, dass dies Dekus erstes Fotoshooting war. Der Fotograf musste ihm alles erklären und alles verbildlichen. Innerhalb weniger Minuten hatte Deku so viele Entschuldigungen von seiner Zunge rieseln lassen, wie der Hitzkopf selten gehört hatte.

Selten ertragen konnte. 

 

Oh, was für ein Nerd.

 

Es dauerte eine geschlagene Ewigkeit, bis sich der Streber mit seiner Modelrolle anfinden konnte. Seine Züge nahmen nach einer gewissen Zeit etwas Entspannung an. 

Soweit, dass Katsuki unwillkürlich der Gedanke kam, ob ihn sein erster Eindruck getäuscht hatte. 

War Deku hot?

Katsuki hatte den Idioten vorher nie aus einer solchen Perspektive betrachtet und um ehrlich zu sein, sträubte sich jetzt immer noch alles in ihm davor. Der Traum letztes hatte ihm schon gezeigt, dass der Idiot irgendetwas an sich hatte, was Katsukis Unterbewusstsein wohl als anziehend empfand.  

Aber er hatte nie darüber nachgedacht, wie andere über Deku dachten.

 

Der Grünhaarige hatte die Haare leicht angefeuchtet, der Verschluss seines Heldenkostüms war vorne bis unter den Bauchnabel geöffnet und hing ihm locker über die Hüfte, zeigte seinen nackten eingeölten Oberkörper. Der Blonde runzelte die Stirn bei der Erinnerung, wie der Nerd noch vor ein paar Jahren ausgesehen hatte. Dünn, schlaksig, und einfach nur fucking schwächlich. Eben wie ein verdammter Deku. Doch jetzt schien diese Person einfach verpufft zu sein. 

Als hätte sie nie existiert. 

Allein die Unsicherheit, die sich ab und an in dem Gesicht des Idioten zeigte, war noch etwas, was er aus der Mittelschule an ihm kannte, an ihm hasste, um es nicht besser auszudrücken. 

Doch auch das hatte mit den Jahren immer mehr abgenommen, war nur noch ein Spurelement im Vergleich zu den Tagen aus der Schulzeit. 

Im Ganzen musste Katsuki sagen, dass der Nerd sich schon verändert hatte.

Und wieder fragte er sich: War Deku attraktiv?

Er hatte seinen Rivalen für diesen Titel nie auf dem Schirm gehabt und ist um ehrlich zu sein verwundert, zu erfahren, dass die fucking Öffentlichkeit den Nerd als heiß ansah. 

Katsuki runzelte die Stirn bei der Vorstellung und wanderte gleichzeitig mit seinen roten Augen über den Körper des One for All Trägers. Er musste zugeben, dass es rein körperlich nichts zu bemängeln gab. Seine Statur war der von Katsuki ähnlich, vielleicht ein wenig athletischer. Den breiten, muskulösen Blonden störte das nicht. Er trainierte so, dass sein Körper optimal mit seinem Quirk harmonierte und dazu musste er vor allem Kraft in Armen und Schultern besitzen. Dekus Spezialität besaß immer noch hauptsächlich den Kraft- und Agilitätsanteil. Und sowie er All Might verstanden hatte, musste der Streber einen gewissen Grad an Körpermaße halten, damit seine Macke ihn selbst nicht auseinander reißt. 

Katsuki schnaubte.

Er bezweifelte, dass der Körper alleine Deku Platz drei für dieses bescheuerte Magazin verschafft hatte. Wenn es ausschließlich danach gehen würde, würde er genug andere kennen, die vor Deku gelistet wären. 

 

Was also sonst?

Sein Gesicht?

Sein Charakter?

 

Tse.

Lächerlich.  

 

Rote Augen legten sich wieder musternd auf den posierenden Sidekick, welcher plötzlich wieder ziemlich nervös wurde, als er am Rande die Models kichern hörte. 

 

Das Ganze spitzte sich plötzlich ziemlich zu, als der Fotograf diese dann auch noch anwies, den Pro-hero doch etwas beim “Entspannen” zu helfen. 

Er sah, wie der Nerd minimal zurückschreckte, als das erste Weib seinen vernarbten Bizeps anfasste. Die Augen des Models leuchteten, als sie mit den Fingerspitzen über die Verunstaltung fuhren. Katsukis Antisympathie gegen das verdammte Frauenzimmer nahm bei dieser Tatsache so weit zu, dass ihm ein leises, drohendes Knurren entkam. Sie hatten keine Ahnung, woher diese Narben stammten, wie sehr der Idiot gelitten hat, als er sie erhalten hatte. Und er könnte kochen vor Wut, dass sie nur da oberflächliche-

 

Augenblicklich stoppte er sich selbst. 

 

Fuck. Was zum…?

 

Er schüttelte ungläubig den Kopf.

 

Es kratzte ihn nicht, dass der Nerd deutlich unwohl zwischen den Frauen stand, wie eine bescheuerte Statur zu Stein erstarrt war und hilflos zwischen den Weibern hin und her schaute.

Und es juckte den Blonden auch nicht, als er sah, wie feine Hände über die blanke Haut des Idioten zogen, sich zierliche Körper an harte Muskeln pressten und vereinzelte Finger durch grünes Graß fuhren.

Nein, es interessierte Katsuki einen Scheiß.

 

Von ihm aus konnte der Idiot-

 

Dekus Augen trafen einen Moment auf die seinen.

Nur ein Moment, doch es reichte, um den Blonden zu zeigen, wie gestresst, wie fucking ängstlich der Hero war. 

Doch vor allem hörte er den beschissenen Hilferuf. Einen Hilferuf, der ihn anflehte, etwas zu unternehmen, der ihn anflehte, den Idioten zu retten.

 

Shit.

Deku würde es keine Sekunde länger aushalten, bis er die ganze Sache mit irgendeiner beschissenen Ausrede abblassen würde.

 

Katsuki stöhnte und rollte dann mit den Augen, als er sich zu den Fotografen und den hässlichen Vogel begab.

 

„Hey“, begann er ohne die Augen vom nervösen Nerd zu nehmen. Sie hielten blickkontakt und Katsuki fühlte sich so, als sei er momentan das Einzige, was den Idioten davon abhielt die Biege zu machen. Seine Brust schwelte an bei dem Gefühl. Mit festem Blick und einem leichten Nicken versuchte er seinen Rivalen zu vermitteln, dass er sich nicht vollzuscheißen brauchte.

 

„Schickt die verdammten Frauen weg.“, sprach er über die Schulter, während er in Deku Neugier aufsteigen sah.

 

Ohne Antwort, ging Katsuki auf die Bühne. Die drei Frauen sahen ihn fragend an, doch er pfefferte nur ein „Verpisst euch“ in ihre Richtung, ehe er seine verschränkten Arme löste und seinen Unterarm locker auf die linke Schulter des Nerds platzierte. Deku zuckte nicht zurück. Seine Augen lagen lediglich immer noch groß und fragend auf dem Blonden. Katsuki spürte die Zufriedenheit über die Wirkung, die er auf den Nerd hatte, in seiner Magengegend prickeln.

 

„Fucking ok damit?“

 

Seine Augen zuckten fragend dabei kurz zu seinem abgestützten Arm.

 

Dekus Mund öffnete und schloss sich, wie der von einem beschissenen Fisch, ehe er fucking anfing zu strahlen.

 

Urg.

 

„Ja, Kac-chan.“

 

Der Streber hob seine rechte Faust, als wolle er gleich mit ihm in den Krieg ziehen. 

Tse. 

Katsuki konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. 

Dieser Nerd. 

 

Klick

 

„Das ist ja ein super Einfall! Einfach phänomenal! Weiter so, meine Herren!“, sprach der Fotograf mit übertriebener Mädchenstimme zu ihnen und verschwand sogleich mit seinem Gesicht hinter der Kamera. 

 

 

„Hah?“

 

Katsuki hob seine freie Hand und ließ ein paar Explosionen los, seinen Kopf warf er in den Nacken. 

 

„Fucking natürlich ist das eine beschissen gute Idee, ihr Knalltüten! Wenn ihr Extras schon zwei Heros hier habt, dann macht was draus, klar?“

 

„Kac-chan!“
 


 


 

 

.

 

.

 

.
 


 


 

 

„Mensch, Bakubro!“

 

Katsuki knurrte, als ihm der Rothaarige kräftig auf die Schulter klopfte.

 

„Ich dachte, ich wäre dein bester Kumpel!“

 

„Hah?“

 

„Du hast mich noch nie so angegrinst, wie Midoriya! Nicht cool, Bro!“

 

Kirishima schaute beleidigt auf den Artikel mit dem bescheuerten Schnappschuss von ihm und Deku, während er nebenbei sein Glas Bier an die Lippen führte. 

 

„Hör auf zu Labbern, Strachelfrisur!“, wehrte er lautstark ab. 

 

Pinky kam von hinten und schielte über die Schulter ihres Freundes. 

 

„Die haben euch ganz gut getroffen, Hotty!“

 

Ihr fucking neuer Lieblingsname für ihn. 

Gott, wie er sie alle hasste. 

 

„Klappe, Alien!“, gab er entnervt von sich und trank einen Schluck seines Bieres, in der Hoffnung damit seine Nerven beruhigen zu können. Er bereute diese ganze Aktion zutiefst. Dieses beschisse Fotoshooting war das fucking Einzige, worüber diese Extras redeten und während Deku einfach nur erbärmlich beschämend darüber lachte, war er schlichtweg nur abgefuckt. Innerlich schwor er sich so einen Scheiß nie wieder zu machen, selbst wenn er damit jetzt an die Spitze der Rankingliste katapultiert werden würde. 

 

Katsuki ließ den Blick durch den kleinen Pub abseits von Tokyo schweifen. Die beschissenen Extras hatten ihn und Deku zu diesem kleinen Zusammentreffen eingeladen. Von wegen klein. Fast die gesamte beschissene Klasse war anwesend. Und damit viel zu viele für dieses kleine Pub. 

„Hmmm, warum so mies gelaunt, Explodo?“

 

Er hätte sich fast an seinem Bier verschluckt, als er die hauchzarte leise Stimme viel zu nahe an seinem Ohr wahrnahm. 

Was zur verdammten Scheiße?

Er drehte sich um und wurde sofort von hellblauen Augen und langem blonden Haar eingenommen. 

 

„Fucking-“, er stoppte sich, als er die Blicke auf sich spürte, stand auf und zog das Weib ein paar Schritte zur Seite. Er spürte, wie ihn genannte nun neugierige Blicke verfolgten. 

 

„Was zur Hölle machst du hier?“, zischte er ihr im Flüsterton zu.

 

Tasty Bitch zuckte unschuldig mit ihren Schultern, ehe sie ihm frech entgegengrinste.

 

„Ist der Schuppen meines Onkels. Ich helfe ihm ab und an aus.“

Sie stemmte eine ihrer Hände in die Hüfte, während sie mit er anderen das Tablet oben hielt. 

 „Ich hätte es dir ja erzählt, aber du hast nicht gefragt.“

Sie zwinkerte, genau in dem Wissen, dass sie beide solchen beschissenen Informationen nicht austauschten. Schließlich trafen sie sich nicht zum Reden. Nun... zumindest am Anfang.

„Wow.“, sagte sie direkt einen Moment später, bevor Katsuki seine Handfläche warnend heben konnte. Sie leckte sich die Lippen.

„Keinen Grund gleich in die Luft zu gehen. Ich hau schon ab. Bin hier schließlich zum Arbeiten.“

Gut, dachte sich Katsuki und beruhigte sich sogleich wieder. Ihre Fähigkeit, Emotionen zu schmecken schätzte er in solchen Situationen besonders. 

„Tse“, er trank sein Glas auf Ex leer, ließ sie dabei nicht aus den Augen, ehe er ihr das leere Gefäß auf ihr Tablet stellte. 

„Noch eins.“

Sie zog einen Mundwinkel hoch, scannte ihn auffällig von oben bis unten, ehe sie sich schwungvoll umdrehte und ohne Kommentar zur Teke zurückmarschierte. 

Als er die bohrenden Blicke neben sich wieder viel zu deutlich spürte, rollte er genervt mit den Augen. 

 

Als ob die fucking Zeitschrift ihm nicht schon den Rest gegeben hätte.

 

„Hoho, da hat jemand ne heiße Schnecke am Start.“, kam schon der fucking erste Kommentar von Pikachu. 

 

„Jetzt echt, Bro?“

 

„Also die Blicke waren eindeutig!“

 

„Könntet ihr fucking nochmal die Fresse halten?“

 

Er stand von seinem Stuhl auf.

 

“Haust du ab?”

 

“Nein, Bro, du kannst noch nicht gehen!”

 

“Schnauze, ich geh nur pissen, gottverdammt.”

Und damit ging er Richtung Klo.  

Nachdem er sich erleichtert hatte, blieb er kurz im Türrahmen stehen, um sich noch einen Moment Ruhe zu gönnen, bevor er sich diesen bescheuerten Extras mit ihren nervigen Fragen stellen musste.  

Seine Augen wanderten umher und ließen seine Aufmerksamkeit aufs höchste ansteigen, als sein Blick Deku und Tasty Bitch auf der anderen Seite des Raumes erfassten. Sie stand bei ihm, stellte ihm ein Glas Bier auf den Tisch, doch zog nicht direkt danach wieder leine.

 

Shit

Das war nicht gut.

Fucking gar nicht gut. 

 

Sie flüsterte ihm etwas in sein Ohr und der Nerd errötete prompt. Dann fasste sie ihm an den Oberarm und er zuckte zusammen. Ihre Augen leuchteten wissend bei dieser Reaktion. 

 

Fuck.

Fuck

Fuck.

 

Ihre Augen suchten den Raum ab und als sie den Blonden erspähten, grinste sie heimtückisch und leckte sich verdächtig auffällig die Lippen. Katsukis Herz setzte einen Moment aus, als sie sich dann wieder dem Nerd entgegenlehnte. Ihr Mund streifte sein Ohr dabei.

 

Shit.

Shit.

Shit.

 

Seine Beine bewegten sich, wie ferngesteuert, kämpften sich durch den vollen Raum, drückten achtlos die Leute beiseite, die seinen Weg kreuzten. Empörte Rufe rasselten auf ihn nieder, doch es kümmerte ihn nicht. Seine Augen waren starr auf das ungleiche Paar geheftet, welches viel zu nahe beieinanderstand und sein Blut damit zum Rasen brachte. Die volle Brust der Frau streifte Dekus Oberarm, als sich jemand von hinten an ihr vorbeiquetschte. Katsuki knurrte ungehalten. Er bewegte sich durch das kleine Pub, so schnell es ging, doch da sie ihr nettes beschissenes Treffen am Wochenende halten musste, war der Raum brechend voll. Er kam nur schwerlich voran und verlor die Zeit, die er brauchte, um die Dreckszunge des Weibs von Dekus Ohr fernzuhalten. Egal was Tasty mit ihm besprach: Katsuki war sich zu einhundert Prozent sicher, dass es ihm nicht gefiel. Er bereute es, mit der Bitch über Deku gesprochen zu haben, denn auch wenn er nie einen Namen genannt hatte, so hatte er bereits an ihren funkelnden Augen, an den beschissenen Grinsen ausmachen können, dass sie genau wusste, wer vor ihr stand. 

Als er sie fast erreicht hatte, schob sich laut grölende Männer in sein Sichtfeld und er musste tatsächlich an sich halten, die Penner nicht weg zu pusten. 

„Aus dem Weg, ihr Volltrottel.“

 

Er kämpfte sich an der Horde vorbei, die ihn gar nicht zu bemerken schien. Dann erhaschte er endlich den altbekannten grünen Wischmopp, doch das Weib war weg. Irritiert drehte er sich um und suchte nach ihr, doch fanden seine Augen nicht das bekannte lang, blonde Haar. 

 

Frustriert knurrte er und Dekus Hand schloss sich etwas fester um sein Bierglas.

 

„Was hat sie dir erzählt, Nerd?“

 

„Uhm“, kam es aus seinem gegenüber, welcher seinen Blick nach Hilfe umherschweifen ließ.

 

„Drucks nicht rum, Idiot!“

 

Er hob drohend eine seine Handfläche nach oben, Finger angespannt und gekrümmt. Halb&Halb und Brillenschlange sahen die Geste und traten sofort an ihren Tisch. 

 

“Baku-”

 

“Haltet euch da raus, ihr Beilagen!”

 

Deku Augen mieden ihn. Nervös kaute er auf seiner Unterlippe. 

 

„Ich habe sie nach ihrem Quirk gefragt.“

 

Lüge.

 

Er wusste nicht genau, woran er es ausmachte, aber seine fucking Urinstinkte schrien ihm das Wort geradezu entgegen. 

 

„Was noch?“

 

„Ehm“

 

Und dann eine merkwürdige Handbewegung des Nerds und noch bevor er wusste, was genau ihn dazu antrieb, hatte er bereits Dekus Handgelenk im Schraubstockgriff. Die Finger des Nerd versuchten einen kleinen Zettel im inneren seiner Handfläche vor dem Blonden zu verbergen. 

 

„Scheiße, hat sie- “, fing er an und unterbrach sich selbst, indem er gewaltsam die verkrampften Finger um das Stück Papier öffnete. Deku protestierte, wagte es jedoch nicht seine Spezialität an ihm einzusetzen. Einen Augenblick später erspähten seine Augen eine ordentliche Handschrift mit einer Telefonnummer und einem Namen: Mika

 

Er war tatsächlich einen Moment sprachlos, hatte das einfach fucking nochmal nicht kommen sehen. 

„Wieso hast du ihre Nummer?“

 

„Sie hat sie mir gegeben.“, warf der Idiot ein, als wäre es nicht offensichtlich gewesen. Gleichzeitig sagten die verkniffenen Gesichtszüge des Nerds dem Blonden noch etwas ganz anderes. 

 

„Du weißt ganz genau, wer zur beschissenen Hölle, sie ist, oder?“

Er klatschte den Zettel auf den Tresen, als hätte er den Nerd gerade ein Beweisstück für seine beschissene Dämlichkeit auf den Verhörtisch präsentiert. Deku schluckte schuldig und schaute dann unsicher in Rot, funkelnde Augen. 

 

„Bist du sauer, weil sie-… Ich meine, weil ihr-“, stammelte Deku und warf einen Seitenblick zu seinen Freunden, als ihm anscheinend auffiel, dass sie ja nicht alleine waren.

 

„Hah?" 

 

Wieso machte sich der Idiot deswegen sorgen?

 

Oder sollte Katsuki darüber sauer sein, dass diese Bitch sich an seinen Hero Kollegen ranschmiss, obwohl sie etwas miteinander hatten? Sollte er lieber darüber angepisst sein, dass sie versuchte ihn durch Deku möglicherweise zu ersetzen, weil er sich seit Wochen nicht bei ihr gemeldet hatte?

Scheiße, er hatte keine Ahnung.

 

Alles was er nur wusste, war, dass es ihn anpisste, nicht zu wissen was da zwischen den beiden abging. 

 

Der Blick der Bitch war mehr als eindeutig gewesen. Es ging einen Scheiß dabei um ihre gottverdammte Fähigkeit.

Zumindest nicht nur... 

 

Der Blonde nahm einen Augenblick den Nerd aus seinem Visier um sich dem Zettel zu widmen, doch bevor er diesen in verdammte Einzelteile sprengen konnte, schnappte der Streber danach und stoppte ihn hektisch in seine hintere Hosentasche.

Außer fucking Reichweite. 

Und als der Hitzkopf wieder in grüne Augen blickte sah er etwas, was ihn schier zum Kochen brachte: Widerwillen

 

„Oh, fuck nein! Du wirst sie nicht anrufen!“, versuchte er den Protest direkt zu ersticken.

 

„Wieso?“, fragte Deku und runzelte störrisch die Stirn.

 

„Wieso? Das könnte ich dich genauso gut fragen, Nerd! Wieso willst du sie anrufen?“

 

Als Deku errötete schockte er damit Katsuki. Er schnappte hörbar nach Luft.

 

“Willst du mich verarschen, Nerd?”

 

„Sie- Sie war nett und hat mich um ein Treffen gebeten, wenn ich Zeit habe.“

Fucking natürlich hatte er Recht behalten. 

 

„Du hast keine Zeit.“

 

Und damit packte er das Handgelenk des Idioten und schleifte ihn Richtung Ausgang. 

 

„Kac-chan, was-“

 

„Wir gehen.“

 

„Was? Wieso? Wir sind doch noch gar nicht so lange hier!“

 

„Zur Hölle nochmal wir GEHEN!“, brüllte er und hoffte damit auch den übrigen Extras ganz nebenbei über ihren Abgang Bescheid gegeben zu haben. 

 

„Oh, Bro, bleibt doch noch.“

 

„Scheiße, nein!“

 

Er hob warnen seine Handfläche, doch bevor er die ersten drohenden Funken sprießen lassen konnte, kam eine vernarbte Hand, die seine sanft niederdrückte. Er hörte von hinten den Nerd leise stöhnen. 

 

„Schon gut. Bitte entschuldigt. Habt noch einen schönen Abend.“

 

Der Blonde hörte noch die durcheinander geworfenen Verabschiedungen hinter sich, wagte es jedoch nicht zurückzublicken. Er hatte keine Lust, konnte es einfach nicht riskieren, diesem Weib möglicherweise noch einmal ins Blickfeld zu nehmen.

Er wusste nicht, ob er dann nicht doch noch seine Meinung ihr entgegen gepfeffert hätte...
 

 

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Stumm fuhren sie mit dem Aufzug ins Apartment. Auf dem Weg nach Hause hatten sie kein Wort miteinander gewechselt. Katsuki nicht, weil er nicht wusste, inwiefern er in der Öffentlichkeit sein angetrunkenes Temperament unter Kontrolle halten konnte und Deku nicht, 0weil er fucking nochmal eben ein Deku war, ein beschissener Feigling. 

Katsuki war immer noch auf Hundertachtzig. Zum einen, weil dieser Abend in einer gänzlich zufälligen Katastrophe geendet hatte und zum anderen, weil er immer noch keine Ahnung hatte, worüber die beiden genau geredet hatten. Und dann noch die scheiß fucking Handynummer. Diese Aktion von ihr war verdammt nochmal eindeutig gewesen. Das war ein beschissenes Stell dich ein. 

 

Tse. 

Katsuki schnalzte mit der Zunge.

 

Wieso waren sie auch in den einzigen beschissenen Laden gegangen, in welchem Mika, fucking Tasty Bitch arbeitete?

 

Mit welchem Grund hassten ihn die Götter so dermaßen?

 

Mit einem viel zu lauten Pling öffnete sich die Fahrstuhltür. 

 

„Gib mir den Zettel, Nerd.“

 

Er hörte Deku schnauben.

 

„N-nein.“

 

Wütend fuhr Katsuki herum, konnte jetzt getrost darauf scheißen, was sein beschissenes Temperament mit ihm machte. Hier waren nur er und der Streber.

„Ich werde mich nicht wiederholen.“

„Ich mich auch nicht.“, sprach Deku lauter. Der Alkohol hatte den Idioten immer schon mutiger werden lassen. 

Katsukis Handflächen gaben kleine funkelnde Explosionen von sich.

 

„Was, Deku? Was zur fucking Hölle, willst du schon mit ihr anfangen? Ein romantisches Date im Eiskaffee? Händchenhaltend durch den Park marschieren?”

Katsuki lachte kurz über diese Vorstellung.

„Scheiße, du hast doch keine Ahnung wie die tickt. Sie ist verdammt nochmal nicht Mondgesicht, die kitschige Sonnenuntergänge schaut oder sich mit Gekuschel vor dem Fernseher zufriedengibt. Sie ist keine dieser süßen Mäuse, die du mit deinem armseligen Lächeln zum Dahinschmelzen bringst. Wenn du ihr keinen guten Fick geben kannst, dann kannst du es gleich sein lassen.“

Deku errötete, bei seinen Worten und blickte verkrampft zur Seite. Katsuki war dies ganz Recht. Er hatte seine Worte bewusst so ausgesucht, musste dem Nerd damit sehr deutlich machen, was ihn erwarten würde. Der Blonde wusste sehr gut, dass er sich damit auch ins eigene Fleisch geschnitten hatte. Deku hatte angefangen ihm zu vertrauen und er hatte ihm die volle Bandseite seiner seelischen Unfähigkeit Berührungen zu zulassen, geradewegs ins Gesicht geschmettert. Rücksichtslos und kalt. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Er wusste, dass er nur so den Streber davon abbringen konnte, Tasty Bitch zu kontaktieren. 

Und er musste einfach sichergehen, dass er ein weiteres Aufeinandertreffen verhinderte. 

Er musste einfach!

 

„Ich- ich weiß…“, nuschelte der Streber von sich und zog dabei seine Schuhe aus.

 

„Hah?“, brach Katsuki nur raus, weil er glaubte sich verhört zu haben.

 

„Sie hat mir bereits sehr deutlich gemacht, was ihr-“

 

Deku schnaubte einmal, als wolle er einen Gedanken von sich stoßen, ehe er mit festem Blick dem Blonden begegnete.

 

„Hast du mir nicht gesagt, ich soll lernen, Berührungen zuzulassen?“

 

Was?

Hat er sie noch alle?
 

 

„Tse, ja für fucking sinnvolle Sachen, Deku. Wie zum Beispiel deinen krüppeligen Arm behandeln zu lassen.“
 

 

„Vielleicht helfen mir diese Art von Berührungen auch!“

 

„Scheiße, ist das dein Ernst?“

 

Katsuki war um ehrlich zu sein fassungslos. Er hätte nie gedacht, dass in dem bescheuerten Kopf des Nerds solche Gedanken herumkreisten, hätte nie damit gerechnet, dass Deku ernsthaft eine sexuelle Annäherung in Betracht zog, um seine kranke Kontaktstörung zu überwinden.

 

Der Gedanke gefiel Katsuki nicht.

Die Vorstellung schmeckte ihm noch weniger.

 

Er schnaufte und spürte wie sein Kiefer ihm aus dem Kopf brechen wollte.

 

„Du glaubst also allen Ernstes, dass du in der Lage wärst, dich von ihr anfassen zu lassen?“

 

Er trat mit aufgeplusterter Brust auf den Streber zu, kam ihm so nahe, dass seine Brust an die des Jüngeren stieß. Deku verzog angespannt den Mund, seine grünen Augen nahmen die altbekannte Unsicherheit an. Katsuki drängte ihn, wie ein verängstigtes Tier in die Ecke.

„Ich-“

 

„Du glaubst”, unterbrach er ihn sogleich, seine Stimme leise bedrohlich gehalten. “Dass du es packen könntest dir von ihr einen blasen zu lassen?“ Er schlug kraftvoll seine flache Handfläche gegen die Wand. Funken sprießten. Deku zuckte zusammen, ehe er lautstark schluckte. Dann beugte sich der Blonde hinunter, bis sein Mund fast das Ohr des Grünhaarigen streifte.

 

„Und du glaubst wirklich, du könntest deinen Schwanz in sie vergraben und sie ficken, wie die Schlampe, die sie ist?“

 

Deku stieß ihn von sich, zischte bei seiner Frage, als habe er beschissene Säure von Pinky abbekommen.

 

„Hör auf so zu reden!“

 

Er flüchtete Richtung seines Zimmers. Der Blonde wollte nicht aufgeben, schließlich hatte der Streber immer noch die beschissene Handynummer.

 

„Willst du wirklich dieser Erfahrungen an ihr vergeuden?“, rief er ihm nach.

 

Katsuki kümmerte sich nicht um die Privatsphäre seines Mitbewohners, als er die Tür daran hinderte vor ihm ins Schloss zu fallen. Stur folgte er Deku in sein Zimmer. Er hatte das Gefühl, als würde ihm sein Herz gleich aus der Brust springen, so wütend und aufgewühlt war er.

Deku sah ihm verärgert entgegen, während er sich gleichzeitig die Haare raufte.

 

„Wieso nicht? Du hast es doch auch getan!“

 

„Wir sind von Grund auf verschieden, Idiot. Du kannst uns nicht miteinander vergleichen!“

 

„Und was soll das heißen?“

 

„Dass ich nicht ein emotionales, ängstliches, kontaktscheues Wrack bin, Deku!“, brüllte Katsuki ihn an und musste kurz nach Luft schnappen. „Du bist es!“

 

Kurz wurde es folgenschwer still im Raum. Das matte Licht vom Mond zeigte Deku mit verletzter, jedoch immer noch störrischer Mimik. Katsuki wusste in dem Moment, als der Grünhaarige versuchte seine Tränen vor ihm zu verbergen, dass er zu weit gegangen war.

Doch der Gedanke, mit Deku ein paar Schritte in ihrem Verhältnis zurück zu fallen, war erträglicher, als den Idioten in den Armen von Tasty zu wissen. Es war nicht so, als wenn er etwas gegen die Frau hätte. Schließlich schlief er mit ihr und kam auch ansonsten recht gut mit ihr klar. Doch er wusste, wenn es um Deku ging, würde das in etwas Enden, was keinem zu Gute kommen würde.

 

Deku schniefte.

„Und genau deswegen, weil ich nun mal so bin, ist sie perfekt.“

 

Was?

Wo bitte ist da der fucking Sinn?

 

Deku sah ihn an, die Tränen weggeblinzelt, den Blick wieder etwas fester.

 

„Du kennst ihren Quirk. Sie kann Emotionen schmecken. Sie konnte schmecken, wie Unwohl ich mich gefühlt habe, als sie mich angefasst hat.“, sprach Deku mit einer Idee in den Augen, die wild funkelte.

 

„Sie meinte, dass sie mir helfen könnte.“

 

Katsuki hielt den Atem an, als er begriff.

 

Dieses Miststück!

 

Die Wut auf sie schien in innerhalb weniger Wimpernschläge komplett eingenommen zu haben.

Und irgendetwas regte sich noch in ihm, wovon er glaubte, dass es sein Verstand war, der sich allmählich verabschiedete.

 

Das hier war krank.

Was der Nerd machen wollte war krank, einfach nur hirnrissig.

 

„Scheiße, du hast doch keine Ahnung worauf du dich einlässt. Fuck du hattest ja noch nicht einmal deinen ersten, verdammten Kuss, Nerd!“

 

Deku besaß die Frechheit mit den augen zu rollen. Sein Arm schlug umher als er ein verärgertes Schnaufen von sich gab.

 

„Na und? Was ist schon dabei? Zwei Lippen, die sich berühren. Fertig!“

 

„Ach ja? Wie willst du dir da so sicher sein, Idiot?“

 

Er konnte dem Drang nicht widerstehen, der ihn dazu zwang sich wieder protzig vor dem Nerd aufzubauen.

 

„Du sentimentaler Volltrottel solltest dir lieber jemanden besonderes suchen, mit dem du solche Erfahrungen machen willst.“

 

Dekus Mimik verzog sich mit noch mehr Schmerz. 

 

„Das ist-” Er schüttelte den Kopf. “Wieso?“
 

„Scheiße. Hörst du mir überhaupt zu“, knurrte Katsuki, trat gleichzeitig wieder bedrohlich auf ihn zu, packte den Grünhaarigen an seinem schwarzen Polokragen und schüttelte ihn. Bier und Minze schlug ihm entgegen.

 

Deku packte seine Handgelenke, um sein Gerüttel zu unterbinden. Seine Augen bohrten sich nun genauso wütend in die seine.

 

„Ich meine, wieso interessiert es dich überhaupt? Kann es dir nicht egal sein, was ich mache? Es ist mein Leben, Kac-chan! Mika bietet mir ihre Hilfe an und gerade du müsstest es verstehen. Du hast gesehen, wie schwer es mir fällt, mich anfassen zu lassen.“

 

„Scheiße, natürlich habe ich es gesehen, Nerd. Du weißt selbst, wie lange es fucking nochmal gebraucht hat, bis du nicht mehr vor meiner beschissenen Hand zurückgeschreckt bist. Und jetzt willst du direkt in die Bärenfalle treten? Das klappt niemals, Deku!“

 

„Sie hat gesagt, sie wird mir helfen, Kac-chan und nicht über mich herfallen!“, betonte Deku und schlug dabei Katsukis Hände von seinem Shirt. Der Stachelhaarige fletschte die Zähne. Seine Handflächen fingen an zu qualmen.

 

Shit.

 

„Sie wird dir nicht helfen, Deku. Sie verarscht dich nur!“

 

„Wieso sollte sie das tun?“

 

Ja, zur Hölle, wieso?

 

Katsuki fuhr sich gequält durch sein blondes Stroh, als ihm nichts einfiel. Er wusste nur, dass er das Bild, die fucking Vorstellung in seinem Kopf von Deku und Tasty nicht ertragen konnte. Er war derjenige, von dem sich Deku ohne Probleme anfassen ließ. Deku war von ihm abhängig und Scheiße nochmal, so sollte es auch bleiben. So und nicht anders. Er konnte immer noch nicht fassen, was der Nerd hier von sich gab, woher plötzlich der Wille kam, sich sexuell entfalten zu wollen. Das ist doch Dreck.

 

„Du spinnst doch, Streber. Das ist verrück!“

 

Er hasste sich selbst dafür, dass er der Frage des Idioten auswich. 

Sein Gegenüber verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust. 

 

„Es ist also verrückt sich helfen zu lassen, Kac-chan?“, sprach Deku spöttisch und der Blonde wusste, dass der Nerd nicht nur auf ihr jetziges Thema deutete.

 

 Katsuki fing an zu schäumen.

 

„HAH?“, brüllte er und Deku zuckte minimal zurück, als Katsukis Hände detonierten.

 

„Was willst du, Nerd?“

 

„Wieso bist du so sauer? Ist es, weil du mit ihr schläfst? Weil sie zu dir gehört?“

 

Die Fragen fühlten sich an, wie ein Stein in seinem Magen.

 

„Scheiße, als ob!“

 

„Was dann?“, fragte Deku und hob hilflos die Hände in die Luft.

 

„Weil ich dir sage, dass es schief gehen wird, Nerd. Du machst dich nur lächerlich und ziehst mit eingezogenem Schwanz leine.“

 

Fucking wortwörtlich.

 

Deku schnalzte genervt mit der Zunge.

„Nicht bei Mika. Sie wird es verstehen. Und selbst wenn es beim Küssen bleiben würde-“

 

„Tse und da bist du dir sicher, Idiot? Und du hast kein fucking Problem damit eine wildfremde Frau zu küssen?“

 

Deku zuckte errötet mit den Schultern, als wäre es nichts. Seine beschissene, beschämte Miene sprach dagegen.

„N-Nein.“

 

„Ach, echt nicht?“

 

„Nei-“

 

Doch Katsuki ließ Deku nicht widersprechen. Ihm reichte es und bevor er wusste, was er tat, was sein Körper im Begriff war zu tun, war es bereits passiert. Seine Faust raste auf Dekus Wange nieder und schlugen den Nerd nach hinten auf seine Matratze. Deku ächzte, stöhnte unter dem Schmerz, als er sich seinen Kiefer hielt. Doch statt fucking Befriedigung zu empfinden, war es, als ob er damit seine Wut erst recht Feuer gegeben hätte und zugleich sämtliche Kontrolle.

Im nächsten Moment schmiss er sich auf den Nerd und packte ihn wieder an seinem Shirt.

 

„Dir ist es fucking egal, wer dich küsst, Nerd?“

 

„Kac-chan, was ist nur los-“

 

„Antworte, Mistkerl!“

 

Deku packte wieder seine Handgelenke. Sein Blick verdunkelte sich und grüne Blitze umgaben sie plötzlich. Katsuki zischte, als der Griff seines Mitbewohners an seine Schmerzgrenze stieß.

 

„Ja, ist es. Und ich frage dich jetzt nochmal: Was geht dich das alles bitte an?“

 

Ja, fuck. 

Was ging es ihn schon an?

Wieso war es so aufgebracht?

Er hatte keinen Grund, er hatte keine Antwort darauf und der Zorn darüber machte ihn schier wahnsinnig. Er wusste selbst nicht, was in ihm vorging. Er wusste nur, dass er nicht wollte, dass Deku Tasty Bitch traf, dass er überhaupt jemanden traf. Deku war ein gottverdammter Nerd, der sich nicht einfach an die Nächste ranschmiss, als wäre es nichts. Vor allem nicht, nachdem Katsuki wusste, wie wenig ihm Körperliches lag. Es passte einfach nicht. Keiner würde wissen, wie er mit dem Angsthasen umspringen müsste. Keiner würde ihn so anfassen, wie er es verdient hätte: Mit Respekt, Anerkennung und Wertschätzung. 

Scheiße, keiner. 

Auch Mika nicht. 

Er allein würde wissen-

 

Katsuki knurrte. 

„Du hast recht, Nerd, es geht mich nichts an!“

 

Als er seine Finger um den Stoff etwas lockerte, lockerte sich auch Dekus Griff um seine Handgelenke. Bis auf die leuchtenden Augen, die in der fast vollständigen Dunkelheit schimmerten, wie beschissene Glühwürmchen zog sich One for All zurück. Katsuki nahm einen leisen tiefen Atemzug, um sich etwas zu festigen, um etwas klarer zu werden.

Doch es war, als wenn man versuchte brennendes Benzin mit Wasser zu löschen… 

 

Sein Gehirn hatte ihm einen Gedanken eingepflanzt, den er nicht wieder los wurde.

Und er glaubte bei dem Gedanken, er sei endgültig verrückt geworden…

 

Fuck. 

Und wenn schon. 

 

Er löste seine Finger gänzlich von Dekus Shirt, nur um sie in den abartig weichen Haaren zu vergraben. 

 

„Wenn es dir so egal ist, Streber…“

 

Und damit beugte er sich hinunter, presst seine Lippen auf Dekus und genoss einen Augenblick das Gefühl des Sieges, das Gefühl der Zufriedenheit. Er gab den Streber keine Zeit ihn abzuweisen und auch wenn Katsuki dies im inneren als ein feiges Verhalten seinerseits abstempelte, nahm er es gerne in Kauf, wenn es bedeutete, dass er allein das Privileg einnehmen konnte, der erste fucking Kuss in Dekus Leben zu sein. Denn nach all dem Mist, nach all der Scheiße, die er durch den Idioten schon erleben durfte, war es das Mindeste, was er einfordern konnte, was er für sich beanspruchen konnte. 

Es war sein Recht. 

Nichts anderes. 

Scheiße, genau.

 

Katsuki spürte seinen eigenen Atem, als er schnaubend seinen Kopf neigte und seine Nase damit in die weiche Wange seines Gegenübers drückte. Er nahm langsam die Steifheit aus seinen Lippen, bewegte sie in zupfender Form über den immer noch erstarrten Mund des Grünhaarigen. Der Blonde brauchte nicht die Augen zu öffnen, um zu wissen, dass er dann mit ziemlicher Sicherheit in weit aufgerissene, grüne Steine schauen würde. 

Der Gedanke traf ihn etwas und er vertiefte seine Bewegung. Das Zupfen wurde zu seinem Saugen, eine seiner Hände wanderte hinab, um mit seinen aufgeheizten Daumen die Erstarrung des Nerds hoffentlich zu lockern. 

Doch was er damit erreichte war, dass der Nerd erschrocken japste. Es dauerte nur einen Moment um sich zu entscheiden, ob er bei dieser Reaktion lieber abbrechen sollte oder-

Seine Zunge hatte sich bereits einen Weg in die Mundhölle gebohrt, bevor er überhaupt zu ende überlegen konnte. Der Nerd schmeckte nach Bier und Nüssen, unweigerlich die Sachen, die sein Mund zuletzt kosten durfte. Im gleichen Moment fragte er sich unweigerlich, wie er für den Nerd schmecken musste. Dieser schien reichlich überfordert mit der Nutzung seiner Zunge. Hilflos lässt sie sich von Katsukis umkreisen, stoßen und necken.

Und es machte den Blonden ganz langsam, aber allmählich sauer. 

Er wusste, er überstrapazierte das Nervenkostüm des Strebers gerade restlos, doch würde der Ältere momentan jegliche Reaktion begrüßen, außer fucking gar keine. Es förderte gerade nicht sehr stark seine Selbstbeherrschung. Und somit drängte er sich noch näher an die erstarrte Salzsäule, zupfte wieder und sog noch mehr an dem Mund, zog an dem grünen Schopf, um sich noch ein klein wenig mehr Spielraum zu verschaffen. Deku keuchte bei seiner letzten Aktion und rührte sich endlich. Seine Hände nahmen zitternd das dunkelrote Hemd in Beschlag, vergruben sich unsicher darin, während er mit aller Vorsicht seinen Kopf ebenfalls zu neigen begann und Katsuki damit endlich das Signal gab, auf das er gefühlt eine verdammte Ewigkeit warten musste. 

 

Die Linie war überschritten, die Entscheidung getroffen.

Jetzt nahm er alles, was der beschissene Streber bereit war ihm zu geben. 

 

Alles.

 

Denn es gehörte Katsuki. 

 

Ihm alleine.

 

Und Katsuki wurde klar: Das hatte es verdammt nochmal schon immer. Deku lief ihm schon seit er denken konnte hinterher, hatte, wie alter Kaugummi an seiner Sohle geklebt, hatte sich ihm quasi aufgedrängt. 

 

Und jetzt nahm sich Katsuki schlichtweg, was ihm all die Jahre vor die Nase gehalten wurde. Und keiner konnte ihm in dieser Hinsicht ins Gewissen reden. Auch die behinderte Tasty Bitch nicht. 

Absolut fucking keiner!

 

Provokant drückte er sich gegen den angespannten Körper unter sich, fuhr mit seiner Hand in den Nacken, entlang des Ansatzes seines Haarschopfes. Er spürte, wie die Wirbelsäule unter seinem festen Griff einmal durchknackte. Deku ächzte wieder, krallte sich noch etwas fester und beschissen unbeholfen in seinen Stoff, sogleich seine Zunge unerfahren gegen seine presste. Vorsichtig, aber deutlich neugierig. Immer noch nicht ablehnend. 

Katsuki stützte sich jetzt mit seinen Unterarmen in der Matratze unter sich ab, bekam dadurch etwas mehr Kontrolle in seinem Körper, welchen er jetzt auffordernd gegen den unter sich rieb.

Er wusste, sein verräterischer Leib betrog ihn schon hier, rieb sich instinktiv an die Quelle, welche ihm eindeutig nicht kalt ließ, es aber eigentlich sollte. Schließlich war es fucking Deku. Und Katsuki war es, der dem Nerd zeigen wollte, wo sein Platz war. Ganz sachlich ohne fucking körperliche Eigenreaktionen. 

 

Shit. 

Egal.

 

 

Er konnte nichts daran ändern. Und gerade gab er einen Scheiß darauf, wie er darauf reagierte, Hauptsache Deku wusste nach der Aktion, was Sache war, wem er gehörte, wer die Kontrolle über seinen beschissenen, berührungsarmen Körper hatte. 

Und mit dem Gedanken stieß er seinen Unterleib nach vorne. Und auf einmal stieß er auf harten Widerstand. Dann erstarb jegliche Bewegung augenblicklich zwischen ihnen. Katsuki löste ihre Münder ruckartig voneinander, starrte hinab, um sich zu vergewissern, um ganz sicher zu sein. Deku war hart. Steinhart. Und Katsukis Brust schwoll an vor Stolz und Siegesgefühl. 

 

„Ha, fucking von wegen “keine Bedürfnisse”, Nerd!“

 

Er sah hoch und fand Dekus Augen vor, welche ebenfalls fassungslos und beschissen irritiert auf seine eigene Latte starrten. 

„Kac-chan, was… ich-“

Er schluckte laut und schüttelte ungläubig den Kopf, verstand anscheinend die beschissene Welt nicht mehr. Was für ein Weichspüler. Doch um ehrlich zu sein-

 

„Nicht nachdenken, Nerd.“

 

Und er presste jeden einzelnen Muskel wieder an Deku, nahm ihn wieder ein, bevor das Gefühl nachließ, welches sie beide berauscht hatte. Betörender, als gedacht, als es eigentlich hätte sein dürfen.  

Scheiße.

Der Blonde konnte es auf der anderen Seite aber auch nicht leugnen, wie verdammt gut es sich anfühlte, wie verdammt befriedigend es war, den Streber auf diese Art in der Hand zu haben, ihn auf diese Art gegenüber zu stehen und zu bekämpfen, ihn zu besiegen und nicht auf sich runter sehen zu lassen. 

 

Fuck, ja.

So und nicht anders wollte es Katsuki.

So und nicht anders sollte es sein. 

 

Seine Lippen drängte er jetzt zurück an weiche Bebende, ehe sie sich vortasteten auf unbekanntes Terrain. Er wanderte mit kleinen Schritten den Kiefer entlang, presste sich etwas stärker in den Kiefermuskel direkt unter dem Ohr, als stumme Aufforderung, dass Deku nun an der Reihe war, sich selbst zu entspannen, Katsuki nun die Führung zu überlassen und ihm fucking nochmal zu vertrauen. Schließlich, auch wenn sie beide noch nie in so eine Lage geraten waren, kannten sie sich jetzt schon mehrere Jahre. Sie wussten, wie der andere dachte, wie der andere Situationen analysierte und darauf reagierte. Es war nichts anderes, als miteinander in einen Kampf zu ziehen. Zu mindestens war es für den Älteren der Fall. Denn als sich Deku auch nach seinen beschissen liebevollen Bemühungen, den anderen zu entspannen, nicht lockerte, knurrte der blonde Mitbewohner unerfreut. Deku riss das in irgendeiner Form aus seiner Starre. Zögernd drückte er seine geballten Fäuste gegen sein Gegenüber. 

 

„Kac-chan, nicht. Wir sollten-“

 

„Was sollten wir? So tun, als ob das hier-“ Katsuki deutete mit einem Nicken zu ihren beiden Erektionen. „nicht existierte? Ist es dir zu viel, Deku?“

 

Katsuki zog spottend die Augenbrauen hoch. 

 

„Tse. Mika wäre enttäuscht!“

 

Noch bevor Deku in irgendeiner Form darauf reagieren konnte, küsste Katsuki ihn dominant, wollte nicht riskieren, dass noch mehr fucking Worte sein innerstes in rasende Wut verwandelten. 

Mehr konzentrierte er sich darauf, dass er die Oberhand hatte, dass er der Erfahrenere von ihnen beiden war. 

Seine Zunge schnellte bei der Euphorie hervor, eroberte mit einem Keuchen des Grünhaarigen die Mundhöhle dessen fast schon mit Leichtigkeit. Noch leichter war es jedoch, dem Nerd eine Gänsehaut zu verschaffen. Dazu reichte es aus, seine erhitzte Hand auf Wanderschaft zu schicken. Eine harte Brust, steife Nippel und angespannte Bauchmuskeln kreuzten seinen Weg. Am Gürtel war er vorsichtig. Er wusste, wie das letzte Mal geendet hatte, als er versuchte, dem Streber die Hose auszuziehen. Doch jetzt war Deku wach und größtenteils auch nüchtern. Er würde sich hüten, Katsuki ein weiteres Mal mit One for All gegen die Wand zu klatschen. Nicht, als ob Katsuki das auch ein weiteres Mal zulassen würde. Deku hatte hier nichts zu melden. 

Nicht heute. 

 

„Kac-cha-“

 

Doch hatten seine ungeduldigen Finger bereits das steife Glied des Grünhaarigen offengelegt. Als Katsuki ohne Zögern danach griff, seine Hand besitzergreifend und unabdingbar um den Schaft schloss, war Dekus Reaktion darauf enorm. Er bäumte sich auf, bog den Rücken in einen Runden Bogen durch, sogleich seine Kehle einen erstickten, fast schon unmenschlichen Laut von sich gab. Kurz war Katsuki einen Moment überwältigt, hatte mit so etwas nicht gerechnet und er spürte die ungewohnte, etwas irritierende Klemme in seiner Brust. Er schüttelte es ab, während er die Situation bestmöglich nutzte und die offen dargebotene Kehle mit seinen Zähnen einnahm. Dekus gespannter Körper erschlaffte nur um dann im nächsten Moment umso stärker anzuspannen. Seine Hände versuchten jetzt  hektisch Katsukis Hand von seinem Glied lösen zu wollen. Der Blonde biss erbost etwas fester in die Halskehle, leckte einen Moment später die Hauptschlagader entlang.

 

„Kac-“ 

 

Deku röchelte, verschluckte sich und drehte den Kopf soweit, dass er Katsuki seinen Hals entzog. 

 

„Nicht, das ist…Hör… Hör auf.“

 

Hör du auf, Nerd. Hör auf zu denken und… spür einfach.“, zischte Katsuki, als er den Kopf anhob. Zur Unterstützung seiner eigenen Worte rieb er den Schwanz des Grünhaarigen. Dekus Augen weiteten sich erst vor Schock, drehten sich dann nach hinten, während sich sein Körper abermals instinktiv aufbäumte. Dieses Mal jedoch seiner Berührung entgegen. 

Und Katsuki konnte das Grinsen nicht unterdrücken, als seine umschlossene Hand anfing, den unerwarteten großen Schwanz des Nerd zu bearbeiten. Er fuhr auf und ab, bewegte seine Hand auf eine Art, die den Nerd in eine schier extreme Ektase versetzte, sodass es dem Blonden nicht möglich war, seine Augen von der Jungfrau zu nehmen. Es faszinierte ihn und er musste zu geben, seinem Ego tat es auch nichts ab, den Streber so in der Hand zu haben... Wort wörtlich. 

Er presste bei dem Bild seine eigene Erektion selbst etwas enger an den Jüngeren, hatte jedoch nicht vor, sich  Erlösung zu verschaffen. Das konnte er später noch tun, schließlich war das hier eine fucking Lektion für den Nerd, eine Klarstellung seiner Unfähigkeit, die er eindeutig mit der Bitch erlebt hätte, hätte er sich auf sie eingelassen. Das hier war eine Vorführung seiner Naivität, seine Ahnungslosigkeit und Unerfahrenheit. Fuck. Und Katsuki sorgte gerade in diesem Moment dafür, dass all das dem grünhaarigen Vollidioten auch bewusstwurde.

  

Dekus Finger krallten sich in die Bettlagen neben sich und als Blitze umherschnellten, wusste er, dass der Nerd fast soweit war. Er beschleunigte sein Tempo, erreichte damit eine unweigerlich folgende, nach Luft schnappende Reaktion und fest zusammengekniffene Lider. Katsukis Blick fixierte sich auf die bebenden Lippen und die unruhige Zunge, die die Öffnung wahllos entlangfuhr. Der Blonde verlor keine Zeit und nahm sich, was ihm so offen geboten wurde. Mit einem erstickten Keuchen spürte er, wie sich der Nerd in seine Hand ergoss. Katsuki grölte leise und zufrieden in die Mundhöhle seines Gegenübers. 

 

Ein paar Mal pumpte er noch, eher er von dem zuckenden Schwanz abließ. Bis auf das hallende Röcheln Dekus, als Katsuki seine Lippen wieder frei gab, erfühlte ansonsten nichts den stillen Raum. Einen Moment blieben sie beide, wie erstarrt. Der Blonde gönnte dem Streber seine Pause, nach seinem ersten Handjob, während der Grünhaarige einfach nur mit ausdruckslosem Blick an die Decke starrte und ganz allmählich seine Atmung zu Ruhe kommen ließ. Seine Brust hob und senkte sich jedoch noch so stark, dass sein Körper immer noch  bebte.

 

Katsuki fing an zu grinsen.

„Ha, siehst du, wie-“

 

Deku winkelte sein Bein an und brachte Katsuki damit aus dem Konzept. Einen Moment später landete der Fuß des Jüngeren brachial im Magen des Älteren. Der Blonde krachte nach hinten auf dem Boden und seine Hand fuhr zu seinem Mund, als er merkte, wie er mit dem Brechreiz kämpfte, überrascht von der Power, die hinter diesem Tritt steckte.

 

Was zur verfickten Scheiße-?

 

Doch als der Boden vibrierte und Katsuki aufsah, sprintete der Nerd Richtung Tür, zog unweigerlich grüne Blitze mit sich.

 

„Fuck. De-”

 

Katsuki sprang auf.

 

“Bleib stehen, du scheiß Feigling!”

 

Katsuki war sich hundertprozentig sicher, dass der Streber aus der Wohnung wollte, sich vor dem verstecken wollte, was jetzt so offensichtlich auf der Hand lag. 

 

„Scheiße“, brachte Katsuki durch zusammen gepresste Zähne hervor. Seine Handflächen den Boden entgegen geneigt, schoss er sich mit seinen Explosionen nach vorne, ungeachtet des Schadens, den er damit verursachen würde.
 

„Deku, du gottverdammter Feigling.“, wiederholte er, rasend vor Wut.

 

Er stürmte durch den Türrahmen, schätzte innerlich ab, welche der Möglichkeiten der beschissene Idiot zur Flucht nutzen würde. Balkon oder Fahrstuhl? Er schwang seine Arme kraftvoll nach vorne, als er den Flur entlang hechtete. Vor dem Fahrstuhl stand schonmal keiner und Katsuki war sich sicher, dass sich die beschissenen Türen niemals so schnell geöffnet und wieder geschlossen hätten, ohne dass er es mitbekommen hätte. Also gab es nur noch-

Ein Rumpeln hinter ihn ließ ihn unweigerlich stoppen und seine nach Luft röchelnden Kehle einen ungläubigen Ton entfliehen.

Er horchte.

Dann identifizierte er den nächsten Laut eindeutig aus dem Badezimmer stammend.

Mit gerunzelter Stirn näherte er sich dem kleinen Bad mit Klo, nur, um eine gekrümmte Gestalt mit grünen Haaren zitternd und bebend über der Schüssel vorzufinden.

 

Fuck, was…?

 

Argwöhnisch runzelte er die Stirn, während sich sein restlicher Körper dazu entschlossen hatte, zu einer verdammten Salzsäule zu erstarren, seine Augen fucking unfähig, sich von diesem paradoxen Bild abzuwenden. Ein Würgen halte einem Donnergrollen gleich, durch den kleinen gefliesten Raum und ließ die noch kürzlich geschehenen Ereignisse damit, wie eine beschissene Illusion wirken, wie ein kranker Witz.

 

Unreal

 

Verzerrt

 

Falsch
 

 

Es schleuderte ihn derart in die Realität zurück, dass er sich unweigerlich am Türrahmen festhalten musste.

Sein Gehirn versuchte den Zusammenhang zu verstehen, analysierte jeden einzelnen Moment der letzten Minuten, doch sah er nichts weiter, als die schlotternde, kotzende Person vor sich, der er gerade noch einen gottverdammten Orgasmus besorgt hatte.

 

„Deku, was zur-“, doch brach er ab, als er merkte, dass seine Stimme zu viele Emotionen offenlegen würde, sollte er es wagen noch ein weiteres Wort über die Lippen zu bringen.

 

Der Grünhaarige reagierte nicht, atmete nur hektisch. Nach ein paar gefühlten, fucking unendlichen Minuten, wischte sich der One for All Träger mit dem Handrücken über den Mund und betätigte die Spülung. Sein Leib zitterte nach, wie vor, wie Espenlaub, als er nach seiner immer noch offenen Hose griff und diese, viel zu furios, hochzog. Was den Blonden wirklich in alle Einzelteile zu zerbersten drohte, war, dass der Nerd ihn bisher keines einzigen Blickes gewürdigt hatte. Das war nicht gut. Das war fucking nochmal nicht gut und Katsuki spürte, wie die Erkenntnis, darüber, was dies zu bedeuten hatte, schwer wie Schleim seinen Rachen hinab lief. Er schluckte den aufkommenden Würgereiz seinerseits herunter.

Er wusste, er hatte es versaut. Egal, was hier gerade passiert war, aber Katsuki wusste, er hatte gottverdammte Scheiße gebaut. Und wenn er sich nicht augenblicklich in den Arsch treten würde und sich entschuldigte, wusste er, würde Deku ihm keine Möglichkeit mehr dazu geben.

 

„Fuck, Deku, ich-“

 

Er brach ab, als Deku mit gesenktem Kopf an ihm vorbeitrat, ihn mehr oder weniger dabei anrempelte und leise, fucking gebrochen flüsterte: „Lass gut sein, Kac-chan“

 

Deku hatte sich schneller in sein Zimmer eingeschlossen, als dass Katsuki sich aus seiner Lähmung hätte lösen können.

 

Der Blonde schloss die Augen und spürte, wie seine eigenen geballten Fäuste seine Explosionen erstickten….
 

 

.

 

.

 

.
 


 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
wow,

so viel passiert in dem Kapitel.
Wie hat es euch gefallen?
Habt ihr mit dem Verlauf gerechnet? Seid ihr zufrieden mit der Entwicklung;)? Was haltet ihr jetzt von dem (offensichtlichen) Rückschlag in ihrer Beziehung?

Ich danke euch auf jeden Fall für eure Unterstützung und habe hier noch eine kleine Überraschung als Dankeschön :)

https://www.animexx.de/fanart/2728598/

Hoffe es gefällt :)
Bis zum nächsten Mal Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TheGirlnextDoor
2021-07-04T18:25:07+00:00 04.07.2021 20:25
Wann kommt das nächste Kapitel?
Von:  MissB-fly
2021-06-13T21:48:47+00:00 13.06.2021 23:48
Puh.. ich.. also ich tu mich gerade schwer in Worte zu fassen wie ich das Kapitel finde.
Als ich gesehen habe das ein neues on ist hatte ich mächtig Herzklopfen und war voller Vorfreude.
Ich hab beim lesen so viele Emotionen durch gemacht. Ich bin einfacher mal wieder geflasht!
Die Reaktion von izukus Mutter und dann Schluss endlich wie dieser auf das ganze von Katsuki reagiert hat
lässt mich schlimmes vermuten >< Und nein mit dem Verlauf hatte ich nicht gerechnet! Ich hoffe nur die Beziehung stürzt nun nicht völlig in sich zusammen >A< die beiden idioten sollen sich doch lieb haben >\\\\\\\<
Jetzt heißt es geduldig aufs nächste Kapitel warten T3T
Antwort von:  gelberblitz
14.06.2021 09:31
Same here
Antwort von:  Salada
13.07.2021 12:06
Hahah hurt/comfort ist hier ganz groß geschrieben ;)
Aber schön wenn es gefällt :)
Von:  gelberblitz
2021-06-13T20:03:25+00:00 13.06.2021 22:03
Oh wow
Jetzt hat kacchan aber wir much riesen viel scheisse gebaut. Ich hätte nicht mit so einem. Kapitel Ende gerechnet. Ich befürchte Auch dass deku eins der Kinder von damals ist
...


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