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What lies inside you

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist auch schon das 2. Kapitel und Snape hat endlich seinen großen Auftritt :)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen

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Der Meister der Zaubertränke

Kapitel 2 – Der Meister der Zaubertränke

 

Mia war begeistert von dem gemütlichen Gemeinschaftsraum der Gryffindors hoch oben im Turm, mit all seinen gemütlichen Sesseln, den vielen Kissen und dem großen Kamin, in dem stets ein wohlig warmes Feuer loderte. Die warmen Rot- und Orangetöne der Stoffbezüge wirkten gemütlich und einladend und Mia konnte sich gut vorstellen, dass sie sich hier wohlfühlen würde.

 

Wie Dumbledore es angekündigt hatte, war ihr Gepäck schon bereits auf ihr Zimmer gebracht worden, doch zum Auspacken sollte Mia später noch genug Zeit haben, denn jetzt war sie bereits mit Professor McGonagall auf dem Weg zu ihrer ersten Unterrichtsstunde.  

 

Mia war sichtlich nervös. Es war immer schwer in einer bereits bestehenden Klasse Anschluss zu finden und sich zu integrieren und auch wenn Mia vom Typ her zu der Sorte Mädchen zählte, der es relativ leicht viel offen auf Leute zu zugehen, war sie doch ziemlich aufgeregt, als Professor McGonagall sie vor der gesamten Klasse vorstellte. Zu Mias Erleichterung viel die Vorstellung sehr knapp aus. Lediglich ihren Namen und der Grund, nämlich dass sie umgezogen war, war Teil der Vorstellung. Die  Peinlichkeit, ein paar Worte zu sich selber  sagen zu müssen, ersparte Professor McGonagall ihr und so konnte sich Mia schnell auf einen freien Sitzplan in der vorletzten Reihe setzen, ehe der Unterricht begann.

 

„Ich bin Hermine Granger“, stellte sich das Mädchen neben ihr vor, „und das sind Harry und Ron“.

 

Sie deutete auf die beiden Jungs hinter sich.

 

Mia konnte deutlich die Narbe auf Harrys Stirn erkennen und zählte eins und eins zusammen, dass es sich um den berühmten Harry Potter handeln musste, besaß allerdings so viel Anstand, ihn nicht darauf anzusprechen, sicher würde er schon oft genug von neugierigen Blicken aufgrund seiner Geschichte belagert.

 

„Freut mich euch kennen zu lernen“, entgegnete Mia höflich, eher Professor McGonagall alle zur  Ruhe ermahnte und der Unterricht begann.

 

Heute sollten sie Blumen in brennende Kerzen verwandeln.

 

Mia war sichtlich beeindruckt von dem Mädchen mit den braunen wuscheligen Haare, die nur wenige Versuche brauchte, ehe ihre Rose rasch die Form einer Kerze annahm und den Tisch vor ihnen in einen warmen Kerzenschein tauchte.

 

„Wow, das ging ja schnell! Du hast wirklich Talent!“, würdigte Mia Hermines Zauber.

 

„Hermine ist ja auch unsere Klassenbeste!“, betonte der rothaarige Junge hinter ihnen und schien besonders stolz auf seine Freundin zu sein.

 

„Dann wundert es mich nicht!“, sagte Mia und wandte sich wieder ihrer Lilie zu, die vor ihr auf dem Tisch lag.

 

Noch einmal murmelte sie die Zauberformel und tippte leicht auf eines der Blütenblätter und eh sie sich versah, erhellte eine weitere Kerze den Tisch vor ihnen.

 

„Oh mein Gott ich glaube Mia hat sogar einen Versuch weniger gebraucht als Hermine!“, entfuhr es Dean Thomas.

 

Mia lief rot an, es war ihr sichtlich unangenehm, dass sie bereits in ihrer ersten Unterrichtsstunde so im Mittelpunkt stand.

 

„Ach ich hatte das bereits an meiner alten Schule! Kein Wunder dass es so schnell geklappt hat!“, sagte Mia schnell, doch das Mädchen schien keines Wegs sauer zu sein. Sie machte eher einen ehrgeizigen Eindruck, als würde sie es beim nächsten Mal noch schneller schaffen wollen.

 

„Ich wäre eigentlich jetzt im fünften Schuljahr, aber Dumbledore meint es wäre für meine Laufbahn besser, wenn ich ein Jahr wiederhole, da der Unterrichtsstoff sich von Schule zu Schule unterscheidet“, erklärte Mia.

 

„Na das hat sich auf jeden Fall nicht unterschieden!“, lachte Ron.

 

„Dann musst du ja schon 15 sein?“, fragte ein Mädchen, dass in der Reihe vor Mia saß.

 

„Ja genau und im November werde ich 16“, antwortet Mia und wurde leicht rot. Es war ihr immer noch unangenehm, die anscheinend Älteste in der Klasse zu sein, doch ihre Mitschüler schienen damit weniger ein Problem zu haben, als Mia selbst. Alle waren überaus freundlich zu ihr und als sie nach dem Unterricht auf dem Weg zu ihrer nächsten Unterrichtstunde waren, fühlte sich Mia schon bereits etwas entspannter. Sie erzählte ihren Mitschülern von ihrer alten Schule in den USA und was sie dort schon alles an Unterrichtsstoff durchgenommen hatten.

 

„Ihr habt Drachen gesehen?!“, entfuhr es Neville, als sie eine Treppe hinunter in den Kerker gingen.

 

„Im Unterricht?“, fragte Hermine ungläubig.

 

„Nein, nein, wir haben einen Nationalpark für magische Geschöpfe besucht und dort gab es ein riesiges Gelände mit Drachen“, erzählte Mia und sie merkte, wie leicht es war, sich mit ihren neuen Klassenkameraden zu unterhalten, sodass es ihr immer leichter viel aus sich raus zu kommen.  

 

„Aber das ist doch total gefährlich!“, meinte Ron, sichtlich schockiert und er erzählte kurz von seinem Bruder Charlie, der in Rumänien mit Drachen arbeitete.

 

„Nun um uns wurde eine Art magischer Bann gelegt, Feuerabweisen versteht sich, sodass wir ziemlich nach an die Drachen ran kamen“, erzählte Mia, „Es war also vollkommen ungefährlich.

 

Sie hatten nun den nächsten Klassenraum tief unten im Keller erreicht.

 

„Was für ein Fach haben wir jetzt nochmal?“, fragte Mia, doch als sie durch die Tür zum Klassenzimmer schritt, vielen ihr direkt die vielen großen schwarzen Kessel, die auf jedem Tisch fein säuberlich in Reih und Glied standen, und die vielen kleinen Phiolen und Gefäße, die an den kalten Wänden auf Regalen standen, auf.

 

„Oh Zaubertränke! Mein Lieblingsfach!“, fuhr es aus Mia heraus und sie atmete die kalte Kerkerluft ein. Ein vertrauter Geruch aus verschiedenen Kräutern und Essenzen stieg ihr in die Nase.

 

„Das wird sich gleich ändern!“, spottete  Ron.

 

„Wieso?, fragte Mia verwirrt und schaute Ron verwundert an.

 

„Wegen Professor Snape“, flüsterte Ron zurück und Mia vielen wieder Professor Dumbledores Worte über den “speziellen“  Tränkelehrer ein.

 

„Ach an meiner alten Schule waren auch komische Lehrer, damit komm ich schon klar“, entgegnete Mia gelassen, doch irgendwas in den Blicken ihrer neuen Mitschüler sagte ihr, dass es sich bei diesem Lehrer um einen wirklich speziellen Fall handeln sollte.

 

„Glaub mir, wenn ich dir sage, so wie Snape ist keiner! Zaubertränke war wohl lang genug dein Lieblingsfach. Aber sieh selbst“, erwiderte Ron und klopfte ihr aufmuntert auf die Schulter, eher er sich auf einen freien Platz so weit hinten wie möglich setze.

Die meisten Plätze ganz hinten waren schon besetzt und Mia blieb nichts anderes übrig, als sich in eine der vorderen Reihen zu setzen, als die Tür auch schon aufflog und eine dunkel gekleidete Person mit wehendem Umgang in den Raum gestürmt kam.

 

„SETZEN!“, zischte die Stimme von Professor Snape, als er an seinem Pult vorne angekommen war.

Unmittelbar verstummte die Klasse und alle saßen auf ihren Plätzen, keiner traute sich auch nur den leisesten Mucks von sich zu geben.

 

Mia musterte den Lehrer, den nur eine weitere lehre Reihe von ihr trennte, mit einem neugierigen Blick von oben bis unten.

Er war groß gewachsen, etwa einen Kopf größer als Mia, hatte lange schwarze  Haare, die sein kantiges Gesicht und die darin eingelassenen tief schwarzen Augen umrandeten, eine markante Hakennase und feine dünne Lippen, die er fest aufeinander gepresst hatte.

Sein Blick, den er über die Schüler, die alle wie erstarrt auf ihren Bänken saßen, gleiten ließ, war kalt und finster. Reihe für Reihe glitt sein Blick von einem Schüler zum nächsten, als würde er alle durchzählen und nur darauf warten, dass einer fehlen würde, dem er dann beim nächsten Mal auf der Stelle Nachsitzen oder Strafarbeiten aufbrummen konnte.

Mia überkam ein Schauer, als der eisige Blick ihres neuen Lehrers auf sie viel und sie verstand augenblicklich was ihre Mitschüler und Dumbledore zuvor gemeint hatten.

 

Snape trat einen Schritt auf sie zu.

 

„Und sie sind?“, fragte er kühl.

 

„Ich… ähm“, stotterte Mia und hätte sich für ihr Gestammel sogleich ohrfeigen können. Sie war doch sonst nicht so auf den Mund gefallen.

 

„Ich ähm?“, äffte Snape sie provokant nach und zog eine Augenbrauen hoch.

 

„Ich bin Mia Davis, Sir“, antworte Mia.

 

„Nun Miss Davis und wie kommt es, dass ich sie noch nie zuvor in meinem Unterricht gesehen habe?“

 

„Ich habe die Schule gewechselt, Sir und bin seit heute erst hier an dieser Schule.“

 

Mia konnte förmlich die Anspannung der gesamten Klasse spüren. Es lag etwas Eisiges in der Luft, eine merkwürdige angsteinflößende Aura umgab den Lehrer, der noch einige Schritte auf sie zugegangen war und nun direkt vor ihr stand.

 

 

Langsam beugte sich Snape Mia entgegen nach unten, während er sich mit beiden Händen auf Mias Tisch abstützte. Sein kalter abschätziger Blick schien Mia zu durchbohren, als Snape erneut seine eisige Stimme ertönen ließ.

 

„Und an Ihrer alten Schule hat man Ihnen nicht beigebracht, sich bei Ihrem neuen Lehrer vorzustellen?“, zischte er Mia entgegen, die seinen Blick mit Entsetzen erwiderte.

 

Ist das gerade sein Ernst? Wie bitte soll ich mich denn vorstellen, wenn er so ins Klassenzimmer gestürmt kommt und direkt alle zur Ruhe ermahnt!, zürnte es in Mias Kopf.

 

„Mh?“, gab Snape in einem fragenden Ton von sich und setzt einen herablassenden Gesichtsausdruck auf.

 

„Also, Sir, ich –“, doch ehe Mia auch nur den Hauch einer Chance hatte ihrem Lehrer zu erkläre, warum sie sich noch nicht vorgestellt hatte, glitten dessen Augen auch schon auf das Gryffindorabzeichen  auf ihrer Brust, auf dem ein goldener Löwe prangte. Unmittelbar darauf ertönte erneut die eisige Stimme von Snape.

 

„10 Punkte Abzug für Gryffindor! Für ihre Unverschämtheit sich nicht bei ihrem Lehrer vorzustellen!“, fauchte Snape, drehte sich mit einem Ruck um und ging zurück zu seinem Pult.

Mia war gerade im Inbegriff sich über die Ungerechtigkeit zu beschweren, als, sie einen Griff an ihrem Arm spürte. Schnell ging ihr Blick zur Seite und viel auf Hermine, die neben ihr saß und die langsam den Kopf schüttelte. Sie hatte wohl bemerkt, dass Mia ihrem Lehrer gerade Kontra geben wollte, doch ihr Gesicht sagte Mia, dass sie es lieber bleiben lassen sollte und so schwieg so und ließ sich wütend in den Stuhl zurück fallen.

„Schlagt im Buch Seite 276 auf!“, befahl Snape seinen Schülern, „der Alterungstrank ist ein besonders anspruchsvoller Zaubertrank. Ich habt 2 Stunden um ihn nach der Anleitung im Buch zu brauen, am Ende gibt es eine Note.“

 

Snape setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, nahm eine große Feder zur Hand und begann etwas auf Pergament zu schreiben, wobei sein Blick immer wieder hoch und durch den Raum wanderte um sicher zu stellen, dass auch alle Schüler ordnungsgemäß arbeiteten.

 

„Ich kann es nicht fassen! Er hat uns Punkte abgezogen, weil ich mich nicht vorgestellt habe? Das ist doch lächerlich! Wie um Himmelswillen hätte ich in so kurzer Zeit das Wort ergreifen könne, wo er so in den Raum geplatzt ist?“, beschwerte sich Mia in leisem Ton bei Hermine, während sie beide gemeinsam zum Regal herüber liefen, um die für den Trank nötigen Zutaten zu holen.

 

„Wir sagten ja, du wirst schon sehen!“, warf Ron ein, der direkt neben ihnen Stand und ein hohes Gefäß mit Fischaugen aus dem Regal holte.

 

„Warum müssen wir immer so ekelhafte Zutaten nutzen?“, beschwerte er sich und ging mit dem Gefäß zurück zum Tisch.

 

„Das war gerade Professor Snape wie er leibt und lebt!“, sagte Hermine leise zu Mia.

 

„Das ist doch eine Frechheit!“, erwiderte diese und schaute verstohlen zu Snape, der seinen Blick gerade auf sein Pergament fixiert hatte, herüber.

 

„Tja, kann man nichts machen. Du wirst dich dran gewöhnen müssen!“, waren Hermines letzte Worte, ehe die beiden Mädchen wieder zu ihrem Platz herüber gingen und mit der Arbeit an ihren Tränken begannen.

Zu Mias Glück hatte sie nicht nur den Zauberspruch in Verwandlung bereits gekannt, auch den Alterungstrank hatte sie bereits an ihrer alten Schule durchgenommen. Somit war es eine Leichtigkeit für sie den Trank  innerhalb der vorgegebenen Zeit  fertig zu brauen.

Sichtlich zufrieden über die perfekt türkisfarbene Flüssigkeit, die langsam in ihrem Kessel brodelte, setzte sich Mia nach zwei Stunden wieder auf ihren Stuhl.

Mag sein, dass es etwas unfair war, dachte sich Mia. Immerhin kannte sie den Trank schon, da sie ihn schon letztes Jahr an ihrer alten Schule durchgenommen hatten. Aber schließlich war es nicht ihre Schuld, dass sie das Schuljahr wiederholen musste, sondern die Idee von Dumbledore, also wieso sollte sie, wenn sie schon 1 Jahr länger als alle anderen zur Schule gehen musste, nicht auch ihre Vorteile daraus ziehen?  Und sicherlich, so schoss es ihr durch den Kopf, würde sie für diesen nahezu perfekten Trank eine gute Note bekommen und mit viel Glück noch ein paar Punkte für ihr Haus Gryffindor.

 

„Die Zeit ist um! Zutaten und Zauberstäbe weglegen!“, befahl Snape, der von seinem Stuhl aufgestanden war und auf der Gegenüberliegen Seite des Raumes anfing durch die Gänge zu gehen und dabei  in jeden  Kessel spähte und direkt die Note für den Trank verkündete.

 

„Herr Gott Longbottom! Was können Sie eigentlich? Der Trank, der von ihnen gebraut werden kann, muss auch erst noch erfunden werden!“, sagte Snape herablassend, als er in den Kessel von Neville schaute, der eine braune dunkle Pampe enthielt, die einen beißenden Gestank von sich gab.

Angewidert verzog Snape sein Gesicht.

„T!“, sagte Snape knapp, ein Raunen ging durch die Klasse und er ging weiter zum nächsten Kessel.

„S“. Weiter zum nächsten, wieder ein S und weiter. Diesmal gab es ein M, worüber sich der Schüler aber zu freuen schien. Mia machte ein ungläubiges Gesicht, als Hermine ihr entgegen flüsterte:

„Snape vergibt meistens nur „S“ und „T“. Ein „M“ ist für ihn wirklich schon gut! Nun ja ich selbst bekomme meistens ein „A“ aber mehr auch nicht“, fügte sie noch schnell hinzu, sie wollte nicht, dass ihre neue Mitschülerin auch von der angeblichen Musterschülerin dachte, sie würde ein „S“ oder gar „T“ in Zaubertränke bekommen.

 

Mia schaute Hermine ungläubig an.

 

„Ich hatte bisher immer nur „O“`s und „E“`s in Zaubertränke! Und unsere Tränke sind spitze. Nahezu perfekt! Da kann er uns auf keinen Fall etwas schlechteres geben als ein „E““, meinte Mia und schaute sich noch einmal die beiden Zaubertränke in den Kesseln vor ihnen an.

Mias war einen Deut besser als der von Hermine, das Türkis war satter, kräftiger und die Konsistenz etwas dickflüssiger, genau wie es im Buch stand. Hermines hingegen war etwas dünner, aber immer noch sehr gut.

 

Da wird er aber gleich dumm gucken, wenn er meinen Trank sieht, dachte Mia stolz. Diesem eingebildeten Lehrer würde sie es schon zeigen.

 

„M“, ertönte es noch einmal, diesmal direkt hinter Mia, die dadurch aus ihren Gedanken gerissen wurde.

Snape kam um den Tisch von Mia und Hermine herum und begutachtete zuerst den Trank von Hermine. Mit einer Schöpfkelle rührte er den Trank zunächst um, ehe er einen Kelle heraus schöpfte, nur um anschließend den Inhalt wieder in den Kessel platschen zu lassen.

„Zu dünn, aber immerhin die richtige Farbe. A!“, sagte Professor Snape und ein anerkennendes Gemurmel zog sich durch die Klasse.

Mia hingegen blieb still. Sie konnte es kaum fassen. Hermines Trank war auf jeden Fall ein „E“, wenn nicht sogar ein „O“ mit leichten Abzügen, aber auf keinen Fall ein „A“.

Professor Snape wurde ihr von Minute zu Minute unsympathischer. Machte es ihm Spaß seine Schüler zu demütigen und bloß zu stellen? Was war das Problem dieses Lehrers? Ihre Mitschüler hatten sie ja schon vorgewarnt, aber was sich hier im Klassenzimmer abspielte war jenseits von dessen, was sich Mia vorgestellt hatte.

Dennoch, Hermine schien erleichtert, wenn auch nicht vollkommen glücklich über die Note, dass sie bestanden hatte.

Nun war Mia an der Reihe. Professor Snape trat einen Schritt zu Seite und begutachtete skeptisch Mias tief türkisfarbenen Trank, nahm erneut eine Schöpfkelle und wiederholte das gleiche Spiel, wie zuvor bei Hermine.

 

„A! Der Rauch sollte in kleinen dünnen Ringen aufsteigen und nicht in so dicken wie es bei ihrem Trank der Fall ist“, sagte er knapp und drehte sich schwungartig um, um zurück zu seinem Pult zu gehen.

Mia konnte es nicht fassen! Er hatte ihr tatsächlich ein „A“ gegeben. Ihr Trank war mindestens ein „O“, da war sie sich sicher und diesmal wollte sie sich das Verhalten ihres neuen Lehrers nicht gefallen lassen, auch wenn Hermine Mia wieder daran hindern wollte ihren Mund aufzumachen, wurde diese diesmal von Mia gekonnt ignoriert. So ungerecht würde sich Mia nicht behandeln lassen. Mit einem Ruck schüttelte Mia Hermines Hand von ihrem Arm ab.

 

„Sir!“, fuhr es aus Mia in einem Ton der lauter war, als sie beabsichtigt hatte.

 

Das anerkennende Gemurmel, was wie zuvor bei Hermines „A“ durch die Klasse ging und nun auch nach Mia Benotung erklungen war, verstummte augenblicklich und langsam drehte sich Snape zu seine Schülerin, die er finster anstarrte, um.

 

„Bitte schauen sie doch nochmal genau hin. Der Trank ist mindestens ein „E“, das wissen sie genau!“, mahnte Mia, deren Gesicht hoch rot war, Snape an.

 

Ein Raunen ging durch die Klasse. Es war das erste Mal, dass ein Schüler es wagte Professor Snapes Benotung in Frage zu stellen. Keiner, aber auch wirklich keiner, hatte sich dies bisher je getraut und bis zu diesem Moment waren auch alle felsenfest davon ausgegangen, dass sich auch in Zukunft niemals jemand dies trauen würde. Bis jetzt.

 

Langsam ging Snape auf Mia zu und zog seinen Zauberstab aus seinem Umgang. Mit einer ruckartigen Handbewegung in Richtung des Kessels, war dieser verschwunden und Snape hatte sich stattdessen ehe Mia sich versehen konnte auf den Tisch vor ihr gestützt und war mit seinem Gesicht nun so nah an das ihre gekommen, dass sie sich zurück gegen die Stuhllehne pressen musste, um einen ihr angemessenen Abstand zu erhalten.

 

„Wiederholen sie das! Miss Davis!“, zischte Snape zornig und seine dunklen schwarzen Augen funkelte Mia an. Kein Mucks war im Klassenzimmer zu hören. Alle waren schlagartig verstummt.

Mia atmete tief durch. Sie hatte schon schlimmere Gespräche geführt und musste unweigerlich an ihren Stiefvater denken, dem sie in der Vergangenheit schon so oft die Meinung sagen musste. Da war es doch ein Leichtes ihrem Lehrer mitzuteilen, dass er sie ungerecht benotet hatte, oder etwa nicht?

Hatte Professor Snape sie zu Beginn der Stunde noch eingeschüchtert, wollte sie wenigstens nun ihr Recht einfordern, auch auf die Gefahr hin, es sich endgültig mit ihrem neuen Lehrer zu verscherzen. Aber was hatte sie schon zu verlieren? Wie es schien, konnte er eh keinen der hier anwesenden ausstehen und behandelte alle Schüler auf die gleiche Art und Weise… Schlecht!

 

„Sir! Ich finde, sie haben meinen Trank falsch bewertet. Es war keineswegs ein „A“!“, sagte sie mit kräftiger Stimme und erwiderte Snapes Blick ohne mit der Wimper zu zucken.

Snapes Augen verengten sich noch ein wenig und sein Gesicht kam noch einige Zentimeter näher an das von Mia heran, welche nicht noch weiter zurück rutschen konnte.

 

„Mir ist neu, dass nun Schüler im vierten Jahr die Tränke besser bewerten könne, als Lehrer mit jahrelanger Erfahrung“, spottete Snape und fuhr fort.

„Sie denken also ich bin nicht in der Lage einen Trank zu bewerten?“, fragte Snape und sein Blick schien Mia zu durchbohren. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

 

Reiß dich zusammen Mia! Es ist nur ein Lehrer! Er wird dich nicht auffressen!, versuchte sie sich innerlich zu motivieren.

 

„Nun…ich denke sie haben meinen Trank nicht ganz fair bewertet“, entgegnete Mia, die Snapes Nähe als dermaßen unerträglich empfand, dass sie nun mit dem Stuhl ein wenig nach hinten rückte.

Snape, dem diese Bewegung nicht unbemerkt blieb, ließ von Mia ab und begab sich wieder in eine aufrechte Position.

 

„Nicht fair?“, frage Snape

 

„Ja nicht fair. Er war nahezu perfekt! Und dann bekomme ich nur ein „A“?“, sprudelte es aus Mia heraus, die sich durch den neu gewonnen Abstand zu Snape nun wieder etwas mutiger fühlte.

 

„Miss Davis, lassen sie mich eins klar stellen. Ich bin nicht dafür da, sie hier in Watte zu packen. Hier geht es nicht darum fair zu sein, sondern darum, dass sie etwas lernen sollen! Ich bin der Lehrer und sie die Schülerin! Vergessen sie das nicht und stellen sie nie wieder meine Entscheidung in Frage! Haben wir uns verstanden?“

 

„Ja, aber-“, wollte Mia protestieren, doch sie wurde sogleich von Snape unterbrochen.

 

„Weitere 10 Punkte Abzug für Gryffindor, dafür dass Sie es wagen mit mir über ihre Note  zu diskutieren und ich erwarte von allen zwei Seiten Pergament bis zur nächsten Stunde darüber wie der Alterungstrank gebraut wird, welche Fehler am Häufigsten geschehen und was passiert, wenn man einen falsch gebrauten Trank zu sich nimmt, ebenso wie das dafür nötige Gegengift. Der Unterricht ist beendet!“, sagte Snape und setzte sich wieder auf seinen Platz.

 

Mia konnte es nicht fassen. Ungläubig starrte sie ihren Lehrer an.

So eine Ungerechtigkeit!, hallte es immer und immer wieder in Mias Kopf.

 

„Alles gut Mia, komm wir gehen zum Essen“, ertönte es von der Seite. Hermine hatte bereits ihre Zutaten wieder sorgfältig im Regal verstaut und stand mit gepackten Schulsachen vor Mia, die ebenfalls schnell ihre Schulsachen zusammen kramte und in ihre Tasche stopfte.

Sogleich wollten sie den Klassenraum verlassen, als noch einmal die Stimme von Snape ertönte.

 

„Ach Miss Davis!“, ertönte es vom Pult und Mia drehte sich langsam um. Snape schrieb immer noch mit der langen Adlerfeder auf das vor ihm liegende Pergament, schaute jedoch nicht zu Mia hoch als er weiter fuhr.

 

„Sie werden Samstag nachsitzen. 20 Uhr. In meinem Büro. Sie können jetzt gehen!“, sagte er kühl und Mia wollte gerade etwas erwidern, als sie von Hermine aus dem Klassenzimmer gezogen wurde.

 

„Ich kann es einfach nicht fassen!“, sagte Mia, als sie mit ihren neuen Mitschülern am Gryffindortisch in der großen Halle beim Mittagessen saß.
 

„Waf haft du den erfarfet?“, fragte Ron mit vollem Mund und schaufelte sich noch eine weitere dicke Ladung Kartoffelpüree auf seinen, ohnehin schon viel zu vollen, Teller.

 

„Was ich erwartet habe?“, frage Mia ungläubig.

„Gerechtigkeit? Oder wie wäre es mit Fairness? Es war schließlich nicht nur mein Trank, der mehr als ungerecht bewertet wurde. Der von Hermine war auch weitaus besser als ein dusseliges „A“, und ich will nicht wissen wie viele „M“ und „S“ gerade zu Unrecht verteilt wurde. Ich konnte ja schlecht in jeden gottverdammten Kessel sehen!“, schimpfte Mia, die in ihrem Essen rumstocherte. Im Gegensatz zu Ron, war ihr der Appetit deutlich vergangen seit der letzten Unterrichtsstunde.

 

„So ist Snape eben. Wir haben ihn jetzt das vierte Jahr in Folge. Du wirst dich schon noch an ihn gewöhnen!“, warf Harry ein.

 

„An so eine Ungerechtigkeit WILL ich mich gar nicht gewöhnen! Dagegen muss man doch was tun!“, protestierte Mia, doch als sie in die mutlosen Gesichter ihrer neuen Mitschüler blickte, wurde ihr schlagartig klar, dass sie die einzige war, die sich so über ihren Lehrer aufregte. Wahrscheinlich hatten sie Recht und sie würde sich dran gewöhnen, immerhin hatten die anderen ihr bereits drei Schuljahre in Hogwarts voraus und wer weiß, dachte sich Mia, vielleicht, wenn sie nur oft genug vernünftige Tränke braute, und dies sollte ihr nicht schwer fallen, war es doch ihr Lieblingsfach, dann würde Snape irgendwann nicht mehr drum rum kommen ihr doch endlich eine faire Note zu geben. Eine weitere Diskussion hatte sie auf jeden Fall erstmal nicht mit dem Tränkelehrer vor zu suchen. Für ihren ersten Tag hatte sie genug Punkte verloren und es das tat ihr besonders Leid.

 

„Sorry wegen der Punkte“, sagte Mia leise, den Blick auf den Teller gerichtet.

 

„Ach mach dir nichts draus“, beruhigte sie Harry.

 

„Wir haben schon alle einen Haufen Punkte bei Snape verloren!“, fügte Ron hinzu.

 

„Er ist wirklich ein Kotzbrocken! Aber wie du ihm Kontra gegeben hast! Man das hat sich schon ewig keiner mehr getraut! Ich glaube das letzte Mal war es Harry, auch in seiner aller ersten Zaubertrankstunde, oder Harry?“, fragte Ron, der endlich seinen Teller leer gegessen hatte.

 

Harry nickte. „Ja. Er stellte mir damals im ersten Schuljahr allerhand Fragen, weil ich angeblich nicht zugehört hätte! Natürlich konnte ich keine  der Fragen beantworten! Es war ja meine erste Stunde“, erzählte Harry.

 

„So natürlich ist das nicht Harry! Wenn du dich einfach vorher ein wenig belesen hättest, dann hättest du die Antworten, die dir Professor Snape damals gestellt hatte, auch beantworten können“, unterbrach ihn Hermine und bekam von Harry sowie von Ron zwei grimmige Blicke zugeworfen.

 

„Nicht jeder liest in den Ferien und in jeder freien Minute gerne Schulbücher so wie du Hermine“, meckerte Ron.

 

„Ich hab damals auch Hauspunkte verloren. Du siehst also. Es ist alles gut. Mach dir nichts draus!“, beschwichtigte Harry sie.

 

„Nur, dass DU nicht direkt deinen ersten freien Samstagabend hier in Hogwarts nachsitzen musstest“, sagte Mia und verdrehte wütend die Augen.

 

„Am ersten Abend nicht, aber dafür schon so oft genug!“, beruhigte sie Harry.

 

„Kommt die Pause ist vorbei!“, sagte Hermine und alle machten sich auf den Weg zur ihren nächsten Unterrichtsstunde.

 

Diesmal stand Kräuterkunde auf dem Plan und zusammen verließen die Gryffindors des vierten Jahrgangs das Schloss und machten sich über die Wiesen auf zu den Gewächshäusern.

 

 

 

 

 

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars dann auch schon :D
Snape ist wirklich fies, wie man ihn kennt haha.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mir doch gerne ein Kommi da, wenn ihr Lust habt^^ Ich würde mich freuen.
Nächsten Freitag gibt es dann mit Kapitel 3 weiter

Liebe Grüße

Nisi Komplett anzeigen

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